APPEARANCE - anika handelt

Pressemitteilung zur Ausstellung
Horst Stein
APPEARANCE
20.4.-16.6.2012
Horst Steins Arbeit Appearance spielt mit der wesentlichen Eigenschaft der Fotografie:
der Möglichkeit, den Augenblick festzuhalten. Auf ausgedehnten Spaziergängen ließ er
sich durch europäische Städte treiben, geduldig wartend, bis etwas seine Aufmerksamkeit
erregte, um eine formal sehr strenge, konzeptuelle fotografische Situation zu erzeugen.
Hat einmal ein Objekt, ein winziges Detail des Stadtraums, seine Aufmerksamkeit erregt,
dann platziert er zu diesem seine Kamera in einer Distanz, die es ermöglicht, dass zwischen
der Kamera und dem Punkt seiner Aufmerksamkeit – das kann ein Loch in einer Hauswand
sein, ein Schnitt in einer Folie, die eine Baustelle absperrt, der Leerraum zwischen zwei
Blumenkübeln – Personen vorbeigehen können. Die erste Fotografie, die er macht, ist das
Menschenleere, ungestörte Dasein dieser Situation. Danach wird gewartet. Gewartet, bis
die erste Person, die in den Bildraum kommt, den Punkt der Aufmerksamkeit verdeckt.
Genau in diesem Moment wird ausgelöst. Dieser Moment des Auslösens erfährt allerdings
eine Einschränkung. Wie der Attentäter, der nur eine Möglichkeit zum Schuss hat, gibt es
auch bei Horst Stein keine zweite Chance mehr. Löst er im falschen Moment aus,
ist die Person zum Beispiel schon am Loch in der Mauer vorbeigegangen, dann kann das
Foto nicht wiederholt werden, die Möglichkeit ist vorbei. [...] Die Ergebnisse dieser konzeptuell
gesteuerten fotografischen Akte präsentiert Horst Stein als Diptychon. Links die ungestörte
Situation, rechts mit der Person, die den Punkt der Aufmerksamkeit verdeckt. Als Betrachter
ist man beim Ansehen dieser Bilder in einer anderen Situation als der Fotograf. Wir haben
das Vorher und Nachher zeitgleich nebeneinander, können zwischen den beiden Bildern hin
und her springen und so den fotografischen Akt von Horst Stein nachvollziehen.
Auszug aus: Herbert Justnik, DIS_APPEARANCE
Horst Stein, o.T. (Appearance), 2011

Horst Stein
*1970 Schärding/Inn
1988-2002 Salzburg, Universität Mozarteum, Skulptur, Klasse Ruedi Arnold
lebt und arbeitet seit 2002 in Wien
Ausstellungen und Projekte (Auswahl):
2011 BMUKK-Künstleratelier für drei Monate in Rom; Fotoforum Braunau, Dangerous Minds I, gemeinsam
mit Johann Lurf und Judith Pichlmüller; FotoFestiwal Lodz/Polen, OUT OF MIND, Gruppenausstellung
2010 Galerie Lichtblick (Köln), Simulation 4, Einzelausstellung; Eyes On - Monat der Fotografie Wien,
Sim.05 + Doc.01; arT-SHIRT, Linz, LENTOS, HotelLentos*****: Launch: arT-SHIRT- Projekt (seit April
2010), www.artshirt.at; Publikation im Magazin Datum, Sender, Text: Herbert Justnik
2009 anika handelt Galerie, Wien, Bum, Einzelausstellung; Publikation im Magazin thegap, Fishing-Record
2008 HP Garcia Gallery, New York, Couple, Einzelausstellung inkl. Katalog; anika handelt im Brick5,
anika01, Gruppenausstellung
2007 NewArtCenter, New York, Stranded, Einzelausstellung; HP Garcia Gallery, New York, Not What but
Where, Gruppenausstellung inkl. Katalog; Publikation im Magazin „manuskripte“ gem. mit Angelika Reitzer
(Lyrik)
2006 Künstlerhaus Wien, Leiberl/encyclopaedia of the true calues, Gruppenausstellung; Publikation in der
„Wiener Zeitung“, New York People
2004-2005 Kunstbiennale leonart, Leonding, One Kilo Kitsch, Einzelausstellung; Architekturzentrum Wien,
Emerging Architecture; Publikation in „Architektur und Bauforum“; diverse Fotografie-Projekte in Büchern
des Christian Brandstätter Verlags; PSV Salzburg, Fotografie-Projekt
vertreten durch
anika handelt Galerie, Wien (anikahandelt.com)
HP-Garcia-Gallery, New York (hpgarciagallery.com)
Eröffnung: Do, 19.04.2012, 19 Uhr, in Anwesenheit des Künstlers
Öffnungszeiten: Do+Fr 14-19, Sa 10-13
anika handelt Galerie, Yppenplatz 5, 1160 Wien
Wir möchten darauf hinweisen, dass die gebührenfreie Verwendung des gesendeten Bildmaterials nur in eindeutigem Zusammenhang mit der
dazugehörigen Ausstellung möglich ist.
Für Rückfragen und druckfähiges Bildmaterial:
Agnes Reinthaler, +43 699 106 81 871, reinthaler@anikahandelt.com