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2008 - arena2015

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<strong>arena2015</strong><br />

DAS MAGAZIN DER SPORTREGION RHEIN-NECKAR // Juli <strong>2008</strong><br />

Aytac Sulu und Thorsten Kirschbaum sind Teil der<br />

Zukunft von 1899 Hoffenheim<br />

Erstklassige<br />

Aufbauarbeit<br />

OLYMPIA-FAHRPLAN TEAM PEKING<br />

Sportler der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar bei den Olympischen<br />

Spielen<br />

UNBESTECHLICHER STOPPOMAT<br />

Auf drei Traumstrecken gegen<br />

die Uhr<br />

IHR KOSTENLOSES EXEMPLAR<br />

ZUM MITNEHMEN


Ein starkes Team!<br />

Südzucker. Zucker zum Zaubern.


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Sie halten heute die zweite<br />

Ausgabe der <strong>arena2015</strong> in den<br />

Händen – 28 Seiten gefüllt mit<br />

sportlichen Themen aus der<br />

Metropolregion Rhein-Neckar.<br />

Die erste Ausgabe der<br />

<strong>arena2015</strong> hat im vergangenen<br />

Dezember gezeigt, wie vielfältig<br />

der Sport hier an der<br />

Schnittstelle der drei Bundesländer<br />

Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-<br />

Pfalz ist. Das positive Feedback bestärkte uns in dem<br />

Vorhaben, <strong>arena2015</strong> als halbjährliches Magazin der<br />

Sportregion Rhein-Neckar zu etablieren.<br />

In den vergangenen sechs Monaten ist viel passiert, wir<br />

haben große sportliche Leistungen gesehen. Allem voran<br />

hat natürlich der Aufstieg der Fußballer von 1899<br />

Hoffenheim in die 1. Bundesliga für große Begeisterung<br />

gesorgt. Ein Grund für uns, der Zukunft des aufstrebenden<br />

Vereins die Titelgeschichte zu widmen.<br />

Nach der Fußball-Europameisterschaft in Österreich<br />

und der Schweiz freuen wir uns auf das nächste Highlight<br />

des Jahres: Vom 8. bis 24. August finden in Peking<br />

die Olympischen Spiele statt. Mit dabei im Kampf um<br />

Gold, Silber und Bronze sind auch zahlreiche Sportlerinnen<br />

und Sportler aus der Region – unser Team Peking<br />

<strong>2008</strong>. Damit Sie keine Gelegenheit zum Daumendrücken<br />

für unsere Olympioniken verpassen, haben wir auf den<br />

Mittelseiten einen Olympia-Fahrplan für das Team<br />

Peking zusammengestellt.<br />

Drei Bundesländer, eine Region – grenzenlose Sportbegeisterung.<br />

Für das Zusammenwachsen innerhalb der<br />

Sportregion Rhein-Neckar sind die drei permanenten<br />

Bergzeitfahrstrecken im Pfälzer Wald und Odenwald<br />

ein gutes Beispiel. Vielleicht fühlen Sie sich animiert,<br />

die neuen Stoppomat-Strecken gegen die Uhr zu testen?<br />

Alle Informationen mit Streckenskizzen und Höhen -<br />

profilen finden Sie neben vielen weiteren spannenden<br />

Geschichten und Neuigkeiten in dieser Ausgabe von<br />

<strong>arena2015</strong>.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und ein<br />

sportliches zweites Halbjahr <strong>2008</strong>!<br />

Dr. Peter Kurz<br />

Vorsitzender des Vereins Sportregion Rhein-Neckar e. V.<br />

Fragen, Anregungen, Kritik oder Lob? Wir freuen uns über<br />

ihre Meinung an <strong>arena2015</strong>@publik-kom.de.<br />

4<br />

7<br />

8<br />

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24<br />

News<br />

Cricket in den Quadraten<br />

Exotische Sportarten in der Metropolregion<br />

– Folge 1<br />

Erstklassige Aufbauarbeit<br />

Aytac Sulu und Thorsten Kirschbaum sind<br />

Teil der Zukunft von 1899 Hoffenheim<br />

Mit Leichtigkeit durch den Sommer<br />

Genießen und fit bleiben in der<br />

Metropolregion<br />

Olympia-Fahrplan Team Peking<br />

Sportler der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

bei den Olympischen Spielen<br />

Verlieren zählt nicht!<br />

Salih Köseoglu will für die Metropolregion<br />

Rhein-Neckar nach Peking<br />

Unbestechlicher Stoppomat<br />

Auf drei Traumstrecken gegen die Uhr<br />

Sicher in schwindelnde Höhen<br />

Ausreichend Zeit ist das Wichtigste, sagt der<br />

Heidelberger Höhenexperte Peter Bärtsch<br />

Wirtschaftsmotor Sport<br />

Metropolregion profitiert von Investitionen<br />

in den Sport<br />

Warm-up zweites Halbjahr <strong>2008</strong><br />

Vollen Einsatz ...<br />

... zeigten beim Fotoshooting für unsere Titelgeschichte<br />

nicht nur die beiden Hoffenheim-Spieler<br />

Thorsten Kirschbaum und Aytac Sulu. Auch Fotograf<br />

Alex Grüber wälzte sich für die besten Schüsse im<br />

Dreck. Ob dabei dennoch blitzsaubere Fotos herauskamen?<br />

Machen Sie sich ab Seite 8 ein Bild davon.


4 //<br />

Eventorganisation ein Drahtseilakt?<br />

Wir gehen mit Ihnen außergewöhnliche Wege.<br />

Sie planen das nächste Event? Ihre Kunden oder<br />

Gäste erwarten einen außergewöhnlichen Drahtseilakt?<br />

Dann haben Sie mit uns den perfekten<br />

Partner gefunden. Wir bieten Ihnen:<br />

ein attraktives Kosten-Nutzenverhältnis<br />

einen Top-Eventstandort mit hohem Freizeitwert<br />

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sehr variable Raumgrößen bis zu 40.000 m2 die säulenlose Multifunktionshalle mit 10.000 m2 einen separaten Backstage-Bereich<br />

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Ein Unternehmen der Schall Firmengruppe<br />

Freud und Leid<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Was für ein Pech. Im April holte Jörg Mazur mit der<br />

SV Germania Obrigheim noch die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.<br />

Die Olympiaqualifikation war<br />

schon in Reichweite. Nun muss der 30-jährige Sportsoldat<br />

seine Karriere verletzungsbedingt an den<br />

Nagel hängen. Ein Teilabriss der rechten Ellenbogensehne<br />

ließ seinen Traum von Peking platzen. Doppelte<br />

Tragik: Schon 2004 hatte Mazur die Olympischen<br />

Spiele in Athen verpasst, weil er sich kurz vor<br />

dem Abflug in die griechische Hauptstadt verletzte.<br />

Ein Ort, zwei Tage, drei Meisterschaften<br />

Mehr als 600 Sportler gingen Anfang Juni bei der<br />

Sparkassen Triple German Championship in Lorsch<br />

an den Start. Den Deutschen Meistertitel im Radsport<br />

der U23 ergatterte Martin Reimer vom LKT<br />

Team Brande. Meister bei den Inlineskatern auf der<br />

Halbmarathondistanz wurden Pascal Ramali (Blau-<br />

Gelb Groß-Gerau) und Sabine Berg (BG Gera). Bei<br />

den Handbikern gewannen Norbert Koch (PS Karlsruhe)<br />

und Andrea Eskau (USC Magdeburg).<br />

Aufstieg verpasst – Ziel erreicht<br />

Knapp verpasst hat der SV Sandhausen den Aufstieg<br />

in die 2. Fußball-Bundesliga. Eine 0:4-Niederlage am<br />

letzten Spieltag machte die einmalige Chance zunichte.<br />

Kein Grund zum Trauern. Das eigentliche<br />

Saisonziel des Aufsteigers, sich einen der begehrten<br />

Plätze in der neu gegründeten 3. Liga zu sichern,<br />

wurde locker erreicht. Nach Neu-Bundesligist 1899<br />

Hoffenheim ist der SVS somit die Nummer Zwei in<br />

Sachen Fußball in der Metropolregion Rhein-Neckar.<br />

Internationales Klasse-Tennis<br />

in Nußloch<br />

Hochklassiges Tennis boten zahlreiche talentierte<br />

Nachwuchsspieler im Januar beim MLP-Cup im<br />

Racket Center Nußloch. In einem spannenden Finale<br />

konnte sich der Slowake Karol Beck vor 600 begeisterten<br />

Zuschauern gegen Sebastien de Chaunac aus<br />

Frankreich durchsetzen und das mit 15.000 Dollar<br />

dotierte ITF-Future Weltranglistentennisturnier für<br />

sich entscheiden.


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 5<br />

Handball bewegt<br />

Schule<br />

Ab dem kommenden Schuljahr <strong>2008</strong>/09 soll in 30<br />

Grundschulen der Sportregion verstärkt Handball<br />

auf dem Stundenplan stehen. Ungefähr 7.500 Schülerinnen<br />

und Schüler der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

nehmen an dem Projekt „Handball bewegt<br />

Schule“ teil. „Die Grundidee ist die Umsetzung eines<br />

Kooperationsmodells zwischen Schulen und Vereinen,<br />

um sportlich noch nicht aktive Kinder in ein<br />

kontinuierliches Engagement zu führen“, so Dr. Markus<br />

Gomer, Projektpate der Sportregion. Startschuss<br />

zur Kooperation ist jeweils ein Grundschulspielfest,<br />

bei dem altersspezifische Koordinationsübungen<br />

spielerisch an den Sport heranführen. Langfristig<br />

sollen Handball AGs etabliert werden. Die Region<br />

eignet sich hervorragend für das bundesweit einmalige<br />

Projekt – sind doch gleich fünf Bundesligavereine<br />

hier zu Hause. //<br />

Foto: Badischer Handball-Verband<br />

Dämmermarathon mit<br />

Partystimmung<br />

Tolle Atmosphäre auf und neben der Strecke – zum fünften Mal begeisterte<br />

im Mai der MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar hunderttausend<br />

Zuschauer mit Partyprogramm und erstklassigem Ausdauersport.<br />

Knapp 8.000 Teilnehmer starteten in den verschiedenen<br />

Disziplinen des Dämmermarathons. Klarer Sieger des Männerrennens<br />

in 2:29:16 Stunden war Daniel Gidumbanda aus Tansania. Bei<br />

den Frauen entschied Susanne Brema von der LSG Karlsruhe in<br />

2:51:27 Stunden den Lauf für sich. Den mit 6.000 Euro dotierten<br />

MVV Regio-Cup gewannen Susanne Brema und der Gesamtdritte<br />

Christian Alles (CAPS-Team/TV Schriesheim, 2:38:14). Susanne<br />

Brema siegte zudem im Metropolregion Rhein-Neckar Marathon-<br />

Cup, der Dreierwertung des Dämmermarathons mit dem Bienwald-<br />

Marathon Kandel und dem Marathon Deutsche Weinstraße. Im<br />

Weltklassefeld der Handbiker waren Wim Declair (Belgien, 1:06:20)<br />

und Andrea Eskau (USC Magdeburg, 1:16:56) siegreich. //<br />

Fotos: sportonline-foto.de


6 //<br />

Hochkarätige DLV-Junioren-Gala<br />

„Unsere Athleten haben gezeigt, welches Potenzial im deutschen<br />

Nachwuchs steckt“, resümierte Dietmar Chounard, Cheftrainer<br />

im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), die Ergebnisse<br />

der diesjährigen Bauhaus DLV-Junioren-Gala in Mannheim.<br />

160 Athleten aus 15 Nationen waren bei der 15. Auflage des<br />

Foto: MTG Mannheim<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

weltweit wichtigsten Junioren-Meetings im MTG-Stadion am<br />

Start. Die Ergebnisse der deutschen Athleten waren ausschlaggebend<br />

für die Nominierung zur U20-WM im Juli im polnischen<br />

Bydgoszcz. Herausragender Norm-Erfüller aus regionaler Sicht<br />

war MTG-Weitspringer Julian Howard, der mit 7,68 Metern als<br />

Zweiter des Wettkampfs seine persönliche Bestleistung um 30<br />

Zentimeter überbot (unser Bild).<br />

Weitere Highlights des Meetings: Auf der 400-Meter-<br />

Strecke überzeugte Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) in<br />

46,18 Sekunden und blieb damit mehr als eine Sekunde unter<br />

der WM-Norm. Bei den Juniorinnen fiel über 400 Meter Hürden<br />

die Entscheidung unter bisher sechs Norm-Erfüllerinnen zu<br />

Gunsten der Siegerin Christiane Klopsch (TSV Friedberg-Fauerbach/<br />

58,29 Sekunden) und der Zweiten Laura Hansen (SV Sonsbeck/58,33).<br />

Die größte Leistungsdichte verzeichnete der Stabhochsprung<br />

der Juniorinnen, bei dem sieben Sportlerinnen die<br />

WM-Norm erfüllten. Im Stabhochsprung der Junioren fiel sogar<br />

die Olympia-Norm: Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken)<br />

sprang als Sieger 5,70 Meter. Anschließend ließ der frischgebackene<br />

Peking-Kandidat die Latte auf den Junioren-Weltrekord<br />

von 5,81 Meter legen, an dem er aber noch scheiterte. //


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong><br />

Cricket in<br />

den Quadraten<br />

EXOTISCHE<br />

SPORTARTEN IN DER<br />

METROPOLREGION<br />

FOLGE 1<br />

Eine ungewöhnliche Sportart, die vieles in sich vereint: Angriff und Verteidigung,<br />

Kraft und Ausdauer, geregelte Mittags- und Teepausen – das ist Cricket. Die Ballsportart<br />

ist längst nicht mehr nur in den Ländern des Commonwealth zu Hause.<br />

Seit 1981 gibt es auch in Haßloch einen Cricket Club: den Cosmopolitan Cricket<br />

Club (CCC); kürzlich ist er nach Mannheim umgezogen und residiert jetzt in unmittelbarer<br />

Nähe zum Herzogenriedpark.<br />

Auf dem eigens aus England eingeflogenen Rasen,<br />

der nun die Mitte der Mannheimer Radrennbahn<br />

ziert, entstand im Juni eine nagelneue<br />

Pitch, wie die Wurfbahn im Cricket-Jargon<br />

heißt. Dort spielen derzeit 24 Mitglieder aus aller<br />

Herren Länder mit Leidenschaft – und auf Bundesliganiveau,<br />

der CCC ist Mitglied der Cricket-Bundesliga<br />

West.<br />

Die über 40 Regeln des Sports kennen<br />

die Spieler längst aus dem Effeff. Cricket-<br />

Neulinge sollten sich von dem umfassenden<br />

Regelwerk nicht abschrecken,<br />

sondern im Gegenteil einladen lassen,<br />

ein Spiel live zu erleben. Denn,<br />

um es mit dem Mannheimer Autor Thomas Baumann<br />

zu sagen: „Die Quadrate zu erklären, bereitet den<br />

Mannheimern ebensolchen Spaß wie den Engländern,<br />

Cricket zu erklären.“ Und wer einmal das Quadratesystem<br />

Mannheims durchschaut hat, für den<br />

sind die Cricket-Regeln ein Leichtes!<br />

Neue Mitspieler sind im Übrigen immer willkommen,<br />

betont Vereinsvorsitzender Tariq Taj –<br />

genauso wie Sponsoren für die neue Pitch. //<br />

www.cricket-mannheim.com<br />

www.cricket.de<br />

// 7


AYTAC SULU UND THORSTEN KIRSCHBAUM SIND TEIL DER ZU<br />

Erstklas


KUNFT VON 1899 HOFFENHEIM<br />

sige Aufbauarbeit<br />

Am 18. Mai <strong>2008</strong> war die Sensation perfekt. Mit einem glanzvollen 5:0 gegen<br />

Greuther Fürth sicherte sich 1899 Hoffenheim den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga.<br />

Das Konzept, auf junge Spieler zu setzen, die sich bei dem<br />

Klub im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar weiterentwickeln, ist aufgegangen.<br />

Auch in der 1. Liga will Hoffenheim an dieser Linie festhalten.<br />

Wir trafen Aytac Sulu und Thorsten Kirschbaum, zwei der jungen Hoffenheimer,<br />

die den Sprung nach ganz oben noch schaffen wollen. Sie durften sich<br />

schon einmal probeweise in den Sand schmeißen, wo sie spätestens 2009<br />

mit der Bundesligamannschaft auflaufen möchten: Im – inzwischen halbfertigen<br />

– Stadion in Sinsheim.<br />

FOTOS: ALEXANDER GRÜBER


10 //<br />

Name: Thorsten Kirschbaum<br />

Position: Tor<br />

Geburtstag: 20.04.1987<br />

Nationalität: deutsch<br />

Größe: 194 cm<br />

Gewicht: 88 kg<br />

<br />

<br />

Türkiye, Türkiye“, hallt es durch<br />

das weite Rund aus Beton und<br />

Stahl. Einer der Bauarbeiter<br />

hat seinen kickenden Landsmann<br />

erkannt. Der Deutschtürke<br />

Aytac Sulu schmunzelt – zwei Tage<br />

nach dem dramatischen 3:2 der türkischen<br />

Nationalmannschaft bei der EM<br />

gegen Tschechien hat er ausgesprochen<br />

gute Laune. Aber auch sonst hat der 22-<br />

Jährige allen Grund sich gut zu fühlen:<br />

Seit einem Jahr spielt der gebürtige<br />

Nußlocher bei 1899 Hoffenheim und ist<br />

damit Teil einer der spannendsten Geschichten<br />

im deutschen Profi-Fußball.<br />

Durch Leistung nach oben<br />

In der abgelaufenen Saison hat der Defensivspezialist<br />

bis auf eines alle<br />

Spiele der zweiten Mannschaft in der<br />

Oberliga Baden-Württemberg absolviert<br />

und auch schon einige Male auf<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

der Bank der ersten Mannschaft Zweitliga-Luft<br />

geschnuppert. Sulu setzt nun alles<br />

daran, sich für größere Aufgaben zu<br />

empfehlen, und sieht dabei durchaus<br />

seine Chance. „Ich kann mich beim Training<br />

mit der ersten Mannschaft mit guten<br />

Leistungen anbieten. Letztendlich entscheidet<br />

immer die Leistung darüber, ob<br />

du die Chance bekommst oder nicht“, ist<br />

sich Sulu sicher.<br />

Aufs richtige Pferd gesetzt<br />

„Viele würden jetzt liebend gern auf den<br />

Zug aufspringen“, meint Thorsten Kirschbaum.<br />

Der U21-Nationaltorwart hat schon<br />

sehr früh auf das Pferd Hoffenheim gesetzt.<br />

Kirsche – wie der 21-Jährige von Kollegen<br />

und Fans genannt wird – stieß 2003<br />

vom 1. FC Nürnberg zum A-Jugend-Kader<br />

der Hoffenheimer, deren erste Mannschaft<br />

damals in der Regionalliga Süd kickte. Die<br />

rasante Entwicklung in Richtung 1. Liga


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 11<br />

konnte man damals noch nicht absehen.<br />

„Glück gehabt“, findet der Torwart heute.<br />

„So etwas ist einmalig, so etwas hat es<br />

noch nicht gegeben, so etwas wird es auch<br />

so schnell nicht wieder geben.“<br />

Durchsetzen ist die Devise<br />

In der Regionalliga konnte sich Kirschbaum<br />

im Alter von 19 Jahren bereits vorübergehend<br />

einen Stammplatz erkämpfen,<br />

bevor ihn eine Verletzung zurückwarf.<br />

Jetzt gehört er als Nummer Zwei hinter<br />

Stammtorhüter Ramazan Özcan zum Kader<br />

der Bundesligamannschaft. Erklärtes<br />

Ziel von Kirschbaum für die kommende<br />

Saison: „Ich will mich in der Bundesliga<br />

durchsetzen.“ Angst vor der großen Herausforderung<br />

hat Kirschbaum, der als eines<br />

der großen Torwartnachwuchstalente<br />

Deutschlands gilt, nicht. „Als U21-Nationaltorwart<br />

sollte man sich die erste Liga<br />

schon zutrauen“, sagt er selbstbewusst<br />

und lacht: „Und falls nicht, redet es einem<br />

der Hans-Dieter Hermann schon ein.“<br />

Geballte Kompetenz im Kraichgau<br />

Der Sportpsychologe Hermann ist seit<br />

zwei Jahren Teil des hochkarätigen Betreuerstabs<br />

des Vereins, zu dem auch<br />

Trainer Ralf Rangnick und der ehemalige<br />

Hockey-Nationaltrainer Bernhard Peters<br />

als Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung<br />

zählen. Durch die Millionen<br />

von Klubförderer Dietmar Hopp haben<br />

die Hoffenheimer viele Möglichkeiten, die<br />

sich anderen Vereinen so nicht bieten.<br />

Auch wenn manch einer witzelt, dass in<br />

Hoffenheim auf jeden Spieler mehrere Betreuer<br />

kommen, wird die Kompetenzfülle,<br />

die sich im Kraichgau angesammelt hat,<br />

von der Fußballfachwelt eher ehrfürchtig<br />

als spöttisch beobachtet.<br />

Gesamtkonzept mit Stadion und<br />

Trainingszentrum<br />

In Hoffenheim legen die Verantwortlichen<br />

Wert darauf, dass es sich um ein Gesamtkonzept<br />

handelt, bei dem eins ins<br />

andere greift. Der Verein investiert viel in<br />

die Jugendarbe it. Und nicht nur am neu -<br />

en Stadion an der A6 in Sinsheim wird<br />

derzeit gebaut. In Zuzenhausen entsteht<br />

ein hochmodernes Trainingszentrum, das<br />

die Bedingungen für die Spieler ab der<br />

Saison 2009/10 noch einmal optimieren<br />

wird. Zu dem Zeitpunkt also, für den<br />

nach ursprünglicher Planung eigentlich<br />

der Aufstieg in die erste Liga vorgesehen<br />

war.<br />

Große Ziele<br />

Ein Jahr früher als geplant ist der Fußball<br />

in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

wieder erstklassig. Aytac Sulu und<br />

Thorsten Kirschbaum waren natürlich<br />

auch bei der Aufstiegsparty dabei, als<br />

12.000 Fans die Sinsheimer Messehalle<br />

beben ließen. „Das war schon geil“,<br />

beschreibt Sulu die ausgelassene Stimmung.<br />

Ein kleiner Vorgeschmack darauf,<br />

welche Begeisterung sich in der<br />

Region entfachen könnte, wenn Hoffenheim<br />

seinen Weg so konsequent<br />

weiterverfolgt wie bisher. Woran<br />

Thorsten Kirschbaum nicht zweifelt:<br />

„Europapokalspiele in der neuen<br />

Arena? Warum sollte das nicht möglich<br />

sein?“ Bei der augenzwinkernden<br />

Frage, wann es denn zum ersten Aufeinandertreffen<br />

mit dem FC Barcelona<br />

in der Champions League käme,<br />

will er sich allerdings nicht festlegen.<br />

„Hmm, bei Barcelona läuft’s ja grad<br />

nicht so gut ...“ //<br />

Name: Aytac Sulu<br />

Position: Abwehr<br />

Geburtstag: 11.12.1985<br />

Nationalität: türkisch/deutsch<br />

Größe: 183 cm<br />

Gewicht: 81 kg


12 //<br />

GENIESSEN UND FIT BLEIBEN IN DER METROPOLREGION<br />

Mit Leichtigkeit<br />

durch den Sommer<br />

Ein verführerischer Eisbecher mit Sahne und Schokosoße obendrauf –<br />

wer kann da schon widerstehen? Zum Glück gibt es in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar ebenso viele Eisdielen wie attraktive Sportmöglichkeiten.<br />

Damit die Bikini-Figur auch den heißesten Sommer übersteht!<br />

Beachvolleyball: Fun und Action<br />

sind beim Beachvolleyball garantiert.<br />

Einfach auf der Neckarwiese<br />

in Heidelberg vorbeischauen, die<br />

Eisbällchen gegen den Ball tauschen<br />

und losbaggern.<br />

Einsatz ist angesagt: Nach zweieinhalb<br />

Stunden Beachvolleyball<br />

haben Sie die süße Köstlichkeit<br />

verdaut. (265 kcal pro Stunde*)<br />

Mehr als 80 Beachvolleyball-Felder<br />

der Metropolregion Rhein-Neckar:<br />

www.sportstaettenatlas.com<br />

* durchschnittliche Werte bei ca. 75 kg Körpergewicht<br />

Rudern: Trotz Eisbecher aussehen<br />

wie Madonna? Dann ist Rudern<br />

genau das Richtige. Es stählt<br />

den Körper, da es fast alle Muskelgruppen<br />

gleichzeitig trainiert.<br />

Und bei Sonnenschein gibt es<br />

neben einem herrlichen Blick auf<br />

die Uferlandschaft den heiß ersehnten<br />

natürlich gebräunten<br />

Teint.<br />

Einfach perfekt: Nach nur gut<br />

einer Stunde Rudern können Sie<br />

gleich die nächste leckere Eiskreation<br />

bestellen. (650 kcal pro<br />

Stunde)<br />

Über 50 Wassersportanlagen:<br />

www.sportstaettenatlas.com<br />

660 kcal<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong>


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 13<br />

Fotos: iStockphoto<br />

Skaten: Pfunde einfach abrollen –<br />

Skateparks gibt’s genug in der<br />

Region, zum Beispiel auf dem<br />

Waldhof oder in Schwetzingen.<br />

Gewiefte Skater verlieren auf der<br />

Halfpipe locker ein paar Kalorien.<br />

Wer’s lieber etwas gemütlicher<br />

mag: Inliner schnappen und entspannt<br />

eine Runde über die Ludwigshafener<br />

Parkinsel rollen.<br />

Rasant: Um einen Eisbecher zu<br />

verheizen, einfach rund 70 Minuten<br />

skaten. (540 kcal pro Stunde)<br />

Streckenvorschläge:<br />

www.skate-region-rhein-neckar.de<br />

www.rhein-neckar-skating.de<br />

Wie fit sind Sie<br />

wirklich?<br />

Windsurfen Surfen ist cool, erfrischend<br />

und – anstrengend! Vor<br />

allem für Anfänger, rein ins Wasser<br />

und wieder rauf aufs Brett.<br />

Herrliche Möglichkeiten zum<br />

Üben bietet der St. Leoner See.<br />

Direkt neben dem Badesee befindet<br />

sich der 16 Hektar große Wassersportsee<br />

mit Surf- und Segelschule.<br />

Hier können sich Anfänger<br />

fachkundig anleiten lassen<br />

oder Fortgeschrittene die erforderliche<br />

Ausrüstung mieten.<br />

Schnittig: Nach 100 Minuten<br />

hart am Wind ist Ihre Energiebilanz<br />

schon wieder ausgeglichen.<br />

(390 kcal pro Stunde)<br />

Mehr Informationen:<br />

www.st.leoner-see.de<br />

www.surfschule-st-leon.de<br />

Foto: Pfitzenmeier<br />

Sonnenbaden: Wem das alles zu<br />

stressig ist, der kann es mit Sonnenbaden<br />

an Rhein und Neckar<br />

probieren. Das entspannt, die<br />

Sonne hebt die Stimmung und<br />

aktiviert den Stoffwechsel.<br />

Ausdauer ist gefragt: Nach 12<br />

Stunden haben Sie den Eisbecher<br />

weggebrutzelt. (55 kcal pro<br />

Stunde). Aber: Sonnencreme<br />

nicht vergessen und rechtzeitig<br />

ein schattiges Plätzchen suchen.<br />

Fit ins zweite Halbjahr: Gesundheitsbewusste<br />

Bürger der Metropolregion können ab dem ersten<br />

Juli das Angebot der Initiative „Wie fit sind sie<br />

wirklich?“ nutzen und sich mal so richtig auf die<br />

persönliche Fitness durchchecken lassen. Die Initiative<br />

agiert bundesweit und bietet in ihrem Programm<br />

einen Eingangstest und einen Fünf-Wochen-Trainingsplan<br />

für mehr Ausdauer, Kraft und<br />

Beweglichkeit an. Das alles mit ausführlicher Einweisung<br />

durch Fachpersonal. Am Ende steht ein<br />

Abschlusstest mit Auswertung – und hoffentlich<br />

ersten Trainingserfolgen. Anmeldeschluss ist der<br />

31. August <strong>2008</strong> . Die Aktion wird in der Metropolregion<br />

in den Pfitzenmeier Wellness & Fitness<br />

Parks und im MediFit Gesundheitszentrum in<br />

Schwetzingen durchgeführt.<br />

www.wie-fit-sind-sie.com


14 //<br />

SPORTLER DER METROPOLREGION RHEIN-NECKAR BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN<br />

Petra Dallmann<br />

Freistil-Schwimmen<br />

über 200 m, 4x100 m<br />

und 4x200 m<br />

Persönlicher Olympia-<br />

Start am 9.8. mit dem<br />

ersten Vorlauf der<br />

4x100-m-Staffel, am<br />

13.8. könnte im Finale<br />

über 200 m Freistil eine<br />

Medaille drin sein.<br />

Niklas Meinert<br />

Hockey<br />

Auch das Herren-Hokkey-Team<br />

zählt zu den<br />

Favoriten bei Olympia.<br />

Erstes Vorrundenmatch<br />

ist am 11.8. Dann hoffentlich<br />

alle zwei Tage<br />

zu sehen bis zum Finale<br />

am 23.8.<br />

Christian Reif,<br />

Anastasija Reiberger<br />

Weitsprung, Stabhochsprung<br />

Endgültige Qualifikation<br />

vorausgesetzt, treten<br />

die beiden am 16.8.<br />

im Vorkampf an. Das Finale<br />

fände für beide am<br />

18.8. statt.<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Olympia-Fahrplan Team Peki<br />

Noch sind nicht alle Qualifikationen gelaufen, doch so langsam kristallisiert sich heraus,<br />

wer bei den Olympischen Spielen im August die Farben Deutschlands und der Metro -<br />

polregion Rhein-Neckar vertreten darf. Doch wann müssen wir den Athleten des Team<br />

Peking die Daumen drücken? Mit dem Olympia-Fahrplan behalten Sie den Überblick.<br />

SAMSTAG<br />

09.08.<br />

SONNTAG<br />

10.08.<br />

MONTAG<br />

11.08.<br />

DIENSTAG<br />

12.08.<br />

MITTWOCH<br />

13.08.<br />

DONNERSTAG<br />

14.08.<br />

FREITAG<br />

15.08.<br />

SAMSTAG<br />

16.08.<br />

Blau, Schwarz, Rot, Gelb, Grün – die Maskottchen der Olympischen<br />

Spiele in Peking tragen die Farben der olympischen Ringe.<br />

Mandy Haase<br />

Hockey<br />

Erster Auftritt mit der<br />

Damen-Nationalmannschaft<br />

auf dem Olympic<br />

Green Hockey Field am<br />

10.8. Wenn’s sehr gut<br />

läuft, können wir sie am<br />

22.8. auch im Finale bewundern.<br />

Kirsten Bolm<br />

100 m Hürden<br />

Wenn sie die Quali für<br />

Olympia am 5. Juli<br />

schafft, muss die Hürdensprinterin<br />

am 15.8.<br />

zum ersten Mal im National<br />

Stadium ran. Weitere<br />

Vorläufe am 17.8.<br />

und am 18.8. Vielleicht<br />

reicht es gar für den Finallauf am 19.8.?


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong><br />

Jürgen Spieß<br />

Gewichtheben,<br />

Klasse bis 105 kg<br />

Nach dem verletzungsbedingten<br />

Rückzug von<br />

Jörg Mazur wird Spieß<br />

am 18.8. versuchen, etwas<br />

zu reißen. Und zu<br />

stoßen.<br />

Björn Goldschmidt ,<br />

Nicole Reinhardt,<br />

Carolin Leonhardt<br />

Kajak-Vierer,<br />

Kajak-Zweier<br />

Wenn alles glatt läuft,<br />

sehen wir die drei Kanuten<br />

am 22.8. in den<br />

Finalläufen der Kajak-<br />

Vierer über 1.000 m<br />

(Männer) und 500 m (Frauen). Nicole Reinhardt<br />

tritt mit Partnerin Fanny Fischer auch im Kajak-<br />

Zweier an, da findet das Finale am 23.8. statt.<br />

Verena Jooß<br />

Radsport, 3.000 m<br />

Einzelverfolgung<br />

Wenn sie die Qualifikation<br />

am 15.8. übersteht,<br />

können wir am<br />

17.8. bei den Finalläufen<br />

mit ihr mitfiebern.<br />

g SONNTAG<br />

Stefan Kehrer<br />

Freistil-Ringen,<br />

Klasse bis 96 kg<br />

Bei den Ringern finden<br />

Qualifikation und Finalkämpfe<br />

an einem Tag<br />

statt – am 21.8. gilt es<br />

also für Kehrer.<br />

Steffen Gebhardt<br />

Moderner Fünfkampf<br />

Um 1 Uhr nachts MESZ<br />

am 21.8. geht es für den<br />

Pentathleten mit dem<br />

Pistolenschießen los, es<br />

folgen am gleichen Tag<br />

Degenfechten, Schwimmen,<br />

Reiten und ein<br />

Querfeldeinlauf.<br />

Johanna Kedzierski<br />

4x100-m-Staffel<br />

Wenn sich die deutsche<br />

Staffel am 21.8. qualifizieren<br />

kann, sehen wir<br />

unsere Sprinterin möglicherweise<br />

am 22.8. im<br />

Finallauf.<br />

Henning Fritz,<br />

Uwe Gensheimer,<br />

Andrej Klimovets,<br />

Oliver Roggisch,<br />

Christian Schwarzer<br />

Handball<br />

Den Handball-Weltmeister<br />

wollen wir<br />

natürlich am 24.8. im<br />

Finale sehen. Die fünf<br />

Jungs der Rhein-Neckar Löwen könnten so für<br />

einen goldenen Abschluss sorgen.<br />

// 15<br />

17.08.<br />

MONTAG<br />

18.08.<br />

DIENSTAG<br />

19.08.<br />

MITTWOCH<br />

20.08.<br />

DONNERSTAG<br />

21.08.<br />

FREITAG<br />

22.08.<br />

SAMSTAG<br />

23.08.<br />

SONNTAG<br />

24.08.<br />

Fotos/Bilder: The Beijing Organizing Committee, Team Peking (11), Rhein-Neckar Löwen


16 //<br />

„Rollstuhl-Rugby ist eine Mischung aus Schach und Autoscooter“,<br />

sagt Salih Köseoglu. „Aggressiv, aber ohne den Kopf geht gar<br />

nichts.“ Der Offensivspieler wird für die deutsche Nationalmannschaft<br />

bei den Paralympics vom 6. bis 17. September in Peking<br />

antreten – noch plagen ihn allerdings Verletzungssorgen.<br />

Rollstuhl-Rugby ist kein leiser Sport.<br />

Es kracht und quietscht in der<br />

Campus-Sporthalle in Heidelberg-<br />

Wieblingen. Die 2.-Bundesliga-Mann -<br />

schaft der Heidelberg Lions trainiert. Am<br />

Rand sitzt Salih Köseoglu, Spieler der ersten<br />

Mannschaft und nominiert für die Paralympics<br />

in Peking. Zurzeit ist er zum Zuschauen<br />

gezwungen – er wartet auf einen<br />

OP-Termin, hat Probleme am rechten Ellenbogen.<br />

Die Teilnahme an den Spielen<br />

sieht er aber nicht als gefährdet.<br />

Sein erstes Rollstuhl-Rugby-Training<br />

absolvierte Salih Köseoglu im Jahr 2000.<br />

Der Sport stand aber auch schon davor im<br />

Mittelpunkt seines Lebens. Elf Jahre lang<br />

spielte er Rollstuhl-Basketball, sechs<br />

Jahre lang sammelte er im Schwimmen<br />

Erfolge. Auch hier stand er zweimal kurz<br />

vor einer Paralympics-Teilnahme. Trotzdem<br />

war ihm nach dem ersten Rollstuhl-<br />

Rugby-Training schnell klar: „Das ist<br />

mein Sport.“ Der Grund: „Ich bin kein<br />

Einzelsportler, ich bin ein Mannschaftsmensch.“<br />

Rasant ging es voran, nach nur<br />

drei Jahren holte er mit der Nationalmannschaft<br />

eine Bronzemedaille bei der<br />

Weltmeisterschaft. Damit schaffte er auf<br />

Anhieb die Qualifikation für die Paralympics<br />

in Athen, war dann bei den Spielen<br />

aber nicht im Mannschaftskader. Salih<br />

Köseoglu sieht im Nachhinein auch darin<br />

etwas Gutes. „2003 kam meine Tochter<br />

auf die Welt. So konnte ich mich ganz auf<br />

sie konzentrieren.“ Seit Juli 2007 ist der<br />

Heidelberger Mitglied im Team Peking<br />

<strong>2008</strong>, einem Projekt der Sportregion<br />

Rhein-Neckar, das die Spitzensportler der<br />

SALIH KÖSEOGLU WILL FÜR DIE METROPOLREGION<br />

RHEIN-NECKAR NACH PEKING<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Verlieren<br />

zählt nicht!<br />

Region auf ihrem Weg zu den Olympischen<br />

Spielen und den Paralympics unterstützt.<br />

„Verlieren zählt nicht!“ ist sein Lebensmotto.<br />

Deswegen steckt sich Salih<br />

Köseoglu auch für die Paralympics hohe<br />

Ziele. „Wir hatten für die Vorrunde Losglück:<br />

Auf Australien freuen wir uns, sie<br />

sind spielerisch auf einem Top-Niveau,<br />

eine spannende Herausforderung – England<br />

und Neuseeland sollten zu bezwingen<br />

sein“, meint er. Den Gesamtsieg werden<br />

seiner Einschätzung nach Kanada<br />

und die USA unter sich ausmachen. „Die<br />

haben andere Voraussetzungen. Deren<br />

Sportler können im Gegensatz zu uns<br />

vom Sport leben.“ Aber: „Der Team-Spirit<br />

kann Berge versetzen. Vielleicht sind wir<br />

für eine Überraschung gut.“ //


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 17<br />

Rollstuhl-Rugby<br />

Regeln: Rollstuhl-Rugby wird mit einem Volleyball auf einem<br />

Basketballfeld vier gegen vier gespielt. Ziel ist es, mit dem<br />

Ball die Endzonenlinie der gegnerischen Mannschaft zu passieren.<br />

Körperkontakt ist verboten, alle Aktionen geschehen<br />

über den Rollstuhl. Ein Spieler darf den Ball maximal zehn<br />

Sekunden halten, dann muss er ihn prellen oder passen.<br />

Rollstuhl: Jeder Spieler sitzt in einer Maßanfertigung. Die<br />

Rollstühle der Offensiv-Spieler und Defensiv-Spieler sind an<br />

der Form der Fußleiste unterscheidbar, die schrägen Räder<br />

sorgen für Stabilität. Rollstuhl-Rugby ist eine Sportart für<br />

Athleten, die an mindestens drei Gliedmaßen eingeschränkt<br />

sind.<br />

Region: Anfang der 1990er-Jahre etablierte sich rund um Heidelberg<br />

die erste deutsche Rollstuhl-Rugby-Mann schaft. Inzwischen<br />

gibt es drei deutsche Ligen und eine europäische<br />

Champions League. Die Heidelberg Lions wurden bereits<br />

sechsmal Deutscher Meister.<br />

www.heidelberg-lions.de<br />

www.team-peking-<strong>2008</strong>.de


18 //<br />

AUF DREI TRAUMSTRECKEN GEGEN DIE UHR<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Unbestechlicher Stoppomat<br />

Ab Juli fordern drei permanente Zeitfahrstrecken in der Sportregion Rhein-Neckar die Sportler am Berg. Die<br />

pfälzische Kalmit, der badische Königstuhl und das hessische Rothenberg sind die Zielpunkte der neu eingerichteten<br />

Stoppomat-Strecken. Landschaftlich und sportlich lassen die Kurse keine Wünsche offen. Zudem ist<br />

das „contre-le-montre“ auf den ehrenamtlich betreuten Strecken gratis.<br />

Eigentlich ist das ein Traum vom Radfahren:<br />

Start zwischen Reben, das Asphaltband schlängelt<br />

sich durch lichten Wald, am Ziel locken regionale<br />

Spezialitäten. Es könnte so beschaulich sein.<br />

Aber: Bis dorthin geht es hunderte von Höhenmetern<br />

bergauf. Und: In der Trikottasche steckt ein Stück<br />

Karton, das stärker antreibt als der schärfste Motivationstrainer.<br />

Diese Fahrt wird in jedem Fall ein sportlicher<br />

Offenbarungseid, denn: Der Stoppomat ist unbestechlich!<br />

Zeitnahme permanent – Ergebnisse transparent<br />

Das Prinzip ist einfach: Der Stoppomat besteht aus<br />

zwei funksynchronisierten Stempeluhren. Im Tal ziehen<br />

die Teilnehmer gratis eine postkartengroße Karte<br />

und tragen ihre Daten ein, dann wird zum Start das<br />

erste Mal sekundengenau gestempelt. Die Bergaufhatz<br />

– auch für Läufer, Inliner und Handbiker – endet<br />

mit dem zweiten Stempeln am Ziel. Dort kommt der<br />

kartonierte Leistungsnachweis in einen Sammelbehälter.<br />

Die Betreiber der Strecken werten die Karten<br />

Fotos: Martin Staiger<br />

regelmäßig aus und stellen die Ergebnisse aller Teilnehmer<br />

unter www.stoppomat.de ins Internet.<br />

Wer schafft die große Runde?<br />

So einfach das Funktionsprinzip, so vielfältig ist der<br />

Reiz. Ob ewiges Duell mit dem Lieblingsgegner oder<br />

Vereinsmeisterschaft – der Stoppomat bringt die Entscheidung.<br />

Eine besonders anspruchsvolle Konditionsaufgabe<br />

stellt sich durch die Lage der drei Strecken<br />

Maikammer–Kalmit, Waldhilsbach–Königstuhl<br />

und Hirschhorn–Rothenberg in der Sportregion<br />

Rhein-Neckar: Alle Strecken an einem Tag! Neben<br />

mehr als 1.000 Höhenmetern müssen die Radler auf<br />

dieser großen Runde ungefähr 185 Kilometer bewältigen.<br />

Für etwas weniger Hartgesottene verbindet<br />

eine S-Bahn-Linie die drei Kurse ideal – von den<br />

nächstgelegenen Bahnhöfen reicht es gerade noch<br />

zum Warmfahren. Aber auch für diese Variante gilt:<br />

Wer nur beschaulich durch Pfälzer Wald und Odenwald<br />

radeln möchte, sollte unbedingt Abstand zu<br />

den Stoppomat-Strecken halten. //


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 19<br />

Maikammer >>> Kalmit<br />

Ob beim Kalmitlauf oder bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt<br />

– der mit 673 Metern höchste Punkt des Pfälzer Waldes<br />

ist eine klassische Herausforderung. Der Kurs geht<br />

durch fast mediterranen Kiefern- und Kastanienwald.<br />

Kalmit<br />

Hirschhorn >>> Rothenberg<br />

Heddesbach<br />

5,75 Kilometer<br />

414 Höhenmeter<br />

St.Martin<br />

Maikammer<br />

Vom Neckarstrand nach Rothenberg auf die Höhen des<br />

Odenwalds geht der dritte Anstieg. Am Ende belohnt er<br />

die Teilnehmer mit einer freien Aussicht, die den Vergleich<br />

mit hochalpinen Tour-Etappen nicht scheuen muss.<br />

Brombach<br />

Hainbrunn<br />

Kortelshütte<br />

Hirschhorn<br />

Neckar<br />

Rothenberg<br />

Waldhilsbach >>> Königstuhl<br />

Wer das Heidelberger Schloss sieht, hat auch den König stuhl<br />

im Blick. Beim HeidelbergMan erklimmen die Triathleten<br />

den 567 Meter hohen Hausberg der Uni-Stadt von<br />

Norden, die Stoppomat-Strecke nimmt die Ostflanke.<br />

Profile<br />

m<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Heidelberg<br />

Königstuhl<br />

Waldhilsbach<br />

betreut vom RSC Neustadt betreut vom Verein Radsport Rhein-Neckar<br />

betreut von der Stadt Hirschhorn<br />

8,36 Kilometer<br />

279 Höhenmeter<br />

5,21 Kilometer<br />

325 Höhenmeter<br />

Neckar<br />

Kalmit<br />

Königstuhl<br />

Neckargemünd<br />

Rothenberg<br />

1 2 3 4 5 6 7 8km<br />

Sechs Strecken in Deutschland<br />

Weitere Strecken gibt es auf den Höchsten in Oberschwaben,<br />

wo der Stoppomat von Mitgliedern des RSV Seerose<br />

Friedrichshafen entwickelt wurde, sowie von Pfullingen<br />

auf die Schwäbische Alb und aus dem Werratal auf den<br />

Hohen Meißner. Alle sechs deutschen Strecken zählen zur<br />

Tour Stoppomat Challenge, bei der Mehrfachstarter wertvolle<br />

Preise gewinnen können.<br />

Alle Informationen und Ergebnisse im Internet unter<br />

www.stoppomat.de


20 //<br />

AUSREICHEND ZEIT IST DAS WICHTIGSTE, SAGT DER HEIDELBERGER HÖHENEXPERTE PETER BÄRTSCH<br />

Sicher in<br />

schwindelnde Höhen<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Immer mehr Menschen zieht es in die Berge – Wandern und Bergsteigen in der freien Natur als Ausgleich<br />

zum Alltagsstress sind im Trend. Und so manch einer träumt von einer aufregenden Expedition in<br />

den Himalaja als sportliche Herausforderung. Doch Fakt ist: Nicht jeder verträgt die Höhe gleich gut,<br />

egal wie fit er körperlich ist. Warum dies so ist, damit beschäftigt sich Professor Peter Bärtsch, Ärztlicher<br />

Direktor der Abteilung Sport- und Leistungsmedizin am Heidelberger Universitätsklinikum, schon<br />

seit vielen Jahren. Wer erfolgreich einen Gipfel erklimmen will, sollte seiner Meinung nach neben einer<br />

guten Kondition vor allem eines mitbringen: ausreichend Zeit.<br />

Was ist in der Höhe anders?<br />

In der Höhe sind der Luftdruck und damit auch der<br />

Sauerstoffdruck viel niedriger. Man sagt, die Luft<br />

ist „dünner“. Dadurch nimmt die Lunge weniger<br />

Sauerstoff auf. Aber für jede körperliche Leistung<br />

braucht man dort oben genau so viel Sauerstoff<br />

wie hier unten. Daran ändert sich nichts. Deshalb<br />

atmen wir schneller, auch das Blut zirkuliert<br />

schneller. Mit der Zeit beginnt der Körper, mehr<br />

rote Blutkörperchen zu bilden und so seine Kapazität,<br />

Sauerstoff zu transportieren, zu erhöhen.<br />

Aber diese Anpassung dauert ungefähr zwei bis<br />

drei Wochen.<br />

Ab welcher Höhe kann man krank werden?<br />

Unter dem Begriff der Höhenkrankheit werden drei<br />

Krankheitsbilder zusammengefasst: Die akute Bergkrankheit,<br />

das Höhenhirnödem und das Höhenlungenödem.<br />

Sie können bei unzureichender Akklimatisation<br />

in Höhen von über 2.500 Meter auftreten.<br />

An welchen Symptomen erkenne ich, dass ich<br />

höhenkrank bin?<br />

Typische Symptome für die Bergkrankheit sind<br />

Kopfschmerzen in Kombination mit Appetitlosigkeit<br />

oder Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und<br />

Schlaf störungen. Wer trotz solcher Symptome weiter<br />

in Höhen über 4.000 Meter aufsteigt, riskiert ein<br />

lebensbedrohliches Höhenhirnödem: Die Kopf-<br />

schmerzen werden stärker. Bewusstseinstrübungen<br />

und Gleichgewichtsstörungen kommen hinzu.<br />

Der Übergang von der Bergkrankheit zum Höhenhirnödem<br />

ist fließend. Innerhalb von 24 Stunden<br />

kann das Gehirn so stark anschwellen, dass man<br />

daran stirbt.<br />

Beim Höhenlungenödem tritt Flüssigkeit aus<br />

den Lungengefäßen ins Lungengewebe und in die<br />

Lungenbläschen. Es macht sich zunächst durch<br />

trockenen Husten und einen plötzlichen, für den<br />

Betroffenen selbst nicht erklärbaren Leistungsabfall<br />

bemerkbar. Atemnot und blutiger Auswurf begleitet<br />

von rasselnden Atemgeräuschen kommen<br />

hinzu. Das Höhenlungenödem tritt in der Regel<br />

zwischen dem zweiten und vierten Tag nach Erreichen<br />

einer bestimmten Höhe auf. Häufig entwickeln<br />

sich die Symptome über Nacht und schreiten<br />

rasch fort. Unbehandelt führt das Höhenlungenödem<br />

zum Tode.<br />

Was kann ich tun, wenn ich höhenkrank<br />

werde?<br />

Die beste Therapie ist der Abstieg. Die Krankheiten<br />

treten nur bei mangelnder Akklimatisation auf<br />

und heilen vollständig ab, wenn man sich rechtzeitig<br />

wieder in niedrigere Höhenlagen begibt. Bei<br />

Personen mit leichter akuter Bergkrankheit kann<br />

bereits ein Ruhetag einen deutlichen Rückgang der<br />

Symptome bewirken.


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 21<br />

Wie kann ich der Höhenkrankheit vorbeugen?<br />

Indem Sie langsam aufsteigen. Wenn Sie extrem<br />

anfällig sind, sollten Sie ab einer Höhe von 2.000<br />

Meter mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 350<br />

Höhenmeter pro Tag aufsteigen – immer bezogen<br />

auf die Schlafhöhe. Wer weniger anfällig ist, kann<br />

durchschnittlich 500 Meter pro Tag aufsteigen. Es<br />

gibt auch Menschen, die 1.000 Meter pro Tag bis<br />

zu einer Höhe von 4.000 bis 5.000 Meter gut tolerieren.<br />

Das ist individuell ganz unterschiedlich.<br />

Was noch wichtig ist zu wissen: Auch eine gute<br />

Kondition schützt nicht vor der Bergkrankheit. Das<br />

ist keine Schande, denn die Höhenverträglichkeit<br />

ist eine genetisch bestimmte Veranlagung, die ich<br />

einkalkulieren und mit der ich leben muss.<br />

Welche Tipps würden Sie einem Hobby-Bergsteiger<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Wer in den Bergen gesund bleiben will, muss auf<br />

seinen Körper hören und im Zweifelsfall rechtzeitig<br />

umkehren. Das ist das Wichtigste. Man muss<br />

sich im Klaren sein, dass man Berge nicht kaufen<br />

kann – selbst wenn die Tour fünf- oder auch hunderttausend<br />

Euro kostet, heißt das nicht, dass ich<br />

auch auf dem Gipfel ankommen werde. //<br />

Professor Peter Bärtsch,<br />

der seit 1991 die Abteilung<br />

für Sport- und Leistungsmedizin<br />

am Heidelberger<br />

Universitätsklinikum leitet,<br />

ist ein international<br />

anerkannter Experte für<br />

Höhenkrankheit. Auch<br />

sein Labor liegt in schwindelnder<br />

Höhe, auf der<br />

4.559 Meter hoch gelegenen Margherita-Hütte<br />

im italienischen Monte-Rosa-Massiv östlich des<br />

Matterhorns (Bild). Mit seinen Studien über die<br />

Mechanismen der verschiedenen Krankheitsbilder,<br />

insbesondere des Höhenlungenödems, hat<br />

er wichtige Erkenntnisse zur Prävention und<br />

Behandlung gewonnen. Der gebürtige Schweizer<br />

hat selbst zahlreiche Himalaja-Expeditionen<br />

durchgeführt und als Arzt begleitet und war<br />

langjähriger Vorsitzender der Internationalen<br />

Gesellschaft für Höhenmedizin. Heute arbeitet<br />

und forscht er an der Universität Heidelberg in<br />

Kooperation mit internationalen Forschungsteams.<br />

Foto: Privat


22 //<br />

METROPOLREGION PROFITIERT VON INVESTITIONEN IN DEN SPORT<br />

Wirtschaftsmotor Sport<br />

Der Sport bringt die Menschen nicht nur in Form, sondern<br />

auch in Lohn und Brot. Als Wirtschaftszweig, Arbeitgeber<br />

und Imagefaktor zugleich gewinnt er immer<br />

stärker an Bedeutung. Um die Wirtschaftskraft des<br />

Sports richtig einzuschätzen und Gelder gewinnbringend<br />

zu kanalisieren, braucht es spezielles Knowhow,<br />

welches in Studienangeboten wie dem Sportmanagement-Studiengang<br />

an der SRH Hochschule Heidelberg<br />

vermittelt wird. Im September gastiert auch<br />

einer der wichtigsten Sportmanagement-Kongresse<br />

Europas in der Stadt am Neckar.<br />

Eine Region nach vorne zu bringen<br />

ist harte Teamarbeit.<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Allein für Sport-Sponsoringmaßnahmen<br />

gaben Unternehmen in<br />

Deutschland im vergangenen Jahr<br />

ungefähr zweieinhalb Milliarden Euro<br />

aus, damit hat sich dieser Posten in den<br />

vergangenen 15 Jahren etwa vervierfacht.<br />

Manche mögen das kritisch sehen, die<br />

immer weiter voranschreitende Kommerzialisierung<br />

und den damit verbundenen<br />

„Ausverkauf“ des Sports beklagen. Die<br />

andere Seite der Medaille sind die ungeheuren<br />

wirtschaftlichen Chancen, die der<br />

Sport mit sich bringt. Das Sponsoring ist<br />

ein anschauliches Beispiel, aber beileibe<br />

nur ein Teil der gesamten Wertschöpfungskette<br />

des Sports.<br />

Breite Akzeptanz sichert Wertschöpfung<br />

Außerdem werden mit viel Geld Stadien<br />

und Hallen, Schwimmbäder und Well-<br />

Mit uns gewinnt<br />

die Region!<br />

Die BASF engagiert sich in<br />

der Metropolregion und<br />

fördert Projekte aus den<br />

Bereichen Jugend und<br />

Bildung, Innovation und<br />

Wissenschaft, Kultur, Sport<br />

sowie Lebensqualität. So<br />

tragen wir dazu bei, dass<br />

das Umfeld unseres Standorts<br />

immer attraktiver wird.<br />

Und damit gewinnen auch<br />

wir.<br />

www.basf.de/<br />

mit-uns-gewinnt-die-region<br />

Ein Unternehmen<br />

in der


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 23<br />

ness-Tempel gebaut. Von Großveranstaltungen<br />

wie der Fußball-WM profitieren<br />

die Veranstalter und der Tourismus, aber<br />

auch die Gastronomie oder der Personenverkehr.<br />

Sportvereine werden wie Unternehmen<br />

geführt und bieten damit für Zulieferer<br />

und Dienstleister neue Verdienstmöglichkeiten.<br />

Was den Sport so wertvoll<br />

macht, ist seine breite Akzeptanz. Rund<br />

70 Prozent aller Bundesbürger bekundeten<br />

in einer aktuellen Studie, dass sie an<br />

Sport interessiert sind. Fast 95 Prozent aller<br />

Deutschen treiben zumindest hin und<br />

wieder Sport – über 40 Prozent sogar häufig<br />

bis regelmäßig.<br />

Erfolgreiches Sportbusiness in der<br />

Metropolregion<br />

Auch in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

wird der Sport als Wirtschaftsfaktor immer<br />

wichtiger. Das signalisieren die neuen<br />

Sportstätten wie die SAP Arena oder das<br />

Stadion in Sinsheim als Leuchttürme. At-<br />

traktive Sport-Marken wie die Adler<br />

Mann heim, die Rhein-Neckar Löwen oder<br />

jetzt natürlich immer stärker 1899 Hoffenheim<br />

bringen die Region auf dem Gebiet<br />

weiter voran. Aber auch in Fitnessund<br />

Wellness-Anlagen wird weiter investiert.<br />

Branchenmekka für drei Tage<br />

Erfolg im Sportbusiness fällt nicht vom<br />

Himmel. Der Beruf des Sportmanagers<br />

hat Konjunktur – bei der Ausbildung tut<br />

sich etwas in der Metropolregion. Im<br />

noch jungen Studiengang „Sportmanagement“<br />

an der SRH Hochschule Heidelberg<br />

werden beispielsweise die Macher des<br />

Sports von morgen herangebildet. Im<br />

September wird Heidelberg zudem für<br />

drei Tage zum Mekka der Branche. Die<br />

European Association of Sport Management<br />

hält ihre jährliche Tagung am Neckar<br />

ab – sie gilt als einer der wichtigsten<br />

Branchentreffs in Europa. //<br />

Ausgaben für Sport-Sponsoring in<br />

Deutschland in Milliarden Euro<br />

1992<br />

0,75<br />

1996<br />

0,98<br />

2000<br />

1,48<br />

2004<br />

1,9<br />

<strong>2008</strong>*<br />

2,7


24 //<br />

Warm-up<br />

<strong>2008</strong><br />

zweites Halbjahr<br />

Paddeln auf Chinesisch<br />

Fernöstliche Bilder auf dem Neckar in Ladenburg: Vom 11.<br />

bis 13. Juli messen sich hier Freizeitmannschaften im Drachenbootrennen.<br />

Das rituelle Spektakel wird auch hierzulande<br />

als Sportart immer beliebter. Um das knapp 13 Meter<br />

lange und 250 Kilogramm schwere Boot möglichst schnell<br />

zu bewegen, kommt es nicht nur auf die Muskelkraft, sondern<br />

vor allem auf den Rhythmus und den Teamgeist der maximal<br />

20 Paddler an. Unterstützt werden sie hierfür von ei-<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Klar, die kommenden Monate stehen im Zeichen der olympischen Ringe. Doch<br />

nicht nur in Peking, auch in der Metropolregion tut sich viel in Sachen Sport.<br />

Hier ein paar Appetitanreger.<br />

nem Trommler, der den „Ton angibt“. Action ist jedoch nicht<br />

nur auf dem Wasser angesagt: Ein Strandfest mit Begleitprogramm<br />

unterhält die Zuschauer am Ufer.<br />

Wo: Festwiese am Neckar, Ladenburg<br />

Wann: 11. Juli bis 13. Juli jeweils ab 18.00 Uhr<br />

Foto: iStockphoto


Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 25<br />

Am Wasserturm geht’s rund<br />

Ansprechpartner<br />

Prof. Dr. Gerhard Trosien Petra Laier<br />

Prof. Dr. Michael Dinkel Telefon 0 62 21 88-10 35<br />

Telefon 0 62 21 88-38 97 Telefax 0 62 21 88-10 10<br />

sportmanagement@fh-heidelberg.de<br />

Foto: Veranstalter<br />

Wo: Rund um den Wasserturm, Mannheim<br />

Wann: 20. Juli, 9.30 bis 18.00 Uhr<br />

Anfeuern, mitmachen, informieren<br />

und Spaß haben: Der abwechslungsreiche<br />

und spannende Mix<br />

aus Leistungs- und Breitensport,<br />

Wettkämpfen und Vorführungen ist<br />

das Erfolgsrezept der traditionsreichen<br />

Veranstaltung rund um das<br />

Mannheimer Wahrzeichen. Ob 10-<br />

Kilometer-Lauf, Inlineskating oder<br />

Radrennen – „Sport und Spiel am<br />

Wasserturm“ hat den Teilnehmern<br />

und Zuschauern auch bei seiner 21.<br />

Auflage am 20. Juli einiges zu bieten.<br />

Die Vereine der Quadratestadt<br />

präsentieren ihr vielfältiges Angebot<br />

und laden zum Mitmachen ein.<br />

Sportmanagement an der<br />

SRH Hochschule Heidelberg<br />

Master of Arts in<br />

Sportmanagement<br />

Studiendauer: 2 Jahre Studieninhalte u.a.:<br />

❙ Management im Profisport und<br />

Sportfinanzmanagement<br />

❙ Sportsponsoring und Sportmarketing<br />

❙ Internationales Sportmanagement<br />

❙ Personalmanagement im Sport<br />

Wahlfach Sportmanagement<br />

im Bachelor of Arts (B.A.)<br />

Betriebswirtschaft<br />

Studiendauer: 3 Jahre Studieninhalte:<br />

❙ Nonprofitmanagement und Sportmanagement<br />

❙ Betriebswirtschaftliche Besonderheiten im<br />

Sportmanagement<br />

Nachwuchs am Start<br />

Laufen, Springen, Werfen: In Ludwigshafen messen<br />

sich am 2. und 3. August die süddeutschen Nachwuchsleichtathleten.<br />

Der Leichtathletikverband Pfalz<br />

richtet an diesen beiden Tagen, unterstützt vom ABC<br />

Ludwigshafen, die Süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften<br />

der Schüler und Junioren aus. Eine prima<br />

Möglichkeit, sich schon mal auf die olympischen Leichtathletikwettbewerbe<br />

einzustimmen.<br />

Wo: Südwest-Stadion, Ludwigshafen<br />

Wann: 2. und 3. August<br />

Foto: MTG Mannheim<br />

Berufsfelder<br />

Potenzielle Arbeitsfelder für Absolventen<br />

sind u.a.:<br />

❙ Sportvereine und Sportverbände<br />

❙ Sportartikelindustrie und Sportfachhandel<br />

❙ Sportmarketing-Agenturen<br />

❙ Sport- und Eventveranstalter<br />

❙ Sport- und Fitness-Studios<br />

❙ Sport- und Bäderämter der Kommunen<br />

bzw. Sportverwaltungen im Sport<br />

engagierte Wirtschaftsunternehmen


26 //<br />

Eine Arena, zwei Sportarten,<br />

drei Länderspiele<br />

Zugegeben, bis zum Olympiasieg ist es noch ein weiter Weg für<br />

die Männer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. In der<br />

Vorbereitungsphase bietet sich jedoch für alle Fans in der Metropolregion<br />

am 11. Juli die Gelegenheit, die Jungs live und hautnah<br />

in der SAP Arena zu erleben und zu unterstützen. Nach dem Spiel<br />

gehts übrigens zum Olympia-Qualifikationsturnier nach Athen –<br />

und dann hoffentlich weiter nach Peking! Bereits für die Olympischen<br />

Spiele qualifiziert sind die deutschen Handball-Nationalmannschaften<br />

der Frauen und Männer. Drei Wochen vor dem Start<br />

der Olympischen Spiele treffen sie am 19. Juli in der SAP Arena auf<br />

die Teams aus Schweden. Die Frauen werfen um 15.30 Uhr an, bevor<br />

die amtierenden Weltmeister ab 18 Uhr loslegen.<br />

Wo: SAP Arena, Mannheim<br />

Wann: Basketball – 11. Juli, 20.15 Uhr<br />

Handball – 19. Juli, ab 15.30 Uhr<br />

Triathlon in Serie<br />

Formel 1 zurück in der Region, DTM im Endspurt<br />

Nach einem Jahr Pause ist die Formel 1 zurück auf dem Hockenheimring.<br />

Am Wochenende vom 18. bis 20. Juli <strong>2008</strong> hält mit dem<br />

Großen Preis von Deutschland eine der größten und spektakulärsten<br />

Sportveranstaltungen Fans auf der ganzen Welt in Atem.<br />

Für Freunde des Motorsports ist zudem der 26. Oktober Pflichttermin.<br />

Auf dem Hockenheimring findet dann das letzte Rennen<br />

der Deutschen Tourenwagen Masters statt. Kann der Audi-Pilot<br />

Matthias Ekström den Titel verteidigen? Und kann einer der Fahrer<br />

den Rundenrekord von Paul di Resta toppen? Diese und weitere<br />

spannende Entscheidungen locken an drei Renntagen im Oktober<br />

wieder mehr als 100.000 Zuschauer an die Rennstrecke.<br />

Wo: Hockenheimring<br />

Wann: Formel 1 – 8. Juli bis 20. Juli<br />

DTM – 24. Oktober bis 26. Oktober<br />

Foto: Deutscher Basketball Bund<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

In Mußbach fiel bereits am 1. Juni der Startschuss zum<br />

ersten Wettkampf des BASF Triathlon-Cup Rhein-Neckar.<br />

Die weiteren Rennen finden im Juli und August in<br />

Ladenburg, Heidelberg und Viernheim statt. Beim<br />

diesjährigen Cup sind die Titelverteidiger Sebastian<br />

Kienle und Katja Schumacher wieder Teil des hochkarätigen<br />

Starterfelds. Knapp 10.000 Euro Preisgelder<br />

sind für die schnellsten Ausdauersportler ausgesetzt.<br />

Neuer Bestandteil des Cups ist in diesem Jahr eine Serienwertung<br />

für Schüler und Jugendliche.<br />

Wo/Wann: Römerman am 19. Juli in Ladenburg,<br />

HeidelbergMan am 27. Juli in Heidelberg,<br />

V-Card Triathlon am 31. August in Viernheim<br />

Foto: Veranstalter<br />

Foto: Hockenheimring


54056/WMXDesign GmbH<br />

Juli <strong>2008</strong> <strong>arena2015</strong> // 27<br />

Aufschlag beim<br />

TK Grün-Weiss Mannheim<br />

„Spiel, Satz, Sieg – Mannheim.“ So sollen in der kommenden<br />

Saison hoffentlich wieder viele Matches der 1.<br />

Tennis-Bundesliga ausgehen. Wegen der Olympischen<br />

Spiele schlagen die amtierenden deutschen Meister im<br />

Mannschaftstennis, die Herren des TK Grün-Weiss Mannheim,<br />

in diesem Jahr früher als gewohnt auf: Bereits am 4.<br />

Juli muss der Mannheimer Traditionsverein beim Solinger<br />

TC 1902 ran. Das erste Heimspiel steht am 13. Juli gegen<br />

TC Blau-Weiß Halle an. Das Ziel der Mannheimer: Möglichst<br />

die sechste Deutsche Meisterschaft klar machen.<br />

In der 32. Saison im Oberhaus – übrigens Liga-Rekord –<br />

dürfen sich die Tennisfans der Region auf namhafte Neuzugänge<br />

freuen: Der österreichische Daviscupspieler Jürgen<br />

Melzer, Adrian Cruciat aus Rumänien und der spanische<br />

Sandplatzspezialist Marc Lopez spielen jetzt für den<br />

TK Grün-Weiss.<br />

Wo: Anlage des TK Grün-Weiss Mannheim<br />

Wann: 13. Juli, ab 11 Uhr<br />

IMPRESSUM<br />

Ihre Heidelberger Bäder –<br />

seien auch Sie dabei!<br />

<strong>arena2015</strong> ist das Magazin des Vereins<br />

Sportregion Rhein-Neckar e. V.<br />

und erscheint halbjährlich.<br />

Herausgeber:<br />

Sportregion Rhein-Neckar e. V.<br />

Konzept und Realisation:<br />

Publik. Agentur für<br />

Kommunikation GmbH<br />

Rheinuferstraße 9<br />

67061 Ludwigshafen am Rhein<br />

Tel.: 0621/963600-0<br />

E-Mail: <strong>arena2015</strong>@publik-kom.de<br />

V. i. S. d. P.:<br />

Dr. Antje Louis<br />

Redaktion:<br />

Vera Eich, Eva Jörg, Carola Kappe,<br />

Susanne Kling, Oliver Nord,<br />

Dr. Martin Staiger, Heidrun Weigert<br />

Layout:<br />

Laura Ricke<br />

Produktion:<br />

Lutz Hildebrandt<br />

Druck und Verarbeitung:<br />

ColorDruck Leimen<br />

Druckauflage:<br />

20.000 Exemplare<br />

Copyright:<br />

Alle Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Art von Verwertung<br />

ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Herausgebers möglich.<br />

Der Verein Sportregion Rhein-Neckar<br />

e. V. möchte die Metropolregion als<br />

leistungsfähigen Sportstandort weiter<br />

stärken und ausbauen. Unter dem<br />

Leitmotiv „Sport bewegt die Region –<br />

die Region bewegt den Sport“ vernetzt<br />

die Sportregion das vorhandene<br />

Potenzial bei Vereinen, Sportlern, Veranstaltern<br />

und Unternehmen. Die erfolgreichen<br />

Partnerschaften zeigen,<br />

wie aus guten Ideen Einzelner gemeinsame,<br />

innovative Projekte entstehen.<br />

Heidelberger Schwimmbäder<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.heidelberger-schwimmbaeder.de


28 //<br />

Gemeinsam zum Erfolg.<br />

* 9 ct/Min. bei Anrufen aus dem Festnetz der DTAG/<br />

Mobilfunkpreise ggf. abweichend.<br />

<strong>arena2015</strong> Juli <strong>2008</strong><br />

Für MLP als unabhängiger Finanz- und Vermögensberater ist Kundenorientierung die entscheidende Erfolgsvoraussetzung.<br />

Dieser Anspruch erfordert Bestleistungen, die nur durch hohen Einsatz und Teamgeist erzielt werden.<br />

Eigenschaften, die auch im Sport wesentlich sind. Deshalb unterstützen wir regional und national das sportliche<br />

Engagement und tragen so dazu bei, dass Sportler ihre eigene Erfolgsgeschichte schreiben können.<br />

Finanzberatung, so individuell wie Sie. Stellen Sie uns auf die Probe: o18o3 5544oo*.<br />

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Alte Heerstraße 40<br />

69168 Wiesloch<br />

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USC Heidelberg Golf Journal Trophy ADH Beachvolleyball

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