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Jascha Schmitz / Benjamin Volkmann Ihr ... - Solaranlagen-Portal.de

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<strong>Jascha</strong> <strong>Schmitz</strong> / <strong>Benjamin</strong> <strong>Volkmann</strong><br />

<strong>Ihr</strong><br />

Photovoltaik-Ratgeber<br />

So verstehen und planen Sie <strong>Ihr</strong>e eigene<br />

Solarstromanlage!<br />

www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong>


<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Vorwort<br />

Liebe Leser,<br />

unser Photovoltaik-Anlagen-Ratgeber richtet sich an alle, die sich eine Solarstrom-Anlage<br />

aufs eigene Dach bauen wollen. Wir wollen Sie umfassend, verständlich<br />

und neutral zum Thema Photovoltaik beraten. Die eigene Solarstom-<br />

Anlage ist eine sichere und ökologische Geldanlage, die zu<strong>de</strong>m zukünftig die<br />

Unabhängigkeit von steigen<strong>de</strong>n Stromkosten sichert. Keine an<strong>de</strong>re Energiequelle<br />

ist so umweltfreundlich wie die Sonne. Sie steht uns kostenlos und endlos<br />

zur Verfügung und hinterlässt keine Rückstän<strong>de</strong>. In Deutschland strahlt die<br />

Sonne ausreichend, um umweltfreundlicher und preiswerter Strom zu erzeugen.<br />

Wir vom <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong> informieren seit 2005 Solar-Laien auf unserem Internet-Plattform<br />

über das Thema Solartechnik. Wir legen Wert auf einfache, <strong>de</strong>taillierte<br />

und kostenfreie Informationen. In diesem Sinne und als Service für alle<br />

Solar-Interessierten haben wir unser Fachwissen in diesem kompakten eBook-<br />

Ratgeber zusammengefasst.<br />

In unserem Ratgeber informieren wir Sie über die Grundlagen <strong>de</strong>r Photovoltaik,<br />

die technischen Details einer PV-Anlage bis hin zu rechtlichen und finanziellen<br />

Aspekten. Sie fin<strong>de</strong>n eine Vielzahl an praktischen Tipps, Checklisten und<br />

Adressen, die Ihnen bei <strong>de</strong>r Planung <strong>Ihr</strong>er Anlage helfen. Im Solartagebuch erzählt<br />

Ihnen ein neuer Anlagenbesitzer von seinen Erfahrungen. Unserer Ratgeber<br />

wird Ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen für <strong>Ihr</strong>e Solaranlage zu treffen.<br />

Egal ob Sie mit <strong>Ihr</strong>er eigenen Photovoltaik-Anlage Geld verdienen wollen, unabhängiger<br />

von Stromkonzernen sein wollen o<strong>de</strong>r aus Umweltschutzgrün<strong>de</strong>n han<strong>de</strong>ln<br />

– wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre <strong>de</strong>s eBooks.<br />

Mit sonnigen Grüßen<br />

<strong>Jascha</strong> <strong>Schmitz</strong> und <strong>Benjamin</strong> <strong>Volkmann</strong><br />

Wir empfehlen für weitere Informationen – aktuelle News aus <strong>de</strong>r Solarbranche<br />

und Auftragsvermittlung an einen Solar-Handwerker – unser Service-<strong>Portal</strong>:<br />

www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong><br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Inhaltsverzeichnis <strong>de</strong>s Photovoltaik-Ratgebers<br />

Kapitel 1- Wissenswertes über Photovoltaik-Anlagen...................................7<br />

Sonnenstrom für alle...............................................................................................7<br />

Stromerzeugung gestern, heute und morgen..........................................................8<br />

Klimaschutz durch erneuerbaren Energiemix..........................................................9<br />

Energiequelle Sonne..............................................................................................10<br />

Wie viel Sonnenenergie können wir nutzen?........................................................11<br />

Passive Solarnutzung...........................................................................................12<br />

Aktive Solarnutzung..............................................................................................13<br />

Wie wird aus Sonne Strom – <strong>de</strong>r photovoltaische Effekt.......................................13<br />

Was sind dotierte Halbleiter?................................................................................13<br />

Was passiert in einer Solarzelle?..........................................................................14<br />

Ein Blick zurück: Die Geschichte <strong>de</strong>r Photovoltaik................................................15<br />

Die Markteinführung <strong>de</strong>r Photovoltaik in Deutschland...........................................16<br />

Alle Komponenten einer Photovoltaik-Anlage im Überblick...............................17<br />

Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen..................................................................17<br />

Vorteile <strong>de</strong>r netzgekoppelten Solarstrom-Anlage..................................................18<br />

Inselanlagen – netzunabhängige Solarstromerzeugung.......................................19<br />

Die kleinste Komponente – die Solarzelle.............................................................20<br />

Kristalline Solarzellen - vom Sand zur Solarzelle..................................................20<br />

Monokristalline Solarzellen...................................................................................20<br />

Polykristalline Solarzellen.....................................................................................22<br />

Dünnschichtzellen.................................................................................................22<br />

Wie sieht die Zukunft <strong>de</strong>r Solarmodule aus?.........................................................23<br />

Viele Zellen – mehrere Module – ein Dachkraftwerk.............................................24<br />

Aufbau eines typischen Solarmoduls....................................................................24<br />

Hybridkollektoren: Zusammenspiel von Photovoltaik und Solarthermie................25<br />

Sonnenwärme und Sonnenstrom im Vergleich.....................................................26<br />

Wechselrichter: Umwan<strong>de</strong>ln, optimieren, überwachen..........................................27<br />

Wechselrichter-Typen für netzgekoppelte Anlagen ..............................................28<br />

Wechselrichter für Dünnschichtzellen...................................................................28<br />

Montagearten für netzgekoppelte Anlagen..........................................................29<br />

Dachanlagen.........................................................................................................29<br />

Aufdach-Montage auf Schrägdach........................................................................29<br />

Indach-Montage auf Schrägdach..........................................................................30<br />

Solar-Roof-Systeme..............................................................................................30<br />

Solardachziegel....................................................................................................30<br />

Flachdach-Montage..............................................................................................31<br />

Fassa<strong>de</strong>nanlagen.................................................................................................31<br />

Son<strong>de</strong>ranwendungen............................................................................................32<br />

Kapitel 2 – Die ersten Schritte zur eigenen Solaranlage..............................33<br />

Wo fin<strong>de</strong> ich Informationen?.................................................................................33<br />

Bauliche Voraussetzungen checken.....................................................................34<br />

Schatten mei<strong>de</strong>n...................................................................................................34<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Dach checken.......................................................................................................35<br />

Statik prüfen..........................................................................................................36<br />

Elektrische Voraussetzungen prüfen.....................................................................36<br />

Montageart wählen: Indach o<strong>de</strong>r Aufdach.............................................................36<br />

Aufdach-Montage mit Gestell................................................................................37<br />

Schrägdächer........................................................................................................37<br />

Flachdächer..........................................................................................................38<br />

Welche Komponenten passen zu meiner Anlage?..............................................39<br />

Welches Photovoltaikmodul ist das Richtige?.......................................................39<br />

Leistungsverlust nach Inbetriebnahme - Degradation...........................................39<br />

Powerkristalle bringen hohe Leistung...................................................................40<br />

Dünnschichtmodule gut für große Flächen............................................................40<br />

Was sind qualitativ gute Module?..........................................................................40<br />

Wechselrichter......................................................................................................41<br />

Anlagenkonzepte .................................................................................................42<br />

Gegenwart und Ausblick.......................................................................................43<br />

Solarstromanlagen planen....................................................................................44<br />

Generatoranschlusskasten...................................................................................44<br />

Welche Kabel für die Solarstromanlage?..............................................................44<br />

Blitzschutz bei Photovoltaik-Anlagen....................................................................45<br />

Hagelschutz..........................................................................................................46<br />

Rechtliche Voraussetzungen für <strong>de</strong>n Bau einer PV-Anlage................................47<br />

Braucht man für eine Photovoltaik-Anlage eine Baugenehmigung? .....................47<br />

Anschlussbedingungen <strong>de</strong>s Netzbetreibers..........................................................48<br />

Einspeisevertrag ja o<strong>de</strong>r nein?..............................................................................48<br />

Überschusseinspeisung........................................................................................49<br />

Dach mieten o<strong>de</strong>r vermieten?...............................................................................50<br />

Gemeinsame Dachnutzung: Bürgerkraftwerke......................................................50<br />

Rechtliche Aspekte...............................................................................................51<br />

Welche Gebäu<strong>de</strong> kommen infrage?......................................................................51<br />

Kapitel 3 – Angebote, Finanzierung & Auftragsvergabe..............................52<br />

Mach mir mal ein Angebot.....................................................................................52<br />

Wie viel Platz habe ich für eine Anlage?...............................................................52<br />

Was ist überhaupt ein Angebot?...........................................................................52<br />

Welche Informationen braucht <strong>de</strong>r Handwerker?..................................................53<br />

Vor-Ort-Termin: Kennenlernen <strong>de</strong>s Handwerkers ihres Vertrauens......................53<br />

Wer schreibt, <strong>de</strong>r bleibt.........................................................................................54<br />

Woran erkenne ich unseriöse Angebote?.............................................................54<br />

Was muss im Angebot stehen?.............................................................................55<br />

Angebote nach RAL-Gütezeichen Solar...............................................................56<br />

Garantien und Gewährleistungen..........................................................................56<br />

Wer kann mich bei meinem Photovoltaik-Angebot beraten?.................................57<br />

Angebote vergleichen mit <strong>de</strong>m <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong>........................................58<br />

Über <strong>de</strong>n Daumen: Wie viel kosten PV-Anlagen durchschnittlich?.......................58<br />

Angebot checken in aller Kürze.............................................................................58<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Rund um's Geld: För<strong>de</strong>rungen und Finanzierung...............................................59<br />

Grundlage je<strong>de</strong>r Finanzierung: die Einspeisevergütung........................................59<br />

Die Solaranlage als Rendite..................................................................................59<br />

Kosten und Sicherheiten bei einer Finanzierung ..................................................60<br />

KfW-Kredit über die Hausbank..............................................................................60<br />

Umweltorientierte Kreditinstitute ...........................................................................61<br />

Direktbanken: Darlehen für die Erneuerbaren.......................................................61<br />

Immobilienkredit bei <strong>de</strong>r Hausbank.......................................................................62<br />

För<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn......................................................................62<br />

Der Schönauer Sonnencent und an<strong>de</strong>re Zuschüsse vom EVU.............................63<br />

Hosen runter: Finanzierungsanträge ....................................................................63<br />

Photovoltaik-Versicherungen................................................................................65<br />

Haftpflichtversicherung..........................................................................................65<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Wohngebäu<strong>de</strong>versicherung..........................................................66<br />

Photovoltaik-Versicherungen................................................................................66<br />

Montageversicherung...........................................................................................66<br />

Anmel<strong>de</strong>n beim Stromversorger...........................................................................67<br />

Einspeiseverträge prüfen......................................................................................68<br />

Was tun, wenn sich <strong>de</strong>r Netzbetreiber querstellt?.................................................68<br />

EEG-Clearingstelle...............................................................................................69<br />

Stromwechsler und gleichzeitige Solarstromerzeuger...........................................69<br />

Kapitel 4 – Meine Solarstrom-Anlage: Installation und Betrieb...................70<br />

Arbeitsschutz bei <strong>de</strong>r Dachmontage.....................................................................71<br />

Die Module kommen.............................................................................................71<br />

Die Montage auf <strong>de</strong>m Dach..................................................................................72<br />

Eigenmontage: Welches Werkzeug wird benötigt?...............................................72<br />

Montagesystemteile Schrägdach im Detail...........................................................73<br />

Arbeitsschritte bei <strong>de</strong>r Aufdach-Montage..............................................................74<br />

Modulmontage......................................................................................................75<br />

Häufige Montagefehler in <strong>de</strong>r Praxis.....................................................................76<br />

Indach-Montage....................................................................................................77<br />

Flachdach-Montage..............................................................................................78<br />

Fassa<strong>de</strong>n-Montage...............................................................................................79<br />

Diebstahlschutz.....................................................................................................80<br />

Elektroinstallation <strong>de</strong>r PV-Anlage.........................................................................82<br />

Gleichstromleitungen: von <strong>de</strong>n Modulen zum Wechselrichter...............................82<br />

„Gleichstrom-Sicherungen“ <strong>de</strong>r Solarstromanlage................................................83<br />

Anlage an <strong>de</strong>n Potenzialausgleich anschließen....................................................83<br />

Montage Generatoranschlusskasten.....................................................................83<br />

Gleichstromhauptschalter.....................................................................................84<br />

Montage <strong>de</strong>s Wechselrichters...............................................................................84<br />

Netzüberwachung im Wechselrichter....................................................................84<br />

Installation <strong>de</strong>s Einspeisezählers..........................................................................84<br />

Prüfung und Inbetriebnahme................................................................................85<br />

Anmeldung Bun<strong>de</strong>snetzagentur............................................................................86<br />

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Dokumentation <strong>de</strong>s Sonnenkraftwerks..................................................................86<br />

<strong>Solaranlagen</strong>-Betrieb: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser............................88<br />

Manuelle Anlagenüberwachung............................................................................88<br />

Überwachen mit Datenlogger................................................................................89<br />

Manuell o<strong>de</strong>r per Datenlogger die Anlage überwachen?.......................................90<br />

Was müssen Sie vor <strong>de</strong>r Anschaffung eines Datenloggers beachten?.................90<br />

Die Pflege ihrer Solarstromanlage: Wartung und Reinigung.................................90<br />

Was passiert bei einer Wartung?..........................................................................91<br />

Hilfe bei häufigen Photovoltaik-Anlagenstörungen................................................91<br />

Reinigung von Solarstrom-Anlagen.......................................................................92<br />

Module schneefrei räumen....................................................................................92<br />

Zum Schluss: Modulrecycling...............................................................................93<br />

Kapitel 5 – Rentabilität und Wirtschaftlichkeit..............................................94<br />

Lohnt sich eine Solaranlage?................................................................................94<br />

Rentabilitätsfaktoren einer Solarstrom-Anlage......................................................94<br />

Wie kann ich die Wirtschaftlichkeit prüfen?...........................................................96<br />

Rendite-Berechnung einer Beispiel-Photovoltaikanlage........................................97<br />

Vergütung <strong>Ihr</strong>es Stroms.........................................................................................98<br />

Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s EEG..................................................................................98<br />

Solarstromvergütung und EEG 2012..................................................................100<br />

Einspeisevergütung 2012....................................................................................100<br />

Eigenverbrauch...................................................................................................101<br />

Warum ist es rentabler <strong>de</strong>n Strom selbst zu nutzen?..........................................102<br />

Verschiebepotenziale nutzen..............................................................................103<br />

Eigenverbrauch für Gewerbebetriebe.................................................................103<br />

Vom Eigenheimbesitzer zum Energieunternehmer.......................................104<br />

Kleinunternehmerregelung..................................................................................105<br />

Muss ein Gewerbe angemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?............................................................105<br />

Hinweise zum Finanzamt....................................................................................106<br />

Umsatzsteuervoranmeldung...............................................................................106<br />

Abschreibungen..................................................................................................107<br />

Solar-Tagebuch...............................................................................................108<br />

Anhang.............................................................................................................114<br />

Checklisten...........................................................................................................114<br />

Adressen...............................................................................................................121<br />

Verbän<strong>de</strong> und Vereine........................................................................................121<br />

Fachzeitschriften.................................................................................................121<br />

Online-Medien.....................................................................................................121<br />

Behör<strong>de</strong>n............................................................................................................122<br />

Rechtsberatung zum Solarenergie-Recht...........................................................122<br />

Sonstiges............................................................................................................122<br />

Glossar..................................................................................................................123<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Kapitel 1- Wissenswertes über Photovoltaik-Anlagen<br />

Sonnenstrom für alle<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Solarsiedlung am Schlierberg in Freiburg, Foto: Rolf Disch<br />

Sie glitzern blau in <strong>de</strong>r Sonne: Photovoltaik-Anlagen. Längst gehören sie zum<br />

Ortsbild je<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und je<strong>de</strong>r Stadt. Auf Dächern von Wohnhäusern,<br />

Scheunen o<strong>de</strong>r Kirchen speisen sie umweltfreundlichen Sonnenstrom ins öffentliche<br />

Stromnetz. Die Zukunftsenergie Photovoltaik ist in <strong>de</strong>r Gegenwart angekommen.<br />

Vor 35 Jahren war <strong>de</strong>r heutige Stand <strong>de</strong>r Technik noch un<strong>de</strong>nkbar.<br />

Photovoltaik wur<strong>de</strong> damals vorwiegend in <strong>de</strong>r Raumfahrt genutzt. Heute gehört<br />

<strong>de</strong>r Sonnenstrom zum Alltag: Solarhandys, solare Beleuchtung, Parkuhren mit<br />

Solarmodul, Solarstromanlagen auf Dächern und an Fassa<strong>de</strong>n bis hin zu <strong>de</strong>n<br />

großen Freiflächen-Solarparks. Entgegen aller Be<strong>de</strong>nken und Fehleinschätzungen<br />

von Energiewirtschaft und Politik wächst die Solarstromerzeugung. Immer<br />

mehr Energieverbraucher entschließen sich zum Energieerzeuger zu wer<strong>de</strong>n<br />

und bauen sich eine PV-Anlage auf ihr Dach.<br />

Unser Tipp: Zum Sonnenstrom-Erzeuger wer<strong>de</strong>n<br />

Schon 10 m² PV-Anlage auf <strong>de</strong>m Dach<br />

eines Einfamilienhauses können ca. 900<br />

kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das ist<br />

ungefähr ein Viertel <strong>de</strong>s jährlichen<br />

Stromverbrauchs, <strong>de</strong>n ein Haushalt im<br />

Durchschnitt verbraucht. Mittelfristig<br />

wird <strong>de</strong>r Solarstrom vom eigenen Dach<br />

unter <strong>de</strong>n heutigen Haushalt-Stromkosten<br />

liegen. Dann schützt Sie <strong>Ihr</strong>e PV-Anlage<br />

vor steigen<strong>de</strong>n Strompreisen.<br />

Foto: BSW<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Stromerzeugung gestern, heute und morgen<br />

Noch nie lebten Menschen so komfortabel wie heute. Unseren bequemen Alltag<br />

haben wir <strong>de</strong>r Erfindung <strong>de</strong>s elektrischen Stroms zu verdanken. Er ist in unserer<br />

mo<strong>de</strong>rnen Welt unverzichtbar gewor<strong>de</strong>n: Telefonieren, PC, Heizung und Freizeitelektronik<br />

sind nur einige Beispiele für Technik, die nicht ohne Strom auskommt.<br />

Doch erst seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts wird überhaupt Elektrizität<br />

genutzt. Seither erzeugen Kraftwerke diese Elektroenergie. Dort wan<strong>de</strong>lt ein<br />

Generator die Energie, die beim Verbrennen von Rohstoffen entsteht, in elektrischen<br />

Strom um. Die klassischen Energiequellen <strong>de</strong>r Kraftwerke sind Erdgas,<br />

Erdöl, Kohle o<strong>de</strong>r Atomkraft. Bisher schaffen es die Kraftwerke, mit fossilen<br />

Brennstoffen ausreichend Strom zu erzeugen. Doch in unserem 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

zeichnet sich ein unumkehrbarer Trend ab: Durch <strong>de</strong>n hohen Stromverbrauch<br />

im zurückliegen<strong>de</strong>n Jahrhun<strong>de</strong>rt gibt es nicht mehr ausreichend fossile<br />

Brennstoffe für <strong>de</strong>n Strombedarf <strong>de</strong>r nächsten Generationen. Durch das Verknappen<br />

von Kohle, Erdgas und Erdöl wird die För<strong>de</strong>rung immer teurer. Die<br />

Folge ist, dass die Energiepreise steigen und die Abhängigkeit von <strong>de</strong>n Öl- und<br />

Gasför<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>rn immer größer wird. Die rasch anwachsen<strong>de</strong> Weltbevölkerung<br />

und die Entwicklung ehemaliger Schwellenlän<strong>de</strong>r zu Industrienationen mit hohem<br />

Energieverbrauch wie zum Beispiel China und Indien, verschärfen <strong>de</strong>n<br />

Energiekonflikt weiter. Auch die Kernenergie kann <strong>de</strong>n Energiehunger unserer<br />

Welt nicht stillen. Der Rohstoff Uran für die Kernspaltung ist ein fossiler Bo<strong>de</strong>nschatz<br />

und nicht unendlich verfügbar. Im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Kraftwerkstechniken<br />

gilt die Atomkraft als potenziell gefährlich. In Deutschland gibt es nach<br />

Jahrzehnten noch keine Lösung für die Endlagerung <strong>de</strong>s radioaktiven Abfalls<br />

aus <strong>de</strong>n Kernkraftwerken.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: © Marco Birn – Fotolia.com<br />

Fossile Energiequellen sind nicht nur knapp, teuer und endlich, sie sind auch<br />

zum großen Teil für <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l verantwortlich. Beim Abbau und Verbrennen<br />

von Kohle, Öl und Gas wird Kohlendioxid (CO2) frei. Das verursacht zusammen<br />

mit an<strong>de</strong>ren klimaschädlichen Gasen wie Methan und <strong>de</strong>m Abholzen von<br />

Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n sogenannten Treibhauseffekt. Die Folge ist, dass die Temperaturen<br />

auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> steigen. Diese starke Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Klimas unseres Planeten<br />

ist für je<strong>de</strong>rmann spürbar. Dürreperio<strong>de</strong>n im Sommer bei Höchsttemperatu-<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

ren, Überschwemmungen o<strong>de</strong>r verheeren<strong>de</strong> Orkane – je<strong>de</strong>s Jahr gibt es neue<br />

Schreckensmeldungen aus aller Welt über die Folgen <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls. Seit<br />

<strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r Industrialisierung im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt ist die CO2-Anreicherung<br />

in <strong>de</strong>r Atmosphäre stark gestiegen. Im Jahr 2000 machte Kohlendioxid fast 80<br />

Prozent <strong>de</strong>r menschlich verursachten (anthropogenen) Treibhausgasemissionen<br />

aus. Wissenschaftler haben in einem Mo<strong>de</strong>ll berechnet, dass bis zum Jahr<br />

2100 die globale Durchschnittstemperatur um 1 bis 6 °C steigen wird. Die Folgen<br />

sind <strong>de</strong>rzeit nicht abschätzbar, wahrscheinlich Schä<strong>de</strong>n in Milliar<strong>de</strong>nhöhe.<br />

Die Kosten <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls tragen nicht die Verursacher wie die Mineralölindustrie<br />

o<strong>de</strong>r die Energiekonzerne son<strong>de</strong>rn die Allgemeinheit durch steigen<strong>de</strong><br />

Steuern und Gesundheitskosten.<br />

Klimaschutz durch erneuerbaren Energiemix<br />

Der Klimaschutz erfor<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Umbau <strong>de</strong>r Energiewirtschaft. Der einzige Weg,<br />

<strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l zu stoppen, die Energiepreise bezahlbar zu halten und die<br />

teuren Importe fossiler Energieträger zu been<strong>de</strong>n, ist <strong>de</strong>r Ausbau heimischer erneuerbarer<br />

Energien wie die <strong>de</strong>r Sonnenenergie. Noch wer<strong>de</strong>n drei Viertel <strong>de</strong>r<br />

Energie - Erdgas, Erdöl, Uran - nach Deutschland importiert. Durch <strong>de</strong>n Ausbau<br />

regenerativer Energien wie Photovoltaik, Biomasse o<strong>de</strong>r Windkraft konnten<br />

2008 hierzulan<strong>de</strong> Importe fossiler Energieträger im Wert von 8,3 Mrd. Euro eingespart<br />

wer<strong>de</strong>n. In nur wenigen Jahrzehnten könnten die erneuerbaren Energieträger<br />

unsere gesamte Energieversorgung vollständig übernehmen. Die<br />

Struktur <strong>de</strong>r Stromversorgung mit einem grünen Energiemix wird aber an<strong>de</strong>rs<br />

sein, als von <strong>de</strong>n konventionellen Kraftwerken gewohnt. „Dezentralisierung“<br />

heißt das Stichwort. An<strong>de</strong>rs als das zentrale Großkraftwerk mit langen Überlandleitungen<br />

rückt die Stromversorgung <strong>de</strong>r Zukunft in die Nähe <strong>de</strong>s Verbrauchers.<br />

Viele kleine Kombi-Kraftwerke wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Strombedarf <strong>de</strong>cken. Unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n sie von Haushalten, die selbst <strong>de</strong>n Strom erzeugen, <strong>de</strong>n sie verbrauchen.<br />

Das sogenannte „Nullenergiehaus“ wird in Europa in <strong>de</strong>n nächsten<br />

zehn Jahren zur Pflicht für je<strong>de</strong>n Neubau wer<strong>de</strong>n. Das kann nur mit einer<br />

stromerzeugen<strong>de</strong>n Heizung (Mini-KWK-Anlage) o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Solarstrom-Anlage<br />

auf <strong>de</strong>m Dach technisch umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Nullenergiehäuser und Plusenergiehäuser<br />

mit integrierter Photovoltaik-Anlage wer<strong>de</strong>n schon heute gebaut und<br />

in Zukunft preiswerter sein.<br />

Noch ist das Misstrauen gegenüber <strong>de</strong>r relativ jungen Erneuerbaren-Energie-<br />

Branche groß. Politiker weltweit setzen Klimaschutzziele und Energieeinsparungen<br />

nur zaghaft um. Der komplette Verzicht auf Atomstrom und das Stoppen<br />

<strong>de</strong>s Ausbaus fossiler Kraftwerke fällt <strong>de</strong>n Entscheidungsträgern schwer. Die<br />

Macht <strong>de</strong>r Lobbyisten fossiler Energie ist nach wie vor mächtig und <strong>de</strong>r Einfluss<br />

auf die Län<strong>de</strong>rregierungen groß. Klimaschutzverhandlungen auf internationaler<br />

Basis scheitern immer noch an <strong>de</strong>n unterschiedlichen Interessen <strong>de</strong>r armen und<br />

reichen Län<strong>de</strong>r, obwohl die Uhr in Sachen Klimawan<strong>de</strong>l Fünf vor Zwölf anzeigt.<br />

Da auf Politiker nicht immer Verlass ist, kann je<strong>de</strong>r Bürger zur Selbsthilfe greifen.<br />

Abgesehen von <strong>de</strong>m finanziellen Vorteil durch das Vergüten <strong>de</strong>s eingespeisten<br />

Stroms, macht zum Beispiel eine Solarstrom-Anlage auf <strong>de</strong>m eigenen<br />

Dach unabhängig vom Stromlieferanten und schont das Klima. In zehn Jahren<br />

spart eine Solarstromanlage pro erzeugte Kilowattstun<strong>de</strong> (kWh) ca. 7 Tonnen<br />

CO2 ein. Ein beachtliches persönliches Klimaschutzziel!<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> PV-Ratgeber<br />

Die positive Energiebilanz <strong>de</strong>r <strong>Solaranlagen</strong>-Herstellung<br />

Ein hartnäckiges Vorurteil gegenüber<br />

Solarstromanlagen ist, dass ihre<br />

Herstellung energieaufwendiger sei,<br />

als <strong>de</strong>r Ertrag, <strong>de</strong>n sie je liefern kann.<br />

Das stimmt natürlich nicht.<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Ökobilanzen belegen:<br />

Eine Solaranlage hat je nach <strong>de</strong>r<br />

Qualität <strong>de</strong>r Solarzellen in ca. 1,5 bis<br />

max. 6 Jahren die Energie-menge erzeugt,<br />

die zu ihrer Herstellung benötigt<br />

wur<strong>de</strong>. (Quelle: Institut für Elektrische Energietechnik <strong>de</strong>r TU Berlin). In<br />

Zukunft wird bei Steigerung <strong>de</strong>r Produktion eine Rücklaufzeit unter 2 für alle<br />

Zellen erwartet. Die Hersteller garantieren eine Min<strong>de</strong>stlebensdauer <strong>de</strong>r Solarzellen<br />

von 20 bis 25 Jahren. Geschätzt wird die Lebensdauer aber auf ca.<br />

30 Jahre. Das be<strong>de</strong>utet, dass die Solaranlage über die meiste Zeit klimaneutralen<br />

Strom liefert. Fossile Kraftwerke können das nicht. (Foto:BSW)<br />

Energiequelle Sonne<br />

Wenn die Sonne scheint, spüren wir ihre Wärme auf <strong>de</strong>r Haut. Im Frühjahr ist<br />

das angenehm, im Sommer dagegen suchen wir <strong>de</strong>n Schatten auf, weil die<br />

Sonne sonst unsere Haut verbrennt. So wie wir Sonne fühlen, obwohl sie 150<br />

Mio. Kilometer entfernt von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ihre Strahlen aussen<strong>de</strong>t, lässt uns ahnen,<br />

wie viel Energie in ihr steckt. In Zahlen ist das eine Energiemenge von unvorstellbaren<br />

1,5 Trilliar<strong>de</strong>n (10 18 ) Kilowattstun<strong>de</strong>n im Jahr. Das entspricht etwa<br />

<strong>de</strong>m ca. 10.000-fachen <strong>de</strong>s Energiebedarfs <strong>de</strong>r Menschheit. Wenn die Sonne<br />

an einem Sommertag in unseren Breitengra<strong>de</strong>n eine Stun<strong>de</strong> lang auf 1 m² Fläche<br />

strahlt, dann entspricht das einem Energieverbrauch von ca. 1 Kilowattstun<strong>de</strong>.<br />

So viel Energie verbraucht ein Fön in einer Stun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r ein PC in ca. sieben<br />

Stun<strong>de</strong>n. Die Sonnenenergie entsteht durch Kernfusion im Inneren <strong>de</strong>r<br />

Sonne. Sie gelangt als elektromagnetische Strahlung (Photonen) zu unserer<br />

Er<strong>de</strong>. Ein Teil <strong>de</strong>r Strahlung wird von <strong>de</strong>r Atmosphäre reflektiert, ein weiterer<br />

Teil in Wärme umgewan<strong>de</strong>lt und <strong>de</strong>r dritte Teil <strong>de</strong>r Strahlung trifft auf <strong>de</strong>n Erdbo<strong>de</strong>n<br />

auf. Dieser Teil heißt Globalstrahlung.<br />

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Seit die Sonnenenergie gemessen<br />

wird, ist sie annähernd<br />

konstant. Die gesamte<br />

Strahlungsleistung <strong>de</strong>r Sonne<br />

auf die Er<strong>de</strong> pro Fläche wird<br />

durch die Solarkonstante<br />

beschrieben. Sie beträgt im<br />

Mittel 1367 W/m².<br />

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Wie viel Sonnenenergie können wir nutzen?<br />

Die Globalstrahlung setzt sich aus direkter, diffuser und reflektierter Sonnenstrahlung<br />

zusammen. Die Direktstrahlung trifft - wie <strong>de</strong>r Name schon sagt - auf<br />

<strong>de</strong>m direkten Weg von <strong>de</strong>r Sonne parallel auf eine horizontale Erdoberfläche.<br />

Die diffuse Strahlung ist indirekte Sonnenstrahlung. Wolken, Wasser- und<br />

Staubteilchen zerstreuen die Sonnenstrahlen in alle Richtungen. Der Reflexstrahlungsanteil<br />

ist die Sonnenstrahlung, die von <strong>de</strong>r nahen Umgebung, z. B.<br />

Wän<strong>de</strong>n zurückgeworfen wird. Solarstrom-Anlagen erzeugen aus <strong>de</strong>r gesamten<br />

Globalstrahlung Strom, also auch an bewölkten Tagen. Die Werte <strong>de</strong>r Globalstrahlung<br />

än<strong>de</strong>rn sich im Tagesverlauf und nach Jahreszeit und weichen von<br />

<strong>de</strong>r Solarkonstante ab. Mit <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r Sonne ist sie mittags stärker als morgens<br />

und abends, und im Sommer stärker als im Winter. In Deutschland überwiegt<br />

die diffuse Solarstrahlung, das Strahlungsangebot liegt zwischen 900 und<br />

1.200 kWh/m² im Jahr. Bei schlechtem Wetter können noch bis zu 200 W/m²<br />

von <strong>de</strong>r Anlage genutzt wer<strong>de</strong>n. Die Solarstrahlungsdaten sind die Grundlage<br />

für Auslegung und Ertragsberechnung ihrer Solarstromanlage. Von <strong>de</strong>r Globalstrahlung<br />

kann die Photovoltaik-Anlage 75 bis 90 Prozent nutzen. Die Erträge<br />

pro Anlage liegen hierzulan<strong>de</strong> zwischen 700 und 1100 kWh/kWp (Kilowatt<br />

Peak). Der Ertrag <strong>de</strong>r Sonnenstromernte ist vom Standort <strong>de</strong>r Anlage abhängig.<br />

In Süd<strong>de</strong>utschland wer<strong>de</strong>n die größten Erträge erzielt. Zwischen 1981 bis 1990<br />

wur<strong>de</strong> in Bonn eine jährliche Globalstrahlung von 953, in Berlin von 971, in<br />

Stuttgart von 1.083 und auf <strong>de</strong>r Zugspitze von 1.364 kWh/m² gemessen.<br />

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Solare Einstrahlung in Deutschland nach Standort<br />

Unser Tipp: Strahlungskarten – online o<strong>de</strong>r gedruckt<br />

Die Globalstrahlungskarten bietet <strong>de</strong>r Deutschen Wetterdienst (WDW) in<br />

Hamburg in verschie<strong>de</strong>nen Formaten an. Als PDF-Dateien können Sie sich<br />

Strahlungskarten aus vielen Jahren herunterla<strong>de</strong>n (http://www.<strong>de</strong>utscher-wetterdienst.<strong>de</strong>/Bestell_Global).<br />

Kostenfrei stehen einige Globalstrahlungs-Karten<br />

auf www.dwd.<strong>de</strong>/solarenergie bereit.<br />

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Endlos viel Sonnenenergie<br />

Die Natur nutzt die Sonnenenergie auf vielfältige Weise: Durch die Erwärmung<br />

<strong>de</strong>r Erdoberfläche durch die Sonne ist eine Existenz von Pflanzen, Tieren und<br />

Menschen überhaupt erst möglich. Die Pflanzen nutzen die Lichtenergie für die<br />

Photosynthese und bieten Nahrung für alle Lebewesen. Die natürlichen Vorgänge<br />

auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>ln die Sonnenenergie in an<strong>de</strong>re regenerative Energien<br />

um. Biomasse, Wind, Wasserkraft und oberflächennahe Erdwärme sind alles<br />

Produkte <strong>de</strong>r Sonne. Brennstoffe wie Holz, Pellets o<strong>de</strong>r Pflanzenöl stammen<br />

ebenfalls aus <strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>n Pflanzen gespeicherten Sonnenenergie. Wind entsteht<br />

durch die solare Erwärmung von Luftschichten und <strong>de</strong>r Wasserkreislauf <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong> wird von <strong>de</strong>r Sonnenenergie angetrieben.<br />

Sonnenenergie mit Technik nutzen<br />

Neben <strong>de</strong>r natürlichen Verwertung <strong>de</strong>r Sonnenenergie hat <strong>de</strong>r Mensch unterschiedliche<br />

Techniken entwickelt, um die kostenlose und unendliche Energie<br />

vom Himmel nutzbar zu machen. Hier wird in passive und aktive Solarenergienutzung<br />

unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Passive Solarnutzung<br />

Die Sonne heizt bei je<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>heizung mit. Solare Gewinne wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

Auslegung von Heizungsanlagen in die Berechnung einbezogen. Je mehr Sonnenlicht<br />

durch Glasflächen ins Gebäu<strong>de</strong> strahlt, um so kleiner fällt <strong>de</strong>r Heizkessel<br />

aus und wertvolle Brennstoffe wer<strong>de</strong>n eingespart. Passivhäuser sind sogar<br />

so gebaut, dass große Fensterflächen nach Sü<strong>de</strong>n ausgerichtet sind, um möglichst<br />

viel Sonnenwärme ins Haus zu holen. Hier vermin<strong>de</strong>rt die Sonnenenergie<br />

<strong>de</strong>n Bedarf an zusätzlicher Heizenergie so stark, dass nur noch eine kleine Zusatzheizung<br />

wie zum Beispiel über einen Holzofen o<strong>de</strong>r eine Luftheizung mit<br />

Wärmerückgewinnung aus <strong>de</strong>r Luft nötig ist. Weitere typische Beispiele für eine<br />

passive Sonnenheizung sind Gewächshäuser o<strong>de</strong>r Wintergärten. Die Sonnenstrahlung<br />

nutzt auch die transparente Wärmedämmung (TWD) als passives<br />

System. TWD-Materialien besitzen eine sehr gute Wärmedämmwirkung und<br />

sind gleichzeitig sonnenlichtdurchlässig. Zum Einsatz kommt die transparente<br />

Wärmedämmung an <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Sonne bestrahlten Außenwän<strong>de</strong>. Hinter <strong>de</strong>r<br />

TWD befin<strong>de</strong>t sich eine dunkle Schicht, die die Wärme <strong>de</strong>r Sonnenstrahlung<br />

aufnimmt und ins Gebäu<strong>de</strong>innere abgibt.<br />

Foto: Lang Consulting/ haus<strong>de</strong>rzukunft.at<br />

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Das Einfamilien-Passivhaus<br />

in Pettenbach/ Österreich ist<br />

ein Haus, das sowohl passiv<br />

als auch aktiv die Sonnenenergie<br />

nutzt. Die nach Sü<strong>de</strong>n<br />

ausgerichteten, großen<br />

Fensterflächen lassen so<br />

viel Wärme ins Haus, dass<br />

<strong>de</strong>r Restwärmebedarf und<br />

das Warmwasser mit einem<br />

Komfortlüftungssystem bereitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Photovoltaik-Paneele<br />

an <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong><br />

(Leistung 24 kWp) erzeugen<br />

aktiv Strom.<br />

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Aktive Solarnutzung<br />

Bei <strong>de</strong>r aktiven Nutzung wan<strong>de</strong>lt komplexe Technik die Sonnenenergie entwe<strong>de</strong>r<br />

in Wärme o<strong>de</strong>r in Strom um. Die Wärmesysteme wer<strong>de</strong>n als Solarthermie<br />

bezeichnet. Anwendungsbeispiele sind die Sonnenkollektoren für die Gebäu<strong>de</strong>heizung,<br />

die Sonnenwärme-Kraftwerke (z. B. beim Zukunftsprojekt Desertec in<br />

<strong>de</strong>r Sahara), solare Kühlung (Sonnenwärme wird in Kälte umgewan<strong>de</strong>lt) o<strong>de</strong>r<br />

Solarkocher (Anwendung in armen Gebieten, um Holzbrennstoff einzusparen).<br />

Solarstromsysteme wer<strong>de</strong>n als Photovoltaik bezeichnet. Bei ihnen wan<strong>de</strong>ln Solarzellen<br />

das Sonnenlicht in elektrische Energie um.<br />

Sonnenwärme-Kraftwerk in Kalifornien/USA<br />

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Aktive Solarnutzung mit Sonnenkollektoren<br />

Wie wird aus Sonne Strom – <strong>de</strong>r photovoltaische Effekt<br />

Photovoltaik ist das direkte Umwan<strong>de</strong>ln von Sonnenstrahlung (Photonen) in<br />

elektrischen Gleichstrom. Das Umwan<strong>de</strong>ln übernehmen die Solarzellen, das<br />

kleinste Bauteil einer Solaranlage. Im Inneren <strong>de</strong>r Zelle kommt es zu einer<br />

Wechselwirkung zwischen einstrahlen<strong>de</strong>m Sonnenlicht und dotiertem Halbleitermaterial<br />

<strong>de</strong>r Solarzelle. Dabei wer<strong>de</strong>n elektrische Ladungsträger (Elektronen)<br />

frei. Es fließt Strom, <strong>de</strong>r durch metallische Kontakte an bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Zelle<br />

abgeführt wird. Der erzeugte Strom ist Gleichstrom, weil die Elektronen immer<br />

in die gleiche Richtung vom Minus- zum Pluspol fließen. Da in unserem Stromnetz<br />

aber Wechselstrom fließt, muss <strong>de</strong>r erzeugte Sonnen-Gleichstrom in Netz-<br />

Wechselstrom umgewan<strong>de</strong>lt - transformiert - wer<strong>de</strong>n.<br />

Was ist Strom? - Die Bezeichnung für einen Fluss von Elektronen.<br />

Was sind Elektronen? - Das sind negativ gela<strong>de</strong>ne Elementarteilchen. In<br />

Atomen und in Ionen bil<strong>de</strong>n Elektronen die Elektronenhülle. Die freie Beweglichkeit<br />

einiger Elektronen ist die Ursache für die elektrische Leitfähigkeit von<br />

metallischen Leitern wie Kupfer o<strong>de</strong>r Halbleitern wie Silizium.<br />

Was sind dotierte Halbleiter?<br />

Herzstück je<strong>de</strong>r Solarzelle ist ein Halbleiter, meist Silizium. Halbleiter leiten –<br />

wie ihr Name sagt – im Gegensatz zu elektrischen Leitern wie Kupfer <strong>de</strong>n<br />

Strom nur, wenn sie hohen Temperaturen o<strong>de</strong>r Licht ausgesetzt sind. Halbleiter<br />

wie Silizium haben die Eigenschaft, dass sich in ihren Atomen zwei Ebenen befin<strong>de</strong>n.<br />

Auf einer Ebene sind die Elektronen festgebun<strong>de</strong>n, auf <strong>de</strong>r zweiten Ebene<br />

bewegen sich die Elektronen frei. Unter Dotieren (lat. dotare „ausstatten“)<br />

versteht man, dass Fremdatome in eine Schicht eingebracht wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>n<br />

Fremdatomen lässt sich die Leitfähigkeit <strong>de</strong>r Halbleiter verbessern.<br />

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Was passiert in einer Solarzelle?<br />

Eine typische Solarzelle besteht aus zwei Schichten Silizium. Sie wer<strong>de</strong>n durch<br />

das „gezielte Verunreinigen“ (Dotieren) mit unterschiedlichen Fremdatomen wie<br />

Phosphor o<strong>de</strong>r Bor so beeinflusst, dass eine Teilschicht negativ und die an<strong>de</strong>re<br />

positiv leitend wird. Der Fachjargon bezeichnet die Schichten als n-dotiert (negativ<br />

dotiert) und p-dotiert (positiv dotiert). Phosphor wird für die n-Dotierung<br />

und Bor für die p-Dotierung verwen<strong>de</strong>t. Zwischen <strong>de</strong>m Plus- und Minuspol befin<strong>de</strong>t<br />

sich eine Grenzschicht, <strong>de</strong>r sogenannte p-n-Übergang. Hier im Kern <strong>de</strong>r<br />

Solarzelle entsteht das elektrische Feld. Trifft Sonnenlicht auf <strong>de</strong>n p-n-Übergang<br />

in <strong>de</strong>r Grenzschicht, dann entstehen durch Lichtabsorption freie Ladungsträger:<br />

negative Elektronen und positive „Defekt-Elektronen“. Diese bewegen<br />

sich dann, je nach ihrer Ladung zur negativen und positiven Elektro<strong>de</strong>. Damit<br />

liegt Spannung an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n an. Wird <strong>de</strong>r Stromkreis geschlossen, fließt<br />

elektrischer Strom. Nur wenn Licht (Photonen) auf die Oberfläche <strong>de</strong>r Zelle trifft,<br />

wird Strom erzeugt. Deshalb „schlafen“ PV-Anlagen nachts. Da die Stromerzeugung<br />

direkt aus <strong>de</strong>m Licht erfolgt, ist Photovoltaik gegenüber an<strong>de</strong>ren Verfahren<br />

verschleiß- und wartungsfrei.<br />

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Funktionsprinzip einer Solarzelle, Grafik: BP Europa SE<br />

Unser Tipp zur Rechtschreibung: Photovoltaik o<strong>de</strong>r Fotovoltaik?<br />

Durch die neue Rechtschreibreform wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m alten Photo das neue<br />

Foto. Folgerichtig sind die Schreibweisen Photovoltaik o<strong>de</strong>r Fotovoltaik bei<strong>de</strong><br />

korrekt. Da aber Solarstrom-Anlagen schon lange mit PV-Anlage abgekürzt<br />

wer<strong>de</strong>n und international das englische „photovoltaics“ verwen<strong>de</strong>t wird, ist es<br />

wahrscheinlich, dass die Schreibweise „Photovoltaik“ weiterhin bestehen<br />

bleibt und die „Fotovoltaik“ wie<strong>de</strong>r verdrängt.<br />

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Ein Blick zurück: Die Geschichte <strong>de</strong>r Photovoltaik<br />

Bevor die Technik einer Solarstrom-Anlage im Detail erklärt wird, ein kurzer<br />

Ausflug in die Geschichte <strong>de</strong>r Photovoltaik, die keineswegs so jung ist, wie man<br />

vielleicht glaubt. Bereits im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt ent<strong>de</strong>ckten Wissenschaftler das<br />

Phänomen <strong>de</strong>r direkten Umwandlung <strong>de</strong>s Sonnenlichts in elektrischen Strom.<br />

Als Name dafür wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Begriff Photovoltaik eingeführt. Das Wort Photovoltaik<br />

ist eine Ableitung aus phos (griech. Licht) und <strong>de</strong>r Einheit Volt für die elek-<br />

trische Spannung.<br />

Alexandre E. Becquerel<br />

Erstes Solarmodul<br />

von Fritts<br />

Die erste „Bell<br />

Solar Battery“<br />

von 1954.<br />

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Ent<strong>de</strong>ckung<br />

Ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r photovoltaische Effekt (auch photoelektrischer<br />

Effekt genannt) 1839 von <strong>de</strong>m französischen<br />

Physiker Alexandre Edmond Becquerel. Der<br />

Vater von Henri Becquerel, welcher die Radioaktivität<br />

<strong>de</strong>s Urans ent<strong>de</strong>ckte, war zu dieser Zeit erst 19 Jahre<br />

alt. Der junge, Forscher experimentierte mit Batterien<br />

mit einem galvanischem Element. Diese bestrahlte er<br />

mit Licht und stellte die Zunahme von elektrischer<br />

Spannung fest. Warum das geschah, konnte er aber<br />

nicht erklären.<br />

Grundlagenforschung<br />

1877 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r photovoltaische Effekt am Halbleiter<br />

Selen vom englischen Elektroingenieur Willoughby<br />

Smith nachgewiesen.<br />

Das Veröffentlichen <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung löste weitere<br />

Forschungen zu diesem Thema aus. 1883 baute <strong>de</strong>r<br />

US-Amerikaner Charles Fritts ein erstes Solarmodul<br />

aus Selen-Solarzellen. Der Wirkungsgrad lag bei 1%.<br />

Das technische Know-How <strong>de</strong>r Wirkungsweise von<br />

Solarzellen fehlte aber nach wie vor. Viele Wissenschaftler<br />

zweifelten an <strong>de</strong>r Seriosität dieser Ent<strong>de</strong>ckung.<br />

Mehr als zwanzig Jahre später, 1905, konnte<br />

Nobelpreisträger Albert Einstein <strong>de</strong>n Photoeffekt mit<br />

seiner Quantentheorie <strong>de</strong>s Lichts erklären und beweisen.<br />

Photovoltaische Zellen<br />

Nach<strong>de</strong>m Wissenschaftler 1949 die Physik <strong>de</strong>s p/n-<br />

Übergangs bei Dio<strong>de</strong>n und Transistoren auf<strong>de</strong>ckten,<br />

kam die Forschung <strong>de</strong>r Entwicklung von Solarzellen<br />

auf Halbleiterbasis ein ganzes Stück näher. Die Erfindung<br />

<strong>de</strong>r heute gebräuchlichen Silizium-Solarzelle<br />

sorgte 1954 für Schlagzeilen: Die Titelseite <strong>de</strong>r New<br />

York Times verkün<strong>de</strong>te die Entwicklung <strong>de</strong>r ersten Silizium-Solarzellen<br />

in <strong>de</strong>n Bell Telephone Laboratories,<br />

New Jersey. Die kristallinen Silizium-Solarzellen<br />

waren ca. 2 cm² groß und besaßen einen Wirkungsgrad<br />

von bis zu 6%. Damit waren erstmals wichtige<br />

Voraussetzungen für die industrielle Produktion von<br />

PV-Zellen geschaffen.<br />

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Montage eines Satelliten <strong>de</strong>r Explorer-Serie<br />

1961, Foto: NASA<br />

1990 startet in Deutschland das<br />

1000-Dächer-Programm zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaik<br />

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Erste Anwendung: Sonnensegel im All<br />

Seit 1958 dient die Photovoltaik zur Energieversorgung<br />

<strong>de</strong>r meisten Raumflugkörper. Der US-Raumfahrt-Satellit<br />

Vanguard I besaß als erster Satellit ein<br />

Solarpanel, welches mit 108 Silizium-Solarzellen ausgerüstet<br />

war. Der Wirkungsgrad <strong>de</strong>r Zellen hatte sich<br />

bereits auf 10% erhöht. Der Erfolg <strong>de</strong>r Photovoltaik<br />

auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> blieb aber aufgrund <strong>de</strong>r enormen Kosten<br />

vorerst aus.<br />

Nutzung auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

Erst nach <strong>de</strong>r ersten Ölkrise von 1973, wur<strong>de</strong> die<br />

Energieerzeugung mit <strong>de</strong>m heimischen Energieträger<br />

Sonne interessant. Es entstan<strong>de</strong>n viele neue Forschungseinrichtungen,<br />

die sich mit <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaik beschäftigten. Viele Staaten unterstützen<br />

finanziell <strong>de</strong>n Auftrag, billigere und bessere<br />

Solarzellen zu entwickeln. Seit Mitte <strong>de</strong>r Siebziger<br />

wur<strong>de</strong>n dann mehr Solarzellen für <strong>de</strong>n Einsatz auf<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> als für die Raumfahrt produziert. 1979: Der<br />

Störfall im Atomkraftwerk Harrisburg/USA und die<br />

zweite Ölkrise im gleichen Jahr sorgten für weiteren<br />

Aufwind <strong>de</strong>r Sonnenenergie. Ab Mitte <strong>de</strong>r 80er installierten<br />

erste Hausbesitzer netzgekoppelte PV-Anlagen<br />

auf ihr Dach.<br />

Die Markteinführung <strong>de</strong>r Photovoltaik in Deutschland<br />

Mit <strong>de</strong>r Forschung, <strong>de</strong>r Entwicklung und <strong>de</strong>r Markteinführung neuer Solarzell-<br />

Typen und mit Breitentests für kommerzielle PV-Anlagen beginnen die 1990er<br />

Jahre in Deutschland. Die Bun<strong>de</strong>sregierung för<strong>de</strong>rte zunächst mit <strong>de</strong>m "1.000-<br />

Dächer-Programm" (1990 bis 1994), später mit <strong>de</strong>m "100.000-Dächer-Programm"<br />

(2000 bis Mitte 2003) die Installation netzgekoppelter Solarstrom-Anlagen.<br />

Seit April 2000 gilt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland.<br />

Es regelt die Abnahme- und Vergütungspflicht für ins Netz eingespeisten<br />

Strom aus PV-Anlagen. Es ist bis heute das zentrale Instrument <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

und För<strong>de</strong>rung von Solarstrom. Eine durchschnittliche PV-Anlage (2 kWp)<br />

kostete im 1000-Dächer-Programm 1990 noch 24.000 DM/kWp. Beim 100.000-<br />

Dächer-Programm sanken die Kosten auf 8.500 Euro/kWp. 2006 kostete die<br />

gleiche Anlage 5.000 Euro/kWp. Seit <strong>de</strong>r Vergütung durch das EEG wer<strong>de</strong>n viele<br />

Kleinanlagen unter 5 kWp installiert. Durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

wächst in <strong>de</strong>n letzten Jahren jedoch auch Anzahl <strong>de</strong>r Photovoltaik-<br />

Großanlagen bis über die 1-MWpeak-Grenze hinweg. Die vergangenen Jahre<br />

stan<strong>de</strong>n im Zeichen stark sinken<strong>de</strong>r Preise für Solarzellen und Solarmodule.<br />

Damit ist das Ziel, dass Photovoltaik in Kürze preislich konkurrenzfähig zu konventionellem<br />

Strom wer<strong>de</strong>n könnte, näher gerückt.<br />

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Alle Komponenten einer Photovoltaik-Anlage im Überblick<br />

Egal, ob eine Solarstrom-Anlage auf <strong>de</strong>m Hausdach o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong><br />

Strom erzeugt, die wesentlichen Komponenten sind: Solargenerator, Generatoranschlusskasten<br />

und Wechselrichter. Man unterschei<strong>de</strong>t grundsätzlich zwischen<br />

Inselanlagen und netzgekoppelten Anlagen. Inselanlagen sind eine autarke<br />

Energieversorgung, wenn kein Anschluss ans öffentliche Stromnetz möglich<br />

ist. Beispiele sind Berghütten in <strong>de</strong>n Alpen o<strong>de</strong>r abgelegene Ferienhäuser<br />

und Gehöfte. Der typische Anwendungsfall für Photovoltaik-Anlagen sind aber<br />

die netzgekoppelten Anlagen. Sie speisen <strong>de</strong>n erzeugten Strom in das öffentliche<br />

Stromnetz ein. Bei<strong>de</strong> Anlagentypen unterschei<strong>de</strong>n sich in einigen Komponenten.<br />

Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen<br />

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Grafik: wagner-solar.com /eigene Ergänzung<br />

Netzkopplung be<strong>de</strong>utet für <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r kurz gesagt: „Einspeisen und Geld<br />

dafür bekommen.“ Für <strong>de</strong>n ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Sonnenstrom<br />

erhalten Sie eine staatlich garantierte Vergütung vom Stromversorger. So<br />

gut wie alle PV-Anlagen, die Sie auf Häusern, Scheunen o<strong>de</strong>r an Fassa<strong>de</strong>n sehen,<br />

sind netzgekoppelt. Netzgekoppelte Anlagen bestehen aus <strong>de</strong>m Solargenerator<br />

mit mehreren Modulen, <strong>de</strong>m Montagesystem zum Fixieren <strong>de</strong>s Generators<br />

auf <strong>de</strong>m Dach, <strong>de</strong>m Netzeinspeisegerät (häufig Wechselrichter genannt)<br />

und <strong>de</strong>m Einspeisezähler. Der misst zusätzlich zum normalen Stromzähler<br />

(Bezugszähler) die Menge <strong>de</strong>s eingespeisten Sonnenstroms für die Vergütung.<br />

Viele Wechselrichter-Anbieter liefern serienmäßig eine Datenanzeige<br />

(Datenlogger) mit.<br />

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Vorteile <strong>de</strong>r netzgekoppelten Solarstrom-Anlage<br />

Umweltnutzen<br />

Stromerzeugen mit Sonnenenergie ist im Gegensatz zu fossilen Energieträgern<br />

o<strong>de</strong>r spaltbaren Isotopen (Kernkraftwerke) unbegrenzt verfügbar. Saubere und<br />

leise Stromerzeugung: Es kommt dabei zu keinerlei Freisetzen von Feinstaub,<br />

wie z. B. Rußpartikeln o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Treibhausgas CO2.<br />

Einfache Technik<br />

Photovoltaik-Anlagen sind unkomplizierte Kleinkraftwerke, die je<strong>de</strong>r Bauherr auf<br />

<strong>de</strong>m eigenen Haus errichten und betreiben kann.<br />

Versorgungssicherheit<br />

In sonnenarmen Zeiten erhalten Sie <strong>Ihr</strong>en Strom über das öffentliche Netz aus<br />

an<strong>de</strong>ren Kraftwerken. Auch im Falle einer Betriebsstörung ist die Versorgung<br />

mit Elektrizität gesichert. Für die Zeit, in <strong>de</strong>r die Solaranlage nicht in Betrieb ist,<br />

wird einfach kein Strom mehr erzeugt und damit keine Leistung ins Netz eingespeist.<br />

Wertsteigerung <strong>Ihr</strong>es Hauses<br />

Mit einer netzgekoppelten Solarstromanlage auf <strong>de</strong>m Dach erhöht sich <strong>de</strong>r Wert<br />

<strong>Ihr</strong>er Immobilie bei Verkauf o<strong>de</strong>r Vermietung.<br />

Kaum Wartungsbedarf<br />

Netzgekoppelte Anlagen erzeugen vollautomatisch Strom. Hohe Zuverlässigkeit<br />

und lange Lebensdauer sorgen für einen störungs- und wartungsfreien Betrieb<br />

dieser Anlagen.<br />

Modularer Aufbau<br />

Die Anlage kann klein mit wenigen Modulen begonnen und später verhältnismäßig<br />

einfach um weitere Module zur größeren Anlage ergänzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Keine Energiespeicher notwendig<br />

Da <strong>de</strong>r eingespeiste Strom sofort im Netz verbraucht wird, benötigen Sie keine<br />

teuren Speicherakkus.<br />

Hoher Wirkungsgrad<br />

Der erzeugte Solarstrom wird mit geringen Umwandlungsverlusten ins Netz eingespeist<br />

und kann dort vollständig genutzt wer<strong>de</strong>n. Im Gegensatz zu zentralen<br />

Kraftwerken wird <strong>de</strong>r Strom aus <strong>Ihr</strong>em <strong>de</strong>zentralen Kleinkraftwerk entwe<strong>de</strong>r von<br />

<strong>Ihr</strong>em Haushalt o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nähe verbraucht.<br />

Kostenfaktor<br />

Gesetzliche Regelungen, För<strong>de</strong>rprogramme und Finanzierungsangebote für<br />

netzgekoppelte Solarstromanlagen machen die Anwendung dieser Technik<br />

auch wirtschaftlich interessant. Die Anschaffungskosten kleiner netzgekoppelter<br />

Anlagen haben sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren fast halbiert. Hierzu hat die Entwicklung<br />

einer modularen Systemtechnik stark beigetragen. Dank <strong>de</strong>r Vergütung<br />

nach <strong>de</strong>m EEG haben Sie eine sichere Einnahme.<br />

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Inselanlagen – netzunabhängige Solarstromerzeugung<br />

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PV-Inselanlage im Retezat Nationalpark/Rumänien, Foto: Centrosolar AG<br />

Mit einer Photovoltaik-Inselanlage ist <strong>de</strong>r Anwen<strong>de</strong>r autark vom öffentlichen<br />

Stromnetz. Bewohner in abgelegenen Gebieten, wo ein Netzanschluss sehr<br />

teuer wäre, aber auch Wohnmobile können <strong>de</strong>n kostenfreien Sonnenstrom mit<br />

einer Inselanlage nutzen. Diese sind autonom, d.h. nicht mit <strong>de</strong>m Netz verbun<strong>de</strong>ne<br />

Anlagen. Der erzeugte Strom wird selbst verbraucht. Im Gegensatz zu<br />

<strong>de</strong>n netzgekoppelten PV-Anlagen benötigen sie spezielle Solarbatterien (Akkumulatoren)<br />

zum Speichern <strong>de</strong>s Stroms.<br />

Je nach Anlagenkonzept können 12, 24 o<strong>de</strong>r 230 Volt-Verbraucher o<strong>de</strong>r ein Mix<br />

aus diesen betrieben wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r angeschlossenen Geräte ist<br />

auf eine möglichst hohe Energieeffizienz zu achten.<br />

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Die kleinste Komponente – die Solarzelle<br />

Über 90 Prozent aller Solarzellen wer<strong>de</strong>n aus<br />

<strong>de</strong>m Halbleiter Silizium hergestellt. Die Siliziumzellen<br />

sind in zwei Hauptgruppen unterteilt<br />

in kristalline und amorphe Zellen.<br />

Kristalline Solarzelle<br />

Foto: BMU/ Copyright: H.-G. Oed<br />

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Amorphe Siliziumzellen (Dünnschichtzellen)<br />

können einfach hergestellt wer<strong>de</strong>n, besitzen<br />

aber relativ niedrige Wirkungsgra<strong>de</strong> von 5 bis<br />

8%. Sie wer<strong>de</strong>n bisher wenig für Solarstrom-<br />

Anlagen eingesetzt, sind aber für die Zukunft<br />

im Kommen. <strong>Ihr</strong> bisheriges Hauptanwendungsgebiet<br />

sind solare Uhren, Taschenrechner o<strong>de</strong>r<br />

Outdoor-Artikel. Die kristallinen Zelltypen sind<br />

heute Stand <strong>de</strong>r Serienfertigung für PV-Anlagen.<br />

Kristalline Solarzellen - vom Sand zur Solarzelle<br />

Solarzellen wer<strong>de</strong>n aus kristallinem Silizium hergestellt. Das chemische Element<br />

Silizium kommt in <strong>de</strong>r Natur nach Sauerstoff am zweithäufigsten vor. Die<br />

Siliziumvorkommen machen rund ein Drittel <strong>de</strong>s Gewichts <strong>de</strong>r Erdoberfläche<br />

aus. Silizium fin<strong>de</strong>t man aber nicht in reiner Form son<strong>de</strong>rn gebun<strong>de</strong>n als Siliziumdioxid<br />

(Sand und Quarz) o<strong>de</strong>r als Mineral (E<strong>de</strong>lsteine wie Amethyst o<strong>de</strong>r<br />

Opal) vor. Für die industrielle Verwendung als Halbleiter - wie bei <strong>de</strong>r Chipherstellung<br />

o<strong>de</strong>r für Photovoltaik-Anwendungen - muss <strong>de</strong>r Rohstoff Quarzsand<br />

von <strong>de</strong>n Verunreinigungen befreit wer<strong>de</strong>n und in sogenanntes metallurgisches<br />

Silizium mit einer Kristallstruktur umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Das Solarsilizium für<br />

PV-Zellen besitzt sogar einen noch höheren Reinheitsgrad als das Silizium für<br />

die Computerchip-Produktion. Kristalline Solarzellen wer<strong>de</strong>n nach Herstellungsverfahren<br />

sowie Kristallanordnung in monokristalline und polykristalline (auch<br />

mulitkristalline) Zellen unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Monokristalline Solarzellen<br />

Die Klassiker unter <strong>de</strong>n Solarzellen sind die monokristallinen Zellen, die schon<br />

bei <strong>de</strong>n ersten Solarmodulen in <strong>de</strong>r Raumfahrt Verwendung fan<strong>de</strong>n. Die monokristallinen<br />

Zellen erkennen Sie an <strong>de</strong>r ebenen und<br />

glatten Oberfläche. Sie sehen dunkel aus: anthrazit,<br />

dunkelblau bis schwarz. Silizium-Monokristalle<br />

o<strong>de</strong>r auch Einkristalle genannt, besitzen eine<br />

ebenmäßige Anordnung ihrer Atome über <strong>de</strong>n gesamten<br />

Materialblock. Sie haben Wirkungsgrad<br />

von 14 bis 18 Prozent, <strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>n weit<br />

verbreiteten multikristallinen Modulen (12 bis 16<br />

Prozent) etwas höher ausfällt. Das Herstellungsverfahren ist sehr energieaufwendig.<br />

Deshalb sind diese Zellen teurer als ihre polykristallinen Schwestern.<br />

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Technologie bei <strong>de</strong>r Herstellung monokristalliner Zellen<br />

Waferproduzent<br />

Zellenproduzent<br />

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Roh-Silizium wird bei über 1410 °C<br />

eingeschmolzen. Ein säulenförmigen<br />

Monokristall entsteht. Er hat eine<br />

Reinheit über 99 Prozent. Hinzu<br />

kommt in einem weiteren Schritt das<br />

Element Bor für die p-Dotierung<br />

Aus <strong>de</strong>r Siliziumschmelze wer<strong>de</strong>n im<br />

Tiegelziehprozess run<strong>de</strong> Einkristall-<br />

Stäbe gezogen. Sie besitzen Durchmesser<br />

von 10 bis 20 cm. Ein erhitzter<br />

Siliziumstab dient als Keim, auf <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Kristall „aufwächst“..<br />

Besäumen: Eine Säge besäumt (sägt)<br />

die run<strong>de</strong>n Stäbe zu Blöcken mit einem<br />

nahezu quadratischen Querschnitt.<br />

Die Blöcke zerteilt eine Bandsäge in<br />

dünne Scheiben, die "Wafer" genannt<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie sind nur wenige 100 µm<br />

dick und sehr zerbrechlich. Die Wafer<br />

erhalten zur besseren Lichtaufnahme<br />

eine spezielle Struktur-Ätzung mit einer<br />

pyrami<strong>de</strong>nförmigen Oberfläche.<br />

Die in <strong>de</strong>r Schmelze bereits Bor-dotierten<br />

Wafer erhalten eine Phosphor-<br />

Dotierung. Das geschieht bei durch<br />

Gasdiffusion (Gaseindringen) an <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche <strong>de</strong>r Scheiben.<br />

Im Siebdruck-Verfahren mit einer Silberpaste,<br />

ähnlich wie bei Aufdrucken<br />

von Werbung, erhalten die Wafer auf<br />

<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>r- und Rückseite jetzt ihre<br />

elektrischen Kontakte.<br />

Die Solarzelle erhält noch eine Anti-<br />

Reflektionsschicht, welche die vorher<br />

silbergrauen Zellen jetzt dunkelblau<br />

bis schwarz färbt.<br />

Die nach <strong>de</strong>r Fertigung geprüften Solarzellen<br />

wer<strong>de</strong>n elektrisch mehrfach<br />

miteinan<strong>de</strong>r zu Ketten verbun<strong>de</strong>n.<br />

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Polykristalline Solarzellen<br />

Über die Hälfte <strong>de</strong>r verbauten Solarmodule sind aus multikristallinen Zellen zusammengesetzt.<br />

Der Wirkungsgrad ist um 2 Prozent niedriger als bei <strong>de</strong>n monokristallinen<br />

Modulen. Dafür ist die Herstellung energiesparen<strong>de</strong>r und die Module<br />

wer<strong>de</strong>n dadurch preiswerter angeboten als die monokristallinen Mo<strong>de</strong>lle.<br />

An<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>m polykristallinen Verfahren wird die Silizium-Schmelze einfach<br />

in Blöcke gegossen. Nach <strong>de</strong>m Aushärten <strong>de</strong>s Blocks wird er zu Wafern<br />

zersägt. Ein einfacheres Verfahren, welches die Produktion billiger macht. Jedoch<br />

entstehen dadurch relativ große, uneinheitliche Kristalle mit sichtbaren<br />

Korngrenzen.<br />

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Die multi- bzw. polykristalline Solarzellen<br />

erkennen Sie an ihrem charakteristischen,<br />

blau glitzern<strong>de</strong>n Aussehen, das<br />

Eiskristallen ähnelt. Das kommt daher,<br />

weil die Siliziumkristalle in <strong>de</strong>r Zelle verschie<strong>de</strong>n<br />

ausgerichtet sind. Dadurch erkennen<br />

Sie helle und dunkle Strukturen,<br />

je nach<strong>de</strong>m wie das Licht auf die Zelle<br />

trifft. Multikristalline Zellen gibt es auch<br />

in unterschiedlichen Farbtönen, zum<br />

Beispiel in Grau, Grün o<strong>de</strong>r Gold. Diese<br />

„exotischen“ Farben kommen zum Beispiel<br />

bei <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>integration von<br />

Solarfassa<strong>de</strong>n zur Anwendung.<br />

Der Nachteil ist, dass Module mit diesen<br />

Solarzellen wegen <strong>de</strong>r helleren Oberflächen<br />

eine geringere Energieausbeute<br />

besitzen.<br />

Dünnschichtzellen<br />

Die amorphen Dünnschichtzellen sind – wie <strong>de</strong>r Name sagt – im Gegensatz zu<br />

<strong>de</strong>n konventionellen, kristallinen Solarzellen etwa um <strong>de</strong>n Faktor 100 dünner.<br />

Das Halbleitermaterial Silizium o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Beschichtungsmaterialien wie Cadmiumtellurid<br />

(CDTe) o<strong>de</strong>r Kupferindiumdiselenid (CIS) wird in einer dünnen<br />

Schicht auf das Trägermaterial (z. B. Glas) aufgedampft o<strong>de</strong>r aufgesprüht. Die<br />

Schichtdicken betragen weniger als 1 µm. Zum Vergleich: Ein menschliches<br />

Haar ist etwa 50 bis 100 µm dick. Durch <strong>de</strong>n geringen Materialeinsatz ist die<br />

Dünnschichtzellen-Produktion um vieles günstiger als die <strong>de</strong>r kristallinen Solarzellen.<br />

Durch <strong>de</strong>n Einsatz von Dünnschichtsolarzellen wird langfristig eine wesentliche<br />

Preissenkung von Photovoltaik-Anlagen erwartet. Die Anteile am gesamten<br />

Modulmarkt sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren überproportional gestiegen.<br />

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Foto: Global Solar Energy Deutschland<br />

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Dünnschicht-Module sind die Zukunft<br />

<strong>de</strong>r PV-Module. Preiswert und flexibel.<br />

Wird als Trägermaterial ein Kunststoff<br />

o<strong>de</strong>r dünne E<strong>de</strong>lstahlfolie genommen,<br />

dann lassen sich damit flexible und<br />

biegbare Solarmodule herstellen. Anwendungen<br />

heute sind u.a.. Rucksäcke,<br />

Zelte o<strong>de</strong>r auch Outdoor-Bekleidung,<br />

in <strong>de</strong>ren Fasern amorphe Siliziumzellen<br />

eingearbeitet sind o<strong>de</strong>r<br />

stromerzeugen<strong>de</strong> Dachbahnen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Herstellung entstehen keine einzelnen Zellen son<strong>de</strong>rn ganze Module.<br />

Ein Laser trennt die beschichteten Trägermaterialien in dünne Streifen und erzeugt<br />

dadurch eine Reihenschaltung <strong>de</strong>r Teilflächen. Bei allen Vorteilen <strong>de</strong>r<br />

Dünnschichtzellen bzw. –-module haben sie <strong>de</strong>n Nachteil, dass sie <strong>de</strong>rzeit<br />

einen <strong>de</strong>utlich geringeren Wirkungsgrad als kristalline Photovoltaik-Zellen besitzen.<br />

Der Wirkungsgrad von CIS-Zellen beläuft sich auf ca. 11,5 %, Spitzenwerte<br />

liegen aktuell bei CIGS-Dünnschicht-Zelle bei 13 % Moduleffizienz. Flexible<br />

Solarzellen haben in <strong>de</strong>r Regel sogar einen noch geringeren Wirkungsgrad.<br />

Doch an <strong>de</strong>r Weiterentwicklung dieser Technologie wird eifrig geforscht, dass<br />

mit Wirkungsgrad-Steigerungen zukünftig zu rechnen ist.<br />

Wie sieht die Zukunft <strong>de</strong>r Solarmodule aus?<br />

Foto: BMU / Bernd Müller<br />

Derzeit arbeiten Wissenschaftler an <strong>de</strong>r Entwicklung von Solarzellen aus organischen<br />

Halbleitermaterial entwickelt: Der Wirkungsgrad etwa <strong>de</strong>r Grätzel-Zelle<br />

(auf Chlorophyll-Basis) und <strong>de</strong>r Polymer-Zellen liegt bei etwa 6 Prozent. Gera<strong>de</strong><br />

die Entwicklung organischer und gedruckter Solarmodule zur großflächigen<br />

Verwendung auf Dächern und Fassa<strong>de</strong>n wird vorangetrieben. Noch liegt <strong>de</strong>ren<br />

Wirkungsgrad bei drei Prozent, Wirkungsgra<strong>de</strong> von sieben Prozent sind in<br />

Sicht. Bis dahin haben die Hersteller allerdings noch einige Probleme zu meistern<br />

– angefangen von <strong>de</strong>r Haltbarkeit bis hin zur Effizienz.<br />

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Viele Zellen – mehrere Module – ein Dachkraftwerk<br />

Eine Zelle allein ist noch lange keine Photovoltaik-Anlage. Das, was man auf<br />

<strong>de</strong>m Dach eines Anlagenbesitzers sieht, ist <strong>de</strong>r Solargenerator und auch nur<br />

ein Teil <strong>de</strong>r kompletten Anlage. Er besteht aus mehreren Solarmodulen, auch<br />

PV-Modul genannt. In einem Modul sind viele Solarzellen miteinan<strong>de</strong>r elektrisch<br />

verbun<strong>de</strong>n. Sie sind zwischen Glas- o<strong>de</strong>r Kunststoffscheiben gebettet und so<br />

vor Wind und Wetter geschützt. PV-Module wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel in einem Rahmen<br />

auf <strong>de</strong>m Dach o<strong>de</strong>r einem Trägergestell montiert. Module wer<strong>de</strong>n für Standardspannungen,<br />

z.B. für 12 Volt, geliefert.<br />

Aufbau eines typischen Solarmoduls<br />

Grafik: Megasol Solar<br />

– Die erste, obere Schicht eines Solarmoduls, auf <strong>de</strong>r Sonnenseite, bil<strong>de</strong>t<br />

eine Glasscheibe. Meist wird dafür so genanntes Einscheiben-Sicherheits-Glas,<br />

kurz ESG, verwen<strong>de</strong>t. Die Front-Glasscheibe ist temperaturbeständig<br />

sowie schlag-, stoß- und druckfest.<br />

– Danach folgt eine transparente Kunststoffschicht aus Ethylenvinylacetat<br />

(EVA), in <strong>de</strong>r die Solarzellen eingebettet sind. Die wasserdichte Kunststofffolie<br />

ist mit <strong>de</strong>n Solarzellen verschweißt (laminiert) und schützt vor<br />

Korrosion.<br />

– Die dritte Schicht bil<strong>de</strong>n die Solarzellen<br />

– Die letzte Schicht, die Rückseite ist eine Kaschierung mit einer witterungsfesten<br />

Kunststoffverbundfolie z. B. aus Polyvinylfluorid (Tedlar) und<br />

Polyester.<br />

– Für eine gute Handhabung beim Transport und <strong>de</strong>r Montage <strong>de</strong>r Module<br />

sind sie in ein Aluminiumprofil gerahmt. Dieser Alu-Rahmen gibt <strong>de</strong>m<br />

Modul zusätzlich Festigkeit<br />

Unser Tipp: Sind Solarmodule vor Hagel geschützt?<br />

Ja. nach <strong>de</strong>r internationalen IEC-Norm wer<strong>de</strong>n die Solarmodule getestet,<br />

dass sie Hagelkörner bis zu 2,5 cm standhalten. Die Hagelfestigkeit ist einer<br />

von 18 Tests wie Klima- und UV-Schutz, <strong>de</strong>n Solarmodule bestehen müssen.<br />

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Hybridkollektoren: Zusammenspiel von Photovoltaik und Solarthermie<br />

Einige Hersteller bieten eine Verbindung zwischen Solarmodul und Sonnenwärmekollektor<br />

an. Diese sogenannten Hybrid-Kollektoren erzeugen Sonnenstrom<br />

und Sonnenwärme zugleich. Sie nutzen die Abwärme <strong>de</strong>r Photovoltaik-Module.<br />

Während die Solarkollektoren die Photovoltaik-Module kühlen, wird die abgeführte<br />

Wärme aus <strong>de</strong>n PV-Zellen für die Solarthermie also zum Beispiel zur<br />

Warmwassererzeugung verwen<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m bieten diese Hybridmodule<br />

einen aktiven Schneeschutz: Schnee haftet auf <strong>de</strong>n Solarzellen in <strong>de</strong>r Regel<br />

nicht. Die Geräte haben allerdings noch Entwicklungspotenzial. Momentan gibt<br />

es rund 30 Anbieter dieser Kombi-Solarnutzung. Da die Hybridkollektoren noch<br />

nicht lange auf <strong>de</strong>m Markt sind, gibt es noch keine Langzeiterfahrungen.<br />

Kombimodul PV-Therm, Heizungsunterstützung und Stromerzeugung.<br />

Foto: Solarzentrum Allgäu<br />

Unser Tipp: Was ist eigentlich <strong>de</strong>r Unterschied zwischen Kollektor und<br />

Modul?<br />

„Der Nachbar hat „Solar“ auf <strong>de</strong>m Dach“. Rein äußerlich sehen sich die „Solarplatten“<br />

auf <strong>de</strong>m Dach - Kollektor und/o<strong>de</strong>r Modul – ähnlich. Schaut man<br />

genauer auf das Innenleben, erkennt<br />

auch <strong>de</strong>r Laie <strong>de</strong>n Unterschied:<br />

In <strong>de</strong>n Sonnen-Kollektoren<br />

für die Heizung sind auf<br />

schwarzem Hintergrund dünne<br />

Kupferrohre o<strong>de</strong>r Vakuum-Röhren<br />

erkennbar. Die Module für<br />

<strong>de</strong>n Strom glitzern meist blau in<br />

<strong>de</strong>r Sonne.<br />

Oben angeordnet sind die dunkelblauen<br />

bis schwarzen Kollektoren<br />

für die solare Wärme zur Brauchwasserbereitung und Heizungsunterstützung.<br />

Darunter sind die blauen Solarmodule für das Erzeugen und Einspeisen<br />

von Solarstrom montiert.<br />

(Foto: BSW)<br />

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Sonnenwärme und Sonnenstrom im Vergleich<br />

Was passiert<br />

auf <strong>de</strong>m Dach?<br />

Auf <strong>Ihr</strong>em<br />

Dach liegen ...<br />

Photovoltaik = Sonnenstrom Solarthermie = Sonnenwärme<br />

Strom erzeugen<br />

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Sonnenwärme für Heizung<br />

und Dusche<br />

Photovoltaik-Module Sonnen-Kollektoren<br />

Wirkungsgrad 15 bis 18 % 75 bis 80 %<br />

Amortisation 10-15 Jahre 10-20 Jahre<br />

Lebensdauer etwa 30 Jahre etwa 40 Jahre<br />

Gibt es für die<br />

Anschaffung<br />

zinsgünstige<br />

KfW-Kredite?<br />

För<strong>de</strong>rmittel<br />

ja ja<br />

Kein Zuschuss für <strong>de</strong>n Kauf<br />

<strong>de</strong>r Anlage.<br />

Vergütung für ins Netz gespeisten<br />

Strom, gemäß<br />

EEG<br />

Zuschuss für Erstinstallation<br />

<strong>de</strong>r Anlage, nicht rückzahlbar<br />

staatliche BAFA-För<strong>de</strong>rung<br />

bis 40m²<br />

Tabelle Quelle: Solifer GmbH<br />

Unser Tipp: Beauftragen Sie einen Solarteur<br />

Der neue Handwerksberuf „Solarteur“ ist abgeleitet aus <strong>de</strong>m Begriff "Solar-Installateur".<br />

Während viele Elektro-Handwerker nur Photovoltaik-Anlagen einbauen,<br />

beherrscht <strong>de</strong>r Solarteur bei<strong>de</strong> Sonnen-Gewerke: Thermie und PV. Er<br />

ist ein gut ausgebil<strong>de</strong>ter Spezialist, <strong>de</strong>r zusätzlich zu seinem Beruf - Elektro-<br />

bzw. Gas-Wasserinstallateur - im jeweiligen Kombifach ausgebil<strong>de</strong>t ist.<br />

Handwerkskammern und spezielle Solarteurschulen bieten diese Ausbildung<br />

im Bereich <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien an. Wenn Sie planen, auf <strong>Ihr</strong>em Dach<br />

Solarwärme und Photovoltaik zu installieren, ist ein Solarteur <strong>de</strong>r richtige Ansprechpartner.<br />

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Wechselrichter: Umwan<strong>de</strong>ln, optimieren, überwachen<br />

Foto: Stringwechselrichter <strong>de</strong>r SolarMax S-Serie, Sputnik Engineering AG<br />

Der Wechselrichter ist das Herz <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage. Er wan<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>n solar<br />

erzeugten Gleichstrom in netztauglichen Wechselstrom um. Das Gerät ist für<br />

<strong>de</strong>n Sonnenertrag <strong>Ihr</strong>er Anlage genauso wichtig wie die optimale Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>r Module. Typische netzgekoppelte Hausdachanlagen verfügen über min<strong>de</strong>stens<br />

einen Wechselrichter, oft jedoch mehrere – je nach Modulanzahl, Anlagenleistung,<br />

Konfiguration und Wechselrichtertyp.<br />

Der umgangssprachlich bezeichnete „Wechselrichter“ heißt eigentlich Netzeinspeisegerät,<br />

kurz NEG o<strong>de</strong>r auch Inverter genannt, <strong>de</strong>nn er erfüllt in einer netzgekoppelten<br />

Anlage mehr Funktionen als nur das „Wechselrichten“ von Gleichstrom<br />

zu Wechselstrom. Das NEG / <strong>de</strong>r Wechselrichter regelt Strom und Spannung<br />

so, dass die Solaranlage eine höchstmögliche Leistung ausgibt. Dafür<br />

stellt das Gerät schnell und genau <strong>de</strong>n optimalen Arbeitspunkt (Maximum<br />

Power Point – MPP) auf <strong>de</strong>r Strom-Spannung-Kennlinie <strong>de</strong>s Modulstrings ein.<br />

Die Suche und Nachführung nach <strong>de</strong>m MPP heißt entsprechend MPP-Tracking.<br />

Eine weitere Aufgabe <strong>de</strong>s NEG ist das Überwachen <strong>de</strong>s Netzanschlusses: Bei<br />

Ausfall <strong>de</strong>s öffentlichen Stromnetzes schaltet es sekun<strong>de</strong>nbruchteilschnell die<br />

Solarstromanlage aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n ab. Zu<strong>de</strong>m besitzt es meist eine Vorrichtung,<br />

die <strong>de</strong>n Stromfluss von <strong>de</strong>n Modulen unterbrechen kann. Der Grund<br />

dafür ist, dass im Falle einer Trennung <strong>de</strong>r Kabelverbindung während <strong>de</strong>s Betriebs<br />

<strong>de</strong>s NEG, keine gefährlichen Lichtbögen bei <strong>de</strong>n ständig unter Spannung<br />

stehen<strong>de</strong>n Modulen entstehen. Eine im Wechselrichter integrierte Trennvorrichtung<br />

verringert <strong>de</strong>n Installations- und Verkabelungsaufwand.<br />

Das NEG erfasst und speichert auch Betriebsdaten. Erträge und Fehlermeldungen<br />

und macht diese Daten über ein Display sichtbar. Ebenso ist über eine<br />

Schnittstelle das Ablesen <strong>de</strong>r Betriebskennwerte am PC o<strong>de</strong>r per Fernabfrage<br />

möglich. Für <strong>de</strong>n Datenabruf wer<strong>de</strong>n meist sogenannte Datenlogger genutzt.<br />

Unser Tipp: Auf europäischen Wirkungsgrad achten<br />

Die Anbieter <strong>de</strong>r Wechselrichter werben oft mit maximalen Wirkungsgra<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Geräte. In <strong>de</strong>r Praxis, wo die Anlage auch im Teillastbereich arbeitet, ist<br />

<strong>de</strong>r Wirkungsgrad aber geringer. Deshalb wird er gemittelt und dann als "Europäischer<br />

Wirkungsgrad" bezeichnet. Der Wirkungsgrad <strong>de</strong>s Wechselrichters<br />

entschei<strong>de</strong>t jedoch nicht allein über <strong>de</strong>n Gesamtwirkungsgrad einer Photovoltaik-Anlage,<br />

son<strong>de</strong>rn alle weiteren Komponenten ebenso wie Reihen- o<strong>de</strong>r<br />

Parallelschaltung.<br />

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Wechselrichter-Typen für netzgekoppelte Anlagen<br />

Wechselrichter wer<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>nen Leistungsklassen und Baugrößen angeboten<br />

- angepasst an die Leistung <strong>Ihr</strong>er netzgekoppelten PV-Anlage.<br />

DMI-Serie (Dorfmüller-Modul-Inverter)<br />

Größe: 16 x 32 x 10 cm<br />

Foto: Dorfmueller GmbH<br />

Strangwechselrichter Powador 4000 surpreme,<br />

einphasig und trafolos<br />

Größe: 55 x 34 x 22 cm<br />

Foto: Kaco new energy<br />

Zentralwechselrichter Sunny Central 800CP<br />

Größe: 256 x 228 x 96 cm<br />

Foto: SMA Solar Technology AG<br />

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Modulwechselrichter befin<strong>de</strong>n sich<br />

direkt am Modul, meist in <strong>de</strong>r Modulanschlussdose<br />

eingebaut. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

für Solarmodul-Leistungen von 100<br />

bis 1.400 Wp angeboten.<br />

Ein Trenntransformator dient <strong>de</strong>r Sicherheit.<br />

Da je<strong>de</strong>r Modulwechselrichter<br />

für sich arbeitet, stört keine Teilbeschattung.<br />

Deshalb wer<strong>de</strong>n Modulwechselrichter<br />

eingesetzt, wenn einzelne<br />

Module im Tagesverlauf verschattet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Strangwechselrichter sind die heute<br />

am weitesten verbreiteten Wechselrichter<br />

in <strong>de</strong>r Photovoltaik. Sie sind<br />

über ein Kabel jeweils mit einem o<strong>de</strong>r<br />

mehreren Modulsträngen (in Reihe<br />

geschaltete Solarmodule) verbun<strong>de</strong>n.<br />

Die Geräte verbin<strong>de</strong>n große Flexibilität<br />

bei <strong>de</strong>r Anlagenplanung mit einem<br />

sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

sehr guten Wirkungsgra<strong>de</strong>n und hoher<br />

Zuverlässigkeit.<br />

Leistung 1.000 bis 17.000 Wp.<br />

Zentralwechselrichter eignen sich<br />

für <strong>de</strong>n Betrieb großer PV-Anlagen bis<br />

hin zu Solarkraftwerken im Megawattbereich.<br />

Die Geräte bieten maximale<br />

Effizienz bei <strong>de</strong>r Energieumwandlung,<br />

zu<strong>de</strong>m verfügen sie meist über umfangreicheNetzmanagementfunktionen.<br />

Leistung: ab 30 kWp bis über 1,6 MW<br />

Wechselrichter für Dünnschichtzellen<br />

Dünnschichtzellen wer<strong>de</strong>n in Zukunft eine größere Rolle spielen als bisher. Diese<br />

Module stellen aber an die Wechselrichter beson<strong>de</strong>re Anfor<strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>nn<br />

sie unterschei<strong>de</strong>n sich in ihren elektrischen Eigenschaften von <strong>de</strong>n kristallinen<br />

Modulen. So müssen einige Modultypen geer<strong>de</strong>t betrieben wer<strong>de</strong>n und benötigen<br />

daher einen Wechselrichter mit Transformator. Zu<strong>de</strong>m sollten die Geräte<br />

über einen beson<strong>de</strong>rs weiten Eingangsspannungsbereich verfügen.<br />

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Montagearten für netzgekoppelte Anlagen<br />

Um <strong>de</strong>n Solargenerator mit seinen Modulen auf <strong>de</strong>m Dach o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong><br />

zu befestigen, ist ein spezielles Montagesystem nötig. Die Industrie bietet für<br />

je<strong>de</strong> Dachform - egal ob Satteldach o<strong>de</strong>r Flachdach - und für je<strong>de</strong> Fassa<strong>de</strong> die<br />

passen<strong>de</strong>n Montagesysteme an. Sogenannte Systemanbieter haben neben<br />

verschie<strong>de</strong>nen Montagesystemen auch Solarmodule, Wechselrichter o<strong>de</strong>r Kollektoren<br />

für Solarthermie im Lieferprogramm.<br />

Dachanlagen<br />

Die meisten Sonnenstrahlen wer<strong>de</strong>n bei einem Haus auf <strong>de</strong>m Dach eingefangen.<br />

Der typische Anwendungsfall für die Montage einer Solarstrom-Anlage ist<br />

in unseren Breiten das Satteldach, auch Schrägdach genannt. Es besteht aus<br />

zwei geneigten Dachflächen, die sich an <strong>de</strong>r oberen Kante, <strong>de</strong>m Dachfirst, treffen.<br />

Da die PV-Module geneigt ausgerichtet, die besten Erträge erzielen, ist die<br />

Form <strong>de</strong>s Satteldachs bestens als Unterkonstruktion geeignet. Doch auch gewölbte<br />

Dächer wie Tonnendächer sind kein Hin<strong>de</strong>rnis für das Anbringen eines<br />

Solarkraftwerks. Hier können gebogene Module mit eingebetteten flexiblen Solarzellen<br />

o<strong>de</strong>r PV-Folien montiert wer<strong>de</strong>n. Grundsätzlich unterschei<strong>de</strong>t man bei<br />

<strong>de</strong>n Dachmontagesystemen in Aufdach- o<strong>de</strong>r Indach-Systeme.<br />

Aufdach-Montage auf Schrägdach<br />

Foto: © Otmar Smit - Fotolia.com Grafik: Tritec International AG<br />

Die gebräuchlichste Montageart für Solarstrom-Anlagen ist die Auf-Dach-Montage<br />

auf ein Satteldach. Beim Nachrüsten einer PV-Anlage auf ein bestehen<strong>de</strong>s<br />

Schrägdach ist diese Montage billiger als eine In-Dach-Montage. Die Photovoltaik-Module<br />

sind oberhalb <strong>de</strong>r Dachhaut montiert. Dafür wird ein an die jeweilige<br />

Dach<strong>de</strong>ckung angepasstes Montagsystem aus verzinktem Stahl, Aluminium<br />

o<strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lstahl an <strong>de</strong>r Dachkonstruktion befestigt. So ein Montagesystem besteht<br />

meist aus zwei waagerechten Montageschienen, die auf <strong>de</strong>r Unterkonstruktion<br />

bzw. <strong>de</strong>r Dachhaut mit Dachankern befestigt sind. Die Dachanker,<br />

eine Art Haken, gibt es für alle gängigen Pfannen- und Dachein<strong>de</strong>ckungsvarianten<br />

wie Schiefer o<strong>de</strong>r Biberschwanz. Ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>r aufgestän<strong>de</strong>rten<br />

Befestigung <strong>de</strong>r Module auf <strong>de</strong>m Dach ist die ständige Hinterlüftung <strong>de</strong>r Module<br />

mit kühler Luft.<br />

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Indach-Montage auf Schrägdach<br />

Foto: Tritec International AG<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Bei <strong>de</strong>r Indach-Montage von <strong>Solaranlagen</strong><br />

wer<strong>de</strong>n die Solarmodule in<br />

die vorhan<strong>de</strong>ne Dachein<strong>de</strong>ckung integriert<br />

und bil<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Dachhaut<br />

eine Ebene.<br />

Die gegenüber <strong>de</strong>r Aufdach-Anlage<br />

besser aussehen<strong>de</strong> Dachintegration<br />

ist aufwändiger und teurer. Hier ist<br />

auf eine Hinterlüftung wie zum Beispiel<br />

mit einer Konterlattung zu achten.<br />

Unser Tipp: Kaltdächer sind bestens für PV-In-Dach geeignet<br />

Die althergebrachten Kaltdächer mit ihrer hinterlüftete Dachkonstruktionen eignen<br />

sich für die Indach-Montage einer PV-Anlage besser als die gedämmte<br />

Dachkonstruktion <strong>de</strong>r Warmdächer. Durch die Kaltdach-Konstruktion kann die<br />

Stauwärme, die sich hinter bzw. unter <strong>de</strong>n Modulen bil<strong>de</strong>t, abgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dem Überhitzen <strong>de</strong>r Module ist damit vorbeugt.<br />

Solar-Roof-Systeme<br />

Solardachziegel<br />

Foto: systaic AG<br />

Foto: Panotron AG<br />

Bei Solar-Roof-Systemen, <strong>de</strong>utsch<br />

Solar- o<strong>de</strong>r Energiedächer genannt,<br />

ersetzen Module die Dachhaut<br />

komplett. Das sieht nicht nur<br />

schön aus, es erspart zusätzliche<br />

Kosten für die Dachein<strong>de</strong>ckung.<br />

Die Anbieter solcher Solardächer<br />

gestalten je<strong>de</strong>s Dach architektonisch<br />

individuell auch mit Dachgauben<br />

o<strong>de</strong>r Fenstern.<br />

Auch Solardachziegel sind eine optisch<br />

sehr attraktive Lösung, um<br />

eine Solaranlage auf das Dach zu<br />

bringen. Die Solarmodule können<br />

in speziell geformte Ziegel eingefügt<br />

wer<strong>de</strong>n und ohne weitere Montagesysteme<br />

befestigt wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Preis liegt jedoch über <strong>de</strong>m von<br />

herkömmlichen Indach-Anlagen.<br />

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Flachdach-Montage<br />

Foto: Schletter Solar Montagesysteme Grafik: Tritec International AG<br />

Die Installation einer PV-Anlage ist auch auf fast allen Flachdachtypen (Warmdächern,<br />

Kaltdächern, Umkehrdächern sowie begrünten Dachflächen) möglich.<br />

Die oft großen Flachdach-Flächen ermöglichen eine einfache und preisgünstige<br />

Montage. Die Solarmodule wer<strong>de</strong>n schräg im optimalen Winkel (rund 30 bis 45<br />

Grad) und südlicher Ausrichtung auf einer Halterung montiert. Bei <strong>de</strong>r Aufstän<strong>de</strong>rung<br />

muss darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass die hintereinan<strong>de</strong>r stehen<strong>de</strong>n Module<br />

ausreichend Freiraum aufweisen, dass sie sich nicht gegenseitig verschatten.<br />

Ebenso sollte vor <strong>de</strong>r Installation auf mögliche Schattenwerfer wie Schornsteine,<br />

Antennen o<strong>de</strong>r Entlüftungsrohre geachtet wer<strong>de</strong>n. Ohne Schatten-Störfaktoren<br />

erreichen Flachdach-Anlagen die gleichen Erträge wie optimal ausgerichtete<br />

Schrägdach-Anlagen<br />

Fassa<strong>de</strong>nanlagen<br />

Seit einigen Jahren können PV-Module nicht nur auf <strong>de</strong>m Dach son<strong>de</strong>rn auch<br />

an einer Gebäu<strong>de</strong>-Fassa<strong>de</strong> Strom erzeugen. Die Architekten sprechen dann<br />

von „gebäu<strong>de</strong>integrierter<br />

Photovoltaik“ (<strong>de</strong>utsch<br />

GIPV o<strong>de</strong>r engl. BIPV).<br />

Die Module helfen bei mo<strong>de</strong>rnen<br />

Bauten wie Nullenergiehäusern<br />

das Gebäu<strong>de</strong><br />

(teilweise) stromautonom<br />

zu machen. Die Integration<br />

<strong>de</strong>r PV-Module<br />

ist auch in die Glas-Zwischenräume<br />

von Türen<br />

und Fensterfronten möglich.<br />

Die Stromausbeute ist<br />

niedriger als bei direkt zur<br />

Sonne ausgerichteten Modulen.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Solarfassa<strong>de</strong> am Nullenergiehaus, Foto: Sunways AG<br />

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Son<strong>de</strong>ranwendungen<br />

Ortsplatzüberdachung, Lu<strong>de</strong>sch/Austria, Foto: ertex-solar<br />

Foto: Schüco International KG<br />

Dünnschicht-PV-Dachbahn, Foto: Alwitra<br />

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Licht-Dach-Konstruktion<br />

Lichtdächer in Form von Glaskuppeln,<br />

Arka<strong>de</strong>n, Pyrami<strong>de</strong>n und Rundbogen-<br />

Gewölbe lassen sich ebenfalls mit<br />

Photovoltaik-Modulen realisieren. Hier<br />

kommen beson<strong>de</strong>re Glas-Glas-Module<br />

mit eingebetteten kristallinen Solarzellen<br />

zum Einsatz. Der Abstand <strong>de</strong>r<br />

Zellen untereinan<strong>de</strong>r ist frei wählbar,<br />

sodass Tageslichteinfall und Beschattungsgrad<br />

moduliert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Vordach-Konstruktion<br />

Der Solargenerator als Vordach ist<br />

eine spezielle Form <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>nmontage.<br />

Sie ist dann eine optimale<br />

Lösung, wenn die Gebäu<strong>de</strong>dach-Ausrichtung<br />

keine ertragsreiche Platzierung<br />

einer Solaranlage zulässt.<br />

Vordachstützen wer<strong>de</strong>n an senkrechten<br />

Wän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>n montiert.<br />

Module auf Dachbahnen integriert<br />

Bei komplizierten Dachformen können<br />

leichte und biegsame Dünnschicht-<br />

Module zum Einsatz kommen. Sie<br />

sind in abrollbare Flachdach-Abdichtungsbahnen<br />

integriert.<br />

Die Kosten <strong>de</strong>r eleganten gebäu<strong>de</strong>integrierten Photovoltaik-Anlagen übersteigen,<br />

je individueller sie sind, die Anschaffungskosten für aufgestän<strong>de</strong>rte Anlagen<br />

bei weitem. Sie kommen <strong>de</strong>shalb kaum bei Einfamilienhäusern zum Einsatz.<br />

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Kapitel 2 – Die ersten Schritte zur eigenen Solaranlage<br />

Wo fin<strong>de</strong> ich Informationen?<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Sonnenstrom ist gut für die Umwelt,<br />

<strong>Ihr</strong>e ganz persönliche Ökobilanz und<br />

nicht zuletzt fürs Portemonnaie. Doch<br />

vor <strong>de</strong>r Sonnenernte will die Investition<br />

wohl überlegt sein. Sie müssen die<br />

richtigen Entscheidungen treffen. Angefangen<br />

bei <strong>de</strong>r Standortwahl, über<br />

<strong>de</strong>n Anlagetyp bis hin zum verwen<strong>de</strong>ten<br />

Material.<br />

Weil das Angebot an Zellen, Modulen und Wechselrichtern auf <strong>de</strong>m Markt groß<br />

ist, lohnt sich eine gründliche Recherche. Fangen Sie damit einfach in <strong>Ihr</strong>em Ort<br />

an – vielleicht haben ja Nachbarn bereits eine Photovoltaik-Anlage installiert.<br />

Fragen Sie nach <strong>de</strong>ren Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Material und <strong>de</strong>n Handwerkern.<br />

Apropos Handwerker – die haben ihre eigenen Erfahrungswerte mit <strong>de</strong>m Material<br />

gemacht: Holen Sie sich Angebote von <strong>de</strong>n Fachleuten vor Ort ein und lassen<br />

sie sich im Solarfachhan<strong>de</strong>l, von Elektroingenieuren o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Energieberatungsstellen beraten. Und beziehen Sie <strong>Ihr</strong>en Freun<strong>de</strong>skreis<br />

mit ein, dort kennt bestimmt jemand, <strong>de</strong>r jemand kennt.<br />

Unser Tipp: <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong><br />

Im Internet bietet www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong> für Sie einen kostenfreien<br />

Handwerkerfin<strong>de</strong>r an. Mit <strong>de</strong>r Eingabe <strong>Ihr</strong>er Postleitzahl können Sie im Umkreis<br />

von 30 bis 300 km nach einem Unternehmen suchen, das Photovoltaik-<br />

Anlagen anbietet.<br />

Informationen fin<strong>de</strong>n Sie ebenso in öffentlichen Bibliotheken, vor allem in speziellen<br />

Umweltbibliotheken. Hier können Sie in <strong>de</strong>r Fachzeitschriften-Sammlung<br />

und im Buchbestand stöbern. Allerdings entwickelt sich die Solarbranche rasant;<br />

werten Sie <strong>de</strong>shalb nur die jüngsten Ausgaben <strong>de</strong>r Bücher aus. Empfehlenswert<br />

ist die Lektüre von Solar-Fachzeitschriften wie „Photon“, „Photovoltaik“<br />

o<strong>de</strong>r „Sonne, Wind und Wärme“. Die Solarstrom-Magazine greifen die aktuellen<br />

Trends auf und bieten Marktübersichten über Zellen, Module, Wechselrichter<br />

etc. Das Magazin „Photon“ und die „Stiftung Warentest“ bieten unabhängige<br />

und aktuelle Testberichte <strong>de</strong>r marktüblichen Solarstromtechnik an.<br />

Weitere Auskünfte zur Auswahl, Installation und Installateuren erhalten Sie natürlich<br />

auch bei <strong>de</strong>n Branchenverbän<strong>de</strong>n und –vereinen, u. a. bei <strong>de</strong>r DGS-<br />

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (Verbraucherschutzverband),<br />

<strong>de</strong>m BSW-Bun<strong>de</strong>sverband Solarwirtschaft (Industrieverband) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Solarenergie-För<strong>de</strong>rverein.<br />

Über För<strong>de</strong>rmöglichkeiten und die Gesetzeslage können<br />

Sie sich unter an<strong>de</strong>rem beim Bun<strong>de</strong>sumweltministerium sowie bei <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt<br />

für Wirtschaft informieren. Eine umfangreiche Angabe von Informationsquellen<br />

und fin<strong>de</strong>n Sie im Anhang an dieses Buch.<br />

Seite 33


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Bauliche Voraussetzungen checken<br />

Deutschland liegt zwar nicht am Äquator, Photovoltaik-Anlagen lohnen sich<br />

hierzulan<strong>de</strong> trotz<strong>de</strong>m: Solarzellen arbeiten beim hierzulan<strong>de</strong> vorherrschen<strong>de</strong>n<br />

diffusen Licht sehr gut. Montiert auf Dächern, an Fassa<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an Vordächern<br />

können sie bei optimalem Lichteinfall und schattenfreier Aufstellung exzellente<br />

Ausbeuten erzielen. Sie müssen <strong>de</strong>shalb bei <strong>de</strong>r Installation auf <strong>de</strong>n Neigungswinkel<br />

<strong>de</strong>r Zellen, die Schattenwürfe und auch auf Belüftungsmöglichkeiten<br />

achten.<br />

Sonnenreiches Europa<br />

Wenn man die direkte und indirekte Strahlung hierzulan<strong>de</strong> addiert, dann<br />

kommt man auf durchschnittlich 1.000 Kilowattstun<strong>de</strong>n pro Quadratmeter und<br />

Jahr. Wür<strong>de</strong> man diese Energiemenge mit Öl erzeugen, bräuchte man 100 Liter.<br />

Schatten mei<strong>de</strong>n<br />

I<strong>de</strong>al sind nach <strong>de</strong>m Sü<strong>de</strong>n gewandte, geneigte Flächen. Ein Anlagenwinkel<br />

von 20 bis 45 Prozent bei Südausrichtung gilt als optimal. Aufgepasst, Schatten<br />

kann die Leistung <strong>de</strong>r Anlage stark beeinträchtigen. Deshalb sollten die Anlagen<br />

so hoch wie möglich über <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n installiert wer<strong>de</strong>n. Damit können die<br />

Schattenwürfe aus <strong>de</strong>m Osten o<strong>de</strong>r Westen abgefangen beziehungsweise ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Bäume im eigenen Garten sollen in die Anlagenplanung<br />

mit einbezogen wer<strong>de</strong>n. Notfalls können diese auch gestutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wegen <strong>de</strong>r Schattenbildung sollten Sie die Anlage nicht zu nah am Nachbargrundstück<br />

bauen – vielleicht wird dort irgendwann einmal ein Baum gepflanzt.<br />

Fragen Sie auch nach Um- und Ausbauplänen – nicht dass <strong>Ihr</strong>e Sonnenernte<br />

vom neuen Dach überschattet wird.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Denken Sie beim Planen <strong>de</strong>r Anlage<br />

an Antennen, beachten Sie<br />

Dachaufbauten, Schornsteine, Satellitenschüsseln,<br />

Dachgauben, benachbarte<br />

Häuser und <strong>de</strong>n<br />

Schneefall: In beson<strong>de</strong>rs schneereichen<br />

Regionen könnte sich ein<br />

steilerer Winkel als sonst übers<br />

Jahr gesehen als sinnvoller erweisen.<br />

Planen Sie frei verlaufen<strong>de</strong><br />

Telefon- und Stromkabel ein. Vielleicht<br />

lassen sich diese Kabel ja<br />

verlegen?<br />

Ein Recht auf Sonne gibt es übrigens nicht – sollten in <strong>de</strong>r Nachbarschaft Neu-<br />

o<strong>de</strong>r Anbauten anstehen, dann müssen Sie diese hinnehmen – solange diese<br />

im Einklang mit <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n Bebauungsplan stehen. Wenn neue Bebauungspläne<br />

vorbereitet o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen im Bestehen<strong>de</strong>n anstehen, dann allerdings<br />

können Sie versuchen, Einfluss zu nehmen.<br />

Seite 34


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Dach checken<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: SCHOTT Solar AG<br />

Die Sonnenkraftwerke sind langlebig – Sie können sie 20 bis 30 Jahre und länger<br />

nutzen. Prüfen Sie <strong>de</strong>shalb vor einer Installation <strong>de</strong>n Ist-Zustand <strong>de</strong>s<br />

Daches: Ist es reparaturbedürftig? Bleibt das Dach auch nach <strong>de</strong>r Installation<br />

für Reparaturen zugänglich? Wollen Sie noch Dachfenster einbauen, o<strong>de</strong>r<br />

einen Schornstein? O<strong>de</strong>r liebäugeln Sie mit Solarwärme-Kollektoren für Wasser<br />

und Heizung? Der Dachbelag selbst – ob nun Pfanne, Biberziegel, Schiefer<br />

o<strong>de</strong>r ein nach <strong>de</strong>m Präfa-System ge<strong>de</strong>cktes Dach o<strong>de</strong>r Dachpappe – spielt dabei<br />

keine Rolle.<br />

Wenn das Dach ohnehin repariert wer<strong>de</strong>n muss, dann könnten Sie auch eine<br />

Integration <strong>de</strong>r Module ins Dach erwägen. Sie könnten etwa für die bestmögliche<br />

Sonnenernte ein Flachdach in ein Dach mit einer leichten Neigung<br />

umbauen – <strong>de</strong>nn bei einer Neigung von min<strong>de</strong>stens 10, am besten aber 20 bis<br />

30 Grad, kann <strong>de</strong>r Regen Laub und an<strong>de</strong>re Verschmutzungen abspülen.<br />

O<strong>de</strong>r Sie greifen zu Bedachungsmaterial, das von Hause aus mit einer Photovoltaik-Anlage<br />

versehen ist, sogenannte Solardachziegel. Diese gibt es inzwischen<br />

in je<strong>de</strong>r er<strong>de</strong>nklichen Form – als Bedachungsmaterial und Anlage in einem<br />

(Dachziegel, etc.) o<strong>de</strong>r als Anlagen, wo die Solarzellen einfach auf die<br />

Dachbahnen aufgeklebt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unser Tipp: Dächer vorher gründlich prüfen<br />

<strong>Solaranlagen</strong> halten min<strong>de</strong>stens zwischen 20 bis 30 Jahre. Denken Sie daran,<br />

dass in dieser Zeit auch Dacharbeiten anstehen können. Führen Sie vor<br />

<strong>de</strong>r Installation alle anstehen<strong>de</strong>n Reparaturen aus und planen Sie einen Zugang<br />

für künftige Dacharbeiten mit ein.<br />

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Statik prüfen<br />

Voraussetzungen für eine Dachmontage ist eine Statikprüfung <strong>de</strong>s Daches und<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s. Dach und Gebäu<strong>de</strong> müssen die Last <strong>de</strong>r Anlage<br />

sowie unter an<strong>de</strong>rem Wind- und Schneelasten tragen können. Auch Module,<br />

Gestelle und Befestigungsmaterial sowie Dachanschlüsse müssen nach bestehen<strong>de</strong>n<br />

Normen und entsprechend Wind- sowie Schneezone sowie <strong>de</strong>r speziellen<br />

Lasten vor Ort ausgewählt wer<strong>de</strong>n. Je höher die Belastung, <strong>de</strong>sto stabileres<br />

Befestigungsmaterial muss ausgewählt wer<strong>de</strong>n. Natürlich müssen in einer<br />

Statikprüfung auch die regionalen Beson<strong>de</strong>rheiten vor Ort berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unser Tipp: Einhalten <strong>de</strong>r Vorschriften bestätigen lassen<br />

Eine grobe Übersicht über die Schneeund<br />

Windlast in <strong>Ihr</strong>er Region ist in <strong>de</strong>r<br />

DIN 1055 Teil 4 und 5 <strong>de</strong>finiert. Beson<strong>de</strong>rs<br />

hohe Schneelasten wer<strong>de</strong>n darin<br />

für die Mittel- und das Hochgebirge ausgewiesen,<br />

doch auch für <strong>de</strong>n äußersten<br />

Nordosten <strong>de</strong>r Republik, <strong>de</strong>r Ostseeregion,<br />

sind hohe Schneelasten ausgewiesen.<br />

Dort und auch an <strong>de</strong>r Nordseeküste<br />

sind die Windlasten so hoch wie nirgendwo<br />

in Deutschland – und müssen<br />

bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>r Anlagen berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: Schletter Solar Montagesysteme<br />

Elektrische Voraussetzungen prüfen<br />

Voraussetzung für die Installation eines Photovoltaikgenerators ist ein Hausanschlusskasten<br />

o<strong>de</strong>r eine Hausanschlusssäule nach <strong>de</strong>m heutigen Standard.<br />

Diesen bringen Neubauten bereits mit, Altbauten in<strong>de</strong>s sind oft noch mit alten<br />

Mo<strong>de</strong>llen ausgestattet. Dann muss beim Energieversorgungsunternehmen ein<br />

neuer Hausanschluss beantragt wer<strong>de</strong>n. Das sollte am besten eine Fachfirma<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Elektroinstallateur erledigen, <strong>de</strong>r <strong>Ihr</strong>e PV-Anlage installiert.<br />

Montageart wählen: Indach o<strong>de</strong>r Aufdach<br />

Sie können die Solaranlage auf Gestellen über <strong>de</strong>r Dachhaut montieren, Sie<br />

können sie aber auch in das Dach integrieren. Das ist dann eine sinnvolle Alternative,<br />

wenn es sich um <strong>de</strong>nkmalgeschützte Häuser han<strong>de</strong>lt, o<strong>de</strong>r wenn <strong>de</strong>r<br />

Hausherr die Gestell-Montage aus optisch-ästhetischen Grün<strong>de</strong>n ablehnt. Bei<br />

<strong>de</strong>r Indach-Montage verwen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Anlagenbauer spezielle Solarmodule anstelle<br />

von Dachziegeln. Diese Variante ist zwar optisch attraktiver, kostet jedoch<br />

mehr als die Aufdach-Montage. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Module schlechter belüftet.<br />

Der Leistungsunterschied zwischen gut belüfteten Modulen im Aufdach-Verfahren<br />

und integrierten o<strong>de</strong>r direkt auf die Dachpappe aufgetragenen Module kann<br />

Fachleuten zufolge bis zu 20 Prozent betragen.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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Aufdach-Montage mit Gestell<br />

Die Gestell-Montage hat zwei Vorteile: Sie ist simpel und sie ist ausgereift. Beson<strong>de</strong>rer<br />

Vorteil <strong>de</strong>r Gestell-Montage ist die Hinterlüftung. Das verhin<strong>de</strong>rt im<br />

Sommer die Überhitzung <strong>de</strong>r Module und damit einen Leistungsabfall. Die Unterkonstruktion<br />

<strong>Ihr</strong>er Photovoltaik-Anlage spielt auf <strong>de</strong>m Dach „die tragen<strong>de</strong><br />

Rolle“. Sie verbin<strong>de</strong>t die Solarmodule mit <strong>de</strong>r Statik ihres Daches und sie gewährleistet,<br />

dass die Module trotz Wind und Wetter auf <strong>de</strong>m Dach bleiben.<br />

Gleichzeitig darf die Tragkonstruktion die Dachein<strong>de</strong>ckung nicht beschädigen,<br />

son<strong>de</strong>rn soll dieser zusätzlich Schutz bieten.<br />

Bitte beachten Sie bei einer Eigenmontage die Montageanleitungen zu <strong>de</strong>n Gestellen.<br />

Schon die geringsten Abweichungen können zu Schä<strong>de</strong>n am Dach und<br />

an <strong>de</strong>n Modulen führen. Wählen Sie nur korrosionsfreie Montagesysteme, welche<br />

die DIN 1055 erfüllen. Diese <strong>de</strong>finiert Lasteinwirkung auf Tragwerke. Die<br />

Unterkonstruktionen wer<strong>de</strong>n heutzutage von Systemanbietern angeboten und<br />

sollten mit einer statischen Nachweisführung und verständlichen Montagerichtlinien<br />

geliefert wer<strong>de</strong>n. Die dabei angegebene Zahl <strong>de</strong>r Dachanker sollte eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n: Je mehr Dachanker verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto geringer <strong>de</strong>r<br />

Druck auf <strong>de</strong>m Dachgestühl. Gera<strong>de</strong> bei älteren Dachstühlen sollte man penibel<br />

auf die Einhaltung dieser Vorgaben achten. Das Gestühl darf nicht erschüttert<br />

o<strong>de</strong>r verschoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Unser Tipp: Gute Hinterlüftung – das steigert <strong>de</strong>n Ertrag<br />

Umso besser die Solarmodule "hinterlüftet" also ständig gekühlt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto<br />

geringer ist <strong>de</strong>r Temperaturstau unter <strong>de</strong>n Modulen. Das ist gut für die<br />

Modul-Leistung, <strong>de</strong>nn die sinkt bei Überhitzung. Deshalb achten Sie darauf,<br />

dass <strong>de</strong>r Abstand zwischen <strong>de</strong>n Dachziegeln und <strong>de</strong>n Modulen nicht zu gering<br />

ist. Min<strong>de</strong>stens 10 cm Abstand lautet die Faustregel. Weiterhin ist bei <strong>de</strong>r<br />

Montage zu beachten, dass die unterste Modulreihe einen unver<strong>de</strong>ckten Lufteinlass<br />

besitzt. So kann die Luft unter <strong>de</strong>n Modulen in einer Art Kamineffekt<br />

nach oben strömen. Je steiler das Dach, <strong>de</strong>sto ausgeprägter ist dieser Effekt.<br />

Schrägdächer<br />

Aufdach-Montage-System<br />

Foto: Schüco International KG<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Die bestehen<strong>de</strong> Dachein<strong>de</strong>ckung<br />

muss bei <strong>de</strong>r Schrägdachmontage<br />

kaum berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Nach<br />

<strong>de</strong>r Montage <strong>de</strong>s Spezialgestells<br />

auf <strong>de</strong>m Dach können die Module<br />

entwe<strong>de</strong>r am Bo<strong>de</strong>n in Montagegestelle<br />

integriert und auf das<br />

Dach gehoben o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Dach<br />

miteinan<strong>de</strong>r verschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Voraussetzung sind in <strong>de</strong>r Regel<br />

Dachhaken, die mit <strong>de</strong>m Dachstuhl<br />

verschraubt wer<strong>de</strong>n.<br />

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Im besten Fall greifen die Monteure für das Gestell auf spezielle Dachziegel<br />

o<strong>de</strong>r Pfannen zurück, die anstelle eines normalen Dachziegels eingehängt o<strong>de</strong>r<br />

verschraubt wer<strong>de</strong>n. Sie sollten bei <strong>de</strong>r Montage kontrollieren, dass auf einen<br />

Höhenausgleich <strong>de</strong>r Montagepunkte geachtet wird, um Unebenheiten, gebogene<br />

Generatorflächen, Verspannungen und unterschiedliche Modulabstän<strong>de</strong> zu<br />

vermei<strong>de</strong>n.<br />

Flachdächer<br />

Foto: S.A.G. Solarstrom AG<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Wenn <strong>de</strong>r Umbau eines Flachdaches<br />

in ein Dach mit leichter Neigung nicht<br />

in Frage kommt, dann können die Module<br />

in Schräglage auf Gestellen aufs<br />

Dach. Vorteil: die Module können im<br />

perfekten Neigungswinkel direkt nach<br />

Sü<strong>de</strong>n ausgerichtet wer<strong>de</strong>n und sind<br />

gut hinterlüftet. Es gibt zwei gängige<br />

Möglichkeiten: die Gestelle können<br />

fest auf <strong>de</strong>m Dach verankert o<strong>de</strong>r<br />

lose befestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Feste Verankerung<br />

Für eine feste Verankerung spricht die große Sturmsicherheit. Dem steht das<br />

Risiko möglicher späterer Undichtigkeiten an <strong>de</strong>n Montagepunkten gegenüber.<br />

Eine feste Verankerung ist die Option bei Neubauten o<strong>de</strong>r Dachsanierungen.<br />

Lose Befestigung<br />

Eine lose Befestigung empfiehlt sich für bestehen<strong>de</strong> Flachdächer. Diese müssen<br />

allerdings <strong>de</strong>r Belastung durch das Gestell aushalten. Hinzu kommt <strong>de</strong>r<br />

Ballast zur Sturmsicherheit. Voraussetzungen für eine Installation sind also eine<br />

Statikprüfung und eine Prüfung <strong>de</strong>r Sturmfestigkeit <strong>de</strong>r Anlage. Eine Form <strong>de</strong>r<br />

losen Befestigung sind wannenförmige Son<strong>de</strong>rbauteile. Diese Gestelle aus Zement,<br />

Kunststoff o<strong>de</strong>r Metall wer<strong>de</strong>n mit Kies o<strong>de</strong>r Platten be<strong>de</strong>ckt. Sie eignen<br />

sich beson<strong>de</strong>rs für Kies- und Grasdächer.<br />

Unser Tipp: Gründach mit Photovoltaik<br />

Foto: ZinCo<br />

Eine Photovoltaik-Anlage<br />

kann ein grünes Flachdach<br />

ergänzen. Da ein Gründach<br />

eine geringere Oberflächen-<br />

Temperatur aufweist als ein<br />

nacktes o<strong>de</strong>r bekiestes<br />

Dach, bleiben auch die Photovoltaikmodule<br />

auf einem<br />

Gründach kühler und <strong>de</strong>r<br />

Wirkungsgrad ist höher. Die<br />

Photovoltaikanlage bringt so<br />

im Sommer mehr Leistung.<br />

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Welche Komponenten passen zu meiner Anlage?<br />

Es gibt netzgekoppelte Photovoltaikanlagen und Insellösungen. Die üblichen<br />

Anlagen für <strong>de</strong>n Hausgebrauch sind die netzgekoppelten Anlagen, die in das öffentliche<br />

Stromnetz einspeisen. Sie bestehen in <strong>de</strong>r Regel aus: Solargenerator<br />

(Gesamtheit aller Solarmodule auf <strong>de</strong>m Dach), Wechselrichter, Generatoranschlusskasten<br />

für größere Anlagen, Lastentrennschalter (DC-Schalter), Einspeisezähler<br />

und natürlich Kabel sowie Hausanschluss. Mit einer Inselanlage ist <strong>de</strong>r<br />

Nutzer autark wie zum Beispiel in Berghütten in <strong>de</strong>n Alpen. Inselanlagen sind<br />

etwas aufwändiger als die netzgekoppelten Anlagen zu installieren. Wichtige<br />

Bestandteile einer Inselanlage sind <strong>de</strong>r Photovoltaik-Generator, ein La<strong>de</strong>regler,<br />

ein Akku und die Verbrauchergeräte.<br />

Welches Photovoltaikmodul ist das Richtige?<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: FR-Frankensolar<br />

Eine <strong>de</strong>r wichtigsten Entscheidungen vor <strong>de</strong>m Einbau einer PV-Anlage ist die<br />

Wahl <strong>de</strong>r eingesetzten Module. Dieser großflächige Anlagenteil macht <strong>de</strong>n<br />

Hauptteil <strong>de</strong>r Anlagenkosten aus, so ca. 60 bis 80 Prozent. Weil die Solarmodule<br />

30 bis 40 Jahre zuverlässig Strom liefern sollen, ist beim Kauf auf hohe Qualität<br />

und Effizienz zu achten. Die kristallinen Zellen sind nach wie vor die gebräuchlichsten.<br />

Allerdings wer<strong>de</strong>n zunehmend auch Dünnschichtzellen verwen<strong>de</strong>t.<br />

Letztere eignen sich beson<strong>de</strong>rs für Blech-o<strong>de</strong>r Folienbedachung, weil sie<br />

aufroll- und begehbar sind.<br />

Leistungsverlust nach Inbetriebnahme - Degradation<br />

Egal welches Modul, alle Bauarten verlieren nach Inbetriebnahme an Leistung.<br />

Das nennt man Degradation. Die Degradation kann bei kristallinen Modulen bis<br />

zu 50 Stun<strong>de</strong>n dauern und bis zu zwei Prozent betragen. Danach liefern sie<br />

eine konstante Leistung. Einige Fachleute halten danach die Degradation für<br />

abgeschlossen, an<strong>de</strong>re hingegen berichten von weiteren bis zu 0,5 Prozent<br />

Verlust pro Jahr. Bei Dünnschichtmodulen muss mit einer 1.000-stündigen Degradation<br />

gerechnet wer<strong>de</strong>n. Danach müssen sich die Anlagenbetreiber auf<br />

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einen Anstieg <strong>de</strong>r Leistung im Sommer und einen Abstieg im Winter bei ansonsten<br />

stabiler Leistung einstellen.<br />

Powerkristalle bringen hohe Leistung<br />

Je dicker das Glas bei kristallinen Solarzellen, <strong>de</strong>sto stabiler sind die Zellen. Ein<br />

größerer Randabstand schützt die Zellen. Außer<strong>de</strong>m verschmutzen die Kanten<br />

<strong>de</strong>r Module leichter – auch <strong>de</strong>shalb ist ein größerer Randabstand vorteilhaft.<br />

Achten Sie bei Modulen mit Anschlussdosen darauf, dass diese möglichst klein<br />

ausfallen, <strong>de</strong>nn an <strong>de</strong>r Haftstelle wer<strong>de</strong>n die Zellen wärmer und beeinträchtigen<br />

die Leistung <strong>de</strong>s Moduls. Und: Module mit weißer Hintergrundfarbe sind zwar<br />

hässlicher, aber effektiver als die mit dunkler Hintergrundfarbe.<br />

Dünnschichtmodule gut für große Flächen<br />

Dünnschichtzellen absorbieren das Licht besser. Bei diffusem Licht fällt die Ernte<br />

höher aus und auch Verschattung fällt nicht so stark ins Gewicht wie bei <strong>de</strong>n<br />

kristallinen Zellen. Sie sind günstiger herzustellen und sind <strong>de</strong>shalb billiger. Die<br />

Schicht kann auch auf bewegliche Trägermaterialien aufgedampft wer<strong>de</strong>n. Sie<br />

schonen bei <strong>de</strong>r Herstellung Rohstoffe und Energieressourcen – die Energierücklaufzeit<br />

liegt bei zwei bis drei Jahren. Mankos: Niedrigerer Wirkungsgrad,<br />

keine Langzeiterfahrung und teils ungeklärtes Recycling.<br />

Was sind qualitativ gute Module?<br />

Qualitätsmodule besitzen ein Zertifizierungs-Kennzeichnung (CE), das IEC<br />

61215 für kristalline Module und das IEC 61646 für amorphe Module. Die Leistungstoleranz,<br />

die eine wichtige Kenngröße für die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

ist (siehe Kapitel 5), geben einige Hersteller bei ca. ± 3 bis 5 Prozent an.<br />

Vorteil für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ist, wenn Hersteller Plustoleranzen angeben. Nur wenige<br />

tun das im Bereich von + 5 bis 0 Prozent. In <strong>de</strong>r Praxis arbeiten Solarmodule im<br />

Sommer mit einem Leistungsabfall von 20 Prozent. Über die per Gesetz vorgeschriebene<br />

Produktgarantie von 2 Jahren geben die Modulhersteller Leistungsgarantien<br />

zwischen 10 bis 25 Jahren.<br />

Ein Beispiel für eine Leistungsgarantie:<br />

- 10 Jahre bis ca. 90 Prozent <strong>de</strong>r ursprünglichen Nenn-/Min<strong>de</strong>stleistung<br />

- 20 Jahre bis ca. 80 Prozent <strong>de</strong>r ursprünglichen Nenn-/Min<strong>de</strong>stleistung<br />

Bei einem Beispielmodul mit einer Leistung von 100 Watt und einer Leistungstoleranz<br />

von ± 10 Prozent ergeben:<br />

- minus 10 Prozent Toleranz = 90 W, davon garantiert 90 Prozent, d. h. die<br />

ersten 10 Jahre wer<strong>de</strong>n 81 W garantiert, danach 72 W.<br />

- plus 10 Prozent Toleranz = 110 W, davon garantiert 90 Prozent, d. h. die<br />

ersten 10 Jahre sind 99 W garantiert, danach 88 W.<br />

Unser Tipp: Anlagenerträge vergleichen<br />

Vergangene Messungen und Testberichte haben gezeigt, dass die Angaben<br />

zu Wirkungsgra<strong>de</strong>n und Nennleistung nicht mit <strong>de</strong>r Praxis übereinstimmten.<br />

Vergleichen Sie <strong>de</strong>shalb am besten reale Anlagenerträge verschie<strong>de</strong>ner Anbieter.<br />

Solche Angaben erhalten Sie bei Beratungsstellen, Händlern o<strong>de</strong>r Anlagenbetreibern<br />

(siehe Adressen im Buch-Anhang)<br />

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Wechselrichter<br />

Foto: SMA Solar Technology AG Foto: Fronius International GmbH<br />

Experten raten bei einer Einfamilienhaus-PV-Anlage zu Wechselrichtern mit einem<br />

Wirkungsgrad ab 96 Prozent aufwärts. Mo<strong>de</strong>rne Geräte bringen sogar<br />

einen Wirkungsgrad von bis zu 98 Prozent mit. Be<strong>de</strong>nken Sie bei <strong>Ihr</strong>er Ertragskalkulation,<br />

dass <strong>de</strong>r vom Hersteller angegebene Maximalwirkungsgrad nur selten<br />

erreicht wird. Sie sollten sich vielmehr am sogenannten Europäischen Wirkungsgrad<br />

orientieren. Der gibt einen an die Praxis genäherten Wert zum besseren<br />

Vergleichen von Wechselrichtern an. Es gibt Wechselrichter für netzgekoppelte<br />

Anlagen und für Inselanlagen. Sie wer<strong>de</strong>n in ein- und dreiphasige<br />

Wechselrichter sowie Geräte mit und ohne Transformator unterschie<strong>de</strong>n. In<br />

kleinen Anlagen kommen meist einphasige Wechselrichter zum Einsatz. Wenn<br />

möglich, wer<strong>de</strong>n transformatorlose Wechselrichter eingebaut. Sie sind etwas<br />

kleiner und leichter als Trafogeräte und besitzen einen höheren Wirkungsgrad.<br />

Unser Tipp: Auf Sicherheit achten<br />

Bei Photovoltaik-Anlagen mit trafolosen Wechselrichtern können Fehlerströme<br />

auftreten. Aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n müssen diese Anlagen mit einem Fehlerstromschutzschalter<br />

(FI-Schutzschalter) versehen sein. Für neue Anlagen<br />

ist das vorgeschrieben, ältere können damit nachgerüstet wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Installation sollte die Belastung <strong>de</strong>s Wechselrichters berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei starker Belastung erwärmen sich die Geräte, was zu einer momentanen<br />

Leistungsmin<strong>de</strong>rung führen kann. Ob die Montage an einem kühleren Ort<br />

sinnvoll ist - zum Beispiel im Keller statt auf <strong>de</strong>m Dachbo<strong>de</strong>n - hängt jedoch<br />

vom Einzelfall ab: Entschei<strong>de</strong>nd ist das Spannungsniveau <strong>de</strong>s Generators,<br />

<strong>de</strong>nn es bestimmt die in <strong>de</strong>n Gleichstrom-Leitungen anfallen<strong>de</strong> Verlustleistung.<br />

Wenn Sie Dünnschichtmodule verwen<strong>de</strong>n, lassen Sie sich von <strong>Ihr</strong>em Installateur<br />

die Eignung <strong>de</strong>s ausgewählten Wechselrichters bestätigen. Der Wechselrichter<br />

ist eine zentrale und wichtige Komponente <strong>Ihr</strong>er Anlage. Fragen Sie <strong>de</strong>n<br />

Installateur, was geschieht, wenn das Gerät ausfällt. Wie schnell kann <strong>de</strong>r Hersteller<br />

reagieren?<br />

Der Wechselrichter sollte ein gutes Leistungs-Regelverhalten besitzen. Je größer<br />

<strong>de</strong>r MPP-Spannungsbereich, <strong>de</strong>sto besser. Achten Sie auch auf die Ge-<br />

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räuschpegel <strong>de</strong>s Geräts. Wenn <strong>de</strong>r Wechselrichter in Wohnräumen installiert<br />

ist, sollte <strong>de</strong>r Pegel um die 40 Dezibel betragen.<br />

Unser Tipp: Wechselrichter mögen es kühl<br />

Foto: C. Hilgers<br />

Anlagenkonzepte<br />

Es gibt verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten, um<br />

eine Photovoltaik-Anlage zu konzipieren.<br />

Sie sollten für sich prüfen, welche für Sie<br />

am sinnvollsten ist. An dieser Stelle gilt es<br />

auch, die Vorschläge von Installateuren<br />

kritisch und gera<strong>de</strong> auf die Beschattungs-<br />

und Witterungsverhältnisse vor Ort zu hinterfragen.<br />

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Ein kühler Standort für <strong>Ihr</strong>en Wechselrichter ist<br />

<strong>de</strong>r Keller o<strong>de</strong>r ein an<strong>de</strong>rer Nebenraum. Die<br />

Montage erfolgt am besten neben <strong>de</strong>n Zählerschrank<br />

o<strong>de</strong>r Sicherheitskasten. Der Montageort<br />

sollte kühl und staubfrei sein bei konstanter<br />

Luftfeuchtigkeit. Vorteil: Im Keller sind die Geräte<br />

gut zu erreichen, abzulesen und zu kontrollieren.<br />

Foto: BMU<br />

Als klassisch gilt ein Solargenerator mit parallel geschalteten Solarmodulen und<br />

zentralem Wechselrichter mit Transformator. Hier wer<strong>de</strong>n die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Stränge in einem Generatoranschlusskasten zusammengeführt. Ein Wechselrichter<br />

wan<strong>de</strong>lt dann <strong>de</strong>n Gleichstrom in Wechselstrom um. Als Vorteile führen<br />

Experten die hohe Sicherheit durch niedrige Solarspannung an, als Nachteil<br />

hohe Kosten durch Gleichstromverkabelung und <strong>de</strong>m zusätzlich notwendigen<br />

Generatoranschlusskasten.<br />

Unser Tipp: Parallelschaltung kompensiert Schatten<br />

Für eine Parallelschaltung <strong>de</strong>r Solarmodule spricht <strong>de</strong>r höhere Ertrag. Außer<strong>de</strong>m<br />

reagieren so geschaltete Module weniger empfindlich auf Schattenwurf<br />

als in Reihe geschaltete. Nachteilig ist <strong>de</strong>r erhöhte Installationsaufwand gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Reihenschaltung.<br />

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Es ist auch möglich, einen Solargenerator mit zentralem, trafolosen Wechselrichter<br />

zu installieren. Dafür wer<strong>de</strong>n die Module <strong>de</strong>s Generators zu einem Modulstrang<br />

in Reihe geschaltet. Weil hier <strong>de</strong>r Trafo entfällt, ist <strong>de</strong>r Wirkungsgrad<br />

solcher Anlagen theoretisch höher. Praktisch können Schatten bei <strong>de</strong>r Reihenschaltung<br />

zu größeren Energieverlusten führen.<br />

Standard bei kleineren Solargeneratoren sind <strong>de</strong>rzeit Wechselrichter mit o<strong>de</strong>r<br />

ohne Transformator. Bei diesen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel Module zu Strängen in<br />

Reihe geschaltet. Die Stränge wer<strong>de</strong>n erst auf <strong>de</strong>r Wechselstromseite zusammengeführt,<br />

dafür bekommt je<strong>de</strong>r seinen eigenen Wechselrichter. Vorteil<br />

dieses Systems: Zum einen fällt die Gleichstrominstallation nicht ganz so umfangreich<br />

aus, und zum an<strong>de</strong>ren wiegen die bei Reihenschaltung relevanten<br />

Einbußen durch Verschattung nicht ganz so schwer, <strong>de</strong>nn diese wirken sich immer<br />

nur auf einzelne Stränge aus.<br />

Ein guter Monteur legt <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n dar, wie er die PV-Module verstringen und<br />

so mögliche Schattenwürfe auf <strong>de</strong>r Anlage kompensieren möchte. Verlangen<br />

Sie im Angebot eine Wechselrichterauslegung. Lassen Sie <strong>de</strong>n Monteur nachweisen,<br />

wie er einen theoretischen Energienutzungsfaktor von 100 Prozent erreicht<br />

(natürlich wird es immer einen thermischen Verlust geben) und schafft –<br />

auch unter Berücksichtigung einer bestmöglichen Wechselrichternutzung. Geschieht<br />

das nicht, dann geht zwar das Gerät nicht kaputt, aber es geht unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n vom Netz und die Stromernte sinkt.<br />

Gegenwart und Ausblick<br />

Inzwischen sind auch Multistring-Wechselrichter Geräte auf <strong>de</strong>m Markt. Diese<br />

haben pro String einen MPP-Tracker (Einsteller <strong>de</strong>r Leistungskurve), sodass die<br />

Strings unterschiedlich belegt sein dürfen. Es können Strings mit unterschiedlichen<br />

Modulanzahlen o<strong>de</strong>r Strings, die eine an<strong>de</strong>re Ausrichtung o<strong>de</strong>r Neigung<br />

für die Solarmodule besitzen. Und es kommen auch Geräte auf <strong>de</strong>n Markt, bei<br />

<strong>de</strong>m die einzelnen Module parallel geschaltet wer<strong>de</strong>n. Bei diesen fallen Sicherheitsvorteile<br />

sowie Schattenverhalten beson<strong>de</strong>rs gut aus. Dieses System ist<br />

aber mit einem höheren Verkabelungsaufwand verbun<strong>de</strong>n. Noch in <strong>de</strong>r Forschungs-<br />

und Entwicklungsphase sind in <strong>de</strong>n Modulen integrierte Wechselrichter.<br />

Diese verbin<strong>de</strong>n die Module o<strong>de</strong>r Modulpaare direkt mit <strong>de</strong>m Wechselstromnetz.<br />

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Solarstromanlagen planen<br />

<strong>Ihr</strong> Handwerker wird bei fachkundiger Planung und Auslegung <strong>Ihr</strong>er Solarstrom-<br />

Anlage zunächst die Bedingungen an <strong>Ihr</strong>em Standort berücksichtigen. Danach<br />

richtet sich die Auswahl und Verschaltung <strong>de</strong>r Module. Grundsätzlich ist je<strong>de</strong><br />

Photovoltaik-Anlage ein Unikat. Nach <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Solarstromgenerators ist<br />

die Auswahl eines geeigneten Wechselrichters hinsichtlich Leistung und Technologie<br />

von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung. Pauschal wird empfohlen, dass die<br />

Nennleistung <strong>de</strong>s Solargenerators bis zu zehn Prozent über <strong>de</strong>r Nennleistung<br />

<strong>de</strong>s Wechselrichters liegen darf. Eine stärkere Unterdimensionierung <strong>de</strong>s<br />

Wechselrichters wirkt sich hingegen negativ auf <strong>de</strong>n Anlagenertrag aus, da <strong>de</strong>r<br />

Wechselrichter bei hoher Einstrahlung einen Teil <strong>de</strong>r angebotenen Modulleistung<br />

nicht mehr verarbeiten kann. Aber nicht für je<strong>de</strong> Anlage kann diese Pauschalierung<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wechselrichter-Hersteller empfehlen, dass die<br />

maximale Gleichstrom-Spannung niemals die zulässige Eingangsspannung <strong>de</strong>s<br />

Wechselrichters übersteigen darf, um Schä<strong>de</strong>n am Wechselrichter auszuschließen.<br />

Generatoranschlusskasten<br />

Foto: Gehrlicher Solar<br />

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Ein Generatoranschlusskasten<br />

(GAK) ist dann notwendig, wenn<br />

mehrere Stränge <strong>de</strong>s Solargenerators<br />

vor <strong>de</strong>m Wechselrichter<br />

zusammengeführt wer<strong>de</strong>n. In<br />

<strong>de</strong>m Kasten wer<strong>de</strong>n die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Stränge parallel geschaltet.<br />

Der GAK besteht aus <strong>de</strong>n<br />

Komponenten String-Sammelklemmen,<br />

Lasttrennschalter und<br />

gegebenenfalls Überspannungsableiter.<br />

Die Klemmen können lagebedingt<br />

auch in einem separaten<br />

Gehäuse direkt am Modulfeld<br />

installiert sein.<br />

Unser Tipp: Alte Strangdio<strong>de</strong>n entfernen<br />

Früher wur<strong>de</strong>n Strangdio<strong>de</strong>n in Generatoranschlusskästen eingesetzt, um<br />

Modulstränge zu entkoppeln. Diese haben sich aber als Fehlerquelle erwiesen<br />

und sollten vom Fachmann ausgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Welche Kabel für die Solarstromanlage?<br />

Es klingt profan, sie sind aber nicht zu vernachlässigen: die Kabel <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage.<br />

Verlegen Sie nur Solarkabel. Denn weil mit Gleichstrom hantiert<br />

wird, müssen im Unterschied zu Wechselstrom hohe Sicherheitsbestimmungen<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n. So dürfen nur einadrige Kabel verlegt wer<strong>de</strong>n. Die Kabel<br />

müssen doppelt isoliert, extrem wetter- und erhöht temperaturbeständig, halogenfrei<br />

sowie UV-stabil sein.<br />

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Denken Sie daran, dass die Kabel min<strong>de</strong>stens<br />

20 bis 30 unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

aber sogar 50 Jahre halten sollen.<br />

Achten Sie auch beim Angebot <strong>de</strong>s<br />

Anlageninstallateurs darauf, dass die<br />

Kabel als Solarkabel ausgewiesen<br />

sind. Mit einem gut bemessenen Kabeldurchschnitt<br />

wird <strong>de</strong>r Stromverlust<br />

niedrig gehalten. Es wird ein Kabelquerschnitt<br />

von min<strong>de</strong>stens 4mm 2<br />

empfohlen, dieser ist aber von <strong>de</strong>r Verkabelung<br />

abhängig.<br />

Je länger, <strong>de</strong>sto höher ist <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand<br />

<strong>de</strong>s Kabels – und <strong>de</strong>sto größer<br />

ist <strong>de</strong>r Stromverlust allein über das Kabel.<br />

Bei einem Einfamilienhaus ist das<br />

kein Problem. Bei Gebäu<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen<br />

eine größere Strecke überbrückt wer<strong>de</strong>n<br />

muss, sollte man <strong>de</strong>shalb nicht<br />

geizen. Foto: Solon SE<br />

Und auch bei <strong>de</strong>n Anschlüssen gilt es, Wert auf allerhöchste Qualität zu legen.<br />

Denn hier be<strong>de</strong>utet billig kaufen nicht nur zwei Mal kaufen: Davor stehen aufwändige<br />

Fehlersuche und dann noch Zeit und Arbeit, diese zu beheben. Zu <strong>de</strong>n<br />

Anschlussarten: Es gibt Schraubklemmen, Schraubverbindungen, Fe<strong>de</strong>rzugklemmen<br />

und Steckverbin<strong>de</strong>r. Letztere empfehlen Fachleute als beson<strong>de</strong>rs<br />

praktisch und sicher.<br />

Achten Sie bei <strong>de</strong>r Installation auf kurze Kabelabstän<strong>de</strong> zwischen Modulen, Anschlusskasten<br />

und Wechselrichter. Ist <strong>de</strong>r Wechselrichter im Keller, können die<br />

Kabel über Kabelschächte o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Versorgungskanäle wie über stillgelegte<br />

Schornsteine o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Außenwand <strong>de</strong>s Hauses nach unten geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: Klöber GmbH & Co.KG<br />

Blitzschutz bei Photovoltaik-Anlagen<br />

Besitzer von Photovoltaik-Anlagen müssen sich bei Gewittern nicht son<strong>de</strong>rlich<br />

ängstigen: Die Anlagen erhöhen die Gefahr eines Blitzschlages in <strong>de</strong>r Regel<br />

nicht. Dennoch können Schä<strong>de</strong>n durch Blitze finanziellen Scha<strong>de</strong>n anrichten<br />

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Bei Gestell-Montage auf <strong>de</strong>m Dach wer<strong>de</strong>n<br />

die Kabel zu einer Stelle zusammengeführt,<br />

an <strong>de</strong>r sie unter das Dach geführt wer<strong>de</strong>n –<br />

über eine speziell präparierte Dachpfanne<br />

o<strong>de</strong>r einen Lüfterziegel.<br />

Fachleute empfehlen, die Kabel bis zu dieser<br />

Stelle in <strong>de</strong>n Montageprofilen <strong>de</strong>r Gestelle<br />

o<strong>de</strong>r in Installationsrohren zu verlegen.<br />

Ist das nicht möglich, so sollte darauf<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Kabelbin<strong>de</strong>r UVbeständig<br />

ist.<br />

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und damit die Amortisationszeit <strong>de</strong>r Anlagen heraus zögern. Deshalb sollten Sie<br />

in <strong>de</strong>r Planungsphase <strong>de</strong>r Solaranlage generell klären, ob es spezielle Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

von Versicherungen o<strong>de</strong>r durch die Regelung einer Lan<strong>de</strong>sbauordnung<br />

gibt. In gewitterstarken Gebieten kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, die Solaranlage<br />

mit zusätzlichen externen Überspannungsableitern zu schützen, auch<br />

wenn das Gebäu<strong>de</strong> selbst keinen Blitzschutz besitzt.<br />

Wer<strong>de</strong>n die Anlagen auf Häusern<br />

mit Blitzschutzanlage installiert, so<br />

sollte ein Abstand von einem Meter<br />

zum Blitzableiter und zu an<strong>de</strong>ren<br />

geer<strong>de</strong>ten Metallteilen eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Anlagen auf Gebäu<strong>de</strong>n<br />

ohne Blitzschutzanlage müssen<br />

nur nach ausdrücklicher Empfehlung<br />

von Fachleuten geer<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: Dehn + Söhne, Blitzschutz-Anbieter für PV<br />

Diese sollten Sie ohnehin zurate ziehen, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Blitzschutz wird durch zahlreiche<br />

Vorschriften und Normen geregelt. Blitzschutzfachkräfte nach DIN suchen<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>m Anlagenplaner ein fachgerechtes Schutzkonzept mit<br />

<strong>de</strong>m besten Kosten-Nutzen-Verhältnis.<br />

Kontrollieren Sie auch <strong>Ihr</strong>en Versicherungsschutz auf Scha<strong>de</strong>nsab<strong>de</strong>ckung bei<br />

Blitzeinschlag und Überspannung, also indirektem Blitzschlag. Beachten Sie,<br />

dass private Versicherungen netzgekoppelte Anlagen häufig nicht schützen.<br />

Spezielle Photovoltaik-Versicherungen (siehe auch Kapitel 5) for<strong>de</strong>rn dagegen<br />

keine Blitzschutz- und Überspannungsschutzvorrichtungen. Gleichen Sie bitte<br />

auch <strong>Ihr</strong>en privaten Versicherungsschutz (Gebäu<strong>de</strong>versicherung, Brandversicherung,<br />

private Haftpflichtversicherung, Haus- und Grundbesitzhaftpflichtversicherung)<br />

ab. Gegen eine meist geringen Aufschlag ist die PV-Anlage dann mitversichert.<br />

Unser Tipp: Wechselrichter mit Überspannungsschutz wählen<br />

Ableiter im Wechselrichter schützen die Anlage vor innerer Überspannung.<br />

Am Solarstromeingang sind sie Standard, und auch am Wechselstrom-Ausgang<br />

sollten sie vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

Hagelschutz<br />

Module, die nach <strong>de</strong>r IEC-Prüfnorm 506 (530), konstruiert wur<strong>de</strong>n, sollten Hagelkörnern<br />

mit einem Durchschnitt von bis zu 2,5 cm standhalten. Installateure<br />

bestätigten zugleich, dass viele Module auch weit größeren Hagelkörnern<br />

standhalten.<br />

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Rechtliche Voraussetzungen für <strong>de</strong>n Bau einer PV-Anlage<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: BSW<br />

Braucht man für eine Photovoltaik-Anlage eine Baugenehmigung?<br />

Das hängt vor allem davon ab, wo und wie <strong>Ihr</strong>e Anlage errichtet wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Laut Baugesetzbuch (BauGB) ist <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r üblichen kleineren Photovoltaik-<br />

Dachanlagen von Privatleuten grundsätzlich genehmigungsfrei. Das gilt vor allem<br />

bei Anlagen, die parallel zum Dach o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> angebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Allerdings gibt es Einschränkungen, die je nach Lan<strong>de</strong>sbauordnung unterschiedlich<br />

ausfallen, und die gera<strong>de</strong> bei Anlagen greifen, bei <strong>de</strong>nen die Kollektoren<br />

auf Stän<strong>de</strong>rn montiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Außer<strong>de</strong>m müssen bei <strong>de</strong>r Planung einer solchen Anlage <strong>de</strong>r Denkmalschutz<br />

sowie örtliche Bebauungspläne beachtet wer<strong>de</strong>n. So kann eine Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Bau einer PV-Anlage verwehren, wenn diese etwa <strong>de</strong>n Charakter zum Beispiel<br />

<strong>de</strong>s Dorfkerns verän<strong>de</strong>rt – auch wenn we<strong>de</strong>r Dorfkern noch <strong>Ihr</strong> Gebäu<strong>de</strong> unter<br />

Denkmalschutz stehen. Erste Auskünfte können routinierte Installateure geben,<br />

weitere Informationen liefern die örtlichen Bauämter und -verwaltungen.<br />

Die PV-Anlage auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Nikolai-Kirche in Leipzig ist für <strong>de</strong>n Betrachter von unten<br />

fast „unsichtbar“. Foto: C.Hilgers<br />

Soll die Anlage auf einem Gebäu<strong>de</strong><br />

beispielsweise in einem historischen<br />

Ensemble installiert wer<strong>de</strong>n, dann<br />

können Sie schon nach einem Blick<br />

auf die umliegen<strong>de</strong>n Dächer auf <strong>de</strong>n<br />

Erfolg <strong>Ihr</strong>es Vorhabens schließen.<br />

Und Denkmalschutz schließt Photovoltaik<br />

nicht aus: Unter an<strong>de</strong>rem für<br />

diese Dächer eignen sich in die Dachhaut<br />

integrierte Module.<br />

Außer<strong>de</strong>m genehmigen die Behör<strong>de</strong>n<br />

die Anlagen mitunter auf <strong>de</strong>n Dachseiten,<br />

die <strong>de</strong>m Publikumsverkehr abgewandt<br />

sind.<br />

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Bestehen Unsicherheiten, weil etwa die Anlage größer ausfallen und sich etwa<br />

über ein Dach eines Mehrfamilienhauses erstrecken soll, eine Fassa<strong>de</strong>nanlage<br />

geplant ist, die aus <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle herausragt, ein öffentliches Gebäu<strong>de</strong> mit<br />

einer PV-Anlage versehen wer<strong>de</strong>n soll o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> unter Denkmalschutz,<br />

dann können Sie eine Bauanzeige stellen. Diese nimmt nämlich die Behör<strong>de</strong>n<br />

in die Pflicht. Diese müssen nun feststellen, ob die Anlage tatsächlich genehmigungsfrei<br />

ist. Wenn das nicht <strong>de</strong>r Fall ist, dann müssen Sie vor <strong>de</strong>r Installation<br />

<strong>de</strong>r Anlage noch die erfor<strong>de</strong>rlichen Genehmigungen einholen. Große Anlagen<br />

wie Solarparks sind immer genehmigungspflichtig.<br />

Selbstverständlich müssen bei <strong>de</strong>r Installation alle an<strong>de</strong>ren bestehen<strong>de</strong>n Pflichten<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n – Brandschutz, Statik; Standortsicherheit, Verkehrssicherheit,<br />

Grundstücksabstän<strong>de</strong>.<br />

Anschlussbedingungen <strong>de</strong>s Netzbetreibers<br />

Die Netzbetreiber sind verpflichtet, <strong>de</strong>n Strom aus regenerativer Erzeugung anzunehmen.<br />

Das legt das Erneuerbare-Energien-Gesetz fest. Vor <strong>de</strong>r ersten<br />

Sonnenstrom-Ernte muss aber ein anerkannter Fachmann die Anlage abnehmen<br />

und <strong>de</strong>ren Fertigstellung <strong>de</strong>m örtlichen Versorger mel<strong>de</strong>n. Dafür muss er<br />

einen Lageplan <strong>de</strong>s Grundstückes mit Kopie vom Grundbuchauszug, Schaltplan<br />

<strong>de</strong>r Solarstromanlage und mit <strong>de</strong>n technischen Daten <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Bauteile vorlegen.<br />

Der Elektroinstallateur muss prüfen, ob die Anlage mit ihrer bestimmten Gesamtleistung<br />

und ob die Lage <strong>de</strong>r Anlagenteile <strong>de</strong>n allgemeinen Vorschriften für<br />

Elektroanlagen entspricht. Denn bei <strong>de</strong>r Installation müssen auch die unterschiedlichen<br />

Schutzklassen für die einzelnen Elemente beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese richten sich nach Anlagekonzept und Verwendung <strong>de</strong>r Teile: Während<br />

bei freistehen<strong>de</strong>n <strong>Solaranlagen</strong> auch Wechselrichter und Teile <strong>de</strong>r Zuleitungen<br />

<strong>de</strong>r Witterung ausgesetzt sind, befin<strong>de</strong>n sich diese Teile bei Dach- o<strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>nanlagen<br />

im Trockenen. Außer<strong>de</strong>m müssen Anlagen mit Wechselrichtern<br />

ohne eingebaute Schutzvorrichtungen vom Stromnetzbetreiber überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Einspeisevertrag ja o<strong>de</strong>r nein?<br />

Ein Einspeisevertrag mit <strong>de</strong>m Stromversorger ist möglich, aber <strong>de</strong>m EEG zufolge<br />

nicht notwendig. Trotz<strong>de</strong>m bieten Stromversorgungsunternehmen solche<br />

Verträge an. Wenn darauf eingehen, dann sollten Sie darauf achten, dass er<br />

keine unzumutbaren Klauseln enthält. Das war in <strong>de</strong>r Vergangenheit bei einigen<br />

Stromversorgern durchaus <strong>de</strong>r Fall. Zum Beispiel versuchten die Netzbetreiber<br />

die Kosten für <strong>de</strong>n Netzausbau (Umspannwerke) auf die Anlagenbetreiber umzuwälzen.<br />

Nach <strong>de</strong>r EEG-Novelle 2009 sind Klauseln zu Lasten <strong>de</strong>s Anlagenbetreibers<br />

jetzt weitgehend unwirksam. Deshalb sollte Sie einen solchen Einspeisevertrag<br />

immer von einem erfahrenen Anwalt prüfen lassen. Es gibt<br />

Rechtsanwälte, die sich auf die Rechtsfragen <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien spezialisiert<br />

sind (siehe Anhang)<br />

Allerdings müssen auch ohne Vertrag die Technischen Anschlussbedingungen<br />

(TAB) <strong>de</strong>s örtlichen Energieversorgers beziehungsweise Netzbetreibers beim<br />

Betrieb beachtet wer<strong>de</strong>n. In diesen wird zum Beispiel die Art <strong>de</strong>r Einspeisung je<br />

nach Leistung festgelegt.<br />

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Häufig darf bis zu einer Leistung von 5 kWp einphasig in das Drehstromnetz<br />

eingespeist wer<strong>de</strong>n. Bei höheren Leistungen muss symmetrisch eingespeist<br />

wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall müssen min<strong>de</strong>stens drei Wechselrichter installiert wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>n TAB machen die Energieversorger Vorgaben zur Art <strong>de</strong>s Stromzählers,<br />

zu zusätzlichen Schutz- und Abschaltevorrichtungen sowie zur Zugänglichkeit<br />

<strong>de</strong>r Anlage. So verlangen die Energieversorger ab einer bestimmten Leistung<br />

Zugang zur Anlage. Auch die Güte <strong>de</strong>s eingespeisten Stromes, also die Spannungs-<br />

und Frequenzstabilität, wird in <strong>de</strong>n TAB geregelt. Einige Netzbetreiber<br />

verlangen außer<strong>de</strong>m bei Anlagen mit einer Leistung von mehr als 100 kWp eine<br />

Vorrichtung zur Fernabschaltung, um eventuelle Netzüberlastungen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Lage und Leistung einer fertiggestellten Anlage müssen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snetzagentur<br />

gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Diese kann Netzregulierungen veranlassen, um Überlastungen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Überschusseinspeisung<br />

Derzeit wird eine Überschusseinspeisung geför<strong>de</strong>rt. Bei <strong>de</strong>r Überschusseinspeisung<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um eine Kombination aus Eigenverbrauch und Netzeinspeisung<br />

<strong>de</strong>s solar erzeugten Stroms. Im Gegensatz zur Volleinspeisung in das<br />

öffentliche Netz spart sich <strong>de</strong>r Betreiber <strong>de</strong>n Stromzukauf vom Energieversorger.<br />

Da dieser mittlerweile über <strong>de</strong>r Einspeisevergütung liegt, ist die Überschusseinspeisung<br />

rentabler als die Volleinspeisung.<br />

Beson<strong>de</strong>rs interessant wird diese Option, wenn sich eines Tages <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von Haushaltsgeräten genau in die Tageszeit verlegen lässt, in <strong>de</strong>r die Leistung<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage am größten ist. Die Eidgenössische Technische Hochschule<br />

Zürich hat jetzt quasi eine Fernschaltung für alle Haushaltsgeräte entwickelt.<br />

Sie erlaubt das An- und Ausschalten von Haushaltsgeräten sowie <strong>de</strong>ren<br />

Überwachung.<br />

Rosige Zeiten können Solarstromerzeuger außer<strong>de</strong>m durch die lastvariablen<br />

Stromtarife erwarten. Bei diesen Tarifen, schwankt <strong>de</strong>r Strompreis im Viertelstun<strong>de</strong>ntakt.<br />

Sie verstärken die Wirkung <strong>de</strong>s neuen EEG zusätzlich. Wenn die<br />

Preise dann beson<strong>de</strong>rs hoch sind, und das sind sie statistisch gesehen zu Zeiten,<br />

in <strong>de</strong>nen die Solarmodule kräftig arbeiten, könnten die Solarenergieerzeuger<br />

dann ihre eigene Energie nutzen und noch mehr sparen. Zur exakten Abrechnung<br />

aber bedarf es drei verschie<strong>de</strong>ner Zähler: Einen, <strong>de</strong>r misst, wie viel<br />

Strom die Photovoltaik-Anlage abgibt, einen, <strong>de</strong>r feststellt, wie viel im Haus verbraucht<br />

wird und einen, <strong>de</strong>r aufzeichnet, wie viel Energie aus <strong>de</strong>m öffentlichen<br />

Netz bezogen o<strong>de</strong>r aber <strong>de</strong>m Netz zugeführt wird.<br />

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Dach mieten o<strong>de</strong>r vermieten?<br />

Foto: Schüco International KG<br />

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Wenn Sie von einem Solarkraftwerk<br />

träumen, aber kein geeignetes<br />

Dach zur Verfügung haben,<br />

dann können Sie Dachflächen anmieten.<br />

Manche Kommunen stellen<br />

die Dächer ihrer Gebäu<strong>de</strong> sogar<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

Auch hier gilt es natürlich, die Verschattungslage<br />

und <strong>de</strong>n Zustand<br />

<strong>de</strong>s Daches vor <strong>de</strong>r Installation zu<br />

prüfen.<br />

Ein schattenfreies, frisch ge<strong>de</strong>cktes Dach, das in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 20 bis 30<br />

Jahren voraussichtlich wartungsfrei bleibt, ist optimal. Haben Sie einmal ein<br />

Dach gefun<strong>de</strong>n, sollten Sie einen juristisch korrekten Dachnutzungsvertrag abschließen,<br />

<strong>de</strong>r auch das Nutzungsentgelt beinhaltet, und die Nutzung <strong>de</strong>s<br />

Daches im Grundbuch eintragen. Dort sollte auch das Wegerecht <strong>de</strong>s Betreibers<br />

eingetragen wer<strong>de</strong>n, ansonsten könnten im Streitfall Reparatur, Wartung<br />

und Kontrolle schwierig wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>m Vertrag sollten auch die Zuständigkeiten<br />

bei Schä<strong>de</strong>n an Dach o<strong>de</strong>r Anlage festgeschrieben wer<strong>de</strong>n: Sollte das Dach<br />

undicht wer<strong>de</strong>n, haftet <strong>de</strong>r Anlagenbetreiber o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Installateur – sofern <strong>de</strong>ssen<br />

Firma noch existiert. Auch sollten Sie die neue Situation mit <strong>de</strong>r Haftpflichtversicherung<br />

abklären.<br />

Problematisch ist auch die Wartung <strong>de</strong>s Daches: Dann müssen Sie als Solargeneratorbetreiber<br />

Verluste einplanen. Versuchen Sie <strong>de</strong>shalb, diese Arbeiten in<br />

Zeiten zu verlagern, in <strong>de</strong>nen weniger Sonne scheint. Außer<strong>de</strong>m muss dann die<br />

Anlage unter Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert wer<strong>de</strong>n. Deshalb sollten Sie und <strong>de</strong>r Dachbesitzer<br />

für diesen Fall eine anteilsmäßige Kostenübernahme vertraglich vereinbaren.<br />

Auch die Laufzeit, Kündigungsrechte und die Pflichten zur Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

sollten in <strong>de</strong>m Vertrag berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unser Tipp: Online Dachbörsen nutzen<br />

Wer kein eigenes Dach hat o<strong>de</strong>r zu wenig Dachfläche, kann auf einer Internet-Dachbörse<br />

nach einer geeigneten Fläche suchen. Ein Beispiel ist die<br />

Dachflächenbörse von <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong>. Im Angebot sind sowohl Einfamilienhausdächer<br />

als auch Industriehallendach in sämtlichen Größen-Klassen.<br />

http://www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong>/solardach/Dachflaechenboerse.html<br />

Gemeinsame Dachnutzung: Bürgerkraftwerke<br />

Mit einem Bürgersolarkraftwerk wer<strong>de</strong>n Bürger zu Stromversorgern. In <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren ist zu beobachten, dass sich immer mehr Privatpersonen zusammenschließen,<br />

um in Eigeninitiative ihr Geld sinnvoll in <strong>de</strong>n Ausbau erneuerbarer<br />

Energien zu investieren. Photovoltaik-Anlagen eigen sich wie Windkraft o<strong>de</strong>r<br />

Biomasseheizkraftwerke als Bürgerkraftwerk.<br />

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Foto: Sonneninitiative e. V. Verein zur För<strong>de</strong>rung privater Sonnenkraftwerke<br />

Ein Beispiel: Die Photovoltaik-Anlage auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>r Halle 10 <strong>de</strong>r Frankfurter<br />

Messe gehört Frankfurter Bürgern und Messemitarbeitern. Die Anlage wur<strong>de</strong><br />

in einer Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Messe mit <strong>de</strong>m Verein Sonneninitiative e. V. Marburg<br />

initiiert. Er hilft Bürgern zu Solarstromerzeugern und –investoren zu wer<strong>de</strong>n,<br />

in<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Zusammenschluss durch <strong>de</strong>n Verkauf von Beteiligungen<br />

die Finanzierung <strong>de</strong>r Kraftwerke sichert. Bereits im Planungszeitraum, im Frühjahr<br />

2009, haben Messemitarbeiter rund 500 Module <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage<br />

erworben und besitzen damit bereits rund 30 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtfläche. Der<br />

Verein Sonneninitiative realisierte <strong>de</strong>utschlandweit bereits über 50 vergleichbare<br />

Sonnenstrom-Anlagen, auf Dächern von Schulen, Mehrzweckhallen o<strong>de</strong>r<br />

Feuerwehrhäusern. www.sonneninitiative.org<br />

Rechtliche Aspekte<br />

Bürgersolarkraftwerke wer<strong>de</strong>n typischerweise in <strong>de</strong>r Rechtsform einer Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts o<strong>de</strong>r einer Genossenschaft betrieben. Durch die<br />

Vergütung <strong>de</strong>s eingespeisten Stroms ergibt sich für die Gesellschafter ein Überschuss,<br />

<strong>de</strong>r nach Abzug <strong>de</strong>r Verwaltungskosten anteilig an alle Mitglie<strong>de</strong>r ausgeschüttet<br />

wird.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gründung einer GbR ist zu beachten, dass grundsätzlich alle Gesellschafter<br />

mit <strong>Ihr</strong>em Privatvermögen haften. Diese Risiko kann minimiert wer<strong>de</strong>n<br />

durch Versicherungen o<strong>de</strong>r einer Vereinsgründung für <strong>de</strong>n Anlagenbetrieb.<br />

So können alle aus <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Bürgersolaranlage resultieren<strong>de</strong>n Verträge mit<br />

Dritten wie <strong>de</strong>r Dachnutzungsvertrag mit <strong>de</strong>m Verein abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Einspeisevergütung dagegen fließt direkt <strong>de</strong>r GbR zu, welche die Buchführung<br />

und Abrechnung mit <strong>de</strong>n Gesellschaftern übernimmt. Diese Rollenverteilung<br />

ist dann in einem Vertrag zwischen Verein und GbR geregelt.<br />

Welche Gebäu<strong>de</strong> kommen infrage?<br />

Gut geeignet für ein eine Bürgersolaranlage sind intakte Flachdachgebäu<strong>de</strong>, die<br />

eine zusätzliche Belastung von ca. 80 bis 100 kg pro m² aushalten, o<strong>de</strong>r<br />

Schrägdächer mit Südausrichtung ohne Schatten und einer 35-Grad-Neigung.<br />

Günstig ist es auch, dass das Gebäu<strong>de</strong> nicht einsam liegt, um Moduldiebstählen<br />

vorzubeugen.<br />

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Kapitel 3 – Angebote, Finanzierung & Auftragsvergabe<br />

Mach mir mal ein Angebot<br />

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Foto: © Marina Lohrbach - Fotolia.com<br />

Sie haben sich entschlossen, eine Solarstromanlage auf ihr Dach bauen zu lassen<br />

und suchen jetzt nach einem geeigneten Handwerker? Bevor Sie sich Angebote<br />

von verschie<strong>de</strong>nen Firmen machen lassen, noch ein Tipp zur ungefähren<br />

Anlagengröße, damit sie das Angebot besser bewerten können:<br />

Wie viel Platz habe ich für eine Anlage?<br />

Die verbreiteten kristallinen Solarmodule beanspruchen pro Kilowatt Spitzenleistung<br />

(1 kWp) eine Dachfläche von 8 bis 10 m². Durchschnittliche Anlagen<br />

auf <strong>de</strong>m Satteldach von Einfamilienhäusern liegen im Größenbereich<br />

3 bis 5 kWp Anlagenleistung. Das ergibt einen maximalen Platzbedarf von 30<br />

bis 50 m² Dachfläche. Das durchschnittliche Schrägdach eines Einfamilienhauses<br />

hat auf <strong>de</strong>r sonnenzugewandten Dachseite um 80 m² Fläche, also ausreichend<br />

Platz für ihre Solaranlage. Dünnschicht-Solarmodule benötigen die doppelte<br />

Fläche pro kWp gegenüber <strong>de</strong>n kristallinen Modulen.<br />

Was ist überhaupt ein Angebot?<br />

Eigentlich ist das umgangssprachlich bezeichnete Angebot im rechtlichen Sinne<br />

ein Kostenvoranschlag ihres Solar-Handwerkers. Das „Angebot“ ist <strong>de</strong>shalb in<br />

aller Regel nicht rechtsverbindlich. Sie fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Schriftstück oft die Formulierungen<br />

wie „freibleibend“ o<strong>de</strong>r „unverbindlich“. Das ist verständlich, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r<br />

anbieten<strong>de</strong> Installateur weiß, dass die Kun<strong>de</strong>n mehrere Firmen mit einem Angebot<br />

beauftragen, ehe sie sich auf eine Firma festlegen. Er reagiert mit seinem<br />

Angebot auf <strong>Ihr</strong>e Kun<strong>de</strong>nanfrage per Telefon o<strong>de</strong>r per Mail/Formular und beschreibt<br />

in <strong>de</strong>m Angebot die Bedingungen, unter <strong>de</strong>nen er bereit ist, Ihnen die<br />

Photovoltaik-Anlage zu liefern. Verbindlich für bei<strong>de</strong> Vertragspartner wird das<br />

Angebot, wenn Sie <strong>de</strong>m Installateur eine schriftliche Auftragsbestätigung geben.<br />

Oft wird das Angebot mithilfe eines Fragebogens (Muster siehe Anhang),<br />

<strong>de</strong>n Sie ausfüllen, erarbeitet. Am besten erarbeitet sich <strong>de</strong>r Fragebogen in einem<br />

persönlichen Gespräch mit <strong>de</strong>m Handwerker.<br />

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Welche Informationen braucht <strong>de</strong>r Handwerker?<br />

Bevor Sie mehrere Solarhandwerker zu sich nach Hause für eine Anlagenplanung<br />

einla<strong>de</strong>n, sollten Sie genau überlegen, welche Vorstellungen Sie von <strong>de</strong>r<br />

Anlage auf ihrem Dach haben was Sie ihn alles fragen wollen bzw. was er von<br />

ihnen wissen will. Damit das Gespräch effektiv für bei<strong>de</strong> Seiten wird, machen<br />

Sie sich vorher Notizen und besorgen alle Unterlagen, die <strong>de</strong>r Handwerker<br />

braucht. Machen Sie auch <strong>de</strong>n Zugang zum Dach frei. Die erste Entscheidung,<br />

die Sie für sich fällen müssen ist sicher: „Will ich <strong>de</strong>n Sonnenstrom selbst nutzen<br />

o<strong>de</strong>r ganz o<strong>de</strong>r teilweise ins Netz speisen?“<br />

Welche Vorstellung haben Sie vom Aussehen <strong>Ihr</strong>es zukünftigen Solardachs<br />

(Aufdach-/ Indach-Montage o<strong>de</strong>r Solardachziegel)? Wenn Sie noch Baupläne<br />

(wichtig ist vor allem <strong>de</strong>r Lageplan und Gebäu<strong>de</strong>schnitte) von ihrem Haus besitzen,<br />

dann legen Sie sie bereit o<strong>de</strong>r besorgen sich eine Kopie <strong>de</strong>s Lageplans<br />

beim Grundbuchamt. Wer ist <strong>Ihr</strong> Netzbetreiber? Ist er i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>m Stromlieferanten,<br />

<strong>de</strong>r Ihnen die Stromrechnung zuschickt. Machen Sie sich auch Gedanken,<br />

bis wann die Solaranlage in Betrieb gehen soll. Beachten Sie dabei<br />

För<strong>de</strong>rmitteltermine, zum Beispiel über <strong>de</strong>n Jahreswechsel.<br />

Unser Tipp: Eigenleistung ja o<strong>de</strong>r nein?<br />

In <strong>de</strong>n Pionierzeiten wur<strong>de</strong>n fast alle Photovoltaik-Anlagen von Privatleuten<br />

aufs Dach gebracht. Heute macht das in aller Regel eine Fachfirma. Mit <strong>de</strong>r<br />

steigen<strong>de</strong>n Nachfrage nach Photovoltaik wächst <strong>de</strong>r Markt <strong>de</strong>r Handwerker,<br />

die <strong>Solaranlagen</strong> installieren. Doch mancher Bauherr will mit Eigenleistungen<br />

Geld sparen. Überlegen Sie sich genau, ob sie mit <strong>de</strong>r Übernahme von Montageleistungen<br />

wirklich sparen. Auch wenn Sie sich als handwerklich geschickt<br />

einschätzen, brauchen Sie als Laie für ungewohnte Arbeiten ein<br />

Mehrfaches an Zeit wie ein Profi. Auch sind die Montagearbeiten auf <strong>de</strong>m<br />

Dach nur etwas für geschultes (und höhentaugliches) Personal. Nicht je<strong>de</strong>r<br />

Handwerker unterstützt die Eigenleister. Be<strong>de</strong>nken Sie aber, wenn es zu<br />

Mängeln an <strong>de</strong>r Anlage kommen sollte, dass dann im Streitfall die Firma die<br />

Verantwortung an Sie als Selbstbauer abgeben könnte.<br />

Vor-Ort-Termin: Kennenlernen <strong>de</strong>s Handwerkers ihres Vertrauens<br />

Für eine Solaranlage müssen Sie viel Geld investieren. Um die Angebote gut<br />

einschätzen zu können, kontaktieren Sie mehrere Firmen, drei bis vier. So können<br />

sie sich einen guten Überblick verschaffen. Die ersten <strong>Solaranlagen</strong> haben<br />

meist nur spezielle Solartechnikfirmen eingebaut. Neben <strong>de</strong>n Spezialisten am<br />

Markt bieten jetzt auch viele Elektrotechnik-Handwerker o<strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>cker <strong>de</strong>n<br />

Einbau an. Ausschlaggebend ist, dass <strong>de</strong>r Handwerksbetrieb die Leistung nicht<br />

nur nebenbei macht , son<strong>de</strong>rn auch dahinter steht und über ausreichend Erfahrung<br />

verfügt. Lassen Sie sich ausgeführte Referenzen nennen o<strong>de</strong>r eine Referenzliste<br />

geben. Heute ist es oft üblich, dass nicht <strong>de</strong>r Handwerksmeister o<strong>de</strong>r<br />

ein Installateur zum ersten Vor-Ort-Termin zu Ihnen kommt, son<strong>de</strong>rn ein Vertriebsmitarbeiter.<br />

Gute Solarfirmen erkennen Sie daran, dass <strong>de</strong>r Außendienstler<br />

neben seinen kaufmännischen Fähigkeiten auch gut geschult in <strong>de</strong>r Technik<br />

ist. Damit die Firma Ihnen ein korrektes Angebot unterbreiten kann, muss <strong>de</strong>r<br />

(geschulte) Mitarbeiter das Dach inspizieren: Er schaut nach <strong>de</strong>r Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>s Daches nach <strong>de</strong>r Sonne, Dachneigung und eventuellen Schatten durch<br />

Bäume o<strong>de</strong>r Schornsteine. Er wird auch prüfen, wo <strong>de</strong>r Wechselrichter installiert<br />

wer<strong>de</strong>n kann: innen o<strong>de</strong>r außen. An <strong>de</strong>r Genauigkeit <strong>de</strong>r ersten Inspektion<br />

können Sie erkennen, wie das Unternehmen später bei Ihnen arbeiten wird.<br />

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Sonnenbahnindikator<br />

Ein gründlich arbeiten<strong>de</strong>r Handwerker<br />

macht, wenn er die Anlage für Sie<br />

plant, eine möglichst exakte Analyse<br />

<strong>de</strong>r Verhältnisse vor Ort. Um <strong>de</strong>n besten<br />

Platz an <strong>de</strong>r Sonne für <strong>Ihr</strong>e Anlage<br />

zu bestimmen, muss er ermitteln, ob<br />

im Laufe <strong>de</strong>s Tages ein Baum, o<strong>de</strong>r im<br />

Winter eventuell das Nachbarhaus<br />

<strong>Ihr</strong>e Module verschattet. Da er bei<br />

kniffligen Fällen nicht <strong>de</strong>n ganzen Tag<br />

das Dach beobachten kann, nimmt er<br />

ein einfaches aber geniales Gerät da-<br />

Foto: Ralos Vertriebs GmbH<br />

für zuhilfe:<br />

Den Sonnenbahnindikator. Der Fachmann sieht durch ein Okular <strong>de</strong>n Lauf<br />

<strong>de</strong>r Sonne im Tages- und Jahreslauf und kann mögliche Verschattungen erkennen.<br />

Mit diesem Wissen legt er <strong>de</strong>n i<strong>de</strong>alen Standort <strong>de</strong>r Module fest, wo<br />

<strong>Ihr</strong>e Anlage die meiste Sonne ernten und einen hohen Ertrag bringt.<br />

Wer schreibt, <strong>de</strong>r bleibt<br />

Schreiben Sie Vereinbarungen im Gespräch zwischen Ihnen und <strong>de</strong>m Handwerker<br />

auf. Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Zusagen. Wichtig ist zum<br />

Beispiel ein festgeschriebener Lieferzeitpunkt und auch, was passiert, wenn <strong>de</strong>r<br />

Handwerker diesen überschreitet. Üblich sind bis zu zehn Tagen Frist. Danach<br />

sollten Sie für Regressansprüche bestehen. Vereinbaren Sie, dass Sie bei<br />

Nichtliefern und <strong>de</strong>m Verstreichen einer angemessenen Frist wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m<br />

Vertrag aussteigen zu können. Nur so können Sie ein an<strong>de</strong>res Unternehmen<br />

als Ersatz beauftragen. Wichtig ist das beson<strong>de</strong>rs bei Aufträgen zum Jahresen<strong>de</strong>,<br />

wenn sich die Einspeisevergütung im neuen Jahr än<strong>de</strong>rt.<br />

Woran erkenne ich unseriöse Angebote?<br />

Zuerst die gute Nachricht: die meisten Betrügereien in <strong>de</strong>r PV-Branche sind in<br />

<strong>de</strong>r B2B-Sparte, also bei unseriösen Modul-Angeboten von Firmen für Firmen,<br />

anzutreffen. Die schlechte Nachricht ist, dass solche auch über das Angebot eines<br />

unwissen<strong>de</strong>n Handwerksbetrieb an Sie weiter gereicht wer<strong>de</strong>n können. Immer<br />

dann, wenn Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs viele <strong>Solaranlagen</strong> nachfragen, tummeln<br />

sich auch mehr schwarze Schafe. Damit Sie keine Billigimporte an Modulen angeboten<br />

bekommen, sollten Sie sich im Angebot solche Moduldaten wie Konformität<br />

(Schutzklasse, CE-Richtlinien) und das Vorliegen von IEC-Zertifikaten dokumentieren<br />

lassen. Unseriös sind zum Beispiel auch Anbieter, die Ihnen beson<strong>de</strong>rs<br />

optimistische Renditen mit <strong>Ihr</strong>er Sonnenstrom-Anlage versprechen.<br />

Skeptisch können Sie wer<strong>de</strong>n, wenn Ihnen kürzere Amortisationen <strong>de</strong>r Anlage,<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r wenn die Nennleistung <strong>de</strong>r Module höher ist als üblich.<br />

Kritisch zu sehen sind Finanzierungsmo<strong>de</strong>lle, bei <strong>de</strong>r sie die Anlage kaufen und<br />

gleich wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Anlagenbauer zurück vermieten. Meist sind solche Finanzmo<strong>de</strong>lle<br />

mit an<strong>de</strong>ren risikoreichen Geldanlagen verbun<strong>de</strong>n. Verlassen Sie sich<br />

nicht auf pauschale Ertragsprognosen.<br />

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Unser Tipp: Keine Messeverträge abschließen<br />

Kaufen Sie keine Solaranlage auf einer Messe, auch wenn Sie mit 50 Prozent<br />

Rabatt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m „Reservieren einer Anlage“ gelockt wer<strong>de</strong>n sollten. Das ist<br />

unseriös. <strong>Ihr</strong>e maßgeschnei<strong>de</strong>rte PV-Anlage kann nur durch einen Installateur<br />

geplant und ausgeführt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bei Ihnen vor Ort war. Auf Messen<br />

können Sie sich natürlich informieren<br />

und beraten lassen, aber Sie<br />

sollten niemals einen Kaufvertrag<br />

unterzeichnen. Selbst bei Verbrauchermessen<br />

haben Sie meist<br />

kein Rücktrittsrecht. In vielen Fällen<br />

kommen Sie mit <strong>de</strong>m Wi<strong>de</strong>rrufsrecht<br />

wie bei Haustürgeschäften<br />

nicht aus <strong>de</strong>m aufgeschwatzten<br />

Vertrag raus.<br />

Foto: C. Hilgers<br />

Was muss im Angebot stehen?<br />

Das Angebotsschreiben zählt nicht zu <strong>de</strong>n Lieblingsarbeiten eines Handwerkers.<br />

Schließlich muss er dafür einige Zeit investieren, ohne dabei Geld zu verdienen.<br />

Doch <strong>de</strong>r Weg: Erst Anfrage, dann Angebot und schließlich Auftrag – ist<br />

<strong>de</strong>r einzige Weg, auf <strong>de</strong>m Handwerker und Kun<strong>de</strong>n zueinan<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n. So können<br />

Sie ein <strong>de</strong>tailgetreues Angebot von allen angefragten Handwerkern verlangen.<br />

Nur so ist das Vergleichen <strong>de</strong>r Angebote miteinan<strong>de</strong>r möglich. Günstig für<br />

Sie ist, wenn die Angebote ähnlich strukturiert sind. So können sie mehrere Offerten<br />

besser vergleichen. Zuerst schauen Sie, ob die Gesamtleistung <strong>de</strong>r PV-<br />

Anlage (Spitzenleistung in kWp) und ein Anlagenkonzept enthalten ist. Das Angebot<br />

sollte neben <strong>de</strong>m Gesamtpreis mit Mehrwertsteuer auch Angaben zu <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Anlagenteilen enthalten. Je<strong>de</strong>s Anlagenteil sollte im Angebot mit aussagekräftigen<br />

Werten wie elektrische Leistung, Abmaße usw. beschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die wichtigen Anlagenteile Module und Wechselrichter gehören die<br />

technischen Datenblätter <strong>de</strong>r Hersteller ins Angebot. Wenn Sie noch unschlüssig<br />

sind, welchen Modultyp sie wünschen, lassen Sie sich Alternativpositionen<br />

anbieten. Eine umfassen<strong>de</strong> Checkliste für das Angebot fin<strong>de</strong>n Sie im Kapitel 5.<br />

Auch das Montagesystem sollte einzeln ausgewiesen sein. Solarför<strong>de</strong>rvereine,<br />

welche zukünftige Solarstromanlagen-Besitzer beraten, erleben immer wie<strong>de</strong>r,<br />

dass viele Angebote das Papier nicht wert sind, auf <strong>de</strong>m sie ins Haus kommen.<br />

In einem oberflächlichen Angebot fehlen die technischen Angaben zu Modulen,<br />

Wechselrichtern, Kabeln und Montagesystemen. Ist das Angebot oberflächlich<br />

erstellt, ist eine häufige Fehlerquelle, dass die Anlage gar nicht auf das Dach<br />

passen wür<strong>de</strong>, weil die Anlagenfläche größer ist als die Dachfläche selbst.<br />

Wenn die Module nicht die von <strong>de</strong>n Herstellern vorgegebenen Randabstän<strong>de</strong><br />

einhalten, erlischt die Herstellergarantie. Kontrollieren Sie <strong>de</strong>shalb das Verhältnis<br />

Modulfläche zu Dachfläche.<br />

Zusätzlich sollte ein vollständiges Angebot die Garantieleistungen für die Gesamtanlage<br />

und für Einzelteile wie Wechselrichter o<strong>de</strong>r Module, Lieferbedingungen<br />

/ Vertragsbedingungen und ein Angebot über einen Wartungsvertrag beinhalten.<br />

Achten Sie in <strong>de</strong>m Angebot auf vollständige Zusatzleistungen wie Blitz-<br />

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schutz, das Gerüststellen für die Montage <strong>de</strong>r Module o<strong>de</strong>r das Installieren eines<br />

zweiten Einspeise-Stromzählers. Ein gutes Angebot enthält auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

und eine Simulationsrechnung <strong>de</strong>r Sonnenernte.<br />

Achten Sie auch darauf, dass eine Rubrik "Planungskosten, Dokumentation"<br />

dabei ist und welche Leistungen und Unterlagen Ihnen die ausführen<strong>de</strong> Firma<br />

liefert. Eine umfassen<strong>de</strong> Anlagendokumentation ist wichtig, falls später eine an<strong>de</strong>re<br />

Firma Wartungsarbeiten o<strong>de</strong>r eventuelle Reparaturen für Sie erledigt. Ähnliches<br />

wie für die Dokumentation <strong>de</strong>r Module und Wechselrichter gilt auch nur<br />

für die Unterkonstruktion <strong>de</strong>s Solargenerators. Verlangen Sie einen Einblick in<br />

die statischen Unterlagen. Schauen Sie, ob das Montagesystem gemäß DIN<br />

1055 („Einwirkungen auf Tragwerke“) beziehungsweise IN EN 1991 erfolgt. Fragen<br />

Sie auch nach <strong>de</strong>m schriftlichen Beleg, ob die Montage Sturm und Schnee<br />

aushält.<br />

Angebote nach RAL-Gütezeichen Solar<br />

Angebote nach <strong>de</strong>m Gütezeichen „RAL-GZ 966 Solar“<br />

sind eine sehr gute Unterstützung für <strong>de</strong>n Laien, um ein<br />

transparentes und rechtssicheres Angebot zu erhalten.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie – DGS -<br />

hat im Rahmen <strong>de</strong>s Gütezeichens Solar die Kriterien für<br />

Inhalte und Form eines Angebots sowie Qualitätsstandards<br />

für alle Anlagenteile veröffentlicht, die kostenlos<br />

aus <strong>de</strong>m Netz gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.<br />

Garantien und Gewährleistungen<br />

In einem Angebot wer<strong>de</strong>n Sie mit zwei Begriffen konfrontiert: <strong>de</strong>r Garantie und<br />

<strong>de</strong>r Gewährleistung. Oft wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Begriffe verwechselt. Eine Garantie ist<br />

ein Vertrag zwischen Ihnen und <strong>de</strong>m Verkäufer <strong>de</strong>r Anlage bzw. <strong>de</strong>m Anbieter<br />

<strong>de</strong>r Module o<strong>de</strong>r Wechselrichter. Die Verkäufer sichern Ihnen mit <strong>de</strong>r Garantie<br />

einen Scha<strong>de</strong>nsersatz zu. Gewährleistung ist eine zeitlich begrenzte Nachbesserungspflicht<br />

für Mängel. Der Handwerksbetrieb haftet für die Mängel beim Anlageneinbau.<br />

Wenn zum Beispiel ein Modul vom Dach rutschen wür<strong>de</strong>, weil es<br />

nicht ordnungsgemäß fixiert wur<strong>de</strong>, dann müssen Sie <strong>de</strong>n Mangel <strong>de</strong>m Installateur<br />

anzeigen. Er kommt dann zur Anlage und bessert nach. Wenn dagegen bei<br />

einem or<strong>de</strong>ntlich befestigten Modul die Oberfläche durch Hagel beschädigt wür<strong>de</strong>,<br />

dann müsste Ihnen <strong>de</strong>r Modulhersteller ein neues Modul kostenfrei liefern,<br />

wenn er eine Garantie auf Hageleinschlag gibt. Seit 2002 gibt es für je<strong>de</strong>s gekaufte<br />

Produkt eine gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren. Die Hersteller<br />

geben auf die Module eine viel längere Garantie: Mittlerweile gibt es Garantien<br />

bis zu 25 Jahren. Sie sollten aber nicht unter 10 Jahren liegen. Bei <strong>de</strong>n Wechselrichtern<br />

sollte Sie ebenfalls beson<strong>de</strong>ren Wert auf eine Garantie legen, weil<br />

es störanfällige Bauteile sind. Meistens geben die Hersteller von Wechselrichtern<br />

eine Garantie zwischen 5 bis 20 Jahren. Auch sollten Sie darauf achten,<br />

dass <strong>Ihr</strong>e Solaranlage möglichst bald nach <strong>de</strong>m Einbau in Betrieb geht, um<br />

möglichst keine Garantiezeit zu verschwen<strong>de</strong>n.<br />

Unser Tipp: Sind Module aus China schlechter?<br />

Modultests von Fachzeitschriften haben gezeigt, dass die chinesischen Anbieter<br />

in puncto Leistung und Qualität mit <strong>de</strong>n europäischen und auch japani-<br />

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schen Modulen mithalten können. 2009 stammte <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r Solarmodule<br />

mit rund 60 % aus <strong>de</strong>utscher Produktion, 35 % aus Fernost und 5% aus<br />

an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn wie zum Beispiel <strong>de</strong>n USA. Mit <strong>de</strong>m Kauf <strong>de</strong>utscher Module<br />

stärken Sie aber die Solarindustrie im eigenen Land.<br />

Wer kann mich bei meinem Photovoltaik-Angebot beraten?<br />

Neben bun<strong>de</strong>sweiten Verbraucherzentralen<br />

gibt es eine Vielzahl an gemeinnützigen,<br />

regionalen und überregionalen<br />

Solarvereinen. Sie beraten<br />

Bürger online o<strong>de</strong>r in öffentlichen<br />

Sprechstun<strong>de</strong>n zu allen Fragen rund<br />

um die Solarstromanlage. Die Beratung<br />

zum Angebot erfolgt kostenfrei<br />

o<strong>de</strong>r gegen ein geringes Entgelt.<br />

Foto: © Kzenon - Fotolia.com<br />

Ein Beispiel ist das bayrische Informationszentrum Solid (Tel: 0911 / 810 270)<br />

in Fürth. Solid bietet seit 8 Jahren einen Solar-Check Strom an. Anhand von einem<br />

Fragebogen, <strong>de</strong>n Sie mit <strong>Ihr</strong>en Anlagendaten ausfüllen, erhalten Sie u.a.<br />

eine individuelle Auslegung <strong>Ihr</strong>er Solaranlage, Informationen zur aktuellen För<strong>de</strong>rmitteln<br />

und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Der Solar-Check Strom kostet<br />

80 Euro. Zukünftige Besitzer von PV-Anlagen unter 15 kW, die in Bayern<br />

wohnen, erhalten für <strong>de</strong>n Solar-Check einen Zuschuss von 30 Euro, so lange<br />

die För<strong>de</strong>rmittel reichen. Im Kapitel 5 fin<strong>de</strong>n Sie eine Liste mit Solarvereinen.<br />

Linkliste zu gewerblichen Prüfern von <strong>Solaranlagen</strong>-Angeboten beim Bund<br />

<strong>de</strong>r Energieverbraucher: http://www.energieverbraucher.<strong>de</strong><br />

Solarvereine<br />

Überregional<br />

Solarenergie-För<strong>de</strong>rverein e. V. (SFV): www.sfv.<strong>de</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie: www.dgs.<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen: www.solarinitiativen.<strong>de</strong><br />

Solarenergie Informations- und Demonstrationszentrum, Fürth: www.solid.<strong>de</strong><br />

Sonnenkraft-Freising e. V.: www.sonnenkraft-freising.<strong>de</strong><br />

Solarverein Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg e. V.: www.solarverein-berlin.<strong>de</strong><br />

Solarinitiative Bremen: www.solarinitiative.<strong>de</strong><br />

FEE Fachverband Erneuerbare Energie 4e. e. V., Hamburg: www.fee4e.eu<br />

Solarenergieverein Osnabrück e. V.: www.solarenergieverein.<strong>de</strong><br />

Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern: www.solarzentrum-mv.<strong>de</strong><br />

GAP Gesellschaft für Alternativ-Energie Projekte e. V.: www.GAP-eV.<strong>de</strong><br />

ARGE "Solar" e. V. Saarbrücken: www.argesolar-saar.<strong>de</strong><br />

Solar City Leipzig e. V.: www.solarcity-leipzig.<strong>de</strong><br />

artefact GmbH, Glücksburg: www.artefact.<strong>de</strong><br />

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Einfacher geht’s nicht:<br />

Angebote vergleichen mit <strong>de</strong>m<br />

<strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong><br />

Viel Zeit und Mühe können Sie beim<br />

Angebote-Einholen sparen, wenn<br />

Sie <strong>de</strong>n Internet-Service <strong>de</strong>s <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>s<br />

nutzen. In nur zwei<br />

Minuten können Sie kostenlos Angebote<br />

von Fachbetrieben anfor<strong>de</strong>rn<br />

und vergleichen. Dafür brauchen Sie<br />

nur einen Fragebogen mit <strong>Ihr</strong>en Anlagendaten wie verfügbare Dachfläche<br />

und gewünschte Anlagenleistung ausfüllen. Das <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong> leitet<br />

unter Einhaltung <strong>de</strong>s gesetzlichen Datenschutzes <strong>Ihr</strong>e Anfrage an passen<strong>de</strong><br />

Anbieter von Photovoltaik-Anlagen weiter. Nach wenigen Tagen wer<strong>de</strong>n Sie<br />

von Handwerkern kontaktiert, die Ihnen auf <strong>Ihr</strong>e Anlage zugeschnittene Angebote<br />

unterbreiten wer<strong>de</strong>n, genau so, als hätten Sie die Unterlagen persönlich<br />

angefor<strong>de</strong>rt. Sie ersparen sich damit viele Telefonate und die Suche<br />

nach geeigneten Solarteuren.<br />

http://www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong>/preisvergleich_photovoltaik.html<br />

Über <strong>de</strong>n Daumen: Wie viel kosten PV-Anlagen durchschnittlich?<br />

2012 liegt <strong>de</strong>r Durchschnittspreis für eine schlüsselfertige Solaranlage bei<br />

2.000 Euro netto pro kWp, 2011 lag er noch bei 2.500 Euro pro kWp. So kostet<br />

eine durchschnittliche Anlage für ein Einfamilienhaus <strong>de</strong>rzeit um die 15.000<br />

Euro. Ein Diagramm mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Modulpreise <strong>de</strong>r letzten Jahre fin<strong>de</strong>n<br />

Sie in Kapitel 5.<br />

Ausschlaggebend für ein gutes Angebot ist aber nicht nur <strong>de</strong>r Preis, son<strong>de</strong>rn<br />

dass Sie Qualitätsmodule angeboten bekommen. Geiz sollte beim Bau <strong>Ihr</strong>es<br />

Solargenerators nicht die Triebkraft sein – <strong>de</strong>nn für die Ersparnisse von im Vergleich<br />

weniger Hun<strong>de</strong>rt Euro lohnt es sich nicht, auf Garantien und Sicherheiten<br />

zu verzichten. Die Anlagen sind sehr langlebig – entschei<strong>de</strong>n Sie sich <strong>de</strong>shalb<br />

am besten für hochwertige Markenprodukte.<br />

Angebot checken in aller Kürze<br />

1. Ausführliche Daten und Informationen zu Solarmodulen und Wechselrichter<br />

2. Montagesystem mit Statik nachweisen<br />

3. Angaben <strong>de</strong>s Montagematerials und <strong>de</strong>r Elektrokabel<br />

4. Angebot für Blitzschutz, wenn notwendig<br />

5. Erstellen Anlagendokumentation<br />

6. Erstellen einer Ertragsprognose<br />

7. Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

8. Auf Wunsch Vermittlung einer Versicherung für die Anlage<br />

9. Anfrage <strong>de</strong>r Einspeisegenehmigung beim Energieversorgungsunternehmen<br />

10. Garantieleistungen für Gesamtanlage und Einzelkomponenten<br />

11. Liefertermin<br />

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Rund um's Geld: För<strong>de</strong>rungen und Finanzierung<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: © Frank Peters - Fotolia.com<br />

Bei einem normalen Einfamilienhaus müssen Sie für <strong>Ihr</strong>e PV-Anlage mit einem<br />

kleinen fünfstelligen Betrag rechnen. Um die 15.000 Euro auf <strong>de</strong>r hohen Kante<br />

haben viele Menschen nicht und selbst wenn sie es haben, dann ist es oftmals<br />

sogar günstiger die Anlage zu finanzieren als bar zu zahlen. So wer<strong>de</strong>n die<br />

meisten privaten <strong>Solaranlagen</strong> über einen Kredit finanziert. Weil die staatliche<br />

Einspeisevergütung über das EEG eine Sicherheit ist, finanzieren viele Banken<br />

eine PV-Anlage zu 100 Prozent, ohne Eigenkapital wie das bei einer Hausfinanzierung<br />

üblich ist. Der Klassiker <strong>de</strong>r <strong>Solaranlagen</strong>finanzierung ist <strong>de</strong>r zinsgünstige<br />

KfW-Kredit (Kreditanstalt für Wie<strong>de</strong>raufbau), <strong>de</strong>r schon <strong>Solaranlagen</strong> ab<br />

1999 über das 100.000-Dächer-Programm mit Bun<strong>de</strong>smitteln unterstützte. Aber<br />

auch an<strong>de</strong>re Kreditinstitute bieten spezielle Photovoltaik-Kredite an.<br />

Grundlage je<strong>de</strong>r Finanzierung: die Einspeisevergütung<br />

Die sichere Bank bei <strong>Ihr</strong>er <strong>Solaranlagen</strong>finanzierung ist die Einspeisevergütung<br />

<strong>Ihr</strong>es Stromnetzbetreibers (EVU), zu <strong>de</strong>r er per EEG verpflichtet wur<strong>de</strong>. Sie<br />

dauert 20 Jahre. Das Vergüten <strong>de</strong>s eingespeisten Sonnenstroms ist ein staatlicher<br />

För<strong>de</strong>ranreiz für die Bürger, die in eine saubere Stromerzeugung und in<br />

die Zukunftstechnologie Photovoltaik investieren. Entschei<strong>de</strong>nd für die Höhe<br />

<strong>de</strong>r Vergütung ist das Datum <strong>de</strong>r Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Photovoltaikanlage. Die<br />

Vergütung in <strong>de</strong>r ersten Fassung <strong>de</strong>s 2000 eingeführten EEG war noch recht<br />

einfach, mittlerweile aber um einiges komplizierter. Deshalb wer<strong>de</strong>n die aktuellen<br />

Regelungen <strong>de</strong>s EEG im Kapitel 5 ausführlich beschrieben.<br />

Die Solaranlage als Rendite<br />

Eine Photovoltaik-Solaranlage ermöglicht <strong>de</strong>m Bauherrn eine hohe Rendite. In<br />

<strong>de</strong>r Finanzwelt gilt die Rendite als Gesamterfolg einer Kapitalanlage. Sie wird<br />

am Zinssatz <strong>de</strong>s eingesetzten Gelds gemessen.<br />

Betrachten Sie <strong>Ihr</strong>e Solaranlage, als Aktie, die auf <strong>de</strong>m Dach liegt. Die Investition<br />

in eine PV-Anlage hat sich nicht erst seit <strong>de</strong>r Bankenkrise für viele Geldanle-<br />

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ger zu einer Alternative zu unsicheren Aktienfonds o<strong>de</strong>r Immobilien entwickelt.<br />

<strong>Ihr</strong> „Kraftwerk“ auf <strong>de</strong>m Dach kann Ihnen eine or<strong>de</strong>ntliche Rendite von bis zu 5<br />

Prozent und mehr bringen. Stiftung Warentest hat im Sommer 2009 die Rendite<br />

für PV-Anlagen mit unterschiedlichen Erträgen und Standorten verglichen. Die<br />

Berechnungen zeigten, dass kleine Stromproduzenten mit ihrer Solaranlage oft<br />

eine langfristige Rendite von mehr als 5 Prozent vor Steuern erzielen. Im Einzelfall<br />

sind sogar mehr als 7 Prozent drin.<br />

Unser Tipp: Renditerechner für PV-Anlagen von Stiftung Warentest<br />

Der Finanztest-Rechner ermittelt Kosten, Nutzen und Rendite.<br />

https://www.test.<strong>de</strong>/Solarstrom-Vergleichsrechner-Rendite-mit-Sonne-1391893-2391893/<br />

Kosten und Sicherheiten bei einer Finanzierung<br />

Die Zinssätze für Photovoltaik-Finanzierung<br />

liegen <strong>de</strong>rzeit (Januar 2012) bei rund<br />

4 Prozent (effektiv). Natürlich bekommt<br />

nicht je<strong>de</strong>rmann einen Photovoltaik-Kredit<br />

bei einer Bank. Wie bei je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren<br />

Kreditinstitut müssen Sie <strong>Ihr</strong>e Finanzen offenlegen.<br />

Bei kleineren Kreditsummen<br />

reicht <strong>de</strong>r Bank meist die Abtretung <strong>de</strong>r<br />

Einspeisevergütung als Sicherheit aus.<br />

Bei größeren Anlagen mit einem Kreditrahmen<br />

über 50.000 Euro for<strong>de</strong>rn die Kreditgeber<br />

mehr Sicherheiten und eine hohe<br />

Bonität <strong>de</strong>s Antragstellers. In Ausnahmefällen<br />

verlangen die Banken auch einen<br />

Grundbucheintrag zur Sicherheit <strong>de</strong>r Finanzierung.<br />

Foto:© Roman Levin - Fotolia.com<br />

KfW-Kredit über die Hausbank<br />

Viele Eigenheimbesitzer zahlen über viele Jahre Kreditraten, bis sie dann endlich<br />

ihr Haus besitzen. Da kann je<strong>de</strong> Belastung mit zusätzlichen Raten für eine<br />

Finanzierung <strong>de</strong>r Solaranlage schwierig wer<strong>de</strong>n. Der Kredit <strong>de</strong>r KfW ist <strong>de</strong>shalb<br />

in <strong>de</strong>r Anfangszeit, 1 bis 3 Jahre, tilgungsfrei. Seit 2009 zahlt die KfW die Photovoltaik-Kredite<br />

im Programm „Erneuerbare Energien Standard“ für Privatpersonen.<br />

Die staatlich gestützten KfW-Kredite können Sie nicht direkt bei <strong>de</strong>r<br />

KfW, son<strong>de</strong>rn über eine an<strong>de</strong>re Bank beantragen. Meist ist das <strong>Ihr</strong>e Hausbank,<br />

die <strong>Ihr</strong> Girokonto führt. Vielleicht wissen Sie noch von <strong>de</strong>r Hausfinanzierung,<br />

dass nicht alle Banken KfW-Kredite bearbeiten. Sollte die Hausbank weigern –<br />

sie ist nicht dazu verpflichtet – können Sie <strong>de</strong>n Antrag für einen KfW-Kredit<br />

auch bei einem an<strong>de</strong>ren Kreditinstitut stellen. Die beauftragte Bank prüft <strong>de</strong>n<br />

Kreditantrag und wägt das Risiko für das Darlehen ab. Mit <strong>de</strong>m KfW-Kredit finanziert<br />

die Solaranlage komplett ohne Eigenkapital bis zu 50.000 Euro Nettoinvestitionskosten<br />

(ohne Mehrwertsteuer). An<strong>de</strong>rs als bei an<strong>de</strong>ren PV-Finanzierern<br />

erteilt die KfW auch Freiberuflern <strong>de</strong>n Kredit. Die Laufzeit <strong>de</strong>s Kredits beträgt<br />

zwischen 10 o<strong>de</strong>r 20 Jahren. Den Zinssatz bestimmt die Bank nach <strong>de</strong>r<br />

Bonität (Zahlungsfähigkeit) <strong>de</strong>s Antragsstellers. Der Antragsteller wird in eine<br />

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<strong>de</strong>r sieben „Preisklassen“ eingeordnet. Der effektive Zinssatz liegt mit Stand Januar<br />

2010 zwischen 3,86 Prozent (Preisklasse A für ausgezeichnete Bonität)<br />

und 8,52 Prozent. Das Einordnen in eine Preisklasse und das bestimmen <strong>Ihr</strong>er<br />

Bonität übernimmt die beauftragte Bank. Abbezahlt wird in vierteljährlichen Raten.<br />

Sie können das KfW-Darlehen auch außerplanmäßig kostenfrei tilgen. Den<br />

bürokratisch aufwendigen Antrag für ein KfW-Darlehen erhalten Sie bei <strong>Ihr</strong>er<br />

Hausbank o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren Bank <strong>Ihr</strong>er Wahl. Für Gewerbetreiben<strong>de</strong>, die eine<br />

PV-Anlage finanzieren möchten steht das ERP-Umwelt- und Energiesparprogramm<br />

und das KfW-Umweltprogramm zur Verfügung. Zu Fragen und Informationen<br />

zu <strong>de</strong>n KfW-Programmen kann die KfW-För<strong>de</strong>rbank unter Tel. 069-7431<br />

3030 angerufen wer<strong>de</strong>n. Internet: www.kfw.<strong>de</strong><br />

Umweltorientierte Kreditinstitute<br />

Die UmweltBank AG, Nürnberg, sowie die GLS Bank, Dortmund, sind bun<strong>de</strong>sweit<br />

tätige Geldinstitute mit sozial-ökologischer Ausrichtung Sie bieten <strong>de</strong>shalb<br />

gera<strong>de</strong> für die Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen attraktive Kredite an.<br />

Auch die Umweltbank ist eine Direktbank ohne Filialnetz. Das Programm zur<br />

Solarfinanzierung <strong>de</strong>r Umweltbank AG lehnt sich an das ehemalige KfW-Programm<br />

„Solarstrom erzeugen“ (Auslauf Jahresen<strong>de</strong> 2008) an. Es bietet attraktive<br />

Konditionen für Solar-Projekte bis 10 kW Leistung. Das För<strong>de</strong>rprogramm<br />

„Classic“ gewährt einen Kreditrahmen bis 50.000 Euro je Projekt und Kreditnehmer.<br />

Im ersten Jahr kann auf die Tilgung verzichtet wer<strong>de</strong>n. Die Umweltbank<br />

bietet <strong>de</strong>n Kredit nicht nur für eigene Dächer son<strong>de</strong>rn auch für gepachtete<br />

Dachflächen an. Als Sicherheit verlangt die Umweltbank eine Sicherungsübereignung<br />

<strong>de</strong>r PV-Anlage und ein Abtreten <strong>de</strong>r Einspeisevergütung sowie einen<br />

Grundbucheintrag. Bevor die Höhe <strong>de</strong>s Kredits bestimmt wird, überprüft die<br />

Umweltbank die Ertragslage <strong>Ihr</strong>er PV-Anlage. Die Laufzeit beträgt 10 bis 20<br />

Jahre. Bei 20 Jahren Laufzeit beträgt <strong>de</strong>r Effektiv-Zins 4,26 Prozent. Den Kreditantrag<br />

gibt es online unter: http://www.umweltbank.<strong>de</strong>/<br />

Die GLS-Bank betreibt bun<strong>de</strong>sweit sozial-ökologische Bankgeschäfte. Der<br />

Hauptsitz ist Bochum, Filialen befin<strong>de</strong>n sich in Frankfurt/Main, Freiburg, Hamburg,<br />

Stuttgart, Berlin und München. Die GLS-Bank bietet eine Sonnenenergie -<br />

Finanzierung ausschließlich für Privatleute an. Die Solaranlage muss sich auf<br />

<strong>de</strong>m eigenen Haus befin<strong>de</strong>n. Die Höhe <strong>de</strong>s Kredits beträgt maximal 30.000<br />

Euro, die maximale Laufzeit 15 Jahre.<br />

Als Sicherheit dient <strong>de</strong>r Bank das Abtreten <strong>de</strong>r Einspeisevergütung bei Nichtzahlen<br />

<strong>de</strong>r Raten. Das erste halbe Jahr ist tilgungsfrei. Neben <strong>de</strong>m standardisierten<br />

Photovoltaik-Kredit für Privatpersonen bietet die GLS auch die Finanzierung<br />

größerer und/o<strong>de</strong>r gewerblicher <strong>Solaranlagen</strong> an. Telefonische Beratung<br />

ist unter <strong>de</strong>r Telefonnummer 0234 5797 - 300 möglich.<br />

Download Kreditantrag: http://www.gls.<strong>de</strong>/<br />

Direktbanken: Darlehen für die Erneuerbaren<br />

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) mit Sitz in Berlin ist eine Direktbank ohne<br />

Filialen, die zu 100 Prozent zur BayernLB (Lan<strong>de</strong>sbank) gehört. Bekannt ist die<br />

DKB als Anbieter von günstigen Nur-Online-Girokonten. Die DKB bietet aber<br />

auch Kredite zur Finanzierung erneuerbarer Energietechnik wie zum Beispiel<br />

Photovoltaik-Anlagen o<strong>de</strong>r Solarthermie-Heizungen an. Voraussetzung ist, dass<br />

sie einen festen angestellten Job haben o<strong>de</strong>r als Selbstständiger in lukrativen<br />

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Berufen wie Zahnarzt o<strong>de</strong>r Steuerberater arbeiten. Der freie Grafiker wird kein<br />

Darlehen bekommen. Sie können ab 5.000 Euro einen Kredit für <strong>Ihr</strong>e PV-Anlage<br />

bekommen ohne Grundbucheintragung und mit Son<strong>de</strong>rtilgungs-Möglichkeiten,<br />

wenn Sie die Umsatzsteuer-Erstattung vom Finanzamt erhalten. Wie hoch<br />

diese ist und mehr zum Thema Steuern erfahren Sie im Kapitel 5. Neben <strong>de</strong>n<br />

kleineren Krediten für Privatleute vergibt die DKB auch an Landwirte o<strong>de</strong>r Bürgervereine,<br />

die größere Dach- und Freilandanlagen finanzieren möchten, Darlehen<br />

bis zu 60.000 Euro. Die Laufzeit <strong>de</strong>s Kredits beträgt bis zu 18 Jahren. Weil<br />

die DKB eine Direktbank ist, können Sie <strong>de</strong>n Kredit online beantragen unter<br />

www.dkb.<strong>de</strong>. Telefonische Auskunft erhalten Sie unter: Tel. 030 - 201 55 793.<br />

Eine weitere Direktbank, die <strong>Solaranlagen</strong>-Finanzierungen anbietet, ist die<br />

Sparda-Bank Berlin eG. Sie ist eine Genossenschaftsbank, die Direkt-Banking<br />

und ein bun<strong>de</strong>sweites Filialnetz besitzt. Das Kreditinstitut offeriert Darlehen für<br />

Solarstrom-Anlagen ab 10.000 bis 50.000 Euro. Für die Darlehen <strong>de</strong>s „Sparda-<br />

SolarPlan“ verspricht die Sparda-Bank eine Sofortige Kreditentscheidung und<br />

eine Zinsgarantie bis 20 Jahre. Es erfolgt keine Grundschul<strong>de</strong>intragung. In <strong>de</strong>n<br />

Filialen <strong>de</strong>r Sparda-Bank können Sie sich vor Ort über einen Solarfinanzierung<br />

beraten lassen. Sie müssen drei Gehaltsnachweise, <strong>Ihr</strong>en letzten Grundbuchauszug<br />

sowie die Unterlagen zum Vorhaben mitbringen. Terminvereinbarung<br />

laufen unter Tel. 01803 / 77 27 32 ((9 Cent/Min. aus d. dt. Festnetz, Mobilfunktarife<br />

abweichend). Auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>r Bank erfahren Sie, wo eine Filiale<br />

in <strong>Ihr</strong>er Nähe ist: www.sparda.<strong>de</strong><br />

Immobilienkredit bei <strong>de</strong>r Hausbank<br />

Eine weitere Möglichkeit eine Solaranlage zu finanzieren ist <strong>de</strong>r Immobilienkredit.<br />

Diese Variante eignet sich für Hauseigentümer, die weitgehend schul<strong>de</strong>nfrei<br />

sind und die eine größere Anlage (ab 25.000 Euro Investitionssumme) bauen.<br />

Für Immobilienkredite wird <strong>Ihr</strong>e Hausbank die erste Anlaufstelle sein. Die<br />

Grundschuld wird bei diesem Kredit ins Grundbuch eingetragen. (Kosten ca.<br />

100 bis 500 Euro je nach Summe). Lohnen kann sich <strong>de</strong>r Immobilienkredit gegenüber<br />

<strong>de</strong>n speziellen PV-Krediten, weil die Zinsen momentan recht günstig<br />

sind und eine lange Laufzeit mit Zinsbindung vereinbart wer<strong>de</strong>n kann. Bei einer<br />

Laufzeit von 20 Jahren ist ein Zinssatz von 4,3 Prozent möglich.<br />

För<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

In einigen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn gibt es weitere För<strong>de</strong>rmittel, welche die Photovoltaik-<br />

Finanzierung erleichtern. Zum Beispiel för<strong>de</strong>rte 2009 das Bun<strong>de</strong>sland Sachsen<br />

über die Sächsische Aufbaubank (SAB) die Installation von kleinen Photovoltaikanlagen<br />

bis 15 kW zusätzlich zum EEG. Die privaten Betreiber erhielten<br />

einen Anlagenzuschuss von 250 Euro pro installiertes kWp.<br />

So erhielt <strong>de</strong>r Besitzer einer 5 kWp Anlage eine Summe von 1.250 Euro geschenkt.<br />

Finanziert wur<strong>de</strong> das Programm, das auch an<strong>de</strong>re erneuerbare Energien<br />

för<strong>de</strong>rt, aus <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rtopf „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Union. Deshalb lohnt es sich, wenn Sie in <strong>Ihr</strong>er Gemein<strong>de</strong>,<br />

Stadt o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Energieagenturen und <strong>de</strong>n Wirtschaftsministerien<br />

auf Län<strong>de</strong>rebene sich erkundigen, ob es noch eine Photovoltaik-För<strong>de</strong>rung gibt.<br />

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Der Schönauer Sonnencent und an<strong>de</strong>re Zuschüsse vom EVU<br />

Eine beson<strong>de</strong>re Photovoltaik-För<strong>de</strong>rung bietet <strong>de</strong>r Ökostromanbieter EWS<br />

-Elektrizitätswerke Schönau. EWS-Stromkun<strong>de</strong>n erhalten eine zusätzliche Vergütung<br />

zum EEG. Die För<strong>de</strong>rung besteht in einer zusätzlichen Vergütung von 6<br />

Cent für je<strong>de</strong> produzierte kWh für die ersten 5 Jahre, danach reduziert sich die<br />

För<strong>de</strong>rung auf 4 Ct/kWh für weitere 5 Jahre. Dem Geför<strong>de</strong>rten wird das in einem<br />

För<strong>de</strong>rvertrag garantiert. Grundlage für die Zusatzvergütung sind die Abrechnungen<br />

<strong>de</strong>s Netzbetreibers. Internet: www.ews-schoenau.<strong>de</strong>. Auch an<strong>de</strong>re<br />

Energieversorger verteilen Zuschüsse für Solarstromanlagen an ihre Kun<strong>de</strong>n.<br />

Der südbadischen Versorgers ba<strong>de</strong>nova zahlt 900 Euro Zuschuss und die<br />

Stadtwerke Waiblingen geben sogar bis zu 3.000 Euro zur neuen Anlage hinzu.<br />

Hosen runter: Finanzierungsanträge<br />

Wer schon einmal ein Haus<br />

gebaut hat und einen Bankkredit<br />

dafür beantragt hat,<br />

kann ein Lied davon singen,<br />

wie viele Formulare notwendig<br />

waren, um zu <strong>de</strong>m Geld<br />

zu kommen. Ein Kredit für<br />

eine Solaranlage ist zwar<br />

nur ein Bruchteil von einer<br />

Hausfinanzierung, trotz<strong>de</strong>m<br />

müssen sie hier viele Formulare<br />

ausfüllen. Alle vorgestellten<br />

Banken verlangen<br />

von Ihnen, bevor Sie einen<br />

Kredit erhalten eine „vertrauliche<br />

Selbstauskunft“<br />

© G.G. Lattek – Fotolia.com<br />

und geben vorbereitete Formulare<br />

an Sie weiter. Sie können die Formulare entwe<strong>de</strong>r als Download im<br />

Netz, per Post o<strong>de</strong>r per Mail anfor<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n Formularen müssen Sie <strong>Ihr</strong>e<br />

kompletten Lebens- und Einkommensverhältnisse offen legen: Familienstand,<br />

unterhaltspflichtige Kin<strong>de</strong>r, Monatseinkommen, Ausgaben pro Monat, Vermögen<br />

und Schul<strong>de</strong>n. Die Banken<br />

prüfen dann anhand <strong>Ihr</strong>er<br />

Angaben und einer Schufa-Auskunft,<br />

ob sie die Raten<br />

<strong>de</strong>s Kredits zurückzahlen können.<br />

Nehmen Sie das Ausfüllen<br />

<strong>de</strong>s Formulars sportlich:<br />

es bietet eine Chance, alle<br />

Geldangelegenheiten zu ordnen<br />

und einen Überblick über<br />

seinen Finanzen zu gewinnen.<br />

So kann man wenigstens dieser<br />

lästigen Angelegenheit etwas<br />

Gutes abgewinnen.<br />

Foto: Jorma Bork / pixelio.<strong>de</strong><br />

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Zur Vorbereitung. Was Banken von Ihnen wissen möchten:<br />

Foto: Marc Dietrich, Fotolia.com<br />

Linksammlung zu Photovoltaik-Krediten<br />

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- Detailliertes Angebot <strong>de</strong>r Photovoltaik-<br />

Anlage im Original<br />

- Letzter Einkommensteuerbescheid<br />

(manchmal <strong>de</strong>r letzten 2 Jahre)<br />

- Bei Selbständigen (wenn überhaupt zugelassen):<br />

Letzter Jahresabschluss und<br />

aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung,<br />

Einnahmen / Überschussrechnung<br />

- Bei Angestellten: Gehaltsnachweise<br />

(Dezember-Lohn/Gehaltsabrechnung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r letzten drei Monate)<br />

- Aktueller und vollständiger Grundbuchauszug<br />

vom Anlagenstandort (max. drei<br />

Monate alt)<br />

- Pachtvertrag bei gepachteten Standorten<br />

- manchmal Kontoauszüge <strong>de</strong>r letzten<br />

Monate<br />

- Grundbuchauszug o<strong>de</strong>r Grundsteuerbescheid<br />

- manchmal Feuerversicherungspolice (in<br />

Kopie)<br />

- manchmal vollständige Anschrift <strong>de</strong>s zuständigenEnergieversorgungsunternehmens<br />

(EVU)<br />

KfW<br />

http://www.kfw-mittelstandsbank.<strong>de</strong>/DE_Home/Kredite/Umweltschutz_im_Unternehmen/KfW-Erneuerbare_Energien/Foer<strong>de</strong>rbedingungen_Standard.jsp<br />

Umweltbank<br />

http://www.umweltbank.<strong>de</strong>/kredit/in<strong>de</strong>x_solarkredit.html<br />

GLS Bank<br />

http://www.gls.<strong>de</strong>/unsere-angebote/finanzierungen/regenerative-energien/private-photovoltaik-anlage.html<br />

DKB<br />

http://www.dkb.<strong>de</strong>/privatkun<strong>de</strong>n/energie/<br />

Sparda Bank<br />

https://www.sparda-b.<strong>de</strong>/mo<strong>de</strong>rnisieren_solarplan.php<br />

Ethik-Bank<br />

http://www.ethikbank.<strong>de</strong>/privatkun<strong>de</strong>n/oekokredit.html<br />

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Photovoltaik-Versicherungen<br />

Blitzscha<strong>de</strong>n bei PV-Anlage - links: gesprungenes Glas durch thermische Einwirkung, rechts: Schmauchspur im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Bypass-Dio<strong>de</strong> Foto: photovoltaikbuero Ternus & Diehl GbR<br />

<strong>Ihr</strong>e Kraftwerk auf <strong>de</strong>m Dach wird viel Geld kosten. Die Finanzierung steht. Die<br />

Anlage muss lange halten, dass Sie <strong>Ihr</strong>en Kredit zurückzahlen können. Wie<br />

muss ich die wertvolle Technik versichern, wer<strong>de</strong>n Sie sich fragen. <strong>Ihr</strong>e Photovoltaik-Anlage<br />

könnte durch Blitzschlag, Hagel o<strong>de</strong>r Sturm - sogenannte Elementarschä<strong>de</strong>n<br />

– beschädigt wer<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r die Anlage beschädigt ein Arbeiter<br />

beim Einbau o<strong>de</strong>r ein Kabel verursacht einen Brand? Sie haben auch gehört,<br />

dass Diebe hin und wie<strong>de</strong>r <strong>Solaranlagen</strong> von Dächern stehlen. Alle Risiken, gegen<br />

die Sie <strong>Ihr</strong>e PV-Anlage versichern wollen, unterschei<strong>de</strong>n sich versicherungstechnisch<br />

voneinan<strong>de</strong>r. Elementarschä<strong>de</strong>n wie Hagel o<strong>de</strong>r Sturm kann<br />

eine spezielle Photovoltaik-Anlagen-Versicherung ab<strong>de</strong>cken. Sie können die<br />

Anlage aber auch in eine bestehen<strong>de</strong> Versicherung (Feuer o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>) mit<br />

aufnehmen lassen.<br />

Unser Tipp:<br />

Ein Überblick über verschie<strong>de</strong>ne Anbieter von Photovoltaik-Versicherungen<br />

und die Vermittlung bieten zum Beispiel die Versicherungsmakler Rosanowske<br />

GmbH & Co. KG aus Köln im Internet: www.rosa-photovoltaik.<strong>de</strong><br />

Haftpflichtversicherung<br />

Für Schä<strong>de</strong>n, die durch eine Photovoltaik-Anlage an Dritten entstehen könnten,<br />

sogenannte Fremdschä<strong>de</strong>n, sollten Sie <strong>Ihr</strong> Kraftwerk in <strong>Ihr</strong>e Haftpflichtversicherung<br />

aufnehmen. Auch wenn solche Schä<strong>de</strong>n selten vorkommen, sollten Sie<br />

auf Nummer sicher gehen. Ein Beispiel wäre, wenn ein Modul vom Dach rutschen<br />

wür<strong>de</strong> und dabei einen Passanten o<strong>de</strong>r Nachbarn verletzt.<br />

Sprechen Sie mit <strong>Ihr</strong>em Versicherungsvertreter, dass Sie die PV-Anlage in <strong>Ihr</strong>e<br />

Haftpflichtversicherung eintragen wollen, damit Sie nicht eventuellen Scha<strong>de</strong>n<br />

aus eigener Tasche zahlen müssen. Fragen Sie <strong>Ihr</strong>en Versicherungsfachmann,<br />

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wie es mit <strong>de</strong>r privaten Haftschutzversicherung aussieht, wenn Sie steuerlich<br />

als Gewerbetreiben<strong>de</strong>r gelten. Zu<strong>de</strong>m sollten ausreichend hohe Deckungssummen<br />

für Personen-, Sach- und Vermögensschä<strong>de</strong>n (inkl. Regressansprüche<br />

<strong>de</strong>s EVU) vereinbart wer<strong>de</strong>n. Falls die private Haftpflichtversicherung nicht alles<br />

<strong>de</strong>ckt, sollten Sie eine Betreiber-Haftpflichtversicherung abschließen.<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Wohngebäu<strong>de</strong>versicherung<br />

Kleine Photovoltaik-Anlagen auf <strong>de</strong>m eigenen Hausdach können in <strong>Ihr</strong>e bestehen<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong>versicherungen integriert wer<strong>de</strong>n: Damit lassen sich Schä<strong>de</strong>n<br />

durch Hagel, Feuer, Sturm und Blitzschlag ab<strong>de</strong>cken. Die Aufnahme in eine bestehen<strong>de</strong><br />

Versicherung ist nicht teuer.<br />

Photovoltaik-Versicherungen<br />

Eine separate Versicherung ist für Großanlagen, zum Beispiel auf gepachteten<br />

Dächern, angebracht. Sie <strong>de</strong>ckt alle Gefahren ab, die bei einer solchen Anlage<br />

entstehen könnten. Achten Sie beim Vergleich <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Versicherungsangebote,<br />

was alles in <strong>de</strong>r Versicherung enthalten ist und welche Ausschlüsse<br />

(Naturkatastrophen, Kriege) es gibt. Die Grundlage einer sogenannten<br />

Photovoltaik-Versicherung ist meist eine Elektronikversicherung. Durch beson<strong>de</strong>re<br />

Bedingungen, Vereinbarungen o<strong>de</strong>r Klauseln wird <strong>de</strong>r Versicherungsschutz<br />

auf die speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen einer PV-Anlage angepasst. Die Photovoltaik-Versicherungen<br />

beinhalten eine Allgefahren<strong>de</strong>ckung. Das heißt, dass<br />

alles versichert ist, sofern es nicht ausgeschlossen ist. Der Versicherungsschutz<br />

ist umfangreicher als bei einer Wohngebäu<strong>de</strong>versicherung, <strong>de</strong>nn sie<br />

beinhaltet Versicherungsschutz gegen Beschädigungen o<strong>de</strong>r Zerstörungen<br />

(Sachscha<strong>de</strong>n) durch Bedienungsfehler, Überspannung o<strong>de</strong>r Kurzschluss,<br />

Brand, Wasser, Vorsatz Dritter, Konstruktions- o<strong>de</strong>r Materialfehler, Naturereignisse<br />

wie z. B. Sturm, Blitz, Hagel, Schneedruck, Frost o<strong>de</strong>r Mar<strong>de</strong>rbiss. Lesen<br />

Sie solche Versicherungsklauseln vor <strong>de</strong>m Unterzeichen genau durch.<br />

Montageversicherung<br />

Schon während <strong>de</strong>r Montage <strong>Ihr</strong>er PV-Anlage können unvorhergesehene Ereignisse<br />

eintreten wie Zerstörung o<strong>de</strong>r Diebstahl. Dann müssen die beschädigten<br />

o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Bauteile neu beschafft wer<strong>de</strong>n und die Anlage kann nicht termingerecht<br />

fertig wer<strong>de</strong>n. Das kostet Installateur und Betreiber Zeit, Geld und<br />

Nerven. Um wenigstens das finanzielle Risiko zu minimieren, bietet sich eine<br />

Montageversicherung an.<br />

Es gibt zwei unterschiedliche Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r Montageversicherung - die Einzelbeantragung<br />

und die umsatzbezogene Deckung. Für ein Montageprojekt und für<br />

selbstmontieren<strong>de</strong> Betreiber o<strong>de</strong>r Betriebe, die einmalig o<strong>de</strong>r nur gelegentlich<br />

Photovoltaik-Anlagen montieren, ist die Einzelbeantragung die Wahl. Solarmonteure,<br />

die ständig Solarstromanlagen installieren, schließen die umsatzbasierte<br />

Montageversicherung ab.<br />

Welche Versicherungsverträge für Sie am sinnvollsten sind, können Sie nur mit<br />

einem Versicherungsfachmann klären.<br />

Um die Angebote verschie<strong>de</strong>ner Versicherungsgesellschaften vergleichen zu<br />

können, sollten Sie fragen:<br />

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- Welche Risiken <strong>de</strong>ckt die Versicherung ab? Reicht das für meine Anlage?<br />

- Was zahlt die Versicherung im Scha<strong>de</strong>nsfall?<br />

- Wird bei einem Totalscha<strong>de</strong>n die Neuinstallation <strong>de</strong>r Solaranlage bezahlt<br />

o<strong>de</strong>r nur <strong>de</strong>r Restwert?<br />

- Wie hoch ist die Selbstbeteiligung?<br />

Unser Tipp: Muster für Versicherungsvertrag<br />

Das Fachmagazin „Photovoltaik“ bietet einen Mustervertrag für die Versicherung<br />

<strong>de</strong>r Solarstromanlage zum kostenfreien Download an:<br />

http://www.photovoltaik.eu/fileadmin/uploads/Anlagenservice.pdf<br />

Anmel<strong>de</strong>n beim Stromversorger<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: © Bernd_Leitner - Fotolia.com<br />

Als wären die Finanzierungsformulare noch nicht genug, muss die Solarstrom-<br />

Anlage beim öffentlichen Netzbetreiber angemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. <strong>Ihr</strong> Anlagenbauer<br />

muss die Solaranlage bei ihrem Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU)<br />

anmel<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>r Netzbetreiber, seien es Stadtwerke o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re regionale Anbieter,<br />

hat für die Solaranlage „technische Anschlussbedingungen“, kurz TAB<br />

genannt. Die ausführen<strong>de</strong> Firma kennt diese o<strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rt sie vom Netzbetreiber<br />

ein. <strong>Ihr</strong>e Anlage muss diesen TAB entsprechen. <strong>Ihr</strong> beauftragter Installateur<br />

muss beim Stromnetzbetreiber für die Anmeldung <strong>Ihr</strong>er Anlage ein Grundstückslageplan<br />

(Kopie vom Grundbuchamt), einen Übersichtsschaltplan <strong>Ihr</strong>er<br />

Photovoltaik-Anlage und die Datenblätter <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Solarmodule und<br />

Wechselrichter mit Konformitätserklärung einreichen.<br />

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Einspeiseverträge prüfen<br />

Foto: © puje - Fotolia.com<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) schreibt <strong>de</strong>n Netzbetreibern<br />

vor, dass sie <strong>de</strong>n Solarstrom ins<br />

Netz einspeisen müssen. Eigentlich<br />

ist dafür auch kein extra Vertrag notwendig,<br />

aber viele Stromversorger<br />

möchten gern mit Ihnen <strong>de</strong>n Einspeisevertrag<br />

abschließen. Sie müssen<br />

laut aktuell gelten<strong>de</strong>m EEG (Novelle<br />

vom 1.Januar 2009) keinen Einspeisevertrag<br />

unterzeichnen (siehe auch<br />

Kapitel 3).<br />

Manchmal ist jedoch so ein Vertrag auch für <strong>de</strong>n Anlagenbesitzer sinnvoll, <strong>de</strong>nn<br />

nicht alle technischen Details für <strong>de</strong>n Parallelbetrieb ihrer Anlage mit <strong>de</strong>m öffentlichen<br />

Stromnetz sind im EEG beschrieben. Der Einspeisevertrag kann solche<br />

zusätzlichen vertraglichen Regelungen zwischen Ihnen und <strong>Ihr</strong>em Netzbetreiber<br />

regeln. Aber <strong>de</strong>r Einspeisevertrag darf die Solarkun<strong>de</strong>n nicht schlechter<br />

stellen, als ihnen das EEG zubilligt. Auskunft und Beratung zu Einspeiseverträgen<br />

geben nicht nur spezielle Rechtsanwälte, auch die Verbraucherzentralen<br />

o<strong>de</strong>r ein örtlicher Solarverein. Letztere können ein Lied von <strong>de</strong>r „Verhin<strong>de</strong>rungstaktik“<br />

mancher regionalen Netzbetreiber singen und kennen meist auch die<br />

EVU, die Probleme bereiten.<br />

Was tun, wenn sich <strong>de</strong>r Netzbetreiber querstellt?<br />

Ein weiteres Beispiel, wie Netzbetreiber sich neben <strong>de</strong>n vorher beschriebenen<br />

Klauseln im Einspeisevertrag quer stellen, ist das Rauszögern <strong>de</strong>s Solareinspeise-Anschlusses.<br />

Als beliebter Grund für die Verzögerungstaktik wird oft<br />

eine Arbeitsüberlastung genannt. Das ist aber unrecht. Diesen Ärger können<br />

Sie vorbeugen, in<strong>de</strong>m Sie als Anlagenbetreiber so früh wie möglich das Fertigstellen<br />

<strong>de</strong>r Anlage <strong>de</strong>m EVU mit einem Datum ankündigen. Zwischen <strong>de</strong>r EVU-<br />

Anmeldung und <strong>de</strong>r Fertigstellung sollten min<strong>de</strong>stens zwei Wochen Frist liegen.<br />

Der Solarenergieför<strong>de</strong>rverein in Aachen hat auf seiner Webseite unter anwaltlicher<br />

Anleitung einen Textbaustein vorgegeben, damit Sie mit <strong>de</strong>m Anschreiben<br />

an <strong>de</strong>n EVU auf <strong>de</strong>r sicheren Seite sind:<br />

" Wir bitten Sie auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r gesetzlichen Regelung in § 5 Abs. 1 EEG<br />

um eine unverzügliche Bearbeitung. Da es sich um eine Anlage mit nur ... kWp<br />

(Hausanschluss) han<strong>de</strong>lt und es in <strong>de</strong>m betroffenen Netzbereich keine Engpässe<br />

gibt, gehen wir davon aus, dass eine Freigabe <strong>de</strong>s Anschlusses bis zum angegebenen<br />

Anschlussdatum erfolgen kann. An<strong>de</strong>renfalls bitten wir um Mitteilung<br />

bis zum ..... " (Zitat Quelle:SFV)<br />

Sollten Sie mit einer Solarstromanlage mehr als 30 kWp ins Netz speisen wollen,<br />

dann noch folgen<strong>de</strong>n Satz einfügen:<br />

"Sollte <strong>de</strong>r Netzanschluss aus technischer Sicht nicht am bestehen<strong>de</strong>n Grundstücksanschlusspunkt<br />

erfolgen können, so bitten wir vorsorglich um Offenlegung<br />

<strong>de</strong>r Netzdaten nach § 5 (5) EEG." (Zitat Quelle:SFV)<br />

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EEG-Clearingstelle<br />

Für Streitigkeiten mit <strong>de</strong>m Netzeinspeiser und an<strong>de</strong>ren Konflikten in Bezug ihrer<br />

Solarstromanlage hat die Bun<strong>de</strong>sregierung eine Vermittlungsbehör<strong>de</strong> eingerichtet.<br />

Die sogenannte Clearingstelle EEG klärt Streitigkeiten und Anwendungsfragen<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Auf <strong>de</strong>r Homepage<br />

<strong>de</strong>r Clearingstelle www.clearingstelle-eeg.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n Sie Informationen zum aktuellen<br />

Recht <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien und <strong>de</strong>ssen Weiterschreibung. Hier<br />

wer<strong>de</strong>n zum Beispiel alle gelten<strong>de</strong>n und vorbereiteten Gesetze vorgestellt sowie<br />

aktuelle Gerichtsurteile veröffentlicht.<br />

Unser Tipp: Aktion Einspeisevertrag <strong>de</strong>r Fachzeitschrift „Photon“<br />

Zukünftige PV-Anlagenbesitzer<br />

sind im Normalfall juristische Laien.<br />

Sie können einen Einspeisevertrag,<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Netzbetreiber ihnen<br />

vorgelegt, nicht richtig beurteilen.<br />

Um Fallstricke im Vertrag<br />

zu erkennen im Vertrag zu erkennen,<br />

bietet das Magazin Photon seinen Lesern einen beson<strong>de</strong>ren Service:<br />

Sie können <strong>de</strong>n Einspeisevertrag unter Angabe <strong>Ihr</strong>er Abo-Nummer <strong>de</strong>r Zeitschrift<br />

zusen<strong>de</strong>n. Der Verlagsjustiziar bewertet ihn dann mit vorbildlich, akzeptabel<br />

o<strong>de</strong>r „vom Abschluss wird abgeraten“. Nicht-Abonnenten können<br />

einen Mustervertrag zur Einspeisung von Solarstrom downloa<strong>de</strong>n unter:<br />

www.photon.<strong>de</strong><br />

Stromwechsler und gleichzeitige Solarstromerzeuger<br />

Seit <strong>de</strong>r Liberalisierung <strong>de</strong>s Strommarktes kann je<strong>de</strong>r Verbraucher zum Stromanbieter<br />

seiner Wahl wechseln. Das spart oft viel Geld für Stromrechnungen<br />

und macht auch einen Umzug zu einem Ökostromanbieter möglich. Sind Sie<br />

ein cleverer Stromwechsler? Dann sind Sie vom regionalen Stromanbieter, <strong>de</strong>r<br />

gleichzeitig auch <strong>de</strong>r Netzbetreiber ist, zu einem überregionalen Stromlieferanten<br />

gewechselt. Der ist aber nicht für die Solarstromvergütung zuständig. Dafür<br />

ist wie<strong>de</strong>r <strong>Ihr</strong> alter Stromanbieter (und Netzbetreiber) verantwortlich. Er nimmt<br />

<strong>de</strong>n Strom aus <strong>Ihr</strong>er Photovoltaik-Anlage ab und vergütet Ihnen <strong>de</strong>n Sonnenstrom.<br />

Der neue Stromanbieter liefert weiterhin <strong>de</strong>n Haushaltsstrom und stellt<br />

die Rechnung dafür.<br />

Linksammlung Ökostrom-Anbieter:<br />

www.lichtblick.<strong>de</strong><br />

www.greenpeace-energy.<strong>de</strong><br />

www.ews-schoenau.<strong>de</strong><br />

www.naturstrom.<strong>de</strong><br />

www.oekostrom-anbieter.info<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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Kapitel 4 – Meine Solarstrom-Anlage: Installation und Betrieb<br />

Installation auf <strong>de</strong>m Dach<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: Sharp Electronics Europe<br />

So schnell wie ein solares Kleinkraftwerk auf <strong>de</strong>m Dach wird kein an<strong>de</strong>res Kraftwerk<br />

gebaut: Die Installateure benötigen in <strong>de</strong>r Regel für die komplette Installation<br />

einer Photovoltaik-Anlage auf einem Einfamilienhaus nur zwei bis drei<br />

Tage. Bevor <strong>Ihr</strong>e Solaranlage auf das Dach montiert wird, muss das Dach in einem<br />

einwandfreien Zustand sein. Sollten Dachziegel beschädigt sein, dann sollten<br />

Sie diese vor <strong>de</strong>r Anlagenmontage reparieren.<br />

Unser Tipp: Lüfterziegel kontrollieren<br />

Falls Sie selbst - in Absprache mit <strong>Ihr</strong>em Anlagenanbieter<br />

- montieren wollen, dann kontrollieren<br />

Sie, bevor die Module und das Montagegestell<br />

geliefert wer<strong>de</strong>n, ob Sie sogenannte<br />

Lüftungsziegel auf <strong>Ihr</strong>em Dach besitzen. Nach<br />

<strong>de</strong>m Entfernen o<strong>de</strong>r Aufbohren <strong>de</strong>r Lüftungsgitter<br />

fä<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Elektriker durch die freie Öffnungen<br />

<strong>de</strong>r Lüftungsziegel die Kabel für <strong>de</strong>n<br />

Solarstrom. Sollten Sie keine Lüfterziegel besitzen,<br />

kaufen Sie sich passen<strong>de</strong> Ziegel o<strong>de</strong>r<br />

Dachsteine für <strong>Ihr</strong>en Dachtyp bei einem Dach-<br />

Foto: Lüfterziegel, Braas<br />

<strong>de</strong>cker o<strong>de</strong>r auf einem Baumarkt nach. Beim<br />

Fehlen von Lüfterziegeln könnten Sie zwar für<br />

die Kabeldurchführung Schlitze in die vorhan<strong>de</strong>nen Dachsteine fräsen. Das<br />

birgt aber die Gefahr, dass dann die Isolierung <strong>de</strong>r Solarkabel durch die Wärme<strong>de</strong>hnung<br />

<strong>de</strong>r Ziegel zerrieben wer<strong>de</strong>n könnte. Dadurch könnte eine Brandgefahr<br />

ausgehen.<br />

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Arbeitsschutz bei <strong>de</strong>r Dachmontage<br />

Bei Eigenleistung bei <strong>de</strong>r Modulmontage müssen Sie für <strong>Ihr</strong>e Sicherheit und die<br />

<strong>Ihr</strong>er Helfer bei <strong>de</strong>n Dacharbeiten achten. Sorgen Sie dafür, dass Sie sicher<br />

aufs Dach kommen und sich auch sicher auf <strong>de</strong>m Dach bewegen können. Der<br />

häufigste Unfall bei Dachmontagearbeiten ist <strong>de</strong>r Sturz von <strong>de</strong>r Leiter, bei <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>r Arbeiter o<strong>de</strong>r die Leiter selbst das Gleichgewicht verliert. Deshalb ist das<br />

Sturzvermei<strong>de</strong>n das oberste Gebot. Auf <strong>de</strong>r sicheren Seite liegen Sie, wenn Sie<br />

statt einer wackeligen Leiterkonstruktion ein Gerüst für die Dauer <strong>de</strong>r Montagearbeiten<br />

ausleihen. Gerüstbaufirmen o<strong>de</strong>r spezielle Gerüste-Ausleiher sind Profis<br />

und liefern und montieren Ihnen ein Arbeitsschutz gerechtes Gerüst. Fragen<br />

Sie <strong>de</strong>n Gerüstbauer, ob er Erfahrung beim Stellen von Gerüsten für <strong>Solaranlagen</strong><br />

besitzt. Am besten geeignet ist ein frei stehen<strong>de</strong>s Gerüst, wo keine Dübel<br />

für das fixieren in <strong>de</strong>r Hauswand benötigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: C. Hilgers<br />

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Auf <strong>de</strong>m Dach können Sie sich mit einem Fanggurt<br />

zusätzlich sichern, so wie ihn auch die Profis<br />

benutzen. Der Fanggurt wird eng am Körper<br />

angelegt, ähnlich wie beim Bergsteigen. Auch<br />

ein Fangnetz, vom Profi Dachfang genannt, unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsbereichs bietet zusätzliche<br />

Sicherheit bei Dächern ab 15 Grad Dachneigung.<br />

Die Module kommen<br />

Falls <strong>de</strong>r beauftragte Handwerker die Module nicht selbst auf die Baustelle beför<strong>de</strong>rt,<br />

dann liefert ein Spediteur <strong>Ihr</strong>e Solarmodule an. Achten Sie bei Lieferung<br />

darauf, dass <strong>de</strong>r Fahrer die Module nicht an <strong>de</strong>r Grundstücksgrenze ablädt,<br />

son<strong>de</strong>rn weisen ihnen einen günstigen Platz auf <strong>Ihr</strong>em Grundstück zu. Der Lieferant<br />

muss so lange warten, bis Sie alle angelieferten Teile überprüft haben.<br />

Vergleichen Sie die Module anhand <strong>de</strong>s Angebots, dass auch die angebotenen<br />

Typen geliefert wur<strong>de</strong>n und die Anzahl stimmt. Falls die Verpackung <strong>de</strong>r Module<br />

beschädigt sein sollte, dann öffnen sie diese und schauen nach, ob eventuell<br />

die Module beschädigt sind. Vermerken sie Schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Lieferschein o<strong>de</strong>r<br />

Übergabe-Protokoll. Schadhafte Module können Sie <strong>de</strong>m Spediteur gleich zurückgeben.<br />

Beachten Sie, dass Reklamationsfristen meist recht kurz sind und<br />

reklamieren Sie bei Schä<strong>de</strong>n sofort schriftlich.<br />

Achtung Strom!<br />

Die Montage <strong>de</strong>r Solarmodule erfolgt immer unter Spannung, weil die Solarzellen<br />

automatisch elektrische Spannung erzeugen, wenn Licht auf sie fällt<br />

(siehe „photovoltaischer Effekt“ Kapitel 1). Berühren Sie <strong>de</strong>shalb nicht die Anschlusskontakte<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re freiliegen<strong>de</strong> spannungsführen<strong>de</strong> Teile. Eine Eigenmontage<br />

darf nur durchgeführt wer<strong>de</strong>n, wenn die Solarmodule vollisolierte<br />

Steckkontakte besitzen o<strong>de</strong>r die Spannung unterhalb <strong>de</strong>r Schutzkleinspannung<br />

von 120 Volt liegt.<br />

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Die Montage auf <strong>de</strong>m Dach<br />

Die Auf-Dach-Montage <strong>de</strong>r Module auf einem Schrägdach ist <strong>de</strong>r Klassiker unter<br />

<strong>de</strong>n Montagearten auf Einfamilienhäusern. Die Unterkonstruktion unter <strong>de</strong>n<br />

Modulen spielt wortwörtlich die tragen<strong>de</strong> Rolle für <strong>Ihr</strong>e PV-Anlage. Das Montagegestell<br />

mit <strong>de</strong>n zugehörigen Verbindungselementen bin<strong>de</strong>t die Solarmodule<br />

in die vorhan<strong>de</strong>ne Dachstatik ein und sorgt dafür, dass <strong>Ihr</strong> Sonnenkraftwerk bei<br />

Wind und Wetter störungsfrei arbeiten kann. Das Montagesystem darf dabei die<br />

Dachein<strong>de</strong>ckung nicht beschädigen. Für Schrägdächer haben sich zwei Auf-<br />

Dach-Befestigungslösungen auf <strong>de</strong>m Markt durchgesetzt: das Klemmsystem<br />

und das Einlagesystem. Bei bei<strong>de</strong>n Montagesystemen verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Monteur<br />

das Untergestell über einen Dachhaken, auch Sparrenanker o<strong>de</strong>r Dachanker<br />

genannt, mit <strong>de</strong>r Dachstuhl-Konstruktion. Dachhaken sollten immer in <strong>de</strong>n tragen<strong>de</strong>n<br />

Teilen <strong>de</strong>s Daches (Sparren o<strong>de</strong>r Pfetten) befestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unser Tipp: Worauf Sie beim Montagesystem achten sollten<br />

Für Solar-Montagesysteme gibt es keine Norm, <strong>de</strong>shalb sollten Sie <strong>de</strong>m Anbieter<br />

nach einem Eintrag in <strong>de</strong>r Bauregelliste <strong>de</strong>s DIBt (Deutsches Institut für<br />

Bautechnik) fragen. Ein TÜV-geprüftes Montagesystem bietet zusätzliche Gewähr<br />

für die Qualität <strong>de</strong>s Systems, wenn es fachgerechter nach Herstellerunterlagen<br />

montiert wird. Wenn Sie selbst montieren, dann sollten Sie <strong>Ihr</strong> Werk -<br />

bevor die Module auf das Dach kommen - durch einen Fachmann (<strong>Ihr</strong>en Solarteur)<br />

begutachten lassen.<br />

Eigenmontage: Welches Werkzeug wird benötigt?<br />

Sie brauchen für sich und <strong>Ihr</strong>e<br />

Helfer eine Schutzausrüstung<br />

mit Arbeitsschutzbrille, Arbeits-<br />

Handschuhen, Gehörschützer,<br />

Gurt, Fangnetz und eventuell<br />

eine Staubmaske, wenn sie<br />

Dachziegel „flexen“ wollen.<br />

Für die Montagearbeiten wird ein Akku-Schrauber o<strong>de</strong>r eine Bohrmaschine benötigt,<br />

ein handlicher Winkelschleifer (Flex) mit Diamanttrennblatt und Schruppscheibe.<br />

Für das Aufmaß benötigen Sie Krei<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r einen Bleistift, Maßband<br />

und Zollstock und eventuell eine ca. 10 m lange Schlagschnur (Maurerschnur).<br />

Für die Verschraubungen sind Schraubenschlüssel (Maulschlüssel) für Sechskantschrauben,<br />

Innensechskantschlüssel (Inbusschlüssel), Schlitzschraubendreher<br />

und ein Drehmomentschlüssel notwendig. Die Schlüsselgrößen erfahren<br />

Sie vom Montagesystemlieferanten. Legen Sie sich auch einen Hammer, eine<br />

Wasserwaage und evtl. eine Kombi- und Rohrzange bereit.<br />

Unser Tipp: Werkzeug für Selbstmontage ausleihen<br />

Der Teufel steckt oft im Detail, insbeson<strong>de</strong>re wenn Sie bei einer Selbstmontage<br />

feststellen, dass Ihnen wichtige Werkzeuge wie ein Spezialschlüssel für<br />

Verschraubungen o<strong>de</strong>r eine Hebebühne/Leiteraufzug fehlen. Viele Solarteure<br />

bieten <strong>de</strong>n Service, wichtiges PV-Werkzeug bzw. Hebezeuge auszuleihen.<br />

Fragen Sie, wenn Sie eine Eigenleistung mit <strong>Ihr</strong>em Lieferanten vereinbart haben,<br />

welches Werkzeug Sie brauchen und nach <strong>de</strong>n Ausleihkosten.<br />

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Montagesystemteile Schrägdach im Detail<br />

Der Dachhaken wird über die Ankerplatte<br />

(auch Fußplatte) mit Holzschrauben<br />

am Dachsparren befestigt.<br />

Der Bügel (Haken) zwischen <strong>de</strong>n<br />

Dachplatten überträgt die Haltekraft<br />

nach außen. Auf <strong>de</strong>m Bügel wer<strong>de</strong>n<br />

die Trägerprofile für die Module befestigt.<br />

Der eingesetzte Dachhaken muss<br />

zum Dach passen. So gibt es Haken<br />

für spezielle Dachformen wie „Frankfurter<br />

Pfanne“ „ Biberschwanz“ o<strong>de</strong>r<br />

„Schieferdach“. Dachhaken wer<strong>de</strong>n<br />

Foto: ALTEC Mittig und Manger<br />

aus <strong>de</strong>n Materialien E<strong>de</strong>lstahl 1.4301<br />

(V2A), verzinktem Stahl o<strong>de</strong>r Aluminium<br />

angeboten.<br />

Modul mit Trägerprofil und Dachanker,<br />

Foto: Schüco International<br />

Montageschiene mit integriertem Kabelkanal,<br />

Foto: SWT Solar<br />

Montage Mittelklemme, Foto: BP Europa SE<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Die Module wer<strong>de</strong>n auf Trägerprofilen,<br />

auch als Montageschiene bezeichnet,<br />

befestigt. Manche Profile<br />

besitzen einen zusätzlichen Kanal für<br />

das verlegen <strong>de</strong>r Solar-Gleichstromkabel.<br />

Montagschienen gibt es aus<br />

verzinktem Stahlblech, aus Aluminium<br />

o<strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lstahl, beschichtet und unbeschichtet<br />

.<br />

Profilschienen-Kreuzverbindung<br />

Bei statisch höher belasteten Anlagen<br />

(Schnee und Wind), wer<strong>de</strong>n Profilschienen<br />

in Kreuzverbindung verlegt.<br />

Modulklemmen sind an die Stärke <strong>de</strong>r<br />

Module angepasst. Modul-Mittelklemmen<br />

kommen zwischen zwei Module<br />

und wer<strong>de</strong>n damit auf die Montageschiene<br />

geklemmt.<br />

Modul-End- o<strong>de</strong>r Randklemmen kommen<br />

jeweils rechts und links am Abschluss<br />

einer Modulreihe zum Einsatz.<br />

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Arbeitsschritte bei <strong>de</strong>r Aufdach-Montage<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: Schletter Solar Montagesysteme<br />

Zuerst entfernt <strong>de</strong>r Monteur an <strong>de</strong>n Montagestellen einzelne Ziegel, um an <strong>de</strong>n<br />

Sparren o<strong>de</strong>r die Pfetten <strong>de</strong>s Dachstuhls heranzukommen. In die Holz-Dachsparren<br />

bohrt er dann zwei Löcher für die Befestigungsschrauben <strong>de</strong>r Dachhaken.<br />

Dabei sollte <strong>de</strong>r Bügel <strong>de</strong>s Dachhakens möglichst in einer Mul<strong>de</strong> <strong>de</strong>s darunterliegen<strong>de</strong>n<br />

Dachziegels liegen. Der Fachmann bezeichnet die Bohrungen<br />

als Befestigungspunkte. Die Anzahl dieser Befestigungspunkte und die <strong>de</strong>r<br />

Dachhaken sind vom Montagesystem-Anbieter genau statisch berechnet, um<br />

Schnee- und Windlasten auszuhalten. Bei geringen Schnee-und Windlasten im<br />

Flachland könnten das zum Beispiel 1 bis 1,5 Dachhaken pro Quadratmeter<br />

Dachfläche sein. Hohe Schneelasten bis zu 5 Kilo-Newton pro Quadratmeter<br />

(kN/m2) und darüber gibt es in zum Beispiel in Gebirgsregionen. Hohe Windlasten<br />

können sowohl an <strong>de</strong>r Küste als auch im Bergland bestehen. Bei einer Eigenmontage<br />

darf auf keinen Fall von <strong>de</strong>r statisch geprüften Anzahl <strong>de</strong>r Dachhaken<br />

abgewichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: C. Hilgers<br />

Die Dachhaken wer<strong>de</strong>n mit Sechskantschrauben<br />

am Sparren befestigt. Damit <strong>de</strong>r<br />

Dachhaken nicht auf <strong>de</strong>m Dach aufliegt,<br />

muss <strong>de</strong>r Installateur eine Aussparung aus<br />

<strong>de</strong>m Dachziegel o<strong>de</strong>r Dachbetonstein mit<br />

einer Schleifmaschine ausflexen. Danach<br />

wird <strong>de</strong>r Ziegel wie<strong>de</strong>r eingehangen. Flexarbeiten<br />

und eventuellen Ziegelbruch kann<br />

man vermei<strong>de</strong>n, wenn statt <strong>de</strong>s Dachziegels<br />

ein spezieller Ersatz-Dachziegel aus<br />

Stahlblech montiert wird. wer<strong>de</strong>n. Für Kabeldurchführungen<br />

<strong>de</strong>r DC (Gleichstrom)-<br />

Leitungen müssen Lüftungsziegel- o<strong>de</strong>r<br />

Pfannen gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

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Verlegen <strong>de</strong>r Montage-schienen – Foto: Schletter Solar Montagesysteme<br />

Sind alle Dachhaken befestigt, wer<strong>de</strong>n die Montageschienen (Querträger) daran<br />

befestigt. DC-Profilschienen wer<strong>de</strong>n zum Beispiel auf Dachhaken aufgelegt<br />

und nach <strong>de</strong>m Ausrichten verschraubt. Wird ein Kabelkanal für die Solarkabel<br />

genutzt, sollte er mit Gefälle verlegt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r tiefsten Stelle eine<br />

Bohrung erhalten, damit sich kein Wasser im Kanal ansammeln kann. Das ist<br />

vor allem wichtig, wenn sich Stecker im Kabelkanal befin<strong>de</strong>n.<br />

Modulmontage<br />

Module können<br />

vertikal als auch<br />

horizontal verlegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Modulhersteller<br />

muss die Montageart<br />

aber freigeben.<br />

Foto:<br />

www.aercon-solar.<strong>de</strong><br />

Meist wer<strong>de</strong>n die Module auf die Montageschienen am Bo<strong>de</strong>n vormontiert und<br />

die Verkabelung vorbereitet. Das erste Modul wird auf <strong>de</strong>r Rückseite an die ankommen<strong>de</strong><br />

Leitung angeklemmt, bei je<strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Modul wird <strong>de</strong>r „Kabelschwanz“<br />

(mit o<strong>de</strong>r ohne Stecker) weiter verlegt. Anschließend hievt die Montagefirma<br />

(o<strong>de</strong>r Sie) die Module auf <strong>Ihr</strong> Dach. Es gibt aber auch Systeme, wo die<br />

Module einzeln auf <strong>de</strong>m Dach montiert wer<strong>de</strong>n. Die vormontierten Module wer-<br />

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<strong>de</strong>n dann auf die Schienen aufgelegt und mit Modulklemmen fixiert. Am En<strong>de</strong><br />

je<strong>de</strong>r Modulreihe verwen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Monteur sogenannte Klemmwinkel / Modulendklemmen<br />

zur Befestigung. Die unterste Reihe <strong>de</strong>r Module wird gegen Abrutschen<br />

gesichert.<br />

Mit zwei Klemmplatten wer<strong>de</strong>n jeweils zwei Module miteinan<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Montageschiene<br />

befestigt. Am En<strong>de</strong> je<strong>de</strong>r Modulreihe wer<strong>de</strong>n Klemmwinkel eingesetzt.<br />

Die meisten Montagesysteme lassen eine Anordnung <strong>de</strong>r Module für<br />

hochkant stehend und/o<strong>de</strong>r querliegend zur Dachkante zu. Achten Sie darauf,<br />

die Module bei <strong>de</strong>r Montage nicht zu betreten.<br />

Die Modulmontage en<strong>de</strong>t damit, dass Sie o<strong>de</strong>r die beauftragte Firma das Dach<br />

auf offene (Tritt-) Stellen und vergessene Ziegel – auch unter <strong>de</strong>n montierten<br />

Modulen – überprüfen. Schließen Sie alle offenen Löcher in <strong>de</strong>r Dachhaut, damit<br />

es später nicht herein regnet. Bevor Sie <strong>Ihr</strong> Solarkraftwerk <strong>de</strong>m Elektroinstallateur<br />

überlassen, überprüfen Sie, dass Sie kein Werkzeug auf <strong>de</strong>m Dach<br />

vergessen haben. Wichtig: Wenn die Dacharbeiten been<strong>de</strong>t sind, muss <strong>Ihr</strong><br />

Handwerker - o<strong>de</strong>r bei Eigenleistungen Sie – kontrollieren, ob die Dachhaut<br />

wie<strong>de</strong>r wetterdicht verschlossen ist wie vorher!<br />

Häufige Montagefehler in <strong>de</strong>r Praxis<br />

Der häufigste Montagefehler dürfte <strong>de</strong>r Ziegelbruch sein. Folge davon ist, dass<br />

Feuchtigkeit durch die Dachhaut ins Gebäu<strong>de</strong>innere dringt. Verursacht wird <strong>de</strong>r<br />

Ziegelbruch meist durch Aufliegen <strong>de</strong>r Dachhaken auf <strong>de</strong>n Ziegel bei zu großen<br />

Lasten, z. B. bei hoher Schneelast. Er wird dadurch regelrecht zerdrückt. Eine<br />

weitere Ursache ist unsachgemäßes Bearbeiten <strong>de</strong>s Ziegels mit <strong>de</strong>m Winkelschleifer,<br />

dass <strong>de</strong>r Ziegel Risse bekommt und so seine Festigkeit verliert. Dem<br />

Ziegelbruch und Feuchtescha<strong>de</strong>n kann vorgebeugt wer<strong>de</strong>n, wenn Sie ein statisch<br />

korrekt ausgelegtes Montagesystem nutzen und die Montageanleitung genau<br />

beachten. Ein weiterer Montagefehler sind aufliegen<strong>de</strong> und lose verlegte<br />

Gleichstromkabel. Stürmt es oft, dann bewegen sich die Kabel durch Win<strong>de</strong>inwirkung<br />

ständig hin und her und scheuern die Isolierung auf. Kommt es ganz<br />

ungünstig, entsteht dadurch ein Lichtbogen und es brennt. Achten Sie <strong>de</strong>shalb<br />

darauf, dass die DC-Kabel mit UV-beständige Kabelbin<strong>de</strong>r fixiert, nicht gequetscht<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aufliegen.<br />

Unser Tipp: TÜV-zertifiziertes Montagesystem einsetzen<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Kaufen Sie von <strong>Ihr</strong>em Anbieter ein TÜV-zertifiziertes<br />

Montagesystem ein. Damit liegen<br />

Sie auf <strong>de</strong>r sicheren Seite. Das TÜV-Zertifikat<br />

bietet Ihnen Sicherheit, eine einfache<br />

Montage, eine verständliche Bedienungsanleitung,<br />

Qualität <strong>de</strong>r Systemteile und die<br />

Umweltverträglichkeit <strong>de</strong>r eingesetzten Materialien.<br />

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Indach-Montage<br />

Indach-Montage mit einzelnen Modulreihen,<br />

System Sun<strong>de</strong>ck, Grafik: SolarWorld AG<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Komplett- Dach mit Modulen,<br />

Foto: Ernst Schweizer AG, Metallbau<br />

Die Indach-Montage, also die Integration <strong>de</strong>r Solarmodule ins Schrägdach, gelten<br />

als beson<strong>de</strong>rs elegante, aber auch teure Lösung. Sie ist i<strong>de</strong>al für Neubauten<br />

und Dachsanierungen. Hier sollten sie am besten <strong>de</strong>n Profi auf <strong>Ihr</strong> Dach lassen,<br />

beson<strong>de</strong>rs wenn das komplette Dach als Solarkraftwerk ausgeführt wird. Im<br />

Nachrüstfall müssen bei <strong>de</strong>r Indach-Montage vorher die Dachziegel entfernt<br />

wer<strong>de</strong>n, um Platz für die Solardachziegel zu schaffen.<br />

Für die Indach-Montage gibt es unterschiedliche Montagesysteme, die die Module<br />

entwe<strong>de</strong>r teilweise ins Dach integrieren o<strong>de</strong>r gleich das gesamte Dach mit<br />

„Solarziegeln“ be<strong>de</strong>cken. Die Systemanbieter haben vorkonfektionierte Montagesysteme<br />

im Programm, die einen sicheren Dachaufbau garantieren. Bei <strong>de</strong>m<br />

Indach-Montagesystem einzelner Module wer<strong>de</strong>n Bleche mit <strong>de</strong>r Dachlattung<br />

verschraubt und bil<strong>de</strong>n eine Art Wanne für die weiteren Anlagenteile. Bei <strong>de</strong>r Indach-Montage<br />

ist beson<strong>de</strong>rs auf die Hinterlüftung <strong>de</strong>r Module zu achten. Fragen<br />

Sie <strong>Ihr</strong>en Montagesystemanbieter o<strong>de</strong>r <strong>Ihr</strong>en Handwerker danach, wie die<br />

Hinterlüftung bei <strong>Ihr</strong>em Dachsystem funktioniert. Gegebenenfalls muss die bei<br />

<strong>de</strong>r Verkabelung <strong>de</strong>r Module untereinan<strong>de</strong>r, auf das Freibleiben <strong>de</strong>r Lüftungsöffnungen<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Hinterlüftete Dachkonstruktionen (Kaltdächer) eignen sich für die Indach-Montage<br />

einer Solarstromanlage besser als nicht hinterlüftete Dachkonstruktionen<br />

(Warmdächer). Bei Kaltdächern kann die Stauwärme, die sich hinter bzw. unter<br />

<strong>de</strong>n Modulen bil<strong>de</strong>t, abgeführt wer<strong>de</strong>n. Eine Überhitzung wür<strong>de</strong> die Leistungsabgabe<br />

<strong>de</strong>r Module senken.<br />

Wenn eine komplette, nach Sü<strong>de</strong>n ausgerichtete Dachseite zum Kraftwerk wer<strong>de</strong>n<br />

soll, dann wird das Dach mit speziellen PV-Modulen wie mit Dachziegeln<br />

ge<strong>de</strong>ckt. Kleinteilige Solarmodule erfor<strong>de</strong>rn aber gegenüber großflächigen Modulen<br />

einen <strong>de</strong>utlich höheren Montageaufwand bei <strong>de</strong>r Verkabelung. Dafür sehen<br />

sieht dann aber die fertige, vollständig plane Oberfläche <strong>de</strong>s Solardaches<br />

optisch besser aus.<br />

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Flachdach-Montage<br />

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Foto: Schletter Solar Montagesysteme<br />

Sollte <strong>Ihr</strong> Eigenheim im Bungalowstil gebaut sein und sie statt eines Schrägdach<br />

ein Flachdach besitzen, müssen Sie nicht auf <strong>Ihr</strong> eigenes Solarkraftwerk<br />

verzichten. Der notwendige Neigungswinkel <strong>de</strong>r Module, damit diese für Sie<br />

wirtschaftlich Sonnenenergie einfangen, gewährleisten Flachdach-Montagesysteme.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n die Module <strong>de</strong>r Sonne entgegen aufgestän<strong>de</strong>rt. Der typische<br />

Anwendungsfall für die Flachdachmontagen sind aber nicht Einfamilienhäuser,<br />

son<strong>de</strong>rn die großflächigen Dächer von Industriebauten und Mehrfamilienhäusern.<br />

Weil Flachdächer sehr unterschiedlich aufgebaut sind, gibt es kein Universal-<br />

Montagesystem für diese Dachart. <strong>Ihr</strong> Monteur wird bei einem Systemanbieter<br />

die geeigneten Komponenten für die Modulbefestigung auswählen. Bei <strong>de</strong>n<br />

meisten Flachdach-Montage-Systemen wer<strong>de</strong>n eine o<strong>de</strong>r mehrere Module in<br />

Reihe auf einem speziellen Querträger aufgestellt. Die Querträgerkonstruktion<br />

ist dabei auf einer Stützenreihe befestigt. Diese Stützen sind in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Anstellwinkeln erhältlich. Für netzgekoppelte Anlagen sind 30-Grad-Anstellwinkel<br />

üblich. Sie gewährleisten einen optimalen Jahreswirkungsgrad.<br />

Bei mehreren Modulreihen muss aufgepasst wer<strong>de</strong>n, dass sich die Module<br />

nicht gegenseitig verschatten, beson<strong>de</strong>rs im Winter, wenn die Sonne tiefer<br />

steht. Damit Wind und Wetter <strong>de</strong>n Modulen nicht scha<strong>de</strong>n, gibt es bei <strong>de</strong>n<br />

Flachdachmontagen grundsätzlich zwei Systeme für die Stützenbefestigung:<br />

mit Dachdurchdringung und Beschwerungslösungen. Auf die Stützelemente<br />

kommen Montageschienen. Das Befestigen erfolgt mit gleichen o<strong>de</strong>r ähnlichen<br />

Komponenten wie bei <strong>de</strong>r Schrägdach-Montage.<br />

Beschwerungslösung be<strong>de</strong>utet, dass die Dachhaut nicht geöffnet wird, son<strong>de</strong>rn<br />

die Stützen mit Ballast, zum Beispiel UV-beständige Kunststoffplatten o<strong>de</strong>r Aluminium-Wannen,<br />

die mit Kies o<strong>de</strong>r Betonsteinen beschwert wer<strong>de</strong>n. Bei dieser<br />

Lösung muss beson<strong>de</strong>rs die Statik <strong>de</strong>s Flachdachs beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

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Dafür führt <strong>de</strong>r Montagesystem-Anbieter eine Beschwerungsberechnung nach<br />

<strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Regelwerken durch.<br />

Ist die Beschwerungslösung zu schwer für das Flachdach o<strong>de</strong>r ist das Flachdach<br />

auf einem Neubau, bieten sich Montagesysteme an, die wie bei <strong>de</strong>r<br />

Schrägdachmontage auf <strong>de</strong>r Dachunterkonstruktion befestigt wer<strong>de</strong>n. Hierbei<br />

muss <strong>de</strong>r Monteur auf ein dichtes Verschließen <strong>de</strong>r Dachhaut achten, um<br />

Feuchteeindringen zu vermei<strong>de</strong>n. Hierbei raten Experten zu mehrlagigen<br />

Dachabdichtungen und zu Exaktheit beim Abdichten an <strong>de</strong>n Durchdringungspunkten.<br />

Auf <strong>de</strong>m Flachdach muss <strong>de</strong>r Monteur für einen ebenen und festen Untergrund<br />

sorgen. Mögliche Unebenheiten sind auszugleichen. Sollte auf <strong>Ihr</strong>em Flachdach<br />

eine Kiesschicht liegen, sollten Sie darauf achten, keine zu großen Kieshaufen<br />

beim Freilegen aufschichten, um die Dachstatik nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />

Fassa<strong>de</strong>n-Montage<br />

Neben Dächern eignen sich auch unverschattete und nach Sü<strong>de</strong>n orientierte<br />

Fassa<strong>de</strong>nflächen gut für die Integration von Photovoltaik-Modulen. Angewen<strong>de</strong>t<br />

wird diese Montageart bisher überwiegend bei Hochhäusern o<strong>de</strong>r größeren<br />

Wohn- o<strong>de</strong>r Gewerbebauten. Bei Einfamilienhäusern spielt diese Montageart<br />

wegen <strong>de</strong>r hohen Kosten kaum eine Rolle. Doch zukünftig kann sich das än<strong>de</strong>rn.<br />

Neue Häuser sollen ab 2020 europaweit so viel Energie selbst erzeugen,<br />

wie sie verbrauchen. Das ist neben Kraft-Wärme-Kopplung mit Mini-BHKW nur<br />

mit einer Solarstromanlage möglich. Falls dies nicht auf <strong>de</strong>m Dach möglich ist,<br />

dann wer<strong>de</strong>n die Sonnenmodule dann in o<strong>de</strong>r an die Gebäu<strong>de</strong>fassa<strong>de</strong> montiert.<br />

Beson<strong>de</strong>rs dafür geeignet sind Fertighäuser, weil sich die Kosten für die PV-Integration<br />

durch die Massenfertigung von Bauteilen senken lassen.<br />

Linksammlung Montagesystem-Anbieter:<br />

www.altec-solartechnik.<strong>de</strong><br />

www.alustand.com<br />

www.creotecc.<strong>de</strong><br />

www.etasol-solar-zubehoer.<strong>de</strong><br />

www.mounting-systems.<strong>de</strong><br />

www.mp-tec.<strong>de</strong><br />

www.oberhauser-pv.<strong>de</strong><br />

www.schletter.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>/solar-montagesysteme-1.html<br />

www.schweizer-metallbau.ch<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Für fassa<strong>de</strong>nintegrierte Solarstromanlagen<br />

erhielt <strong>de</strong>r Betreiber laut EEG eine höhere<br />

Vergütung. Seit <strong>de</strong>r EEG-Novelle 2009 gibt<br />

es diese Regelung aber lei<strong>de</strong>r nicht mehr.<br />

So wer<strong>de</strong>n Fassa<strong>de</strong>nanlagen genauso vergütet<br />

wie zum Beispiel Aufdachanlagen.<br />

Foto: Lang Consulting/ haus<strong>de</strong>rzukunft.at<br />

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Diebstahlschutz<br />

Photovoltaik wird nicht nur bei Einfamilienhaus-Besitzern immer beliebter, lei<strong>de</strong>r<br />

auch bei Dieben. Moduldiebstähle häufen sich jetzt in <strong>de</strong>n Boomzeiten <strong>de</strong>s PV-<br />

Anlagenbaus. Die Langfinger haben es beson<strong>de</strong>rs auf die wertvollen Anlagen<br />

auf abgelegenen Gebäu<strong>de</strong>dächern abgesehen und verschwin<strong>de</strong>n meist nachts<br />

mit <strong>de</strong>r Diebesbeute auf Nimmerwie<strong>de</strong>rsehen. Sollte <strong>Ihr</strong>e Photovoltaik-Anlage in<br />

einer einsamen, schlecht von außen einsehbaren Gegend installiert sein, sollten<br />

Sie über eine Diebstahlsicherung nach<strong>de</strong>nken. Die Polizei hat festgestellt,<br />

dass nicht Einzeltäter son<strong>de</strong>rn gut organisierte Diebesban<strong>de</strong>n die Technik von<br />

Dächern holen. Mithilfe han<strong>de</strong>lsüblicher Werkzeuge gelingt ihnen ein Moduldiebstahl<br />

in kürzester Zeit. Die Langfinger transportieren dann ihre Beute<br />

schnell auf Kleintransportern ab. Lag die Scheune o<strong>de</strong>r das Wohnhaus in <strong>de</strong>r<br />

Nähe einer Autobahn o<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße, ist es für die Diebe beson<strong>de</strong>rs günstig.<br />

Für <strong>de</strong>n Betreiber einer Solarstromanlage ist ein Diebstahl eine ärgerliche<br />

Angelegenheit. Zum einen erhöhen sich Versicherungspolicen, zum an<strong>de</strong>ren<br />

könnte es Ärger mit <strong>de</strong>m EVU geben, wenn das Einspeisen unterbrochen wird.<br />

Das Recht ist zwar auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Solarstromproduzenten, doch die Lauferei<br />

nach einem Modulklau haben Sie. Deshalb sollten Sie einem Diebstahl vorbeugen.<br />

Schutz gegen Diebstahl bieten mechanische Sicherungen <strong>de</strong>r Verschraubungen,<br />

die <strong>de</strong>n Tätern das Abmontieren erschweren. Sind die Verschraubungen<br />

<strong>de</strong>r Module am Dach beson<strong>de</strong>rs gesichert, dann schrecken die Diebe vor <strong>de</strong>m<br />

Arbeits- und Zeitaufwand zurück. Dazu eignen sich beispielsweise mechanisch<br />

codierte Schrauben o<strong>de</strong>r Schrauben mit speziellen Innensechskant- o<strong>de</strong>r Vielrundformen<br />

(Han<strong>de</strong>lsname Torx). Auch können Sie in die normalen Schraubenköpfe<br />

Stahlkugeln o<strong>de</strong>r Stahlstopfen einschlagen. Das hat aber <strong>de</strong>n Nachteil,<br />

dass das, was die Diebe stört, auch Ihnen zum Verhängnis wer<strong>de</strong>n kann. Im<br />

Fall einer Reparatur können Sie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Handwerker die Anlagenteile nur mit<br />

einem Trennschleifer o<strong>de</strong>r Bolzenschneidgerät wie<strong>de</strong>r lösen.<br />

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Foto: Frischkorn GmbH & Co. KG<br />

Modulklemmen mit einer diebstahlhemmen<strong>de</strong>n Schraube mit Abreißkopf. Beim<br />

Festziehen <strong>de</strong>r Schrauben bricht <strong>de</strong>r Kopf bei Erreichen eines <strong>de</strong>finierten Anziehdrehmomentes<br />

weg, sodass <strong>de</strong>r zurückbleiben<strong>de</strong> Schraubenteil keine Angriffsfläche<br />

mehr für die gängigen Handwerkzeuge bietet.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist das so genannte Reißdrahtsystem. Hierbei wer<strong>de</strong>n<br />

durch die Modulrahmen dünne Drähte gezogen. Versucht ein Dieb die Solarmodule<br />

abzubauen, trennt er dabei <strong>de</strong>n Draht durch und aktiviert dadurch ein<br />

Alarmsystem. Sie können ein einsam gelegenes Scheunen-Solardach mit einer<br />

Vi<strong>de</strong>oüberwachungsanlage schützen. Wenn sie nicht in teure Überwachungstechnik<br />

investieren wollen, können Atrappenkameras und einfache Bewegungsmel<strong>de</strong>r<br />

zum Abschrecken <strong>de</strong>r Diebe dienen. Auch Wegfahrbarrieren wie schwere<br />

Steine vor <strong>de</strong>r Zufahrt können die Ganoven durch <strong>de</strong>n erhöhten Transportaufwand<br />

abschrecken.<br />

Notieren Sie sich vor <strong>de</strong>r Montage <strong>de</strong>r Anlage die Seriennummern <strong>de</strong>r Module<br />

und Wechselrichter. Damit erleichtern Sie <strong>de</strong>r Polizei im Falle eines Diebstahls<br />

das I<strong>de</strong>ntifizieren <strong>de</strong>r Diebesbeute. Weil viele Module vom Hersteller nur mit einem<br />

Gerätedatenaufkleber versehen sind, können Sie die Module selbst individuell<br />

mit einem Co<strong>de</strong> kennzeichnen. In Bayern, wo es wegen <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r<br />

Photovoltaik-Anlagen auch oft zu Diebstählen kommt, bieten zum Beispiel die<br />

Beratungsstellen <strong>de</strong>s Bayerischen Lan<strong>de</strong>skriminalamtes spezielle Codierungen<br />

für Solarmodule an.<br />

Unser Tipp: Diebstahlregister online<br />

Damit Bauherren feststellen können, ob ihnen <strong>de</strong>r Anlagenverkäufer ein gestohlenes<br />

Solarmodul anbietet, hat <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Solarenergie-För<strong>de</strong>rverein<br />

(SFV) ein vorläufiges Diebstahlregister im Internet eingerichtet. Hier sind gestohlene<br />

Solarmodule mit Typbezeichnung, Fabrikationsnummer und Ort <strong>de</strong>s<br />

Diebstahls gelistet.<br />

http://www.sfv.<strong>de</strong>/lokal/mails/phj/gestohle.htm<br />

Auch bei <strong>de</strong>r Fachzeitschrift Photon können Abonnenten gestohlene Module<br />

online mel<strong>de</strong>n und gleichzeitig danach suchen:<br />

http://www.photon.<strong>de</strong>/diebstahl/in<strong>de</strong>x.aspx<br />

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Elektroinstallation <strong>de</strong>r PV-Anlage<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: © Ingo Bartussek - Fotolia.com<br />

Wenn die Module auf das Dach montiert sind, schließt sich in <strong>de</strong>r Montagefolge<br />

die Elektroinstallation an. Diese gehört in die Hän<strong>de</strong> eines Fachmanns, sprich in<br />

die eines Elektroinstallateurs. Die elektrische Installation, das Anmel<strong>de</strong>n beim<br />

Stromnetzbetreiber, <strong>de</strong>r Anschluss <strong>de</strong>r Anlage an das Nie<strong>de</strong>rspannungsnetz,<br />

die Abnahme und die Inbetriebnahme ist nur einem eingetragenen Elektriker<br />

vorbehalten. Mit <strong>de</strong>r Abnahme <strong>de</strong>r Anlage haftet dieser für die Elektroinstallation<br />

<strong>de</strong>r gesamten Anlage.<br />

Gleichstromleitungen: von <strong>de</strong>n Modulen zum Wechselrichter<br />

Beim Verlegen <strong>de</strong>r elektrischen Leitungen <strong>Ihr</strong>er Photovoltaik-Anlage, ist es sehr<br />

wichtig, dass <strong>de</strong>r Installateur für <strong>de</strong>n jeweiligen Zweck – außen o<strong>de</strong>r innen,<br />

Gleichstrom o<strong>de</strong>r Wechselstrom – die geeigneten Kabel verwen<strong>de</strong>t (Siehe Kapitel<br />

2) Wichtig ist, dass nur doppelt isolierte, UV-beständige Gleichstromkabel<br />

mit ausreichen<strong>de</strong>m Querschnitt verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Sind die Kabel nicht ausreichend<br />

ausgelegt, kommt es zu Verlusten auf <strong>de</strong>r Leitungsstrecke, die <strong>Ihr</strong>en Ertrag<br />

schmälern. Bei <strong>de</strong>r Verlegung <strong>de</strong>r Solarkabel im Dachstuhl achten Sie darauf,<br />

dass das Plus-leiten<strong>de</strong> Kabel nicht zusammen mit <strong>de</strong>m Minus-leiten<strong>de</strong>n Ka-<br />

bel verlegt wird.<br />

Foto: Anja Neubert<br />

<strong>Ihr</strong> erfahrener Installateur wird beim Verlegen<br />

<strong>de</strong>r Solarkabel darauf achten, dass<br />

die Wege <strong>de</strong>r Kabel so kurz wie möglich<br />

sind. Bei Neubauten können Sie viel Aufwand<br />

sparen, wenn im Rohbau gleich<br />

Leerrohre o<strong>de</strong>r Kabelschächte für die PV-<br />

Installation vorgesehen wer<strong>de</strong>n. Wenn<br />

die Kabel alle befestigt sind, sollte so wenig<br />

wie möglich von <strong>de</strong>n Kabeln zu sehen<br />

sein. Umso weniger kann sie Wind und<br />

Wetter angreifen und gleichzeitig sind die<br />

Kabel vor Nagetieren geschützt.<br />

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Auch für die Anschlusskontakte <strong>de</strong>r Verkabelung sollte <strong>Ihr</strong> Elektrohandwerker<br />

hochwertige Kontaktbauteile verwen<strong>de</strong>n, die er sorgfältig einbaut. So können<br />

Fehler vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die erst nach Jahren bemerkt wer<strong>de</strong>n, aber dann<br />

schwer in <strong>de</strong>r Anlage zu fin<strong>de</strong>n sind.<br />

Unser Tipp: Schornstein zum Kabelverlegen nutzen<br />

Für das Verlegen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n, zu einer Gleichstromhauptleitung<br />

zusammengefassten Kabel,<br />

die von <strong>de</strong>n Modulen kommen, kann<br />

auch ein stillgelegter Schornsteinzug o<strong>de</strong>r bei<br />

Neubauten ein spezieller Schornstein mit einem<br />

Kabelkanal für die Solarkabel genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n. In je<strong>de</strong>m Fall sollten Sie dann aber<br />

mit <strong>de</strong>m zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister<br />

sprechen. An<strong>de</strong>rnfalls erfolgt das<br />

Leitungsziehen in han<strong>de</strong>lsüblichen Kabelkanälen.<br />

Hierzu sind Bohr- bzw. kleinere<br />

Foto: Erlus AG<br />

Stemmarbeiten notwendig.<br />

„Gleichstrom-Sicherungen“ <strong>de</strong>r Solarstromanlage<br />

An<strong>de</strong>rs als die normale Elektroinstallation im Haus mit Wechselstrom stellt die<br />

Absicherung von Photovoltaik-Anlagen beson<strong>de</strong>re Anfor<strong>de</strong>rungen an die zu<br />

wählen<strong>de</strong> Sicherung. Denn für Gleichstrom-Anlagen sind Fehlerströme typisch,<br />

die nur wenig über <strong>de</strong>m Betriebsstrom liegen. <strong>Ihr</strong> Anlagenmonteur muss <strong>de</strong>shalb<br />

bei allen eingebauten Schaltelementen abklären, ob sie für Gleichstrom<br />

und für die anliegen<strong>de</strong> Betriebsspannung geeignet sind. Drehsicherungen sind<br />

zum Beispiel ungeeignet, weil sie eine Brandgefahr hervorrufen könnten. Um<br />

die Schalter klein zu halten und spätere Servicearbeiten zu vereinfachen, ist es<br />

sinnvoll, die Solargeneratorstränge einzeln mit Trennschaltern abzusichern.<br />

Oberstes Gebot ist: Wechselstromdaten sind keine Gleichstromdaten! Einfaches<br />

umrechnen funktioniert nicht. Der Installateur muss sie durch Prüfungen<br />

ermitteln und bei <strong>de</strong>n Herstellern erfragen.<br />

Anlage an <strong>de</strong>n Potenzialausgleich anschließen<br />

Der Potenzialausgleich für alle berührbaren metallischen Teile einer elektrischen<br />

Anlage ist nach DIN VDE 0100 Teil 712 vorgeschrieben. Das trifft nicht<br />

nur <strong>de</strong>n Einbau <strong>Ihr</strong>er Ba<strong>de</strong>wanne zu, auch die Montagegestelle, die Modulrahmen<br />

und die Gehäuse <strong>de</strong>r Wechselrichter müssen an eine Potenzialausgleichsschiene<br />

angeschlossen wer<strong>de</strong>n. Man spricht umgangssprachlich vom Er<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Anlage. Dadurch sind Sie vor Unfällen durch Stromspannung geschützt.<br />

Montage Generatoranschlusskasten<br />

Sollte <strong>Ihr</strong> Solaranlage auf <strong>de</strong>m Dach aus mehreren Strängen (Strings) bestehen,<br />

zum Beispiel bei teilweiser Verschattung, dann wer<strong>de</strong>n diese Stränge vor<br />

<strong>de</strong>m Wechselrichter im Generatoranschlusskasten (GAK) zusammengeführt<br />

und mit <strong>de</strong>n Gleichstromhauptleitungen verbun<strong>de</strong>n. Der GAK sollte sich in <strong>de</strong>r<br />

Nähe <strong>de</strong>r montierten Module an einem leicht zugänglichen Ort befin<strong>de</strong>n. Bei<br />

kleineren Anlagen übernimmt <strong>de</strong>r Wechselrichter die Funktion <strong>de</strong>s GAK.<br />

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Gleichstromhauptschalter<br />

Der Gleichstromhauptschalter, auch DC-Lasttrennschalter genannt, ist vorgeschrieben.<br />

Mit ihm kann <strong>de</strong>r Installateur für Reparaturen und bei einer Wartung<br />

<strong>de</strong>n Wechselrichter und die übrigen Wechselstromkomponenten vom Dach-Generator<br />

trennen. Der Schalter wird daher unmittelbar vor <strong>de</strong>m Wechselrichter<br />

eingebaut. Der Gleichstromhauptschalter kann auch im Wechselrichter integriert<br />

sein.<br />

Montage <strong>de</strong>s Wechselrichters<br />

Mo<strong>de</strong>rne Wechselrichter arbeiten flüsterleise. Trotz<strong>de</strong>m sollten sie nicht in<br />

Wohnräumen installiert wer<strong>de</strong>n. Damit die Geräte mit optimalen Wirkungsgrad<br />

<strong>de</strong>n Sonnen-Gleichstrom in Haushalt-Wechselstrom umwan<strong>de</strong>ln, brauchen sie<br />

ein kühle Arbeitsumgebung. Deshalb sind unbeheizte Neben- o<strong>de</strong>r Kellerräume<br />

als auch schattige Außenorte besser als Installationsort geeignet. Der Wechselrichter<br />

sollte so nah wie möglich am Einspeiseort hängen, um die Leitungsverluste<br />

klein zu halten. Der Platz, an <strong>de</strong>m <strong>Ihr</strong> Monteur <strong>de</strong>n Wechselrichter einbaut,<br />

sollte für Wartungs- und Kontrollzwecke je<strong>de</strong>rzeit gut erreichbar sein. Beachten<br />

sie, dass Sie die elektronische Anzeige gut einsehen können. Sollte kein an<strong>de</strong>rer<br />

Platz für <strong>de</strong>n Wechselrichter als <strong>de</strong>r Dachbo<strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, müssen<br />

sie das Aufheizen <strong>de</strong>r Dachräume – je nach<strong>de</strong>m wie das Dach gedämmt ist -<br />

berücksichtigen. Für heiße Dachräume sind aber Wechselrichter mit eingebauter<br />

Ventilatorkühlung erhältlich.<br />

Netzüberwachung im Wechselrichter<br />

Weil <strong>Ihr</strong>e Photovoltaik-Anlage sofort Strom produziert, sobald Licht auf <strong>de</strong>n Solargenerator<br />

fällt, muss sie für Service- und Wartungsarbeiten vom Stromnetz<br />

entkoppelt wer<strong>de</strong>n können. Sonst wür<strong>de</strong> sie zur Gefahr für die das Servicepersonal.<br />

Aus diesem Grund wird die Anlage automatisch vom Stromnetz entkoppelt,<br />

sobald dieses abgeschaltet wird o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>finierte Min<strong>de</strong>stspannungen unterschreitet.<br />

Eine Netzüberwachungseinrichtung im Wechselrichter kontrolliert<br />

ständig, ob das Stromnetz funktioniert. Es gibt zwei gängige Systeme zur Netzüberwachung,<br />

die ENS und die dreiphasige Spannungsüberwachung. Die ENS<br />

ist eine Einrichtung zur Netzüberwachung mit einem jeweils zugeordneten allpoligen<br />

Schaltorgan in Reihe. Es ist eine Sicherheitseinrichtung für Anlagen bis<br />

30 kWp. Entsteht beim Abtrennen eines Teilnetzes ein ungewolltes Inselnetz,<br />

erkennt die ENS dieses und trennt <strong>de</strong>n Erzeuger vom Netz. Eine Photovoltaik-<br />

Anlage darf nur in ein einwandfrei funktionieren<strong>de</strong>s öffentliches Stromnetz einspeisen.<br />

Ist das Netz <strong>de</strong>fekt o<strong>de</strong>r es gibt einen Stromausfall, muss <strong>de</strong>r Wechselrichter<br />

automatisch abschalten. Liegt die Netzspannung wie<strong>de</strong>r an, geht <strong>de</strong>r<br />

Wechselrichter von selbst wie<strong>de</strong>r in Betrieb.<br />

Installation <strong>de</strong>s Einspeisezählers<br />

Für das Einspeisen <strong>Ihr</strong>es Sonnenstroms benötigen Sie einen Einspeisezähler,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>Ihr</strong>en Hausanschlusskasten eingebaut wird. Bietet <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Schrank zu wenig Platz, tauscht <strong>Ihr</strong> Monteur ihn gegen ein größeres Mo<strong>de</strong>ll.<br />

Üblicherweise fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Einspeisezähler neben <strong>Ihr</strong>em vorhan<strong>de</strong>nen Verbrauchszähler<br />

seinen Platz. Installiert wird <strong>de</strong>r Zähler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Sonnenstrom<br />

zählt, nur von <strong>Ihr</strong>em Stromnetzbetreiber (EVU) o<strong>de</strong>r einem Installateur, <strong>de</strong>r im<br />

Besitz eines entsprechen<strong>de</strong>n Befähigungsnachweises ist.<br />

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Prüfung und Inbetriebnahme<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: © Jörg Vollmer - Fotolia.com<br />

Ist <strong>de</strong>r Einspeisezähler montiert und alle an<strong>de</strong>ren Anlagenteile an Ort und Stelle<br />

montiert, kann die Photovoltaik-Anlage in Betrieb gehen. Zur offiziellen Inbetriebnahme<br />

gehört das Anschalten <strong>de</strong>r Anlage, das Prüfen und Kontrollieren aller<br />

Komponenten vom Installateur sowie die Abnahme <strong>de</strong>r Anlage durch <strong>de</strong>n<br />

Versorgungsnetzbetreiber (EVU). Die Inbetriebnahme darf nur eine Elektrofachkraft<br />

durchführen. Die Abnahme erfolgt im Beisein eines Mitarbeiters <strong>Ihr</strong>es<br />

Stromnetzbetreibers. Er sieht sich <strong>Ihr</strong>e neue PV-Anlage an und vergleicht <strong>de</strong>n<br />

Aufbau mit <strong>de</strong>n beim EVU eingereichten Planungsunterlagen (siehe Kapitel 3).<br />

Bei <strong>de</strong>r Funktionsprüfung <strong>Ihr</strong>er Anlage wer<strong>de</strong>n alle elektrischen Schutzeinrichtungen<br />

getestet. Der neu eingebaute Einspeisezähler wird ebenfalls einer Anlaufprüfung<br />

unterzogen. Die Ergebnisse <strong>de</strong>s Anlagen-Checks müssen Sie o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Installateur in einem sogenannten „Inbetriebsetzungsprotokoll für Eigenerzeugungsanlagen“<br />

festhalten. Im Protokoll sollen alle Anlagendaten, Ausstattungsmerkmale<br />

und technische Daten festgehalten sein. Die Prüfung <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen<br />

Funktion <strong>Ihr</strong>er Solarstromanlage muss dokumentiert sein. Das<br />

be<strong>de</strong>utet, dass alle Messungen <strong>de</strong>r elektrischen Daten <strong>de</strong>r Anlage, alle Zählerstän<strong>de</strong><br />

und das Prüfen <strong>de</strong>r Netzabschaltung darin dokumentiert sind. Das Inbetriebnahmeprotokoll<br />

ist für spätere Reparatur- o<strong>de</strong>r Wartungsarbeiten äußerst<br />

hilfreich. Das Protokoll wird am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abnahme von Ihnen als Anlagenbetreiber,<br />

vom Mitarbeiter <strong>de</strong>s Netzbetreibers und vom Installateur unterschrieben<br />

– Letzterer bestätigt mit seiner Unterschrift, dass die PV-Anlage entsprechend<br />

<strong>de</strong>r VDEW–Richtlinie "Parallelbetrieb von Eigenerzeugungsanlagen mit <strong>de</strong>m<br />

Nie<strong>de</strong>rspannungsnetz“ ausgeführt wur<strong>de</strong>.<br />

Unser Tipp: Einweisung durch <strong>Ihr</strong>en Elektrohandwerker nicht vergessen<br />

Zur Inbetriebnahme gehört nicht nur, das Prüfen und Dokumentieren <strong>Ihr</strong>es<br />

Sonnenkraftwerks, son<strong>de</strong>rn auch eine ausführliche Einweisung. Der von Ihnen<br />

beauftrage Installateur muss Ihnen die Solaranlage erklären. Dafür lassen<br />

Sie sich von ihm das Ein- und Ausschalten zeigen ebenso wie Sie <strong>Ihr</strong>e<br />

Anlage über die Anzeige am Wechselrichter kontrollieren können.<br />

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Anmeldung Bun<strong>de</strong>snetzagentur<br />

Als Anlagenbetreiber müssen<br />

Sie <strong>de</strong>n Standort und die Leistung<br />

<strong>Ihr</strong>er Sonnenstrom-Anlage<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snetzagentur mel<strong>de</strong>n.<br />

Diese Pflicht schreibt das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) im § 16 Abs. 2 S. 2 vor.<br />

Versäumen Sie die Anmeldung,<br />

bräuchte Ihnen <strong>Ihr</strong> lokaler<br />

Stromnetzbetreiber <strong>de</strong>n eingespeisten<br />

Sonnenstrom nicht<br />

vergüten. Falls sie <strong>Ihr</strong>en Sonnenstrom<br />

komplett selbst verbrauchen,<br />

wie es bei Inselanlagen<br />

üblich ist, brauchen Sie die Anlage nicht anmel<strong>de</strong>n. Mel<strong>de</strong>n Sie <strong>Ihr</strong>e Anlage<br />

spätestens mit <strong>de</strong>r Inbetriebnahme an. Sie können auch schon ein paar Tage<br />

eher mel<strong>de</strong>n, aber nur wenn Sie sicher <strong>de</strong>n Inbetriebnahme-Termin kennen. Für<br />

die Anmeldung müssen Sie das Mel<strong>de</strong>portal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snetzagentur verwen<strong>de</strong>n.<br />

PV-Mel<strong>de</strong>portal bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snetzagentur:<br />

https://app.bun<strong>de</strong>snetzagentur.<strong>de</strong>/pv-mel<strong>de</strong>portal/<br />

Dokumentation <strong>de</strong>s Sonnenkraftwerks<br />

Am besten sie heften alle relevanten Unterlagen in einen eigenen Aktenordner,<br />

<strong>de</strong>n sie griffbereit haben, wenn eine Wartung o<strong>de</strong>r eine Reparatur nötig ist. In<br />

<strong>de</strong>n Aktenordner gehören folgen<strong>de</strong> Unterlagen:<br />

- Datenblätter <strong>de</strong>r Module sowie Wechselrichter, Testzertifikate, Bescheinigungen<br />

<strong>de</strong>r Hersteller<br />

- das von Ihnen unterschriebene Angebot/Auftrag <strong>de</strong>s Solar-Handwerkers<br />

- Garantien <strong>de</strong>r Hersteller für Module und Wechselrichter<br />

- Montageanleitungen z. B. vom Montagesystem<br />

- Betriebsanleitungen Wechselrichter<br />

- Inbetriebnahmeprotokoll mit Schaltplänen und Kabelverlegeplänen<br />

- Versicherungen <strong>Ihr</strong>er PV-Anlage<br />

- Datenblatt mit Betriebsdaten, die Sie regelmäßig am Zähler ablesen<br />

- Jahresabrechnung <strong>de</strong>s Stromversorgers über die Vergütung<br />

- Unterlagen vom Finanzamt zur Mehrwertrückerstattung<br />

- Anmeldung bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snetzagentur<br />

- sonstiger Schriftwechsel<br />

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Unser Tipp: Fragen Sie nach einem Photovoltaik-Anlagenpass<br />

Eine Hilfe beim Zusammenstellen<br />

<strong>Ihr</strong>er Unterlagen über <strong>Ihr</strong>e<br />

Solarstrom-Anlage ist <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlagenpass.<br />

Er wur<strong>de</strong><br />

vom Interessenverband <strong>de</strong>r<br />

Solarindustrie BSW-Solar zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m Elektro-Handwerk<br />

(ZVEH) erarbeitet. Der<br />

Anlagenpass ist ein vorgefertigtes,<br />

mehrseitiges Formular. In<br />

ihm trägt <strong>de</strong>r Solar-Handwerker<br />

ein, welche Informationen und<br />

Dokumente bei <strong>de</strong>r Übergabe<br />

<strong>Ihr</strong>er Photovoltaik-Anlage vorliegen<br />

und welche Richtlinien in<br />

<strong>de</strong>r Planung und Installation <strong>de</strong>r<br />

Anlage beachtet wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Er enthält auch ein Vorlage-Protokoll<br />

<strong>de</strong>r Abnahmemessung.<br />

Quelle: BSW Solar/ photovoltaik-anlagenpass.<strong>de</strong><br />

Mit <strong>de</strong>m Pass bestätigt Ihnen <strong>Ihr</strong> Anlagen-Installateur, dass er nach <strong>de</strong>n Regeln<br />

<strong>de</strong>r Technik gearbeitet hat und Ihnen ein qualitativ hochwertiges Produkt<br />

übergibt. Der Pass ist nur eine Dokumentation <strong>de</strong>r Handwerkerleistung, aber<br />

kein Qualitätszertifikat mit unabhängiger Prüfung. Garantien für <strong>Ihr</strong>e Anlage<br />

kann Ihnen nur <strong>Ihr</strong> Handwerker und die Hersteller <strong>de</strong>r Module o<strong>de</strong>r Wechselrichter<br />

erteilen. Einige Solarversicherungen bieten bei <strong>de</strong>r Vorlage <strong>de</strong>s Photovoltaik-Anlagenpasses<br />

eine günstigere Versicherungsprämie an. Der ZVEH<br />

und BSW-Solar haben zu <strong>de</strong>n Frühjahrsmessen 2010 eine elektronisch ausfüllbare<br />

Version <strong>de</strong>s Anlagenpasses vorgestellt. Mehr Informationen und<br />

Handwerker, die <strong>de</strong>n Pass schon ausstellen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter:<br />

www.photovoltaik-anlagenpass.<strong>de</strong><br />

Muster für Inbetriebnahmeprotokolle zum Download:<br />

Musterformular <strong>de</strong>s BDH (Bun<strong>de</strong>sindustrieverband Deutschland Haus-, Energie-<br />

und Umwelttechnik e.V)<br />

http://bdhkoeln.<strong>de</strong>/fileadmin/user_upload/informationsblaetter/Infoblatt_Nr_29_03_Maerz<br />

_2011.pdf<br />

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<strong>Solaranlagen</strong>-Betrieb: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser<br />

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Foto: BSW Solar<br />

Wenn <strong>Ihr</strong>e Photovoltaik-Anlage läuft und Strom erzeugt, dann sollten sie <strong>Ihr</strong><br />

Kraftwerk bei <strong>de</strong>r Arbeit kontrollieren. Denn wür<strong>de</strong> die Anlage unbemerkt für einige<br />

Tage o<strong>de</strong>r sogar Wochen außer Betrieb gehen, dann verlieren Sie je<strong>de</strong>n<br />

Tag bares Geld aus <strong>Ihr</strong>er Einspeisevergütung. Je größer <strong>Ihr</strong>e Photovoltaik-Anlage<br />

ist, <strong>de</strong>sto größer ist auch das finanzielle Risiko unwie<strong>de</strong>rbringlicher Ertragsausfälle.<br />

Deshalb ist eine regelmäßige und sorgfältige Überwachung <strong>de</strong>r Anlage<br />

notwendig, um frühzeitig Anlagenfehler und mögliche Defekte zu erkennen. Für<br />

das Überwachen und Kontrollieren <strong>Ihr</strong>er Solarstrom-Anlage gibt es mehrere<br />

Möglichkeiten: Entwe<strong>de</strong>r überwachen Sie <strong>Ihr</strong>e Anlage selbst o<strong>de</strong>r Sie vertrauen<br />

auf mo<strong>de</strong>rne Technik.<br />

Manuelle Anlagenüberwachung<br />

Die einfachste und preiswerteste Überwachung <strong>Ihr</strong>er Solarstrom-Anlage, ist das<br />

regelmäßige Ablesen und Notieren <strong>de</strong>r Zählerstän<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong>es Einspeisezählers mit<br />

Zettel und Bleistift. Das Erfassen können Sie wöchentlich o<strong>de</strong>r monatlich durchführen.<br />

Je öfter, umso mehr sind Sie auf <strong>de</strong>r sicheren Seite. Sie können die abgelesenen<br />

Ertragsdaten handschriftlich in eine Tabelle eintragen. Eine an<strong>de</strong>re<br />

Möglichkeit ist das Eintragen am PC in eine Tabellen-Software wie zum Beispiel<br />

Excel. Im Internet fin<strong>de</strong>n Sie in verschie<strong>de</strong>nen Photovoltaik-Foren gute Excel-Vorlagen<br />

für spezielle Ertragstabellen, die Solarfreun<strong>de</strong> zum kostenfreien<br />

Download anbieten. Der Austausch mit an<strong>de</strong>ren privaten Anlagenbesitzern ist<br />

wichtig. Er hilft Ihnen herauszufin<strong>de</strong>n, ob <strong>Ihr</strong>e Anlage optimal Strom erzeugt.<br />

Mittlerweile gibt es eine große virtuelle Solarstrom-Fangemein<strong>de</strong>, die sich in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Photovoltaik-Foren online trifft, wie zum Beispiel das Forum <strong>Solaranlagen</strong>-<strong>Portal</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Hier können Sie sich mit an<strong>de</strong>ren Anlagenbetreibern aus<br />

<strong>Ihr</strong>er Region über die Erträge auszutauschen. Beispiele für bun<strong>de</strong>sweite Initiativen,<br />

die kostenfreie Ertragsvergleiche im Internet anbieten, sind die Internetseiten<br />

<strong>de</strong>s Solarför<strong>de</strong>rvereins Aachen e. V. (www.pv-ertraege.<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r die internationale<br />

Datenbank www.sonnenertrag.eu.<br />

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Überwachen mit Datenlogger<br />

Wechselrichters Sunny Boy 3000TL mit eingebautem<br />

Datenlogger: Das Display zeigt die Tageswerte <strong>de</strong>r Solaranlage<br />

auch nach Sonnenuntergang an. Die Anlagen-<br />

Kommunikation erfolgt kabellos über Bluetooth.<br />

Foto: SMA Solar Technology AG<br />

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Beim „Personal Display“ erfolgt die Übertragung <strong>de</strong>r Anlagendaten<br />

vom Wechselrichter über Funk zu einem mobilen<br />

Display, das in <strong>de</strong>r Wohnung an beliebiger Stelle an<br />

die Wand montiert wird.<br />

Foto: Fronius Deutschland<br />

Komfortabler als selbstgeführte Listen, aber auch teurer sind sogenannte Datenlogger.<br />

Das sind elektronische Datenspeicher, die permanent und automatisch<br />

die Erträge und an<strong>de</strong>re Leistungswerte <strong>de</strong>r Anlage überwachen. Viele<br />

Wechselrichter haben heute einen Datenlogger serienmäßig im Gerät. Sie sind<br />

aber auch separat erhältlich. Die Solar-Datenlogger überwachen und protokollieren<br />

die Leistung, die je<strong>de</strong>r einzelne Wechselrichter ins Stromnetz einspeist.<br />

Aus <strong>de</strong>n Messwerten erstellt <strong>de</strong>r Datenlogger einen Tagesbericht über <strong>de</strong>n Ertrag<br />

<strong>Ihr</strong>er Solarstromanlage. Aus <strong>de</strong>n Protokolldaten kann er zusätzlich eine<br />

Monats- o<strong>de</strong>r Jahresauswertung generieren. Bei Unregelmäßigkeiten sen<strong>de</strong>t<br />

<strong>de</strong>r Datenlogger ein Signal, um <strong>de</strong>n Anlagen-Betreiber darüber zu informieren.<br />

Je nach Datenschnittstelle kann <strong>de</strong>r Datenlogger per Kabel o<strong>de</strong>r kabellos (z. B.<br />

per Bluetooth) die Anlagendaten per SMS auf <strong>Ihr</strong> Handy, auf <strong>Ihr</strong>en PC o<strong>de</strong>r auf<br />

ein Internetportal sen<strong>de</strong>n. Weitere Möglichkeiten sind kleine Anzeigendisplays,<br />

die Funkweckern gleichen, die als Tischgerät o<strong>de</strong>r als Wandgerät die Anlagendaten<br />

anzeigen. Bei größeren Anlagen können die Anlagendaten auf ein Großdisplay,<br />

für je<strong>de</strong>rmann sichtbar übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: SMA Solar Technology AG<br />

Einige Wechselrichter-Hersteller<br />

bieten kostenlose Internetportale,<br />

auf <strong>de</strong>nen sämtliche Daten <strong>de</strong>r Solaranlage<br />

analysiert, präsentiert<br />

und visualisiert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Datenlogger übertragen regelmäßig<br />

die Anlagendaten an das <strong>Portal</strong>.<br />

Die Informationsseiten lassen<br />

sich frei konfigurieren, auch <strong>de</strong>r<br />

automatische Versand von Berichten<br />

o<strong>de</strong>r Mitteilungen per E-Mail<br />

sind möglich.<br />

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Manuell o<strong>de</strong>r per Datenlogger die Anlage überwachen?<br />

Bei kleinen <strong>Solaranlagen</strong> bis 5 kWp Leistung sollten Sie die Anschaffung einer<br />

komfortablen Anlagenüberwachung mit Webanschluss, die um die 500 Euro<br />

kostet, im Sinne <strong>de</strong>r Rentabilität genau überlegen. Bei kleiner Anlagenleistung<br />

schlägt ein mehrtägiger Ausfall <strong>de</strong>r Solaranlage finanziell nicht so zu Buche. Bei<br />

größeren Anlagen ab 10 kWp lohnt sich die Anschaffung auf je<strong>de</strong>n Fall.<br />

Was müssen Sie vor <strong>de</strong>r Anschaffung eines Datenloggers beachten?<br />

Wenn Sie <strong>Ihr</strong>e Anlagendaten im Netz speichern wollen – einige Wechselrichter-<br />

und Datenlogger-Anbieter stellen Ihnen spezielle Internet-<strong>Portal</strong>e dafür zur Verfügung<br />

– dann sollten Sie einen DSL-Anschluss, wenn möglich mit Flatrate, besitzen.<br />

Die Pflege ihrer Solarstromanlage: Wartung und Reinigung<br />

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Wartung eines Wechselrichters, Foto: G.A.I.A. GmbH<br />

Wie <strong>Ihr</strong> Auto o<strong>de</strong>r <strong>Ihr</strong>e Heizungsanlage braucht auch <strong>Ihr</strong>e Solarstromanlage<br />

eine regelmäßige Wartung. Schließlich soll sie mehr als 20 Jahre lang Solarstrom<br />

mit hohen Erträgen ins Netz speisen. Gegenüber <strong>de</strong>m Heizkessel ist <strong>de</strong>r<br />

Wartungsaufwand aber gering. PV-Anlagen arbeiten in <strong>de</strong>r Regel über mehrere<br />

Jahre fehlerfrei. Wenn Sie als Betreiber mit Sicht- und Ertragskontrolle – wie im<br />

vorherigen Abschnitt beschrieben – <strong>Ihr</strong>e Anlage beobachten und kontrollieren,<br />

ist ein großer Teil <strong>de</strong>r Wartung schon erledigt. Zusätzlich empfehlen Experten<br />

eine jährliche Wartung durch einen Fachhandwerker. Dieser kontrolliert z. B.<br />

auch das Montagesystem und die Elektroinstallation. Viele Hersteller <strong>de</strong>r Solarmodule<br />

und Wechselrichter geben nur eine Garantie, wenn die Solaranlage regelmäßig<br />

von einem Profi gewartet wird.<br />

Wenn <strong>Ihr</strong> Installateur Ihnen nach <strong>de</strong>m Einbau <strong>de</strong>r Anlage einen Wartungsvertrag<br />

anbietet, sollten Sie darauf eingehen. Achten Sie auf die vereinbarten Wartungsfristen<br />

und dass Sie je<strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>n Wartungsvertrag kündigen können,<br />

wenn Sie mit <strong>de</strong>m Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zufrie<strong>de</strong>n sind. Der günstigste<br />

Zeitpunkt für die jährliche Wartung sind die ertragsstarken Monate Mai und<br />

Juni.<br />

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Was passiert bei einer Wartung?<br />

Der Handwerker prüft die Funktion <strong>de</strong>s Wechselrichters und die Sicherheitseinrichtungen.<br />

Er misst <strong>de</strong>n Stromfluss in <strong>de</strong>n einzelnen Modulsträngen, falls vorher<br />

die ermittelten Sonnenerträge zu niedrig ausfielen. Er nimmt auf <strong>de</strong>m Dach<br />

eine Sichtprüfung <strong>de</strong>s Solargenerators und <strong>de</strong>r sichtbar verlegten Leitungen<br />

vor. Dabei prüft die Wartungsfirma, ob alle Verbindungen <strong>de</strong>s Montagesystems<br />

noch fest sitzen und ob die Solarkabel unbeschädigt sind.<br />

Zu<strong>de</strong>m untersucht <strong>de</strong>r Wartungsfachmann <strong>Ihr</strong>e Anlage auf Glasbruch o<strong>de</strong>r<br />

Bruchschä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Dach<strong>de</strong>ckung. Diese entstehen oft an Stellen, an <strong>de</strong>nen<br />

die Dachhaken auf <strong>de</strong>m Dach aufliegen und für <strong>de</strong>n Laien schwer einsehbar<br />

sind. Außer<strong>de</strong>m wird eine Überprüfung <strong>de</strong>r elektrischen Bauteile, <strong>de</strong>s Blitzschutzes<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage und <strong>de</strong>s Netzanschlusses durchgeführt.<br />

Unser Tipp: Aller drei Jahre nachmessen lassen<br />

Wechselrichter ohne eingebautes ENS mit dreiphasiger Spannungs-Überwachung<br />

müssen alle drei Jahre von einer Elektro-Fachkraft überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Prüfung muss <strong>de</strong>r Handwerker schriftlich protokollieren. Bei dieser Gelegenheit<br />

sollten Sie <strong>de</strong>n Monteur die Messungen aus <strong>de</strong>m Inbetriebnahme-Protokoll<br />

wie<strong>de</strong>rholen lassen.<br />

Hilfe bei häufigen Photovoltaik-Anlagenstörungen<br />

Im Normalfall dürfte <strong>Ihr</strong>e Solaranlage problemlos arbeiten. Trotz<strong>de</strong>m kann es<br />

bei <strong>Solaranlagen</strong>, wie bei je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Technik auch, zu Betriebsausfällen<br />

kommen. Schatten, Schmutz o<strong>de</strong>r Montagefehler können zur Ertragsmin<strong>de</strong>rung<br />

führen. Bei vielen Problemen können Sie selbst Abhilfe schaffen. Bei größeren<br />

Ausfällen behebt <strong>de</strong>r Fachbetrieb die Störung.<br />

1. Störung <strong>de</strong>s Wechselrichters<br />

Der Ausfall o<strong>de</strong>r eine Störung <strong>de</strong>s Wechselrichters ist eine häufige Fehlerquelle<br />

bei einer Photovoltaik-Anlage. Dieses Gerät reagiert sensibel auf Hitze, Staub<br />

o<strong>de</strong>r Feuchtigkeit ebenso wie auf Spannungs- o<strong>de</strong>r Stromschwankungen aus<br />

<strong>de</strong>m eigenen Haushalt o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Störungsquellen wie zum Beispiel nahe<br />

gelegene Starkstromanlagen. Liegt eine Störung vor, dann zeigt das Display<br />

<strong>de</strong>s Wechselrichters einen Fehlerco<strong>de</strong> an. Welche Störung sich hinter <strong>de</strong>m<br />

Co<strong>de</strong> verbirgt, verrät die Bedienungsanleitung. Sollten häufig Abschaltungen<br />

protokolliert wer<strong>de</strong>n, sollten Sie einen Installateur hinzuziehen. Experten empfehlen,<br />

von Zeit zu Zeit <strong>de</strong>n Betriebsbeginn <strong>de</strong>r Anlage morgens zu prüfen. Beginnt<br />

die Netzeinspeisung erst eine Stun<strong>de</strong> nach Sonnenaufgang, dann könnte<br />

<strong>de</strong>r Wechselrichter falsch ausgelegt o<strong>de</strong>r falsch eingestellt sein.<br />

2. Ausfall/Teilausfall <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage<br />

Einen Totalausfall <strong>Ihr</strong>er Anlage erkennen Sie daran, dass <strong>de</strong>r Wechselrichter<br />

bei Sonnenschein außer Betrieb ist. Entwe<strong>de</strong>r ist dann <strong>Ihr</strong>e Anlage gestört o<strong>de</strong>r<br />

es gab im öffentlichen Stromnetz einen Stromausfall. Denn auch bei diesem ärgerlichen<br />

Ereignis geht <strong>Ihr</strong> Wechselrichter sofort auf Störung und unterbricht<br />

das Einspeisen. Alles, was mit <strong>de</strong>r Elektroinstallation <strong>Ihr</strong>er Anlage zu tun hat,<br />

überlassen sie <strong>de</strong>m Fachhandwerker, <strong>de</strong>r das Problem für Sie löst.<br />

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Wesentlich schwerer vom Laien zu bemerken, sind Teilausfälle von einzelnen<br />

Generatorsträngen bzw. einzelnen Modulen, da <strong>de</strong>r Wechselrichter trotz<strong>de</strong>m arbeitet.<br />

Diesem Fehler kommen Sie nur mit <strong>de</strong>m Vergleichen <strong>de</strong>r Ertragsdaten<br />

mit Prognose-Erträgen bzw. von an<strong>de</strong>ren PV-Anlagen in <strong>Ihr</strong>er Nähe auf die<br />

Spur.<br />

3. Vermei<strong>de</strong>n von Hotspots<br />

Hotspots (aus <strong>de</strong>m engl. „heiße Punkte“) sind in diesem Fall keine drahtlosen<br />

Internetverbindungen, son<strong>de</strong>rn die Bereiche einer Solarzelle, die in <strong>de</strong>r Reihenschaltung<br />

eines Moduls, bei teilweiser Verschattung auf <strong>de</strong>m Dach entstehen<br />

können. Die verschatteten Zellen wirken als Wi<strong>de</strong>rstand und erwärmen sich so<br />

sehr, dass sie beschädigt wer<strong>de</strong>n. Ein bräunlicher Fleck auf <strong>de</strong>m Modul zeigt<br />

<strong>de</strong>n Hotspot an. Vermie<strong>de</strong>n wird diese Beschädigung <strong>de</strong>s Moduls, dass Sie darauf<br />

achten, dass keine nachwachsen<strong>de</strong>n Äste o<strong>de</strong>r die neu gebaute Antenne<br />

<strong>Ihr</strong>es Nachbars einen Schatten auf <strong>Ihr</strong>e Solaranlage werfen.<br />

4. Glasbruch <strong>de</strong>r Module<br />

Trotz Sicherheitsglas ist ein Glasbruch bei <strong>de</strong>n Solarmodulen nicht völlig ausgeschlossen.<br />

Bei eindringen<strong>de</strong>r Feuchtigkeit verfärben sich die Module vor allem<br />

im Randbereich. Glasbruch bei <strong>de</strong>n Modulen kann durch Verspannen <strong>de</strong>r Module<br />

ausgelöst wer<strong>de</strong>n, wenn bei <strong>de</strong>r Montage gepfuscht wur<strong>de</strong>. Meist tritt dieser<br />

Fehler im zweiten Lebensjahr einer Solaranlage auf. Eine Kreuzschienenmontage<br />

hilft bei großer Modulfläche , diesem Phänomen vorzubeugen.<br />

Reinigung von Solarstrom-Anlagen<br />

Staub auf <strong>de</strong>n Solarmodulen auf einem<br />

Einfamilienhaus spült normalerweise <strong>de</strong>r<br />

Regen vom Dach. Problematischer sind<br />

festhaften<strong>de</strong> Verschmutzung wie Vogelkot<br />

o<strong>de</strong>r festgeklebtes Laub. Durch die<br />

dadurch ausgelöste Verschattung könnten<br />

die gefürchteten Hotspots entstehen.<br />

Deshalb sollten solche Verunreinigungen<br />

möglichst schnell entfernt wer<strong>de</strong>n. Das<br />

professionelle Reinigen <strong>de</strong>r Photovoltaik-<br />

Anlage sollte möglichst immer ein Fachmann<br />

übernehmen, weil Dacharbeiten<br />

Foto: Sunny Clean für Laien gefährlich sind. Auch bei beson<strong>de</strong>rs<br />

flach geneigten Dächern unter 10 Grad Neigung sollten die Module<br />

sorgfältig mit einem Wasserschlauch gespült wer<strong>de</strong>n. Für größere Modulflächen<br />

wie auf Scheunen, die in <strong>de</strong>r Umgebung eines landwirtschaftlichen Betriebes<br />

auch schneller verschmutzen können, gibt es professionelle und automatische<br />

Reinigungssysteme. Die Investition in so ein System lohnt sich nur für Großanlagen.<br />

Hierbei sollte darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass die mechanischen Bürsten<br />

nicht die Oberfläche <strong>de</strong>r Module zerkratzen.<br />

Module schneefrei räumen<br />

In <strong>de</strong>n letzten Wintern gab es nicht nur in <strong>de</strong>n Bergregionen Deutschlands viel<br />

Schnee, was die Frage bei <strong>Solaranlagen</strong>besitzern aufwirft, ob <strong>de</strong>r Schneebelag<br />

auf <strong>de</strong>n Modulen zu Ertragseinbußen führt. Zum Glück fallen die Schneeflocken<br />

in <strong>de</strong>n ertragsschwachen Monaten auf das Dach und <strong>de</strong>r Schnee rutscht bei<br />

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Sonnenstrahlung schnell vom Dach. Länger liegen bleibt die weiße Pracht nur<br />

auf sehr flach geneigten Modulen. Wür<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong>e Einfamilienhaus-Anlage in <strong>de</strong>n<br />

Wintermonaten von Dezember bis Januar eingeschneit bleiben, was im Flachland<br />

relativ unwahrscheinlich ist, wür<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>r Ertrag nur um 10 % min<strong>de</strong>rn.<br />

Einige Firmen bieten Schneeberäumungstechnik für PV-Dächer an bzw. bieten<br />

<strong>de</strong>n Service einer professionellen Dachräumung. Das lohnt sich aber nur für<br />

Großanlagen, bei <strong>de</strong>nen sich Ertragsverluste schneller summieren.<br />

Grafik: Schletter Solar Montagesysteme<br />

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In schneereichen Regionen können<br />

durch regelmäßiges Abräumen<br />

<strong>de</strong>r Module Ertragseinbußen<br />

und die Überlastung <strong>de</strong>s Montagegestelles<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Hilfestellung<br />

dabei kann ein mit installiertes<br />

Snow-Away-System geben.<br />

Über <strong>de</strong>r obersten Modulreihe wird<br />

eine Alu-Führungsschiene über die<br />

gesamte Dachlänge eingebaut.<br />

Über ein Seilsystem führt eine<br />

Wartungsperson am Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Schneeschieber übers Solardach..<br />

Unser Tipp: Extreme Winter und Schneelast<br />

Sollte in einem Winter extrem viel Schnee auf <strong>de</strong>m Dach liegen bleiben, kann<br />

nicht nur das Verschatten Probleme bereiten, auch die zulässige Norm-<br />

Schneelast für die Statik <strong>Ihr</strong>es Montagesystems könnte überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

Dokumentieren Sie extremen Schneefall auf <strong>de</strong>n Modulen, falls sie eventuelle<br />

Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Anlage reklamieren wollen. Messen Sie die Schneehöhe auf<br />

<strong>de</strong>n Modulen und fotografieren Sie, am besten die Schneeschicht zusammen<br />

mit einem Zollstock, um die Extrembedingungen beweisen zu können. Wird<br />

die zulässige Schneelast nicht überschritten und es kommt trotz<strong>de</strong>m zu Schä<strong>de</strong>n,<br />

muss <strong>de</strong>r ausführen<strong>de</strong> Betrieb dafür aufkommen bzw. nachbessern.<br />

Zum Schluss: Modulrecycling<br />

Mit <strong>Ihr</strong>er eigenen Solaranlage können Sie sorgenfrei in Zukunft blicken. In <strong>de</strong>n<br />

geschätzten 25 Jahren Lebensdauer haben Sie or<strong>de</strong>ntlich Gewinn durch die<br />

Einspeisevergütung nach <strong>de</strong>m EEG gemacht. Sie können je<strong>de</strong>rzeit <strong>Ihr</strong>e Solaranlage,<br />

die nur einspeist auch zum Eigenverbrauch umrüsten lassen, wenn die<br />

Strompreise aus Atom- und Kohlestrom nicht mehr erschwinglich sind. Auch um<br />

das umweltfreundliche Verschrotten <strong>Ihr</strong>er alten Module brauchen Sie sich keine<br />

Sorgen zu machen, wenn die PV-Anlage in die Rente geschickt wird. 85 % <strong>de</strong>r<br />

heutigen Modulhersteller in Europa haben sich freiwillig verpflichtet, PV-Abfälle<br />

kostenfrei zurückzunehmen und zu entsorgen. Durch automatisierte Recycling-<br />

Prozesse lassen sich über 95% <strong>de</strong>s PV-Schrotts für neue PV-Technik verwen<strong>de</strong>n.<br />

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Kapitel 5 – Rentabilität und Wirtschaftlichkeit<br />

Lohnt sich eine Solaranlage?<br />

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© reinobjektiv - Fotolia.com<br />

Ökostrom zu produzieren ist für viele Photovoltaik-Anlagenbetreiber eine Herzensangelegenheit.<br />

Umweltschutz und Rentabilität stehen im Mittelpunkt einer<br />

Kaufentscheidung. Da Umweltschutz auch ein Ziel <strong>de</strong>r Politik ist, för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r<br />

Staat die Produktion von Strom mit erneuerbaren Energien und vergütet <strong>de</strong>n<br />

produzierten Sonnen-Ökostrom mit festen Entgelten. Die Investition in eine<br />

Photovoltaik-Anlage ist daher auch eine Geldanlage. In <strong>de</strong>r Planungsphase sollten<br />

Sie genau prüfen bzw. vom Anbieter prüfen lassen, ob <strong>Ihr</strong>e Anlage auch für<br />

Sie rentabel ist. Trotz <strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Vergütungen lohnt sich in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

ein Solarkraftwerk auf <strong>de</strong>m Dach. Denn durch die fallen<strong>de</strong>n Vergütungssätze<br />

sind auch die Anlagenpreise gesunken. Darüber hinaus ist <strong>de</strong>r Strompreis<br />

2012 erstmals höher als die gezahlte Vergütung für Sonnenstrom. Daher lohnt<br />

macht <strong>de</strong>r Eigenverbrauch <strong>de</strong>s Sonnenstroms eine PV-Anlage beson<strong>de</strong>rs rentabel.<br />

Viele Solarstrom-Anlagen wer<strong>de</strong>n über einen Kredit finanziert (siehe Kapitel<br />

3). Die Geldinstitute prüfen vor Kreditvergabe ebenfalls die Rentabilität <strong>Ihr</strong>er Anlage.<br />

Eine umfassen<strong>de</strong> Ertrags- und Liquiditätsplanung muss durchgeführt wer<strong>de</strong>n,<br />

damit die Rückzahlung <strong>de</strong>s Darlehens im Voraus abgesichert ist. Eine<br />

übersichtliche und gut strukturierte Planung dient zum einen <strong>de</strong>r eigenen Sicherheit,<br />

zum an<strong>de</strong>ren hilft sie bei Finanzierungsgesprächen mit <strong>de</strong>r Bank. Stellen<br />

Sie sich ihre Solaranlage als Wirtschaftsunternehmen vor, von <strong>de</strong>m Sie die<br />

Bank überzeugen müssen.<br />

Rentabilitätsfaktoren einer Solarstrom-Anlage<br />

Für die Analyse <strong>de</strong>r Rentabilität <strong>de</strong>r PV-Anlage müssen Sie alle kosten- und ertragsbeeinflussen<strong>de</strong>n<br />

Faktoren berücksichtigen. Bei <strong>de</strong>r Frage, welche Erträge<br />

die Anlage abwerfen wird, geht es zunächst darum, wie viele Kilowattstun<strong>de</strong>n<br />

(kWh) pro Kilowatt installierter Leistung produziert wer<strong>de</strong>n können. Der Standort<br />

ist wichtig: i<strong>de</strong>al ist eine nach Sü<strong>de</strong>n ausgerichtete Fläche mit einer Neigung<br />

von 28°. Aber auch Flächen mit an<strong>de</strong>ren Eigenschaften können sehr gute Erträge<br />

bringen. Da die optimalen Bedingungen für <strong>de</strong>n Standort selten erfüllt wer-<br />

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<strong>de</strong>n können, müssen alle Faktoren beachtet wer<strong>de</strong>n, die sich auf die Erträge<br />

<strong>de</strong>r Anlage auswirken.<br />

Voraussetzungen für eine rentable Anlage sind:<br />

– gute Ausrichtung / Neigung <strong>de</strong>r Module<br />

– Verschattungsfreiheit<br />

– mo<strong>de</strong>rne Anlage nach Stand <strong>de</strong>r Technik<br />

– fehlerfreier Betrieb<br />

Wie viel Strom die Anlage tatsächlich produziert, kann man aufgrund von Klimaschwankungen<br />

nicht 100%ig genau vorhersagen. Man schätzt, dass Solarstromanlagen<br />

in Deutschland pro Kilowatt peak (kWp) bei 700 bis 1000 Kilowattstun<strong>de</strong>n<br />

liegt. Für die Berechnung <strong>de</strong>r Rentabilität sind nicht Spitzenergebnisse<br />

entschei<strong>de</strong>nd, son<strong>de</strong>rn das über 20 Jahre zu erwarten<strong>de</strong> Mittel. Die Modulhersteller<br />

geben in <strong>de</strong>r Regel eine Leistungsgarantie von 80 Prozent <strong>de</strong>r Nennleistung<br />

über 20 Jahre.<br />

Ein weiterer Einflussfaktor, <strong>de</strong>r <strong>Ihr</strong>e Stromerträge bestimmt, ist die technische<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Anlage. Der Wechselrichter spielt hier eine zentrale Rolle. Hier<br />

sollte man auf maximalen Wirkungsgrad und hohe Lebensdauer achten. Mangelhafte<br />

Verkabelung kann zu Verlusten führen. Je<strong>de</strong>s technische System zur<br />

Energieumwandlung erlei<strong>de</strong>t Verluste. Zehn Prozent Verlust können schon dadurch<br />

entstehen, dass die Wirkungsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Solarzellen mit steigen<strong>de</strong>r Temperatur<br />

sinken (Experten meinen daher, dass Anlagen in Nord<strong>de</strong>utschland genauso<br />

rentabel arbeiten können wie im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Republik). Ein weiteres Prozent<br />

kann die Verkabelung, weitere fünf bis zehn Prozent <strong>de</strong>r Wechselrichter<br />

verursachen. Sie sollten bei <strong>de</strong>r Planung darauf achten, diese Verluste mit einzukalkulieren.<br />

Bei einer Jahreseinstrahlung von 1.000 kWh kommt es also nicht<br />

zu einer Produktion von 1.000 kWh/kWp. Ein Ertrag von etwa 850 kWh/kWp ist<br />

eher als realistisch anzusehen.<br />

Neben <strong>de</strong>r Ertragsseite müssen natürlich die Kosten berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Folgen<strong>de</strong><br />

Faktoren sollten <strong>de</strong>mzufolge in die Kalkulation einbezogen wer<strong>de</strong>n:<br />

– Anschaffungs- und Betriebskosten<br />

– Steuerlast / Steuererleichterung<br />

– Vergütung für Einspeisung und Kostenersparnis durch Eigenverbrauch<br />

Die Anschaffungskosten stellen <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r Kosten dar. Diese wer<strong>de</strong>n<br />

nicht nur durch die sinken<strong>de</strong>n Einspeisevergütungen, son<strong>de</strong>rn auch durch das<br />

globale Wirtschaftsgeschehen beeinflusst. Steigt die Nachfrage in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn,<br />

dann steigen auch in Deutschland die Preise. Außer<strong>de</strong>m sind gegenüber<br />

<strong>de</strong>utschen Modulen preiswertere Mo<strong>de</strong>lle aus China lieferbar. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren sind die Preise für Photovoltaik-Anlagen gesunken. Durch <strong>de</strong>n<br />

Preisnachlass bleibt <strong>Ihr</strong>e Rendite trotz <strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Einspeisevergütung erhalten.<br />

Neben <strong>de</strong>n Anschaffungskosten sollten diverse Nebenkosten bei <strong>de</strong>r Kalkulation<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>n Betriebskosten rechnet man die Ausgaben für<br />

die Wartung, Reparaturen und Rücklagen für einen neuen Wechselrichter o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Ersatzteilen. Außer<strong>de</strong>m ist die Versicherung <strong>Ihr</strong>er Anlage zu berücksichtigen.<br />

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Wie kann ich die Wirtschaftlichkeit prüfen?<br />

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© Marina Lohrbach - Fotolia.com<br />

Die Rentabilität einer Solaranlage hängt vom Zusammenspiel zwischen Investition,<br />

Finanzierung, Sonnenertrag und Betriebskosten ab. Zusätzlich kommen<br />

Steuervorteile durch die mögliche Abschreibung und die Mehrwertsteuer-Erstattung<br />

dazu. Zunächst einmal müssen Sie wissen, welche Größe <strong>Ihr</strong>e Anlage haben<br />

wird. Als Faustformel nimmt man an, dass für eine Leistung von 1 kWp eine<br />

Fläche von ca. 8 bis 10 m 2 benötigt wird. Den Ertrag pro Kilowatt können Sie<br />

bei verschie<strong>de</strong>nen Auskunftsdiensten im Internet erfahren. Beim Deutschen<br />

Wetterdienst kann man eine Analyse <strong>de</strong>r Globalstrahlung für seinen Standort<br />

anfor<strong>de</strong>rn. Wenn Sie an <strong>Ihr</strong>em Standort eine Jahreseinstrahlung von 1000 kWh<br />

haben, sollten Sie für <strong>Ihr</strong>e Kalkulation mit <strong>de</strong>m geringsten Daten - etwa 900<br />

kWh/kW jährlich rechnen. Damit sind Sie auf <strong>de</strong>r sicheren Seite, auch wenn <strong>de</strong>r<br />

tatsächliche Ertrag größer ausfällt.<br />

Die folgen<strong>de</strong> Berechnung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage ist<br />

eine einfache statische Berechnung. Sie berücksichtigt we<strong>de</strong>r Zins- noch Inflationswirkungen,<br />

ist aber ausreichend, um die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Anlage zu ermitteln.<br />

Hier wird angenommen, dass je<strong>de</strong>s Jahr ist wie das nächste. Im Jahr<br />

2012 wird bei einer kleinen Anlage (< 10 kWp), wie sie für Ein-und Zweifamilienhausdächer<br />

üblich ist, eine Vergütung zwischen 19,5 und 18 Ct/kWh gezahlt<br />

(je nach Inbetriebnahme-Datum).<br />

Detaillierte Berechnungen kann man mit verschie<strong>de</strong>nen Kalkulationsprogrammen<br />

durchführen, zum Beispiel mit <strong>de</strong>r Kalkulationssoftware PV-Kalk von<br />

www.solarserver.<strong>de</strong>. Sie enthält eine umfangreiche Excel-Arbeitsmappe, mit <strong>de</strong>r<br />

man alle Faktoren für die eigene Photovoltaik-Anlage individuell eingeben und<br />

die Wirtschaftlichkeit berechnen kann.<br />

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Rendite-Berechnung einer Beispiel-Photovoltaikanlage<br />

Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Anlage August 2012<br />

Min<strong>de</strong>st-Lebensdauer <strong>de</strong>r Anlage 20 Jahre<br />

Für 20 Jahre garantierte Vergütung 18,37 Cent / kWh<br />

Anlagengröße 5 kWp<br />

Stromproduktion pro Jahr 4.500 kWh<br />

Stromproduktion in 20 Jahren 90.000 kWh<br />

Erträge<br />

Kosten<br />

davon 80% vergütet für Einspeisung 13.226,40 €<br />

davon 20% Eigenverbrauch<br />

(eingesparter Strom 25 Cent / kWh)<br />

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4.500,00 €<br />

Einspeisevergütung + Stromeinsparung 17.726,40 €<br />

Investitionskosten / kWp 2.000,00 €<br />

Investitionskosten gesamt 10.000,00 €<br />

Wartung / Instandhaltung<br />

(1% <strong>de</strong>r Investition)<br />

100,00 € / Jahr<br />

Anlagenversicherung 60,00 € / Jahr<br />

Gesamtkosten in Lebensdauer 13.200,00 €<br />

Gewinn in Lebensdauer 4.526,40 €<br />

Unser Tipp: Solar-Karte <strong>de</strong>r<br />

<strong>Solaranlagen</strong> in Deutschland<br />

Auf www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong><br />

bieten wir Ihnen eine Karte mit<br />

Strahlungsdaten, wo Sie <strong>Ihr</strong>e<br />

Anlage und <strong>Ihr</strong>e Daten überprüfen<br />

können.<br />

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Vergütung <strong>Ihr</strong>es Stroms<br />

Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s EEG<br />

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© Simon Kraus - Fotolia.com<br />

Die Vergütung für <strong>de</strong>n eingespeisten Sonnenstrom ist im „Gesetz für <strong>de</strong>n Vorrang<br />

erneuerbarer Energien“, <strong>de</strong>m sogenannten Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(kurz EEG) festgeschrieben. Dieses Gesetz und sein Vorläufer, das Stromeinspeisungsgesetz,<br />

dienen dazu, politische Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen<br />

und die Nutzung fossiler Energieträger zu verringern.<br />

Das Grundprinzip ist einfach. Dem Betreiber einer Anlage zur Gewinnung erneuerbarer<br />

Energie – das sind neben Solarstromanlagen zum Beispiel auch<br />

Windrä<strong>de</strong>r – wird über einen festgelegten Zeitraum ein bestimmter Vergütungssatz<br />

für <strong>de</strong>n erzeugten Strom gewährt. Dabei besteht eine staatliche Anschlusspflicht<br />

für die Stromkonzerne: je<strong>de</strong> Kilowattstun<strong>de</strong> Sonnenstrom muss <strong>de</strong>r Energieversorger<br />

auch abnehmen. Der Vergütungssatz in <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Inbetriebnahme<br />

<strong>de</strong>r Anlage wird für 20 Jahre lang garantiert. In regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n<br />

sinkt <strong>de</strong>r Vergütungssatz um einen bestimmten Prozentsatz (Degression). Damit<br />

soll ein Anreiz gesetzt wer<strong>de</strong>n, die Preise für die Anlagen zu senken.<br />

Das <strong>de</strong>utsche EEG ist ein Erfolgsmo<strong>de</strong>ll und wur<strong>de</strong> mittlerweile von 61 Staaten<br />

in angepasster Form übernommen. Mit <strong>de</strong>m Vorgänger <strong>de</strong>s heutigen EEG, <strong>de</strong>m<br />

Stromeinspeisungsgesetz von 1991, wur<strong>de</strong>n die großen Stromerzeuger erstmals<br />

verpflichtet, <strong>de</strong>n Strom von kleinen Erzeugern in die öffentlichen Netze<br />

einzuspeisen und diesen zu vergüten. Damals waren die Vergütungssätze für<br />

Solarstrom noch nicht kosten<strong>de</strong>ckend. Das Gesetz führte aber zu einem ersten<br />

Boom <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie in Deutschland.<br />

Erst im EEG, welches im Jahr 2000 in Kraft trat, wur<strong>de</strong> die För<strong>de</strong>rung von Photovoltaik-Anlagen<br />

umgesetzt. Beson<strong>de</strong>rs kleinere Anlagen wur<strong>de</strong>n mit diesem<br />

Gesetz geför<strong>de</strong>rt. Durch die Überarbeitung <strong>de</strong>s Gesetzes im Jahr 2004 wur<strong>de</strong>n<br />

Verbesserungen für die Anlagenbetreiber durchgesetzt. Sie wur<strong>de</strong>n gegenüber<br />

<strong>de</strong>n Netzbetreibern juristisch besser gestellt. Das Gesetz wur<strong>de</strong> im Jahr 2009<br />

erneut überarbeitet. Unter an<strong>de</strong>rem wur<strong>de</strong>n die Mel<strong>de</strong>pflichten erweitert: Betrei-<br />

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ber von Photovoltaik-Anlagen müssen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snetzagentur die Leistung und<br />

<strong>de</strong>n Standort ihrer Anlage mel<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> kurzzeitig eine För<strong>de</strong>rung<br />

eingeführt, die <strong>de</strong>n Eigenverbrauch <strong>de</strong>s produzierten Stroms steigern soll.<br />

Das EEG ist ein wirksames Instrument, die Umweltschutzpolitik voranzutreiben.<br />

Die Netzbetreiber sind verpflichtet <strong>de</strong>n Strom, <strong>de</strong>r von in Deutschland betriebenen<br />

Anlagen erzeugt wird, mit Vorrang in öffentliche Netze einzuspeisen. Es<br />

schafft Investitionsanreize. Auch Investoren, die sich nicht für Umweltschutz interessieren,<br />

sehen <strong>de</strong>n Betrieb einer Photovoltaik-Anlage als eine sichere Geldanlage<br />

an. Durch die Verpflichtung <strong>de</strong>r Netzbetreiber, <strong>de</strong>n Strom abzunehmen,<br />

und die Garantie <strong>de</strong>r Vergütung, hat <strong>de</strong>r Staat Investitionssicherheit für <strong>Solaranlagen</strong><br />

geschaffen. So konnte sich die Stromerzeugung aus <strong>de</strong>r Sonne in<br />

Deutschland innerhalb weniger Jahre verzigfachen.<br />

Eine weitere Wirkung <strong>de</strong>s EEG ist <strong>de</strong>r Innovationsdruck, <strong>de</strong>r auf Hersteller von<br />

Solarmodulen und -anlagen, ausgeübt wird. Durch die Degression <strong>de</strong>r Vergütung<br />

sind Photovoltaik-Anlagen nur rentabel, wenn die Anschaffungskosten<br />

auch sinken. Dadurch wird ein Kostendruck auf Hersteller ausgeübt. So sind die<br />

Preise für schlüsselfertige Anlagen in <strong>de</strong>n letzten Jahren auch stark gefallen.<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s durchschnittlichen Endkun<strong>de</strong>npreises in EUR (netto) / kWp für<br />

fertig installierte Aufdachanlagen:<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

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Quelle: http://www.solarwirtschaft.<strong>de</strong>/<br />

Strompreisentwicklung (rot) und Degression <strong>de</strong>r Einspeisevergütung (blau) in<br />

Cent / kWh:<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

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Solarstromvergütung und EEG 2012<br />

Bis März 2012 wur<strong>de</strong>n halbjährliche Kürzungen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung vorgenommen.<br />

Bedingt dadurch kam es zu starken Vorzieheffekten und einer unausgeglichenen<br />

Auftragslage für Solarteure. Seit <strong>de</strong>r EEG-Novelle, welche seit April 2012<br />

gilt, wird die Vergütung monatlich um 1% gesenkt – dies gilt zunächst bis Oktober<br />

2012. Ab November 2012 wird zubauabhängig gekürzt. Das heißt, die Absenkung<br />

wird dann nur bei 1% bleiben wenn <strong>de</strong>r Zubau neuer PV-Anlagen im<br />

erwarteten Zielkorridor bleibt, ansonsten fällt die Vergütungsän<strong>de</strong>rung aus, o<strong>de</strong>r<br />

es wird schwächer bzw. drastischer gekürzt. Dieses Prinzip nennt sich „Atmen<strong>de</strong>r<br />

Deckel“.<br />

Photovoltaik-Zubau Juli 2012 bis September<br />

2012 hochgerechnet auf das<br />

gesamte Jahr<br />

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Kürzung <strong>de</strong>r EEG-Vergütung um … für<br />

November, Dezember 2012 und Januar<br />

2013<br />

bis 1 GW -0,5%<br />

ab 1 GW 0%<br />

ab 1,5 GW 0,5%<br />

ab 2 GW 0,75%<br />

Zielkorridor:<br />

zwischen 2,5 und 3,5 GW<br />

1%<br />

ab 3,5 GW 1,4%<br />

ab 4,5 GW 1,8%<br />

ab 5,5 GW 2,2%<br />

ab 6,5 GW 2,5%<br />

ab 7,5 GW 2,8%<br />

Der „atmen<strong>de</strong> Deckel“ soll mit dazu beitragen, dass PV-Anlagen ab <strong>de</strong>m Jahr<br />

2017 komplett ohne För<strong>de</strong>rungen rentabel sind.<br />

Einspeisevergütung 2012<br />

<strong>Solaranlagen</strong>, die an das öffentliche Netz gekoppelt sind, können ihren Strom<br />

zu 80% Prozent – bzw. 90% bei mittelgroßen und zu 100% bei sehr großen Anlagen<br />

– einspeisen. Die nicht geför<strong>de</strong>rten 20% sollen direkt selbst verbraucht<br />

wer<strong>de</strong>n, was ungefähr <strong>de</strong>m durchschnittlichen Eigenverbrauchsanteil eines<br />

Haushalts entspricht. Der <strong>Solaranlagen</strong>-Betreiber erhält für seinen an die Netzbetreiber<br />

gelieferten Strom eine Einspeisevergütung. Den Verbrauchsstrom<br />

wie<strong>de</strong>rum bezieht er für einen festgelegten Tarif, <strong>de</strong>r durchschnittlich etwa 25<br />

ct/kWh beträgt. Diese Vergütung wird ab <strong>de</strong>r Inbetriebnahme für 20 Jahre gezahlt.<br />

Sie ist garantiert, kann also nicht gekürzt wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>n 20 Jahren ist<br />

die Festschreibung <strong>de</strong>r Einspeisevergütung ausgelaufen. Danach richtet sich<br />

die Höhe <strong>de</strong>r Vergütung nach <strong>de</strong>n zu dieser Zeit zu erwarten<strong>de</strong>n Strompreisen.<br />

Schätzungen gehen von einer jährlichen Energiepreissteigerungsrate von 4 bis<br />

9 Prozent aus. Allerdings sollten Ertragsschätzungen für die Zeit nach <strong>de</strong>m garantierten<br />

Vergütungszeitraum nicht in Wirtschaftlichkeitsberechnungen einbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n. Einige Anbieter sprechen zwar davon, dass ihre Anlagen anstatt<br />

<strong>de</strong>r 20 auch 30 Jahre laufen, aber niemand kann sagen, wie realistisch das ist.<br />

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Die Bun<strong>de</strong>snetzagentur hat folgen<strong>de</strong> Vergütungssätze für 2012 veröffentlicht<br />

(in Cent / kWh):<br />

Inbetriebnahme bis 10 kWp 10-40 kWp 40-1000 kWp<br />

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Dach- und<br />

Freiflächenanlagen<br />

bis<br />

10 MWp<br />

ab 01.04.2012 19,50 18,50 16,50 13,50<br />

ab 01.05.2012 19,31 18,32 16,34 13,37<br />

ab 01.06.2012 19,11 18,13 16,17 13,23<br />

ab 01.07.2012 18,92 17,95 16,01 13,10<br />

ab 01.08.2012 18,73 17,77 15,85 12,97<br />

ab 01.09.2012 18,54 17,59 15,69 12,84<br />

ab 01.10.2012 18,36 17,42 15,53 12,71<br />

Ab November 2012 und <strong>de</strong>n zwei darauf folgen<strong>de</strong>n Monaten wird zubauabhängig<br />

gekürzt (Erklärungen dazu: Solarstromvergütung und EEG 2012).<br />

Ein schlauer Investor könnte auf <strong>de</strong>n Gedanken kommen, mehrere 10 MWp-Anlagen<br />

nebeneinan<strong>de</strong>r zu installieren um so weiter in <strong>de</strong>n Genuss <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />

zu kommen. Dies verhin<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Gesetzgeber durch die Regelung, dass alle<br />

Anlagen eines Investors, welche innerhalb von 24 Monaten im Umkreis von<br />

zwei Kilometern installiert wur<strong>de</strong>n, zusammengefasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Eigenverbrauch<br />

Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat in <strong>de</strong>r EEG-Novelle im Jahr 2009 erstmals eine Regelung<br />

eingeführt, die das Verbrauchsverhalten <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlagen-Betreiber<br />

nachhaltig verän<strong>de</strong>rn sollte. Sie will <strong>de</strong>n Eigenverbrauch für Erzeuger von<br />

Solarstrom attraktiver machen. Daher wur<strong>de</strong> von 2009 bis Anfang 2012 für neu<br />

in Betrieb genommene Anlagen zusätzlich zur Einspeisevergütung eine Vergütung<br />

für <strong>de</strong>n Strom gezahlt, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Betreiber selbst verbraucht o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r von<br />

Dritten in unmittelbarer Nähe verbraucht wird.<br />

Foto: © arsdigital.<strong>de</strong> – Fotolia.com<br />

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Warum wur<strong>de</strong> die Eigenverbrauchsregelung in <strong>de</strong>r EEG-Novelle 2012 entfernt?<br />

Dies liegt daran, dass die gezahlte Einspeisevergütung erstmals unter <strong>de</strong>n<br />

durchschnittlichen Strompreis gerutscht ist. Trotz<strong>de</strong>m bleibt weiterhin folgen<strong>de</strong>r<br />

Fakt bestehen: je größer <strong>de</strong>r Eigenverbrauchsanteil meiner Anlage, <strong>de</strong>sto rentabler<br />

ist sie!<br />

Warum ist es rentabler <strong>de</strong>n Strom selbst zu nutzen?<br />

Ten<strong>de</strong>nziell steigen die Strompreise weiter. Für 2012 haben viele Versorger Erhöhungen<br />

angekündigt. Beim Strom-Selbstverbrauch spart sich <strong>de</strong>r Betreiber<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaikanlage <strong>de</strong>n Zukauf von konventionellem Strom aus <strong>de</strong>m öffentlichen<br />

Netz. Und je weiter <strong>de</strong>r Strompreis steigt, umso mehr lohnt sich <strong>de</strong>r Eigenverbrauch.<br />

Aber auch: je weiter die Einspeisevergütung sinkt, <strong>de</strong>sto attraktiver<br />

wird <strong>de</strong>r Eigenverbrauch.<br />

Bei einem Strom-Einkaufspreis vom<br />

Versorger in Höhe von 25 Cent pro Kilowattstun<strong>de</strong>,<br />

wür<strong>de</strong> eine Photovoltaikanlage,<br />

welche im August 2012 installiert<br />

wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m Betreiber bei Eigenverbrauch<br />

einen Vorteil von 6,27 Cent /<br />

kWh einbringen.<br />

Fallbeispiel: Einfamilienhaus mit 5 kWp-Anlage, Inbetriebnahme im August<br />

2012 (Wartungskosten, Versicherung, etc. nicht berücksichtigt):<br />

kein<br />

Eigenverbrauch<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

25 %<br />

Eigenverbrauch<br />

50 %<br />

Eigenverbrauch<br />

produzierter Strom 4.000 kWh 4.000 kWh 4.000 kWh<br />

Einspeisung 4.000 kWh 3.000 kWh 2.000 kWh<br />

Vergütgung<br />

18,37 ct/kWh<br />

734,80 € 551,10 € 367,40 €<br />

Eigenverbrauch - 1.000 kWh 2.000 kWh<br />

Ersparnis durch Eigenverbrauch<br />

bei einem<br />

Strompreis von 25<br />

ct/kWh<br />

Gesamtertrag +<br />

eingesparte Kosten<br />

6,27 25<br />

18,73<br />

- 250,00 € 500,00 €<br />

734,80 € 801,10 € 867,40 €<br />

Durch die Eigennutzung <strong>de</strong>s solaren Stroms gibt es jetzt einen Anreiz für <strong>de</strong>n<br />

sonnenbewussten Energieverbrauch. Der gestaltet sich allerdings zum Beispiel<br />

bei Eigenheimen schwierig, wenn die Bewohner tagsüber aus <strong>de</strong>m Haus sind<br />

und in dieser Zeit kaum Strom verbraucht wird.<br />

Die Eigenverbrauchsmöglichkeit fängt die weitere Senkung <strong>de</strong>r Einspeisevergütung<br />

auf und stärkt die <strong>de</strong>zentrale Nutzung <strong>de</strong>s Stroms. Die öffentlichen Netze<br />

wer<strong>de</strong>n dadurch entlastet.<br />

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Verschiebepotenziale nutzen<br />

Sie als Betreiber einer Photovoltaik-Anlage haben nun ein Interesse daran, <strong>Ihr</strong>en<br />

Stromverbrauch in die Zeit mit hohem Solarangebot zu verschieben. Je<br />

mehr Verbrauch Sie in die „solarintensive“ Zeit schieben, um so wirtschaftlicher<br />

ist die Investition auf <strong>de</strong>m Dach für Sie. Es gibt ein gewisses Verschiebepotenzial,<br />

welches je<strong>de</strong>r Nutzer von Solarstrom umsetzen und nutzen kann. Zum Beispiel<br />

können Sie <strong>Ihr</strong>e Waschmaschine und Spülmaschine dann laufen lassen,<br />

wenn die Sonne scheint. Die Gefriertruhe können Sie per Zeitschaltuhr in <strong>de</strong>n<br />

frühen Morgenstun<strong>de</strong>n für einige Stun<strong>de</strong>n ausschalten. Gute Geräte kommen<br />

ohne Weiteres für 5 bis 7 Stun<strong>de</strong>n ohne Strom aus, ohne dass die Temperatur<br />

um mehr als unbe<strong>de</strong>nkliche 3 bis 5 Grad steigt. Damit könnten Sie auch die<br />

Kühlung <strong>de</strong>r Gefriertruhe in die sonnenintensive Zeit verschieben.<br />

Es gibt in je<strong>de</strong>m Haushalt noch mehr Verschiebepotenzial. Die Betreiber von<br />

Photovoltaik-Anlagen besitzen durch <strong>de</strong>n Verbrauch <strong>de</strong>r selbst produzierten<br />

Energie einen beson<strong>de</strong>ren Anreiz, diese Potenziale zu nutzen und auszubauen.<br />

Aber auch die Industrie ist jetzt gefor<strong>de</strong>rt. Der Anreiz zum sonnenbewussten<br />

Energieverbrauch ist vorhan<strong>de</strong>n und wird in Zukunft auch von <strong>de</strong>n Verbrauchern<br />

stärker nachgefragt wer<strong>de</strong>n. Nun müssen Technologien geschaffen wer<strong>de</strong>n,<br />

die diese neuen Verbrauchsgewohnheiten unterstützen können. Die I<strong>de</strong>en<br />

und Ansätze dafür sind vorhan<strong>de</strong>n und vielfältig.<br />

So wird eine Box entwickelt, die es <strong>de</strong>m Betreiber einer Photovoltaik-Anlage ermöglicht,<br />

<strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>s selbst genutzten Stroms zu maximieren. Dieses Gerät<br />

soll anzeigen, wann die Solarerträge am größten sind. Zu diesen Zeitpunkten<br />

sollten dann die großen Stromfresser, wie beispielsweise Waschmaschine und<br />

Spülmaschine angeschaltet wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Nutzung dieses Verschiebepotenzials<br />

lässt sich <strong>de</strong>r Eigenverbrauch auf etwa 40 Prozent steigern. Dennoch wird<br />

sehr viel Strom erzeugt, wenn er nicht gebraucht wird. Deshalb haben einige<br />

Anbieter bereits Pläne, Akkus anzubieten, welche <strong>de</strong>n produzierten Strom speichern,<br />

bis er verbraucht wer<strong>de</strong>n kann. Durch diesen Speicher können die Haushaltsgeräte<br />

auch dann mit Solarstrom betrieben wer<strong>de</strong>n, wenn die Sonne nicht<br />

scheint. Ob sich die Anschaffung <strong>de</strong>r Stromspeicher bereits rentiert, kann nicht<br />

gesagt wer<strong>de</strong>n. Aber diese Anlagen lohnen sich nur, wenn <strong>de</strong>r Verbraucher<br />

einen Nutzen daraus ziehen kann, <strong>de</strong>shalb ist auch hier ein Kostendruck gegeben,<br />

<strong>de</strong>r die Hersteller zwingt, diese Geräte kostengünstiger zu produzieren.<br />

Durch <strong>de</strong>n Anreiz <strong>de</strong>n produzierten Strom selbst zu verbrauchen, könnten auch<br />

Smart-Grid-Techniken für die Betreiber von <strong>Solaranlagen</strong> interessant wer<strong>de</strong>n.<br />

Smart-Grid heißt „intelligentes Stromnetz“. Der Begriff beschreibt die kommunikative<br />

Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischer<br />

Verbraucher und Netzbetriebsmitteln. Diese Techniken ermöglichen eine Überwachung<br />

und Optimierung <strong>de</strong>r miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>nen Bestandteile. Sie<br />

könnten also zu einer verbesserten Nutzung <strong>de</strong>r Solarenergie durch <strong>de</strong>n Hersteller<br />

beitragen. Die Industrie und Forschungsinstitute sind hier gefor<strong>de</strong>rt, verbraucherfreundliche<br />

und kostengünstige Geräte zu entwickeln.<br />

Eigenverbrauch für Gewerbebetriebe<br />

Die Möglichkeit <strong>de</strong>s Eigenverbrauchs ist beson<strong>de</strong>rs für Gewerbebetriebe, die<br />

gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Sonnenstun<strong>de</strong>n einen hohen Verbrauch haben, sehr interessant.<br />

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Die Eigenverbrauchsregelung erlaubt es, dass Dritte <strong>de</strong>n von Ihnen produzierten<br />

Strom abkaufen. Das ist auch für Mehrfamilienhäuser geeignet. Eine vom<br />

Vermieter betriebene Photovoltaik-Anlage könnte zur anteiligen Versorgung <strong>de</strong>r<br />

Mieter genutzt wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig könnte man <strong>de</strong>n umweltfreundlichen Strom<br />

im Haus als Marketing-Instrument nutzen. Viele Verbraucher legen Wert auf<br />

Umweltschutz und sehen es als Vorteil, wenn sie auch in einer Mietwohnung<br />

Sonnenstrom nutzen können.<br />

Die Regelung kann aber nicht nur für Mehrfamilienhäuser angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch über Häuser- und Grundstücksgrenzen hinweg kann die räumliche Nähe<br />

versorgt wer<strong>de</strong>n. Sie können als Betreiber einer Photovoltaik-Anlage also auch<br />

<strong>Ihr</strong>e Nachbarschaft versorgen. Dafür muss ein eigenes Versorgungskabel gelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit ist, das öffentliche Netz zu benutzen. Dafür<br />

fallen dann allerdings Durchleitungsgebühren an. Diese bei<strong>de</strong>n Varianten<br />

sind wie<strong>de</strong>rum mit Kosten verbun<strong>de</strong>n. Vor <strong>de</strong>r Umsetzung müsste also zunächst<br />

geprüft wer<strong>de</strong>n, ob die Versorgung <strong>de</strong>r Nachbarn die Anlage unrentabel<br />

macht.<br />

Unser Tipp für mehr Informationen zur EEG-Vergütung<br />

http://www.sma.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>/produkte/knowledgebase/die-eigenstromzulage.html<br />

Vom Eigenheimbesitzer zum Energieunternehmer<br />

Foto: © Lupico - Fotolia.com<br />

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Durch die Stromeinspeisung in die öffentlichen<br />

Netze gilt je<strong>de</strong>r Betreiber einer Photovoltaik-Anlage<br />

als Wirtschaftsunternehmer. Das<br />

Betreiben einer Solaranlage wird als nachhaltige<br />

unternehmerische Tätigkeit angesehen.<br />

Dies ermöglicht Ihnen, die Investitionskosten<br />

und Anlagenerträge steuerlich geltend zu machen.<br />

Allerdings haben Sie auch unternehmerische<br />

Pflichten zu erfüllen.<br />

Als Betreiber einer Solaranlage kann man<br />

sich beim Finanzamt als Unternehmer einstufen<br />

lassen. Die auf die Investitionskosten anfallen<strong>de</strong><br />

Umsatzsteuer kann als Vorsteuer<br />

geltend gemacht wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />

Sie als Betreiber die Vorsteuer mit <strong>de</strong>r eingenommenen<br />

Umsatzsteuer verrechnen können<br />

o<strong>de</strong>r sie vom Finanzamt erstattet bekommen.<br />

Die steuerrechtlichen Überlegungen sind für<br />

die Rentabilität nicht unerheblich und sollten schon in <strong>de</strong>r Planung und Kalkulation<br />

bedacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Selbstständige Unternehmer kennen <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>m Finanzamt in Bezug<br />

auf unternehmerische Tätigkeiten. Sie können nun auch die Solaranlage in ihre<br />

Buchhaltung und Steuerangelegenheiten einbeziehen. Für Arbeitnehmer wird<br />

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es eventuell etwas schwieriger, in die steuerrechtlichen Fragen einzuarbeiten,<br />

<strong>de</strong>shalb soll hier eine ausführliche Erläuterung folgen.<br />

Kleinunternehmerregelung<br />

Die Einnahmen aus <strong>de</strong>r Einspeisung von Strom aus einer Photovoltaik-Anlage<br />

in das öffentliche Netz sind einkommensteuerpflichtig. Und müssen in <strong>de</strong>r Steuererklärung<br />

angegeben wer<strong>de</strong>n. Der Betreiber einer Solaranlage kann sich<br />

beim Finanzamt als Kleinunternehmer registrieren lassen. Die Voraussetzungen<br />

dafür: Bei Betriebseröffnung wird <strong>de</strong>r Gesamtumsatz für das Gründungsjahr<br />

kleiner als 17.500 € geschätzt und im Folgejahr wird <strong>de</strong>r Umsatz kleiner als<br />

50.000 € geschätzt. Wenn diese Bedingungen gegeben sind, kann das Unternehmen<br />

umsatzsteuerrechtlich als Kleinunternehmen geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es gibt sowohl negative als auch positive Konsequenzen <strong>de</strong>r Kleinunternehmerregelung.<br />

Der wohl größte Nachteil ist, dass man die Umsatzsteuer, die für Anschaffung,<br />

Wartung und Reparatur <strong>de</strong>r Anlage anfällt, nicht beim Finanzamt geltend<br />

machen kann. Dies macht einen erheblichen Kostenfaktor aus, <strong>de</strong>r zur<br />

Rentabilität <strong>de</strong>r Anlage beitragen kann.<br />

Der Vorteil <strong>de</strong>r Kleinunternehmerregelung ist die einfache Handhabung. Die<br />

Formalitäten sind weniger anspruchsvoll. Auf die Umsätze aus <strong>de</strong>r Solaranlage<br />

wer<strong>de</strong>n keine Steuern erhoben. Die Rechnungen an <strong>de</strong>n Netzbetreiber über die<br />

Einspeisevergütung dürfen zum Beispiel keine Mehrwertsteuer enthalten. Für<br />

das Finanzamt muss lediglich eine Einnahme-Überschuss-Rechnung erstellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Von Experten wird allerdings empfohlen, auf die Kleinunternehmerregelung zu<br />

verzichten. Der geringe Mehraufwand für die Umsatzsteuererklärung gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Finanzamt zahlt sich durch eine höhere Rendite aus. Wenn Sie auf die<br />

Kleinunternehmerregelung verzichten, gelten Sie beim Finanzamt als Unternehmer.<br />

Dann können Sie die Mehrwertsteuer für <strong>de</strong>n Kauf <strong>de</strong>r Anlage zurückerhalten.<br />

Sie müssen dann zusätzlich zur Einspeisevergütung eine Mehrwertsteuer<br />

erheben, die später an das Finanzamt abgeführt wird.<br />

Alle Ausgaben, die durch <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r Anlage entstehen, sind Werbungskosten.<br />

Dazu zählen unter an<strong>de</strong>rem laufen<strong>de</strong> Betriebskosten <strong>de</strong>r Anlage, die Kosten<br />

für die Wartung o<strong>de</strong>r Reparatur, Finanzierungs- und Versicherungskosten<br />

sowie die Kosten für eine Stromzählermiete und die Anschaffungskosten Die<br />

Anschaffungskosten können die Nutzer über 20 Jahre abschreiben.<br />

Muss ein Gewerbe angemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n?<br />

Es besteht keine einheitliche Regelung, ob eine Gewerbeanmeldung nötig ist.<br />

Die Frage nach <strong>de</strong>r Gewerbeanmeldung ist unabhängig vom Steuerrecht. Ist <strong>Ihr</strong><br />

erstrebte Gewinn aus <strong>de</strong>r Photovoltaik-Anlage gering, liegt ein sogenannter Bagatellfall<br />

vor. Dieser entspricht nicht <strong>de</strong>n Vorstellungen über die Ausübung eines<br />

Gewerbes und erscheint somit nach <strong>de</strong>n Zielsetzungen <strong>de</strong>r Gewerbeordnung<br />

als nicht regelungsbedürftig. Das be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Betrieb von Photovoltaik-Anlagen<br />

auf Privathausdächern und kleineren Gewerbebetrieben in dabei<br />

üblichen Größenordnungen (lt. Bun<strong>de</strong>sfinanzministerium bis 5 kW) keine<br />

gewerbliche Tätigkeit ist. Denn hier wird nach einer langen Refinanzierungsphase<br />

nur ein unerheblicher Kostenüberschuss erwirtschaftet.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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Bei größeren Anlagen ist eine Einzelfallentscheidung anhand einer vorgelegten<br />

langfristigen Ertragsprognose <strong>de</strong>s Ordnungsamtes erfor<strong>de</strong>rlich. Hierzu wur<strong>de</strong><br />

die Auffassung formuliert, dass in <strong>de</strong>r Anfangsphase, in <strong>de</strong>r keine Gewinne erzielt<br />

wer<strong>de</strong>n, eine Gewerbeanmeldung nicht in Betracht kommt, son<strong>de</strong>rn erst,<br />

wenn <strong>de</strong>r erstrebte Gewinn die eigenen Kosten <strong>de</strong>utlich überschreitet. Für Betreiber<br />

kleinerer Anlagen ist es sinnvoll, beim örtlichen Gewerbeamt schriftlich<br />

nachzufragen, ob auf eine Gewerbeanmeldung verzichtet wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Hinweise zum Finanzamt<br />

Da Sie mit <strong>Ihr</strong>em kleinen Energieunternehmen Einnahmen aus <strong>de</strong>r Vergütung<br />

<strong>de</strong>r Einspeisung erzielen wollen, müssen Sie das Finanzamt über <strong>Ihr</strong> Unternehmen<br />

informieren. Um <strong>de</strong>n Betrieb erstmals zu erfassen, füllen Sie <strong>de</strong>n „Betriebseröffnungsbogen“<br />

zur steuerlichen Erfassung einer gewerblichen Tätigkeit<br />

beim Finanzamt aus.<br />

Neben allgemeinen Angaben zur Person wird eine Kurzbeschreibung <strong>de</strong>s ausgeübten<br />

Gewerbes abgefragt. Auf <strong>de</strong>m Bogen kann man sich auch als Kleinunternehmer<br />

anmel<strong>de</strong>n. Der Unternehmer kann aber auch auf diese Umsatzsteuerbefreiung<br />

verzichten. An diese Entscheidung ist er dann 5 Jahre gebun<strong>de</strong>n.<br />

Der Betreiber bekommt vom Finanzamt eine Steuernummer für <strong>de</strong>n Anlagenbetrieb.<br />

Lassen Sie sich vor <strong>de</strong>m Bau <strong>Ihr</strong>er Photovoltaik-Anlage von <strong>de</strong>m zuständigen<br />

Finanzamt eingehend beraten, da die steuerliche Beurteilung im Einzelfall<br />

<strong>de</strong>n örtlichen Finanzbehör<strong>de</strong>n obliegt.<br />

Umsatzsteuervoranmeldung<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: © Dron – Fotolia.com<br />

Wenn Sie sich dafür entschie<strong>de</strong>n haben, auf die Kleinunternehmerregelung zu<br />

verzichten und die Vorteile <strong>de</strong>r Vorsteuer-Rückerstattung zu nutzen, müssen<br />

Sie in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Jahren nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Solaranlage monatlich<br />

eine Umsatzsteuer-Voranmeldung beim Finanzamt abgeben. Die sich daraus<br />

ergeben<strong>de</strong> Steuervorauszahlung ist bis zum 10. Tag <strong>de</strong>s Folgemonats an<br />

das Finanzamt zu zahlen. Die regelmäßige Übermittlung <strong>de</strong>r Umsatzsteuer-Voranmeldung<br />

kann auf <strong>de</strong>m elektronischen Wege erfolgen, zum Beispiel mithilfe<br />

<strong>de</strong>s Programms „ELSTER“, welches Sie beim Finanzamt o<strong>de</strong>r im Internet als<br />

Download kostenfrei bekommen.<br />

Das Finanzamt legt für die folgen<strong>de</strong>n Jahre je nach Umsatzsteueraufkommen<br />

größere Abgabezeiträume fest. Bei einem Umsatzsteueraufkommen bis 512 €<br />

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pro Jahr genügt eine Umsatzsteuererklärung am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres. Dies trifft auf<br />

Photovoltaik-Anlagen bis etwa 6 kW zu. Für <strong>de</strong>n Anlagenbetreiber entsteht<br />

durch die Umsatzsteuererhebung keine zusätzliche finanzielle Belastung. Die<br />

Umsatzsteuer wird <strong>de</strong>m Stromabnehmer zusätzlich zur gesetzlichen Einspeisevergütung<br />

in Rechnung gestellt. In <strong>de</strong>r Umsatzsteuer-Voranmeldung müssen<br />

Sie <strong>de</strong>n Nettobetrag als Bemessungsgrundlage sowie die darauf entfallen<strong>de</strong><br />

Steuer mit <strong>de</strong>m vollen Mehrwertsteuersatz getrennt ausweisen. Die für die Anlagenerrichtung<br />

und <strong>de</strong>ren Wartung ausgewiesene Mehrwertsteuer kann als abziehbarer<br />

Vorsteuerbetrag als Rückfor<strong>de</strong>rung geltend gemacht wer<strong>de</strong>n. Einige<br />

Finanzämter verlangen die Vorlage eines Einspeisevertrags zur Anerkennung<br />

<strong>de</strong>r Unternehmereigenschaft. Laut § 12 Abs. 1 EEG ist kein Einspeisevertrag<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Darauf sollte Sie in diesem Fall verweisen.<br />

Unser Tipp: So bekommen Sie ihre Buchhaltung in <strong>de</strong>n Griff<br />

Die Einnahmen und Ausgaben aus einem gewerblichen Betrieb einer Solaranlage<br />

müssen Sie bei <strong>Ihr</strong>er Einkommenssteuer berücksichtigen. Dazu erstellen<br />

Sie eine sogenannte Gewinn- und Verlustrechnung (Formular Finanzamt).<br />

Wenn Sie sich für die Kleinunternehmerregelung entschie<strong>de</strong>n haben, ist es<br />

ausreichend, wenn sie <strong>de</strong>m Finanzamt eine Einnahme-Überschuss-Rechnung<br />

vorlegen. Diese formlose Gewinnermittlung, z. B. eine Word-Datei, enthält die<br />

Summe aller im Kalen<strong>de</strong>rjahr zugeflossenen Einnahmen aus <strong>de</strong>r Einspeisevergütung<br />

vermin<strong>de</strong>rt um die im Kalen<strong>de</strong>rjahr abgeflossenen Ausgaben, zum<br />

Beispiel Planungskosten, Anschaffungskosten, Reparatur- und Wartungskosten,<br />

Zählermiete, Versicherung und Kreditzinsen. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Einnahme-Überschuss-Rechnung<br />

ist im Rahmen <strong>de</strong>r jährlichen Einkommenssteuererklärung<br />

unter Einkünfte aus Gewerbebetrieb aufzuführen, die zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong><br />

Einnahme-Überschuss-Rechnung ist als Anlage beizulegen.<br />

Abschreibungen<br />

Als Kosten können Sie auch die Abschreibung für Abnutzung anführen. Bei <strong>de</strong>r<br />

Abschreibung für Abnutzung können Sie die Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten<br />

ab Fertigstellung <strong>de</strong>r Anlage auf einen Zeitraum von 20 Jahren abschreiben.<br />

Dabei wählen Sie, ob Sie eine gleichmäßige lineare o<strong>de</strong>r eine <strong>de</strong>gressive<br />

Abschreibung mit fallen<strong>de</strong>n Jahresbeträgen in Anspruch nehmen wollen. Bei<br />

<strong>de</strong>r linearen Abschreibung können jährlich 5 Prozent <strong>de</strong>r Anschaffungskosten<br />

Gewinn min<strong>de</strong>rnd abgesetzt wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>gressiven Abschreibung wird im<br />

ersten Jahr maximal das Doppelte <strong>de</strong>r linearen Abschreibung abgeschrieben.<br />

Das heißt 10 Prozent. Der jeweils verbliebene Restwert wird in <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

mit 10 Prozent abgeschrieben. Bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>gressiven Abschreibung wird im drittletzten<br />

Jahr ein Wechsel zur linearen Abschreibung empfohlen. Im Jahr <strong>de</strong>r Inbetriebnahme<br />

wird die Abschreibung nur monatsanteilig ab Fertigstellung berechnet.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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Solar-Tagebuch<br />

So eine I<strong>de</strong>e<br />

2.Juli:<br />

Ute, Ralf und Söhnchen Karl-Anton genießen die warmen Sommertage in vollen<br />

Zügen – im eigenen Gärtchen mitten in <strong>de</strong>r schönen Landschaft <strong>de</strong>s Erzgebirges.<br />

Große Sprünge sind nicht mehr möglich – Ute ist hochschwanger. In<br />

drei Wochen ist es soweit: Die Familie bekommt Zuwachs. Utes Schwangerschaft,<br />

das ist für Ralf irgendwie immer eine Zeit <strong>de</strong>r großen Projekte, <strong>de</strong>r Visionen<br />

– zukunftsweisend, nachhaltig: Bei Karl-Anton vor vier Jahren baute er das<br />

Haus. Dieses Mal, beim Blättern in <strong>de</strong>r Zeitschrift Finanztest kommt Ralf Funke<br />

eine neue I<strong>de</strong>e: Warum nicht eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach <strong>de</strong>s neuen<br />

Eigenheims bauen? Denn Sonnenstrom, so heißt es in <strong>de</strong>m Magazin, erlebt gera<strong>de</strong><br />

gol<strong>de</strong>ne Zeiten: Die Anlagen wer<strong>de</strong>n billiger und die Gewinne dank staatlicher<br />

För<strong>de</strong>rung höher. Die Zeitschrift verspricht eine nahezu risikolose Rendite<br />

von fünf bis acht Prozent. Eine gute I<strong>de</strong>e fin<strong>de</strong>t Ralf. Er fragt Ute beim<br />

Aben<strong>de</strong>ssen so ganz nebenbei, was sie <strong>de</strong>nn davon hält. Keine schlechte I<strong>de</strong>e,<br />

meint sie, und <strong>de</strong>nkt an ein künftiges Zubrot für die Kin<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ren Ausbildung,<br />

die Rente …<br />

Recherchezeit<br />

eigene Grafik+ © Noel Powell – Fotolia.com<br />

27. Juli bis zum 31.Juli :<br />

Ute hat von <strong>de</strong>r Suche im Internet ganz mü<strong>de</strong> Augen. „Wo fin<strong>de</strong> ich bloß eine<br />

günstige und gute Solaranlage?“ Täglich sitzt sie mehr als vier Stun<strong>de</strong>n vor ihrem<br />

Laptop und surft und googelt nach Informationen über Photovoltaik-Anlagen.<br />

Irgendwann stößt sie auf <strong>de</strong>n Seiten von <strong>de</strong>m Solarzellenanbieter Q-Cells<br />

auf unter an<strong>de</strong>rem Aleo und IBC-Module, sogenannte zertifizierte Qualitätsmodule.<br />

Erste Kontaktversuche: Ute sucht über das Internet Fachinstallateure. Oft<br />

wird sie auf <strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Hersteller fündig, manchmal aber muss sie auch bei<br />

<strong>de</strong>n Herstellern anfragen. Einige reagieren trotz mehrfacher Nachfrage per Mail<br />

nicht.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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3. August:<br />

Ute hat sich für eine erste Fachinstallateursfirma entschie<strong>de</strong>n. Diese bietet IBC-<br />

Module an. Die Firma ruft gleich zurück und macht einen Termin für <strong>de</strong>n nächsten<br />

Tag aus.<br />

4. August:<br />

Es ist heiß und sonnig. Bei knapp 30 Grad knallt auch um 18 Uhr noch die Sonne<br />

aufs Dach. Ortstermin: Die bestellte Firma hat einen freien Mitarbeiter vorbei<br />

geschickt. Er fotografiert das Dach, zählt die Ziegelreihen, kontrolliert die Dachausrichtung<br />

und schaut sich die Räume an, in <strong>de</strong>nen die Wechselrichter montiert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Er empfiehlt, <strong>de</strong>n Strom vom Dach doch gleich zur Eigenversorgung<br />

zu nutzen. Das leuchtet fürs Erste ein. Doch Ute hat ein komisches<br />

Bauchgefühl. Irgendwie kann sie kein Vertrauen zu <strong>de</strong>m guten Mann fassen.<br />

„Will man uns vielleicht über <strong>de</strong>n Tisch ziehen?“, überlegt sie. Als dann zwei<br />

Tage später das Angebot <strong>de</strong>r Firma samt Modulempfehlung sowie Kosten-Ertrags-Aufstellung<br />

auf <strong>de</strong>m Tisch liegt, ist sie nicht zufrie<strong>de</strong>n und recherchiert<br />

weiter nach Fachinstallateuren. Auch Mann Ralf sucht mit, liest sich durch die<br />

Branchenzeitschrift „Photon“ und fin<strong>de</strong>t schließlich in <strong>de</strong>r Zeitschrift „Haus und<br />

Energie“ einen Artikel zu <strong>de</strong>n Kriterien bei PV-Projekten.<br />

8. August:<br />

Die Familie lässt sich vom ersten Anbieter einen unverbindlichen Projektplan erstellen<br />

– über eine Variante mit 48 monokristallinen Modulen à 180 W und einer<br />

Anlageleistung von 8,64 kWp und über 30 monokristalline Module à 230 W und<br />

einer Leistung von 6,90 kWp. Die Recherchen gehen weiter, auch am nächsten<br />

Tag. Ute sucht nun nach Anbieter kompletter Anlagen aus <strong>de</strong>r Region und kontaktiert<br />

schließlich drei weitere Firmen. Eine davon möchte ein Angebot ohne<br />

Begehung erstellen, außer<strong>de</strong>m soll die Familie für das Gerüst sorgen – damit<br />

schei<strong>de</strong>t er sofort aus. Ein zweiter Anbieter sagt für <strong>de</strong>n nächsten Tag zu. Und<br />

ein dritter hat keine Zeit, vor Utes Geburtstermin zu kommen.<br />

10. August:<br />

Der zweite Anbieter kommt ins Haus. Die Sonne versteckt sich hinter dicken<br />

Wolken. Es ist ungemütlich. Bei <strong>de</strong>r Begehung bemerkt <strong>de</strong>r Installateur, dass<br />

die Dachziegel <strong>de</strong>s Hauses ungewöhnlich seien. Im Garten stehen ein paar<br />

Bäume – <strong>de</strong>r Anbieter kontrolliert auch die Schattenlage ums Dach herum. Er<br />

spricht mit <strong>de</strong>n Eheleuten über Eigennutzung o<strong>de</strong>r Einspeisung ins Stromnetz<br />

und rät nur zum Einspeisen <strong>de</strong>s Sonnenstroms. Für <strong>de</strong>n nächsten Tag verspricht<br />

er, dass eine Kollegin anruft und über steuerrechtliche Fragen berät.<br />

Doch sie ruft nicht an, auch die nächsten Tagen nicht. Also ein Aus für diese<br />

Firma.<br />

Wie<strong>de</strong>r ein Bauchgefühl …<br />

15. August:<br />

Die Sonne scheint wie<strong>de</strong>r, es ist 30 Grad heiß. Ute kontrolliert noch einmal die<br />

Krankenhaustasche. Schließlich ist das Baby schon zwei Tage überfällig. Heute<br />

soll <strong>de</strong>r dritte Installateur kommen. Endlich, das Telefon klingelt. „Sind Sie <strong>de</strong>nn<br />

noch zu Hause o<strong>de</strong>r schon auf <strong>de</strong>n Weg in <strong>de</strong>n Kreißsaal?“, fragt <strong>de</strong>r Installateur.<br />

Ute muss schmunzeln:„Nein, bin ich nicht.“<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

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Weil es aber doch je<strong>de</strong>rzeit soweit sein kann, kommt <strong>de</strong>r Fachmann prompt vorbei.<br />

Er misst das Dach auf, fotografiert, schaut sich die Räume an. Er bringt<br />

eine Checkliste mit, trägt sämtliche Kenngrößen ein und kann sofort Leistungs-<br />

und Kostendaten angeben. Ute ist beeindruckt.<br />

Auf <strong>de</strong>r Terrasse schauen sie sich Referenzprojekte an, Söhnchen Karl-Anton<br />

vergnügt sich <strong>de</strong>rweil auf <strong>de</strong>r Schaukel unterm Apfelbaum, es gibt kühles Wasser<br />

für alle. Bei <strong>de</strong>r Hitze kann man nicht genug trinken. Gemeinsam sprechen<br />

sie alles durch, re<strong>de</strong>n auch über die Verwendung <strong>de</strong>s Stroms. Auch er rät von<br />

einer Eigennutzung ab. Schließlich ist ja bei zwei Berufstätigen kaum jemand im<br />

Haus, wenn tagsüber die Sonne scheint. Und umrüsten lassen sich die meisten<br />

PV-Anlagen immer noch. Sie sprechen über poly- und monokristalline Module<br />

und über Qualität.<br />

Uta gefällt was sie sieht und hört. Endlich einer, <strong>de</strong>r qualitativ hochwertige Module<br />

mit positiver Leistungsbilanz anbietet – da weiß man, was man kauft. Mit<br />

seiner offenen Art hat <strong>de</strong>r <strong>Solaranlagen</strong>bauer das Vertrauen <strong>de</strong>r Familie erobert.<br />

Und noch etwas überzeugt: Er bietet eine kostenfreie Beratung bei seinem<br />

Steuerberater und eine Inspektion <strong>de</strong>r Anlage nach einem Jahr. Drei Tage<br />

später haben sie das Angebot im Briefkasten – über 36 polykristalline PV-Module<br />

à 180 W mit einer Anlagenleistung von 6,48 kWp.<br />

Zukunft gesichert<br />

21. August:<br />

Ute und Ralf haben sich für <strong>de</strong>n dritten Anbieter entschie<strong>de</strong>n. Sie stellen bei <strong>de</strong>r<br />

Sächsischen Aufbaubank (SAB) einen För<strong>de</strong>rantrag, um 1.600 Euro För<strong>de</strong>rgeld<br />

von <strong>de</strong>r EU zu erhalten. Am Nachmittag steckt Ute <strong>de</strong>n Umschlag in <strong>de</strong>n Briefkasten<br />

und in ihrem Bauch, spürt sie mehr Bewegung als sonst. Kurz vor Mitternacht<br />

machen sich die zukünftigen Eltern tatsächlich auf <strong>de</strong>n Weg ins Krankenhaus.<br />

22. August:<br />

Finanzen, Formulare und …Fast-Aufgeben<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Sohn Lukas erblickt das Licht <strong>de</strong>r<br />

Welt. Und selbst an diesem Tag<br />

lässt Ute und Ralf ihr Solar-Projekt<br />

nicht los. Ralf bringt ein weiteres<br />

Angebot <strong>de</strong>s zweiten Anbieters ans<br />

Bett seiner Frau und bringt damit erneut<br />

bei<strong>de</strong> ins Grübeln, <strong>de</strong>nn damit<br />

wür<strong>de</strong>n sie Geld sparen. Eine<br />

schwierige Entscheidung, doch in<br />

ihrem glückseligen Zustand jetzt,<br />

genießen sie erst einmal das neue<br />

Leben zu viert.<br />

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3. September:<br />

Jetzt ist wie<strong>de</strong>r Kraft für mehr, <strong>de</strong>r Alltag mit <strong>de</strong>m Baby hat sich eingespielt. Ute<br />

fragt bei <strong>de</strong>r SAB nach ihrem För<strong>de</strong>rantrag: Kommt er durch? Denn nur bei einem<br />

„Ja“ dürfen die zukünftigen <strong>Solaranlagen</strong>-Besitzer <strong>de</strong>n Bau beauftragen.<br />

Doch umsonst: Der Antrag ist noch nicht bearbeitet.<br />

14. September:<br />

Die Dame von <strong>de</strong>r SAB aus Dres<strong>de</strong>n ruft an. Die Anlage darf keinen Cent teurer<br />

wer<strong>de</strong>n als geplant, sonst gibt es keine För<strong>de</strong>rung. Heute flattert auch noch ein<br />

neues Angebot von Firma 2 ins Haus. Die Installation <strong>de</strong>r PV-Anlage ist noch<br />

einmal billiger gewor<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m, Ute und Ralf bleiben bei ihrem Entschluss:<br />

Firma 3 hat das Vertrauen <strong>de</strong>r jungen Familie und soll <strong>de</strong>n Auftrag bekommen.<br />

15. September:<br />

Endlich Post von <strong>de</strong>r SAB! Die För<strong>de</strong>rung ist durch! Die EU för<strong>de</strong>rt die neue<br />

Photovoltaik-Anlage mit 1.600 Euro. Nun kann sich Ralf um einen Kredit für die<br />

Anlage kümmern. Doch das ist gar nicht so einfach. Zuerst reagiert die Hausbank<br />

nicht. Der Familie läuft die Zeit davon. Wegen <strong>de</strong>r EU-För<strong>de</strong>rung muss die<br />

Anlage innerhalb kürzester Zeit in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n. Ute teilt <strong>de</strong>r beauftragten<br />

Firma mit, dass sie sich für sie entschie<strong>de</strong>n haben. Die Fach-Elektrofirma<br />

muss die Anlage aber umplanen, <strong>de</strong>nn die Bauherren haben ein Problem:<br />

Rufen sie die För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r nicht bis zum 15. November ab, verlieren sie die<br />

EU-För<strong>de</strong>rung. Schwierigkeiten macht aber die Hausbank. Nicht wegen <strong>de</strong>r<br />

Kreditwürdigkeit <strong>de</strong>r Familie, son<strong>de</strong>rn wegen <strong>de</strong>r Rechnungen. Denn bei<strong>de</strong><br />

Banken - SAB und Hausbank - wollen die Originale. Das ist unmöglich. Ute<br />

trägt zwischen Stillen, Wickeln und Haushalt einen erbitterten Kampf mit <strong>de</strong>n<br />

Banken aus. Kurz vor <strong>de</strong>r Auftragsunterzeichnung hat sie immer noch keine Zusage<br />

von <strong>de</strong>r Bank – hat sich aber inzwischen entschlossen, für das Projekt alle<br />

Reserven zu mobilisieren.<br />

Das gibt’s noch? Das Material ist knapp.<br />

21. September:<br />

Ute und Ralf lernen das Staunen: In <strong>de</strong>r Solarbranche gibt es teilweise Engpässe<br />

wie anno dazumal in <strong>de</strong>r DDR. Sie mussten ihre Ertragskalkulation umstellen,<br />

<strong>de</strong>nn ihr Modulbauer kann bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres keine 180-W-Module mehr<br />

liefern. Doch es gibt ein neues Angebot: 170-W-Module und ein Rabatt. Ralf<br />

reicht das nicht. Er besteht auf seiner Maximalleistung. Die Firma legt noch<br />

zwei weitere Module nach.<br />

23. September:<br />

Die Sache mit <strong>de</strong>r eigenen Solaranlage wird jetzt rund. Der Vertrag mit Firma 3<br />

ist unterzeichnet. Der Handwerker nimmt <strong>de</strong>n Bauherren einiges an Papierkram<br />

ab. Das entlastet die junge Familie mit <strong>de</strong>m Neugeborenen und <strong>de</strong>m quirligen<br />

Geschwisterkind Karl-Anton gewaltig. Ein Steuerberater spricht mit ihnen die<br />

steuerlichen Aspekte durch. Die Anlage soll am 5. Oktober installiert wer<strong>de</strong>n<br />

und am 9. ans Netz gehen. Ist das zu schaffen?<br />

Es geht voran<br />

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26. September:<br />

Aufatmen! Die Hausbank gewährt <strong>de</strong>n Kredit für die Solaranlage.<br />

28. September bis 2. Oktober:<br />

Ute erledigt <strong>de</strong>n Papier- und Steuerkram.<br />

3. Oktober:<br />

Ralf legt selbst Hand an und bereitet <strong>de</strong>n Raum für <strong>de</strong>n Wechselrichter vor.<br />

Die Arbeiten können endlich beginnen …<br />

5. Oktober: 8:30 Uhr:<br />

Die Installateure rücken an. Sie bauen das Gerüst auf. Elektriker verlegen die<br />

Kabel für Zähler und Wechselrichter im Haus. Der Zählerschrank wird montiert.<br />

Ralf und ein Monteur ziehen die Kabel vom Dach durch Leerrohre in <strong>de</strong>n Hauswirtschaftsraum.<br />

Ute kocht inzwischen Kaffee für die Handwerker. Nach fünf<br />

Stun<strong>de</strong>n gehen die Elektriker, jetzt kommt <strong>de</strong>r Krach nur noch von oben, vom<br />

Dach. Dort bringen Dach<strong>de</strong>cker die Unterkonstruktion auf. Derweil füllt Ute<br />

schon einmal das Formular für die Gewerbesteueranmeldung aus.<br />

7. Oktober:<br />

Die Photovoltaik-Module rollen auf einem LKW an. Die Arbeiter stellen sie erst<br />

einmal im Garten unter. Danach gehen die Arbeiten auf <strong>de</strong>m Dach weiter. Bis<br />

16:00 Uhr sind 36 Module montiert – das Gerüst wird abgebaut und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />

gefegt.<br />

Herausgeber: scon-marketing GmbH | Im Sun<strong>de</strong>rn 1| D-59929 Brilon<br />

Foto: Anja Neubert<br />

8. Oktober:<br />

Der nächste Engpass lässt das Projekt stoppen: Der Energieversorger kann<br />

keinen Einspeisezähler liefen. Ute nutzt die Zeit und zeigt <strong>de</strong>r Versicherung inzwischen<br />

die Installation <strong>de</strong>r PV-Anlage an. Der <strong>Solaranlagen</strong>bauer kümmert<br />

sich inzwischen um einen Einspeisezähler.<br />

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Es ist soweit<br />

12. Oktober:<br />

Der Himmel ist grau. Doch das macht nichts. 80 Tage nach <strong>de</strong>m ersten Gedanken<br />

an einen Solargenerator legt <strong>de</strong>r Anlagenmonteur <strong>de</strong>n Schalter im Wirtschaftsraum<br />

um. Es ist still. Völlig geräuschlos fließt <strong>de</strong>r erste Strom ins Netz.<br />

Und weil er ohnehin vom nächsten Endverbraucher, also von Ute und Ralf, genutzt<br />

wird, gleich wie<strong>de</strong>r in ihr Haus zurück. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Mal<br />

sehen, was die Bei<strong>de</strong>n beim dritten Kind in Angriff nehmen.<br />

P.S. Ein Freund gab Ralf <strong>de</strong>n Tipp, dass sie viel schneller einen Handwerker für<br />

ihre Solaranlage gefun<strong>de</strong>n hätten, wenn sie über www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong><br />

danach gesucht hätten. Übrigens auch Fachfirmen für Solarwärme- und Pelletsheizungen.<br />

Sogar ein Preisvergleich ist dort möglich. Vielleicht ist die umweltfreundliche<br />

Heizungsanlage dann beim dritten Kind ein Thema.<br />

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Anhang<br />

Checklisten<br />

Check 1: Angaben für <strong>de</strong>n Installateur für ein PV-Angebot zu erstellen<br />

� Besitze ich eine Dachfläche, die nach Sü<strong>de</strong>n ausgerichtet ist? Geringe<br />

Abweichungen nach Westen o<strong>de</strong>r Osten lassen noch wirtschaftliche Erträge<br />

zu. Sollten Sie sich unsicher sein, schauen Sie auf <strong>Ihr</strong>e Baupläne.<br />

Im Zeitalter mo<strong>de</strong>rner Medien benötigen Sie nicht mal einen Kompass<br />

zum Einor<strong>de</strong>n <strong>Ihr</strong>es Grundstücks. Mit GPS-Software, bei Google Maps<br />

o<strong>de</strong>r Google Earth können Sie die genaue Lage <strong>Ihr</strong>es Haus ermitteln.<br />

� Passt die Anlage auf das Süd-Dach? Pro kW elektrische Leistung benötigen<br />

Sie ungefähr 10 m² Dachfläche. Achten Sie auf Schattenwurf<br />

durch Antennen, Schornsteine, Bäume o<strong>de</strong>r Nachbargebäu<strong>de</strong>. Diese<br />

Fläche sollten Sie aussparen.<br />

� Wie hoch ist <strong>Ihr</strong> Dach? Für <strong>de</strong>n Installateur ist die sogenannte Traufhöhe<br />

- <strong>de</strong>r Abstand von zwischen Erdbo<strong>de</strong>n im Grundstück bis zur Dachrinne<br />

- wichtig, um die Montage und die Kabellänge zu kalkulieren.<br />

� Welche Neigung hat das Dach? Die Angabe fin<strong>de</strong>n Sie in vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Bauplänen. Falls nicht, kann <strong>de</strong>r Installateur mit einem Messgerät die<br />

Dachneigung bestimmen.<br />

� Wie wur<strong>de</strong> <strong>Ihr</strong> Dach einge<strong>de</strong>ckt? Häufig anzutreffen, sind Betondachsteine,<br />

die sogenannte Frankfurter Pfanne. Wichtig ist – egal, welche<br />

Dachziegel o<strong>de</strong>r Dachsteine (Steine sind größer als Ziegel) auf <strong>Ihr</strong>em<br />

Dach liegen – dass die Ziegel für die Modulunterkonstruktion abgehoben<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

� Sind „Lüftungspfannen” vorhan<strong>de</strong>n, um die Solarkabel nach innen zu<br />

führen (Lüftungspfannen o<strong>de</strong>r spezielle Ziegel für Solarkabel-Durchführungen<br />

können auch nachträglich eingebaut wer<strong>de</strong>n)?<br />

� Ist <strong>Ihr</strong> Dach frei zugänglich?<br />

� Besitzen Sie im/am Haus für das Anbringen <strong>de</strong>s Wechselrichter eine<br />

freie Wandfläche von etwa 1m x 1m?<br />

� Ist noch Platz im Zählerkasten für <strong>de</strong>n Einspeisezähler? Wenn nicht,<br />

muss <strong>de</strong>r Installateur einen neuen Hausanschlusskasten montieren. Für<br />

das Planen <strong>de</strong>r Kabellängen ist <strong>de</strong>r ungefähre Abstand vom Wechselrichter<br />

zum Zählerkasten zu nennen.<br />

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Check 2: So fin<strong>de</strong>n Sie einen geeigneten Installateur<br />

� Fin<strong>de</strong>n Sie heraus, wie viele Anlagen <strong>de</strong>r Installateur schon gebaut hat:<br />

Ist er Neueinsteiger o<strong>de</strong>r ein alter Fuchs? Viele Elektrofirmen wollen<br />

am Boom <strong>de</strong>r Branche teilhaben – und gehen mit Halbwissen in <strong>de</strong>n<br />

Markt.<br />

� Kann er technische Fragen zufrie<strong>de</strong>nstellend beantworten?<br />

� Weiß <strong>de</strong>r Installateur, von welchen Anbietern die wichtigsten Systemkomponenten,<br />

nämlich Module und Wechselrichter, stammen?<br />

� Ist <strong>de</strong>r Handwerksbetrieb transparent? Was hat er für Referenzen?<br />

Lassen Sie sich Referenzen in <strong>de</strong>r Nähe nennen o<strong>de</strong>r die Telefonnummern<br />

von Referenzkun<strong>de</strong>n geben, um nachfragen zu können.<br />

� Welche Rechtsform besitzt <strong>de</strong>r Handwerksbetrieb? Ist er eine GmbH<br />

mit Haftung. Vorsicht bei „Limited“ (Ltd.) - Gründungen. Hier haftet im<br />

Scha<strong>de</strong>nsfall o<strong>de</strong>r einer Pleite <strong>de</strong>r Betrieb in nur geringem Maße.<br />

� Fragen Sie nach <strong>de</strong>r Qualifikation in Sachen Solartechnik. Hat <strong>de</strong>r<br />

Handwerker eine spezielle Solarteurs-Weiterbildung absolviert? Nimmt<br />

er regelmäßig an Herstellerschulungen teil? Baut er ausschließlich Solartechnik<br />

ein o<strong>de</strong>r ist das nur ein Nebengeschäft?<br />

� Nimmt sich <strong>de</strong>r Fachmann beim Vor-Ort-Termin ausreichend Zeit für<br />

Sie und kann er auf <strong>Ihr</strong>e Fragen kompetent antworten?<br />

� Vereinbart <strong>de</strong>r Installateur vor Angebotserstellung einen Vor-Ort-Termin<br />

bei Ihnen? Handwerker, die per E-Mail eine Anlage planen wollen,<br />

sind auf das schnelle Geld aus. Eine gute PV-Anlage und ein genaues<br />

Angebot kann nur nach einem Aufmaß vor Ort kalkuliert wer<strong>de</strong>n.<br />

� Sieht sich <strong>de</strong>r Installateur beim ersten Besichtigungstermin das Dach<br />

genau an? Prüft er bei nahegelegen Bäumen o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>n die genaue<br />

Verschattung (z. B. mit einem Sonnenbahnindikator)? Hat er geeignetes<br />

Messwerkzeug dabei, um die Traufhöhe <strong>de</strong>s Daches, Dachlänge,<br />

Neigung <strong>de</strong>s Daches zu berechnen?<br />

� Wird die Anlage von Fachkräften (Solar, Dach, Elektro) montiert?<br />

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Check 3: Angebot<br />

� Achten Sie in <strong>de</strong>n Angeboten auf genaue Angaben. Legen Sie Wert auf<br />

eine ausgewiesene Gesamtleistung <strong>de</strong>r PV-Anlage!<br />

� Achten Sie auf Prüfzertifikate <strong>de</strong>r Anlagenteile!<br />

� Enthält die Anlage die Zusicherung einer Dokumentation? Das ist bei<br />

künftigen Wartungsarbeiten von Be<strong>de</strong>utung.<br />

� Enthält das Angebot versteckte Nebenkosten?<br />

� Beinhaltet das Angebot die Vorbereitungen für <strong>de</strong>n Einspeisezähler,<br />

das Gerüst, die Verkabelung und die komplizierte Beantragung <strong>de</strong>r Anlage?<br />

� Wenn mehrere Handwerksbetriebe zusammenarbeiten, dann müssen<br />

Aufgaben, Leistungen, Haftungen und Gewährleistungen festgeschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

� Achten Sie auf Lieferbedingungen, Lieferzeit, Zahlungsbedingungen<br />

und Verbindlichkeitsfrist.<br />

� Liefert <strong>de</strong>r Anbieter eine Ertrags-, Rendite- und Liquiditätsprognose?<br />

� Prüft <strong>de</strong>r Installateur <strong>de</strong>n Hausanschlusskasten? Übernimmt er gegebenenfalls<br />

die Beantragung eines neuen?<br />

� Achten Sie darauf, ob <strong>de</strong>n Angebot Datenblätter <strong>de</strong>r angebotenen<br />

Komponenten wie Module und Wechselrichter beiliegen!<br />

� Entsprechen alle Anlagenteile <strong>Ihr</strong>en Qualitätsansprüchen, z. B. Markenmodule?<br />

� Enthält das Angebot bereits die Mehrwertsteuer?<br />

� Wer<strong>de</strong>n für die angebotenen Anlagenteile Garantien gewährt?<br />

� Akzeptieren Sie nur einen Pauschalpreis für Montage und Installation,<br />

wenn darin alle anfallen<strong>de</strong>n Arbeiten ausdrücklich eingeschlossen sind.<br />

� Prüfen Sie, wie lange das Angebot gilt.<br />

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Check 4: Auswahl Solarmodul<br />

� Achten Sie auf <strong>de</strong>n Wirkungsgrad <strong>de</strong>s auszuwählen<strong>de</strong>n Solarmoduls.<br />

Bei kleineren Dächern empfehlen sich kristalline Module mit ihrem hohen<br />

Wirkungsgrad. Bei großen Flachdächern etc. bieten sich Dünnzellenmodule<br />

an. Wer<strong>de</strong>n diese auf <strong>de</strong>m ganzen Dach verlegt, fangen sie<br />

die Verluste <strong>de</strong>s niedrigeren Wirkungsgra<strong>de</strong>s wie<strong>de</strong>r auf – zumal dabei<br />

keine Unterdachkonstruktion notwendig ist und sie weniger verschattungsanfällig<br />

sind.<br />

� Achten Sie auf die Leistungstoleranzen <strong>de</strong>r Module. Die Leistungstoleranzen<br />

sollen einen möglichst engen Bereich kennzeichnen. Gute Module<br />

besitzen eine Leistungstoleranz von ± 5 %. Lassen Sie sich zu<strong>de</strong>m<br />

die entsprechen<strong>de</strong>n Messdaten-Aufkleber aushändigen.<br />

� Machen Sie <strong>de</strong>n Garantiecheck: Zwei Jahre sind vom Gesetzgeber für<br />

die Fertigungsqualität vorgeschrieben. Zusätzlich gewähren die meisten<br />

Anbieter auf das Modul eine freiwillige Leistungsgarantie, z. B. auf<br />

80 % <strong>de</strong>r Nennleistung o<strong>de</strong>r manchmal nur auf die Min<strong>de</strong>stleistung für<br />

<strong>de</strong>n Zeitraum von 10 bis 25 Jahren. Fragen Sie, welche Ersatzleistungen<br />

<strong>de</strong>r Hersteller im Garantiefall anbietet.<br />

� Kontrollieren Sie die Prüfzertifikate!<br />

� Modulherkunft: Seriöse Anbieter geben nicht nur Auskunft über das<br />

Herstellungsland <strong>de</strong>s Solarmoduls son<strong>de</strong>rn auch, woher die Solarzellen<br />

stammen. Über die Produktion <strong>de</strong>r Zellen in Asien wer<strong>de</strong>n oft keine<br />

o<strong>de</strong>r nebulöse Angaben gemacht. Die Produktion in Asien muss nicht<br />

Qualitätsmin<strong>de</strong>rung be<strong>de</strong>uten, kann es aber bei Billigproduktionen. Prüfen<br />

Sie, wie ausländische Modulhersteller im Garantiefall haften.<br />

� Achten Sie auf die Stabilität <strong>de</strong>r Glasab<strong>de</strong>ckung. Stabil gegenüber Hageleinschlag<br />

ist zum Beispiel eisenarmes Sicherheitsglas.<br />

� Zeitschriften wie Öko-Test und Photon o<strong>de</strong>r die Stiftung Warentest<br />

(Zeitschrift Test + www.test.<strong>de</strong>) führen neutrale Produkttest zu Solarmodulen<br />

durch. Informieren Sie sich bei einem aktuellen Test, bevor<br />

Sie die Module einkaufen.<br />

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Check 5: Auswahl Wechselrichter<br />

� Die Nennleistung <strong>de</strong>s Wechselrichters sollte nicht mehr als 10 Prozent<br />

unter <strong>de</strong>r Anlagenleistung <strong>de</strong>s Solargenerators liegen.<br />

� Vergleichen Sie nicht <strong>de</strong>n maximalen Wirkungsgrad, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n europäischen<br />

Wirkungsgrad von Wechselrichtern.<br />

� Fragen Sie nach <strong>de</strong>n optimalen Betriebstemperaturen für <strong>de</strong>n Wechselrichter<br />

(„Wechselrichter mögen es kühl“). Beson<strong>de</strong>rs bei Montage <strong>de</strong>s<br />

Wechselrichters auf <strong>de</strong>m Dachbo<strong>de</strong>n könnte es im Sommer zu Überhitzung<br />

kommen und <strong>de</strong>r Wechselrichter arbeitet mit zu niedrigen Wirkungsgrad,<br />

was zu Ertragseinbußen führt.<br />

� Besitzt <strong>de</strong>r Wechselrichter eine eingebaute ENS, die das Gerät von <strong>de</strong>r<br />

Anlage trennt, wenn es zu Stromausfällen kommt?<br />

� Besitzt <strong>de</strong>r angebotene Wechselrichter ein Anzeige mit <strong>de</strong>n Anlagendaten<br />

/ Erträgen? Wie viel kostet eine Zusatzausstattung für die Datenanzeige<br />

auf <strong>de</strong>m PC, bzw. auf separaten Display im Wohnraum?<br />

� Besitzt <strong>de</strong>r Wechselrichter von Haus aus einen integrierten Überspannungsschutz?<br />

� Fragen Sie nach <strong>de</strong>r Gehäuseschutzart. Diese muss an die Außen-<br />

o<strong>de</strong>r Innenmontage <strong>de</strong>s Wechselrichters angepasst sein.<br />

� Klären Sie Garantiezeiten und Wartung <strong>de</strong>s Wechselrichters! Fällt <strong>de</strong>r<br />

Wechselrichter aus, steht die Anlage still und Sie verdienen kein Geld<br />

mehr mit <strong>de</strong>r Anlage. Bietet <strong>de</strong>r Wechselrichterhersteller eine 24-Stun<strong>de</strong>n-Hotline<br />

und wie schnell wird das Gerät ausgetauscht?<br />

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Check 6: Anlagenwartung<br />

� Lesen sie min<strong>de</strong>stens monatlich die Zählerstän<strong>de</strong> am<br />

Einspeisezähler / Display <strong>de</strong>s Datenloggers ab und vergleichen sie die<br />

erzielte Anlagenleistung mit <strong>de</strong>r errechneten Ertragsprognose. Nur so<br />

können sie eventueller Ertragsmin<strong>de</strong>rung auf die Spur kommen.<br />

� Prüfen Sie am Wechselrichter das Status- bzw. Fehlerprotokoll. Treten<br />

häufige Fehlermeldungen auf, sollten Sie <strong>Ihr</strong>en Installateur rufen.<br />

� Prüfen Sie alle Sicherungen <strong>de</strong>r Anlage. Sollten Sicherungen öfters<br />

auslösen, dann rufen Sie <strong>de</strong>n Installateur zu Hilfe.<br />

� Prüfen Sie hin und wie<strong>de</strong>r, ob <strong>de</strong>r Wechselrichter morgens nach Sonnenaufgang<br />

auch an ist. Sollten nach Sonnenaufgang mehr als Stun<strong>de</strong><br />

vergehen, bis die Anlage Strom liefert, stimmt etwas nicht. Und <strong>de</strong>r Installateur<br />

muss helfen.<br />

� Kontrollieren Sie hin und wie<strong>de</strong>r, ob kein Schatten auf die Anlage fällt,<br />

wenn zum Beispiel ein Ast zu weit gewachsen ist o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Nachbar<br />

einen neue Antennen installiert hat.<br />

� Checken Sie, ob <strong>de</strong>r Regen die Module immer sauber wäscht. Sollten<br />

im Herbst Blätter auf <strong>de</strong>n Modulen kleben bleibe, müssen diese entfernt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

� Prüfen Sie, ob die Module in Ordnung sind: Kein Glasbruch, keine Verfärbungen<br />

und keine Feuchtigkeit im Modul auftreten. Sollten Sie einen<br />

Scha<strong>de</strong>n bemerken – er tritt meist im ersten Jahr nach <strong>de</strong>r Neuinstallation<br />

auf – sofort beim Installateur reklamieren und ein Austausch veranlassen.<br />

� Schauen Sie auf <strong>de</strong>m Dach nach, ob die Solarkabel alle befestigt sind<br />

und nicht scheuern sowie ob alle Steckverbindungen noch intakt sind.<br />

� Ziehen Sie im Zweifelsfall immer einen Fachmann hinzu und vermei<strong>de</strong>n<br />

Sie Schä<strong>de</strong>n durch Eigenreparaturen.<br />

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Check 7: Weg zu <strong>Ihr</strong>er Photovoltaik-Anlage<br />

� Informationen beschaffen aus Internet, Büchern, Zeitschriften,<br />

Freun<strong>de</strong>n, Verbän<strong>de</strong>n<br />

(Kapitel 2)<br />

� Fachliche Beratung einholen,<br />

dazu gehören: vom Fachhandwerk<br />

• Bauliche Voraussetzung (Kapitel 2)<br />

• Größe und Kosten ermitteln<br />

• Ausstattung <strong>de</strong>r Anlage festlegen<br />

(Kapitel 2)<br />

� Baugenehmigung einholen Bauamt / Kommunalverwaltung<br />

(Kapitel 2)<br />

Einspeisebedingungen klären Stromnetzanbieter<br />

(Kapitel 2)<br />

Dachnutzung klären (bei Dach-Eigentümer<br />

Fremddächern)<br />

(Kapitel 2)<br />

� Angebote einholen Fachbetriebe o<strong>de</strong>r über<br />

www.solaranlagen-portal.<strong>de</strong><br />

(Kapitel 3)<br />

� Finanzierung und För<strong>de</strong>rmög- Kreditinstitute, Hausbank, För<strong>de</strong>rstellichkeiten<br />

klären, Anträge len bei Bund und Län<strong>de</strong>rn<br />

stellen, Bewilligung abwarten (Kapitel 3)<br />

� Auftrag erteilen an <strong>de</strong>n Fachbetrieb<br />

Versicherung abschließen mit <strong>de</strong>m Versicherungsbüro<br />

bzw. erweitern<br />

(Kapitel 3)<br />

Anmeldung für die Vergütung bei <strong>Ihr</strong>em Stromanbieter<br />

(Kapitel 3)<br />

� Montage <strong>de</strong>r Photovoltaik- Fachbetrieb<br />

Komponenten<br />

(Kapitel 4)<br />

Elektroinstallation & An- Fachbetrieb (o<strong>de</strong>r Elektroinstallateur)<br />

schluss ans Netz<br />

(Kapitel 4)<br />

Fertigstellung mel<strong>de</strong>n beim Stromanbieter,<br />

� Inbetriebnahme Fachbetrieb, ggf. EVU<br />

(Kapitel 4)<br />

Anmeldung beim Anlagenre- Bun<strong>de</strong>snetzagentur<br />

gister<br />

(Kapitel 4)<br />

� Strom erzeugen Sonne �<br />

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Adressen<br />

Verbän<strong>de</strong> und Vereine<br />

Bun<strong>de</strong>sverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)<br />

www.bee-ev.<strong>de</strong><br />

Bund <strong>de</strong>r Energieverbraucher<br />

www.energieverbraucher.<strong>de</strong><br />

Bun<strong>de</strong>sverband Solarwirtschaft<br />

www.solarwirtschaft.<strong>de</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)<br />

www.dgs.<strong>de</strong><br />

Solarenergie-För<strong>de</strong>rverein Deutschland e.V. (SFV)<br />

www.sfv.<strong>de</strong><br />

Fachzeitschriften<br />

Photon - das Solarstrom-Magazin<br />

Photon Europe GmbH, Aachen; Einzelheft 4,20 EUR<br />

www.photon.<strong>de</strong><br />

photovoltaik<br />

Alfons W. Gentner Verlag, Stuttgart; Solarpraxis AG, Berlin; Einzelheft 9,90<br />

EUR<br />

www.photovoltaik.eu<br />

Sonnenenergie<br />

Vereinsorgan <strong>de</strong>r DGS, Einzelheft 5,00 EUR<br />

www.sonnenenergie.<strong>de</strong><br />

Sonne Wind & Wärme<br />

BVA Bielefel<strong>de</strong>r Verlag, Einzelheft 6,20 EUR<br />

www.sonnewindwaerme.<strong>de</strong><br />

Online-Medien<br />

www.baunetzwissen.<strong>de</strong>/in<strong>de</strong>x/Solar_34520.html<br />

www.bine.info<br />

www.solarserver.<strong>de</strong><br />

www.sonnenseite.com<br />

www.oekonews.at<br />

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Behör<strong>de</strong>n<br />

Clearingstelle EEG<br />

www.clearingstelle-eeg.<strong>de</strong><br />

Bun<strong>de</strong>samt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

www.bafa-foer<strong>de</strong>rung.eu.ki<br />

Bun<strong>de</strong>snetzagentur<br />

www.bun<strong>de</strong>snetzagentur.<strong>de</strong><br />

Kreditanstalt für Wie<strong>de</strong>raufbau (KfW)<br />

www.kfw-foer<strong>de</strong>rbank.<strong>de</strong><br />

Rechtsberatung zum Solarenergie-Recht<br />

Maslaton Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Leipzig<br />

http://www.maslaton.<strong>de</strong>/rechtsanwalt/photovoltaik<br />

Rechtsanwalt Martin Bieber, Freiburg<br />

www.rechtsanwalt-bieber.<strong>de</strong><br />

Sonstiges<br />

Infoportal <strong>de</strong>s Umweltminsteriums<br />

www.erneuerbare-energien.<strong>de</strong><br />

solid , gemeinnützige GmbH, Solarenergie Kompetenzzentrum<br />

www.solid.<strong>de</strong><br />

Top50-Solar<br />

www.top50-solar.<strong>de</strong><br />

Volker Quaschnigg<br />

www.volker-quaschning.<strong>de</strong><br />

www.solar-wetter.com<br />

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Glossar<br />

AC<br />

AC ist die englische Abkürzung (alternating current) für Wechselstrom. Im europäischen<br />

Stromnetz beträgt die Frequenz <strong>de</strong>s Wechselstroms 50 Hz. Solarzellen<br />

produzieren Gleichstrom (engl. DC; direct current), <strong>de</strong>n ein Wechselrichter<br />

in Wechselstrom (AC) umwan<strong>de</strong>lt, damit <strong>de</strong>r Sonnenstrom ins öffentliche<br />

Stromnetz eingespeist wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Amorphe Solarzellen<br />

Diese, auch Dünnschichtzelle genannten, Solarzellen benötigen bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />

weniger kostbares Halbleitermaterial als die heute weit verbreiteten kristallinen<br />

Solarzellen. Sie sind gegenüber <strong>de</strong>n kristallinen Solarzellen etwa 100-fach<br />

dünner. Das stromleiten<strong>de</strong>, nichtkristalline (amorphe) Material – Silizium (Si),<br />

Kupfer-Indium-Diselenid (CIS) o<strong>de</strong>r Cadmium-Tellurid (CdTe) - wird auf Glas<br />

o<strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lstahlfolie aufgedampft. Die produzierten Dünnfilm-Solarmodule besitzen<br />

einen geringeren Wirkungsgrad (7-9%) gegenüber kristallinen Solarzellen.<br />

Dünnschicht-Solarmodule erkennt man an ihrer dunkelbraunen bis schwarzen<br />

Farbe.<br />

Blitzschutz<br />

Beim Einbau einer Photovoltaik-Anlage müssen die Installateure die gelten<strong>de</strong>n<br />

Blitzschutznormen einhalten. <strong>Ihr</strong>e Solar-Anlage wird somit im Falle eines<br />

Blitzeinschlages vor Schä<strong>de</strong>n durch Überspannung geschützt.<br />

Datenlogger<br />

Datenspeicher, <strong>de</strong>r die Betriebsdaten <strong>de</strong>r Solar-Anlage speichert und <strong>de</strong>m Anlagenbesitzer<br />

eine Funktionskontrolle <strong>de</strong>r Solarstrom-Anlage über einen längeren<br />

Zeitraum ermöglicht.<br />

DC<br />

DC ist die englische Abkürzung (direct current) für Gleichstrom. Solarmodule<br />

erzeugen Gleichstrom. Bei netzgekoppelten Anlagen wan<strong>de</strong>lt ein Wechselrichter<br />

<strong>de</strong>n Solar-Gleichstrom in netzfähigen Wechselstrom um.<br />

Degradation<br />

Als Degradation (Alterung) wird die Leistungsabnahme eines Solarmoduls<br />

durch Alterung bezeichnet. Viele Modulhersteller garantieren, dass ihre Module<br />

nach 20 Jahren noch 80% <strong>de</strong>r angegebenen Leistung bringen. Erfahrungswerte<br />

zeigen, dass die tatsächliche Leistungsmin<strong>de</strong>rung jedoch bei guten Modulen<br />

weniger (z. B. 10%) nach 20 Jahren beträgt.<br />

Dotierung<br />

Durch die gezielte Zugabe von einer geringen Menge an Fremdatomen, so genannter<br />

Dotier-Atome, wird die elektrische Leitfähigkeit eines Halbleiters gesteigert.<br />

Dotierte Halbleiter wer<strong>de</strong>n u.a. zur Herstellung von pn-Übergängen in Solarzellen<br />

verwen<strong>de</strong>t.<br />

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Dünnschichtsolarzelle<br />

Siehe amorphe Solarzellen<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

Das <strong>de</strong>utsche „Gesetz für <strong>de</strong>n Vorrang Erneuerbarer Energien“, kurz Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) genannt, regelt seit 1. April 2000 die Vergütung,<br />

Anschlussbedingungen und weitere Bedingungen beim Stromeinspeisen aus<br />

erneuerbarer Energie wie <strong>de</strong>r Photovoltaik ins öffentliche Stromnetz.<br />

Einspeisevergütung<br />

Gesetzliche Vorgabe zur För<strong>de</strong>rung von Photovoltaik-Anlagen nach EEG. Die<br />

Einspeisevergütung erhalten Solar-Anlagen-Besitzer von ihrem örtlichen Stromnetzbetreiber.<br />

Voraussetzung ist, dass ihre Solar-Anlage über ein netzgekoppeltes<br />

System Strom in das öffentliche Netz einspeist. Für je<strong>de</strong> Kilowattstun<strong>de</strong><br />

Sonnenstrom erhält <strong>de</strong>r PV-Betreiber einen staatlichen Festpreis garantiert 20<br />

Jahre lang. Die Höhe <strong>de</strong>r Vergütung – Cent pro Kilowattstun<strong>de</strong> (ct/kWh) - legt<br />

das EEG fest. Die Vergütungssätze sind je nach Anlagenart (Aufdachanlagen,<br />

Freiflächenanlagen o<strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong>nanlagen) unterschiedlich.<br />

Einspeisezähler<br />

Misst die ins öffentliche Netz eingespeiste Solarstrommenge in Kilowattstun<strong>de</strong>n.<br />

Er wird neben <strong>de</strong>m bereits vorhan<strong>de</strong>nen Verbrauchszähler installiert. Der Einspeisezähler<br />

bleibt Eigentum <strong>de</strong>s örtlichen Stromnetzbetreibers, <strong>de</strong>r dafür eine<br />

Gebühr (25 bis 30 Euro) erhebt. Auf Grundlage dieser Messung wird ermittelt,<br />

wie viel Strom Sie <strong>Ihr</strong>em Stromnetzbetreiber in Rechnung stellen können (Einspeisevergütung).<br />

Ertrag<br />

Der Energieertrag <strong>de</strong>r Solaranlage ist abhängig vom Stand <strong>de</strong>r Sonne und<br />

schwankt <strong>de</strong>shalb gemäß <strong>de</strong>m Strahlungsangebot am Standort und mit <strong>de</strong>n<br />

Jahreszeiten. Der Ertrag ist weiterhin abhängig vom Anlagenaufbau (Ausrichtung,<br />

Neigung), Umgebungseinflüssen (Verschattung, Verschmutzung, Reflexionen)<br />

und anlagenspezifischen Faktoren (Wirkungsgrad <strong>de</strong>r Module und<br />

Wechselrichter, Wechselrichterleistung, Leitungsverluste). In Deutschland liegt<br />

<strong>de</strong>r Anlagenertrag im Durchschnitt bei 850 bis 950 kWh pro 1 kWp installierter<br />

Leistung. Der Ertrag wird direkt am Einspeisezähler in kWh abgelesen.<br />

Europäischer Wirkungsgrad<br />

Der europäische Wirkungsgrad stellt einen gemittelten Wirkungsgrad eines<br />

Wechselrichters dar. Er wird berechnet, in<strong>de</strong>m verschie<strong>de</strong>ne Teillastwirkungsgra<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r Volllastwirkungsgrad nach <strong>de</strong>r Häufigkeit ihres Auftretens gewichtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Han<strong>de</strong>lsübliche Wechselrichter haben europäische Wirkungsgra<strong>de</strong><br />

von ca. 90 bis 98 %.<br />

EVU<br />

Abkürzung für Energieversorgungsunternehmen<br />

GAK - Generatoranschlusskasten<br />

Photovoltaik-Verteilerkasten, in <strong>de</strong>m die Kabel <strong>de</strong>r gesamten Module zusammenlaufen.<br />

Zusätzlich können Sicherungen für die Modulstränge, Blitzüberspannungsschutz<br />

und weitere Schalter eingebaut sein.<br />

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Globalstrahlung<br />

Strahlungsenergie <strong>de</strong>r Sonne, welche pro Zeiteinheit auf eine horizontale Fläche<br />

fällt. Sie ist die Summe aus diffuser, direkter und reflektierter Sonnenstrahlung.<br />

Die mittlere jährliche Globalstrahlung auf die Horizontale beträgt in Nord<strong>de</strong>utschland<br />

etwa 950 kWh/m² (Hamburg) und in Süd<strong>de</strong>utschland etwa 1100<br />

kWh/m² (München).<br />

Grid Parity<br />

Grid ist <strong>de</strong>r englische Name für ein Stromnetz. Grid Parity, <strong>de</strong>utsch Netzparität /<br />

Netzgleichheit, wird erreicht, wenn <strong>de</strong>r erzeugte Strom einer PV-Anlage zum<br />

gleichen Preis wie <strong>de</strong>r Endverbraucherstrompreis angeboten wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Hotspot-Effekt<br />

Zerstörung einer Solarzelle durch extreme Hitzeentwicklung bei Teilverschattung<br />

eines Solarmoduls. Der Effekt kann durch <strong>de</strong>n Einsatz von Bypass-Dio<strong>de</strong>n<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Inbetriebnahme<br />

Anschluss einer Solarstromanlage ans öffentliche Stromnetz durch eine Elektrofachkraft.<br />

Nach <strong>de</strong>m Prüfen und Kontrollmessungen <strong>de</strong>r neu errichteten Anlage<br />

wird sie vom Netzbetreiber abgenommen.<br />

Inselanlagen<br />

Solarstromanlage ohne Netzkopplung ans öffentliche Stromnetz. PV-Inselanlagen<br />

wer<strong>de</strong>n vor allem eingesetzt, wo ein Anschluss an das Stromnetz nicht<br />

möglich ist, wie auf Berghütten o<strong>de</strong>r mobil auf Schiffen. Die erzeugte Sonnenenergie<br />

wird in Batterien zwischengespeichert und danach verbraucht.<br />

Kilowatt peak (kWp)<br />

Einheit, welche die Spitzenleistung (engl. peak- Spitze) eines Solarmoduls o<strong>de</strong>r<br />

eines Solargenerators unter genormten Testbedingungen angibt. In <strong>de</strong>r Praxis<br />

arbeiten Solarmodule oft bei höheren Betriebstemperaturen als beim Test. Deshalb<br />

bleibt Modulleistung im Betrieb meist unter <strong>de</strong>r Spitzenleistung.<br />

Kilowattstun<strong>de</strong> (kWh)<br />

Maßeinheit <strong>de</strong>r Arbeit und damit eine Energieeinheit. Eine Kilowattstun<strong>de</strong> entspricht<br />

<strong>de</strong>r Energie, welche eine Anlage mit einer Leistung von einem Kilowatt<br />

in einer Stun<strong>de</strong> aufnimmt o<strong>de</strong>r abgibt. In Kilowattstun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Strom-, aber<br />

auch Heizwärmekosten abgerechnet.<br />

Kristalline Solarzellen<br />

Bestehen aus hochreinem, kristallinen Silizium. Nach <strong>de</strong>r Kristallstruktur unterschei<strong>de</strong>t<br />

man monokristalline (regelmäßige) Solarzellen und polykristalline (Eisblumenstruktur)<br />

Solarzellen. Grundsätzlich verfügen kristalline Solarzellen über<br />

einen höheren Wirkungsgrad als Dünnschicht-Solarzellen.<br />

Leistungstoleranz<br />

Toleranzangabe <strong>de</strong>r Nennleistung im Datenblatt o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Typenschild eines<br />

Solarmoduls. Sie gibt <strong>de</strong>n Bereich an, in <strong>de</strong>m die Leistungen <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Solarmodule abweichen dürfen. Bei hochwertigen Modulen liegt die Leistungstoleranz<br />

nicht über ± 5 Prozent.<br />

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Maximum-Power-Point (MPP)<br />

Englisch für "Punkt maximaler Leistung". An diesem Punkt <strong>de</strong>r Stromstärke-<br />

Spannungs-Kennlinie (I-U-Kennlinie) erzeugt ein Solarmodul seine maximale<br />

Leistung. Durch MPP-Tracking (tracking engl. für Nachführen o<strong>de</strong>r Verfolgen)<br />

im Wechselrichter kann dieser Punkt in je<strong>de</strong>m Betriebszustand gefun<strong>de</strong>n und<br />

eingestellt wer<strong>de</strong>n<br />

Modul<br />

Siehe Solarmodul<br />

Monokristalline Solarzelle<br />

Zellbasis besteht aus einem einzigen Siliziumkristall. Erkennt man an ihrer<br />

schwarzen bis bläulichen Farbe. Gegenüber polykristallinen Solarzellen besitzen<br />

monokristalline Solarzellen einen höheren Wirkungsgrad. Dafür ist die Herstellung<br />

energieintensiver.<br />

Montagesystem<br />

Montagestell aus Metallschienen und Zubehör zum Befestigen von Solarmodulen<br />

auf Dächern, Fassa<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Freiflächen. Montagesysteme sind statisch geprüft,<br />

dass sie problemlos auch Sturm und Schneelasten aushalten.<br />

Multikristalline Solarzelle<br />

Ausgangsmaterial für multikristalline Solarzellen – häufig auch polykristallin genannt<br />

– ist in Blöcke gegossenes Silizium. Beim Herstellen entstehen relativ<br />

große Kristalle mit sichtbaren Korngrenzen, erkennbar an <strong>de</strong>r eisblumenartigen<br />

Oberflächenstruktur. Der Wirkungsgrad einer multikristallinen Solarzelle ist geringer<br />

gegenüber monokristallinen Solarzellen. Das Herstellungsverfahren ist jedoch<br />

billiger, weil weniger Energie gebraucht wird.<br />

Neigungswinkel<br />

Winkel zwischen <strong>de</strong>n Solarmodulen und <strong>de</strong>r Horizontalen. Der optimale Neigungswinkel<br />

liegt bei ca. 30 Grad.<br />

Netzbetreiber<br />

Stromnetzbetreiber ist <strong>de</strong>r örtliche Energieversorger (Stadtwerke o<strong>de</strong>r Energieversorgungsunternehmen).<br />

Nach <strong>de</strong>m EEG ist <strong>de</strong>r Netzbetreiber verpflichtet,<br />

<strong>de</strong>n eingespeisten Solarstrom abzunehmen und entsprechend <strong>de</strong>m EEG zu<br />

vergüten. Der Netzbetreiber kann gleichzeitig <strong>de</strong>r Lieferant / Händler <strong>de</strong>s anliegen<strong>de</strong>n<br />

Haushaltstroms sein, muss es aber nicht. Seit Liberalisierung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Strommarktes darf je<strong>de</strong>r Haushalt seinen eigenen Stromanbieter wählen,<br />

wie zum Beispiel Ökostrom.<br />

Netzgekoppelte Anlage<br />

Photovoltaik-Anlage mit Anschluss an das örtliche Stromnetz, wo sie <strong>de</strong>n erzeugten<br />

Solarstrom einspeist. Im Gegensatz zur netzgekoppelten Anlage wird<br />

bei Inselanlagen <strong>de</strong>r Solarstrom vor Ort verbraucht und in Batterien zwischengespeichert.<br />

Netzüberwachung<br />

Trennt die PV-Anlage automatisch vom örtlichen Stromnetz, sobald es ausfällt,.<br />

Eine Netzüberwachungseinrichtung im Wechselrichter kontrolliert <strong>de</strong>shalb stän-<br />

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dig, ob das Stromnetz anliegt. Es gibt zwei gängige Systeme zur Netzüberwachung,<br />

die ENS und die dreiphasige Spannungsüberwachung.<br />

Netzeinspeisegerät (NEG)<br />

siehe Wechselrichter<br />

Photon<br />

„Lichtteilchen“, die kleinste Energieeinheit <strong>de</strong>s Lichts. Das Elementarteilchen<br />

Photon bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit, und wenn es auf eine Solarzelle<br />

trifft, wird seine Energie direkt in Strom umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Photovoltaik<br />

Beschreibt die Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenenergie. Zusammensetzung<br />

aus <strong>de</strong>m griechischen Wort "Phos" (Licht) und <strong>de</strong>r Einheit „Volt“ für<br />

die elektrische Spannung. Die Abkürzung für Photovoltaik lautet "PV" (<strong>de</strong>utsch<br />

und englisch).<br />

String<br />

Englische Bezeichnung für "Strang"; bezeichnet die Zusammenfassung mehrerer<br />

elektrisch in Reihe geschalteter Solarmodule.<br />

Solargenerator<br />

Alle Solarmodule einer Anlage bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Solargenerator, auch Solarstromgenerator,<br />

welcher z. B. auf <strong>de</strong>m Hausdach montiert wird.<br />

Solarmodul<br />

Bauelement einer Solaranlage, in <strong>de</strong>m viele Solarzellen elektrisch miteinan<strong>de</strong>r<br />

verschaltet sind. Zum Schutz vor Wetter und mechanischer Einwirkung sind die<br />

Solarzellen in Kunststoff o<strong>de</strong>r Harz eingebettet und mit einer Glasfront und<br />

rückseitigen Ab<strong>de</strong>ckung (Folienverbund o<strong>de</strong>r Glas) versehen.<br />

Solarzelle<br />

Elektrisches Bauelement, in <strong>de</strong>m Sonnenlicht in Strom umgewan<strong>de</strong>lt wird. Eine<br />

einzelne Solarzelle ist 10 x 10 cm o<strong>de</strong>r 15 x 15 cm groß und hat eine Arbeitsspannung<br />

von ca. 0,5 bis 0,8 Volt. Viele Solarzellen zusammengeschaltet und<br />

wetterfest geschützt, bil<strong>de</strong>n ein Solarmodul.<br />

Verschattung<br />

Als Verschattung (auch Abschattung) bezeichnet man <strong>de</strong>n Schatten <strong>de</strong>n Wolken,<br />

Bäume o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> auf einen Solargenerator werfen. Verschattung führt<br />

zu Ertragseinbußen und in seltenen Fällen zu Hotspot in <strong>de</strong>n Modulen.<br />

Wafer<br />

Hauchdünn gesägte, meist quadratische Scheiben aus Silizium, aus <strong>de</strong>nen Solarzellen<br />

hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wechselrichter<br />

Wechselrichter sind das Herzstück zwischen Solargenerator und Stromnetz. Bei<br />

netzgekoppelten Anlagen wan<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>r Wechselrichter (hier auch Netzeinspeisegerät<br />

- NEG genannt) <strong>de</strong>n Gleichstrom <strong>de</strong>r Solarmodule in netzkompatiblem<br />

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Wechselstrom um. Bei Inselanlagen wan<strong>de</strong>lt er <strong>de</strong>n Gleichstrom für alle wechselstrombetriebenen<br />

Elektrogeräte um.<br />

Wirkungsgrad<br />

Verhältnis von zugeführter zu abgegebener Energie. Der Wirkungsgrad von Solarmodulen<br />

liegt bei 5 bis 18 Prozent. Bei Wechselrichtern liegen die Wirkungsgra<strong>de</strong><br />

bei <strong>de</strong>r Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom bei 90 bis 98 %.<br />

Da bei <strong>de</strong>r Photovoltaik die Primärenergie durch die Sonne kostenfrei zur Verfügung<br />

steht, spielt – an<strong>de</strong>rs als z. B. bei Heizungsanlagen – <strong>de</strong>r Wirkungsgrad<br />

<strong>de</strong>r Solarmodule eine untergeordnete Rolle.<br />

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