Preisverleihung „Lebensbote“
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<strong>Preisverleihung</strong> <strong>„Lebensbote“</strong><br />
Herr Johannes B. Kerner<br />
Hamburg, 04.11.2008<br />
LAUDATIO Herr Prof. Mojib Latif<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Johannes B. Kerner,<br />
Sie werden sich bzw. einige Anwesende werden sich sicherlich fragen, warum gerade ich hier<br />
heute als Laudator vor ihnen stehe?<br />
Dies hat zwei Gründe:<br />
Der eine ist darin begründet, dass ich selbst im vorigen Jahr hier in Hamburg<br />
nierentransplantiert worden bin und es mir so gut danach ging, dass ich bereits nach einigen<br />
Wochen bei Ihnen lieber Herr Kerner in der Sendung war.<br />
Der zweite Punkt ist der - Sie werden sich vielleicht erinnern -, dass wir schon sehr früh<br />
zusammen Fernsehen gemacht haben und ich möchte Ihnen meine Damen und Herren gern<br />
vorführen, wie das früher so ausgesehen hat. Hierbei war mir die Kerner-Redaktion sehr<br />
behilflich und hat wirklich keine Mühen gescheut, mir dieses einmalige Dokument der<br />
Fernsehgeschichte zu besorgen.<br />
(Anm. d. Red.: Es folgt ein zweiminütiger Ausschnitt aus einer Talkshow von Herrn Kerner mit<br />
u.a. Herrn Mojib Latif als Gast im Alten Wartesaal in Köln, der an dieser Stelle leider aus<br />
urheberrechtlichen Gründen nicht gezeigt werden kann!)<br />
Warum habe ich diesen Ausschnitt gezeigt? Damals, 1990, war meine erste Transplantation –<br />
letztes Jahr war die zweite – und sie können es, glaube ich, gut an meinem Gesicht erkennen.<br />
Damals hatte ich das typische Mondgesicht, das Cortison-Gesicht. Das hat sich heute<br />
gebessert durch die nicht mehr so hohen Cortisondosen.<br />
Meine erste Transplantation war eine wichtige Erfahrung für mich. Die Möglichkeit der<br />
Transplantation hat es letztendlich erst ermöglicht, eine Karriere zu beginnen, die mir als<br />
Dialysepatient so nicht möglich gewesen wäre.<br />
Und deshalb, Herr Kerner, möchte ich Ihnen sagen, bin ich persönlich ganz besonders dankbar,<br />
dass Sie sich schon immer für die Sache der Organspende und Transplantation eingesetzt<br />
haben; es ist mir ein persönliches Bedürfnis, Ihnen dafür zu danken!<br />
Wie bereits gesagt, haben Sie sich mehrfach in Ihren Sendungen mit dem Thema beschäftigt.<br />
Es folgt eine kleine Zusammenfassung, die ich auch von Ihrer Redaktion bekommen habe:<br />
30.04.2008 Peter u. Julia Fricke (Vater und Tochter; beide erhielten eine Herztransplantation)<br />
04.09.2007 Claudia Kotter (nach Lungentransplantation)<br />
31.05.2007 Silke Ludwig, Prof. Reichenspurner (Silke erhielt eine Herz-Lungen-Transplant.)<br />
01.02.2006 Claudia Kotter (vor Lungentransplantation)<br />
04.11.2004 Stephan Holderegger (bekam neue Lunge aufgrund von Mukoviszidose)<br />
16.03.2004 Franz Beckenbauer, Lothar Böttcher, Hans-Wilhelm Gäb, Prof. Körfer zum Thema<br />
Organspende und -transplantation<br />
28.05.2003 Hans und Edeltraud Kallas (Organspender und –empfänger)<br />
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<strong>Preisverleihung</strong> <strong>„Lebensbote“</strong><br />
Herr Johannes B. Kerner<br />
Hamburg, 04.11.2008<br />
Zwei Sendungen haben Sie besonders bewegt:<br />
- 2 -<br />
Dies war zum Einen die Sendung mit Frau Claudia Kotter, die Sie vor und nach der<br />
Transplantation jeweils in der Sendung hatten. Frau Kotter hat im Mai 2007 eine<br />
Lungentransplantation erhalten und sie hat den Verein „Junge Helden“ gegründet, der sich<br />
speziell an junge Leute richtet, um dort für die Organspende zu werben.<br />
Die zweite Sendung war mit Peter und Julia Fricke, die beide herztransplantiert sind. (Anm. d.<br />
Red.: Peter und Julia Fricke leiten für den BDO die Regionalgruppe Niedersachsen.) Der Vater<br />
wurde 1990, die Tochter jüngst in 2007 transplantiert und wie ich hörte, ist Ihnen das Schicksal<br />
dieser beiden Menschen, Herr Kerner, sehr nahe gegangen.<br />
Nun möchte ich nicht näher auf diese Sendungen eingehen, aber zum Abschluss noch eine<br />
persönliche Geschichte erwähnen. Sie verdeutlicht noch einmal, wie dankbar ich bin, heute vor<br />
ihnen zu stehen. Der bisher schwärzeste Tag in meinem Leben war im Jahr 1968, an dem mein<br />
Bruder starb. Er hatte damals nicht die Möglichkeit einer Transplantation, wie ich sie als Gnade<br />
der späteren Geburt genossen habe.<br />
Somit möchte ich Ihnen ganz besonders für Ihr Engagement danken, damit eben möglichst<br />
viele kranke Menschen diese Möglichkeit erhalten.<br />
Vielen herzlichen Dank Johannes B. Kerner!