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daß sie wußten, was sie taten. Die zweite E<strong>in</strong>ladung verwarfen<br />
sie mit kaltem Blut, Überlegung und Absicht. Was tat der<br />
König? Steckte er ihre Stadt <strong>in</strong> Brand und rottete er die<br />
Rebellen aus? Ne<strong>in</strong>. Zuerst übersah er ihre Unhöflichkeit. Er<br />
sagte sich: „Vielleicht haben sie nicht verstan<strong>den</strong>, daß die<br />
Stunde gekommen ist. Vielleicht war die Botschaft zu kurz<br />
und sie haben sie mißverstan<strong>den</strong>. Was habe ich getan, daß sie<br />
me<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung abschlagen? Was hat me<strong>in</strong> Sohn getan, daß<br />
sie ihn nicht ehren und nicht zu se<strong>in</strong>er Hochzeit kommen wollen?<br />
Ich will ihre Reaktion übersehen und sie noch e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong>la<strong>den</strong>."<br />
Me<strong>in</strong>e Zuhörer, es s<strong>in</strong>d hier viele unter euch, welche Jesus<br />
verworfen haben und <strong>den</strong>noch wiederholt E<strong>in</strong>ladungen<br />
erhalten, und auch diesen Morgen übersieht me<strong>in</strong> Herr eure<br />
Unfreundlichkeit und sendet mich wieder mit derselben Botschaft:<br />
„Kommt zur Hochzeit!"<br />
Der König sandte e<strong>in</strong>e andere Botschaft: „Siehe, me<strong>in</strong><br />
Mahl habe ich bereitet, me<strong>in</strong>e Ochsen und me<strong>in</strong> Mastvieh<br />
s<strong>in</strong>d geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit"<br />
(Matth. 22, 4). Aber beachtet auch, daß er die Boten wechselt:<br />
„Wiederum sandte er andere Knechte aus." Ja, ich will<br />
es sagen, wenn e<strong>in</strong> Wechsel des Botschafters euch gew<strong>in</strong>nen<br />
würde, so b<strong>in</strong> ich bereit, so gern ich auch im Namen me<strong>in</strong>es<br />
Herrn rede, hier auf der Stelle zu sterben, damit e<strong>in</strong> anderer<br />
Prediger diesen Platz e<strong>in</strong>nehmen kann. Ich weiß, daß me<strong>in</strong>e<br />
Sprache e<strong>in</strong>igen von euch e<strong>in</strong>tönig gewor<strong>den</strong> se<strong>in</strong> muß. Ich<br />
versuche neue und frische Bilder zu br<strong>in</strong>gen und me<strong>in</strong>e<br />
Stimme zu verändern, aber trotzdem muß derselbe Mann<br />
euch, die ihr ihn so oft gehört habt, kraftlos gewor<strong>den</strong> se<strong>in</strong>.<br />
Vielleicht ist me<strong>in</strong>e Weise nicht geeignet, eurem besonderen<br />
Temperament gerecht zu wer<strong>den</strong> — nun, guter Meister, stelle<br />
De<strong>in</strong>en Diener an die Seite und beachte ihn nicht. Sende<br />
andere Boten, vielleicht gel<strong>in</strong>gt es ihnen. Aber e<strong>in</strong>igen von<br />
euch b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong> anderer, wenn auch ke<strong>in</strong> besserer Botschaf-<br />
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