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Bedeckungen und registrierte Fohlen<br />
(die sich über die Jahre verändernde Relation beider Datensätze ist recht interessant)<br />
Jahr Bedeckungen (Reitpferde) registrierte Fohlen (Reitpferde)<br />
1990: 50.037 26.546<br />
1991: 64.869* 32.803*<br />
1992: 67.141 37.193<br />
1993: 68.289** 38.786<br />
1994: 66.786 39.728***<br />
1995: 63.048 38.836<br />
1996: 56.293 37.755<br />
1997: 49.494 34.335<br />
1998: 48.395 30.522<br />
1999: 47.840 30.162<br />
2000: 48.414 30.346<br />
2001: 50.070 31.340<br />
2002: 49.428 31.463<br />
2003: 50.416 32.053<br />
2004: 49.554 31.712<br />
2005: 50.385 31.685<br />
2006: 49.886 32.371<br />
2007: 49.703 33.980<br />
2008: 52.829 35.634<br />
2009: 48.206 35.759<br />
2010: 41.487 32.158<br />
2011: 37.985 29.532<br />
2012: 34.083 27.503<br />
*Erstmalige Erfassung und Einbeziehung der Bedeckungen<br />
und der registrierten Fohlen im Gebiet der ehemaligen DDR<br />
**Höchststand Bedeckungen<br />
***Höchststand registrierte Fohlen<br />
gendlichen aufgrund von Ganztagsschule<br />
und Abitur in acht Jahren auch über immer<br />
weniger Freiräume für so zeitintensive<br />
Sportarten und Hobbys wie das Reiten.<br />
Die demographische Entwicklung hat jedoch<br />
noch andere Folgen. So wächst der<br />
Altersdurchschnitt der Bevölkerung beständig.<br />
Bereits heute stellen die 43-Jährigen<br />
den größten Jahrgang. Zwar sind ältere<br />
Menschen heute deutlich länger<br />
sportlich aktiv, die Intensität ihrer sportlichen<br />
Aktivitäten ist jedoch klar geringer<br />
als bei den jüngeren Menschen. 50-Jährige,<br />
die nach einem harten Arbeitstag am<br />
Abend noch zwei Pferde reiten, dürften<br />
eher die Ausnahme sein. Auch sucht dieses<br />
Klientel viel eher ein Pferd, das über<br />
die üblichen Vermarktungsschienen kaum<br />
angeboten wird. Für diese Reiter steht im<br />
Vordergrund, dass das Pferd gut ausgebil-<br />
det, charakterlich einwandfrei und leicht<br />
„zu bedienen“ sein muss. Völlig unterschätzt<br />
wird die Tatsache, dass mittler-<br />
Veränderung<br />
Relation Bedeckungen<br />
zu registrierten Fohlen<br />
Bedeckungen 1990: 50.037<br />
Reg. Fohlen 1991: 32.803<br />
Relation: 65,5 %<br />
Bedeckungen 2010: 41.487<br />
Reg. Fohlen 2011: 29.532<br />
Relation: 71,2 %<br />
Bedeckungen 2011: 37.985<br />
Reg. Fohlen 2012: 27.503<br />
Relation: 72,4 %<br />
Der Autor<br />
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften<br />
arbeitete Thomas Hartwig als<br />
Fernsehjournalist für diverse Politikmagazine<br />
der öffentlich-rechtlichen Sender<br />
Westdeutscher Rundfunk (WDR)<br />
und Bayerischer Rundfunk (BR). Von<br />
1994 bis zu deren Auflösung im Jahr<br />
2008 war er Leiter der Abteilung<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der<br />
Deutschen Reiterlichen Vereinigung<br />
(FN). Von 2008 bis 2009 war er Geschäftsführer<br />
des Deutschen Kuratoriums<br />
für Therapeutisches Reiten<br />
(DKThR). Seit 2009 ist er als selbstständiger<br />
PR-Berater für verschiedene<br />
nationale und internationale Firmen<br />
und Organisationen tätig.<br />
Report<br />
weile rund ein Drittel aller Kinder, die in<br />
Deutschland geboren werden, einen Migrationshintergrund<br />
haben. Ganz wertfrei<br />
ist zu konstatieren, dass Kinder und Jugendliche<br />
mit Wurzeln im Ausland im Regelfall<br />
nur sehr schwer für den Pferdesport<br />
gewonnen werden können. Andere Sportarten,<br />
wie etwa Fußball, tun sich da ungleich<br />
leichter.<br />
Doch auch der Pferdesport selbst hat sich<br />
in den vergangenen zehn bis 15 Jahren erheblich<br />
verwandelt. Die Gesamtzahl der<br />
Pferdesport-Betreibenden<br />
dürfte mit rund 1,5<br />
Millionen Menschen in<br />
den vergangenen zehn<br />
Jahren relativ konstant<br />
geblieben sein. Exakte<br />
Zahlen hierzu gibt es<br />
nicht, denn die letzte<br />
umfassende Marktuntersuchung<br />
der Deutschen<br />
Reiterlichen Vereinigung<br />
diesbezüglich ist mittlerweile<br />
schon elf Jahre alt.<br />
Klar geändert hat sich jedoch<br />
die Ausrichtung<br />
der Reiter. So konnte die<br />
FN im Jahr 2006 mit<br />
762.432 Mitgliedern ihren<br />
Höchststand verzeichnen.<br />
Im Jahr 2007<br />
kursierten im Präsidium<br />
der FN sogar die Vorstellungen,<br />
diese Zahl in den Folgejahren<br />
noch um 100.000 bis 200.000 Mitglieder zu<br />
steigern. Die absolute Realitätsferne dieser<br />
Überlegungen zeigt die Mitgliederentwicklung<br />
bis 2012.<br />
Für das vergangene Jahr konnten die Vereine<br />
nur noch 719.525 Mitglieder ausweisen,<br />
was einem Rückgang von rund sechs<br />
Prozent entspricht. Der Trend geht also eindeutig<br />
in den nicht organisierten Pferdesport.<br />
Und gerade hier sind die deutschen<br />
Reitpferde mittlerweile fast zu Exoten geworden.<br />
Wer sich einmal offenen Auges mit dem<br />
nicht organisierten Pferdesportbereich beschäftigt,<br />
stellt fest, dass hier Islandpferde<br />
und Quarter Horses, Andalusier und Friesen<br />
oder Tinker und andere Rassen das<br />
Deutsche Reitpferd immer mehr verdrängen.<br />
Teil 2 folgt in Ausgabe 7/13<br />
6/2013 <strong>ZÜCHTERFORUM</strong> 27