?Die Chemie der Orange? - ChidS
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Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Fachbereich 15 – <strong>Chemie</strong><br />
Übungen zum Experimentalvortrag<br />
Leitung: Prof. Bernhard Neumüller, Dr. Philipp Reiß<br />
Protokoll zum<br />
Experimentalvortrag OC<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Orange</strong>“<br />
von Meike Griesel<br />
meikegriesel@gmx.de<br />
Sylvester-Jordanstraße 18<br />
35039 Marburg<br />
vom Vortrag am 09.12.2009<br />
im Wintersemester 2009/2010<br />
1
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung Seite 3<br />
2. Inhaltsstoffe Seite 4<br />
2.1. Limonen Seite 5<br />
2.1.1. Demo 1: Isolation von Limonen Seite 6<br />
2.1.2. Versuch 1: Mischverhalten von Limonen Seite 7<br />
2.1.3. Versuch 2: Bromierung von Limonen Seite 9<br />
2.2. Fruchtsäuren: Citronensäure Seite 11<br />
2.2.1. Demo 2: Isolation von Citronensäure Seite 12<br />
2.2.2. Versuch 3: Nachweisreaktionen für Citronensäure Seite 14<br />
2.2.3. Demo 3: DC von Fruchtsäuren Seite 17<br />
2.2.4. Versuch 4: Polyester aus Citronensäure Seite 20<br />
2.3. Vitamin C Seite 22<br />
2.3.1. Versuch 5: Gehaltsbestimmung von Vitamin C Seite 23<br />
2.3.2. Versuch 6: Reduktionsmittel Ascorbinsäure Seite 26<br />
3. Schulrelevanz Seite 28<br />
4. Literaturverzeichnis Seite 30<br />
5. Bildquellennachweis Seite 31<br />
2
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
1. Einleitung<br />
Der <strong>Orange</strong>nbaum hat den lateinischen Namen „Citrus sinensis“ und ist ein Baum, <strong>der</strong> acht<br />
bis fünfzehn Meter hoch werden kann. Der <strong>Orange</strong>nbaum ist eine immergrüne Pflanze, dessen<br />
Blätter oval zugespitzt und ledrig sind. <strong>Die</strong> Blüten des Baumes sind weiß und duften stark. Sie<br />
können einzeln o<strong>der</strong> in Dolden an den Ästen hängen. <strong>Die</strong> Blüten bestehen aus fünf<br />
miteinan<strong>der</strong> verwachsenen Kelchblättern und fünf weißen Blütenblättern. In <strong>der</strong> Regel blüht<br />
<strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nbaum das ganze Jahr und ist vom Nährstoffbedarf sehr anspruchslos. Der<br />
<strong>Orange</strong>nbaum ist in <strong>der</strong> Lage ohne Fremdbestäubung Früchte zu bilden. <strong>Die</strong> Früchte sind rund<br />
o<strong>der</strong> breit-oval (Nowak, 113).<br />
Es gibt drei Hauptsorten des <strong>Orange</strong>nbaumes. <strong>Die</strong> Blondorange ist<br />
die wichtigste Art <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>. Blondorangen werden hauptsächlich<br />
im Mittelmeerraum und in den USA angebaut. Navalorangen sind<br />
ursprünglich in Brasilien gezüchtet worden und zeichnen sich durch<br />
die Ausstülpung an <strong>der</strong> Spitze aus. Bei <strong>der</strong> Blutorange ist das<br />
Fruchtfleisch rot gefärbt und bei einigen Sorten ist außerdem auch<br />
die Schale rötlich gefärbt (113). 4<br />
<strong>Die</strong> Herkunft des <strong>Orange</strong>nbaumes wird in Südchina und Indochina<br />
vermutet. <strong>Die</strong> ursprüngliche Herkunft konnte nicht so leicht<br />
festgestellt werden, da <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nbaum schon in vorchristlicher Zeit bis in den Vor<strong>der</strong>en<br />
Orient bekannt war und angebaut wurde. In Europa hielt <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nbaum Einzug an die<br />
europäischen Adelshöfe im 15. und 16. Jahrhun<strong>der</strong>t. In Europa galt er lange Zeit als<br />
Zierpflanze und es kam zum Bau von <strong>Orange</strong>rien. Heute ist <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nbaum eine weltweit<br />
bedeutende Nutzpflanze in warmen Län<strong>der</strong>n. Der <strong>Orange</strong>nbaum wird auf allen fünf<br />
Kontinenten angebaut. <strong>Die</strong> heutigen Hauptanbaugebiete sind Brasilien, die USA, Mexiko und<br />
Indien (114).<br />
<strong>Die</strong> Frucht des <strong>Orange</strong>nbaumes ist von einer etwa fünf<br />
Millimeter dicken Schale umgeben, die in warmen Regionen <strong>der</strong><br />
Erde eine eher grünliche o<strong>der</strong> gelbliche Farbe hat, in kalten<br />
Regionen färbt sich die Schale <strong>der</strong> Frucht orange. <strong>Die</strong> weiße<br />
Albedo, die die Frucht unter <strong>der</strong> Schale umhüllt, ist dünn und 5<br />
4 www.schulbil<strong>der</strong>.org<br />
5 www.food.foto24.de<br />
3
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
schwer vom Fruchtfleisch zu trennen. Das Fruchtfleisch ist in <strong>der</strong> Frucht in zehn bis vierzehn<br />
Segmente unterteilt, die so genannten Spalten. In je<strong>der</strong> Spalte können sich bis zu vier Kerne<br />
befinden. De Kerne sind weiß und haben eine länglich ovale Form. Der Geschmack <strong>der</strong><br />
Frucht reicht von aromatisch süß bis säuerlich süß (114).<br />
2. Inhaltsstoffe <strong>der</strong> <strong>Orange</strong><br />
Der Hauptbestandteil des Fruchtfleisches <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>n ist Wasser. In 100 g Fruchtfleisch sind<br />
85,7 g Wasser enthalten. <strong>Die</strong>ser hohe Wassergehalt ist <strong>der</strong> Grund dafür, dass sich aus <strong>Orange</strong>n<br />
einfach Saft pressen lässt (Fachdidaktik Biologie, HHUD, 15.12.09). <strong>Die</strong> <strong>Orange</strong> hat den<br />
zweitgrößten Vitamin C Anteil unter den Citrusfrüchten. So enthalten 100 g Fruchtfleisch<br />
durchschnittlich etwa 49 mg Vitamin C. Zwei <strong>Orange</strong>n decken den Tagesbedarf an Vitamin<br />
C, <strong>der</strong> bei Erwachsenen zwischen 75 und 100 mg liegt (Nuhn, 60). An<strong>der</strong>e Vitamine in <strong>der</strong><br />
<strong>Orange</strong> sind die Vitamine B1 und B2. Ein geringer Bestandteil in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> sind Minerale,<br />
wie Kalium, Calcium o<strong>der</strong> Phosphor. In 100 g Fruchtfleisch sind außerdem etwa 1,6 g<br />
Ballaststoffe enthalten, die verdauungsför<strong>der</strong>end wirken (Christian Stobitzer, 15.12.09). Den<br />
zweitgrößten Bestandteil in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> bilden die Kohlenhydrate. Zu den Kohlenhydraten in<br />
einer <strong>Orange</strong> zählt neben <strong>der</strong> Fructose auch die Stärke. Außerdem sind in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> Eiweiße<br />
und Fette enthalten (Fachdidaktik Biologie, HHUD, 15.12.09).<br />
Wasser: 85,7 g Mineralstoffe: 0,48 g<br />
Eiweiß: 1,0 g Fruchtsäuren: 1,13 g<br />
Fett: 0,2 g Vitamin B1: 0,079 mg<br />
Kohlenhydrate: 8,25 g Vitamin B2: 0.042 mg<br />
Ballaststoffe: 1,6 g Vitamin C: 49,4 mg<br />
<strong>Die</strong> <strong>Orange</strong> hat durch ihre Inhaltsstoffe Einfluss auf das Wohlbefinden des Menschen. <strong>Die</strong><br />
<strong>Orange</strong> soll das Immunsystem stärken und den Stoffwechsel ankurbeln. Vitamin C sorgt für<br />
gutes Bindegewebe und erhöht die Aufnahmefähigkeit von Eisen aus <strong>der</strong> Nahrung. Bei<br />
Erkältung und im Winter wird gerne heißer <strong>Orange</strong>nsaft getrunken, er lin<strong>der</strong>t die<br />
4
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Beschwerden und sorgt dafür, dass <strong>der</strong> Körper schwitzen kann. <strong>Die</strong> <strong>Orange</strong> hat einen<br />
Nährwert von etwa 40 Kilokalorien und ist somit ein Nahrungsmittel, was bei Diäten<br />
bedenkenlos gegessen werden kann. Für Menschen mit einem säureempfindlichen Magen ist<br />
<strong>der</strong> übermäßige Verzehr von <strong>Orange</strong>n nicht zu empfehlen. Menschen, die an Neuro<strong>der</strong>mitis<br />
erkrankt sind, sollten auf den Verzehr ebenfalls verzichten, da sich die Symptome durch<br />
Verzehr von <strong>Orange</strong>n verschlimmern können (Christian Stobitzer, 15.12.09).<br />
In meinem Experimentalvortrag bin ich auf drei Bestandteile <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nfrucht näher<br />
eingegangen. Im Fruchtfleisch habe ich mich auf die Bestandteile Fruchtsäuren, im<br />
Beson<strong>der</strong>en Citronensäure, und Vitamin C konzentriert. Außerdem habe ich einen Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Schale näher beleuchtet – das Limonen.<br />
2.1. Limonen<br />
Limonen gehört zu <strong>der</strong> Naturstoffklasse <strong>der</strong> Terpene. Terpene sind aus Isopren-Einheiten<br />
aufgebaut und können acyclisch, cyclisch o<strong>der</strong> bicyclisch sein. Monoterpene bestehen aus<br />
zehn Kohlenstoffatomen, Sesquiterpene sind aus 15 Kohlenstoffatomen aufgebaut und<br />
Diterpene aus 20.<br />
Limonen ist ein cyclisches Monoterpen mit zwei Enantiomeren. (R)-(+)-Limonen kommt in<br />
H3C <strong>Orange</strong>nöl und Zitronenöl vor und riecht nach Apfelsine, das zweite<br />
Enantiomer kommt in Edeltannenöl und Pfefferminzöl vor; die<br />
Muskanuss enthält das racemische Gemisch bei<strong>der</strong> Enantiomere.<br />
(Vollhardt, 167).<br />
C<br />
H 3<br />
CH 3<br />
(R)-(+)-Limonen<br />
CH 2<br />
CH 3<br />
H3C CH2 (S)-(-)-Limonen<br />
CH 2<br />
H2C Isopreneinheit in Terpenen<br />
Monoterpene bilden die mit Wasserdampf flüchtigen Hauptbestandteile <strong>der</strong> ätherischen Öle.<br />
Ätherische Öle sind definiert als komplexe Mischungen „acyclischer, alicyclischer,<br />
aromatischer und seltener auch heterocyclischer Verbindungen“ (Nuhn, 183). Der<br />
überwiegende Teil <strong>der</strong> Komponenten <strong>der</strong> ätherischen Öle gehört <strong>der</strong> Naturstoffklasse <strong>der</strong><br />
Terpene an, allerdings können ätherische Öle auch aromatische Verbindungen enthalten.<br />
Ätherische Öle werden mit Hilfe von Wasserdampfdestillation, Extraktion mit organischen<br />
Lösungsmitteln o<strong>der</strong> Pressen gewonnen. Ätherische Öle haben eine sehr breite Anwendung:<br />
5
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
als Zusätze in Kosmetika, als Aromastoffe in Lebensmitteln und als Bestandteil von<br />
Arzneimitteln (183).<br />
Eine Art <strong>der</strong> Gewinnung <strong>der</strong> ätherischen Öle – die Wasserdampfdestillation – habe ich in<br />
meiner ersten Demonstration nachvollzogen. Dazu habe ich aus <strong>Orange</strong>nschalen Limonen<br />
isoliert.<br />
2.1.1 Demo 1: Isolation von Limonen<br />
Protokoll zu Demonstration 1<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
Petrolether 11, 52/53, 65 9, 16, 23, 24, 33, 62 F, Xn<br />
(R)-(+)-Limonen 10, 38, 43, 50/53 24, 37, 60, 61 Xi, N<br />
Geräte und Versuchsaufbau:<br />
- 2 L Dreihalsrundkolben mit Schliff<br />
- Claisen-Destillationsbrücken<br />
- 2 L Rundkolben mit Schliff<br />
- 1 L Scheidetrichter<br />
- Magnetrührer mit Fisch<br />
- Schliff Thermometer<br />
- Heizpilz<br />
- Wasserdampfgenerator<br />
- Hebebühne<br />
- Eisbad<br />
Versuchsdurchführung:<br />
<strong>Die</strong> Schalen von drei bis vier <strong>Orange</strong>n werden zerkleinert und mit 1 L Wasser in einen 2 L<br />
Dreihalsrundkolben gegeben. Zunächst wird <strong>der</strong> Dreihalskolben mit Hilfe des Heizpilzes<br />
erwärmt und dann <strong>der</strong> Wasserdampfgenerator angeschaltet, kurz bevor das Wasser im<br />
Rundkolben anfängt zu sieden. <strong>Die</strong> Destillation beginnt und man wartet bis <strong>der</strong> 2 L<br />
Rundkolben bis etwa zur Hälfte gefüllt ist. Danach extrahiert man das Destillat in einem<br />
6
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Scheidetrichter drei Mal mit Petrolether. Der Petrolether wird anschließend verdampft und<br />
das Produkt bleibt zurück.<br />
Entsorgung:<br />
Der Überstand an Apfelsinenschalen und Wasser nach <strong>der</strong> ersten Destillation wird im Abguss<br />
entsorgt. <strong>Die</strong> wässrige, abgeschiedene Phase aus dem Scheidetrichter wird im Abguss<br />
entsorgt. Der Petrolether verdampft und das Produkt kommt in den Lösungsmittelabfall.<br />
Beobachtung:<br />
Nachdem das Gemisch im Rundkolben angefangen hat zu sieden, füllt sich das Destillatgefäß<br />
rasch mit einer Flüssigkeit, die stark nach <strong>Orange</strong> riecht. Nach etwa einer Stunde ist <strong>der</strong><br />
Rundkolben halb gefüllt. Beim Ausschütteln mit Petrolether bilden sich zwei Phasen, im<br />
Destillat sind keine zwei Phasen zu erkennen. Nachdem <strong>der</strong> Petrolether verdampft ist, bleibt<br />
eine Flüssigkeit über, die leicht viskos ist und intensiv nach <strong>Orange</strong> riecht.<br />
Auswertung:<br />
Bei <strong>der</strong> Destillation gehen alle Stoffe über, die bei einer Temperatur sieden, die durch den<br />
Wasserdampfgenerator erreicht werden kann. Hier wurde eine Gradzahl von ca. 200 °C<br />
erreicht. Da Limonen bei 177 °C siedet und geht neben Wasser auch dieser Stoff über. Es<br />
waren keine zwei Phasen erkennbar, obwohl Limonen hydrophob ist, weil Limonen fein<br />
verteilt in <strong>der</strong> Flüssigkeit vorlag. Da <strong>der</strong> Rundkolben, indem die Flüssigkeit gesammelt<br />
wurde, nicht geschüttelt wurde, konnten sich keine zwei Phasen bilden. Wird nun <strong>der</strong><br />
Petrolether hinzu gegeben, <strong>der</strong> genauso wie Limonen hydrophob ist, löst sich Limonen in<br />
Petrolether und geht in die organische Phase über. Es wurde mit Petrolether drei Mal<br />
ausgeschüttelt, damit sich alles Limonen lösen kann. Petrolether beginnt bei etwa 40 °C an zu<br />
sieden und daher sehr leicht vom Limonen abgeschieden werden, was erst bei 177 °C siedet.<br />
Limonen ist ein Terpen, wie oben schon beschrieben. In <strong>der</strong> Oragnenschale kommt nur ein<br />
Enantiomer vor – das (R)-(+)-Limonen.<br />
2.1.2. Versuch 1: Mischverhalten von Limonen<br />
Protokoll zu Versuch 1<br />
7
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensysmbol<br />
Wasser --- --- ---<br />
Speiseöl --- --- ---<br />
Limonen 10, 38, 43, 50/53 24, 37, 60, 61 Xi, N<br />
Geräte:<br />
- drei Reagenzglastän<strong>der</strong><br />
- Reagenzglashalter<br />
- drei Bechergläser<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Man gibt in das erste Reagenzglas einige Milliliter Wasser und gibt dann einige Milliliter<br />
Limonen hinzu. In das zweite Reagenzglas gibt man ebenfalls die gleiche Menge Wasser und<br />
fügt anstatt Limonen Speiseöl hinzu. Im dritten Reagenzglas gibt man einige Milliliter<br />
Limonen und die gleiche Menge Speiseöl zusammen.<br />
Entsorgung:<br />
<strong>Die</strong> Inhalte aller drei Reagenzgläser können im Abguss entsorgt werden.<br />
Beobachtung:<br />
Das Reagenzglas, indem sich Limonen und Wasser befinden, kommt es zu einer zwei<br />
Phasenbildung. <strong>Die</strong> gleiche Beobachtung macht man im Reagenzglas, dass mit Wasser und<br />
Speiseöl befüllt ist. Eine homogene Mischung beobachtet man im Reagenzglas, in das man<br />
Limonen und Speiseöl gegeben hat.<br />
Auswertung:<br />
Limonen kann sich mit Wasser nicht vermischen, da Limonen lipophil und unpolar ist,<br />
Wasser allerdings lipophob und polar. Da Ähnliches sich in Ähnlichem löst, sind die<br />
Eigenschaften einer Substanz entscheidend für ihr Mischverhalten. Speiseöl besteht aus<br />
Triglyceriden, die ebenfalls lipophil und unpolar sind. Daher können sich Limonen und das<br />
Speiseöl gut vermischen, da es zur Ausbildung von Van-<strong>der</strong>-Waals-Kräften kommt.<br />
Das gute Mischverhalten des Limonens mit an<strong>der</strong>en unpolaren Substanzen wird<br />
in einigen Reinigungsmitteln ausgenutzt. Dabei soll die fettlösende<br />
8
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Wirkung von Limonen ausgenutzt werden um Fettflecken o<strong>der</strong><br />
Ölverschmutzungen von Oberflächen zu entfernen. Darüber hinaus wirken die<br />
Terpene in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nschale – also auch Limonen – desinfizierend, da sie<br />
Bakterien und Pilze von <strong>der</strong> Frucht fernhalten. <strong>Die</strong>se Eigenschaft ist ebenfalls<br />
für die Reinigungsmittel von Vorteil (Gessner, 22). 6<br />
2.1.3 Versuch 2: Bromierung von Limonen<br />
Protokoll zu Versuch 2:<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
Br2 (aq) 23, 24, 26/38 1/2, 7/9, 26 T, Xi<br />
Limonen 10, 38, 43, 50/53 24, 37, 60, 61 Xi, N<br />
Natriumthiosulfat<br />
(gesättigte Lösung)<br />
Geräte:<br />
- Reagenzglas mit Stopfen<br />
- Reagenzglasstän<strong>der</strong><br />
- Pipette<br />
Versuchsdurchführung:<br />
--- --- ---<br />
In das Reagenzglas werden einige Milliliter Limonen gegeben. Mit einer Pipette werden<br />
einige Tropfen Bromwasser gegeben. Man verschließt das Reagenzglas mit einem Stopfen<br />
und schüttelt leicht. <strong>Die</strong> Reaktion ist nur im Abzug durchzuführen und falls Bromwasser<br />
verschüttet wird, wird dies mit Natriumthiosulfat übergossen (Espel, 18).<br />
Entsorgung:<br />
Nach <strong>der</strong> vollständigen Reaktion kann die Lösung in den organischen Lösungsmittelabfall<br />
gegeben werden.<br />
6 www.frosch.de<br />
9
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Beobachtung:<br />
Zunächst bilden sich zwei Phasen, die untere Phase ist braun gefärbt, die obere ist farblos.<br />
Beim schütteln entfärbt sich die untere Phase langsam, bis keine braune Färbung mehr zu<br />
sehen ist.<br />
Auswertung:<br />
Es bilden sich zwei Phasen im Reagenzglas, weil Limonen lipophil ist und sich nicht in<br />
Wasser löst. Brom hingegen ist in Wasser löslich, wodurch es zur Phasentrennung kommt.<br />
Schüttelt man das Reaktionsgemisch, kommt es zur Reaktion zwischen Brom und Limonen.<br />
Dabei handelt es sich um eine elektrophile Addition an die Doppelbindungen des Limonens<br />
durch das Brommolekül. Beide Doppelbindungen des Limonens werden bromiert, allerdings<br />
ist die Wahrscheinlichkeit für die Bromierung <strong>der</strong> Doppelbindung im Ring etwas herabgesetzt<br />
gegenüber <strong>der</strong> Doppelbindung an <strong>der</strong> Seitenkette, da die Doppelbindung im Ring höher<br />
substituiert und damit stabilisiert wird, aber auch weil sie etwas mehr sterisch gehemmt ist.<br />
Da die Doppelbindung eine hohe Elektronendichte aufweist, wird das Brommolekül, kommt<br />
es in die Nähe <strong>der</strong> Doppelbindung, polarisiert. Das Bromatom, das <strong>der</strong> Doppelbindung am<br />
nächsten ist, wird positiv polarisiert, das an<strong>der</strong>e Bromatom wird negativ polarisiert. Es kommt<br />
zum elektrophilen Angriff auf die Doppelbindung des Limonens durch das Brommolekül.<br />
C<br />
H 3<br />
CH 3<br />
CH 2<br />
+ Br Br<br />
H3C<br />
Dabei entsteht ein cyclisches Bromoniumion und ein freies Bromid, das durch<br />
Rückseitenangriff den tertiären Kohlenstoff an <strong>der</strong> Seitenkette angreift. <strong>Die</strong> Bindungen des<br />
Bromoniumions an das Limonen sind nicht gleichlang. <strong>Die</strong> Bindung an das primäre<br />
Kohlenstoffatom ist kürzer und damit stabiler als die Bindung an das tertiäre<br />
Kohlenstoffatom. <strong>Die</strong>s hat zwei Gründe; zum Einen ist die Bindung etwas geschwächt, da<br />
durch die Methylgruppe und den Ring die Bindung sterisch gehemmt ist. Zum an<strong>der</strong>en ist <strong>der</strong><br />
tertiäre Kohlenstoff durch Hyperkonjugation <strong>der</strong> Methylgruppe und des sekundären<br />
Kohlenstoffs im Ring stabilisiert, sodass die Bindung zum Bromoniumion nicht so<br />
CH 3<br />
<br />
Br<br />
CH 2<br />
Br<br />
<br />
10
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
energetisch nicht so günstig ist, wie die Bindung des Bromoniumions zum primären<br />
Kohlenstoff.<br />
C<br />
H 3<br />
CH 3<br />
Br -<br />
Br +<br />
C<br />
H 3<br />
CH 3<br />
Limonen hat den strukturellen Namen 1-Methyl-4-(1-methylethenyl)cyclohexen. Das<br />
entstehende Produkt heißt 1-Methyl-4-(1,2-Dibromethyl-1-methyl)cyclohexen. Kommt es zur<br />
Bromierung am Ring heißt das entstehende Produkt 1,6-Dibrom-1-Methyl-4-(1-<br />
methylethenyl)cyclohexan.<br />
2.2. Fruchtsäuren: Citronensäure<br />
Fruchtsäuren sind definiert als organische Hydroxycarbonsäuren und Dicarbonsäuren, die in<br />
Obst zu finden sind. <strong>Die</strong> Fruchtsäuren sind in den Früchten für den charakteristischen<br />
Geschmack zuständig. Als Lebensmittelzusatzstoff werden die Fruchtsäuren als<br />
Säurerungsmittel eingesetzt. <strong>Die</strong> wichtigsten Fruchtsäuren sind die Citronensäure, die<br />
Äpfelsäure, die Milchsäure, Weinsäure o<strong>der</strong> die Mandelsäure.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> sind 1,13 g Fruchtsäuren in 100 g Fruchtfleisch enthalten. <strong>Die</strong> Citronensäure<br />
hat den größten Anteil an den Fruchtsäuren in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>. Bei 1,13 g Fruchtsäuren ist 1,06 g<br />
Citronensäure enthalten. Der große Anteil <strong>der</strong> Citronensäure in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> spiegelt das<br />
Vorkommen <strong>der</strong> Citronensäure im Pflanzenreich wi<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Citronensäure ist nämlich die am<br />
weitesten verbreitete Fruchtsäure im Pflanzenreich. Außerdem ist die Citronensäure ein<br />
Stoffwechselprodukt aller Organismen im Citratzyclus (T Seilnacht, 20.12.09).<br />
Br<br />
Br<br />
11
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
2.2.1 Demo 2: Isolation von Citronensäure<br />
Protokoll zur Demonstration 2: Isolation von Citronensäure<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbole<br />
<strong>Orange</strong>nsaft --- --- ---<br />
Calciumchloridlösung 36 2, 22, 24 Xi<br />
Ammoniaklösung 10, 23, 34, 50 1/2, 9, 16, 36/37/39,<br />
stark sauerer<br />
Kationenaustauscher<br />
Geräte:<br />
- Saftpresse<br />
- Bechergläser<br />
- Kristallisierschale<br />
- Messzylin<strong>der</strong><br />
- Nutsche<br />
- Saugflasche<br />
- Pumpe<br />
- Magnetrührer<br />
Versuchsdurchführung:<br />
45, 61<br />
T, N<br />
--- --- ---<br />
Etwa 100 mL frisch gepresster O-Saft werden zunächst abfiltriert. Anschließend wird <strong>der</strong> Saft<br />
mit soviel 25%iger Ammoniaklösung versetzt, bis die Lösung alkalisch reagiert.<br />
Anschließend gibt man 70 mL einer ein molaren Calciumchloridlösung hinzu. <strong>Die</strong>ses<br />
Gemisch wird bis zum Sieden erhitzt und anschließend lässt man die Lösung langsam<br />
abkühlen, wobei ein Nie<strong>der</strong>schlag ausfällt. Der Nie<strong>der</strong>schlag wird noch warm abfiltriert und<br />
mit warmem Wasser zwei Mal gewaschen. Der Nie<strong>der</strong>schlag wird in ein Becherglas gegeben<br />
und mit Wasser versetzt. Anschließend gibt man 10 mL eines stark sauren<br />
Kationenaustauscherharzes hinzu und lässt das Gemisch rühren, bis sich <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlag<br />
12
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
aufgelöst hat. Der Ionenausauscher wird abfiltriert und die Lösung in eine Kristallisierschale<br />
gegeben.<br />
Entsorgung:<br />
Das Filtrat wird neutral in den Ausguss gegeben. Der abgesaugte Kationenaustauscher wird<br />
neutral in den organischen Lösungsmittelabfall gegeben.<br />
Beobachtung:<br />
Gibt man zum O-Saft Ammoniaklösung färbt sich <strong>der</strong> Saft dunkel-<br />
gelb. Nach <strong>der</strong> Zugabe von Calciumchloridlösung und<br />
anschließendem Kochen fällt ein weißer, voluminöser Nie<strong>der</strong>schlag<br />
aus. <strong>Die</strong>ser löst sich nach 15 bis 20 Minuten nach <strong>der</strong> Zugabe des<br />
Kationenaustauschers wie<strong>der</strong> auf. Gibt man die Lösung in eine<br />
Kristallisierschale so kristallisiert nach zwei bis drei Tagen durchsichtige Kristalle aus (Prof.<br />
Blumes Bildungsserver für <strong>Chemie</strong>, 20. 12.09) 7<br />
Versuchsauswertung:<br />
Gibt man Caliumchlorid zum leicht alkalischen <strong>Orange</strong>nsaft, so bildet sich aus den<br />
Caliumkationen und <strong>der</strong> Citronensäure ein Dicitratocalium(II)-Komplex. <strong>Die</strong> Citronensäure<br />
ist ein Chelatkomplex, <strong>der</strong> dreizähnig ist.<br />
Ca 2+<br />
HO<br />
+ 2 CitH3 [Ca(Cit) 2 ] 4-<br />
(aq) (aq) (aq) + 6 H +<br />
CH 2<br />
C<br />
CH 2<br />
Ca 2+<br />
- OOC<br />
- OOC<br />
-<br />
OOC<br />
Wird Calciumchlorid im Überschuss zugegeben und erhitzt, so entsteht aus dem<br />
wasserlöslichen Dicitratocalcium(II)-Komplex ein schwerlösliches Salz, das als weißer,<br />
voluminöser Nie<strong>der</strong>schlag ausfällt.<br />
[Ca(Cit) 2 ] 4-<br />
COO -<br />
COO -<br />
COO -<br />
Ca 2+<br />
(aq) + (aq)<br />
2 <br />
CH 2<br />
Gibt man zu dem schwerlöslichen Salz einen stark sauren Kationenaustauscher, so werden die<br />
Caliumkationen des Salzes gegen Protonen ausgetauscht und es entsteht Citronensäure. Ist <strong>der</strong><br />
7 Versuchsvorschrift <strong>der</strong> Quelle wurde wegen Optimierung abgeän<strong>der</strong>t<br />
C<br />
CH 2<br />
OH<br />
Ca 3 (Cit) 2 (s)<br />
(aq)<br />
13
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Kationenaustauscher nicht sauer genug, so werden die Calcumkationen nicht ausgetauscht<br />
und es kristallisiert nicht die Citronensäure aus, son<strong>der</strong>n das schwerlösliche Calciumcitratsalz<br />
aus. Dann muss <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlag erneut mit einem Kationenaustauscher versetzt werden.<br />
Citronensäure bildet farblose rhombische Kristalle. Sie löst sich gut in Wasser und Ethanol<br />
und schmeckt leicht säuerlich. In geringen Mengen eingenommen för<strong>der</strong>t die Citronensäure<br />
das Knochenwachstum, in zu großen Dosen wirkt sie toxisch (T.Seilnacht, 20.12.09).<br />
2.2.2 Versuch 3: Nachweisreaktionen zur Identifizierung von<br />
Citronensäure<br />
Zur Identifizierung des Isolationsproduktes habe ich zwei Nachweisreaktionen durchgeführt,<br />
um mein Isolationsprodukt als Citronensäure identifizieren zu können. Der Cernitrattest weist<br />
Alkohole in organischen Substanzen nach. Dadurch kann die Hydroxylgruppe in <strong>der</strong><br />
Citronensäure identifiziert werden. Der BTB Test ist ein Nachweis auf Säuregruppen in einem<br />
organischen Molekül, dadurch können die drei Carboxylgruppen <strong>der</strong> Citronensäure<br />
nachgewiesen werden.<br />
Protokoll zu Versuch 3: Nachweisreaktionen zur Identifizierung von<br />
Citronensäure<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
Cer(VI)ammoniumnitrat 8, 41 17, 26, 39 Xi, O<br />
2 molare Salpetersäure 35 23, 26, 36/37/39, 45 C<br />
Wasser --- --- ---<br />
Citronensäure 36 26 Xi<br />
Bromthymolblau --- --- ---<br />
Natronlauge 35 1/2, 26, 37/39, 45 C<br />
Ethanol 11 2,7,16 F<br />
Geräte:<br />
- Reagenzgläser<br />
14
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
- Schliffflaschen für Reagenzien<br />
- Bechergläser<br />
- Spatel<br />
- Spritzflasche<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Herstellung des Cernitratreagenzes:<br />
20 g Cer(IV)ammoniumnitrat werden in 50 mL zwei molarer Salpetersäure gelöst.<br />
Herstellung des Bromthymolblaureagenzes:<br />
0,02 g Bromthymolblau werden mit 0,6 g NaOH in 100 mL vergälltem Ethanol gelöst.<br />
Bei dem Cernitratreagenz gibt man in ein Reagenzglas 1 mL Cernitratreagenz und gibt 2 mL<br />
Wasser hinzu. Anschließend gibt man einige Kristalle <strong>der</strong> isolierten Zitronensäure hinzu und<br />
schüttelt gut durch. Es wird außerdem eine Blindprobe mit reiner Citronensäure durchgeführt.<br />
Der BTB Test wird so durchgeführt, dass man 1 mL Bromthymolblau in ein Reagnzglas gibt<br />
und einige Kristalle <strong>der</strong> isolierten Citronensäure. <strong>Die</strong>s wird gut geschüttelt und es wird<br />
ebenfalls eine Bindprobe durchgeführt (Heimann, 28) 8 .<br />
Entsorgung:<br />
<strong>Die</strong> Cernitratlösung wird neutral in den Schwermetallabfall entsorgt. Das Bromthymolreagenz<br />
gibt man neutral in den Lösungsmittelabfall.<br />
Beobachtung:<br />
Gibt man zum Cer(IV)ammoniumnitrat Citronensäure so färbt sich die vorher orange Lösung<br />
dunkel rot und nach wenigen Sekunden entfärbt sich die Lösung.<br />
<strong>Die</strong> tiefblaue Bromthymollösung wird mit Citronensäure versetzt und die Lösung färbt sich<br />
gelb.<br />
Versuchsauswertung:<br />
Der Cernitratnachweis ist ein Nachweis auf Alkohole in einer organischen Verbindung. Der<br />
Hexanitratocer(IV)-komplex reagiert mit <strong>der</strong> Hydroxylgruppe <strong>der</strong> Citronensäure unter<br />
Bildung eines roten Komplexes. Es wird ein Nitrat gegen ein Alkoholat ausgetauscht.<br />
8 <strong>Die</strong> Versuchsvorschrift <strong>der</strong> Quelle wurde wegen Optimierung etwas abgeän<strong>der</strong>t<br />
15
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
+<br />
2 NH4 (aq) [Ce(NO3 ) 6 ]2- (aq) + HO R3 (aq) [Ce(NO3 ) 5 (O-R3 )] 2-<br />
(aq)<br />
<strong>Die</strong> Entfärbung kommt durch eine Redoxreaktion zwischen <strong>der</strong> Citronensäure und dem Cer<br />
zustande. Citronensäure ist ein gutes Reduktionsmittel, wodurch <strong>der</strong> rote Komplex zerfällt.<br />
Oxidation:<br />
CH 2<br />
HO C COOH<br />
C<br />
CH 2<br />
Reduktion:<br />
Ce 4+ + 1 e -<br />
COOH<br />
COOH<br />
Ce 3+<br />
CH 2<br />
CH 2<br />
COOH<br />
O + CO 2 +<br />
COOH<br />
2 H+ + 1 e -<br />
Durch diesen Nachweis konnte eine Hydroxylgruppe in <strong>der</strong> isolierten Substanz nachgewiesen<br />
werden.<br />
Bromthymolblau ist ein Säure-Base Indikator und schlägt bei einem pH – Wert von 5,8 bis 7<br />
im Basischen nach blau um und im Sauren nach gelb. Da Citronensäure eine Tricarbonsäure<br />
ist, liegt ihr pH – Wert im Sauren. Das basisch eingestellte Bromthymolblau schlägt somit in<br />
den sauren Bereich um und färbt sich von blau zu gelb (Müller, 21.12.09).<br />
C<br />
H 3<br />
C<br />
H 3<br />
HO<br />
O<br />
S<br />
C<br />
H 3<br />
Br<br />
O<br />
CH 3<br />
O<br />
Br<br />
C<br />
H 3<br />
OH<br />
CH 3<br />
+<br />
+ 2 NH4 (aq) + NO3 - 2 H +<br />
+ 2 H +<br />
Damit wurde nachgewiesen, dass die isolierte Substanz Carboxylgruppen enthält. Allerdings<br />
C<br />
H 3<br />
C<br />
H 3<br />
konnte mit Hilfe dieser beiden Nachweisreaktionen die Citronensäure nicht eindeutig<br />
O<br />
S<br />
C<br />
H 3<br />
identifiziert werden, da einige Fruchtsäuren sowohl eine Hydroxylgruppe als auch<br />
HO<br />
Br<br />
-<br />
O -<br />
O<br />
CH 3<br />
(aq) + H +<br />
(aq)<br />
Br<br />
CH 3<br />
O -<br />
CH 3<br />
16
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Carboxylgruppen aufweisen. Daher habe ich im Anschluss noch eine DC durchgeführt, um an<br />
Hand <strong>der</strong> Rf Werte das isolierte Produkt eindeutig bestimmen zu können.<br />
2.2.3 Demo 3: DC von Fruchtsäuren<br />
Protokoll zu Demonstration 3: DC von Fruchtsäuren<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
Äpfelsäure --- --- ---<br />
Citronensäure 36 26 Xi<br />
Weinsäure --- --- ---<br />
Milchsäure 38, 41 26, 39 Xi<br />
Bromkresolgrün --- --- ---<br />
Ethanol 11 7, 16 Xi<br />
Natronlauge c = 0,1<br />
mol/L<br />
--- --- ---<br />
n-Butanol 10, 22, 37/38, 41, 67 7/9, 13, 26, 37/39, 46 Xn<br />
Ameisensäure 35 23, 26, 45 C<br />
Wasser --- --- ---<br />
Geräte:<br />
- Kapillaren<br />
- DC Kammer<br />
- Sprühflasche<br />
- Messpipetten<br />
- Spatel<br />
- Erlenmeyerkolben<br />
- Fön<br />
- Karton<br />
- Bleistift<br />
- Lineal<br />
17
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Versuchsdurchführung<br />
Sprühreagenz:<br />
Eine 0,05 g Bromkresolgrün werden in reinem Ethanol gelöst und mit 0,1 molarer<br />
Natronlauge bis zur Blaufärbung versetzt.<br />
Fließmittel:<br />
Es wird ein Gemisch aus n-Butanol, Ameisensäure und Wasser, im Verhältnis 75:15.10,<br />
hergestellt.<br />
Auf die DC Karte wird zunächst mit Hilfe von Lineal und Bleistift die Startlinie<br />
aufgezeichnet, die etwa 1 cm vom Boden <strong>der</strong> DC Karte entfernt sein sollte. Dann werden die<br />
Startlinien für die Vergleichslösungen und die Proben aufgetragen. <strong>Die</strong>se sollten einen<br />
Abstand von etwa 1 cm zueinan<strong>der</strong> haben, sowie vom Rand. Je 3 Tropfen <strong>der</strong><br />
Vergleichslösungen und <strong>der</strong> Proben werden auf die entsprechenden Markierungen getropft<br />
und gut getrocknet. <strong>Die</strong> DC Karte wird in die DC Kammer gestellt, in <strong>der</strong> sich das Fließmittel<br />
schon befindet und mit einem Deckel verschlossen. Nach 50 bis 60 Minuten wird die Karte<br />
entnommen und die Fließmittelfront mit dem Bleistift markiert. <strong>Die</strong> DC Karte wird mit dem<br />
Fön langsam und gründlich getrocknet. Nach dem Trocknen wird die DC Karte im Karton<br />
befestigt und mehrmals mit dem Sprühreagenz besprüht, wobei die Karte nach jedem<br />
besprühen gut getrocknet werden sollte. <strong>Die</strong> gelben Flecken auf blauem Grund werden mit<br />
Bleistift markiert und die Rf Werte <strong>der</strong> Vergleichslösungen und Proben bestimmt.<br />
Entsorgung:<br />
Das Sprühreagenz kann neutral in den Lösungsmittelabfall gegeben werden, genauso wie das<br />
Fließmittel. <strong>Die</strong> DC Karte wird im Feststoffabfall entsorgt.<br />
Beobachtung:<br />
18
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Versuchsauswertung:<br />
Bromkresolgrün ist ein Säure-Base Indikator, <strong>der</strong> im Alkalischen blau, im Sauren gelb ist.<br />
Bromkresolgrün wurde basisch eingestellt und auf <strong>der</strong> DC Karte werden die gelben<br />
Säureflecken <strong>der</strong> Proben und Vergleichslösungen auf blauem Grund deutlich sichtbar.<br />
Der Indikator reagiert wie folgt:<br />
C<br />
H 3<br />
Br<br />
HO<br />
O<br />
S<br />
Br<br />
O<br />
O<br />
CH 3<br />
Br<br />
Br<br />
OH<br />
<strong>Die</strong> Rf Werte <strong>der</strong> Vergleichslösungen und Proben werden bestimmt, indem man die Länge bis<br />
zum Mittelpunkt des Fleckes <strong>der</strong> einzelnen Vergleichslösungen und Proben misst und diese<br />
durch die Länge <strong>der</strong> Fließmittelfront teilt.<br />
Es ergaben sich folgende Rf Werte:<br />
Weinsäure: 0,35<br />
Äpfelsäure: 0,53<br />
Citronensäure: 0,49<br />
Milchsäure: 0,76<br />
Probe <strong>der</strong> isolierten Substanz: 0,47<br />
O-Saft: 0,37, 0,50, 0,54<br />
Durch die Rf Werte kann eindeutig nachgewiesen werden, dass die isolierte Substanz<br />
Citronensäure ist. <strong>Die</strong> Abweichung <strong>der</strong> Rf Werte beträgt etwa 4 % und ist auf<br />
Verunreinigungen in <strong>der</strong> isolierten Citronensäure zurückzuführen.<br />
Im O-Saft befindet sich neben <strong>der</strong> Citronensäure auch Weinsäure und Äpfelsäure. Auch hier<br />
weichen die Rf-Werte leicht ab, dies könnte dran liegen, dass die Fruchtsäuren nur einen<br />
geringen Anteil im <strong>Orange</strong>nsaft haben und an<strong>der</strong>e Substanzen das Nach-oben-fließen<br />
behin<strong>der</strong>n.<br />
- 2 H +<br />
+ 2 H +<br />
C<br />
H 3<br />
Br<br />
HO<br />
O<br />
S<br />
Br<br />
O -<br />
O<br />
CH 3<br />
Br<br />
Br<br />
O -<br />
19
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
2.2.4. Versuch 4: Herstellung eines Polyesters aus Citronensäure<br />
Protokoll zu Versuch 4: Herstellung eines Polyesters aus Citronensäure<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalien R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
Citronensäure 36 26 Xi<br />
Glycerin --- --- ---<br />
Geräte:<br />
- Reagenzglashalter<br />
- Reagenzglas<br />
- Bunsenbrenner<br />
- Reagenzglasstän<strong>der</strong><br />
Versuchsdurchführung:<br />
- Feuerzeug<br />
- Petrischale<br />
- 2 Urgläser<br />
Man gibt in ein Reagenzglas 6 g Citronensäure und füllt dies mit 3 g Glycerin auf.<br />
Anschließend hält man das Reagenzglas mit dem Gemisch vorsichtig über die<br />
Bunsenbrennerflamme und wartet, bis die Citronensäure flüssig ist. Anschließend kann die<br />
Lösung langsam bis zum Sieden erhitzt werden und sollte etwa eine Minute gut durchsieden.<br />
Dann gibt man einen Tropfen <strong>der</strong> zähen Masse auf ein Urglas und legt ein zweites darüber. In<br />
eine Petrischale gibt man den Rest und lässt es langsam abkühlen (Arndt, 42) 6 .<br />
Entsorgung:<br />
Der Polyester kann mit viel Wasser abgespült werden, wobei er sich auflöst und in den<br />
Abguss gegeben werden.<br />
Beobachtung:<br />
Zunächst verflüssigt sich die Citronensäure und beim anschließenden Sieden ist die<br />
Flüssigkeit zunächst farblos und wird dann ganz leicht gelblich. Gibt man einen Tropfen des<br />
Produktes auf ein Urglas und ein zweites legt man darüber, so kleben die Urgläser aneinan<strong>der</strong>.<br />
6 <strong>Die</strong> Versuchsvorschrift wurde etwas abgeän<strong>der</strong>t, um sie für den Experimentalvortrag nutzbar zu machen<br />
20
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Lässt man das Produkt gut abkühlen, so wird es schwierig, die beiden Urgläser voneinan<strong>der</strong><br />
zu trennen. In <strong>der</strong> Petrischale kann man mit Hilfe eines Spatels o<strong>der</strong> Holzstabes die Viskosität<br />
überprüfen. Man kann aus dem Produkt Fäden ziehen.<br />
Versuchsauswertung:<br />
Es bildet sich aus Citronensäure und Glycerin ein Polyester durch eine Polykondensation,<br />
wobei Wasser entweicht.<br />
O CH2 CH O<br />
H<br />
H<br />
H<br />
OH<br />
H<br />
Es entsteht <strong>der</strong> Citronensäureglycerinester, <strong>der</strong> ein gewisses Maß an Vernetzung zeigt, jedoch<br />
ein Thermoplast ist. Thermoplasten haben im Gegensatz zu Duroplasten keine<br />
Quervernetzungen zwischen den einzelnen Molekülketten in Form von chemischen<br />
Bindungen, son<strong>der</strong>n die Ketten sind nur durch zwischenmolekulare Wechselwirkungen<br />
miteinan<strong>der</strong> verknüpft. Thermoplasten sind daher formbar, was sich durch Wärme noch<br />
verstärkt, allerdings schmelzen sie bei zu großer Wärmezufuhr. <strong>Die</strong>se Verformbarkeit kommt<br />
dadurch zu Stande, dass sie die unterschiedlichen Molekülketten gegeneinan<strong>der</strong> verschieben<br />
lassen.<br />
H<br />
OH<br />
OH<br />
+<br />
HO<br />
HO<br />
HO<br />
Thermoplasten sind allerdings nicht immer formbar, es gibt für jeden Thermoplasten<br />
individuell eine Temperatur unterhalb <strong>der</strong>er er hart und unverformbar ist, oberhalb allerdings<br />
weich und unverformbar. <strong>Die</strong>se Temperatur nennt man Glasübergangstemperatur (Institut für<br />
<strong>Chemie</strong> und Biochemie <strong>der</strong> Freien Universität Berlin, 21.12.09).<br />
Der Mechanismus <strong>der</strong> Reaktion ist <strong>der</strong> einer säurekatalysierten Veresterung. Dabei handelt es<br />
sich um eine Autokatalyse, da die Eigendissoziation <strong>der</strong> Citronensäure ausreicht, um<br />
katalytische Mengen Protonen zur Reaktion beizusteuern. Der Mechanismus wird im<br />
Folgenden beschrieben:<br />
O<br />
O<br />
O<br />
OH<br />
- n H 2 O<br />
COO<br />
CH 2<br />
CH 2<br />
HO C COO CH2 CH<br />
CH 2<br />
COO<br />
O<br />
CH 2<br />
CH<br />
CH 2<br />
COO<br />
O<br />
COO<br />
CH 2<br />
CH 2<br />
C OH<br />
CH 2<br />
CO<br />
23
R<br />
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
R<br />
O<br />
O H<br />
O +<br />
R<br />
R 1<br />
H<br />
O<br />
O<br />
O<br />
+ H +<br />
Der Citronensäureglycerinester zeichnet sich dadurch aus, dass er hydroskopisch und<br />
wasserlöslich ist. <strong>Die</strong>s macht ihn für die industrielle Verarbeitung unbrauchbar, allerdings<br />
kann man in <strong>der</strong> Schule die Eigenschaften eines Thermoplasten mit diesem Polyester gut<br />
verdeutlichen und braucht sich keine Sorgen um die Entsorgung zu machen.<br />
2.3. Vitamin C<br />
R<br />
H + R 1 OH<br />
H<br />
O +<br />
O +<br />
O<br />
H - H 2 O<br />
H<br />
H<br />
H<br />
R<br />
R<br />
R 1<br />
R C +<br />
Vitamine sind laut Hofmeister definiert als im Pflanzen- und Tierreich verbreitete Stoffe, die<br />
in <strong>der</strong> Nahrung nur in kleinen Mengen vorhanden sind und für das Wachstum und die<br />
Erhaltung des tierischen Körpers unerlässlich sind (Nuhn, 86). Menschen müssen fast alle<br />
Vitamine mit <strong>der</strong> Nahrung aufnehmen, da sie vom Körper nicht gebildet werden können, eine<br />
Ausnahme bildet dabei Vitamin D, das vom Körper selbst produziert werden kann. Vitamine<br />
führen dem Körper keine Energie zu, sind dennoch unerlässlich für den Stoffwechsel und<br />
somit zur Gesun<strong>der</strong>haltung unseres Körpers. Es gibt insgesamt 13 Vitamine, einige davon<br />
sind wasserlöslich, die an<strong>der</strong>en sind fettlöslich. <strong>Die</strong> fettlöslichen Vitamine sind Vitamin A, D,<br />
E und K. Ihre Trivialnamen sind: Retinol (Vitamin A), Calciferol (Vitamin D), Tocopherol<br />
(Vitamin E) und Phyllochion (Vitamin K). Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören<br />
O<br />
O +<br />
H<br />
H<br />
H<br />
+<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
H<br />
H<br />
H<br />
O R 1<br />
- H +<br />
- H +<br />
R<br />
R<br />
R 1<br />
O<br />
O +<br />
O<br />
O<br />
H<br />
H<br />
H<br />
O<br />
O<br />
H<br />
R O R 1<br />
+ H +<br />
24
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), Nicain, Pyridoxin (Vitamin B6) und an<strong>der</strong>e,<br />
sowie Ascorbinsäure (Vitamin C) (Wehner, 21.12.09).<br />
Vitamin C kann dem Körper unter an<strong>der</strong>em über Sojabohnen, rohes Obst und Gemüse<br />
zugeführt werden. Vitamin C dient im Körper als Quencher für Singulett-Sauerstoff.<br />
Ascorbinsäure löscht den angeregten Zustand des Siguett-Sauerstoffs und überführt ihn in den<br />
Triplett-Zustand. <strong>Die</strong>s ist wichtig, da Singulett-Sauerstoff im Körper toxisch ist. Außerdem ist<br />
Ascorbinsäure ein Cofaktor zu Hydroxylierung von Prolin- und Lysinresten bei <strong>der</strong><br />
Biosynthese des Kollagens. Kollagen ist ein Strukturprotein im Bindegewebe des<br />
menschlichen Körpers (Nuhn, 183).<br />
Manche Tier- und Pflanzenarten sind in <strong>der</strong> Lage Vitamin C selbstständig zu bilden. <strong>Die</strong><br />
Biosynthese von Ascorbinsäure kann auf unterschiedlichen Wegen stattfinden, geht aber<br />
immer von Glucose als Edukt aus. Da <strong>der</strong> Mensch Vitamin C nicht selbstständig bilden kann,<br />
muss Vitamin C über die Nahrung aufgenommen werden. Ein Erwachsener hat einen<br />
Tagesbedarf von 75 – 100 mg (184).<br />
Bekommt ein Mensch nicht genügend Vitamin C durch die Nahrung und hält dieser Zustand<br />
über längere Zeit an, so kann dies zu Skorbut führen. Skorbut ist eine Krankheit die vor allem<br />
den Seefahrern vergangener Jahrhun<strong>der</strong>te schwer zu schaffen gemacht hat. Symptome können<br />
sein, dass es zum Muskelschwund kommt, zu Zahnfleischbluten und zu erhöhter Anfälligkeit<br />
gegenüber Infektionskrankheiten. <strong>Die</strong>se und weitere Symptome sind auf das Fehlen des<br />
Bindegwebeproteins Kollagen zurückzuführen.<br />
Heutzutage wird Vitamin C nicht nur wegen seines gesundheitsför<strong>der</strong>nden Verhaltens<br />
genutzt, es dient in <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie als Antioxidans. Mit Hilfe von Vitamin C<br />
werden Lebensmittel haltbar gemacht. <strong>Orange</strong>nsaft zum Beispiel wird durch die<br />
Haltbarmachung Vitamin C entzogen. Um ihn für längere Zeit haltbar zu machen, wird jedoch<br />
Vitamin C wie<strong>der</strong> hinzu gegeben.<br />
2.3.1. Versuch 5: Gehaltsbestimmung von Vitamin C<br />
Citrusfrüchte, Johannisbeeren, Paprika und Kartoffeln sind Vitamin C reiche Nahrungsmittel.<br />
<strong>Die</strong> Endiol-Struktur <strong>der</strong> L(+)-Ascorbinsäure besitzt ein Redoxpotential, was für den Ablauf<br />
von physiologischen Reduktions- und Oxidationsprozessen wichtig ist. Mit Hilfe von<br />
Redoxindikatoren wie 2,6-Dichlorphenolindophenol kann <strong>der</strong> Gehalt <strong>der</strong> Ascorbinsäure in<br />
Lebensmitteln bestimmt werden.<br />
25
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Protokoll zu Versuch 5: Gehaltsbestimmung von Vitamin C in <strong>Orange</strong>n<br />
Chemikalien:<br />
Chemikalien: R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
2,6-Dichlorphenolindophenol --- --- ---<br />
Wasser --- --- ---<br />
Ascorbinsäure --- --- ---<br />
Oxalsäure 21/22 24/25 Xn<br />
O-Saft --- --- ---<br />
Geräte:<br />
- Bürette<br />
- 100 mL Erlenmeyerkolben<br />
- 500 mL Messkolben<br />
- 100 mL Messkolben<br />
- 600 mL Becherglas<br />
- 100 mL Becherglas<br />
- Eppendorfpipette (0,2 -1,0 mL)<br />
- 25 mL Messpipette<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Redoxindikator Herstellung:<br />
- Glastrichter<br />
- Faltenfilter<br />
- Peleusball<br />
- Spatel<br />
- Rührfische<br />
- Magnetrührer<br />
- Stativ<br />
- Bürettenklammer<br />
Es werden 200 mg 2,6-Dichlorphenolindophenol in ein Becherglas eingewogen und etwa 80<br />
mL entionisiertes Wasser hinzugegeben. Das Gemisch wird mit Hilfe des Magnetrührers<br />
unter Rühren auf 50°C erwärmt. Nach dem Abkühlen wird die tiefblaue Lösung mit Hilfe<br />
eines Faltenfilters in einen 500 mL Messkolben abfiltriert. Mit Wasser wird <strong>der</strong> Messkolben<br />
anschließend bis zur Eichmarke aufgefüllt.<br />
Titerbestimmung:<br />
Zunächst werden 600 mL einer wässrigen Oxalsäurelösung w = 0,02 hergestellt.<br />
Anschließend werden genau 200 mg Ascorbinsäure in einen 100 mL Messkolben eingewogen<br />
und mit <strong>der</strong> Oxalsäurelösung bis zur Eichmarke aufgefüllt.<br />
20 mL <strong>der</strong> Oxalsäurelösung und 0,2 mL Ascorbinsäurelösung werden in einen 100 mL<br />
Erlenmeyerkolben pipettiert und mit dem Redoxindikator, <strong>der</strong> in die Bürette gefüllt worden<br />
26
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
ist, unter Rühren bis zur deutlichen rosanen Färbung titriert, bis die Färbung etwa 15 s<br />
beständig bleibt. <strong>Die</strong> Titerbestimmung sollte mindestens drei Mal wie<strong>der</strong>holt werden.<br />
Außerdem muss ein Blindwert berücksichtigt werden. Bei <strong>der</strong> Bestimmung des Blindwertes<br />
wird anstatt <strong>der</strong> 0,2 mL Ascorbinsäure, 0,2 mL entionisiertes Wasser zur Oxalsäurelösung<br />
gegeben.<br />
Der Titer wird wie Folgt berechnet:<br />
FDI [mg AS/ mL DI] = Z/ (a-b)<br />
Z – ist <strong>der</strong> Ascorbinsäurezusatz in mg pro 0,2 mL Ascorbinsäure Standardlösung<br />
a – Verbrauch <strong>der</strong> DI Lösung für Ascorbinsäure Standardlösung in mL<br />
b – Verbrauch <strong>der</strong> DI Lösung für den Blindwert in mL<br />
Gehaltsbestimmung:<br />
20 mL Oxalsäurelösung und 0,2 mL <strong>Orange</strong>nsaft werden in einen Erlenmeyerkolben pipettiert<br />
und mit DI-Lösung bis zur deutlichen rosanen Färbung titriert. Auch hier muss <strong>der</strong> Blindwert<br />
berücksichtigt werden.<br />
<strong>Die</strong> Berechnung des Gehaltes an Vitamin C in <strong>Orange</strong>n wird nach folgen<strong>der</strong> Formel<br />
berechnet:<br />
m (AS) = [V (DI-Lösung/Probe) – V (DI-Lösung/Blindwert) * FDI * 500<br />
Der aliquote Teil ist 500 weil man nur 0,2 mL <strong>Orange</strong>nsaft einsetzt, aber einen<br />
Vergleichswert in 100 mL haben möchte (Schwendt, 381).<br />
Entsorgung:<br />
<strong>Die</strong> titrierten Lösungen werden neutral in den organischen Lösungsmittelabfall entsorgt.<br />
Beobachtung:<br />
Titriert man zu <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>nsaft-, Oxalsäurelösung den Redoxindikator 2,6-<br />
Dichlorphenolindophenol, so entfärbt sich dieser von tiefblau nach farblos. Nach Zugabe von<br />
einigen mL kommt es zu einer leichten Rosafärbung, die sich zunächst aber wie<strong>der</strong> entfärbt.<br />
Nach 10,9 mL kommt es zu einer Rosafärbung, die beständig bleibt.<br />
Versuchsauswertung:<br />
Ascorbinsäure wird zur Dehydroxy-Ascorbinsäure durch den Redoxindikator 2,6-<br />
Dichlorphenolindophenol oxidiert. 2,6-Dichlorphenolindophenol wird dabei von <strong>der</strong> blauen<br />
Form zur Leukoform reduziert.<br />
13
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Cl<br />
O<br />
Cl<br />
Der Blindwert betrug 1,9 mL. Bei <strong>der</strong> Titerbestimmung kam ein Wert von 0,0103 heraus.<br />
<strong>Die</strong>s wird in die Gleichung eingesetzt und <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Gehaltsbestimmung von 10,9 mL<br />
ebenfalls.<br />
N<br />
m (AS) = [V (mL <strong>der</strong> DI Lösung) – V (Blindwert)] * Titer * 500<br />
m (AS) = (10,9 – 1,9 mL) * 0,0103 mg/mL * 500<br />
m (AS) = 46,35 mg<br />
<strong>Die</strong>ser Wert ist allerdings nicht ganz genau, da durch Messfehler ein geringer Unterschied<br />
entstehen kann, daher kann man verallgemeinernd sagen, dass <strong>der</strong> Gehalt von Vitamin C bei<br />
<strong>der</strong> untersuchten <strong>Orange</strong> bei 46 mg pro 100 mL beträgt. <strong>Die</strong>ses Ergebnis stimmt in etwa mit<br />
<strong>der</strong> theoretischen Angabe überein, dass in <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> etwa 49,1 mg Vitamin C enthalten sind.<br />
Es ergab sich eine Abweichung von 6,4 %.<br />
2.3.2 Versuch 6: Reduktionsmittel Ascorbinsäure<br />
Ascorbinsäure wird in <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie als Antioxidans verwendet. Aber auch im<br />
Körper wirkt es als wichtiges Reduktionsmittel. Daher ist es wichtig genügend Vitamin C zu<br />
sich zu nehmen. Allerdings beeinflusst <strong>der</strong> Luftsauerstoff den Gehalt an Vitamin C in<br />
<strong>Orange</strong>n und an<strong>der</strong>en Lebensmitteln. Daher ist es wichtig die Früchte o<strong>der</strong> frisch gepressten<br />
Säfte möglichst frisch zu sich zu nehmen. Warum dies so ist, soll mit dem folgenden Versuch<br />
verdeutlicht werden.<br />
Protokoll zu Versuch 6: Reduktionsmittel Ascorbinsäure<br />
Chemikalien:<br />
OH<br />
+<br />
HO<br />
HO<br />
O<br />
OH<br />
O<br />
OH<br />
Chemikalie R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol<br />
Cl<br />
HO<br />
Cl<br />
NH<br />
OH<br />
HO<br />
+<br />
O<br />
O<br />
14<br />
OH<br />
O<br />
O
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
0,1 % Ascorbinsäurelösung --- --- ---<br />
1 % Kaliumpermaganatlösung 22 2 Xn<br />
1 M Schwefelsäure 35 26, 36/37/39 C<br />
Geräte:<br />
- mehrere Erlenmeyerkolben o<strong>der</strong> Bechergläser<br />
- Pipetten<br />
- Magnetrührer mit Fisch<br />
Versuchsdurchführung:<br />
In zwei Erlenmeyerkolben werden jeweils 100mL dest. Wasser gegeben und 2 mL 1%ige<br />
Kaliumpermanganat – Lösung. <strong>Die</strong>s wird mit 1 molarer Schwefelsäure etwas angesäuert. Es<br />
wird eine frische 0,1% Ascorbinsäurelösung angesetzt. 50 mL werden sofort zum ersten<br />
Becherglas mit Kaliumpermangantlösung versetzten Erlenmeyerkolben gegeben. Nochmals<br />
50 mL werden für 10 Minuten gekocht und dann zum zweiten Erlenmeyerkolben gegeben.<br />
Entsorgung:<br />
<strong>Die</strong> Kaliumpermangant-haltigen Lösungen werden im Schwermetallabfall entsorgt.<br />
Beobachtung:<br />
Gibt man zu <strong>der</strong> frischen Ascorbinsäurelösung Kaliumpermanganat so entfärbt sich diese<br />
sofort. Gibt man zu <strong>der</strong> gekochten Ascorbinsäurelösung die Kaliumpermaganatlösung, so<br />
entfärbt sich die Lösung zunächst nicht. Es dauert etwa eine halbe Minute, bis sich auch diese<br />
Lösung anfängt zu entfärben. Allerdings wird die Lösung nicht ganz farblos, son<strong>der</strong>n es bleibt<br />
ein leichter violett-brauner Farbton zurück.<br />
Versuchsauswertung:<br />
Bei <strong>der</strong> Reaktion von Kaliumpermanganat und Ascorbinsäure findet eine Redoxreaktion statt.<br />
Dabei wird die Ascorbinsäure oxidiert und das Permanganat reduziert.<br />
Oxidation<br />
HO<br />
HO<br />
H<br />
+I<br />
+I<br />
H<br />
O<br />
H<br />
OH<br />
HO O<br />
HO<br />
O<br />
H<br />
+II<br />
H<br />
O<br />
H<br />
OH<br />
+II<br />
O O<br />
+ 2 H +<br />
+ 2 e-<br />
* 5<br />
15
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Reduktion:<br />
+VII<br />
KMnO 4<br />
Gesamtreaktion:<br />
HO<br />
H<br />
+ 8 H +<br />
H<br />
H<br />
HO O<br />
<strong>Die</strong> Protonen in <strong>der</strong> Gesamtgleichung können durch den Zusatz von Schwefelsäure bei <strong>der</strong><br />
Reaktion in die Gesamtgleichung einfließen, um diese auszugleichen.<br />
<strong>Die</strong> Oxidation von Ascorbinsäure zur Dehydroascorbinsäure ist reversibel. Kocht man<br />
Ascorbinsäure allerdings für mehrere Minuten bei Luftzufuhr kann die Ascorbinsäure über die<br />
Dehydroascorbinsäure irreversibel weiter oxidiert werden, sodass die Ascorbinsäure nicht<br />
mehr als Reduktionsmittel fungieren kann. Es entstehen mehrere Produkte, wobei <strong>der</strong><br />
Mechanismus nicht gesichert ist.<br />
Der Lactonring <strong>der</strong> Ascorbinsäure ist im Sauren stabil und die Oxidation <strong>der</strong> Ascorbinsäure<br />
zur Dehydroxyascorbinsäure ist reversibel. Im Neutralen o<strong>der</strong> Basischen allerdings wird die<br />
Dehydroxyascorbinsäure leicht hydrolytisch gespalten. Daher steht das Redoxpotential <strong>der</strong><br />
Ascorbinsäure nicht länger zur Verfügung. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man<br />
<strong>Orange</strong>nsaft o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Vitamin C reiche Lebensmittel frisch verzehrt, da sich <strong>der</strong> Vitamin C<br />
Gehalt unter Einfluss von Luftsauerstoff verringert.<br />
3. Schulrelevanz<br />
Das Thema des Experimentalvortrages ist so im Lehrplan Hessen nicht vorgesehen.<br />
Allerdings können die einzelnen Versuche und Demonstrationen in einzelne Themen in <strong>der</strong><br />
Oberstufe im hessischen Lehrplan nach G8 eingebaut werden. Sie sind dann nicht mehr als<br />
einheitliches Thema zu sehen, son<strong>der</strong>n sollen die einzelnen im Lehrplan behandelten Themen<br />
verdeutlichen.<br />
OH<br />
+ 5 e -<br />
Mn 2+ + K + +<br />
4 H 2 O *2<br />
HO<br />
O<br />
5 O 2 5 O<br />
+ 2 OH -<br />
+ KMnO4 + 4 H +<br />
HO<br />
H<br />
H<br />
H<br />
O O<br />
OH<br />
+ 2 Mn 2+ + 2 K +<br />
+ 6 H 2 O<br />
16
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
Von den Chemikalien her können alle Versuche in <strong>der</strong> Schule durchgeführt werden. Alle<br />
Chemikalien sind ab Sekundarstufe I zugelassen. Es gibt allerdings einige Einschränkungen.<br />
<strong>Die</strong> Isolationen von Citronensäure und Limonen dauern mehrere Tage und die Ausbeute ist<br />
nur sehr gering. Als Alternative zur Wasserdampfdestillation zur Isolierung von Limonen<br />
könnte man durch Kaltpressen ersetzten. Das Produkt wäre nicht so rein, würde aber<br />
wahrscheinlich für schulische Zwecke ausreichen. Ein weiterer Versuch, <strong>der</strong> nur unter<br />
bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden kann, ist die Bromierung von Limonen.<br />
Da dieser Versuch nur im Abzug durchgeführt werden kann, beschränkt die Anzahl <strong>der</strong><br />
Abzüge die Durchführbarkeit als Schülerversuch.<br />
<strong>Die</strong> Themen zu denen die unterschiedlichen Versuche und Demonstrationen durchgeführt<br />
werden können finden sich in den Jahrgangsstufen 11 und 12 nach dem hessischen Lehrplan<br />
G8. Im ersten Halbjahr <strong>der</strong> Klasse 11 sollen unter an<strong>der</strong>em die Esterbildung,<br />
Redoxgleichungen mit organischen Stoffen, Alkansäuren im Alltag und fakultativ im<br />
Leistungskurs Duftstoffe und Lösungsmittel behandelt werden. Bei dem Thema<br />
„Esterbildung“ könnte <strong>der</strong> Citronensäureglycerinester (Versuch 4) durchgeführt werden.<br />
Dabei könnte man auf die Eigenschaften von Polyestern näher eingehen und <strong>der</strong> Versuch ist<br />
gut für die Schule geeignet, da <strong>der</strong> Polyester wasserlöslich ist und leicht entsorgt werden<br />
kann. Versuch 6 – Reduktionsmittel Ascorbinsäure – könnte bei dem Thema<br />
„Redoxgleichungen mit organischen Stoffen durchgeführt werden. Da dieser Versuch einen<br />
Alltagsbezug hat, können Schüler sich leichter mit dem Thema identifizieren. Zu dem Thema<br />
„Alkansäuren im Alltag“ kann auf die Fruchtsäuren eingegangen werden. Als Versuche bieten<br />
sich hier die Isolation von Citronensäure aus <strong>der</strong> <strong>Orange</strong> (Demo 2) o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Citrusfrüchten an, genauso wie <strong>der</strong>en Nachweise(Versuch 3), aber auch die Untersuchung<br />
welche Fruchtsäuren in einzelnen Früchten enthalten sind (Demo 3). Zum Thema Duftstoffe<br />
im Leistungskurs kann auf Limonen eingegangen werden. Dabei bietet sich Demonstration 1<br />
an, die Isolation von Limonen und Versuch 1 – die Mischbarkeit von Limonen mit<br />
unterschiedlichen Stoffen, um die Eigenschaften <strong>der</strong> Duftstoffe näher beleuchten zu können.<br />
Im zweiten Halbjahr <strong>der</strong> Klasse 11 kommen Themen wie die Identifizierung von<br />
Kohlenwasserstoffverbindungen und Polymere mit beson<strong>der</strong>en Eigenschaften im Lehrplan<br />
vor. Zu dem Thema „Identifizierung von Kohlenwasserstoffverbindungen“ passen die<br />
Versuche 2 – Bromierung von Limonen – und Versuch 3 – Nachweisreaktionen für Alkohole<br />
und Carboxylgruppen. <strong>Die</strong>se Versuche können zur Strukturaufklärung unterschiedlicher<br />
Stoffe beitragen. Im zweiten Halbjahr <strong>der</strong> Klasse 12 ist ein fakultatives Thema<br />
17
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
„Nahrungsmittel“, dabei könnte man die Gehaltsbestimmung von Vitamin C in <strong>Orange</strong>n o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Früchten durchführen (www.kultusministerium.hessen.de , 22.12.09).<br />
4. Literaturverzeichnis<br />
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(8). 41-44.<br />
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Naturwissenschaften – <strong>Chemie</strong>. 1999 (7). 17-22.<br />
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Heinmann, R. „Einem unbekannten Stoff auf <strong>der</strong> Spur –“ Praxis <strong>der</strong> Naturwissenschaften –<br />
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im Dezember 2009<br />
Schwedt, Georg. Experimente mit Supermarktprodukten. Weinheim, Wiley-VCH GmbH &<br />
18
Experimentalvortrag „<strong>Die</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> <strong>Orange</strong>“– Meike Griesel<br />
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Seilnacht, Thomas. <strong>Chemie</strong>lexikon. „Citronensäure“.<br />
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Stobitzer, Christian. <strong>Orange</strong>: Frucht. http://www.orange-frucht.de/kon.html, im Dezember<br />
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Wehner, Jürgen. Medizin. Info. „Vitamine“.<br />
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Vollhardt, Peter, K.C. und Neil E. Schore. Organische <strong>Chemie</strong>. 4. Aufl. Weinheim: Wiley-<br />
VCH GmbH & Co KGaA, 2005.<br />
5. Bildquellennachweis<br />
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im Dezember 2009.<br />
n. a. „<strong>Orange</strong>“. www.food.foto24.de, im November 2009.<br />
n.a. „<strong>Orange</strong>n Universal Reiniger“.<br />
http://www.frosch.de/de/produkte/putzen/universal/orangen_universal-reiniger, im<br />
Dezember 2009.<br />
19