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HOH- RAPPOLTSTEIN 2/2003 - Rappoltsteiner Chronik

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<strong>HOH</strong>-<br />

<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />

2/<strong>2003</strong><br />

Mitteilungsblatt der KDStV Rappoltstein Straßburg zu Köln im CV<br />

92. Jahrgang, Nr. 70, WS <strong>2003</strong>/04<br />

100 Jahre<br />

14.– 17. Mai 2005<br />

Vorschau auf das 100. Stiftungsfest 2005<br />

Feierliche Scheckübergabe an die Patres von Dusenbach<br />

Die Herren zu Rappoltstein in Köln und Freiburg<br />

Bundesbrüder in der Presse und im Internet<br />

Das Sommersemester <strong>2003</strong><br />

Eckarten und <strong>Rappoltsteiner</strong> in ihrem historischen/politischen Umfeld<br />

in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts


Inhaltsverzeichnis U2<br />

Editorial F. Ortwein 1<br />

Vorschau auf unser 100. Stiftungsfest<br />

100 Jahre Rappoltstein und Eckart<br />

G. Wichelmann 2<br />

„Wissen und Bestehen“ G. Wichelmann 3<br />

Unser 98. Stiftungsfest im SS <strong>2003</strong> B. Liening 5<br />

Renovierung der 6. Dusenbacher Kreuzwegstation finanziert F. Ortwein 7<br />

Entdeckt: Mobiliar der Straßburger Erwinia F. Ortwein 9<br />

Eckart und Rappoltstein in der 1. Hälfte des 20. Jhds - 2. Teil E. Heimerzheim 11<br />

Eckart-Traditionstreffen in Dresden <strong>2003</strong><br />

Aus dem Leben der Aktivitas<br />

J. Böing 15<br />

Die Aktiven-Chargen des WS <strong>2003</strong>/04 S. Feiler 18<br />

1. Bericht über das SS <strong>2003</strong> M. Th. Schauerte 19<br />

2. Bericht über das SS <strong>2003</strong> M. Sigl 21<br />

Viele Füchse sollt Ihr haben… M. Piesche 24<br />

Ökumenischer Kirchentag <strong>2003</strong> in Berlin S. Feiler 26<br />

Mein erster Triathlon in Schweden M. Sigl 28<br />

Praktikum in Schweden<br />

Aus der Altherrenschaft<br />

K. H. Opel 30<br />

AHC- und CC-Protokolle vom SS <strong>2003</strong>; Info des Hausvereins B. Liening / O. Neteler 32<br />

Verleihung der 100-Semester-Bänder: „Die Weisheit der Alten“ P. Forsch 34<br />

Die Oldenburger Fruchbarkeitsdebatte F.J. Moors 36<br />

Unser monatlicher Stammtisch E. Heimerzheim 37<br />

IN MEMORIAM - Wir vergessen Euch nicht diverse Autoren 38<br />

Unseren Bund verlassen haben…<br />

Aus KCV und ÖCV<br />

aus unserer Datei 40<br />

Kölner und Wiener: Gleiche Brüder? Gleiche Kappen? W.W. Bonn 41<br />

Kölner Festkommers <strong>2003</strong><br />

Die Herren zu Rappoltstein<br />

F. Ortwein 43<br />

Herzlaude - zwei Nachträge zum Thema „Mannesehre“ F. Ortwein 45<br />

Herzlaude und ein Kölner Erzbischof F. Ortwein 46<br />

Rappoltstein im Freiburger Münster<br />

Aktuelles, Interessantes, Beherzigenswertes<br />

F. Ortwein 48<br />

Reaktionen F. Ortwein 49<br />

Das 3. <strong>Rappoltsteiner</strong> Golfturnier B. Liening 50<br />

Rappoltstein(er) in der Presse und im World Wide Web gefunden-gesammelt 51<br />

Gerappele<br />

Und immer wieder …<br />

gefunden-gesammelt div<br />

Nun gratuliert mal schön… aus unserer Datei 54<br />

Unsere 100-Semester-Jubilare aus unserer Datei 55<br />

Adressen, Telefonnummern, eMail-Kontakte, Internet aus unserer Datei 56<br />

Nur Symbolik? U4<br />

Weder die Vorstände noch die Redaktion sind für Inhalte von Artikeln und Berichten verantwortlich, noch spiegeln diese die Ansichten<br />

selbiger wider, sofern diese Artikel und Berichte nicht den Verfasser als den genannten Institutionen zugehörig erkennen lassen.<br />

Unaufgefordert eingesandte Artikel werden entweder aus Bundesbrüderlichkeit und /oder wegen allgemeinen Interesses veröffentlicht –<br />

oder auch nicht. Das steht im Ermessen der Redaktion und /oder ist abhängig von der geplanten Seitenzahl.<br />

Artikel- und Bild-Auswahl, Layout und Druckfreigabe: Fritz Ortwein<br />

Druck: Druckerei Schmitz, Freiheitsring 132, 50226 Frechen Tel.: 0 22 34 / 95 69 69 Fax 0 22 34 / 95 69 70, eMail: info@schmitzdruckt.de<br />

U2 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Liebe Bundesbrüder, liebe Freunde Rappoltsteins!<br />

„My news are your news“<br />

mit Recht wurde mir vorgehalten, dass die letzte Ausgabe der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> zu „ortweinlastig“ gewesen<br />

sei. Nur, was soll ich machen? An Euch allen liegt es, diese Situation gar nicht erst entstehen zu<br />

lassen oder sie zu ändern: Schreibt, berichtet, notiert, glossiert, ärgert Euch öffentlich, polemisiert, kritisiert<br />

(aber konstruktiv bitte). Kurz: beteiligt Euch, die HR zu UNSEREM Mitteilungsblatt zu machen.<br />

Wie angekündigt ist diese Ausgabe der HR nicht so umfangreich geworden wie die letzte. Aber wie hatte<br />

ich geschrieben? „Wichtiger als das Volumen ist das regelmäßige Erscheinen.“ Und das konnte dadurch<br />

erreicht werden, dass (fast) alle Autoren rechtzeitig und ohne die üblichen Anmahnungen ihre Artikel<br />

abgeliefert haben. Leider – und das soll auch nicht verschwiegen sein – können ein paar Berichte nicht<br />

erscheinen, weil der Redaktionsschluss nicht eingehalten wurde. Schade. Es handelte sich um interessante<br />

Neuigkeiten und Informationen.<br />

„No news are good news?“<br />

Stimmt nicht – zumindest nicht in diesem Fall, denn dies hier IST EINE NACHRICHT, und sie IST GUT!<br />

Der gesamte für die Restaurierung der 6. Station des Kreuzweges zu Unserer Lieben Frau von<br />

Dusenbach benötigte Betrag in Höhe von € 2.300,00 ist zusammengekommen! Knapp zwar – insgesamt<br />

wurden ganze € 6,00 über den erforderlichen Betrag hinaus gespendet, was leider die Überweisungs-<br />

und Portokosten nicht deckt – aber die Kapuzinerpatres von Dusenbach, der Förderverein „Les<br />

Amis de Notre Dame de Dusenbach“ und die Initiatoren der Aktion sind glücklich.<br />

Dass wir im Stillen gehofft hatten, das Geld für eine zweite Station sammeln zu können, sei am Rande<br />

erwähnt. Dass es nicht so gekommen ist, soll unsere Freude nicht trüben. Allen großherzigen Stiftern<br />

unseren tiefen Dank. Nun ist es – hauptsächlich – an der Aktivitas, den Besuch bei der Dusenbacher<br />

Madonna wieder zum zentralen Programmpunkt ihrer Elsaßreisen zu machen und an uns allen, sich<br />

Unserer Lieben Frau von Dusenbach als unserem geistlichen Zentrum zu erinnern. Am 27. September<br />

<strong>2003</strong> konnte vor Ort der Scheck über den Gesamtbetrag überreicht werden. (s. Seite 7)<br />

„Bad news are good news?“<br />

Stimmt auch nicht. Denn die „bad news“ sind wirklich schlecht. In seinem Beitrag zu dieser HR schreibt<br />

unser Philistersenior Gerd Wichelmann: „Wir haben an Euch alle schon vor Monaten die gelben<br />

Datenerfassungsbögen versandt. Nur knapp vierzig Prozent davon haben wir zurück erhalten.“ Dem ist<br />

nichts hinzuzufügen. Oder doch. Auf die anderen Aufrufe, Angebote, Umfragen war Eure Reaktion so,<br />

dass man sich die Arbeit hätte ersparen können. Aber das lag wohl daran, dass ich mich verschätzt<br />

hatte, was die Attraktivität der Angebote und das Interesse an den Themen anbetrifft. Ergo: selber schuld.<br />

(s. Seite 49)<br />

„Goods news are good news are good news …“<br />

• Unser Ehrenmitglied Père Joseph Criqui hat am 6. Juni 2005 den Tag der 50. Wiederkehr seiner<br />

Priesterweihe gefeiert! (s. Seite 33)<br />

• Die wichtigsten Verträge für die Feiern zum 100. Stiftungstest sind unterschrieben! (s. Seite 2)<br />

• Der Verfall wird gestoppt: mit der Sicherung des Turms ‘unserer’ Burg Hoh-Rappoltstein wurde begonnen.<br />

• Unser Verbindungshaus hat endlich einen Namen: Haus Giersberg (so unser Philistersenior). Darauf<br />

hätten wir schon längst kommen können.<br />

• Das Programm des SS <strong>2003</strong>/04 lag schon am 22.9. im Briefkasten! Danke und herzlichen<br />

Glückwunsch an xx und xxx!<br />

• Es gibt ‘ne kleine Tröte! Bei Appelhans’ hat sich Nachwuchs eingestellt!<br />

Für unsere Festschrift zum 100. Stiftungsfest zu Pfingsten 2005 brauche ich dringend Unterstützung!<br />

Konkret: Wer ist bereit, in Zeitungs-, Verbindungs- und sonstigen Archiven verbindungsrelevante<br />

Ereignisse, Lebensläufe verstorbener Bundesbrüder etc. zu recherchieren?<br />

Ich freue mich jetzt schon über viele Zuschriften!<br />

Euer<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

1


Unser 100. Stiftungsfest – Pfingsten 2005<br />

Das 100. Stiftungsfest der KDStV Rappoltstein, zugleich das der am 1. Oktober 1977 mit Rappoltstein<br />

vereinigten VKDSt Eckart, liegt jetzt schon fast auf Sichtweite vor uns. An Pfingsten 2005, das sind<br />

nur noch 1 1/2 Jahre, werden wir es festlich begehen.<br />

Merkt Euch die vom erweiterten Vorstand des Altherrenverbandes Rappoltstein-Eckart festgemachten<br />

Termine der Hauptveranstaltungen:<br />

Pfingstsamstag, 14. Mai 2005<br />

20.00 Uhr Festball im<br />

***** HYATT Hotel Köln-Deutz<br />

Pfingstsonntag, 15. Mai 2005<br />

16.00 Uhr Festgottesdienst in<br />

Groß Sankt Martin (voraussichtlich)<br />

daran anschließend<br />

18.00 Uhr<br />

Gemeinsames<br />

Abendessen und<br />

danach<br />

20.00 Uhr Festkommers<br />

im Großen Saal des<br />

Kölner Gürzenich<br />

Merkt Euch auch den weiteren Terminrahmen: Wir wollen das Jubelfest am Freitag, dem 13. Mai 2005<br />

mit einem Begrüßungsabend beginnen und am Pfingstmontag, dem 16. Mai 2005 mit einer<br />

Hl. Messe sowie mit einem heiteren Frühschoppen ausklingen lassen. (Wenn erforderliche<br />

Vorraussetzungen gesichert erscheinen, soll beides auf dem Grundstück unseres Hauses Giersberg<br />

vonstatten gehen.)<br />

Treu und wahr! Einig und treu! Euer Gerd Wichelmann<br />

2 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Liebe Bundesbrüder,<br />

Deutschland sei, so ließ sich<br />

Mitte September der Internationale<br />

Währungsfonds vernehmen,<br />

auf dem letzten Platz<br />

der Wachtumsskala der Industrienationen<br />

angelangt. Mit<br />

einem Wert von Null Prozent.<br />

Richtig oder falsch, die Nachricht<br />

konnte schlimmer nicht<br />

sein. Dabei sahen wir uns<br />

schon das ganze Jahr über durch<br />

wenig schmeichelhafte internationaleUntersuchungsergebnisse<br />

zu Wissensdefiziten und<br />

Bildungsrückstand an deutschen<br />

Schulen und Hochschulen zunehmend<br />

in Unruhe versetzt.<br />

Einer der Unsrigen, der frühere<br />

Bundesminister für Bildung,<br />

Wissenschaft, Forschung und<br />

Technologie und jetzige Vorsitzende<br />

der CDU Nordrhein-<br />

Westfalen, zugleich CDU-<br />

Fraktionschef im Düsseldorfer<br />

Landtag, Dr. Jürgen Rüttgers, hat<br />

seinerzeit und seither engagiert<br />

öffentlich für unverzichtbar verstärkte<br />

Anstrengungen in allen<br />

Bereichen der Lehre und des<br />

Lernens geworben. Die Wachen,<br />

die Wissenden, die Nachdenklichen<br />

haben die mahnende<br />

Stimme des Anwalts scientia’s<br />

gehört. Vieles wurde, z.T. gegen<br />

erheblichen Widerstand, erreicht.<br />

Aber immer geht es auch um<br />

den Wettbewerb politischer<br />

Forderungen, letztlich um Geld,<br />

und am Ende ist gegen den allfälligen<br />

Vorwurf des Ressortegoismus<br />

jeder machtlos. Heute<br />

überschlagen sich selbsternannt<br />

erstmalige Erfinder bildungspolitischer<br />

Besinnung in korrigierenden<br />

Postulaten, Konzepten<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Wissen und Bestehen<br />

und Rezepturen. Gehen der<br />

Herbstwind, gehen die Winterstürme<br />

über diese Leute hinweg?<br />

Nicht auszuschließen.<br />

Rappoltstein hat das laufende<br />

Semester unter das Leitprinzip<br />

scientia gestellt. Waren wir<br />

weitsichtig? Wir sind ein Teil<br />

unserer Gesellschaft und definieren<br />

uns ausdrücklich als<br />

solchen. Jeder Bundesbruder,<br />

der aktiv am Verbindungsleben<br />

teilnimmt, wirkt nach innen, er<br />

und alle anderen wirken zugleich<br />

nach außen. Bewusst<br />

oder unbewusst. Wir haben<br />

Familien, Freunde, Nachbarn,<br />

Studien- und Arbeitskollegen,<br />

Zufalls-, Urlaubs- und verfestigte<br />

langjährige Bekanntschaften.<br />

Wir sind mehr als ein Wassertropfen<br />

im großen Ozean. Wissen<br />

aufnehmen, eigenes Wissen<br />

erweitern, Wissen teilen, aus<br />

gereiftem Wissen argumentieren,<br />

beraten, helfen, Denken<br />

und Geschehnisse beeinflussen,<br />

überzeugen, das und die<br />

persönliche Freiheit des Einzelnen<br />

liegen im Wesen eines<br />

Akademiker-Bundes, der zu sich<br />

selbst und seiner Geschichte<br />

steht. Teilen des Wissens<br />

untereinander und mit anderen<br />

verstehen wir als Verpflichtung.<br />

Das Programmangebot im WS<br />

<strong>2003</strong>/04 unter dem Leitprinzip<br />

scientia wird sich anders als in<br />

Prinzipienreden darstellen; letzteres<br />

indes sollte gelegentlich<br />

auch sein, wenn sich einer<br />

fände, der die Materie in mitreißender<br />

Formulierungskunst<br />

überzubringen wüsste. Neue<br />

Wissensvermittlung, neuer Wissenserwerb<br />

kann heiter, span-<br />

nend, im besten Sinne unterhaltsam<br />

sein. Bildung und<br />

Wissenschaft waren nie nur<br />

knochentrocken oder bierernst,<br />

ihnen wohnte stets „ein Zauber<br />

inne“. Ihr werdet das erleben.<br />

Bringt Familienangehörige, bringt<br />

Freunde, bringt Keilfüxe mit. Mir<br />

selbst will und soll nicht aus<br />

dem Gedächtnis die Festgottesdienst-Ansprache<br />

unseres hochverehrten<br />

Ehrenmitglieds Pfarrer<br />

Dr. Winfried Hamelbeck im<br />

Rahmen des Stiftungsfestes im<br />

vergangenen Sommersemester.<br />

Geradezu meisterhaft flocht er in<br />

seine Sonntagspredigt die christliche<br />

Sinngebung von Freude<br />

und Frohsinn ein. Wer genau hinhörte,<br />

über etwas Sensorik für<br />

Engelsläuten verfügte, konnte<br />

dem ‘Hohen Lied auf eine verbindungsstudentischeGemeinschaft<br />

von achtbarer Reputation’<br />

lauschen. War Rappoltstein gemeint?<br />

Ich wünschte es mir und<br />

habe vielen davon berichtet.<br />

Ein früher bedeutsamer Begriff<br />

in der alten Sprache unserer Eltern<br />

war ‘Herzensbildung’. Sie<br />

meinten damit so etwas wie das<br />

tradierte ethische Gesamterbe<br />

aus jahrelanger guter Erziehung.<br />

Sie setzten dies zumindest<br />

gleichrangig mit angestrebter<br />

wissenschaftlicher und/oder beruflicher<br />

Ausbildung, als Orientierungsrahmen<br />

für die Gestaltung<br />

des persönlichen Lebens<br />

und als dessen unverzichtbare<br />

Grundlage. Mit Kennzeichnungen<br />

wie Respekt für andere, Wahrheitsliebe<br />

und Aufrichtigkeit,<br />

Hilfsbereitschaft, Treue und<br />

Verlässlichkeit, Zivilcourage,<br />

Verantwortungsbewusstsein,<br />

3


Versöhnungswille und Fairness,<br />

Fleiß, Klugheit, Maß und<br />

menschliche Bescheidenheit,<br />

Ordnungsliebe ist das Gemeinte<br />

in etwa beschrieben. Und unser<br />

Standort? Wir stehen auf einer<br />

Waage, jeder für sich und<br />

manchmal wir alle zusammen,<br />

jederzeit, und werden von anderen<br />

gemessen, ohne dies<br />

durchgängig wahrzunehmen.<br />

Niemand sollte sich der Fehleinschätzung<br />

hingeben, nicht<br />

auch mal zu leicht befunden zu<br />

werden. ‘Sekundärtugenden’<br />

verhöhnte ein vor Jahren ins<br />

Abseits geratener Politiker, hinter<br />

dem heute schon wieder<br />

einige schwer Belehrbare herlaufen,<br />

eine solcherart erprobte<br />

Grund-Ausstattung für<br />

den Umgang mit Menschen.<br />

Unzweifelhaft sind weitere und<br />

andersartige Befähigungen unverzichtbar,<br />

um Boden unter<br />

die Füße zu bekommen, die persönliche<br />

Entwicklung steuern<br />

zu können, und seinen Rang in<br />

Berufswelt und Gesellschaft zu<br />

finden. Achten wir aufeinander,<br />

dass nicht das eine oder andere<br />

zu kurz kommt. Beides wird<br />

ausschlaggebend sein.<br />

Vielleicht, liebe Bundesbrüder,<br />

passt es nicht hierher und dennoch:<br />

Wir haben an Euch alle<br />

schon vor Monaten die gelben<br />

Datenerfassungsbögen versandt.<br />

Nur knapp vierzig Prozent davon<br />

haben wir zurück erhalten.<br />

Was sollen die, die mühevoll<br />

damit befasst sind, unsere<br />

Und zu guter Letzt: Unser 100.<br />

Stiftungsfest nähert sich mit<br />

Riesenschritten. Es sind, vom<br />

Erscheinungstag dieser HR nur<br />

noch 560 Tage bzw. 80 Wochen<br />

bzw. 18,5 Monate bis zum<br />

Schauen wir auf diejenigen, die<br />

vor uns waren und sind, die Alt-<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong>, Alt-Erwinen, die<br />

späteren Alt-Eckarten von Anbeginn<br />

bis jetzt. Hören wir auf<br />

die oft Anwesenden unter<br />

ihnen und, soweit indirekt möglich,<br />

auf die abwartend Beiseitestehenden.<br />

Wir beklagen<br />

ihr Fernbleiben. Doch der eine<br />

oder andere hat uns auch<br />

etwas zu sagen. Damit müssen<br />

wir uns auseinandersetzen: Das<br />

Haus Giersberg ist unser aller<br />

Haus. Unser aller Pflicht ist die<br />

Wahrung seiner Würde und<br />

Unversehrtheit, im besonderen<br />

die Mitverantwortung aller für<br />

das innere und äußere Erscheinungsbild,<br />

der pfleglichste<br />

Umgang mit dem Geist unseres<br />

Hauses, verkörpert durch<br />

die Achtung vor den Gefühlen<br />

und der Erinnerungswelt aller,<br />

die da ein- und ausgehen, vor<br />

ihrem Anspruch auf Wohlbefinden,<br />

durch das bundesbrüderliche<br />

Miteinander und durch die<br />

Vermeidung von Schäden und<br />

Beeinträchtigungen seiner vollen<br />

Funktionsfähigkeit, nicht zuletzt<br />

im Hinblick auf die Außenbeziehungen<br />

mit den Nachbarn.<br />

Namens- und Datenübersichten<br />

zu aktualisieren, nun tun? Die<br />

Aktualisierung ist dringend und<br />

überfällig. Wir brauchen sie für<br />

den Bund und für jeden von<br />

Euch. Wenn „sich nichts geändert<br />

hat“, dann wisst Ihr das,<br />

aber wir doch nicht (!), solange<br />

Ihr Euch nicht entschließen<br />

14. Mai 2005! Macht Euch also<br />

schon einmal vertraut mit dem<br />

Stand der Vorbereitungen und<br />

nehmt die Pfingsttage 2005<br />

fest in Eure Terminplanungen<br />

auf! Auf Seite 2 erfahrt Ihr,<br />

In dieser Pflicht werden sich<br />

alle zu übertreffen versuchen.<br />

Eingeschworen auf Wahrheit<br />

und Treue und angesichts des<br />

Erfordernisses nach Einigkeit<br />

werden alle – sollte es denn zu<br />

nicht duldbaren Geschehnissen<br />

gekommen sein – auf die<br />

Darlegung persönlicher Ursächlichkeit<br />

oder persönlichen Mitverschuldens<br />

genauso viel<br />

Akkuratesse verwenden wie auf<br />

das Vorbringen der Beteiligung<br />

anderer. ‘Im Sande verlaufen’<br />

wird nichts. Darauf werden<br />

schon die drängen, die im Interesse<br />

der Bundesbrüderlichkeit<br />

auf Wiedergutmachung eigenen<br />

unziemlichen Verhaltens drängen.<br />

Bundesbrüderlichkeit ist<br />

herzliches, faires, verständnisvolles,<br />

versöhnliches, verzeihendes<br />

Miteinander. Bundesbrüderlichkeit<br />

beseelt unseren Bund,<br />

unser Denken und Handeln.<br />

Wer „unwirklich“ denkt, sollte<br />

sich einer Selbstprüfung unterziehen.<br />

Niemand predigt ewig<br />

strahlend-blauen Himmel. Bundesbrüderlichkeit<br />

ist ein Generalgebot,<br />

zu dem wir uns bekennen,<br />

ein Gebot, das immer gilt,<br />

auch für Schlechtwetterzeiten.<br />

könnt, uns davon in Kenntnis<br />

zu setzen.<br />

Schickt bitte auch die Anmeldekarten<br />

für Veranstaltungen<br />

zurück. Gebt unserer Aktivitas<br />

und dem Altherren-Vorstand die<br />

Möglichkeit zu planen.<br />

wie weit die Vorbereitungen<br />

gediehen sind.<br />

Treu und wahr!<br />

Einig und treu!<br />

Euer Gerd Wichelmann<br />

4 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Mit einem besonderen Akzent<br />

wurde das Stiftungsfest <strong>2003</strong><br />

eingeleitet: ein festlicher<br />

Sommerabend im schönem<br />

Ambiente des Clostermanns<br />

Hofs in Niederkassel-Uckendorf<br />

bildete am Freitagabend den<br />

Anfang der diesjährigen Tage<br />

des Wiedersehens. Bereits für<br />

17.00 h hatten der Aktivensenior<br />

Marcus Th. Schauerte und<br />

der Philistersenior Dr. Gerd<br />

Wichelmann eingeladen. Bei<br />

herrlichem warmen Sommerwetter<br />

stellten sich nach und<br />

nach die ca. 100 angemeldeten<br />

Gäste, Aktive und Alte Herren<br />

mit ihren Angehörigen ein. Der<br />

beeindruckende Innenhof lud<br />

dazu ein, unter freiem Himmel<br />

Platz zu nehmen und einen<br />

angenehmen Abend in bundesbrüderlicher<br />

Gemeinsamkeit zu<br />

verbringen.<br />

Gegen 18 Uhr begrüßte unser<br />

Philistersenior Dr. Gerd Wichelmann<br />

alle Anwesenden und<br />

freute sich über deren zahlreiches<br />

Erscheinen. Besonders<br />

begrüßte er den Bundesbruder,<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Harmonisches 98. Stiftungsfest<br />

im Sommersemester <strong>2003</strong><br />

der die weiteste Anfahrt hatte.<br />

Es war zufällig sein Leibvater<br />

Bbr AH August Südbeck, der<br />

mit seiner lieben Gattin Almuth<br />

aus Emden angereist war, um an<br />

diesem Wochenende bei seinen<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> Bundesbrüdern<br />

zu sein. Auch den ältesten Bundesbruder<br />

an diesem Sommerabend<br />

- Bbr Dr. Eberhard Gilles -<br />

hob er hervor. Dass auch die<br />

Witwen unserer verstorbenen<br />

Bundesbrüder Dr. Winfried<br />

Schmitz, Dr. Joseph Deppe und<br />

Werner Bodeux mit dabei waren,<br />

wurde von allen Anwesenden<br />

herzlich begrüßt und als ein<br />

Zeichen ihrer Verbundenheit<br />

mit unserer Korporation gewertet.<br />

Nachdem der Inhaber des<br />

Clostermanns Hofes in einem<br />

Grußwort seine Sympathien für<br />

unsere farbentragende<br />

Verbindung zum<br />

Ausdruck gebracht<br />

hatte, sorgte u.a.<br />

das tolle Sommerwetter<br />

schnell für<br />

eine gute Stimmung<br />

in dieser angenehmen<br />

Umgebung.<br />

Ein umfangreiches<br />

Büffet, verschiedene<br />

Fleisch- und Fischsorten<br />

vom Grill,<br />

sorgten ebenso für<br />

unser Wohlbefinden wie Wein<br />

und Bier. Wer wollte, konnte<br />

sich sogar ein Pittermännchen<br />

am Tisch deponieren lassen<br />

und sich Bier selbst zapfen –<br />

für einige Bundesbrüder noch<br />

immer ein erhebender Akt. Auch<br />

unser Bbr AH Dr. Jürgen Rüttgers,<br />

CDU-Vorsitzender in Nordrhein-<br />

Westfalen, der mit seiner lieben<br />

Gattin Angelika etwas verspätet<br />

eintraf, wurde zusammen mit<br />

dem AH-xxxx Bbr Josef Deppe in<br />

der Nähe eines Kölsch-Fasses<br />

gesichtet. Dies wiederum ermutigte<br />

einige clevere Füchse, beide<br />

um eine Bierspende für den<br />

dürstenden Fuchsenstall zu bitten.<br />

Die Klaviereinlage von Bbr David<br />

Lutz mit einem mächtigen Stück<br />

aus einer Beethoven-Sonate<br />

nötigte allen Anwesenden bei<br />

hereinbrechender Dunkelheit<br />

großen Beifall ab. Musikalische<br />

Umrahmungen gaben zwar<br />

durchaus Gelegenheit zum Tanz,<br />

jedoch wurde diese Möglichkeit<br />

nur von wenigen genutzt, und<br />

dies, obwohl die Abendkühle<br />

zunehmend dazu zwang, sich<br />

zu bewegen oder sich etwas<br />

Wärmendes überzuziehen. Ein<br />

schöner Abend als Start für<br />

ein harmonisches Stiftungsfest<br />

neigte sich dem Ende zu!<br />

Die Konvente am Samstagmorgen<br />

verliefen durchweg<br />

sachlich und ruhig. Sie waren<br />

auch relativ gut besucht - was<br />

ja auch nicht immer der Fall ist.<br />

(s. hierzu Seite 32)<br />

Am Abend fand dann vor<br />

dem Festkommers in der<br />

Industrie und Handelskammer,<br />

Unter Sachsenhausen 10, ein<br />

gemeinsames Abendessen im<br />

5


Börsenrestaurant statt. An dem<br />

sich anschließenden Festkommers<br />

im Merkens-Saal nahmen<br />

etwa 90 Personen teil – er<br />

hätte mehr Teilnehmer verdient<br />

gehabt. In einer kurzen Ansprache<br />

erinnerte der aktive<br />

Senior an den 50. Jahrestag<br />

des 17. Juni 1953, der<br />

unmittelbar bevorstehe. Der<br />

Aufstand der Bürger in der<br />

damaligen DDR sei der<br />

Grundstein für den Fall der<br />

Mauer 1989 gewesen und<br />

weiterhin erinnerungswürdig.<br />

Festredner<br />

war Cbr Prälat<br />

Dr. Heiner<br />

Koch (BuL),<br />

Generalsekretär<br />

des<br />

Weltjugendtages,<br />

der als<br />

Leiter des Komitees zur Vorbereitung<br />

des Weltjugendtages<br />

2005 in Köln in seiner<br />

Ansprache eine Vorschau auf<br />

dieses herausragende Ereignis<br />

für den Kölner Raum in zwei<br />

Jahren gab, an dem auch der<br />

Papst teilnehmen wird.<br />

Zunächst nahm er eine<br />

Charakterisierung der heutigen<br />

Jugend vor, insbesondere im<br />

Hinblick auf religiöse Fragen<br />

und bezog sich dabei auf die<br />

Ergebnisse der umfangreichen<br />

Shell-Studie. Aber auch auf die<br />

enormen Probleme, die bei der<br />

Organisation einer derartigen<br />

Massenveranstaltung – ca. 1<br />

Aufgeschnappt:<br />

Million Besucher aus aller Welt<br />

werden zum Weltjugendtag<br />

erwartet – ging Cbr Koch ein.<br />

Wie gut, dass dieser Termin im<br />

August 2005 nicht mit unserem<br />

100. Stiftungsfest Pfingsten<br />

2005 zusammenfällt! Zu unser<br />

aller Überraschung präsentierte<br />

der Prälat noch das neue,<br />

wirklich gelungene Logo zum<br />

Weltjugendtag 2005: Ein rotes<br />

Kreuz symbolisiert die<br />

Begegung mit Christus. Der<br />

Stern der heiligen Drei Könige,<br />

die Domtürme und der untere<br />

blaue Bogen - der Rhein - verweisen<br />

unverkennbar auf den<br />

Veranstaltungsort Köln. Das<br />

umrahmende blaue „C“ steht<br />

für Christus oder auch für die<br />

Gemeinschaft der Weltkirche<br />

als „Communio“.<br />

Nach der 100-Semester-Band-<br />

Verleihung an Bbr Ludwig Mauel<br />

aus Meckenheim neigte sich<br />

der Festkommers seinem Ende.<br />

Sicher hat seine Fortsetzung in<br />

geziemendem Maße nach alter<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> Sitte auf dem<br />

Verbindungshaus stattgefunden.<br />

Der Festgottesdient am Sonntag<br />

in St. Michael, Brüsseler<br />

Platz, wurde zelebriert von<br />

unserem Bundesbruder und<br />

Ehrenmitglied AH Dr. Winfried<br />

Hamelbeck. Er leitete den<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> Familientag ein,<br />

der anschließend bei herrlichem<br />

Sonnenschein im Garten<br />

unseres Verbindungshauses<br />

stattfand. Alle, die daran teilgenommen<br />

haben, werden die<br />

angenehme, ungezwungene,<br />

familiäre Atmosphäre bestätigen<br />

können. Auch für das leibliche<br />

Wohl wurde in überreichem<br />

Maße gesorgt. Dafür sei<br />

allen Beteiligten herzlich<br />

gedankt. Dies gilt neben unserem<br />

Hausmeisterpaar Galetzki<br />

insbesondere für unsere<br />

Chargen und der gesamten<br />

Aktivitas, die mit hohem<br />

Einsatz und großem Engagement<br />

diese ungezwungenen<br />

Stunden bis in den frühen<br />

Abend hinein möglich gemacht<br />

haben. Für das schöne Wetter<br />

können sie allerdings nichts!<br />

Dafür müssen wir dem lieben<br />

Gott danken! (Aber der ist ja<br />

sowieso immer auf unserer<br />

Seite!)<br />

Ein schöner Ausklang für ein<br />

durchweg gelungenes, harmonisches<br />

98. Stiftungsfest!<br />

„Ich habe ein gefährliches Gedächtnis, aber auch ich werde ja älter“ G. Wichelmann<br />

Bernd Liening Phil-xxx<br />

6 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Am Samstag, dem 27. September <strong>2003</strong>, wurde vor der 6. Station des Kreuzweges zur Gnadenkapelle<br />

U.L. Frau von Dusenbach in einem kleinen Festakt der Scheck über € 2.300,00 im Auftrag<br />

des Altherrenvorstandes durch die BbrBbr Hans-Dieter Weber und Fritz Ortwein überreicht.<br />

Dankbar haben im Beisein des stellvertretenden Bürgermeisters von Rappoltsweiler, Alphonse Schell,<br />

den Scheck entgegengenommen: P. Bernard OFMCap, der Prior des Dusenbach-Klosters, und als<br />

Vertreter des Fördervereins „Les Amis de Notre Dame de Dusenbach“ der Sekretär Jean Claude Leib<br />

und der Schatzmeister Jean Claude Kientzler.<br />

Bei dem anschließenden „Festessen“ in der Pilgerstube sprachen die Herren den Spendern nochmals<br />

ihren tiefen Dank aus. P. Bernard wünschte ihnen und allen Mitgliedern Rappoltsteins Gottes Segen.<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Unser Scheck ist übergeben,<br />

„unsere“ Kreuzwegstation fast fertiggestellt!<br />

vlnr: Bbr H.-D. Weber, P. Bernard OFMCap,<br />

Bbr F. Ortwein, Jean Claude Kientzler (Schatzmeister<br />

der Amis de N. D. de Dusenbach), Alphonse Schell<br />

(stellv. Bürgermeister von Rappoltsweiler)<br />

Die fast fertiggestellte 6. Kreuzwegstation<br />

PS: M. Schell lud alle <strong>Rappoltsteiner</strong> Gruppen herzlich zum Besuch des Rathauses und zur<br />

Besichtigung der „Schatzkammer“ ein. Falls wir einen Empfang wünschen, sollten wir uns nicht<br />

scheuen, diese Bitte (rechtzeitig) an ihn heranzutragen!<br />

7


Es ist geschafft! Dank Eurer<br />

Spendenbereitschaft ist nun gewährleistet,<br />

dass die 6. Station<br />

des Kreuzweges zu Unserer<br />

Lieben Frau von Dusenbach<br />

restauriert werden kann.<br />

€ 2.306,00 sind zusammengekommen<br />

1 , fast genau der<br />

Betrag, der von den Kapuzinerpatres<br />

und dem Förderverein<br />

der „Amis de Notre Dame de<br />

Dusenbach“ veranschlagt ist.<br />

Das ist ein stolzes Ergebnis.<br />

Im Geheimen hatten wir zwar<br />

erhofft, dass soviel Geld eingehen<br />

würde, dass es noch für die<br />

Restaurierung einer weiteren<br />

Station reichen würde. Aber wir<br />

wollen ja nicht<br />

unbescheiden sein<br />

und uns über den<br />

Erfolg freuen.<br />

Am 21. Juli <strong>2003</strong><br />

schrieb mir Pater<br />

Bernard Picard OFM<br />

Cap: „Lieber Freund,<br />

ich danke Ihnen für<br />

all Euer Bemühen<br />

für neue Verbindung<br />

Unsere Liebe Frau von Dusenbach<br />

mit dem Wallfahrtsort<br />

durch die Patenschaft<br />

über die 6. Station des<br />

Kreuzweges. Die Arbeit<br />

der Renovation geht<br />

hier ziemlich gut voran.<br />

Der Maler wird die<br />

Veronikastation wahrscheinlich<br />

im September<br />

beginnen.“ 2<br />

Allen Spendern, denjenigen die<br />

im vergangenen Jahr auf unserer<br />

Elsaßfahrt den Grundstock<br />

gelegt und denjenigen, die dem<br />

Aufruf in der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />

gefolgt sind, herzlichen Dank!<br />

Was jetzt noch zu tun ist?<br />

Häufig die Madonna von<br />

Dusenbach besuchen. Den<br />

Aufstieg auf dem Kreuzweg als<br />

Pilgerweg betrachten, Blumen<br />

und Kerzen mitnehmen, an der<br />

6. Kreuzwegstation eine Pause<br />

einlegen, nach den <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

und Eckarten-Farben<br />

suchen, nachsehen, ob<br />

Schäden entstanden sind, die<br />

ausgebessert werden müssen<br />

(Stichwort Patenschaft!) und all<br />

der Bundes- und Cartellbrüder<br />

gedenken, die vor uns über den<br />

Kreuzweg zur Madonna gepilgert<br />

sind.<br />

Und hier die Spender:<br />

Detlef Baumann, Josef Böing,<br />

Flory Braun, Dr. Winfried Decker,<br />

Dr. Klaus Deeken, Josef Deppe,<br />

Lilo Deppe, Franz-Hermann<br />

Deres, Peter Emunds, Wilhelm<br />

Freundlieb, Albert Gau, Prof.<br />

Dr. Hans-G. Geisbüsch, Werner<br />

Gerhardus, Wolfgang Glöckner,<br />

Adolf Guhl, Bruno Hahn,<br />

Dr. Elmar Heimerzheim, Jochen<br />

Herdram, Arthur Herzig,<br />

Peter Herzogenrath, Christoph<br />

Hoffmann, Prof. Dr. Heribert<br />

Johlen, Dr. Günther F. Klug,<br />

Marianne Köhne, Bernard<br />

Liening, Bernhard Lohr, Franjo<br />

Moors, Prof. Dr. Hanno<br />

Niederehe, Friedrich Ortwein,<br />

Dr. Horst Pennekamp, Dr. Jost<br />

Reermann, Jürgen Richter,<br />

Ursula Rosendahl, Klaus Scherer,<br />

Dr. Ralf Schmitz,<br />

Herbert Schöllgen,<br />

Rudolf Stanislaus,<br />

Heinz Terhuerne,<br />

Dr. Klaus Vaterrodt,<br />

Dr. Karl Welter, Dr.<br />

Gerd Wichelmann –<br />

und natürlich auch<br />

die – wie unser PhilX<br />

zu sagen pflegt „göttlichen<br />

Gemahls-<br />

Gattinnen“.<br />

1 € 2.300,00 wurden nur benötigt Die überschüssigen € 6,00 verbleiben bei der Pfarre St. Michael zur Begleichung der Bankgebühren<br />

2 Am Rande sei vermerkt, dass P. Bernard einen Auszug aus der <strong>Chronik</strong> der Dusenbach (2. Band, 1939, S. 31) mitgeschickt hat,<br />

in dem es wörtlich heißt: „Die sonst für gewöhnlich um Christi Himmelfahrt stattfindende Wallfahrt der ehemaligen Studenten-<br />

Verbindung „Rappoltsteinia“ [sic!] traf dieses Jahr erst am 20. August ein unter Führung des Hochwürdigen Herrn Prof. Niglis“<br />

8 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Im Frühjahr <strong>2003</strong> bekam ich<br />

Post vom Vorstand des<br />

Europäischen Kartellverbandes<br />

(EKV), Cbr Johannes Eitzinger,<br />

der mich darauf hinwies, dass<br />

er anlässlich der Jahrestagung<br />

des EKV in Straßburg Kontakt<br />

mit einem Herrn Moschenross<br />

bekommen habe, der ihm voller<br />

Stolz in seinem Büro Möbelstücke<br />

der Erwinia gezeigt<br />

habe. Herr M sei zwar ein<br />

wenig merkwürdig und habe<br />

wohl auch ein gestörtes<br />

Verhältnis zu unserem Bbr<br />

Abbé Criqui, aber die Möbel<br />

seien in bestem Zustand und es<br />

wäre Wert, sie in Augenschein<br />

zu nehmen. Fotos schickte Cbr<br />

Eitzinger gleich mit.<br />

1. Akt:<br />

Moschenross, klar, ich erinnerte<br />

mich, dass mir dieser ungewöhnliche<br />

Name bei der<br />

Zusammenstellung des Ewigen<br />

Mitgliederverzeichnisses Erwinia-<br />

Eckart begegnet war. Unser<br />

PhilX, dem ich berichtet und dem<br />

ich die Fotos weitergeleitet<br />

hatte, nahm sofort die Gelegen-<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Entdeckt: Mobiliar der Straßburger Erwinia<br />

Tischplatte (geschnitzt)<br />

heit wahr, auf dem diesjährigen<br />

Traditionstreffen der Eckart in<br />

Dresden den Bundesbrüdern von<br />

dem Fund zu berichten. Spontan<br />

erklärten die BbrBbr Karl Welter<br />

und Hans-Dieter Weber, dass<br />

sie Herrn M aufsuchen und die<br />

Möglichkeiten eines Ankaufs<br />

mit ihm besprechen würden.<br />

2. Akt:<br />

Ziemlich entsetzt berichtete<br />

Bbr Weber von dem Besuch<br />

und dem Verhalten des Herrn<br />

M, der sich als Sohn eines<br />

ehemaligen Erwinen auf keinen<br />

Fall von den Möbeln trennen<br />

wollte und einen Verkauf rundweg<br />

abgelehnt habe.<br />

3. Akt:<br />

Immer (noch) auf der Suche<br />

nach Material aus den frühen<br />

Jahren unserer Verbindungen<br />

denke ich, dass man ja postalisch<br />

den Kontakt aufrecht<br />

erhalten könne. Also habe ich<br />

Herrn M einen Brief geschrieben,<br />

so nach dem Motto „Was<br />

wissen Sie, was ich nicht weiß<br />

(Erwinia, Alsatia (!))“. Ich habe<br />

ihm das Ewige Mitgliederverzeichnis<br />

der Erwinia-Eckart<br />

zugesandt, in dem sein Vater<br />

verewigt ist und im Gegenzug<br />

bei Kostenersatz um Kopien<br />

seiner Materialien zu Erwinia<br />

und der Zwischenkriegs-Alsatia<br />

gebeten. Die hat er auch<br />

geschickt, zusammen mit so<br />

allerhand Pamphleten über<br />

Elsaß-Lothringen. Na, hab’ ich<br />

gedacht, hat sich gelohnt. War<br />

zwar nicht viel Neues, aber<br />

immerhin.<br />

4. Akt:<br />

Herr M ruft an, aufgeregt. „Ja,<br />

wo bleibt denn mein Geld?“<br />

Stuhl – Rückenlehne<br />

Ich, treuherzig-unschuldig „Entschuldigen<br />

Sie, aber welches<br />

Geld?“ „Ich muss schließlich<br />

leben“, meint Herr M „und ich<br />

bekomme nichts vom französischen<br />

Staat und der Herr<br />

Ministerpräsident Müller von<br />

der Saar schickt mir auch<br />

nichts.“ Ich habe das bedauert<br />

und hinzugefügt, dass ich zwar<br />

sein schweres Los verstehe<br />

aber nichts für ihn tun könne.<br />

Wieviel er denn für die Kopien<br />

bekomme, habe ich ihn noch<br />

gefragt. „Ja, das habe ich doch<br />

geschrieben!“ Wohin? „Auf eine<br />

der beiliegenden Postkarten.“<br />

O Schande, die hatte ich<br />

schon, da Plunder, abgelegt.<br />

„Moment, Herr M“<br />

5. Akt:<br />

Ich halte die angesprochene<br />

Postkarte in der Hand, lese<br />

einmal, zweimal, nehme den<br />

Telefonhörer wieder auf. „Sind<br />

Sie total übergeschnappt, Herr<br />

M? Glauben Sie, ich will Ihren<br />

Ruhestand finanzieren?“ So<br />

und ähnlich bin ich aus der Haut<br />

9


gefahren. Worauf Herr M mich<br />

aufforderte, dass ich ihm ohne<br />

sie kopiert zu haben sofort alle<br />

Unterlagen zurückzusenden und<br />

ihm bei meinem Ehrenwort verspreche,<br />

von seinem geistigen<br />

Eigentum keinen Gebrauch zu<br />

machen.<br />

„Gut“, habe ich gesagt, „Herr M,<br />

Sie bekommen die Klamotten<br />

zurück. Aber sehen Sie zu, wo Sie<br />

die mir in Rechnung gestellten<br />

EINTAUSENDFÜNFHUNDERT<br />

EURO herbekommen.“<br />

6. Akt:<br />

Mein Ehrenwort habe ich ihm<br />

nicht gegeben, alle Unterlagen<br />

habe ich zurückgeschickt,<br />

seine Kopierkosten berechnet,<br />

den Wert des Mitgliederverzeichnisses<br />

Erwinia-Eckart<br />

gegengerechnet und ihm mitge-<br />

teilt, dass ich auf die Erfüllung<br />

meiner Restforderung in Höhe<br />

von € 4,07 verzichte.<br />

Schade nur um die schönen,<br />

ideell-wertvollen Möbelstücke<br />

aus der Frühzeit der Erwinia.<br />

Schade<br />

Fritz Ortwein<br />

Die große Zeit der 100-Semester-Bänder – 100-Semester-Bänder en gros<br />

Für so viele Bundesbrüder nähert sich das Datum der 100-semestrigen Mitgliedschaft, dass die<br />

entsprechenden Bänder gleich im Schock bestellt werden müssen. Und da so ein Band nicht gerade<br />

billig ist, galt es zu entscheiden:<br />

Mit Eichen- oder Hopfenlaub, hand- oder maschinengewirkt, große „100“ oder kleine „100“, die<br />

Eicheln (falls Eichenblatt) nach oben oder unten oder die Dolden (falls Hopfenlaub) nach unten<br />

oder oben? Und wie lang müssen die Bänder sein, 120, 130, 135, 140 cm?<br />

Denn: wie dickbäuchig bzw. schmalbrüstig ist der Rappoltstein-Eckart’sche Prototyp? Wie weit<br />

entfernt soll das Laub von den Ziffern sein? 1 cm, 1,5 cm 2 cm? Also Jackettprobe: Einreiher,<br />

Zweireiher.<br />

Die Bänder wurden bestellt und die ersten sind auch schon verliehen. Und keiner hat’s gemerkt.<br />

Übrigens, auf das derzeitige Modell entfielen 5 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung.<br />

Und die ersten der neuen Modelle sind verliehen!<br />

Festkommers des Stiftungsfestes <strong>2003</strong>: Einzige Amtshandlung für den PhilXXX an diesem Abend:<br />

er soll dem 100-Semester-Jubilar Bbr Mauel das neue Modell der 100-Semester-Bänder verleihen.<br />

Aber Bernd hat das Band zu Hause vergessen. Was tun? Er lässt sich Scheich Heimerzheim’s<br />

100stes geben – altes Modell. Damit ehrt er Bbr Mauel und nimmt es ihm nach einer Schamfrist<br />

wieder ab.<br />

Der kommt am nächsten Morgen zum Festgottesdient, auch, um nun sein Band – neues Modell –<br />

endgültig in Empfang zu nehmen. Bernd war natürlich da. Scheich leider nicht.<br />

Aufgeschnappt:<br />

„Gnädige Frau, wo ist denn Ihr Göttlicher Gemahls-Gatte?“ G. Wichelmann<br />

10 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Teil II<br />

(Teil I in HR #69, 1/<strong>2003</strong>)<br />

Gruppe B.<br />

Zu dieser zähle ich wieder<br />

Bundesbrüder, die in den 20er<br />

und 30er Jahren als Philister<br />

ihren beruflichen Werdegang<br />

genommen hatten, überwiegend<br />

in leitende Positionen in<br />

mehr oder weniger großen Betrieben,<br />

Firmen, Gesellschaften,<br />

Verbänden aufgestiegen waren,<br />

oder einen freien Beruf ergriffen<br />

hatten, sich dann irgendwann<br />

vor oder noch während des<br />

Krieges 39 – 45 der NSDAP<br />

oder einer ihrer Gliederungen<br />

angeschlossen hatten. Das<br />

geschah entweder aus Zustimmung<br />

zum Programm oder<br />

zu den Ideen der neuen<br />

Machthaber, sie hießen sich<br />

dann „Idealisten“, oder aus<br />

einer gewissen Berechnung<br />

heraus, aus wirtschaftlichen<br />

Gründen, Karrieredenken. Rücksichtnahme<br />

auf die Familie<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Eckarten und <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

in ihrem historischen - politischen Umfeld in der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

spielte dabei eine große Rolle.<br />

Niemand von ihnen allen war<br />

auch nur im geringsten in<br />

irgendwelche kriminelle Handlungen<br />

verstrickt. Hohe Posten<br />

in einer der Parteiorganisationen<br />

hatten nur einige wenige<br />

inne.<br />

Nach dem Kriege mussten sich<br />

die meisten einem von den<br />

Besatzungsmächten initiierten<br />

„Entnazifizierungsverfahren“<br />

stellen, so mancher besorgte<br />

sich dazu einen „Persilschein“<br />

von seinem Pfarrer, einem<br />

anderen anerkannten „Antinazi“,<br />

sehr oft half dabei auch ein<br />

Bundes- oder Cartellbruder,<br />

wenn nicht sogar ein solcher<br />

mit im „Ausschuss“ saß. Als<br />

Altherren nahmen sie am<br />

Nachkriegs-Verbindungsleben<br />

genau so teil, wie wir das heute<br />

aus der Altherrenschaft kennen.<br />

Ohne dass groß über ihr Engagement<br />

in „der Partei“ gesprochen<br />

wurde, blieben sie bis<br />

zu ihrer Zurruhesetzung in Amt<br />

und Würden.<br />

Bei Eckart wurde bei der Wiederbegründung<br />

1947 Helmut Höfer<br />

sofort Philistersenior, er hatte<br />

das Amt bis 1957 inne. 1923<br />

war er als Jurastudent rezipiert<br />

worden, führte nach Absolvierung<br />

seiner Referendar- und<br />

Assessorzeiten eine Rechtsanwaltskanzlei<br />

in Köln-Mülheim.<br />

Während des Krieges wurde er<br />

dienstverpflichtet als Justitiar<br />

nach Krakau, der Hauptstadt<br />

des seinerzeitigen deutschen<br />

Generalgouvernements für die<br />

besetzten polnischen Gebiete,<br />

die nicht von der Sowjetunion<br />

vereinnahmt waren.<br />

Helmut Höfer geriet im letzten<br />

Kriegsjahr noch in Kampfhandlungen,<br />

wurde dabei verwundet,<br />

was ihm die Kriegsgefangenschaft<br />

erspart hat.<br />

Wieder in Köln nahm er seine<br />

Anwaltstätigkeit wieder auf,<br />

scharte seine Eckart-Freunde<br />

um sich, war maßgebend tätig<br />

bei der Wiederbegründung der<br />

Eckart 1947.<br />

Die schließlich auch wieder aufgenommenen<br />

Kontakte zu den<br />

alten Erwinen im Elsaß flossen<br />

über Julien Kraehling, rezipiert<br />

1910, der aus Mühlhausen<br />

stammte, später Rechtsanwalt<br />

war, und 1956 in Paris verstorben<br />

ist. Dieser hatte in<br />

Mühlhausen einen Bruder,<br />

auch CVer, der dann Einiges<br />

dafür tat, dass die Eckart 1956<br />

eine Fuxenfahrt ins Elsaß<br />

unternehmen konnte.<br />

So mancher von denen, die ich<br />

zu meinen GRUPPEN A oder B<br />

gezählt habe, hat in den bewegten<br />

Jahren einer Reihe von<br />

Eckarten oder <strong>Rappoltsteiner</strong>n<br />

mit Rat, vor allem mit Tat zur<br />

Verfügung gestanden. „UKgestellt“<br />

bedeutete unabkömmlich<br />

zu sein; man wurde<br />

dann gar nicht erst eingezogen<br />

zum Frontdienst, wenn man<br />

z.B. in einem kriegswichtigen<br />

Betrieb angestellt war. So mancher<br />

unserer Eckarten bzw.<br />

11


<strong>Rappoltsteiner</strong> leitete einen<br />

solchen oder hatte wenigstens<br />

Einfluss in Personalfragen. Ganz<br />

Souveräne waren sogar in der<br />

Lage ihre schützende Hand<br />

über den einen oder anderen<br />

Gefährdeten zu halten.<br />

GRUPPE C.<br />

Hierhin gehören die Bundesbrüder,<br />

die als Beamte im<br />

Staatsdienst, bei einer Bezirksregierung,<br />

einer Stadt- oder<br />

Gemeindeverwaltung, auf einer<br />

Bank oder im Schuldienst zu<br />

beruflichen Ehren gekommen<br />

waren, als 1933 die NSDAP die<br />

Macht übernahm. Sie hatten<br />

gelernt, ihre Pflicht zu erfüllen,<br />

sich gegenüber dem Dienstgeber<br />

stets loyal zu verhalten.<br />

So blieben sie auch unter den<br />

neuen politischen Gegebenheiten<br />

in ihren Ämtern, jedoch<br />

waren Beförderungen, Gehaltserhöhungen<br />

schließlich nur zu<br />

erwarten, wenn sie sich der<br />

NSDAP oder einer ihrer Gliederungen<br />

anschlossen. Viele<br />

taten das sicher nur mit der<br />

berühmten „Faust in der<br />

Tasche“, ließen zunächst einige<br />

Demütigungen über sich ergehen,<br />

am Ende entschieden die<br />

Gedanken an das Wohlergehen<br />

der eigenen Familie.<br />

Nach dem Kriege leisteten sie<br />

einige Wochen Arbeitsdienst<br />

für die Gemeinde, schaufelten<br />

Bombentrichter in freien Feldern<br />

zu oder wurden im Kanalbau<br />

eingesetzt, wie es einigen<br />

Großstädtern ergangen ist. In<br />

ihre Ämter kamen sie zunächst<br />

nicht zurück. Nach einem bestimmten<br />

Paragraphen der<br />

Militärregierungs-Willkürgesetze<br />

waren sie „Die 131er“, mussten<br />

mehr oder weniger längere Zeit<br />

auf ihre „Wiederverwendung“<br />

warten. Wer dann noch schulpflichtige<br />

Kinder hatte oder solche,<br />

die studieren wollten,<br />

musste sich gewaltig zur Decke<br />

strecken. Oft half dann nur<br />

eine Klage mithilfe eines<br />

Rechtsanwaltsbüros, das sich<br />

auf das Verwaltungsrecht<br />

besonders verstand, aber auch<br />

dafür hatten wir fachkundige<br />

Bundesbrüder.<br />

GRUPPE D.<br />

Einige wenige Eckarten und<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> hatten es im<br />

Kriege zum Offizier gebracht.<br />

Man musste schon 1924 oder<br />

früher geboren sein, um am<br />

Ende wenigstens Leutnant zu<br />

werden. Man konnte aber eingezogen<br />

werden bis zu einem<br />

Alter von 45 Jahren. Höhere<br />

Offiziere vom Major an aufwärts<br />

hatten das gleiche<br />

Schicksal, wie ich es unter<br />

Gruppe C zu beschreiben versucht<br />

habe.<br />

GRUPPE E.<br />

Wir hatten aber auch Bundesbrüder,<br />

die kurz vor oder nach<br />

1933 rezipiert wurden, gleichzeitig<br />

aber Mitglied des NS-<br />

Studentenbundes waren. Von<br />

den nach 1933 aufgenommenen<br />

waren das sicher einige<br />

mehr. Nach Bezug des<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> Hauses hießen<br />

die Fuxmajore „WOKAFÜ“, d.h.<br />

Wohnkameradschaftsführer, weil<br />

sie mit den Füxen und einigen<br />

Burschen auf dem Hause<br />

wohnten. Den einen oder anderen<br />

Aktiven und jungen AHAH<br />

zog es zunehmend zu den braun<br />

Uniformierten. Einige errangen<br />

dort Führungspositionen, traten<br />

noch vor der Auflösung aus der<br />

Verbindung aus, eine Reihe von<br />

ihnen zog es nach dem Kriege<br />

vor, sich gar nicht mehr bei der<br />

Korporation zu melden bzw.<br />

nicht mehr in sie einzutreten.<br />

Sie alle waren Edi Geisbüsch’s<br />

große Sorgenkinder, so oft hörte<br />

ich ihn bei meiner Arbeit für<br />

das erste Nachkriegs-Mitgliederverzeichnis<br />

im Jahre 1955<br />

sagen: „Ach der X oder Y, schade,<br />

aber was willst Du<br />

machen!“<br />

GRUPPE F.<br />

Von allen, die ich bisher gruppenweise<br />

beleuchtet habe,<br />

sind aber einige aus dem 2.<br />

Weltkrieg nicht mehr zurückgekehrt.<br />

Sie fielen an einer der<br />

vielen Fronten oder verstarben<br />

in russischer Gefangenschaft.<br />

So mancher erlitt eine mehr<br />

oder weniger schwere Verwundung,<br />

der eine oder andere<br />

sogar mehrere.<br />

Von den alten Straßburgern<br />

sind schon im 1. Weltkrieg einige<br />

„draußen geblieben“, wie<br />

man das damals umschrieb.<br />

GRUPPE G.<br />

Überzeugte „Antinazis“ hat es<br />

im ganzen Deutschen Volke<br />

keinesfalls so viele gegeben,<br />

wie man das in der Nachkriegszeit<br />

lesen oder hören<br />

konnte. Noch 1938 bei den<br />

letzten Wahlen mit der Frage:<br />

„Bist Du für Adolf Hitler und<br />

den Anschluss Deutsch-Österreichs<br />

an das Großdeutsche<br />

Reich?“ haben über 92% der<br />

Wahlberechtigten in geheimer<br />

Wahl mit JA gestimmt. Dieses<br />

Ergebnis ist selbst von den<br />

konsequentesten „Antinazis“<br />

und deren Medien nie bestritten<br />

worden. Es gab Wahlkabinen<br />

12 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

und Urnen. Ins schlechte Licht<br />

setzte sich nur, wer erst gar<br />

nicht zur Wahl hinging – das<br />

konnte böse Folgen haben.<br />

Zweifellos gab es eine Reihe<br />

von CVern, Eckarten und<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong>n, die man<br />

getrost als echte „Antinazis“<br />

bezeichnen kann. Die meisten<br />

von ihnen machten nach dem<br />

Kriege nicht viel Aufhebens<br />

davon. Überwiegend waren es<br />

bei uns die Alten Herren, die<br />

vor 1933 der Zentrumspartei<br />

oder einer anderen katholischen<br />

Organisation angehört<br />

hatten, vielleicht in einer entsprechenden<br />

Regierung, z.B.<br />

unter unserem Cartellbruder<br />

Brüning Minister oder Staatssekretär<br />

waren.<br />

Zu ihnen gehörten auch<br />

Herausgeber oder Redakteure<br />

der entsprechenden Zeitungen,<br />

in Köln war der Neue Tag, das<br />

Blatt für das Zentrum, nach<br />

dem Kriege trat die CDU an<br />

seine Stelle mit der Kölnischen<br />

Rundschau, in Düsseldorf waren<br />

es die Rheinische Post und der<br />

Rheinische Merkur.<br />

Meines Wissens ist aber keiner<br />

unserer Bundesbrüder in einem<br />

Konzentrationslager ums Leben<br />

gekommen, einige haben es<br />

aber monatelang von innen<br />

gesehen.<br />

Von 1919 bis 1936 wurden<br />

rezipiert oder erhielten das<br />

Band auf Lebenszeit bei Eckart<br />

170, bei Rappoltstein 318<br />

Bundesbrüder. Von ihnen leben<br />

bei Drucklegung noch der Ur-<br />

Eckarte Bbr Grosche, der<br />

Eckarten-Bandinhaber Bbr Gilles<br />

(BvBo), der Ur-<strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Bbr Sammeck und der<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> Bandinhaber<br />

Bbr Christmann (Bd). Es sei an<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

dieser Stelle verwiesen auf die<br />

beiden EWIGEN MITGLIEDER-<br />

VERZEICHNISSE, die Fritz<br />

Ortwein zusammen mit Günther<br />

Liebing (für das Eckarten-<br />

Verzeichnis) bzw. mit mir (für<br />

das <strong>Rappoltsteiner</strong> Verzeichnis)<br />

erstellt hat. Das Eckarten-<br />

Verzeichnis ist über den<br />

Schatzmeister des Hausvereins<br />

Giersberg, Otto Neteler, gebunden<br />

zu € 17,50 oder broschiert<br />

zu € 12,50, beides plus € 2,50<br />

Versandkosten, zu beziehen.<br />

GRUPPE H.<br />

Wer sich nach dem 2. Weltkriege,<br />

also in den Jahren 1945<br />

bis 1949 für die Immatrikulation<br />

an einer deutschen Universität<br />

oder Hochschule bewarb,<br />

musste zusätzlich zu anderen<br />

Formalitäten einen Lebenslauf<br />

abgeben, in dem er nicht zuletzt<br />

sein Werden und Wirken in den<br />

abgelaufenen Jahren ausführlich<br />

zur Darstellung bringen<br />

musste. Zu enden hatte er mit<br />

dem Satz: „Ich erkläre, dass<br />

ich bezüglich meiner Zugehörigkeit<br />

zur NSDAP und ihrer<br />

Gliederungen nichts beschönigt<br />

oder verschwiegen habe“. Wer<br />

1924 oder vorher geboren war,<br />

hätte noch Offizier gewesen<br />

sein können. Wir hatten ein<br />

paar, die es noch zum Leutnant<br />

oder Oberleutnant gebracht<br />

hatten, man merkte ihnen bei<br />

ihrer Chargentätigkeit den<br />

Schliff zuweilen an. Andere hatten<br />

ebenfalls Dienst an der<br />

Waffe tun müssen, sei es auch<br />

nur als Flakhelfer, wenn sie<br />

1926, 1927 oder 1928 geboren<br />

waren. Auch hatten einige<br />

Verwundungen erlitten, einer<br />

meiner Confüxe hat ein steifes<br />

Knie zurückbehalten. Alle vor<br />

1929 Geborenen hätten in der<br />

Hitlerjugend einen Führerposten<br />

innegehabt haben können,<br />

sei es auch nur als<br />

Jungzug- oder Fähnleinführer<br />

für 30 bis 120 Pimpfe von 10<br />

bis 14 Jahren.<br />

Die Siegermächte hatten für<br />

die deutschen Studienbewerber<br />

die Maxime ausgegeben: „An<br />

jeder Universität bzw. Hochschule,<br />

an jeder Fakultät, in<br />

jedem Semester nur 40 Neue!<br />

Die übrigen sollten schüppen<br />

gehen! Und das taten sie dann<br />

auch. Wer nicht auf Anhieb zum<br />

Studium zugelassen wurde,<br />

durfte „in den Bautrupp“. In<br />

Köln wurde dieser u.a. damit<br />

beschäftigt die Leitungen für<br />

die Energieversorgung und die<br />

Abwasser der Institute von<br />

Universität und Kliniken neu zu<br />

verlegen, vorher die Gräben<br />

auszuheben und nachher wieder<br />

zuzuschüppen. Ein halbes<br />

Jahr lang musste der Kandidat<br />

dem nachgehen, dann wurde er<br />

zum nächsten Semester immatrikuliert.<br />

Andere wurden ein-,<br />

zwei-, drei- oder gar viermal<br />

abgewiesen, Gründe wurden<br />

nie genannt, es gab nicht einmal<br />

Vermutungen.<br />

Als dann der Parlamentarische<br />

Rat unter Dr. Konrad Adenauer<br />

Anfang 1949. ein sogenanntes<br />

Besatzungsstatut mit Amerikanern,<br />

Briten und Franzosen<br />

abschloss, wurde der beschriebene<br />

radikale numerus clausus<br />

aufgehoben, und die angestaute<br />

Masse von Studienbewerbern<br />

strömte ins erste Semester,<br />

das SS 1949, ich war einer<br />

davon.<br />

So hatte auch diese Gruppe H<br />

das Problem, in dem gegebenen<br />

historisch-politischen Umfeld<br />

13


zurechtzukommen und sich<br />

durchzusetzen. Nur so war es<br />

schließlich möglich, Eckarte<br />

oder <strong>Rappoltsteiner</strong> zu werden.<br />

Wie Edi Geisbüsch für Rappoltstein<br />

dürfte Helmut Höfer für<br />

Eckart nach dem verlorenen<br />

Kriege die Kontakte zu den<br />

alten Straßburgern im Elsaß<br />

wieder angeknüpft haben.<br />

Rappoltsteins erste Elsaßfahrt<br />

war 1955, ich durfte mitfahren.<br />

Es war ein schönes Erlebnis<br />

die Alten, von denen wir so viel<br />

gehört hatten, einmal persönlich<br />

zu treffen: Die Criqui,<br />

Boulanger, Brugger, Kammes,<br />

Latz, Rapp, vor allem aber<br />

Pater Schibler, der uns in<br />

Dusenbach die heilige Messe<br />

las. Später erhielten sie alle<br />

das Ehrenband.<br />

Die Fuxenfahrt der Eckart<br />

1956 habe ich schon erwähnt.<br />

So habe ich am Ende – für<br />

1955 doch noch die Namen<br />

einiger alter Straßburger aufgeführt.<br />

Mit ihnen schließt sich<br />

der Überblick über das historisch-politische<br />

Umfeld für die<br />

Eckarten und <strong>Rappoltsteiner</strong> in<br />

den ersten 50 Jahren seit<br />

Gründung beider Korporationen<br />

anno 1905.<br />

Elmar Heimerzheim v/o Scheich<br />

Große Aufregung! Rappoltstein im PLAYBOY!<br />

Bei der Suche nach <strong>Rappoltsteiner</strong> Studentica und Elsässer Ansichten stieß ich<br />

vor einigen Monaten auf ein Angebot im Auktionshaus eBay. Als Suchbegriff hatte<br />

ch „Rappoltstein“ eingegeben. Und als Ergebnis erschien auf dem Monitor ein<br />

Playboy-Titelblatt in Briefmarkengröße und der Hinweis, dass in einem Artikel<br />

„Die Untertanen, Burschenschafer: Traditionalisten oder Trunkenbolde?“ auch<br />

<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> vorkomme. Peinlich, peinlich: Playboy, Burschenschafter,<br />

Trunkenbolde! Peinlich.<br />

Nun, um es vorweg zu nehmen, es war harmlos. Nicht der Artikel, der strotze vor<br />

Boshaftigkeiten, Unwahrheiten und Polemik. Aber Rappoltstein war einzig erwähnt<br />

als Verbindung von Jürgen Rüttgers, so wie Cbr Kinkel (Gu) und Cbr Wissmann (AlBo)<br />

als weitere CVer erwähnt waren. Allen aber unterstellte der Palyboy, dass<br />

Sie ihre Karriere einem Heuß’schen Bonmot zufolge den CuVall verdanken.<br />

(Anm.: Mit einiger Mühe ist es mir gelungen, eine Farbkopie des Artikels zu<br />

bekommen. Den hab’ ich Jürgen geschenkt. War schließlich wohl das erste und letzte Mal, dass er<br />

Eingang in den PLAYBOY fand.)<br />

PS: Vor einer Woche passierte es schon wieder! Per eMail habe ich alle Aktiven gewarnt „LOHNT NICHT!“<br />

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3551423387&category=23241<br />

Bbr Jost Reermann und die Wasgovia<br />

Kaum war der Bericht über das glanzvolle 95. Stiftungsfest der AFV Wasgovia<br />

Straßburg und Köln in der HR 69 erschienen, stand schon das 96. an. Eingeladen<br />

hatte diesmal unser OM Bbr Jost Reermann und seine liebe Marie Louise nach<br />

Wegberg in der Nähe von Holland.<br />

Nach einer erfrischenden Mühlen-Wanderung (hat nichts zu tun mit<br />

den Wanderungen zur Malzmühle) fand satzungsgemäß eine ordentliche Vollversammlung statt,<br />

bevor der Festkommers mit einem offiziösen Teil begann und endete.<br />

Die Wasgoven brachten unserem lieben Jost als Gastgeschenk das erste und bisher einzige<br />

Wasgoven-Tönnchen mit! Worauf Jost sich verpflichtete, 10 Meter Weinband in den Wasgovenfarben<br />

blau-spinat-dreckig zu finanzieren, hauptsächlich, damit er seinem Sohn, dem scheidenden VOP Ulf<br />

einen Weinzipfel dedizieren kann!<br />

14 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Das Dresdener Elbufer vor dem<br />

Italienischen Dorf kurz vor den<br />

Brühlschen Terrassen war übersät<br />

mit neugierigen Zuschauern,<br />

die sich die berühmte und<br />

beliebte Schaufelraddampfer-<br />

Parade am 1. Mai ansehen<br />

wollten. Die Bundesbrüder<br />

waren in geziemender Form an<br />

Bord gegangen und hatten sich<br />

– wegen der Fülle weit auf dem<br />

Schiff verstreut – einen Sitzplatz<br />

ausgesucht. Die Fahrt elbaufwärts<br />

konnte in angenehmer<br />

und beschaulicher Art und<br />

Weise beginnen. Denkste! Wir<br />

hatten die Rechnung ohne<br />

unsere Damen gemacht. So, wie<br />

sich Vögel auf der Telefonleitung<br />

sammeln, suchten und<br />

fanden sie sich – wir wurden einfach<br />

da, wo wir waren, sitzen<br />

gelassen! – auf einem kleinen<br />

Plateau hinter dem Schaufelradkasten<br />

an der Steuerbordseite,<br />

zunächst mit ernsten Gesichtern<br />

in ernsthafte Gespräche vertieft,<br />

wahrscheinlich wie immer<br />

über Kinder und Enkel. Aber<br />

auf einmal tauchte da eine<br />

Flasche Sekt auf und die Vögel,<br />

nein, die Damen strömten herbei,<br />

aus zwei wurden vier, dann<br />

acht und schließlich hatte das<br />

Schiff leichte Schlagseite nach<br />

Steuerbord, die Mienen hellten<br />

sich auf, aus Lächeln wurde<br />

Lachen und dann waren sie<br />

nicht mehr zu halten in ihrer<br />

Ausgelassenheit. „Un wenn dat<br />

Trömmelche geit...“ ging es los<br />

und dann: „Dresden Alaaf,<br />

Alaaf, Dresden Alaaf!“ Nach und<br />

nach mischten sich Biergläser<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Dresden Alaaf!<br />

Das Eckart-Traditionstreffen <strong>2003</strong><br />

mit den dazugehörigen<br />

Bundesbrüdern<br />

unter die Sektkelche<br />

und der Gesang<br />

wurde kräftiger.<br />

Weiter brauche ich<br />

nichts zu erzählen.<br />

Wer Rheinländer, insbesondere<br />

Kölner,<br />

kennt, kann sich<br />

vorstellen, in welch<br />

ausgelassener Stimmung<br />

wir die wunderschöne<br />

Fahrt auf<br />

der Elbe bis hoch<br />

nach Pillnitz genossen.<br />

Am Ufer standen<br />

die Menschen<br />

Spalier, um die in<br />

Kiellinie fahrende<br />

stolze Flotte von<br />

einem Dutzend oder<br />

mehr ehrwürdiger<br />

Schaufelraddampfer<br />

zu bestaunen und<br />

den Klängen der<br />

Dixielandkapellen<br />

an Bord zu lauschen. Super.<br />

Einfach Klasse. Nächstes Jahr<br />

kommen wir wieder!<br />

Am Tag vorher waren wir in<br />

Dresden angekommen, hatten<br />

uns mit Hallo und großer Freude<br />

begrüßt, am Nachmittag die<br />

obligatorische und bestens vorbereitete<br />

Stadtrundfahrt mit<br />

unserem Bus absolviert und uns<br />

abends hoch über dem Elbufer<br />

auf der Terrasse von Schloß<br />

Eckberg zum Begrüßungstrunk<br />

und zum festlichen Abendessen<br />

versammelt. Kajo Schommer<br />

sei Dank für die Wahl dieses<br />

schönen, in einem weitläufigen<br />

Park vor den Toren Dresdens<br />

gelegenen Hotels und der tollen<br />

Dampferfahrt am 1. Mai. Aber<br />

auch für alles was noch kam<br />

und was wir nicht wegen Überfütterung<br />

auslassen mussten.<br />

Und Jürgen Richter soll auch<br />

schon hier der Dank ausgesprochen<br />

werden für die minutiöse<br />

Vorbereitung und Planung.<br />

Und am Ende dieses Berichts<br />

werde ich beiden noch für das<br />

tolle Wetter danken, das sie<br />

bestellt hatten.<br />

15


Die Gläserne Manufaktur von<br />

VW, mitten in Dresden neben<br />

dem Park des Großen Palais<br />

gelegen, stand am Nachmittag<br />

des 1. Mai auf der Tagesordnung.<br />

Ein beeindruckendes Bauwerk<br />

und eine beeindruckende<br />

Produktionsanlage konnten wir<br />

bestaunen, auch wenn wir<br />

wegen des Tages der Arbeit, an<br />

dem in Deutschland ja eben<br />

nicht gearbeitet wird, die<br />

Montage des Phaeton nicht<br />

beobachten konnten und auch<br />

nicht die raffinierte Anlieferung<br />

der zu montierenden Werkstücke<br />

mit der Straßenbahn,<br />

ja, mit der Straßenbahn!<br />

Danach rüber in den Park des<br />

Großen Palais zu einem Heidenspaß.<br />

Eine Schmalspurbahn,<br />

wie sie viele von uns von<br />

Gartenschauen und ähnlichen<br />

Veranstaltungen kennen, fährt<br />

durch den riesigen Park und<br />

der gesamte Bahnverkehr wird<br />

– man lese und staune – von<br />

Schülern, ja, von Schülern!<br />

betrieben. Und alles funktioniert<br />

wie am Schnürchen, man<br />

sitzt bequem und kann den<br />

herrlichen Park bewundern.<br />

Schade, irgendwann mussten<br />

wir aus dem schönen Spielzeug<br />

aussteigen und das zum Park<br />

gehörige Schloß – nur von<br />

außen, das geht schneller –<br />

ansehen. Das schönste am<br />

Schloß war die prima Freitreppe,<br />

auf der wir uns alle zum obligatorischen<br />

Foto zurechtrückten.<br />

Aber schaut Euch das Foto an.<br />

Leider ist nur die Hälfte der<br />

Teilnehmer abgebildet, weil die<br />

anderen Ihre Fotoapparate<br />

bedienten. Aus den tausend<br />

geschossenen Fotos ist das<br />

beste hier abgebildet. (Wenn<br />

Du ein besseres hast, warum<br />

hast Du es uns nicht geschickt?)<br />

Am Freitag ging<br />

es nach Schloß<br />

Weesenstein. Von<br />

dem Schloß kann<br />

ich nichts berichten.<br />

Ich wurde von<br />

der Besichtigung<br />

ausgeschlossen<br />

und musste mich<br />

(Hab ich aber gern<br />

getan.) um die<br />

Genehmigung zur<br />

Inbetriebnahme<br />

der hübschen<br />

zweimanualigen<br />

Barockorgel in der<br />

wunderschönen, wie ein Schiff<br />

geformten Schlosskapelle kümmern.<br />

So was ist gar nicht so<br />

einfach. Die Schlossverwaltung<br />

hatte nicht die Kompetenz, ein<br />

entscheidungsbefugter Vertreter<br />

der zuständigen Kirchengemeinde<br />

war nicht aufzutreiben.<br />

Aber die freundliche Dame, die<br />

ihre Kompetenzen einfach<br />

überschritt und den Schlüssel<br />

herausrückte, strahlte zum<br />

Schluss, weil sie eine saftige<br />

Spende für die Pfarrkasse entgegennehmen<br />

konnte.<br />

Im Dunkeln ist gut Munkeln,<br />

aber schwer Haxen essen.<br />

Stockduster war es in dem<br />

Kellergewölbe des Schlosses,<br />

in dem wir das deftige Mittagessen<br />

serviert bekamen. Erst<br />

wenn man den Bissen schon<br />

im Munde hatte konnte man<br />

feststellen ob man saftiges<br />

Schweinefleisch oder noch saftigeres<br />

Schweinefett mit der<br />

Gabel erwischt hatte. Egal. Für<br />

viel Fett gab es viel Schnaps.<br />

Das glich sich aus. Und die<br />

Stimmung im Bus auf der<br />

Rückfahrt war einmalig.<br />

Tja, und dann, was soll ich jetzt<br />

sagen, kam wieder ein Höhepunkt,<br />

aber zwischendurch hatte<br />

es ja gar kein Tal gegeben.<br />

Jedenfalls ging es am Abend in<br />

die Semper-Oper. Natürlich kennt<br />

ihr die alle aus dem Fernsehen,<br />

deshalb erspare ich Euch jetzt<br />

eine langweilige Beschreibung.<br />

Aber im Parkett sitzen und den<br />

wunderschönen Raum genießen,<br />

mit den Augen an den Wänden<br />

entlang und zur Decke zu wandern,<br />

das war einfach toll. Oder<br />

den Blick von den Rängen in<br />

den wunderschönen Raum zu<br />

genießen – einfach wunderbar.<br />

Kajo Schommer hatte die<br />

Karten besorgt. Klar, dass wir<br />

nicht alle zusammen sitzen<br />

konnten. Es gab Karten der<br />

unterschiedlichen Kategorien,<br />

die Jürgen Richter blind verteilte,<br />

so dass es Zufall war ob<br />

man im Parkett oder im Rang<br />

saß. Es klappte wunderbar,<br />

denn die Karten waren kaum<br />

gezinkt. Und das Ballett, das<br />

wir geboten bekamen war,<br />

auch ganz toll.<br />

Das Programm bis hier hätte<br />

16 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

gereicht. Wir hätten nach<br />

Hause fahren können. Aber es<br />

lagen noch zwei Tage vor uns.<br />

Keiner konnte sich vorstellen,<br />

dass das bisherige Niveau<br />

gehalten werden konnte. Von<br />

wegen. Samstags ging es nach<br />

Meißen. Fahrt selbst hin, es<br />

lohnt sich, und seht Euch die<br />

Porzellanmanufaktur, die Stadt<br />

und den Burgberg an. Was Ihr<br />

dann aber nicht mitmachen<br />

könnt, ist das, was wir erlebt<br />

haben. „Fahrt zum Schloß<br />

Proschwitz, Weinprobe, Essen.“<br />

stand lapidar im Programm.<br />

Das war vielleicht ein Erlebnis!<br />

Dr. Georg Prinz zur Lippe empfing<br />

uns in seinem in Schlossnähe<br />

gelegenen Weinberg. Vor<br />

diesem Mann haben wir alle<br />

den Hut gezogen. Er hat die<br />

Weinberge und das im real existierenden<br />

Sozialismus total<br />

heruntergekommene Schloß,<br />

alles war seinen Vorfahren<br />

unter haarsträubenden Umständen<br />

enteignet worden, ohne<br />

Murren zurückgekauft, hat mit<br />

seinem Fleiß, seiner Arbeitsamkeit,<br />

seiner Ausdauer, seiner<br />

Bescheidenheit und mit einem<br />

unerschütterlichem Optimismus<br />

Respekt und Ansehen der<br />

Proschwitzer errungen und<br />

betreibt auf dem Boden seiner<br />

Vorfahren ein Weingut. Das<br />

Schloß hat er schon in wesentlichen<br />

Teilen restauriert. Und<br />

hier nahmen wir in stilvollem<br />

Rahmen ein tolles Abendessen<br />

ein und genossen die vorzüglichen<br />

Weine, die uns kredenzt<br />

wurden. Wunderbar.<br />

Nach dem Abendessen ging es<br />

in den benachbarten Salon. Da<br />

stand ein Flügel und Kajo<br />

Schommer war nicht mehr zu<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

halten. In die Tasten griff er tief<br />

und voll. Unser Philistersenior<br />

Gerd Wichelmann verteilte die<br />

mitgebrachten Liederbücher –<br />

Oder haben wir auswendig<br />

gesungen? – und los ging es.<br />

Eine Stimmung, unglaublich.<br />

Und Seine Königliche Hoheit<br />

(Oder wie sagt man da?) amüsierte<br />

sich kräftig und machte<br />

mit. „22.00 Uhr Rückfahrt ins<br />

Hotel“ forderte das Programm.<br />

SKH holte die Peniblen, die sich<br />

um eine so unangenehm frühe<br />

Zeit tatsächlich zum Bus begaben,<br />

zurück, da half kein Protest.<br />

Ach, Kinders, ich kann<br />

Euch das nicht alles beschreiben<br />

und berichten. Fahrt nächstens<br />

doch selbst mit!<br />

Letzter Tag. Hochamt in der<br />

Hofkirche Dresden. Ein Aufsatz<br />

für sich. Silbermannorgel. Kajo<br />

Schommer hatte eine Genehmigung<br />

erwirkt. Aber was so ein<br />

richtig ausgefuchster Organist<br />

ist, der weiß zu verhindern, was<br />

ihm nicht in den Kram passt.<br />

Dafür gab es in Görlitz Ersatz,<br />

das wir nach einer Besichtigung<br />

des auf dem Wege liegenden<br />

Klosters Marienstern und nach<br />

einem Mittagessen in der<br />

Klosterschänke erreichten.<br />

Während die Corona die am<br />

Neiße-Ufer gelegene Stadt<br />

besichtigte, begab ich mich<br />

sofort zu einer lieben Freundin,<br />

der Sonnenorgel von Görlitz.<br />

Ein wunderschönes viermanualiges<br />

Instrument, erst kürzlich<br />

aufwendig restauriert, in einer<br />

riesigen Hallenkirche, die von<br />

der ehemaligen Herrlichkeit und<br />

dem Reichtum dieser Stadt<br />

berichtet. Mit dem Organisten<br />

hatte ich schon von Köln aus<br />

alles klar gemacht. Und gnädig<br />

haben meine lieben Bundesschwestern<br />

und Bundesbrüder<br />

meinem Spiel gelauscht und<br />

mir verziehen, wenn nicht alles<br />

so klappte wie gewünscht. (An<br />

dieser Stelle sind drei Seiten<br />

aus meinem Artikel gestrichen<br />

worden.)<br />

Ein letztes Glas im Stehen in<br />

einer kleinen Kneipe am<br />

Marktplatz von Görlitz, der Bus<br />

hupte schon, das Flugzeug, noch<br />

weit entfernt in Dresden, wurde<br />

schon in Position gebracht, und<br />

auf der Rückfahrt dämmerte<br />

uns allmählich, dass diese<br />

herrliche Reise nun endgültig zu<br />

Ende ging. Letzte Umarmungen<br />

am Flughafen für Kajo und die<br />

Autofahrer, dann saßen wir in<br />

einem unwirklichen Schwebezustand<br />

auf den Wartestühlen<br />

im Flughafen Dresden. Malt Euch<br />

den Rückflug bitte selbst aus.<br />

Zum Schluss, wie angekündigt:<br />

Lieber Kajo Schommer, lieber<br />

Jürgen Richter, herzlichen Dank,<br />

dass Ihr für so tolles Wetter<br />

gesorgt habt – aber auch für<br />

alles Andere.<br />

Josef Böing v/o Peppo<br />

17


Das Chargenkabinett des Wintersemesters <strong>2003</strong>/04<br />

Mit großen Schritten auf das Hundertste zu<br />

Einige Monate des fleißigen<br />

Studierens waren um, ein neuer<br />

Wahlkonvent stand an und<br />

brachte – diesmal trotz dünner<br />

Personaldecke ohne größere<br />

Komplikationen – ein neues<br />

Chargenkabinett hervor:<br />

Neuer und alter Senior ist Bbr<br />

Marcus Schauerte. Der Student<br />

der Regionalwissenschaften<br />

Lateinamerikas hat sich nach<br />

seinem Seniorat im vorigen<br />

Sommersemester <strong>2003</strong> dazu<br />

bewegen lassen, das Zepter<br />

– und wichtiger noch: die<br />

Verantwortung – ein weiteres<br />

Semester lang in der Hand zu<br />

behalten. Die Vorbereitung des<br />

Semesters musste er dieses<br />

Mal jedoch vollends seinen<br />

Conchargen überlassen, da er<br />

die ganzen Semesterferien<br />

über ein Praktikum in Paraguay<br />

absolviert hat.<br />

An seiner Seite stehen zwei altgediente<br />

Aktive: Bbr Martin<br />

Bierbaum gelingt mit seiner<br />

Charge als Consenior das<br />

„Comeback“ nach erfolgreich<br />

bestandener erster juristischer<br />

Staatsprüfung und damit verbundener<br />

Abstinenz bei<br />

Rappoltstein.<br />

Das Amt des FM ist ebenfalls<br />

durch ein auch bei älteren<br />

Aktiven bekanntes <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Gesicht besetzt: Bbr<br />

Lars Krömeke wird, befreit von<br />

den Lasten des Studiums nach<br />

nicht minder gut abgelegter<br />

erster Lehramts-Staatsprüfung,<br />

sein antrainiertes pädagogisches<br />

Geschick beim Fuxenstall<br />

einsetzen können.<br />

Ergänzt zum Quintett werden<br />

die drei durch zwei jüngere<br />

Bundesbrüder: Schriftführer ist<br />

Sebastian Feiler, Student der<br />

Rechtswissenschaften, der im<br />

vergangenen Wintersemester<br />

ein glänzender Consenior war<br />

und der gemeinsam mit den<br />

neuen xx Martin Bierbaum in<br />

Vertretung des in Paraguay weilenden<br />

alt-neuen Seniors das<br />

Winter-Semesterprogramm<br />

gestaltet hat.<br />

Fux Sebastian Louppen ist der<br />

Kassierer des WS. Er nimmt<br />

dieses Semester sein Jura-<br />

Studium auf und hat im Rahmen<br />

einer abgeschlossenen Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann bei<br />

der Deutschen Bank bereits<br />

bewiesen, dass er mit Zahlen<br />

jonglieren kann.<br />

Charge zu sein in einer Zeit, in<br />

der studentische Verbindungen<br />

kaum noch unvoreingenommene<br />

öffentliche Beachtung finden,<br />

stellt uns alle vor eine große<br />

Herausforderung. Und so wollen<br />

wir versuchen, unsere Verbindungen<br />

gleichermaßen durch<br />

interessante Programmpunkte<br />

und durch modernes Auftreten<br />

zu präsentieren. Wir sind uns<br />

jedoch bewusst, dass unsere<br />

Rappoltstein nicht allein durch<br />

das Engagement von fünf<br />

Aktiven gestärkt in die Zukunft<br />

gehen wird.<br />

Daher setzen wir auf aktive<br />

Teilnahme und Engagement<br />

eines jeden Bundesbruders.<br />

Wir freuen uns auf Euer<br />

Kommen!<br />

Sebastian Feiler v/o Reverend<br />

xxx (xx)<br />

Der Bericht wurde ergänzt an der unseren<br />

bescheidenen Sebastian betreffenden<br />

Passage durch die Redaktion<br />

18 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Liebe Bundesbrüder,<br />

nachdem ich das vergangene<br />

Semester aus meinem Praktikum<br />

im Düsseldorfer Landtag<br />

heraus vorzubereiten hatte,<br />

darf ich es nun aus meinem<br />

journalistischen Praktikum in<br />

Paraguay heraus nachbereiten.<br />

Passend hierzu war das vergangene<br />

Semester ein sehr<br />

aktives und abwechslungsreiches.<br />

Im Vorfeld möchte ich mich bei<br />

meinen Conchargen Michael<br />

Piesche (FM), Michael Sigl (xx),<br />

Schmusi Ottersbach (xxx) und<br />

Klaus Artmann (xxxx) für ihre<br />

engagierte Mitarbeit bedanken.<br />

Sicher ließe sich das ein oder<br />

andere noch verbessern, aber<br />

das trifft auf uns alle zu.<br />

Nach einer durchaus<br />

gelungenen Ankneipe,<br />

zu der wir die stolze<br />

Zahl von sieben Füxen<br />

haben recipieren können,<br />

sahen wir Aktiven<br />

dem Semester mit verstärkter<br />

Mannschaft<br />

entgegen. Der Fuxenstall<br />

war von Beginn<br />

an kaum im Zaum zu<br />

halten, aber aus wilden<br />

Pferden werden ja<br />

bekanntlich nach einer<br />

gekonnten Dressur<br />

Siegerpferde. Nach<br />

einigen z.T. mit Programm<br />

angereicherten<br />

Mo-Stämmen und einer<br />

leider wenig besuchten<br />

Tanzstunde hätte<br />

der Vortrag von Kaplan<br />

Wolfgang Picken aus<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Bericht über das Sommersemester <strong>2003</strong><br />

Bonn stattfinden sollen, der leider<br />

krankheitsbedingt verhindert<br />

war. Bbr AH Dr. med. Elmar<br />

Heimerzheim erklärte sich<br />

jedoch extrem kurzfristig bereit,<br />

seinen Vortrag vorzuziehen und<br />

uns aus der Misere zu helfen.<br />

Sein Vortrag war sehr gut besucht<br />

und höchst ansprechend<br />

gestaltet. An dieser Stelle spreche<br />

ich ihm erneut im Namen<br />

der Aktivitas meinen herzlichen<br />

Dank aus. Im Mai fand die Blutspendeaktion<br />

statt, zu der mir<br />

Bbr Christoph Zilkens geraten<br />

hatte. Obwohl auf KCV-Ebene<br />

von mir organisiert und trotz<br />

mehrfacher Einladung der KCV-<br />

Verbindungen erschienen neben<br />

15 <strong>Rappoltsteiner</strong>n nur eine<br />

Handvoll Rheinsteiner. Die Aktion<br />

hatte dennoch eine positive<br />

Außenwirkung; im Uni-Journal<br />

wird ein Artikel mit<br />

Foto erscheinen. Mir<br />

liegt es sehr am<br />

Herzen, diese Aktion<br />

dauerhaft zu etablieren.<br />

Am letzten Mai-<br />

Wochenende machten<br />

wir uns mit zwei<br />

Wagen auf nach<br />

Hamburg, um der<br />

KDStV Wiking einen<br />

Besuch abzustatten<br />

und uns in der Hansestadt<br />

ein wenig umzusehen.<br />

Das Wochenende<br />

wird dem einen<br />

schön und dem anderen<br />

weniger gut in<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Nur wenige Tage später<br />

bekamen wir die<br />

Gelegenheit, noch mehr Cartellbrüder<br />

kennenzulernen: Die<br />

KDStV Nordmark aus Essen<br />

beehrte sich und stattete uns<br />

einen abendlichen Besuch ab.<br />

Die Häufigkeit der Veranstaltungen<br />

nahm nun immer mehr<br />

zu: Am 6. Juni feierten wir<br />

unsere zur Tradition werdende<br />

Cocktailparty in der Eigelstein-<br />

Torburg, zu der trotz großangelegter<br />

Werbeaktion im Vorfeld<br />

leider nur 130 Gäste erschienen.<br />

Am darauffolgenden<br />

Wochenende fand das Semester<br />

seinen klaren Höhepunkt. Das<br />

umgestaltete Stiftungsfest 1<br />

begann mit einem festlichen<br />

Sommerabend im Clostermanns<br />

Hof in Niederkassel am Freitagabend,<br />

das trotz anfänglicher<br />

Skepsis von Seiten der Aktivitas<br />

doch allen gefallen haben dürfte.<br />

Am Samstag feierten wir nach<br />

19


einem von Debatten bestimmten<br />

Vormittag am Abend den<br />

Festkommers, der kurz und<br />

knackig gehalten wurde. Der anschließende<br />

Ausklang auf dem<br />

Haus gab vielen Bundesbrüdern<br />

Gelegenheit zum ungezwungenen<br />

Beisammensein.<br />

Nachdem am darauffolgenden<br />

Dienstag der Landtag in<br />

Düsseldorf besucht worden war,<br />

nahm Rappoltstein gut vertreten<br />

wie eh und je am Donnerstag<br />

an der Fronleichnamsprozession<br />

teil. Ich selbst behielt die<br />

Wichs direkt an und fuhr im<br />

Anschluss nach Mainz, um an<br />

der 117. Cartellversammlung<br />

teilzunehmen.<br />

Nach einer erfreulich schnellen<br />

Chargenwahl für das Wintersemester<br />

<strong>2003</strong>/2004 beteiligte<br />

sich die Rappoltstein am letzten<br />

Juniwochenende sowohl am<br />

90. Stiftungsfest der Rheinland<br />

als auch an der Prozession<br />

durch Lindenthal als einzige<br />

Korporation neben der Grotenburg<br />

mit Chargierten.<br />

Nach weiteren Mo-Stämmen,<br />

die dieses Semester probeweise<br />

im Kneipsaal stattfanden<br />

(und nächstes Semester auf<br />

Wunsch der meisten Aktiven<br />

1 s.hierzu „Harmonisches 98. Stiftungsfest im Sommersemester <strong>2003</strong>“ (Seite 5)<br />

„Roter Schild auf blankem Harnisch …“<br />

Gewusst wo?<br />

wieder im Keller stattfinden<br />

werden), bleibt noch die Fuxenkneipe<br />

zu erwähnen, bei der den<br />

Neumitgliedern Gelegenheit<br />

gegeben werden sollte, sich im<br />

Präsid zu behaupten. Der ein<br />

oder andere wird gemerkt<br />

haben, dass es aus der Corona<br />

leichter ausschaut, als es ist.<br />

Über Abschlusskneipe und<br />

Golfturnier weiß ich nichts zu<br />

berichten, da ich bereits eine<br />

Woche vor dem „Semester ex!“<br />

nach Paraguay abreisen musste.<br />

Ich gehe aber von einem guten<br />

Gelingen aus, zumal mir nichts<br />

anderes zugetragen wurde.<br />

In abschließender Betrachtung<br />

des vergangenen Semesters<br />

muss ich anmerken, dass in mir<br />

als Nichttrinker das Verhalten<br />

einiger Bundesbrüder im Vollrausch<br />

verschiedene Reaktionen<br />

hervorrief. Gerade als neutraler<br />

Beobachter war ich z.T. belustigt,<br />

aber auch in einigen Fällen<br />

abgestoßen und besorgt. Was<br />

einen Couleurstudenten ausmacht,<br />

sind nicht nur der dunkle<br />

Anzug und das Band. Vielmehr<br />

sind es Verhaltensregeln, die<br />

auch im Suff noch zu befolgen<br />

sind, koste es was es wolle.<br />

Kann man sie im trunkenen<br />

Zustand nicht mehr einhalten,<br />

Irgendwo in Köln befindet sich das Wappen der Herren zu Rappoltstein?<br />

WO?<br />

Auflösung am 14. November!<br />

hat man seinen Konsum zu<br />

mäßigen. Kann man dies nicht,<br />

sollte man seine Trinkgewohnheiten<br />

komplett überdenken.<br />

Ich spreche aus eigener<br />

Erfahrung.<br />

Doch auch sehr schöne<br />

Momente wurden mir in meiner<br />

Eigenschaft als Senior bereitet,<br />

etwa als wir mit 28 Bundesbrüdern<br />

unsere Fahne auspaukten,<br />

oder auch in unzähligen<br />

anderen Situationen, die mich<br />

Bundesbrüderlichkeit erfahren<br />

ließen.<br />

Bedanken möchte ich mich für<br />

das Vertrauen, mich im Amt als<br />

Senior zu bestätigen und mich<br />

erneut mit dieser ehrenvollen<br />

und nicht immer einfachen Aufgabe<br />

zu betrauen. Selbst hier<br />

inmitten eines völlig fremden<br />

Umfelds denke ich weiterhin<br />

häufig an meine Bundesbrüder<br />

und die vor mir liegenden<br />

Aufgaben. Zusammen und nur<br />

zusammen werden wir auch die<br />

vor uns liegenden Semester<br />

meistern.<br />

Vivat, crescat, floreat<br />

Rappoltstein ad multos annos!<br />

Treu und wahr!<br />

Marcus Th. Schauerte, Rap! (x) x,<br />

Asunción im Juli <strong>2003</strong><br />

20 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Die Ankneipe<br />

Und wieder war es einmal soweit<br />

und alle warten gespannt. Das<br />

Aktive Chargenkabinett gab<br />

den Startschuss in das neue<br />

Sommersemester des Jahres<br />

<strong>2003</strong> mit der traditionellen<br />

Ankneipe. Und die Bundesbrüder<br />

und viele Gäste waren<br />

zahlreich erschienen. Zurecht,<br />

denn es sollte ein phantastischer<br />

Abend werden. Der<br />

Abend begann mit einer feierlichen<br />

Messe mit unserem<br />

Ehrenmitglied Bbr Dr. Winfried<br />

Hamelbeck, der es sich nicht<br />

hat nehmen lassen, auf unsere<br />

Bitte hin diese Messe für seine<br />

Bundesbrüder auf unserem<br />

Haus zu celebrieren. Der Kneipsaal<br />

war adäquat hergerichtet,<br />

und wir konnten gemeinsam<br />

eine schöne Messe feiern. Hier<br />

noch einmal mein persönlicher<br />

Dank an Bbr Dr. Winfried<br />

Hamelbeck, der ohne zu zögern<br />

unserer Bitte gefolgt war. Sehr<br />

erfreulich auch das<br />

zahlreiche Erscheinen<br />

der Bundesbrüder<br />

zur Messe<br />

auf unserem Haus.<br />

(Ein neuer Trend<br />

zeichnet sich ab?)<br />

Nach dem Ende<br />

der Messe wie<br />

üblich die Stärkung<br />

durch das<br />

Ehepaar Galecki,<br />

die wieder alle<br />

Hände voll zu tun<br />

hatten, um die<br />

hungrigen Gäste<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Bericht über (ausgewählte) Veranstaltungen<br />

des Sommersemesters <strong>2003</strong><br />

und uns <strong>Rappoltsteiner</strong> zu verköstigen.<br />

Gut gestärkt ging es<br />

dann in die Kneipe. Wie üblich<br />

mit unserer berühmten Verspätung.<br />

Die Kneipe begann klassisch.<br />

Aber alle warten eigentlich auf<br />

ein Ereignis, die Rezeptionen:<br />

Es galt sieben Füxe feierlich in<br />

unseren Bund aufzunehmen. Ich<br />

wiederhole: SIEBEN. Für jeden<br />

Senior eine Freude, sieben Füxe<br />

zu rezipieren (danach träumte<br />

er von der Rezipierungsformel)<br />

und für jeden Philistersenior<br />

eine Freude zu sehen, dass der<br />

Bund wächst und gedeiht.<br />

Und dann hieß nur noch: MAN<br />

ROLLE DAS HORN HEREIN!!!<br />

Und damit begann der anstregende<br />

Teil für unseren<br />

FM Michael Piesche. Das<br />

gemeinsame Bier mit jedem<br />

Fux. Dieses Bier wurde nun<br />

aber durch das Horn ersetzt,<br />

das bundesbrüderlich<br />

zwischen den<br />

Neofüxen und dem<br />

FM geteilt wurde.<br />

Aber unser FM hat<br />

sich als sehr standfest<br />

erwiesen und<br />

war danach bester<br />

Laune...<br />

Das Horn erfreute<br />

sich danach noch<br />

reger Beliebtheit<br />

und wurde, soweit<br />

ich mich erinnere,<br />

ein- oder zweimal<br />

durch unsere<br />

Reihen geschleust. Die Trinktechnik<br />

aus dem Horn sollte<br />

nun einigen Bundesbrüdern<br />

geläufig sein, und es war recht<br />

amüsant anzusehen, wie versucht<br />

wurde, dem Horn den<br />

köstlichen Inhalt zu entlocken.<br />

Danach nahm die Kneipe ihren<br />

feucht-fröhlichen Verlauf und<br />

wurde durch ein hervoragendes<br />

Inoffiz, geschlagen von<br />

unserem Bbr Peter Pergovasz,<br />

zu ihrem Ende gebracht und<br />

unter den Tisch geschlagen.<br />

Der Auftakt zum Sommersemester<br />

war gut gelungen und<br />

nun hieß es durchatmen und<br />

Kräfte sammeln für die nächste<br />

Veranstaltung.<br />

Vortrag von Bbr Elmar<br />

Heimerzheim v/o Scheich<br />

Es gab beim nächsten Termin<br />

eine kleine Änderung. Der geplante<br />

Vortrag von Kaplan<br />

Picken konnte nicht stattfinden,<br />

da dieser aus gesundheitlichen<br />

Gründen absagen musste.<br />

Das Chargenkabinett hatte ein<br />

Problem. Wir mussten den<br />

Vortrag unseres AH Elmar<br />

Heimerzheim vorziehen und<br />

den Termin tauschen.<br />

Wir schilderen AH Heimerzheim<br />

unsere Lage, und er sprang<br />

sofort ein. Auch an dieser<br />

Stelle ein ganz großes Dankeschön<br />

an unseren AH Scheich.<br />

Ich glaube er hätte den Vortrag<br />

auch morgens um drei halten<br />

können.<br />

21


Er führte uns an diesem Abend<br />

an ein sehr interressantes<br />

Thema heran. Schon der Titel<br />

des Vortrages Versprach schon<br />

Einiges „Religiöse Fehlinterpretationen<br />

aus anthropologischer<br />

Sicht“. AH Heimerzheim<br />

analysierte Stellen aus der Bibel<br />

mit Fakten aus der Anthropologie<br />

und erklärte somit die<br />

Schöpfungsgeschichte der Bibel,<br />

die immer wieder Fehlinterpretationen<br />

ausgesetzt war<br />

und ist. Denjenigen, die nicht<br />

anwesend waren, kann ich nur<br />

sagen: Ihr habt was verpasst.<br />

Der Vortrag war spannend, und<br />

am Ende entstand eine rege<br />

Diskussion über dieses Thema.<br />

Angemerkt sei, dass der Vortrag<br />

von Kaplan Wolfgang Picken<br />

„Der moderne Christ zwischen<br />

Anpassung und Widerstand“<br />

nicht mehr durchgeführt werden<br />

konnte, da Kaplan Picken zum<br />

neu verabredeten Termin noch<br />

nicht wieder genesen war.<br />

Trotzdem ein Dankeschön, für<br />

die Bereitschaft, einen Vortrag<br />

zu halten.<br />

Fronleichnamsprozession<br />

Nach dieser tollen Veranstaltung<br />

hieß es wieder Kräfte sammeln<br />

für das nächste Ereignis. Es<br />

war Sommersemester, und wie<br />

jedes Sommersemester findet<br />

die große Fronleichnamsprozession<br />

statt mit Beginn<br />

und Ausklang an unserem<br />

schönen Dom. Sodann trafen<br />

sich die Chargen und die<br />

Vertretungen der Chargen morgens<br />

auf dem <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Haus. Die Füxe Tobias Zapfe<br />

und Niklas Verführt und Bbr<br />

David Lutz sprangen in die<br />

Bresche, da drei Chargen indisponiert<br />

waren. Ein Dank an die<br />

beiden Füxe.<br />

Die Kölner CV Verbindungen<br />

sollten sich am ‘Früh’ treffen.<br />

Als erstes war natürlich Rappoltstein<br />

anwesend in Person<br />

unseres Philisterseniors Dr.<br />

Gerd Wichelmann und der<br />

Chargen und deren Vertretung.<br />

Danach trudelte AV Hansea ein.<br />

Man frühstückte kurz und dann<br />

hieß auch schon sich aufzustellen<br />

zur Eröffnungsmesse<br />

und zur anschließenden Prozession.<br />

Immer wieder schön,<br />

und für mich das erste Mal als<br />

Charge, das Einprozessieren in<br />

unseren Dom. Mit der ent-<br />

sprechenden Haltung zogen wir<br />

zum Abschluss der Prozession<br />

in den Dom ein.<br />

Danach folgte das allseits beliebte<br />

Biwak mit Eintopf,<br />

Brötchen und Kölsch. Und dann<br />

erst sahen wir die vielen <strong>Rappoltsteiner</strong>,<br />

die zur Prozession<br />

erschienen waren. Damit wurde<br />

wieder unterstrichen, dass wir<br />

die stärkste Verbindung in Köln<br />

sind. Nach Eintopf, Brötchen<br />

und einigen Kölsch lösten sich<br />

die <strong>Rappoltsteiner</strong> Corona auf<br />

und ging ins Wochenende.<br />

Prozession der<br />

Lindenthaler Gemeinden<br />

Alle in Lindenthal ansässigen<br />

CV- und KV-Verbindungen waren<br />

von den Lindenthaler Gemeinden<br />

aufgerufen, in ihrem Stadtteil<br />

Präsenz zu zeigen, ihrem<br />

Prinzip Religio zu folgen und an<br />

der Lindenthaler Fronleichnamsprozession<br />

teilzunehmen. Am<br />

Ende war es Rappoltstein und<br />

Grotenburg, die als einzige<br />

Verbindungen teilnahmen. Und<br />

es war eine ‘heiße’ Prozession.<br />

Das Thermometer zeigte an die<br />

30°C und die Wichs erhöhte<br />

diese Temperatur noch. Aber das<br />

schöne anschließende Pfarrfest<br />

in St.Thomas Morus entschädigte<br />

uns für die Qualen und wir<br />

hatten noch eine schöne Zeit<br />

auf dem Pfarrfest mit einigen gemütlichen<br />

Kölsch und beschlossen<br />

dann, uns auf unser Haus<br />

zurückzuziehen. Damit war auch<br />

diese Veranstaltung mit Bravour<br />

überstanden.<br />

Abkneipe<br />

Zum Abschluss des Sommersemesters<br />

findet normalerweise,<br />

wie es im CV üblich ist, eine<br />

22 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Abkneipe statt. Da aber bei<br />

Rappoltstein manches manchmal<br />

anders ist, wurde eine „Couleurstudentische<br />

Feierstunde“ veranstaltet.<br />

Die Gründe für diese<br />

Entscheidung lagen bei der<br />

bekannten Problematik: <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Haus vs. Nachbarn. Auf<br />

die Gründe möchte ich hier nicht<br />

weiter eingehen. Aber Rappoltstein<br />

wäre nicht Rappoltstein,<br />

wenn wir nicht in der Lage sind,<br />

auch solche Situtationen zu<br />

meistern. Also wurden die Köpfe<br />

zusammengesteckt und es<br />

wurde der Entschluss gefasst,<br />

das Semester auf diese neue<br />

Art zu beschließen. Nicht zuletzt<br />

auch deswegen, um die<br />

Nachbarn zu beruhigen und die<br />

heikle Situtaion zu entschärfen.<br />

Gesagt, getan: Der Abend<br />

begann wie auf der Ankneipe.<br />

Bbr Dr. Wilfried Hamelbeck<br />

celebrierte auf unserem Haus<br />

die feierliche Messe. Auch<br />

diese Messe war wieder sehr<br />

gut besucht. Dank an alle, die<br />

zur Messe gekommen sind.<br />

Danach gab es eine kleine<br />

Änderung. Es wurde nicht wie<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

üblich zu Abend gegessen, sondern<br />

es wurde sofort mit dem<br />

festlichen Akt begonnen. Und<br />

zum ersten mal, solange ich<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> bin, hatten wir<br />

in unserem Kneipsaal Platzmangel.<br />

Über 90 Teilnehmer<br />

zählte die hohe Kneipcorona.<br />

Wahnsinn. Und ich musste<br />

meine erste Kneipe schlagen.<br />

(Der Senior war nach Südamerika<br />

entschwunden wegen<br />

eines Volontariats.) Nach kurzen<br />

Reden meinerseits und des<br />

Philisterseniors gab es den<br />

Höhepunkt des Abends: Die<br />

Burschung von Klaus Artmann<br />

im Beisein einer Abordung der<br />

Familie Artmann, die es sich<br />

nicht hatte nehmen lassen,<br />

dem Ereignis beizuwohnen.<br />

Danach musste unser Philstersenior<br />

tätig werden. Es stand<br />

die Verleihung einiger Hundert-<br />

Semester-Bänder an. Für die<br />

Treue zu Rappoltstein galt es<br />

folgende AHAH zu ehren Paul<br />

Forsch gen. Peul, Georg Hahn<br />

v/o Coco, Willy Münchhalfen<br />

und Reihard Kelkel. (Welch weiter<br />

Weg für mich als jungen<br />

Aktiven: nur noch 96 Couleur-<br />

Zipfel gefunden<br />

Im Archivkeller unseres Hauses fand ich kürzlich einen Weinzipfel (s. Abb.)<br />

mit folgenden Inschriften:<br />

Vorderseite<br />

oberer Schieber: Rap-Zirkel,<br />

unterer Schieber: Eck-Zirkel<br />

Rückseite:<br />

Abbinder oben: Bonis motoribus;<br />

Abbinder unten: nobis interest<br />

oberer Schieber: Hajo v Bernd;<br />

unterer Schieber: s. lb. Bbr. Ulrich A.D. MCMLCCVII<br />

semester!) Als Vertreter der<br />

Geehrten sprach AH Paul Forsch<br />

einige sehr nachdenkenswerte<br />

Worte. (s. Seite 34)<br />

Nach dem Festakt wurde dann<br />

im Kneipsaal ein gemeinsames<br />

Abendessen eingenommen, und<br />

es bot sich die Möglichkeit das<br />

ein oder andere Gespräch mit<br />

Freunden zu halten, die man<br />

lange nicht mehr gesehen hatte.<br />

Wie aber Frau und Herr Galecki<br />

das Essen warm gehalten<br />

haben, bleibt wohl ihr Geheimnis.<br />

Danke auch dafür. Und<br />

dann war das Semester vorbei.<br />

Was bleibt sind die Erinnerungen<br />

an schöne Veranstaltungen,<br />

die viele Arbeit, und nicht zuletzt<br />

die zufriedenen Gesichter<br />

wenn eine Veranstaltung gelungen<br />

ist. Danke an meine<br />

Conchargen und ein gutes<br />

Gelingen den neuen Chargen<br />

und viel Glück im Amt.<br />

Michael Sigl Rap! (xxxx!), xx<br />

Wem immer der Zipfel gehören mag – ich konnte es anhand unseres Mitgliederverzeichnisses<br />

nicht herausfinden – er möge sich bei mir melden. (Adresse s. letzte Seite)<br />

Flönz<br />

23


Die Frage nach dem Nachwuchs<br />

Rappoltsteins ist seit<br />

jeher ein Streitpunkt unserer<br />

Verbindung, dabei stößt man<br />

immer wieder auf Vertreter der<br />

kontroversesten Meinungen.<br />

Jedoch ist man sich zumindest<br />

in einer Sache einig: Unsere<br />

Aktivitas braucht jedes Semester<br />

neue Füxe.<br />

Dieser Grundgedanke scheint<br />

dann aber auch schon einziger<br />

gemeinsamer Anhaltspunkt zu<br />

sein, bei der schwierigen Aufgabe<br />

neue Mitglieder zu finden<br />

und vor allem zu halten. Auf<br />

ersteren Punkt, die Keilarbeit<br />

und deren unterschiedlichsten<br />

Methoden, will ich in diesem<br />

Artikel nicht eingehen, da dies<br />

schon an anderer Stelle umfangreich<br />

und zutreffend erläutert<br />

wurde (s. <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />

1/<strong>2003</strong>, S.29). Vielmehr möchte<br />

ich davon berichten, wie ich die<br />

Integration von Füxen und auch<br />

potentiellen Keilgästen in der<br />

Verbindung erlebt habe. Noch vor<br />

Semesterbeginn, zwischen Ende<br />

März und Anfang April <strong>2003</strong>,<br />

hatte ich als gewählter Fuxmajor<br />

des Sommersemesters <strong>2003</strong><br />

auf einen Fuxenstall schauen<br />

können, der in meiner bisherigen<br />

Aktivenzeit und darüber hinaus<br />

seines gleichen hätte suchen<br />

können. Um den jetzt eventuell<br />

aufflammenden Spott zuvor zu<br />

kommen, muss ich hierzu unbedingt<br />

erwähnen, dass man<br />

für diese Sichtweise nicht ohne<br />

eine verschönernde rosa Brille<br />

auskommt. Denn einiges ließ<br />

Viele Füchse sollt Ihr haben…<br />

Die Lage des Fuxenstalls<br />

sich schon damals erahnen,<br />

anderes war schon fast vollzogen,<br />

kurz: einige der Mitglieder<br />

des Fuxenstalls konnte man als<br />

„Wackelkandidaten“ ansehen.<br />

Auf jeden Fall hatte ich zu dieser<br />

Zeit ein Dutzend Füxe auf dem<br />

Papier stehen, inklusive derer<br />

in spe. Trocken, kommentarlos<br />

und alphabetisch geordnet liest<br />

sich diese „Liste“ wie folgt:<br />

Klaus Artmann, Ludwig Decker,<br />

Florian Grau, Simon Herkenhoener,<br />

Sebastian Louppen,<br />

Pedro Figuera Morales, Gero<br />

Ruppert, Simon Saad, Börries<br />

Többens, Niklas Verführt,<br />

Tobias Zapfe und Phillip Zaum.<br />

Da ich dem Leser nicht allzu<br />

viele Begründungen schuldig<br />

bleiben will, folgen nun einige<br />

Erklärungen zu dem ganzen<br />

Dutzend. Einer der Zwölf war<br />

eigentlich schon überfällig<br />

Bursch zu werden, jedoch blieb<br />

er aus durchaus vertretbaren<br />

Gründen der Verbindung fern,<br />

und entschied sich dann aber<br />

gegen Ende der Semesterferien<br />

für seine primären Interessen<br />

und gegen unseren Bund. Ein<br />

anderer wechselte nach seinem<br />

ersten Fach- und Fuxensemester<br />

an eine andere Universität, und<br />

stellt somit eine nicht ganz<br />

neue, aber immer wieder neu<br />

zu bedenkende Situation dar,<br />

die wohl in Satzungsauslegungsschlachten<br />

oder voreiligen<br />

Entscheidungen enden wird. Ihm<br />

liegt es am Herzen <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

zu werden, und ich<br />

werde für ihn sprechen. Der unkomplizierteste<br />

von allen war<br />

immer da und half, wenn er mal<br />

24 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

konnte, was wohl nicht so oft<br />

der Fall war, als ihm selber lieb<br />

war, da er leider aus beruflichen<br />

Gründen fast immer zwischen<br />

New York und München<br />

pendelte. Jedoch musste ich<br />

nach seiner Burschung mitten<br />

im Semester ganz auf ihn verzichten.<br />

Ein weiterer Anwärter<br />

wurde trotz starken Interesses<br />

und guter Gründe, die für ihn<br />

sprachen, nicht in den Fuxenstall<br />

aufgenommen. Seine Fürsprecher<br />

und er hoffen nun, ihn<br />

doch noch als Verkehrsgast<br />

aufnehmen zu können. Letztendlich<br />

blieb mir somit ein aktiver<br />

Fuxenstall aus acht regelmäßig<br />

erscheinenden Füxen,<br />

ein Brandfux und sieben<br />

Neofüxe. Über das ganze<br />

Semester hinweg habe ich mit<br />

diesem Fuxenstall sehr viel<br />

Freude gehabt, und vor allem<br />

habe ich jeden von ihnen schätzen<br />

gelernt. Auch wenn ich<br />

mich nicht immer auf alle einhundertprozentig<br />

verlassen<br />

konnte, so habe ich ihnen<br />

immerhin die Chance gegeben,<br />

sich bei Rappoltstein einzuleben<br />

und zu zeigen, ob sie<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> Bundesbrüder<br />

werden können. Denn gestützt<br />

auf Argumente wie „Qualität<br />

statt Quantität“ und der strikten<br />

und harten Auslegung unserer<br />

Satzung, hätten von acht vorliegenden<br />

Rezeptionsanträgen<br />

mehr als nur einer abgelehnt<br />

werden können, wenn nicht die<br />

Mehrheit des Convents sich doch<br />

für die sieben ausgesprochen<br />

hätte (s. <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />

1/<strong>2003</strong>, S.26).<br />

Jetzt werden sich wieder einige<br />

laut fragen, was denn effektiv<br />

aus diesen sieben Füxen geworden<br />

ist? Und dann könnten<br />

sie der Mehrheit des Convents<br />

vorwerfen, dass von diesen<br />

sieben nur vier letztendlich im<br />

darauffolgenden Semester zur<br />

„Verfügung“ stehen. Ja, einige<br />

unserer neuen Füxe werden oder<br />

haben Köln schon verlassen,<br />

jedoch geschah bzw. geschieht<br />

dies ausschließlich aus studientechnischen<br />

Gründen. Das heißt<br />

für mich aber gerade nicht, dass<br />

sie mit unserer Stadt auch uns<br />

verlassen haben und wir nur<br />

Arbeit und Ärger mit ihnen hatten.<br />

Einerseits haben sie uns<br />

während des Semesters gut<br />

unterstützt, andererseits haben<br />

sie das <strong>Rappoltsteiner</strong> Leben<br />

aktiv mitgeprägt. Und ob sie den<br />

Weg nach Köln noch einmal fin-<br />

Perspähktiven<br />

Hat das etwas mit Murphy zu tun?<br />

Irgendwann vor einigen Semestern hat ein Senior in Ermanglung<br />

grundlegender Latein-Kenntnisse die Späh-Füxe erfunden.<br />

Und nun ziehen sie durch die Welt und spähen und spähen.<br />

In den Verbindungsdrucksachen sind sie allgegenwärtig. Selbst der<br />

Phil-X lässt sie (oder irgend jemanden) spähen. Nach was bloß?<br />

Hier meine Vorschläge zur neu-neuen deutschen Rechtschreibung:<br />

Spählunke, Spähzifikation, Spährlinge, Spähctrum, Spährmien, Spähzi, Spährber<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

den um hier zu studieren und<br />

unserer Aktivitas beistehen, ist<br />

zwar unsicher, aber auch nicht<br />

völlig unmöglich.<br />

All dies sind Gründe, die meiner<br />

Meinung nach für die Rezeption<br />

dieser Bundesbrüder am Anfang<br />

des Semesters stand, auch<br />

wenn es bei einigen absehbar<br />

war, dass sie uns auf Dauer leider<br />

nicht erhalten bleiben würden.<br />

Wenn sie uns nun also<br />

verlassen, dürfen wir nur deshalb<br />

ihre Rezeption nicht als<br />

Fehler ansehen.<br />

Michael Piesche (FM)<br />

25


Tag 1: Meine außergewöhnliche<br />

Reise nach Berlin beginnt am<br />

Aachener Hauptbahnhof. Das<br />

eigentlich eher kleine Gebäude<br />

gleicht an diesem Tag einem<br />

Wespennest. Unzählige Menschen<br />

sind gekommen, um mit<br />

dem günstigen Sonderzug zum<br />

Ökumenischen Kirchentag nach<br />

Berlin reisen zu können. Die<br />

Masse ähnelt in gewisser Weise<br />

einer Gruppe Fußballfans, die<br />

auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel<br />

sind: Eine bunte,<br />

farbenfrohe Mischung, hier und<br />

da hört man Musik, alle sind<br />

ausgelassen, und rings herum<br />

stehen ein paar Passanten und<br />

wissen nicht so recht, was sie<br />

von diesem komischen Grüppchen<br />

halten sollen. Nach einiger<br />

Zeit setzt sich dann der randvoll<br />

gefüllte Zug in Bewegung. Unterwegs<br />

sammeln wir noch ein<br />

paar Menschen auf, und nach<br />

einer langen Fahrt erreichen<br />

wir die deutsche Hauptstadt.<br />

Zum ersten Mal in Berlin, bin ich<br />

überwältigt von seiner Größe.<br />

Noch überwältigender ist jedoch<br />

der „Abend der Begegnung“,<br />

auf den wir uns schon kurz<br />

nach unserer Ankunft begeben.<br />

Hier beginnt für mich der<br />

Kirchentag. „Unter den Linden“<br />

haben sich etliche tausend<br />

Christen versammelt, fröhlich<br />

ziehen sie durch die Straßen -<br />

„Ihr sollt ein Segen sein“<br />

auch eine Art „Love Parade“.<br />

Anders als in der zum Teil spärlich<br />

gefüllten Kirchbank habe<br />

ich hier das Gefühl, Teil einer<br />

großen Familie zu sein. Mit einigen<br />

Messdienern aus Berlin,<br />

die unsere Gruppe am Bahnhof<br />

abgeholt und zu unserem<br />

Quartier in einem Schulgebäude<br />

begleitet haben, unterhalte ich<br />

mich über ihre Stadt. Im Laufe<br />

des Abends verlieren wir uns<br />

aus den Augen, ich lasse mich<br />

eine Weile von den Massen<br />

treiben, lasse die Stadt auf mich<br />

wirken. Ein gelungener Auftakt.<br />

Tag 2: Der Eröffnungsgottesdienst.<br />

Wieder viele Menschen,<br />

bunte Massen, volle Straßen.<br />

Eine erstaunlich frische Liturgie<br />

lädt ein, sich auf das Wagnis<br />

Kirchentag einzulassen. Viel<br />

intensiver als sonst ist in diesen<br />

Stunden das Bewusstsein,<br />

einer Religion anzugehören. Ja,<br />

man kann sogar ein bisschen<br />

stolz sein.<br />

Nach dem Gottesdienst betreibe<br />

ich ein wenig Sightseeing – so<br />

ganz ungesehen will ich Berlin<br />

dann doch nicht davon kommen<br />

lassen. Ich schlendere durch<br />

das Regierungsviertel und<br />

denke, dass den Mächtigen<br />

dieser Welt ein wenig mehr<br />

Gottesfürchtigkeit auch ganz<br />

gut bekommen würde. Die gläsernen<br />

modernen Bauten, in<br />

denen Politik gemacht wird,<br />

muten wie Tempel einer eigenen<br />

Religion an, atemberaubend<br />

und zugleich furchteinflößend.<br />

Ein paar Passanten mit dem<br />

typischen ÖKT-Schal erinnern<br />

mich an den eigentlichen Grund<br />

meines Kommens, und ich begebe<br />

mich zum Messegelände,<br />

wo ein Großteil der Kirchentagsveranstaltungen<br />

stattfindet.<br />

Veranstaltungen, das sind hier<br />

vor allen Dingen Workshops,<br />

Symposien und Vorträge. Reizthema<br />

ist die Ökumene – doch<br />

von diesen Veranstaltungen<br />

halte ich mich lieber fern.<br />

Irgendwie habe ich das Gefühl,<br />

dass mir die Diskussionen,<br />

symbolischen Handlungen und<br />

großen Verkündungen nicht<br />

weiter helfen werden. Ökumene<br />

ist für mich eher das, was ich<br />

26 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

aus dem Miteinander von<br />

Christen im Alltag mache – still,<br />

aber dafür bestimmt. Hier in<br />

Berlin besuche ich lieber<br />

Seminare zu Themen wie<br />

Europa, Medien und Kirche in<br />

der gelebten Wirklichkeit des<br />

21. Jahrhunderts. Ohnehin kann<br />

ich nicht mal annähernd alles<br />

sehen, was hier geboten wird.<br />

Bei einem 500 Seiten starken<br />

Programm ist das auch kein<br />

Wunder. Aber mich stört das<br />

auch nicht weiter – es soll ja für<br />

alle etwas dabei sein.<br />

Tag 3: Wieder bin ich auf<br />

dem Messegelände unterwegs.<br />

Joschka Fischer habe ich gesehen,<br />

auf einer Diskussion über<br />

die Zukunft Europas. Nachmittags<br />

habe ich mir eineinhalb<br />

Stunden vor dem „Bibelparcours“<br />

die Beine in den Bauch<br />

gestanden, um dann zwei<br />

Stunden lang „live“ in die Welt<br />

der heiligen Schrift abzutauchen.<br />

Dort laufe ich, mit Kopfhörer<br />

und CD-Player bewaffnet,<br />

von einer nachgestellten Bibelszene<br />

zur nächsten. Ich reise in<br />

einem Bastkörbchen über den<br />

Fluss wie einst Moses, muss<br />

Sklavenarbeit leisten wie die<br />

Israeliten in Ägypten, und erlebe<br />

einen Marktplatz zur Zeit Jesu.<br />

Abends bin ich bei der Gemeinde,<br />

in der mein Quartier liegt,<br />

zu einem Grillfest eingeladen.<br />

Die Gruppe von Messdienern,<br />

mit denen ich nach Berlin<br />

gekommen bin, versteht sich auf<br />

Anhieb gut mit den „einheimischen“<br />

Jugendlichen. Wir werden<br />

uns in den kommenden Tagen<br />

noch öfter über den Weg laufen.<br />

Ich bin begeistert von dem<br />

hohen Grad an Engagement,<br />

den jede Pfarre in Berlin auf-<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

bringt, um den ÖKT zu unterstützen.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen<br />

finden in Pfarrheimen<br />

und -kirchen statt, die große<br />

Vielfalt der Ausrichter bringt ein<br />

ebenso vielfältiges wie reichhaltiges<br />

Programm zu Tage.<br />

Wer sich gerne Vorträge anhört<br />

oder Podiumsdiskussionen ansieht,<br />

kann täglich zwischen<br />

etlichen Themen aus mehreren<br />

großen gesellschaftlichen Bereichen<br />

auswählen. Fast ebenso<br />

umfangreich ist das Angebot<br />

an kulturellen, insbesondere<br />

musikalischen Veranstaltungen:<br />

Ob Gospel-Event oder Orgelkonzert,<br />

ob kurzes Verweilen<br />

zur Entspannung oder abendfüllende<br />

Veranstaltung: Kaum<br />

ein Ohr, das nicht auf seine<br />

Kosten käme. Und dann gibt es<br />

da noch die zahlreichen<br />

Mitmach-Aktionen, bei denen<br />

der Kirchentagsbesucher aktiv<br />

in das Geschehen mit einbezogen<br />

wird – und natürlich die<br />

„Agora“, ein großer Bereich<br />

des Messegeländes mit über<br />

hundert kleinen Ständen…<br />

Tag 4: Der letzte Tag vor der<br />

Abreise. Ich treffe alte Schulkameraden<br />

auf dem Messegelände,<br />

die mit anderen Gruppen<br />

nach Berlin gekommen sind.<br />

Wir tauschen uns aus – kaum<br />

eine Veranstaltung haben wir<br />

gemeinsam besucht, dafür war<br />

das Angebot zu reichhaltig. Ich<br />

statte dem CV-Stand noch<br />

schnell einen Besuch ab.<br />

Abends bin ich wieder zu Gast in<br />

meiner Berliner „Heimatpfarre“,<br />

sie wird von Steyler Missionaren<br />

betrieben. Dort erlebe<br />

ich eine Messe im kongolesischen<br />

Ritus, der Liturgieform,<br />

die Katholiken in Teilen Afrikas<br />

praktizieren. Die helle, aufgeschlossene<br />

Messform fasziniert<br />

mich. Ich fahre mit der S-Bahn<br />

noch einmal ins Zentrum,<br />

schlendere über den Gendarmenmarkt,<br />

besuche den „Raum<br />

der Stille“ im Brandenburger Tor<br />

und den „Checkpoint Charlie“.<br />

Den letzten Abend verbringe ich<br />

mit meinen Freunden aus<br />

Aachen in unserer Gastpfarre.<br />

Tag 5: Gegen Mittag verlässt<br />

unser Sonderzug die pulsierende<br />

Metropole – Zeit, ein Resümee<br />

zu ziehen. Ich habe in den vergangenen<br />

Tagen viel gesehen,<br />

habe interessante Veranstaltungen<br />

besucht und einen kleinen<br />

Einblick in eine faszinierende<br />

Stadt erhalten. Berlin war in<br />

diesen Tagen sicherlich im Ausnahmezustand,<br />

jedoch ohne<br />

sich davon allzu viel anmerken zu<br />

lassen. Der öffentliche Nahverkehr<br />

hat tadellos funktioniert,<br />

und alle, denen ich begegnet<br />

bin, waren freundlich und offen.<br />

Ich werde wohl noch lange an<br />

die vergangenen Tage zurückdenken<br />

und mit Sicherheit noch<br />

einmal zurückkehren – nach<br />

Berlin, und auf den nächsten<br />

Kirchentag.<br />

Sebastian Feiler v/o Reverend<br />

27


Erster Ökumenischer Kirchentag<br />

Der erste Ökumenische Kirchentag fand vom 28.5. bis 1.6. in Berlin statt. Mit über 100.000<br />

Dauerteilnehmenden und mehr als 2500 Programmpunkten war er eine der größten christlichen<br />

Veranstaltungen, die Deutschland je erlebt hat. Auf die Stadt Köln kommt mit dem Weltjugendtag<br />

2005 ein nicht minder großes Ereignis zu. Mehr Infos im Internet unter www.oekt.de<br />

Die ÖKT-Hocker<br />

Als moderne Großveranstaltung des 21. Jahrhunderts kommt auch der ÖKT nicht an seinen kleinen<br />

Kuriositäten vorbei. Da sind z.B. die kleinen, aber dennoch stabilen Papphocker, auf denen<br />

die Besucher anlässlich zahlreicher Symposien, Vorträge und Bibelarbeiten Platz nahmen. Diese<br />

werden im Nachhinein als „Kultobjekt“ für 2,50 Euro oder gebraucht (!) für 1,50 Euro verkauft.<br />

Mehr Infos – inklusive einem kleinen Videoclip mit „Klappanleitung“ – unter<br />

www.aktuell.oekt.de/Papphocker_Brandenburger_Tor.211.0.html und mehr zum Phänomen<br />

Papphocker – na klar, unter… www.papphocker.de<br />

Weltjugendtag 2005<br />

Auch Köln wird in naher Zukunft Schauplatz eines großen Kirchenspektakels sein: Vom 16. bis 21.<br />

August findet in der Domstadt am Rhein der 20. Weltjugendtag statt. Wie auf der letzten<br />

Veranstaltung dieser Art in Toronto 2002 werden wieder mehrere hunderttausend junge Christen<br />

zum gemeinsamen Bekennen ihres Glaubens erwartet. Der Schirmherr der Weltjugendtage, Papst<br />

Johannes Paul II., wird zum Abschlussgottesdienst erwartet. Die Großveranstaltungen sollen übrigens<br />

auf den Poller Rheinwiesen und auf dem Flughafen St. Augustin-Hangelar stattfinden. Weitere<br />

Infos: www.weltjugendtag.de oder www.wjt2005.de<br />

Da ich ich den Semesterferien<br />

etwas Sinnvolles machen wollte,<br />

beschloss ich, ein Praktikum in<br />

Schweden anzutreten. Doch<br />

vorher galt es, noch an einem<br />

Triathlon teilzunehmen!<br />

Und da ich mich von meinen<br />

Bundesbrüdern - was sportliche<br />

Aktivität angeht - ein wenig<br />

unterscheide, musste es natürlich<br />

eine Ironman-Distanz sein.<br />

Das hieß in Zahlen:<br />

3,8 km Schwimmen, 180 km<br />

Radfahren und 42,195 km<br />

Laufen. Natürlich richtete ich<br />

mein Training in der Vorbereitung<br />

darauf aus.<br />

Mein erster Triathlon in Schweden<br />

Gut trainiert ging es auf nach<br />

Schweden. Das Ziel hieß Kalmar<br />

an der Ostseeküste Südschwedens.<br />

Hier sollte der Wettkampf<br />

stattfinden. Nach langer<br />

Reise ereichte ich Kalmar und<br />

nichts deutete in der Stadt<br />

daruf hin, das hier eine sportliche<br />

Tortur stattfinden sollte.<br />

Aber meine Gedanken kreisten<br />

nur um das Rennen. Also<br />

schaute ich mir die Gegebenheiten<br />

an: Radstrecke, Laufstrecke,<br />

Wechselzone. Dann<br />

am Vorabend hieß es, viel<br />

Pasta essen (vier Teller Pasta<br />

und mehrere Liter Flüssigkeit!).<br />

Dann war es soweit.<br />

Der Wecker klingelte um 4 Uhr<br />

in der Nacht: Duschen, Sachen<br />

packen, Beine rasieren (falls<br />

man einen Radunfall hat, kann<br />

dann die Schürfwunde besser<br />

versorgt werden; wir nennen<br />

das dann ”Tapete lassen”) und<br />

Frühstücken. Dann ging es zur<br />

Wechselzone. Rad einchecken<br />

(Bemsen werden geprüft und<br />

Helm). Sachen für die Wechsel<br />

präparieren. 4 km Warmlaufen.<br />

Neoprenanzug anziehen. (Dies<br />

war vorgeschrieben, da wir im<br />

Meer schwimmen mussten. Der<br />

Neoprenanzug dient als Kälteisolation<br />

und als große<br />

”Schwimmweste”, falls man<br />

28 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Probleme bekommt.) Nun ging’s<br />

zum Einschwimmen. Ich hatte<br />

ein wenig Angst, in Salzwasser<br />

zu schwimmen, denn falls man<br />

versehentllich Meerwasser<br />

schluckt, kann das zu Magenkrämpfen<br />

oder Erbrechen führen.<br />

Aber meine Bedenken<br />

waren unbegründet.<br />

Nur noch wenige Sekunden bis<br />

zum Start! Die Startsirene<br />

ertönte. 520 Arme peitschen den<br />

Kalmarsund auf. Jetzt heißt es,<br />

der Meute entfliehen, schnell<br />

anzuschwimmen und eine gute<br />

Gruppe finden. Die ersten 20<br />

Minuten in einem Ironman sind<br />

die stressigsten. Es wird getreten,<br />

geschubst, überschwommen,<br />

weggedrückt. Man muss<br />

höllisch aufpassen, keinen Tritt<br />

abzubekommen. Aber ich<br />

schwimme mich frei und führe<br />

das zweite ‘Pack’ an (Triathlon-<br />

Jargon = zweite Gruppe). Wir<br />

haben kein Kanu, das uns<br />

führt, und die Orientierung fällt<br />

somit extrem schwer.<br />

Ich versuche nun, meinen<br />

Rhythmus zu finden und den<br />

Puls runterzubringen. Nach<br />

1:04 Stunden spült mich der Kalmarsund<br />

an Land. Schwimmen<br />

ist nur zum Aufwärmen.<br />

Jetzt fängt das Rennen erst an.<br />

Ich wechsele sehr schnell, greife<br />

mein Rennrad und fahre los.<br />

Das Wetter scheint gut zu werden.<br />

Strahlend blauer Himmel<br />

morgens um 8:00 Uhr. Die<br />

Beine fühlen sich gut an. Ich<br />

mache Druck. Mein Ziel ist<br />

jetzt, unter die ersten 15 zu<br />

fahren und mich dort zu platzieren.<br />

Alles läuft wie am<br />

Schnürchen. Der Kopf macht<br />

keine Probleme, d.h. keine<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

mentalen Löcher oder eine<br />

erste Meldung des inneren<br />

Schweinehundes. Nach 120 km<br />

habe ich einen Schnitt von 36<br />

km/h. Aber jetzt muss ich dem<br />

hohen Tempo Tribut zollen.<br />

Mein Schnitt fällt auf 33 km/h.<br />

Die letzten 60 km tun mir weh.<br />

Sehr weh. Ich werde überholt!<br />

Ich mache mir Sorgen! Hab ich<br />

überzockt, sind die Beine leer,<br />

erleide ich einen Burn Out? Ich<br />

erreiche die Wechselzone.<br />

Einerseits freue ich mich aufs<br />

Laufen, aber die letzten 60 km<br />

auf dem Rad waren nicht gerade<br />

eine Glanzleistung.<br />

Der Marathon. Ich laufe los,<br />

etwas staksig, aber ich laufe. Ich<br />

schaue auf meinen Puls und<br />

versuche mich einzustellen und<br />

einen Rhythmus zu finden. Jetzt<br />

befinde ich mich im Tunnel. Ich<br />

höre nur noch auf meinen<br />

Körper. Ich laufe 5 Minuten den<br />

Kilometer. Ich fasse neuen<br />

Mut, überhole wieder einige<br />

Athleten. Bei km 30 hatte ich<br />

dann ein kleines Loch. Ich musste<br />

ein Stück gehen, aber ich<br />

wurde immer lockerer. Auch<br />

waren die äußeren Bedingungen<br />

nicht gerade einfach. Nahe<br />

30°C und drückende Schwüle.<br />

Ich musste mich mehrmals<br />

abduschen lassen, um nicht zu<br />

überhitzen. Dann war es soweit:<br />

die letzten Kilometer. Was<br />

dann in einem vorgeht, kann<br />

man nur schwer beschreiben.<br />

Mir riesiger Freude überschritt<br />

ich dann nach 10 Stunden und<br />

40 Minuten die Finishline.<br />

226 km zu Wasser und zu Lande<br />

hatten mir alles abverlangt.<br />

Den abschließenden Marathon<br />

bin ich noch in 4:00,45<br />

Stunden gelaufen! Leider habe<br />

ich die Vier-Stunden-Mauer<br />

nicht durchbrochen.<br />

Fazit: 35. Platz unter 260<br />

Startern (22. in meiner Altersklasse).<br />

Und dass ich nächstes Jahr<br />

wiederkomme ist auch klar<br />

…dann aber schneller!<br />

Michael Sigl Rap!<br />

29


„Doch, auch in Schweden gibt<br />

es IKEA. Ja, Elche habe<br />

ich auch gesehen.<br />

Nein, nicht alle Schwedinnen<br />

sind blond, und<br />

‚smørrebrød’ ist dänisch.“<br />

Dies nur als kleine Auswahl<br />

von Antworten auf beliebte<br />

Fragen, die ich nach meinen<br />

sechs Monaten in Schweden<br />

immer wieder neu beantworten<br />

durfte. Erstaunlich, was diesem<br />

Land so alles angedichtet wird!<br />

Doch scheinbar ist sein Bild hier<br />

bei uns einerseits ein wenig<br />

durch die brutalen Morde eines<br />

Hennig Mankell oder andererseits<br />

die bonbonfarbene<br />

Kinderwelt einer Astrid Lindgren<br />

leicht verzerrt worden. Aber<br />

erstmal zurück an den<br />

Anfang…<br />

Vor ungefähr einem Jahr<br />

(genauer im August 2002) ging<br />

es los in Richtung Norden.<br />

Für mein Semester im Ausland<br />

hatte ich mir die kleine<br />

Universitätsstadt Lund in Südschweden<br />

ausgesucht, die mir<br />

(ehrlich gesagt) bis dahin völlig<br />

unbekannt war, was allerdings<br />

vielen anderen auch so ging.<br />

Lediglich dem aufmerksamen<br />

Krimileser könnte sie bekannt<br />

vorkommen, da die Kurt<br />

Elche und IKEA<br />

ein Auslandssemester in Schweden<br />

Wallander-Romane von Henning<br />

Mankell in der Region Skåne<br />

(zu deutsch Schonen) handeln,<br />

in der auch Lund liegt. Die<br />

Schweden jedoch, das konnte<br />

ich später immer wieder feststellen,<br />

bekommen schon bei<br />

der bloßen Erwähnung des<br />

Ortsnamens glänzende Augen,<br />

keine andere Stadt ist in<br />

Schweden so für sein Studentenleben<br />

bekannt wie diese –<br />

sieht man einmal noch vom<br />

dem nur etwas älteren und<br />

größeren Uppsala nahe Stockholm<br />

ab. Viele sprachen da<br />

vom Heidelberg des Nordens.<br />

Lund hat die zweitälteste und<br />

mit 30.000 Studenten auch die<br />

größte Universität Schwedens<br />

(natürlich kein Vergleich mit<br />

Köln!). Bei nur ca. 60.000<br />

Einwohnern wäre also fast<br />

jeder zweite ein Student – da<br />

kann man sich vorstellen was<br />

da los ist. Auch Tradition wird<br />

hier sehr hochgehalten. Die<br />

Stadt ist eine der ältesten<br />

Schwedens und bietet noch<br />

schöne verwinkelte Gassen mit<br />

vielen Fachwerkhäusern, die<br />

durch fehlende Kriege noch sehr<br />

ursprünglich erhalten sind. Die<br />

meisten heutigen Universitätsgebäude<br />

stammen noch aus<br />

dem 19. Jahrhundert, und bei<br />

großen universitären Feierlichkeiten<br />

wie Promotionsfesten<br />

ist die ganze Stadt festlich<br />

geschmückt. Die Studenten<br />

stehen dann im Frack und ihre<br />

Abiturmütze schwenkend vor<br />

der Aula. Alle vier Jahre veranstalten<br />

sie sogar einen traditio-<br />

nellen Karnevalsumzug, um ihr<br />

Examen zu feiern.<br />

Als ich also im August letzten<br />

Jahres dort mit Sack und Pack<br />

endlich ankam, wurden wir als<br />

Austauschstudenten (insgesamt<br />

immerhin 800) außerordentlich<br />

freundlich begrüßt. Da<br />

Schweden eigentlich immer<br />

sehr hilfsbereit und fürsorgend<br />

sind, fiel das Eingewöhnen in<br />

die neue Umgebung nicht sonderlich<br />

schwer. Ein Crashkurs<br />

im Schwedischen in den ersten<br />

Wochen vor Semesterbeginn<br />

sollte dafür sorgen, dass man<br />

während seines Aufenthalts<br />

nicht ganz verhungern würde<br />

und wenigstens ein Bier bestellen<br />

kann. Außerdem bekam<br />

man eine ganze Reihe von<br />

Tutoren und Mentorengruppen<br />

an die Seite gestellt, die sich<br />

um einen kümmern und bei<br />

Problemen helfen sollten.<br />

Herz des ganzen Studentenlebens<br />

sind die so genannten<br />

nationer, die alle nach den<br />

Regionen Schweden benannt<br />

sind, z.B. Västgöta Nation, Östgöta<br />

Nation oder Lunds Nation.<br />

Sie sind eine Art Studentenverbindungen,<br />

die aus den früheren<br />

schwedischen Landsmannschaften<br />

entstanden. Jeder<br />

schwedische Student muss so<br />

einer nation beitreten, wobei<br />

dies früher üblicherweise diejenige<br />

war, aus dessen Region<br />

man stammte. Es gab sogar<br />

richtige Wettkämpfe zwischen<br />

den nationer, heute ist das<br />

allerdings nicht mehr so üblich,<br />

höchstens als Spaßkampf. Die<br />

aktiven Mitglieder dieser „Verbindungen“<br />

tragen manchmal<br />

sogar Bänder, allerdings nur<br />

bei besonderen festlichen Anlässen,<br />

wie bspw. Bällen, und<br />

auch nicht verpflichtend. Neue<br />

Mitglieder, die sogenannten<br />

Aufgeschnappt:<br />

nowischer, waren<br />

meist unter sich und<br />

trugen die ersten<br />

Wochen einen (farblich<br />

sehr aparten) Anzug.<br />

Sie sahen damit<br />

zwar äußerst lächerlich<br />

aus, waren aber<br />

sehr stolz darauf (ein<br />

kleiner Vorschlag für<br />

unsere Füxe, oder?).<br />

Wie gesagt, hier liegt<br />

das Zentrum des Studentenlebens.<br />

Jede<br />

nation gibt jede<br />

Woche(!) an einem<br />

bestimmten Tag ihre<br />

Party, bietet Mittagund<br />

Abendessen an<br />

(in Schweden gibt es<br />

keine Mensa), lädt<br />

abends zum ungezwungenen<br />

(sehr<br />

preiswerten) Bier und<br />

veranstaltet große<br />

Feierlichkeiten in<br />

Lund, wie das traditionelle<br />

Lichterfest<br />

Lucia kurz vor Weihnachten.<br />

Dazu kamen<br />

dann noch diverse<br />

Willkommenspartys der Fachschaften,<br />

die Treffen der<br />

Mentorengruppen, usw. – kurz<br />

es war irgendwie immer etwas<br />

los in Lund.<br />

Vielleicht lockte das auch die<br />

drei <strong>Rappoltsteiner</strong> (Markus<br />

Raueiser, Michael Sigl und<br />

„Golfspieler sind Polospieler, die sich kein Pferd leisten können“ J. Deppe<br />

Sebastian Wegerhof) nach Lund,<br />

die zu Besuch kamen. Gut beladen<br />

mit rauhen Mengen an<br />

gut gekühlten, trinkbaren Kölner<br />

Spezialitäten kamen sie Oktober<br />

für ein paar Tage mal vorbei.<br />

Unter tatkräftiger Führung von<br />

Markus konnten wir nicht nur<br />

das nahe gelegene Kopenhagen<br />

erkunden, sondern auch<br />

das Lunder Studentenleben in<br />

vollen Zügen genießen – mindestens<br />

eine Party pro Abend<br />

war da schon Pflicht. Ich glaube<br />

es hat allen viel Spaß gemacht,<br />

auch mal so ein aktives<br />

Studentenleben außerhalb<br />

Deutschlands zu sehen.<br />

Abschließend möchte ich<br />

sagen, dieses Auslandssemester<br />

war sowohl sprachlich<br />

als auch kulturell eine tolle<br />

Erfahrung. Es hat neben dem<br />

Studium viel gebracht, eine<br />

prima Möglichkeit, ein neues<br />

Land und dessen Leute umfassend<br />

kennenzulernen.<br />

Ich kann nur jedem raten, es<br />

selbst einmal auszuprobieren,<br />

und wenn, so würde ich da auf<br />

jeden Fall Schweden als sehr<br />

nettes und gastfreundliches<br />

Land empfehlen.<br />

Kim Holger Opel<br />

30 HR 2 /<strong>2003</strong> HR 2 /<strong>2003</strong><br />

31


Der Altherrenvorstand ist der Ansicht, dass es – falls die HR regelmäßig einmal pro Semester<br />

erscheint – Sinn macht, die Protokolle der CCs und AHCs zumindest in Auszügen zu veröffentlichen,<br />

um der großen Mehrheit der Bundesbrüder, die nicht auf den Conventen anwesend waren, Kenntnis<br />

von neuen Entwicklungen und Entscheidungen zu geben. Der AH-Vorstand ist auch der Ansicht, dass<br />

diese Veröffentlichung nicht gegen die Verpflichtung verstößt, Conventsgeheimnisse „strengstens zu<br />

wahren“.<br />

AHC-, CC- und EHC vom 14.6.<strong>2003</strong> (Stiftungsfest)<br />

AHC: Auszüge<br />

Termin und Ort: Samstag, den<br />

14.6.<strong>2003</strong>, <strong>Rappoltsteiner</strong> Haus<br />

zu TOP 3<br />

Die Anträge auf Philistrierung<br />

der BbrBbr Dr. Thomas J.<br />

Pennekamp und Dr. Peter H.<br />

Pennekamp werden einstimmig<br />

angenommen.<br />

TOP 5<br />

Die vom Phil-xxxx Bbr Josef<br />

Deppe vorgelegten Anträge auf<br />

Änderung der Satzung, um das<br />

Geschäftjahr ebenso wie der<br />

Hausverein Giersberg dem Kalenderjahr<br />

anzugleichen, werden<br />

bis auf eine kleine Änderung<br />

angenommen.<br />

Folgende Änderungen wurden<br />

einstimmig beschlossen:<br />

§ 131 alt: Rechnungsjahr für<br />

die AH-Kasse ist die Zeit<br />

vom 1.10. bis 30.09. des<br />

folgenden Jahres<br />

neu: Rechnungsjahr für die<br />

Altherrenkasse ist das<br />

Kalenderjahr<br />

§ 132 alt: Der Beitrag für das<br />

laufende Rechnungsjahr wird<br />

am 1. November fällig.<br />

neu: Der Beitrag für das laufende<br />

Rechnungsjahr wird<br />

am 1. März fällig.<br />

§ 134 alt: Diese (Kassenprüfer)<br />

haben jeweils zum AHC des<br />

WS einen Kassenbericht zu<br />

geben.<br />

neu: Diese (Kassenprüfer)<br />

haben jeweils zum AHC des SS<br />

einen Kassenbericht zu geben.<br />

Der Phil-xxxx teilt noch mit,<br />

dass er in Abstimmung mit<br />

dem Hausverein<br />

- die Beiträge in EURO nach<br />

unten abrunden werde.<br />

- nach der Umstellung auf das<br />

Kalenderjahr das Vierteljahr<br />

Oktober-Dezember gesondert<br />

einziehen werde.<br />

TOP 6<br />

Da Bbr Josef Deppe jetzt das<br />

Amt des Phil-xxxx bekleidet,<br />

wird Bbr Ferdinand Demers einstimmig<br />

als Nachfolger zum<br />

Kassenprüfer des AHV Rappoltstein-Eckart<br />

gewählt.<br />

TOP 7<br />

Der Bericht von Bbr Fritz Ortwein<br />

über die <strong>HOH</strong>-PAPPOLTSTEIN<br />

muss entfallen, da dieser sich<br />

dieser im Urlaub befindet.<br />

Der Philistersenior und andere<br />

Mitglieder des AHC heben an<br />

dieser Stelle die außerordentliche<br />

Leistung von Fritz Ortwein<br />

hervor, der in Tag- und<br />

Nachtarbeit diese Ausgabe erstellt<br />

hat, obwohl eine entsprechende<br />

Vorarbeit nicht gegeben<br />

war. Die <strong>HOH</strong>-PAPPOLTSTEIN<br />

zeichne sich durch hohe<br />

Qualität in Form und Inhalt aus<br />

und sei Gewinn und Aushängeschild<br />

für die Korporation. Dafür<br />

gebühre ihm unser besonderer<br />

Dank und unsere Anerkennung.<br />

Protokoll: Phil-xxx Bernd Liening<br />

CC: Auszüge<br />

Termin und Ort: Samstag, den<br />

14.6.<strong>2003</strong>, <strong>Rappoltsteiner</strong> Haus<br />

TOP 6<br />

Neuwahl des aktiven Ehrengerichts<br />

Folgende BbrBbr wurden als<br />

Mitglieder gewählt bzw. wiedergewählt:<br />

aus der Altherrenschaft:<br />

AHAH P. Herzogenrath<br />

(Vorsitzender Richter),<br />

F. Moors<br />

aus der Aktivitas:<br />

BbrBbr T. Többens,<br />

H. Ammermann, S. Rötzel;<br />

Vertreter: S. Wegerhoff<br />

Protokoll: Phil-xxx Bernd Liening<br />

EHC: Auszüge<br />

Auf der Mitgliederversammlung<br />

des Hausvereins Giersberg e.V.<br />

vom 14. Juni <strong>2003</strong> wurde u.a.<br />

einstimmig beschlossen, ab<br />

dem 01. Januar 2004 das<br />

Geschäftsjahr an das Kalenderjahr<br />

anzugleichen (bisher lief das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Oktober<br />

bis zum 30. September). Mit<br />

diesem Beschluss ergibt sich<br />

zwangsläufig die Notwendigkeit,<br />

für die Zeit vom 1. Oktober –<br />

31. Dezember <strong>2003</strong> ein Rumpfgeschäftsjahr<br />

einzubauen. Es<br />

wurde beschlossen, dass die<br />

Beiträge für das Rumpfgeschäftsjahr<br />

zum 1. November<br />

<strong>2003</strong> fällig sind. Die bisherigen<br />

Einzugsermächtigungen zum<br />

15. November, zum 15. Januar<br />

und zu den Quartalsdaten<br />

behalten ihre Gültigkeit mit der<br />

Einschränkung, dass für das<br />

Rumpfgeschäftsjahr alle Daten<br />

auf den 1. November <strong>2003</strong> umgestellt<br />

werden, es sei denn,<br />

ein Bundesbruder widerspricht<br />

schriftlich dieser Regelung.<br />

Die Jahresbeiträge ab dem<br />

1.1.2004 werden für alle<br />

Bundesbruder, die pünktlich bis<br />

zum Fälligkeitstag (1. Februar)<br />

oder vierteljährlich mit Lastschriftverfahren<br />

zahlen, um rd.<br />

7% vermindert. Im einzelnen<br />

wurden folgende Beschlüsse<br />

50jähriges Priesterjubiläum<br />

von Bbr Joseph Criqui!<br />

Unser EM Père Jospeh G. Criqui feierte<br />

mit 250 geladenen Gästen aus Kirche,<br />

Politik und Wirtschaft am 6. Juni <strong>2003</strong><br />

den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe.<br />

Stolz zeigt er uns die von Papst Johannes Paul II.<br />

unterzeichnete Urkunde.<br />

Rappoltstein gratuliert herzlich!<br />

einstimmig gefasst:<br />

Der Jahresbeitrag beträgt für<br />

Urphilister:<br />

(ohne Einzugsermächtigung<br />

und Zahlung nach dem 1.2.)<br />

220,00 €<br />

Urphilister:<br />

(mit Lastschriftverfahren oder<br />

Zahlung bis einschl. 1.2.)<br />

200,00 €<br />

Urphilister:<br />

(verminderter Beitrag, z.B. für<br />

Berufsanfänger) 1) 154,00 €<br />

Bandphilister:<br />

(ohne Einzugsermächtigung<br />

und Zahlung nach dem 1.2.)<br />

110,00 €<br />

Bandphilister:<br />

(mit Lastschriftverfahren oder<br />

Zahlung bis einschl. 1.2.)<br />

100,00 €<br />

Urphilister:<br />

(Zahlung 1/4jährlich 2) ) 1)<br />

53,00 €<br />

Bandphilister:<br />

(Zahlung 1/4jährlich 2) )<br />

1) 26,50 €<br />

1) nur möglich mit Einzugsverfahren<br />

2) 1.2.; 1.5.; 1.8.; 1.11.<br />

Text: Schatzmeister Otto Neteler<br />

Soweit der Auszug aus den<br />

Beschlüssen der Mitgliederversammlung<br />

des Hausvereins<br />

Giersberg e.V. vom 14. Juni<br />

<strong>2003</strong> über die Änderung des<br />

Geschäftsjahres und die Neufestsetzung<br />

der Beiträge.<br />

Jeder Bundesbruder ist mit<br />

individuellem Anschreiben über<br />

weitere Details informiert worden.<br />

32 HR 2 /<strong>2003</strong> HR 2 /<strong>2003</strong><br />

33


Im Rahmen der Semesterschlusskneipe – besser „Couleurstudentischen Feierstunde zum<br />

Semesterabschluss“ - des SS <strong>2003</strong> wurden die BbrBbr Coco Hahn, Reinhard Kelkel, Willi<br />

Münchhalfen und Paul Forsch mit dem 100-Semester-Band für ihre 50jährige Treue zu unserem Bund<br />

geehrt. Bbr Paul Forsch sprach für die Geehrten.<br />

Hohes Präsidium,<br />

Hoher Philistersenior,<br />

Hohe Festkorona,<br />

gerne entspreche ich der Bitte<br />

des hohen Philisterseniors, im<br />

Zusammenhang mit der heutigen<br />

Verleihung des 100-Semesterbandes<br />

an vier Bundesbrüder<br />

ein paar Worte an die Korona<br />

zu richten. Ich möchte meine<br />

Gedanken festmachen an dem,<br />

was Aristoteles einmal als<br />

„Weisheit der Alten“ formuliert<br />

hat: „Angenehm ist am Gegenwärtigen<br />

die Tätigkeit, am Vergangenen<br />

die Erinnerung und<br />

am Zukünftigen die Hoffnung“.<br />

Zunächst darf ich sagen, dass<br />

die Geehrten die „Tätigkeit“,<br />

heute auf das <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Haus zu kommen und hier in<br />

Die Weisheit der Alten<br />

einer „Couleurstudentischen<br />

Feierstunde“ das 100-Semesterband<br />

zu erhalten, als sehr<br />

angenehm empfinden. Wir dürfen<br />

uns vor allem bei Dir, hoher<br />

Philistersenior, für die freundlichen<br />

und persönlichen Worte<br />

bedanken, die du für jeden von<br />

uns gefunden hast.<br />

Danken möchten wir auch dafür,<br />

dass sich die Führung der Verbindung<br />

offenbar kurzfristig dazu<br />

entschlossen hat, die Verleihung<br />

des 100-Semesterbandes in<br />

einem Rahmen vorzunehmen,<br />

der sich von dem Prozedere<br />

einer Kneipe angenehm unterscheidet.<br />

Ich hoffe, dass<br />

meine Conjubilare mir auch in<br />

diesem Punkte zustimmen.<br />

Bei Schopenhauer – nachzulesen<br />

in seinen bekannten<br />

„Aphorismen zur Lebensweisheit“<br />

- sind Philister „Menschen<br />

ohne geistige Bedürfnisse“ –<br />

„Leute, die immerfort auf das<br />

Ernstlichste beschäftigt sind<br />

mit einer Realität, die keine hat.“<br />

Demgegenüber sind in unserer<br />

Verbindung Philister Menschen,<br />

die, wenn sie ein halbes<br />

Jahrhundert treu und wahr zur<br />

Fahne Rappoltsteins gestanden<br />

haben, besonders geehrt<br />

werden. Mit angenehmer und<br />

dankbarer Freude registrieren<br />

die neuen „Bandinhaber“ den<br />

Unterschied in der Wertschät-<br />

zung von Philistern zwischen<br />

Schopenhauer und Rappoltstein.<br />

Ein Jubiläum wie das heutige<br />

weckt, und damit komme ich<br />

zu meinem zweiten Punkt,<br />

eine Vielzahl angenehmer<br />

Erinnerungen. Gerne erinnere<br />

ich mich an unseren ersten<br />

Fuxmajor, den leider schon verstorbenen<br />

Ottomar Krebs. Er<br />

war ein Meister der spitzen<br />

Bemerkungen und ein Freund<br />

scharfsinniger, um nicht zu<br />

sagen zynischer Redewendungen.<br />

Einer seiner kaum ernst<br />

gemeinten Sprüche lautete:<br />

„Es gibt Verlobungen, die gut<br />

ausgehen, und solche, die in<br />

die Ehe führen.“<br />

Unser zweiter Fuxmajor, Klaus<br />

Vaterrodt, war schon damals<br />

ein Mann der Tat und der<br />

schnellen Entschlüsse. Sein Verständnis<br />

volkswirtschaftlicher<br />

Zusammenhänge war gut, aber<br />

nicht lückenlos. Deshalb hatte<br />

er seinerzeit einige Schwierigkeiten,<br />

im Examen eine Klausur<br />

mit dem trivial anmutenden<br />

Thema „Kann es zuviel Geld<br />

geben?“ zu schreiben. In der<br />

Mensa ließ er sich damals aufmerksam<br />

erläutern, was er zu<br />

diesem Thema alles hätte<br />

schreiben können.<br />

Erinnernswerte Beispiele für die<br />

Burschenherrlichkeit vergangener<br />

Zeiten waren die diversen<br />

34 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Fuxenfahrten nach Oberraden<br />

in der Eifel, wo die Familie Lenz<br />

einen Bauernhof besaß. In angenehmer<br />

Erinnerung geblieben<br />

ist auch die gemeinsame Auslandsreise<br />

mit Willi Münchhalfen,<br />

Reinhard Kelkel, Arthur Herzig<br />

und Heinz Schmitz nach<br />

Nauders in Tirol. Unsere Finanzmittel<br />

waren damals – zehn<br />

Jahre nach Kriegsende –<br />

äußerst bescheiden. Um am<br />

Reschenpass und in Nauders in<br />

den Genuss von „vino rosso“<br />

zu kommen, mussten wir jede<br />

Menge Studentenlieder singen.<br />

Der Erfolg unserer Gesangsvorträge<br />

war unerwartet groß und<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„umwerfend“. Die Beteiligten<br />

werden wissen, was mir bei<br />

dieser Bemerkung durch den<br />

Sinn geht.<br />

Während unserer aktiven Zeit<br />

wurde jedoch nicht nur der<br />

Fidulität und der Freundschaft<br />

gefrönt. Es wurde auch schon<br />

damals um neue Formen studentischen<br />

Zusammenseins<br />

gerungen. Mit Genugtuung und<br />

Stolz erinnere ich mich daran,<br />

als Fuxmajor bewusst darauf<br />

verzichtet zu haben, mit den<br />

Füxen den sogenannten „Bierkomment“<br />

einzustudieren. Statt<br />

dessen haben wir damals die<br />

Beschäftigung mit der katholischen<br />

Soziallehre – Stichwort<br />

„rerum novarum“ und „quadragesimo<br />

anno“ – in den Mittelpunkt<br />

unserer wöchentlichen<br />

Zusammenkünfte gestellt. Das<br />

war, wie ich meine, „Revolution<br />

vom Feinsten“.<br />

Schon damals wurden eine<br />

Vielzahl von Versuchen unternommen,<br />

die Verbindung von<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

„alten Zöpfen“ zu befreien und<br />

nach neuen Formen des Verbindungslebens<br />

zu suchen.<br />

Heribert Johlen schrieb 1958 in<br />

der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> einen<br />

nachdenklichen Artikel über<br />

Sinn und Unsinn des Farbentragens.<br />

Paul Decker machte<br />

den Versuch, ein Semesterprogramm<br />

ohne Kneipen auf<br />

die Beine zu stellen. Ich selbst<br />

habe mir etwa zur gleichen Zeit<br />

vom damaligen Philistersenior<br />

Üles Decker, den Vorwurf eingehandelt,<br />

Rappoltstein in<br />

einen „politischen Debattierklub“<br />

umfunktionieren zu wollen.<br />

Vieles von dem, was damals<br />

angedacht worden ist, bestimmt<br />

auch heute noch die Diskussion<br />

um die Zukunft der studentischen<br />

Verbindungen. Damit<br />

komme ich zu meinem dritten<br />

und letzten Punkt.<br />

Ich hoffe und wünsche, dass<br />

bei Rappoltstein auch in weiteren<br />

fünfzig Jahren noch 100-<br />

Semesterbänder verliehen werden.<br />

Das wird aber, denke ich,<br />

nur dann der Fall sein, wenn<br />

die Verbindung durch ihre<br />

Programmatik und ihr Auftreten<br />

die jungen Studenten davon<br />

überzeugen kann, dass sie<br />

auch im 21. Jahrhundert eine<br />

sinnvolle und wichtige Aufgabe<br />

in der Gesellschaft erfüllt – vor<br />

allem, dass sie die Ziele der<br />

Universität – Forschung und<br />

Lehre, Bildung und Wissenschaft,<br />

Dialog zwischen den<br />

Fakultäten – aktiv und nachhaltig<br />

zu unterstützen in der Lage<br />

ist.<br />

Heute macht sich in vielen<br />

Korporationen so etwas wie<br />

Endzeitstimmung breit. Dazu<br />

möchte ich sagen: Krise kann<br />

durchaus ein produktiver Zustand<br />

sein. Man muss ihr nur<br />

durch geeignete Antworten den<br />

Beigeschmack der Unausweichlichkeit<br />

nehmen. Die Quantität<br />

und Qualität der Auseinandersetzung<br />

über notwendige<br />

Veränderungen werden ein<br />

wichtiges Indiz für die noch<br />

vorhandene Vitalität der studentischen<br />

Verbindungen im<br />

Allgemeinen und Rappoltsteins<br />

im Besonderen sein.<br />

Goethe hat sicher recht, wen er<br />

an einer Stelle sagt: „Es gibt<br />

kein Vergangenes, das man<br />

zurücksehnen dürfte, sondern<br />

nur ein ewig Neues, das sich<br />

aus den erweiterten Elementen<br />

des Vergangenen gestaltet. Die<br />

echte Sehnsucht muss stets<br />

produktiv sein, ein neues<br />

Besseres zu erschaffen.“<br />

Ich gebe der Hoffnung Ausdruck,<br />

dass Rappoltstein über die<br />

Kraft und die Vitalität verfügt,<br />

den, wie ich glaube, notwendigen<br />

Prozess der Veränderung<br />

voranzutreiben und damit die<br />

Voraussetzung dafür zu schaffen,<br />

dass auch in fünfzig Jahren<br />

noch 100-Semesterbänder verliehen<br />

werden. In diesem Sinne<br />

bitte ich die Korona, das Glas<br />

zu erheben und auf die Zukunft<br />

Rappoltsteins anzustoßen.<br />

Auf Rappoltstein!<br />

Paul Forsch<br />

35


In der letzten <strong>HOH</strong>-RAPPOLT-<br />

STEIN wurde über die Fruchtbarkeit<br />

in den Landkreisen<br />

Cloppenburg und Vechta, besonders<br />

aber in der Gemeinde<br />

Emstek berichtet: „Damit ist<br />

Emsteck die fruchtbarste Gemeinde<br />

im fruchtbarsten Landkreis<br />

Deutschlands.“<br />

Und weiter hieß es in der HR:<br />

„Eines aber irritiert mich, und<br />

ich erkenne den Zusammenhang<br />

nicht. In … Emsteck: (werden)<br />

jede Stunde 600 Schweine<br />

geschlachtet. Franjo, weißt Du,<br />

wieso?“<br />

Und Franjo, der Emsteker, weiß<br />

wieso!<br />

Von:<br />

Franz-Josef.Moors@t-online.de<br />

Gesendet:<br />

Dienstag, 1. Juli <strong>2003</strong> 16:31<br />

An:<br />

Fritz.Ortwein@netcologne.de<br />

Betreff:<br />

Hoh Rappoltstein –<br />

Fruchtbarkeitsdebatte<br />

Lieber Flönz!<br />

Dass ich … Forschungsaufgaben<br />

zudiktiert bekommen<br />

würde, habe ich nicht erwartet.<br />

Ich bin eigens ins Oldenburger<br />

Land gefahren und habe mich<br />

zu sondierenden Gesprächen<br />

in Emstek aufgehalten.<br />

Wie ich erfuhr – ich ahnte es<br />

schon – gibt es Gründe für die<br />

Fruchtbarkeit. …<br />

Bei den Schweinen war die<br />

Lösungsfindung kompliziert.<br />

Ich lasse mal die Notwendigkeiten<br />

des Hamburger bzw.<br />

Oldenburger Fruchtbarkeiten<br />

Kölner Großmarktes außer<br />

acht, sowie die wirtschaftlichen<br />

Erfordernisse diverser<br />

Schlachthöfe. Schon wenn man<br />

sich der Region auf der<br />

Autobahn nähert, umfängt<br />

einen süßer Duft. Im Gespräch<br />

mit der Bevölkerung stellt man<br />

dann fest, dass es eine strenge<br />

Affinität zum Schwein gibt.<br />

Sie werden in langen sehr komfortablen<br />

Räumen gehalten<br />

und sind der Augapfel eines<br />

jeden oldenburgischen Landwirts.<br />

Hier kann man nachempfinden,<br />

was Bärbel Höhn mit ihrer<br />

Schweineordnung in Nordrhein-<br />

Westfalen meinte. Ich zitiere:<br />

„Für die Betreuung der Tiere ist<br />

entsprechend der bisherigen<br />

Regelung in § 10 Abs. 2 der<br />

Schweinehaltungsverordnung<br />

sicherzustellen, dass jedes Tier<br />

mindestens einmal morgens<br />

und abends überprüft wird. Die<br />

für die Betreuung verantwortlichen<br />

Personen sind im<br />

Genehmigungsverfahren zu<br />

benennen.“<br />

Die lieben Oldenburger machen<br />

all das und noch mehr. Sie erfüllen<br />

sogar die vom Oppositionsführer<br />

in NRW, unserem Bbr<br />

Jürgen Rüttgers gestellte Forderung,<br />

bei der Überprüfung<br />

auch Blickkontakt herzustellen.<br />

Bei so viel Liebe und Zuwendung<br />

ist die Vermehrung ein<br />

resultierendes Produkt.<br />

Damit die Schweine auf die<br />

Dauer nicht die rechtschaffenen<br />

Oldenburger verdrängen,<br />

müssen sie geschlachtet werden.<br />

Um die Trauer in diesem<br />

Landstrich in Grenzen zu halten,<br />

hat man sich geeinigt, das<br />

Schlachtfest nur einmal im<br />

Monat stattfinden zu lassen.<br />

Daraus ergibt sich die Verdichtung<br />

von 600 geschlachteten<br />

Schweinen/Stunde.<br />

Wenn Du übrigens mal an so<br />

einem Tag in der Gegend bist,<br />

siehst Du an den traurigen<br />

Mienen der Menschen, dass<br />

wieder Blutwurst- und Göttetag<br />

ist.<br />

Gruß Franjo<br />

Stabuli porcus vulgaris Oldenbugensis… …und hier noch zwei. Rechts, das ist<br />

Bbr Dieter Meier aus Süd-Oldenburg<br />

36 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Der Stammtisch des AHV<br />

Rappoltstein-Eckart, der an<br />

jedem dritten Freitag eines<br />

Monats stattfindet, erfreut sich<br />

nach wie vor guten Zuspruchs.<br />

In den 80er und 90er Jahren erging<br />

an die Bundesbrüder in Köln<br />

und Umgebung allmonatlich<br />

eine Einladung des Philxx, später<br />

in größeren Abständen zur<br />

besseren Vorplanung. Jahrelang<br />

trafen sich die AHAH mit<br />

Ihren Damen „Bei d’r Tant“,<br />

später lange Zeit im „Ratskeller“,<br />

der seit Jahren<br />

aber geschlossen ist.<br />

Da in Kürze dort vor<br />

der Tür in offener<br />

Bauweise eine neue<br />

U-Bahn-Station errichtet<br />

wird, was sich<br />

sicherlich einige Jahre<br />

lang hinziehen wird,<br />

findet die Stadt Köln<br />

vorerst keinen Pächter<br />

für das Lokal, das uns<br />

gut gefallen hat.<br />

Wir zogen dann um in „Brungs<br />

Weinstuben“, saßen einen<br />

Sommer lang dort draußen,<br />

drinnen wurde es uns auf die<br />

Dauer zu eng. Ich habe dem<br />

damals amtierenden Philxx<br />

– und der alleine ist für den<br />

Stammtisch der zuständige<br />

Mann! – dann das Restaurant<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Stammtisch<br />

„Zur alten Münze“ gezeigt,<br />

deren Wirt ich seit vielen<br />

Jahren kenne. Die Lokalitäten<br />

erschienen uns sehr geeignet.<br />

Die Küche kann man nur als<br />

gut bezeichnen, die Speisekarte<br />

ist recht vielseitig,<br />

Reißdorf-Kölsch verträgt jeder<br />

gut, gute und recht günstige<br />

Weine gibt es auch, die<br />

Bedienung lässt nichts zu wünschen<br />

übrig.<br />

Da in den Wintermonaten<br />

(September – März) das Lokal<br />

immer sehr gut besucht ist, hat<br />

es sich als sinnvoll herausgestellt,<br />

dass ich als alter<br />

Bekannter des Wirtes ihm am<br />

Abend vorher mitteile, für wie<br />

viele Teilnehmer der Tisch vorbereitet<br />

werden soll. Ich habe<br />

eine Dauerliste mit denen, die<br />

fast immer kommen, die rufen<br />

nur an, wenn sie einmal etwas<br />

noch Besseres vorhaben.<br />

Unter unseren Dauer-Stammtisch-Brüdern<br />

sind alleine fünf<br />

Witwen ehemaliger Bundesbrüder,<br />

über deren Besuch wir<br />

uns immer freuen. Alle anderen<br />

Interessenten sind gebeten<br />

sich bei mir zwei oder drei Tage<br />

vorher unter der Telefon-<br />

nummer 7 12 14 12 kurz zu<br />

melden.<br />

Seit Jahren führen wir ein<br />

Gästebuch. Bbr Klaus Gormanns<br />

zeichnet dazu jedesmal ein<br />

neues Bildchen, alle unterschreiben<br />

und schmunzeln über<br />

seine jecken Einfälle. Ein Ur-<br />

Eckarte dazu: „Dä hätt dat fröher<br />

och schon immer jemaht.“<br />

Die „Alte Münze“ liegt unmittelbar<br />

vor der Römermauer in der<br />

Pectrudengasse unterhalb des<br />

Chores von St. Maria im Kapitol.<br />

Dort, wo wir heute sitzen, floss<br />

früher Vater Rhein. Und manchmal<br />

hatten die Römer hier ihre<br />

Nachen auf den Strand gezogen!<br />

Gesprächsstoff gibt es immer,<br />

es wird viel gelacht. Für uns<br />

Ältere: Die Hauptsache ist,<br />

dass unsere Frauen sich dort<br />

wohlfühlen. Platz genug gibt es<br />

auch für weitere Teilnehmer,<br />

wir freuen uns über<br />

jeden, dä kütt.<br />

Aus begründetem Anlass<br />

weise ich aber<br />

nochmals eindringlich<br />

darauf hin: Wer ein<br />

künstliches Gebiss hat,<br />

sollte es aber immer<br />

bei sich selbst führen<br />

und es nicht seiner<br />

Frau in die Tasche<br />

stecken. Möglicherweise<br />

kommt die<br />

nämlich ein wenig viel später,<br />

da sie in der Stadt noch Besorgungen<br />

zu machen hatte.<br />

„Jeden dritten Freitag im Monat<br />

um 18.30 Uhr in der Alten<br />

Münze sei’s Panier!“<br />

Elmar Heimerzheim<br />

37


†<br />

Im Memoriam – Eine Ergänzung<br />

Die <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> hat<br />

sein „Lebensbild“ und seinen<br />

„Lebensbericht“ in #63, 1/1998<br />

veröffentlicht.<br />

Anlass war die Tatsache, dass<br />

Bbr Gros als Bandinhaber der<br />

Eckart 1977 auch das <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Band zwar de jure nicht<br />

aber de facto erhalten hat und<br />

wir ihm dieses über 20 Jahre lang<br />

schuldig geblieben waren. Mit<br />

bedauerndem Unterton schrieb<br />

er damals, dass er aufgrund<br />

seines Alters und der Entfernung<br />

nach Köln nie Gelegenheit<br />

gefunden habe, das <strong>Rappoltsteiner</strong><br />

Band entgegenzunehmen.<br />

Nicht einmal „unser (sic!)<br />

Haus“ kenne er. Der Philistervorstand<br />

hat daraufhin veranlasst,<br />

dass unser in Wien<br />

lebender Bbr Clemens Schülgen<br />

v/o Clemente unserem Bbr Gros<br />

namens und im Auftrag des Vorstandes<br />

unser Band überreichte.<br />

Wir trauern um unsere Verstorbenen Wir trauern um unsere Verstorbenen<br />

Hans-Egon Gros v/o Dr. cer. Castor (Nc, Ain, Ca, Cl, F-B, The, V-B, Eck<br />

und Rap) * 23.5.1904 rez. 13.12.1922 † 4.8.2001<br />

xxxx(2), xx, Philxx, Philx, EhrenPhilx, 1968 –1977 Vorsitzender des ÖCV-AHB, Träger des<br />

Wollekbandes und Ehrenvorsitzender des ÖCV-AHB<br />

Clemente berichtete am<br />

28.8.98: „Bbr Gros ist bei<br />

bester Gesundheit. Eine reine<br />

Freude ist es, mit ihm zu plaudern.<br />

Was hat er ein reiches<br />

Leben! Er selbst bezeichnet<br />

sich auch als „Hans im Glück!“<br />

Bei einer guten Wiener Jause<br />

hat er mir viel erzählen können.<br />

Nachdenklich und bescheiden<br />

wird man, wenn man seinen<br />

solch langen Lebenslauf vorgeführt<br />

erhält. Zum Schluss sei<br />

angeführt, dass sich unser Bbr<br />

Gros sehr gefreut hat, dass<br />

eine doch so ferne Verbindung,<br />

die er mehr oder weniger zufällig<br />

über ein Ehrenband der<br />

Eckart nun angehört, ihn nicht<br />

vergessen hat und das Band,<br />

das ihm zusteht, ihm nicht vorenthalten<br />

wurde. Solche Begebenheiten<br />

zeigen auf, dass sich<br />

Arbeit für die Rappoltstein eben<br />

doch lohnt.“ Soweit Clemetes<br />

Bericht von der Bandübergabe.<br />

Ob wir später dann vom Ableben<br />

unseres Bundesbruders<br />

rechtzeitig erfahren haben und<br />

ob wir uns in die Reihe der<br />

Kondulanten eingereiht haben,<br />

ist nicht mehr festzustellen. Als<br />

Nachruf jedenfalls erschien der<br />

Abdruck eines Academia-<br />

Artikels in HR #67, 2/2000,<br />

leider ohne auf die o.e.<br />

Ereignisse einzugehen.<br />

Aus heiterem Himmel erreichte<br />

uns dann im November 2000<br />

die Information eines Wiener<br />

Notars und Cartellbruders, dass<br />

„der Erblasser in seinem Testamentsnachtrag<br />

vom 7.10.1998<br />

die nachstehende, Euch betreffendeTestamentsanordnung<br />

getroffen hat: Legate<br />

noch offen – ÖSh 20.000,00<br />

für Rappoltstein-Köln.“<br />

Es würde hier zuviel Raum einnehmen,<br />

die Schwierigkeiten zu<br />

schildern, die daraus entstanden,<br />

dass „Rappoltstein“ keine<br />

juristische Person ist und der<br />

Vorstand damit auch keine<br />

Legitimation besitzt, für eine<br />

solche „Unperson“ tätig zu sein.<br />

Jedenfalls konnte durch Einschaltung<br />

unserer Juristen<br />

erreicht werden, dass alle<br />

Hindernisse beseitigt werden<br />

konnten.<br />

Und so kam es, dass der damalige<br />

Philxxxx Ferdi Demers<br />

plötzlich die AHV-Kasse um völlig<br />

unerwartete ÖSh 20.000,00<br />

aufgefüllt sah.<br />

Wenn auch schon drei Jahre<br />

vergangen sind, so scheint mir<br />

diese kleine Geschichte der Erwähnung<br />

wert. Und nicht nur<br />

das. Sie zu verschweigen, wäre<br />

geradezu sträflich. Denn sie beweist<br />

eines, besonders unseren<br />

jungen Bundesbrüdern: dass<br />

wie durch Handeln bewiesen,<br />

das Versprechen, das wir zur<br />

Burschung abgeben, über den<br />

Tod hinaus nachwirkt.<br />

Unser später, allerherzlichster<br />

Dank gilt einem vorbildhaften<br />

CVer, unserem Bbr Hans-Egon<br />

Gros! R.I.P. F Ortwein<br />

Hermann Meierhans<br />

* 9.5.1929, rez. 21.12.1950 † 3.7.<strong>2003</strong><br />

Am 30.07.<strong>2003</strong> ist unser Bundesbruder<br />

Hermann Meierhans<br />

in Recklinghausen nach langem<br />

Krankenlager im Alter von 74<br />

Jahren einem Krebsleiden erlegen.<br />

Geboren wurde Hermann am<br />

9.5.1929 in Recklinghausen.<br />

Hier verbrachte er auch seine<br />

Schulzeit und hat im Februar<br />

1949 am humanistischen Gymnasium<br />

sein Abitur abgelegt.<br />

Danach nahm er das Studium<br />

der Rechtswissenschaften in<br />

Köln auf und hat sich schon<br />

bald Rappoltstein angeschlossen,<br />

am 21.12.1950 wurde er<br />

rezipiert. Im SS 1952 war er<br />

bei der Verbindung xxxx und<br />

mehrere Semester lang unentbehrlicher,<br />

grandioser Bierorganist.<br />

Sein Studium hat er rasch<br />

hinter sich gebracht. Nach dem<br />

Referendarexamen kehrte er<br />

nach Recklinghausen zurück<br />

und ist in die größte Anwaltspraxis<br />

am Ort eingetreten, in<br />

der er bis zu diesem Jahr gewirkt<br />

hat. Von 1965 bis Anfang<br />

diesen Jahres war er Notar mit<br />

der größten Notariatspraxis im<br />

ganzen Kreis. Er ist mit Leib<br />

und Seele Notar gewesen und<br />

hat in dieser Tätigkeit bis ins<br />

hohe Alter gearbeitet. Anfang<br />

diesen Jahres hat er noch am<br />

Tag, als er ins Krankenhaus<br />

musste, die letzte Beurkundung<br />

vorgenommen.<br />

Berufspolitisch war er über<br />

viele Jahre in der Kammerversammlung<br />

und dem Vorstand<br />

der Notarkammer tätig. Daneben<br />

hatte er in Recklinghausen<br />

über Jahre den Vorsitz in mehreren<br />

überregionalen Vereinen.<br />

Im CV Altherrenzirkel Recklinghausen<br />

hat er sich bereits früh<br />

engagiert und zwei Jahre den<br />

Vorsitz innegehabt.<br />

Im Jahr 1960 hat Hermann<br />

Meierhans geheiratet. Aus der<br />

Ehe mit seiner Frau Gertrud,<br />

geb. Bücheleres, gingen 2 Söhne<br />

hervor, von denen der eine in<br />

die Fußstapfen des Vaters trat<br />

und der andere sich der plastischen<br />

Chirurgie zuwandte.<br />

Das sind die nüchternen Fakten<br />

eines 74 jährigen Lebens, die<br />

aber nur wenig über Wesen und<br />

Charakter von Hermann aussagen.<br />

Wir haben zur selben Zeit<br />

in Köln studiert, er war bei<br />

Rappoltstein und ich bei Eckart<br />

aktiv. Während unserer Studienzeit<br />

haben wir uns nie gesehen.<br />

Als liebenswerten Bundesbruder,<br />

der jedem half, wo er<br />

nur konnte, habe ich ihn erst in<br />

Recklinghausen kennengelernt.<br />

Zwischen unseren Familien entstand<br />

im Laufe der Jahre eine<br />

enge Beziehung. Mir ist er über<br />

Jahrzehnte ein treuer verständnisvoller<br />

Freund in jeder<br />

Lebenslage gewesen.<br />

Am 5.8.<strong>2003</strong> haben wir ihn<br />

unter Beteiligung zahlreicher<br />

Cartellbrüder in Recklinghausen<br />

zu Grabe getragen und ihm das<br />

Band Rappoltsteins in das<br />

Grab gelegt.<br />

Möge Gott der Herr ihm nach<br />

all den Leiden, die er erdulden<br />

musste, den ewigen Frieden<br />

schenken!<br />

Kurt Altenburger<br />

38 HR 2 /<strong>2003</strong> HR 2 /<strong>2003</strong><br />

39<br />


†<br />

Wolfgang Jungen<br />

* 13.9.1931, rez. 8.7.1953 † 19.8.<strong>2003</strong><br />

Am 19. August <strong>2003</strong> verstarb<br />

unser Bbr Wolfgang Jungen im<br />

Alter von 71 Jahren in München<br />

nach kurzer und schwerer Krankheit,<br />

die er mit großer Disziplin<br />

ertrug.<br />

Wolfgang wurde am 8. Juli 1953<br />

bei Rappoltstein zusammen<br />

mit Hans-Joachim Uhl und<br />

Ihren Austritt aus dem Bund haben erklärt:<br />

Gäntgen, Hans-Jörg v/o Dallas<br />

geboren am 9.5.1961<br />

rezipiert am 18.4.1980 bei Rap!<br />

ausgeschieden am 28.5.<strong>2003</strong><br />

Dr. jur., Richter<br />

Rap-xxx<br />

Wir trauern um unsere Verstorbenen<br />

Herbert Boving (†) rezipiert und<br />

in die Bierfamilie Scheich<br />

Heimerzheim – Klaus Vaterrodt<br />

aufgenommen. Im WS 1954/55<br />

gehörte er dem Chargenkollegium<br />

als Schriftführer an.<br />

Der „liebe“ Wolfgang war zwar<br />

zurückhaltend aber zielstrebig<br />

und konsequent in der Erreichung<br />

gesetzter Ziele. So<br />

schloss er sein Studium der<br />

Betriebswirtschaft in Köln mit<br />

dem Dipl.-Kfm. ab und promovierte<br />

anschließend mit seinen<br />

BbrBbrn Bert Knoop und<br />

Schäng Schröder in Graz zum<br />

Dr.rer.pol..<br />

Sein Berufsleben begann er als<br />

Prüfer. In dieser Zeit legte er<br />

die Prüfungen zum Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer ab.<br />

So qualifiziert wurde er 1970 in<br />

den Vorstand der Bayerischen<br />

Treuhand AG berufen und<br />

wechselte nach Fusion dieser<br />

Voß, Rudolf<br />

geboren am 21.2.1926<br />

rezipiert am 10.2.1950 bei Eck!<br />

scheidet aus zum 31.12.<strong>2003</strong><br />

Dr. med.dent., Zahnarzt,<br />

em. Prof. an der Universität Köln<br />

Gesellschaft 1983 in die übernehmende<br />

KPMG Deutsche<br />

Treuhand Gesellschaft AG, der<br />

er bis zu seiner Pensionierung<br />

als Vorstandsmitglied angehörte.<br />

Für seine Freunde und Bundesbrüder<br />

war er immer ein hilfsbereiter<br />

und zuverlässiger Kamerad,<br />

was auch seiner aktiven Mitarbeit<br />

bei ‘Lions’ entsprach.<br />

Im letzten Jahrzehnt unternahm<br />

er mit seiner Frau Ruth Reisen<br />

auf alle Kontinente, zum Teil, um<br />

seine dort studierenden Kinder<br />

zu besuchen. Diese Aktivität<br />

wurde ergänzt durch zweimal<br />

jährliche Aufenthalte in dem von<br />

ihm geliebten Norditalien.<br />

Neben seiner Frau hinterlässt er<br />

zwei promovierte Kinder, einen<br />

Sohn und eine Tochter.<br />

Sein enger Freundeskreis wird<br />

ihn vermissen!<br />

Klaus Vaterrodt<br />

Decker, Ludwig<br />

geboren am 7.10.1981<br />

rezipiert am 17.4.2002<br />

ausgeschieden am 23.4.<strong>2003</strong><br />

40 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Das diesjährige Treffen des Landesverbandes des ÖCV fand vom 2.– 4. Mai <strong>2003</strong> in Köln statt. Die<br />

Academia berichtete. Hier heißt es: „Das Festessen am Abend wurde bereichert durch einen humorvollen<br />

Vortrag unseres Cbr Dr. Wolfgang Bonn (Rd) über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der<br />

„Wiener und Kölner“.<br />

Kölner und Wiener: gleiche Brüder? gleiche Kappen?<br />

Ich bin Ur-ÖCVer und Mitglied<br />

der KÖStV Rudolfina Wien. In<br />

meiner Vaterstadt Köln wurde<br />

ich bei der KDStV Rappoltstein<br />

heimisch.<br />

Während meines Medizinstudiums<br />

bekam ich einen guten<br />

Einblick in die österreichische<br />

Mentalität. Deshalb kam ich<br />

der Bitte gerne nach, einige<br />

humorvoll-witzige Parallelen der<br />

Rheinländer mit den Österreichern<br />

aufzuzeichnen!<br />

Die gegenseitige Sympathie<br />

der Rheinländer und der Österreicher<br />

drückt sich ganz besonders<br />

in der gemeinsamen<br />

antipreußischen Haltung aus.<br />

Das verrückte „Zack Zack“ und<br />

„Ordnung ist Ordnung“, konnte<br />

gemütlichen Menschen das<br />

Leben nur schwer machen und<br />

war nicht dazu angetan selbstständig<br />

zu denken.<br />

Diese für Kölner gut zu verstehende<br />

filouartige Pfiffigkeit der<br />

Österreicher artikuliert sich<br />

auch in der Sprache: z.B. heißt<br />

der in Köln geborene „Klüngel“<br />

in Osterreich „Freunderlwirtschaft“.<br />

Der kölsche „leeve<br />

Jung“ ist im Alpenland ein<br />

„Stroßenengel“. Das herrlichentlastende<br />

kölsche „Schwade“,<br />

das Reden, nennt man im<br />

Süden „Plauschen“. So wie der<br />

Böhme, des Wieners Urahn,<br />

gern „über die Lait“ also über<br />

die Leute spricht, so heißt es<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

im Rheinland, dass der Kölner<br />

drei Sprachen beherrscht:<br />

1. Kölsch,<br />

2. Deutsch und<br />

3. „üvver andere Lück“.<br />

Vieles stimmt also überein,<br />

wird von Fall zu Fall jedoch<br />

etwas anders ausgedrückt. In<br />

Österreich gliedert man die<br />

Spezies Mensch in drei<br />

Kategorien. Es gibt glückliche,<br />

überglückliche und Wiener.<br />

Etwas allgemeiner profiliert sich<br />

die kölsche Menschenkunde.<br />

Unter der Voraussetzung, dass<br />

in Köln alle Gemütszustände,<br />

die vom Normalen abweichen,<br />

„jeck“ genannt werden, heißt<br />

es pauschal: „Jet jeck si mer<br />

all, ävver jede Jeck es anders“.<br />

Darin steckt unglaublich viel<br />

Weisheit, liebe Nicht-Kölner.<br />

Bevor man sich nämlich „üvver<br />

ne Kollech“ oder eine „us der<br />

puckelije Verwandschaff“ aufregt,<br />

sagt man sich still: „Nä<br />

es dä jeck“. Das ist „selischer<br />

Stuhlgang“, liebe Choleriker,<br />

der schützt vor Herzinfarkt und<br />

Bluthochdruck. Die positive<br />

Wirkung dieser Tendenz macht<br />

sich allerdings nur dann bemerkbar,<br />

wenn man auch das<br />

eigene „Jecksein“ akzeptiert.<br />

Kölner Erfahrungsschatz mit<br />

uneinsichtigen Mitmenschen:<br />

„Do bes jeck un weiß et nit un<br />

wann mer et dir säht, dann<br />

jläuvstet nit.“<br />

Ist die Stimmung am Boden<br />

singt der Österreicher: „Glücklich<br />

ist, wer vergisst, was nicht zu<br />

ändern ist.“ Der Kölner, insbesondere<br />

der kölsche Ehemann<br />

singt nicht, der führt lieber<br />

Selbstgespräche, um auch einmal<br />

zu Wort zu kommen. So<br />

lautet sein aufbauender Monolog<br />

en der Weetschaff op der<br />

Eck: „Mir jeit et jot. Ich ben jot<br />

drop! Mich kann hück keine!“<br />

In diese zufriedene Hochstimmung<br />

platzt dann aber aus heiterem<br />

Himmel „et ärm Dier“, wie<br />

man das rheinische Psychotief<br />

nennt. Kurzzeitige kölsche<br />

Panikäußerung: „Ävver wat es,<br />

wenn ich nur denke, dat et<br />

mir jut jeiht. Mein Jott, villeich<br />

jeiht mir baal schlääch!“<br />

Akutmaßnahme: „Nur nit drüvver<br />

nohdenke, tireck e Kölseh<br />

drop, weil: dan is et mir ejal.“<br />

Nun ein Wort zur gemeinsamen<br />

Historie:<br />

Köln war nach der Reformation<br />

der Garant der Habsburger<br />

Monarchie! Man darf nicht<br />

vergessen, dass die vierte ausschlaggebende<br />

Stimme der sieben<br />

Kurfürsten aus dem streng<br />

katholisch gebliebenen Kurköln<br />

41


kam. Das Votum des Kölner<br />

Erzbischofs gab den Ausschlag<br />

für Habsburg! Unter diesen<br />

Umständen müsste das österreichische<br />

Kürzel „KuK“ eigentlich<br />

Kaiser und Köllen heißen.<br />

Aber auch vor dem religiösen<br />

Umbruch waren die knauserigen<br />

Habsburger Kaiser Friedrich III.<br />

und sein Sohn Maximilian im<br />

spendablen Köln sehr oft zu<br />

Gast und fühlten sich hier „richtisch<br />

jot“, wie überhaupt Österreicher<br />

sich außerhalb ihres<br />

Landes immer wohler fühlen<br />

als zu Hause. Auf heimischem<br />

Boden wird viel „geraunzt“,<br />

also gemäkelt, im Ausland<br />

dagegen kommt der Stolz auf,<br />

ein Österreicher zu sein.<br />

Der erlernte kölsche Klüngel kam<br />

den unter chronischem Geldmangel<br />

leidenden Habsburger<br />

Regenten Ende des Mittelalters<br />

wie gerufen. In Köln bemühte<br />

man sich nämlich stets, den<br />

aktuellen Partner bei der<br />

„Kölschstange“ zu halten! So<br />

hieß der kölsche Grundsatz:<br />

„Wer überall seine Finger drin<br />

hat, kann keine Faust mehr ballen.“<br />

Deshalb ließ der Kölner<br />

beim gekonnten Klüngeln, anders<br />

als heute, möglichst alle<br />

mitmachen, denn „dann klapp<br />

et und keine lööf usem Ruder“.<br />

Das heißt: Nicht jeder gegen<br />

jeden, aber jeder mit jedem! So<br />

gesehen war der Klüngel eine<br />

frühe Demokratie à la Colonia<br />

und ist damit auch die älteste<br />

Friedensbewegung der Welt.<br />

Dieses kölsche Spezifikum perfektionierten<br />

die Habsburger<br />

noch durch ihre berühmt gewordene<br />

Heiratspolitik. Ihr Motto:<br />

Was anderen der Krieg gibt,<br />

das schenkt Dir, felix Austria,<br />

die Liebe. Der Klüngel und die<br />

Liebe! Eine großartige kölschalpenländische<br />

Kombination!<br />

So wurde das Jahr 1475 aus<br />

Kölner Sicht die Geburtsstunde<br />

des heute aktuellen Spruches:<br />

„Make love, not war“, der in<br />

den „Neußer Wirren“ aus der<br />

Taufe gehoben wurde. Ursache<br />

war ein gefährlicher europäischer<br />

Konflikt der Habsburger<br />

mit dem mächtigen und reichen<br />

Herzog von Burgund, Karl<br />

dem Kühnen.<br />

Die Lösung der Auseinandersetzung<br />

bestand darin, dass<br />

Kaiser Friedrich seinen Sohn<br />

Maximilian mit der Tochter seines<br />

Gegners verheiratete.<br />

Durch diese Hochzeit wurde ein<br />

folgenschwerer Krieg für Köln<br />

und das Reich abgewendet und<br />

mit dem ererbten Besitz konnte<br />

Österreich sogar eine Großmacht<br />

werden!<br />

Obwohl sich Maria von Burgund<br />

und Maximilian von Österreich<br />

nie zuvor gesehen hatten und<br />

nicht die Sprache des anderen<br />

begriffen, verstanden sie sich<br />

vom ersten Augenblick an hervorragend.<br />

Der damit zusätzlich<br />

erzielte menschliche Erfolg,<br />

rückt die kölsche Lebensart in<br />

ein deutlich besseres Licht: D.h.<br />

Nicht der Klüngel verdirbt den<br />

Charakter, aber fiese Charaktere<br />

verderben den Klüngel!<br />

Die volkstümliche Weisheit:<br />

Reden ist Silber, Schweigen<br />

ist Gold trifft weder auf den<br />

Österreicher noch auf den Kölner<br />

zu! Die fruchtbare Wirkung des<br />

„kölschen Schwadens“, also<br />

des Redens, das zwar nicht so<br />

charmant klingt wie „dös Weaner<br />

Plauschen“, war außerordentlich<br />

hilfreich: Bevor geschossen<br />

wurde, bemühte man sich im<br />

Rheinland erst einmal „öm ne<br />

fründliche Klaaf“, also um ein<br />

verbindendes Gespräch mit<br />

dem potentiellen Feind! Motto:<br />

Bevor ich mich met dir zänke,<br />

kann ich mich och tireck met<br />

dir verdrage! Verbindender<br />

Spruch: Drink doch eine met un<br />

stell dich nit esu aan… Wen<br />

wunderts, dass die Kölner<br />

Brauer bereits im Hochmittelalter<br />

mit ihrem Kölsch eine der<br />

ältesten und angesehendsten<br />

Bruderschaften waren.<br />

Auch der Böhme, des Wieners<br />

Urahn, hatte für die geschilderte<br />

friedlich-beredte Lebensart viel<br />

Verständnis. Bei kriegerischen<br />

Konflikten lautete seine friedenserhaltende<br />

Tendenz: Was haben<br />

wir, was der Feind gebrauchen<br />

kann und was hat der, was wir<br />

gebrauchen können. Geschäft<br />

ist Geschäft! Herrliches Motto<br />

des Böhmen: Wenn du die Tür<br />

aufmachst, kann sie dir keiner<br />

mehr eintreten. Das hieß: Wer<br />

schlau und listig war, musste<br />

nicht immer couragiert sein!<br />

Auf Kölsch übersetzt: „Leever<br />

fünnef Minutte keine Mut, wie<br />

e Levve lang dut.“ Die Spitze<br />

des böhmischen Pazifismus,<br />

findet sich im Ausspruch des<br />

berühmten Soldaten Schweijk.<br />

Zitat: Nach dem Krieg um<br />

sechs sehen wir uns beim Bier<br />

wieder und nicht vergessen:<br />

Feind unbedingt mitbringen!<br />

Höchst menschlich, und gerade<br />

für Kölner hervorragend verständlich!<br />

42 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Dieser Überlebensoptimismus<br />

zeigt sich beim Rheinländer<br />

nicht nur in Kriegs- sondern<br />

auch in Friedenszeiten. So sagt<br />

der kölsche Ehemann seiner<br />

Ehefrau: „Dat du et weiß,<br />

Liebchen, wenn einer vun uns<br />

zwei stirv, dann jon ich in en<br />

Aldersheim.“ Kölsche Grundeinstellung:<br />

Wenn wat Fieses passeet,<br />

triff et immer de andere,<br />

nie ävver einer selvs.<br />

Diese österreichische und kölsche<br />

Denkweise gibt Kraft, den<br />

Humor nicht zu verlieren, denn<br />

„Lachen ist der Orgasmus des<br />

Humors“! Der Humor löst zwar<br />

keine Probleme, liebe Pessi-<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

misten, aber er hilft, uns von<br />

den Problemen zu lösen! „Die<br />

Tränen, die du lachst, brauchst<br />

du nicht zu weinen.“ Durch S.<br />

Freud, dem Begründer der<br />

Psychoanalyse, kommt aus<br />

Österreich auch die Erkenntnis,<br />

dass das Lachen die beste<br />

Vorbeugung pathologischer<br />

Verrücktheiten ist. Dabei wird<br />

nicht nur das Immunsystem<br />

gestärkt, sondern auch Glückshormone<br />

frei gesetzt, wie im<br />

freien Fall beim Bungeespringen.<br />

Österreichische und<br />

kölsche Erkenntnis, so paradox<br />

sie auch klingen mag: „Sich<br />

krank lachen ist gesund - und<br />

das ist nicht zum Totlachen!“<br />

Viel gelacht und lange gelebt hat<br />

zusätzlich ein kosmetisches<br />

Ergebnis meine Damen: Dat<br />

Schmunzelen vertreibt auch de<br />

Runzelen!<br />

Kurz, gesagt, verehrte ÖCV-<br />

Fans: Nicht jeder, der gestorben<br />

ist, kann auch sagen, dass<br />

er gelebt hat!<br />

Daraus resultiert:<br />

Man sollte sein Leben nie nach<br />

Lebensjahren zählen, sondern<br />

die Tage notieren, an denen<br />

man gelebt hat!<br />

In diesem Sinne ÖCV alaaf!“<br />

Wolfgang W. Bonn v/o Amadeo<br />

Anlässlich des 120. Jahrestages der Gründung des CV-Altherrenzirkels Köln, verbunden mit der Übergabe<br />

des Vorortes von Mainz an Dresden-München und der Übergabe des Vorsitzes im Ortsverband<br />

von der KDStV Asgard an die AV Rheinland fand am 12. September <strong>2003</strong> im Kolpinghaus in der<br />

St.-Apern-Straße ein Kommers statt.<br />

Bericht 1<br />

Der große Saal des Kolpinghauses<br />

war bis auf den letzten<br />

Platz gefüllt! Über 40 Verbindungen<br />

hatten ihre Chargierten<br />

entsandt, die vom Alt-VOP<br />

Robert Austerschmidt (BuL)<br />

– launig wie immer – angekündigt<br />

wurden. Der CV-AHB war durch<br />

den Vorsitzenden Cbr Götz, den<br />

Sekretär Cbr Weiskorn und den<br />

neuen CV-Seelsorger vertreten.<br />

Der Vorsitzende des EKV, Cbr<br />

Johannes Eitzinger war extra<br />

aus Wien angereist, der Vorort<br />

des ÖCV, die KÖStV Traungau<br />

aus Graz. Die Farben befreundeter<br />

Verbände wurden vertreten<br />

durch Chargierte des KV, des UV<br />

Der Kölner Festcommers <strong>2003</strong><br />

Zwei Veranstaltungen? Zwei Berichte!<br />

und des TCV. Von Rappoltstein<br />

waren gekommen (neben dem<br />

Festredner) die BbrBbr Herwegh,<br />

A. Eickelmann, D. Eikermann,<br />

Dillinger, Johlen, H. Raueiser,<br />

und Böing; Klaus M. Gormanns,<br />

Jost Reermann und Flönz<br />

Ortwein hatten sogar ihre<br />

Frauen mitgebracht. Es chargierten<br />

die BbrBbr David Lutz,<br />

Lars Krömeke und Sebastian<br />

Wegerhof.<br />

Schätzungsweise 200 – 250<br />

Gäste hatten den Weg ins<br />

Kolpinghaus gefunden, um aus<br />

dem Festvortrag unseres Bbrs<br />

Konrad Adenauer – „der Dritte“,<br />

wie er begrüßt wurde – Altbe-<br />

kanntes und Neues über seinen<br />

Großvater zu erfahren. Mit launigen<br />

Worten freute sich der<br />

Vorsitzende des Kölner AHZ Cbr<br />

Fritz „Fitti“ Schaarmann (Hs)<br />

über den großartigen Zuspruch<br />

seiner Veranstaltung, und seinem<br />

Kassierer Cbr Dieter<br />

Kleinofen (Rl, Sal) war es vergönnt,<br />

die Ehrungen an die<br />

100-Semestrigen des AHZ vorzunehmen.<br />

Mit Grußworten der<br />

befreundeten Verbände endete<br />

der von dem alten VOP Ulf<br />

Reermann (R-M) begonnene<br />

und von dem neuen VOP<br />

Carsten Petermann (Sx, R-F)<br />

beendete Festakt kurz vor<br />

Mitternacht.<br />

43


Bericht 2<br />

Schämen muss man sich, als<br />

Kölner, als CVer. Nur als<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong> kann man stolz<br />

sein. Stolz darauf, wie unsere<br />

Chargierten mit dem Chaos der<br />

Veranstaltung umgegangen sind.<br />

Nach dem Hickhack in der Vorbereitung<br />

(ein Chargierter, nein<br />

drei, nein doch nur einer, nein<br />

besser drei) traten David Lutz,<br />

Lars Krömeke und Sebastian<br />

Wegerhof an. Als nach eingenommenem<br />

Abendimbiss ihnen<br />

mitgeteilt wurde, dass das Essen<br />

nur für einen bezahlt werde …<br />

Aber der Reihe nach: Um<br />

19.15 Uhr war der Saal bereits<br />

so knüppelvoll, dass ein für die<br />

Ehefrau reservierter Platz nur<br />

unter erheblichem Einsatz verteidigt<br />

werden konnte. Es saßen,<br />

standen die Gäste die Wand<br />

entlang, im Vorraum, auf den<br />

Treppenstufen. Oder gingen<br />

gleich wieder, wenn sie – wie<br />

Bbr Böing – das Chaos gesehen<br />

hatten.<br />

Viel zuwenig Platz war vorgesehen<br />

für eine Veranstaltung dieses<br />

Kalibers, bei der es gleich<br />

drei Ereignisse zu feiern gab (s.<br />

Überschrift). Wer auch immer<br />

die Planung zu verantworten<br />

hatte, er muss sich an den<br />

Erfahrungen der letzten Jahre<br />

orientiert haben, als auf den<br />

Festkommersen des Kölner<br />

AHZ gerade einmal 40 – 50<br />

Gäste erschienen.<br />

Eine gelungene, schöne Veranstaltung! Wirklich?<br />

Dass diesmal diese Zahl bereits<br />

von den Chargierten übertroffen<br />

wurde (obwohl für jede Verbindung<br />

nur ein Wichsvertreter zugelassen<br />

wurde) und als klar<br />

wurde, dass für die Ehrengäste<br />

aus den befreundeten Verbänden,<br />

aus der Spitze des AHB und der<br />

umliegenden Altherrenzirkel<br />

fast schon die Hälfte der vorhandenen<br />

Plätze reserviert<br />

werden mussten, spätestens<br />

dann hätte man sich um einen<br />

größeren Saal bemühen müssen.<br />

Geld hin, Geld her.<br />

So quetschten sich 200 – 250<br />

Gäste den Saal. Es war unwürdig.<br />

Und dass das Servicepersonal<br />

des Hauses schon<br />

bei weniger Gästen überfordert<br />

ist, ist ja nun auch bekannt.<br />

(Bevor das erste Bier kam, verging<br />

mehr als eine Stunde! Und<br />

weil dann immer noch zuwenig<br />

kam, tranken Wildfremde – aber<br />

immerhin Cartellbrüder – aus<br />

einem Glas.)<br />

Ach so, unsere Chargierten:<br />

Als KCV-Verbindung in der letzten<br />

Gruppe zum Einmarsch aufgerufen,<br />

betraten unsere Aktiven<br />

– zu Dritt – den Saal. Ein Raunen<br />

ging durch die Reihen: „Drei,<br />

wieso? Die anderen sind nur<br />

mit jeweils einem Chargierten<br />

vertreten!“) Unsere Drei gehen<br />

nach vorne, grüßen das Präsidium,<br />

drehen sich um ihre<br />

Achse, begrüßen die Corona,<br />

drehen sich wieder dem<br />

Präsidium zu, grüßen, drehen<br />

sich zum Publikum, grüßen und<br />

marschieren aus. Ende, basta,<br />

gut gemacht! Euren Unwillen<br />

unmissverständlich bekundet,<br />

aber Stil gewahrt und akademische<br />

Würde gezeigt. Fitti<br />

Schaarmann meinte zu Beginn<br />

dessen, was als Grußwort<br />

angekündigt war, dass er sich<br />

das nicht bieten lasse. (Frei<br />

nach Loriot ist der Fall dann<br />

wohl für ihn erledigt.)<br />

Schade für Köln, schade für<br />

den CV-Standort Köln. Dass<br />

man sich in einer Millionenstadt,<br />

einer Universitätsstadt mit sieben<br />

CV-Verbindungen, einer<br />

Metropole, die sich ‘Tagungsund<br />

Congreßstadt’ nennt, so<br />

blamieren kann, wer hätte das<br />

für möglich gehalten? Schade<br />

auch für den scheidenden und<br />

den neuen VOP und ihre<br />

Kollegien, in einem derart unwürdigen<br />

Rahmen die Vorort-<br />

Übergabe vollziehen zu müssen.<br />

Nein, nicht alles war schlecht!<br />

Unsere <strong>Rappoltsteiner</strong> Aktiven<br />

waren gut.<br />

Fritz Ortwein<br />

44 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Herzlaude von Groß-Rappoltstein –<br />

Unser Trinkspruch historisch korrekt<br />

2 Nachträge zum Artikel in der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> Nr. 66 01/2000<br />

Nachtrag 1:<br />

1. Inzwischen habe ich weiteres<br />

recherchieren können. Bei<br />

dem impotenten Hänschen (im<br />

Trinkspruch Johann Graf von<br />

Habsburg) handelte es sich<br />

nicht um einen Spross der<br />

Habsburger Hauptlinie sondern<br />

der regional im alemannischen<br />

Dreiländereck bedeutenden<br />

Nebenlinie Habsburg-Laufenburg.<br />

Hier die weiteren Erkenntnisse:<br />

Johannes IV von Habsburg-<br />

Laufenburg 1 wurde trotz (oder<br />

gerade wegen) der diagnostizierten<br />

Impotenz und der für<br />

Nachtrag 2:<br />

Wir haben gelesen, was das<br />

impotente Hänschen, Johann IV.<br />

von Habsburg-Laufenberg alles<br />

über sich ergehen lassen musste!<br />

Und nichts hat genützt. Er<br />

wurde als nicht zeugungsfähig<br />

gebrandmarkt.<br />

Und Herzlaude heiratete<br />

Heinrich III. Graf von Saarwerden.<br />

Aus dieser Ehe gingen keine<br />

Kinder hervor. Nun gut.<br />

ihn sicher schmerzlichen Erfahrungen<br />

mit Herzlaude, den<br />

<strong>Rappoltsteiner</strong>n und Saarwerdenern<br />

später Landvogt im<br />

Thurgau, Aargau und im<br />

Schwarzwald. Und er hat allen<br />

medizinischen Untersuchungsergebnissen<br />

zum Trotz geheiratet,<br />

irgendwann nach 1377.<br />

Drei Töchter entstammten seiner<br />

Ehe mit Agnes, Gräfin zu<br />

Landenberg-Greifensee: neben<br />

Ursula und Agnes eine Tochter<br />

unbekannten Namens, die, man<br />

staune, was damals alles möglich<br />

war, Smassmann II. von<br />

Als dann der Saarwerdener<br />

1396 gestorben war, heiratet<br />

Herzlaude im Spätsommer 1398<br />

Johannes I. Graf von Lupfen-<br />

Stühlingen 3 . Eineinhalb Jahre<br />

nach Eheschließung stirbt<br />

Herzlaude. Kinder? Schon wieder<br />

Fehlanzeige! Ihr Witwer<br />

Graf Johann aber heiratet dann<br />

1408 Elisabeth von Rottenburg,<br />

mit der er neun Kinder zeugt.<br />

Rappoltstein heiratete!<br />

Und nebenher gab’s noch den<br />

unehelichen Sohn Mauritz, dessen<br />

Lebensweg im Ungewissen<br />

liegt. Gestorben ist Johannes IV<br />

1408. Mit ihm endete der<br />

Stamm der Habsburg-Laufenburger.<br />

Honi soit qui mal y pense!<br />

2. Dass unsere Protagonistin<br />

Herzlaude und nicht „Herzlande“<br />

hieß, bestätigt eine<br />

Anmerkung in der „Kölner<br />

<strong>Chronik</strong>“ 2 , auf den mich Bbr<br />

Wolfgang Bonn v/o Amadeo<br />

hinwies. flz<br />

Irgend etwas stimmt da nicht!<br />

Denn das impotente Hänschen<br />

zeugt, nachdem er Agnes Gräfin<br />

Landenberg-Greifensee geheiratet<br />

hat, mit dieser drei eheliche<br />

und zusätzlich noch ein<br />

uneheliches Kind. (s. oben)<br />

Ob da von den <strong>Rappoltsteiner</strong>n<br />

getrickst und gelogen und<br />

betrogen worden ist und das<br />

arme Hänschen nur verleumdet<br />

wurde? flz<br />

1 „Die Linie Habsburg-Laufenburg“ in „Historisches Lexikon der Schweiz [elektronische Publikation HLS]“ www.snl.ch/dhs/externe/index.html<br />

2 P. Fuchs (Hrsg.) <strong>Chronik</strong> zur Geschichte der Stadt Köln, Band 2, Köln 1991<br />

3 K.J.Glatz, „Geschichte der Landgrafen von Lupfen-Stühlingen“, Baar 1870 und ders. (Hrsg) „Regesten zur Geschichte des Grafen<br />

Hans I. von Lupfen“ etc., Rottweil 1873<br />

Köln und Rappoltstein: Natürlich, werdet Ihr sagen. Köln wurde 1919 unsere zweite Heimat. Aber<br />

dass es ‘Verbindungen’ zwischen dem Adelsgeschlecht der Herren zu Rappoltstein und Köln gegeben<br />

hat, die ins 14. Jahrhundert zurückreichen, das wird auch unseren Elsässer Bundesbrüdern,<br />

als Sie sich bei der Suche nach einem Namen für unsere Korporation für „Rappoltstein“ entschieden,<br />

kaum bewusst gewesen sein.<br />

Es blieb unserem Bbr Wolfgang W. Bonn v/o Amadeo vorbehalten, diese Beziehungen zu entdecken<br />

und damit die Anregung für intensive Recherchen zu liefern.<br />

So entstand die kleine Artikel-Reihe „Köln-<strong>Rappoltsteiner</strong> Schnittstellen“, deren erster Teil sich<br />

der Beziehung unserer Herzlaude zum Kölner Erzbischof Friedrich III. im Ausgang des 14.<br />

Jahrhunderts widmet: „Herzlaude von Groß-Rappoltstein und ein Kölner Erzbischof“<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

45


Aus der neuen Reihe: Köln-<strong>Rappoltsteiner</strong> Schnittstellen<br />

Herzlaude, unsere Trinkspruch-<br />

Protagonistin, ist keine Fiktion! 1<br />

Was aber hat sie mit Köln zu<br />

tun? Nun, mit Köln weniger,<br />

umso mehr aber mit<br />

Friedrich III. von<br />

Saarwerden 2 Erzbischof<br />

von Köln von<br />

1370–1414.<br />

Er war der Schwager<br />

unserer Herzlaude!<br />

Bevor wir uns nun der Frage<br />

zuwenden, wie Herzlaude Aufnahme<br />

in die Annalen der Stadt<br />

Köln fand, einige Daten zu<br />

Friedrich III. von Saarwerden:<br />

FRIEDRICH wird als zweites<br />

Kind des Grafen Johann II von<br />

Saarwerden und der Clara von<br />

Vinstingen-Brackenkopf 1348<br />

geboren. Obwohl er der älteste<br />

Sohn ist, wird sein zehn Jahre<br />

jüngerer Bruder Heinrich Erbe<br />

der Grafschaft.<br />

Die Eltern haben beschlossen,<br />

dass Friedrich Geistlicher werden<br />

soll, da man wohl mit einer<br />

steilen Karriere durch die Protektion<br />

seines Onkels Kuno von<br />

Falkenstein rechnet. Kuno ist<br />

seit 1362 Erzbischof von Trier. 3<br />

Also geht Friedrich zum Studium<br />

des Kanonischen Rechts nach<br />

Bologna. Und tatsächlich: bereits<br />

1368, als er gerade 20 Jahre<br />

alt ist, wird er vom Kölner<br />

Domkapitel zum Erzbischof<br />

gewählt. Seine Wahl wird am<br />

13.11.1370 von Papst Urban<br />

bestätigt.<br />

Friedrich reist 1370 von<br />

Bologna aus an die Kurie nach<br />

Herzlaude von Groß-Rappoltstein<br />

und ein Kölner Erzbischof<br />

Avignon, wo er im Dezember<br />

1370 die Bischofsweihe erhält<br />

(bis dahin besitzt er nur die zum<br />

Subdiakon). Am 13. November<br />

1370 spricht der Papst die<br />

Ernennung Friedrich von Saarwerden<br />

zum Erzbischof von Köln<br />

aus. (Finanzielle Motive scheinen<br />

hier eine erhebliche Rolle<br />

gespielt zu haben, denn neben<br />

der von jedem neu ernannten<br />

Bischof zu leistenden Zahlung<br />

von rund 11200 Gulden verpflichtet<br />

sich Friedrich, noch<br />

ca. 1200 Gulden zusätzlich zu<br />

zahlen.) Bis Februar 1371 hält<br />

sich Friedrich noch in Avignon<br />

auf, bevor er nach Köln aufbricht.<br />

Dort hält er am 21.6.1371 seinen<br />

Einzug.<br />

Die Schilderung seines weiteren<br />

Lebensweges können wir an<br />

dieser Stelle unterlassen. Sie<br />

ist umfassend dokumentiert. 4<br />

Als entscheidende Daten seiner<br />

Regentschaft sollen trotzdem<br />

hier erwähnt werden 5 :<br />

• Im rheinischen Schisma steht<br />

er zusammen mit den Erzbischöfen<br />

von Mainz und Trier<br />

treu an der Seite von Papst<br />

Urban VI.<br />

• 1371 hat der Rat der Stadt<br />

Köln auf seine Bitten die Juden<br />

wieder in Köln zugelassen<br />

• 1371 erlässt er für den gesamten<br />

Klerus der Erzdiözese<br />

umfangreiche Statuten gegen<br />

die eingerissenen Mißstände,<br />

besonders bei Ordensleuten<br />

• 1372 bestellt Kaiser Karl IV.<br />

den 24jährigen zum Reichsvikar,<br />

wird er vom Kaiser mit<br />

dem Herzogtum Westfalen<br />

belehnt, erhält das Münzrecht<br />

für Köln und nimmt die<br />

in Köln lebenden Juden für<br />

zehn Jahre in seinen Schutz<br />

• 1388 wird unter ihm mit<br />

Genehmigung Urbans VI.<br />

(21.5.1388) die Universität<br />

Köln am 1.1.1389 feierlich<br />

eröffnet<br />

• Er ist der Erbauer der Zollfestung<br />

Zons 6<br />

• Die Stadtumwehrung von<br />

Zülpich stammt in ihrer heutigen<br />

Form aus der Zeit seiner<br />

Regentschaft<br />

Das Hochgrab Friedrichs III. im<br />

befindet sich im Chor des<br />

Hohen Doms links neben der<br />

Marienkapelle mit dem Lochner-<br />

Altar. Eine ausführliche Beschreibung<br />

des Hochgrabes findet<br />

sich im Kölner Domblatt 7<br />

von 1993.<br />

Soviel zu Friedrich III., aus dessen<br />

Lebenslauf 8 für uns das<br />

Jahr 1397 wichtig ist:<br />

46 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Und das bringt uns zu Herzlaude<br />

und ihre Beziehung zu ihm:<br />

Nach erheblichen Querelen mit<br />

den Habsburg-Laufenburgern,<br />

die im Bruch der Eheverabredung<br />

mit Johannes IV. von<br />

Habsburg-Laufenburg ihren<br />

Höhepunkt findet, heiratet<br />

Herzlaude 1373 den Grafen<br />

Heinrich III. von Saarwerden, den<br />

älteren Bruder Friedrichs III. 9<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Am 4.7.1378 beurkundet<br />

Heinrich, dass er seiner Gattin<br />

Herzlaude seine halbe Grafschaft<br />

zum Witthum gesetzt hat.<br />

Bruno I., Onkel der Herzlaude,<br />

beurkundet im Gegenzug, dass<br />

er von Vater Johann und Sohn<br />

Heinrich und dessen Vater Graf<br />

Johann 12000 Gulden erhalten<br />

und gegen diese Pfandsumme<br />

seiner Nichte Herzlaude ihr<br />

Erbe, nämlich die Ulrichsburg,<br />

Burg Hohenack und die beiden<br />

Oberen Städte u.a. ausgefolgt<br />

hat.<br />

1396 stirbt Heinrich III. von<br />

Saarwerden. „Seine Witwe überlässt<br />

ihrem Schwager (Friedrich<br />

III.) alle von ihrem Gatten<br />

hinterlassenen liegenden und<br />

fahrenden Güter, die von dem<br />

Verstorbenen dazu bestimmt<br />

sind, dessen Schulden zu<br />

bezahlen.“<br />

Friedrich III. ist nun<br />

in Nachfolge seines Bruders<br />

Graf von Saarwerden. 10<br />

Ob Friedrich und Herzlaude, die<br />

bereits 1398 den Grafen<br />

Johann von Lupfen-Stühlingen<br />

heiratet, in Kontakt geblieben<br />

sind, ist nicht bekannt.<br />

Und so kommt ‘unsere’<br />

Herzlaude in die<br />

„<strong>Chronik</strong> der Stadt Köln“.<br />

Fritz Ortwein, im Frühjahr<br />

<strong>2003</strong><br />

1 Quod erat demonstrandum in HR #66 01/2000 und Seite 45 dieser Ausgabe<br />

2 Die ehem. Grafschaft Saarwerden liegt im sog. „Krummen Elsass“ (Alsace Bossue) nordwestlich von Zabern (Unter-Elsaß), heute<br />

Saverne (Dept. Bas-Rhin)<br />

3 zu Kunos Lebenslauf siehe Website Bautz: Biographisch-Bibliographisches Lexikon<br />

4 J. Feckler „Friedrich von Saarwerden, Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen“, 1880 · Hrsg. Gesellschaft für Rheinische<br />

Geschichtskunde, bearb. N. Andernach „Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter“ Friedrich von Saarwerden 1370-<br />

1414, 5 Bände, 1981-1995 - sowie die Website der Kultur- & Heimatfreunde Stadt Zons e.V.<br />

5 Handbuch des Erzbistums Köln, 26. Ausgabe, Band 1, Bachem, Köln: im Historischen Archiv des Erzbistums Köln, Sig. Z50/26<br />

6 s. hierzu die Website der Stadt Zons e.V.<br />

7 Kölner Domblatt, Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins, 1993, Seite 63ff: M. Steinmann „Das Grabmal des Erzbischofs Friedrich<br />

von Saarwerden im Kölner Dom“<br />

8 Soll man das eigentlich erwähnen? In den „Europäischen Stammtafeln“ Band XVIII, Tafel 155 ist die Stammfolge SAARWERDEN<br />

aufgeführt. Zu Erzbischof Friedrich III. finden sich folgende Angaben: * 1348, imm. 1368-70 Bologna, 1373 Reichsverweser,<br />

1397-1414 Graf von Saarwerden, 1364 Domcantor, 1368 Dompförtner in Straßburg, Domherr und Propst an St. Maria ad Gradus<br />

in Köln, 1370 Subdiakon, 1372-1413 Domherr in Trier, 1386- 95 Domcustos in Basel, † 9.4.1414 in Poppelsdorf ‘am Steinleiden’,<br />

begraben im Dom zu Köln So weit, so gut. Aber jetzt: Aus der Verbindung mit einer Nonne (OSB) [sic!]:<br />

1. Heinrich von Saarwerden; erw. Pistoia 13.9.1409 „Dispens super defectus natalem“<br />

2. Johann von Saarwerden; erw. 1406 Canonicus an St. Cassius zu Bonn, 1421 Priester zu Hennef<br />

3. Nikolaus von Saarwerden, erw. 1398<br />

4. Friedrich von Saarwerden, erw. 1412-17 Kurkölnischer Amtmann zu Arnsberg, 1421/57 Amtmann zu Andernach, verh. vor<br />

15.5.1391 mit Gertrud, Tochter von Philipp Croengiin, Bürger zu Andernach<br />

Zusatz: Ende der männlichen Linie Saarwerden<br />

9 s. hierzu HR Nr. 66, 01/2001<br />

10 Beurkundung vom 4.11.1397: „Wir Friedrich von Gottz gnaden der heiliger kirchen zu Colne ertzebuschof, des heiligen Roemschen<br />

Roichs in Italien ertzecanceller, hertzouge von Westfalen ... vnd die edel vnser liebe swester Hertzelaude grafinne zu Sarwerde,<br />

frawe zu Rapoltzstein vnd zu Hoenacg, nach dode des eideln vnsres lieben bruders Heinrich grauen zu Sarwerden, herren zu<br />

Rapoltzstein vnd zu Hoenacg…“ s. auch P. Fuchs (Hrsg.) „<strong>Chronik</strong> zur Geschichte der Stadt Köln“, Band 2, Seite 12<br />

Es ist eine Fehlinterpretation, wenn hieraus geschlossen wird, dass damit Friedrich auch Herr von Rappoltstein geworden sei. Bei<br />

den Hinterlassenschaften Heinrichs III. an seinen Bruder handelt es sich nur um die „von ihrem Gatten hinterlassenen … Güter“.<br />

Da Herzlaude auch während ihrer Ehe mit Heinrich III. nie die <strong>Rappoltsteiner</strong> Besitzungen an ihren Ehemann übertragen hatte,<br />

waren diese auch nicht Bestandteil des Erbes Heinrichs III. Dieser Sachverhalt wird bestätigt durch K.J. Glatz „Geschichte der<br />

Landgrafen von Lupfen-Stühlingen“, Baar 1870, Seite 48, wo es heißt: „Im Jahre 1398 ehelichte Hans (von Lupfen) die Tochter des<br />

Grafen Ulrich von Rappolstein-Hohenack… , Herzlanda. Als einziges Kind ihrer Aeltern vermachte diese ihrem Gatten, Hans I.,<br />

testamentarisch das ganze Erbe aller ihr zustehenden rappoltsteinischen Besitzungen und Güter<br />

47


2004 wird Freiburg im Breisgau der Treffpunkt für das Eckart-Traditionstreffen sein. Unsere BbrBbr<br />

Karl Welter und Hans-Dieter Weber v/o Nuschel haben sich bereit erklärt, Planung und Durchführung<br />

zu übernehmen. Ob die beiden wissen, dass dies hier existiert?<br />

Ein <strong>Rappoltsteiner</strong> Fenster<br />

im Hochchor des Freiburger Münsters<br />

Das Fenster Nord III mit dem Maßen 205 x 326 cm, geteilt in vier Bahnen zu 205 x 70 cm und vier<br />

Ebenen, ist eine Stiftung der Herren zu Rappoltstein. Schöpfer des Fensters war Hans von Ropstein.<br />

Eingesetzt wurde es Fronleichnam 1512. Die Hochchorweihe erfolgte 1513.<br />

Fenster Hl. Bruno (IIIa) Hl. Margaretha (IIIb) Hl. Wilhelm (IIIc) Hl. Maximin (IIId)<br />

Inschrift Brun h zu Ropolste Marged gbor grefin Wilhel h zu Ropolste Sina sih zu Rappolste<br />

zu hoeack u gerolzeck vo zweien bruicke Latvogt i Elsas 1512 zu hoeack u gerolzek<br />

Feld r/u Rappoltstein Geroldseck Geroldseck Geroldseck<br />

Feld r/o Geroldseck Zweibrücken-Bitsch Rappoltstein Rappoltstein<br />

Feld l/o Rappoltstein Geroldseck Hohenack Geroldseck<br />

Feld l/u Geroldseck Zweibrücken-Bitsch Rappoltstein Rappoltstein<br />

begleitende zwei gekreuzte Kreuz, Rad, Schwert<br />

Symbole<br />

Wappen<br />

Pilgerstäbe Hund, Pilgerstab und<br />

Muschel<br />

Wappenfelder<br />

Rappoltstein<br />

drei rote Schildchen<br />

auf silbernem Grund<br />

Geroldseck<br />

goldbekrönter, aufrecht<br />

schreitender<br />

roter Löwe mit<br />

Doppelschweif<br />

auf silbernem Grund<br />

mit blauen, schräg<br />

verstutzen<br />

Schindeln belegt<br />

Hohenack<br />

drei goldbekrönte<br />

schwarze Greifenköpfe<br />

(2-1) auf<br />

silbernem Grund<br />

Zweibrücken-Bitsch<br />

unbekrönter, roter<br />

aufrecht schreitender<br />

Löwe auf goldenem<br />

Grund<br />

Jede Fensterbahn besteht aus vier Teilen. Die unterste und die dritte Ebene bestehen aus Milchglas.<br />

Im oberen Teil sind Namenspatrone der vier Stifter, die HlHl. Bruno, Margaretha, Wilhelmus und<br />

Maximin dargestellt, die Kopfleisten darüber tragen die Namen der Heiligen. Die gemeinsame<br />

Fußleiste trägt die Inschrift "Anno domini. Mo Vc und XII uff. corp. X Pl do wardt disse venster alle.<br />

hat. gemacht meister Hans. von Ropstein. der glasser"<br />

In der zweiten Ebene von unten stehen die Wappen der vier Stifter. Die rechteckigen Wappenfelder<br />

stehen auf Rasen vor hellblauem (Bahn 1, 2, 4) bzw. dunkelblauem (Bahn 3) Hintergrund.<br />

48 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Die Stifter<br />

Bruno II., Herr zu Rappoltstein und Hohenack, Herr zu Geroldseck am Wasichin 1469 – 1513<br />

(gemeinsam mit Wilhelm I., Wilhelm II. und Maximin Smassmann II.); * ca. 1453, † 12.3.1513; eheund<br />

kinderlos; Vetter von Wilhelm II.; Neffe von Maximin Smassmann II. (Bahn IIIa)<br />

Margaretha, Gräfin von Zweibrücken-Bitsch Tochter von Simon VII. Graf von Zweibrücken-Bitsch;<br />

* um 1470, † 17.5.1505; ∞ am 20.2.1490 mit Wilhelm II. (s. dort) (Bahn IIIb)<br />

Wilhelm II., Herr zu Rappoltstein und Hohenack, Herr zu Geroldseck am Wasichin 1507– 1547<br />

(gemeinsam mit Smassmann II. und Bruno II.)* 22.8.1468, † 7.10.1547; ∞ am 20.2.1490 mit<br />

Margarethe Gräfin von Zweibrücken-Bitsch; Vetter von Bruno II., Neffe von Maximin Smassmann II. (Bahn IIIc)<br />

Maximin Smassmann II., Herr zu Rappoltstein und Hohenack 1456 – 1517 (gemeinsam mit Wilhelm I.,<br />

Bruno II. und Wilhelm II.) und Herr zu Geroldseck am Wasichin 1484 – 1517 (gemeinsam mit Wilhelm I.,<br />

Bruno II. und Wilhelm II.); * um 1437; † 31.8.1517; ehe- und kinderlos; Onkel von Bruno II. und<br />

Wilhelm II. (Bahn IIId)<br />

Ich danke Herrn Dr. Scholz von Corpus Vitrearum in Freiburg für die umfangreichen Informationen<br />

und die Überlassung der Wappenkopien. Die Beschreibung der Wappen ist entnommen: C. Hermans<br />

„Die Glasgemälde des Freiburger Münsterchores und ihr Meister Hans von Ropstein“, maschinenschriftliche<br />

Dissertation, Freiburg 1953<br />

Deutung:<br />

Pilgerstäbe und Muschel = St. Jacobs-Bruderschaft, Kreuz = Ritteroden vom Hl. Grab, Rad =<br />

Katharinenorden, Schwert = Orden des Hl. Salvator, Hund = Orden vom Leithund(?); aus C. Hermans a.a.O.<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Reaktionen auf die letzte HR<br />

Fritz Ortwein<br />

Wissen solltet Ihr’s schon. Kommentieren möchte ich’s nicht. Jammern auch nicht. Schließlich habe<br />

ich sechs Jahre HR-Redaktions-Erfahrung. Traurig ist’s trotzdem. Und unnötig Arbeit macht’s auch.<br />

Aufruf, Angebot, Umfrage<br />

Spendenaktion Dusenbach<br />

Mitgliedschaft<br />

Historische Gesellschaft<br />

Fragebogen zum neuen<br />

Mitgliederverzeichnis<br />

Kaufangebot Köln-Buch<br />

von Bbr W. W. Bonn<br />

Bitte um Fotos<br />

vom Eck-Traditionstreffen<br />

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mit Wappen<br />

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für unser Archiv<br />

Meinungsumfrage<br />

„Der“ oder „Die“ Rappoltstein<br />

unterstützt durch<br />

3 Berichte auf elf Seiten,<br />

Überweisungsträger<br />

2seitiger Bericht, Prospekt,<br />

Anmeldeformular<br />

individuell<br />

vorbereiteter Fragebogen<br />

Rezension<br />

1/4seitiger Hinweis<br />

Abbildung<br />

1/4seitiger Hinweis<br />

1/4seitiger Hinweis<br />

Stand am<br />

30.9.<br />

20.7.<br />

30.9.<br />

31.9.<br />

31.7.<br />

30.9.<br />

30.9.<br />

30.9.<br />

Rückläufe<br />

von 476<br />

20<br />

0<br />

190<br />

0<br />

2/70<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Prozentanteil<br />

4,2%<br />

0,0%<br />

39,9%<br />

0,0%<br />

3,0%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

49


Das 3. <strong>Rappoltsteiner</strong> Golfturnier<br />

fand am Freitag bis Samstag,<br />

den 18. und 19. Juli <strong>2003</strong> bei<br />

außerordentlich schönem, ja<br />

heißem Wetter auf dem Golf &<br />

Country Club Velderhof in<br />

Pulheim - Stommerlerbusch statt.<br />

Am Freitag um 13.00 Uhr war<br />

das Eintreffen und die Begrüßung<br />

der Teilnehmer aus ganz<br />

Nordrhein-Westfalen durch die<br />

Organisatoren dieser Veranstaltung:<br />

Gertrude und Achim<br />

Schwecht sowie Dagmar und<br />

Bernard Liening. Leider waren<br />

unsere Oldenburger Bundesbrüder<br />

und Golffreunde verhindert.<br />

Dennoch erprobten<br />

etwa 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

den ihnen bis<br />

dahin unbekannten Golfkurs<br />

auf dem Velderhof, um sich die<br />

Besonderheiten und Tücken<br />

dieses Platzes für das eigentliche<br />

Turnier am Sonntagmorgen<br />

einzuprägen. Wegen der mehrwöchigen<br />

Trockenheit boten die<br />

Fairways mit ihrer braunen<br />

Farbe ein oft trauriges Bild. Die<br />

Tees und Greens präsentierten<br />

sich dagegen in einem ausge-<br />

Heißes Golfturnier<br />

auf dem Golf & Country Club Velderhof<br />

zeichnet präparierten Zustand,<br />

so dass sich alle für das<br />

Turnier am Samstag Großes<br />

vorgenommen hatten.<br />

Am Abend trafen wir uns bei<br />

herrlichem Sonnenschein und<br />

angenehmen Temperaturen.<br />

Bis in<br />

die tiefen Abendstunden<br />

genossen<br />

wir auf der Terrasse<br />

des Clubhauses<br />

den Grillabend. Das<br />

10-Liter-Fässchen<br />

Kölsch sorgte für<br />

die notwendige<br />

flüssige Nahrung.<br />

Der phantastische<br />

Sonnenuntergang<br />

und viel Golferlatein ließ die<br />

Zeit (zu) schnell vergehen.<br />

Nicht eingeplant war eine plötzliche<br />

Abkühlung von Bbr Dr.<br />

Wolfgang Deppe durch eine<br />

Bierdusche – einzig seine brennende<br />

Pfeife blieb unbenetzt.<br />

Kein Wunder, dass alle ihren<br />

Spaß hatten!<br />

Am Samstag starteten die<br />

Golfer-Flights um 11.00 Uhr zu<br />

ihrer Turnierrunde. Durch die<br />

doch ärgerlichen<br />

kurzfristigen Absagen<br />

einiger Bundesbrüder<br />

mussten leider<br />

bis zuletzt<br />

Änderungen in der<br />

Zusammensetzung<br />

der Flights vorgenommen<br />

werden.<br />

Doch dann ging es<br />

bei heißen, ja<br />

drückenden 33 Grad für etwa<br />

vier bis fünf Stunden auf den<br />

sechs bis sieben Kilometer langen<br />

Golfkurs. Die Jagd nach<br />

den Stableford-Punkten nahm<br />

ihren Lauf. Einige schützten<br />

sich mit dem Regenschirm vor<br />

den Sonnenstrahlen. Unentwegt<br />

sah man Bundesbrüder in den<br />

Roughs herumsuchen. Wonach<br />

sie suchten und was sie dort<br />

fanden, blieb letztlich ihr<br />

Geheimnis...<br />

Von 12 – 14 Uhr fand gleichzeitig<br />

ein Golfschnupperkurs statt,<br />

am dem ca. 8 Personen (Aktive,<br />

Alte Herren, aber auch Damen)<br />

teilnahmen. Schade nur, dass<br />

diese mit den aktiven Golfern,<br />

die sich ja auf ihrer Turnierrunde<br />

befanden, nicht zusammentreffen<br />

konnten.<br />

Abends fand im Innenhof des<br />

Hotel Ascari in Pulheim bei<br />

ebenfalls warmem, ja schwülem<br />

Wetter ein schönes Abendessen<br />

statt. In der Siegerehrung<br />

konnte Achim Schwecht<br />

als Turnierleiter bei den Damen<br />

Hadmud Haase und bei den<br />

Herren Bbr Wolfgang Blum als<br />

50 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Brutto-Sieger auszeichnen. Die<br />

Netto-Sieger stammten beide aus<br />

derselben Familie: Anne Deppe<br />

bei den Damen und ihr Ehemann<br />

Bbr Dr. Wolfgang Deppe<br />

bei den Herren. Allen unseren<br />

herzlichen Glückwunsch!<br />

Auch an diesem Abend bekamen<br />

zwei aus unserer Runde<br />

unbeabsichtigt eine kalte Bierdusche:<br />

Hadmud Hase und<br />

Silvius Moll. Ein anschließendes<br />

Die Teilnehmerliste:<br />

Blum, Hilke<br />

Blum, Wolfgang<br />

Deppe, Anne<br />

Deppe, Wolfgang Dr.<br />

Haase, Hadmud-Kristina<br />

Lampe, Claus<br />

26. Juli <strong>2003</strong><br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Präsent des Hauses Hotel Ascari<br />

machte jedoch (fast) alles wieder<br />

gut.<br />

Es war ein gelungenes Golfwochenende<br />

in Pulheim auf<br />

dem Velderhof. Das haben alle<br />

Beteiligten bestätigt. Auch der<br />

Spaß kam bei aller notwendigen<br />

Konzentration nicht zu kurz.<br />

Wer auch nur einmal gesehen<br />

hat, mit welcher Leichtigkeit<br />

und Lockerheit Bbr Prof. Dr.<br />

Liening, Dagmar<br />

Liening, Bernard<br />

Moll, Silvius<br />

Reermann, Marie-Luise<br />

Reermann, Jost<br />

Schimana, Hedi<br />

Rudi Schimana mit nur drei<br />

Schlägern und einem Putter im<br />

Golfbag - beflügelt durch die<br />

Gesellschaft zweier jüngerer<br />

Damen in seinem Flight - den<br />

kleinen weißen Golfball mit<br />

einem perfekten Golfschwung<br />

von Punkt A nach B bewegt,<br />

versteht, wieviel Spass Golfspielen<br />

machen kann............!<br />

B. Liening, Philxxx<br />

Schimana, Rudi Prof. Dr.<br />

Schwecht, Gertrude<br />

Schwecht, Achim<br />

Vaterrodt, Edith<br />

Vaterrodt, Klaus Dr.<br />

Zaum, Stephan Dr.<br />

Rappoltstein(er) in der Presse und im WWW<br />

Bbr Peter Söhngen wiedergewählt<br />

Der Neußer Stadtrat hat den Dienstvertrag mit dem Ersten<br />

Beigeordneten, unserem Bbr Peter Söhngen, zum zweiten Mal<br />

für weitere acht Jahre verlängert. Er erhielt 41 von 55 Stimmen!<br />

18. Mai <strong>2003</strong><br />

Bbr Erich Stoffers will nicht nach Europa<br />

In einem Leserbrief beklagt sich Bbr Erich Stoffers: „Ihre Liste<br />

möglicher Kandidaten für das Europäische Parlament ruft prompt wieder<br />

den Eindruck hervor, dass unsere Parteien darin wie gewohnt nur eine<br />

Versorgungseinrichtung für abgehalfterte politische Zugpferde sehen.<br />

Hoch lebe die Parole: „Hast Du einen Opa, so schick ihn nach Europa!“<br />

Und damit will man uns für die Europawahl 2004 motivieren?<br />

51


Wer sagt’s denn, dass die Kölner Lokalpresse über den CV<br />

– wenn überhaupt – nur hämisch berichtet?<br />

Anlässlich des 90. Stiftungsfestes der KDStV Rheinland im Juni dieses Jahres<br />

haben beide Kölner Abonnement-Zeitungen, die KR sogar mit Foto des<br />

Festredners Steffen Heitmann berichtet. Der KStA im Stil der Feuerzangenbowle<br />

„Stellen wir uns mal ganz dumm“ (aber immerhin), die Rundschau dagegen<br />

wohlwollend. Wer sagt’s denn?<br />

14. März, 15. März, 1. April <strong>2003</strong><br />

Als Anwalt war Dresse hoch angesehen – Kriminelle Karriere begann in<br />

Aachen – Wilhelm Dresse als „Grieche“ in Chemnitz verhaftet – Falle<br />

schnappte zu – Ende des Krimis<br />

Das waren die Aufmacher im Lokalteil der Aachener Nachrichten. Die Story<br />

ist so fantastisch, dermaßen grotesk und unglaublich, dass man nicht<br />

annehmen sollte, es handele sich um einen ehemaligen Bundesbruder:<br />

Wilhelm Dresse, rez. 20.06.1954, Eck-xx<br />

Für die Zeitungsartikel bedanke ich mich bei Bbr Georg Schumacher aus<br />

Aachen, der an demselben Tag wie Wilhelm Dresse rezipiert wurde. Mehr gibt’s hier nicht. Die HR<br />

ist schließlich kein Boulevardblatt. Wenn aber jemand mehr wissen möchte, insgesamt fünf Kopien<br />

von Zeitungsartikeln gibt es bei mir gegen eine Spende von € 25,00 an die Fuxenkasse.<br />

Bbr Walter Meyer, Präsident<br />

Vorstand des Schützenverein Lohne e.V. von 1608<br />

• Mitglied des Schützenvereins-Lohne seit 1973<br />

• Mitglied in der 11.Kompanie I.Zug „Keet Alt“<br />

• Präsident seit 2001<br />

• Lohner Schützenkönig 1987/88<br />

http://www.schuetzenverein-lohne.de/index.php?seite=inhalt/vorstand.htm<br />

Bbr Kajo Schommer<br />

Honorarprofessor an der Chemnitzer Universität<br />

Ehemaliger Wirtschaftsminister wechselt in den Hörsaal<br />

Am 27.06.2002 erfolgte die Bestellung von Dr. Kajo Schommer zum<br />

Honorarprofessor für „Gründungsmanagement“ an der TU Chemnitz<br />

Kajos Einführungs-Vortrag: „Unternehmer/Unternehmertum in der<br />

Wissensgesellschaft“<br />

Die <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> gratuliert Dir herzlich, leider mit Verspätung<br />

http://www.tu-chemnitz.de/spektrum/02-3/seiten/seite29.htm<br />

52 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

Bbr Georg Herwegh<br />

Mitglied des Ethikrates der Stadt Köln<br />

Aus der Ratssitzung vom 26.09.2002:<br />

Der Ehrenrat der Stadt Köln soll mit der notwendigen Distanz zur Arbeit des<br />

Rates bei Verstößen gegen die Gemeindeordnung und den Ehrenkodex zur<br />

Aufklärung beitragen. Der Ehrenrat wird anstelle der alleinigen Vorentscheidung<br />

des Oberbürgermeisters und vor der abschließenden Entscheidung des<br />

Rates eingeschaltet. Der Rat der Stadt Köln seine Hauptsatzung entsprechend<br />

geändert und für die laufende Wahlperiode den Ehrenrat gewählt.<br />

Den Vorsitz des Ehrenrates hat OB Fritz Schramma inne.<br />

Weitere Mitglieder ist neben je zwei Vertretern der vier Ratsfraktionen die nicht dem Rat Prof. Dr.<br />

Tassilo Küpper (Hs) (Rektor der Universität zu Köln), Dr. Christiane Woopen (Institut für Geschichte<br />

und Ethik der Medizin, Universität zu Köln), Prof. Dr. Fritz W. Scharpf (Direktor des Max-Planck-<br />

Instituts für Gesellschaftsforschung) und Dr. Alarich Richter (Präsident des Landgerichts Köln). Als<br />

persönliche Vertreter wurden benannt Pfarrer Franz Meurer,<br />

Georg Herwegh (Rap) (Sprecher der Seniorenvertretung der Stadt Köln), Prof. Dr. Susanne Walther<br />

(Lehrstuhl für Straf- und Strafprozessrecht) und Prof. Dr. Franz Müller-Heuser (Präsident des<br />

deutschen Musikrates) benannt.<br />

http://www.stadt-koeln.de/ratderstadt/ehrenrat/<br />

Bbr Reiner Güntzer<br />

Zum Geburtstag der Abschied in den Ruhestand<br />

Die „Stiftung Stadtmuseum Berlin“ legte die Feierstunde zur Verabschiedung<br />

ihres Direktors Reiner Güntzer auf dessen 65. Geburtstag. Gestern wurde<br />

der Jubilar im Märkischen Museum mit einem Empfang in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Kultursenator Thomas Flierl lobte den gelernten Juristen für<br />

sein Engagement in den beiden stadthistorischen Museen<br />

und für die Gründung der „Stiftung Stadtmuseum Berlin“<br />

Bbr Prof. Reiner Güntzer v/o Mecki war seit 1995 Generaldirektor der Stiftung<br />

Stadtmuseum Berlin - Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins<br />

(Anm.: Mecki hat uns ein Exemplar der Festschrift anlässlich seiner Verabschiedung überlassen.<br />

Vielen Dank! Hoffentlich sehen wir Dich bald einmal wieder. Ist schon so lange her! Zum 100sten?<br />

Nicht Deinem, Rappoltsteins!<br />

http://www.welt.de/data/<strong>2003</strong>/07/11/132393.html?search=g%FCntzer&searchHILI=1<br />

Bbr Erich Stoffers<br />

im Katholikenausschuss des Bistums Hildesheim<br />

Dem Landeskatholikenausschuss werden nach dem Willen der Mitglieder<br />

künftig Gudrun Book-Schönau, Hans-Joachim Chodinski (Dekanat Göttingen),<br />

Dr. Christiane Geisthardt (Verein katholischer deutscher Lehrerinnen) und<br />

Prof. Dr. Erich Stoffers (berufenes Mitglied) angehören.<br />

http://www.bistum-hildesheim.de/nachrichtenarchiv/<strong>2003</strong>-05-14.html<br />

Bbr Erich Stoffers<br />

in den Diözesanrat berufen<br />

Der Bischof von Hildesheim Dr. Josef Homeyer, hat Bbr Prof. Dr. Erich Stoffers in den Diözesanrat berufen.<br />

(Anm.: Ich glaube, wenn ich noch ein bisschen im Internet stöbere, finde ich soviel Material über<br />

Dich, dass ich damit die nächste <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> füllen knn. Châpeau, lieber Erich!)<br />

http://www.kiz-online.de/Engagiert/engagiert_08_03.pdf<br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

53


Nun gratuliert mal schön Euren Bundesbrüdern<br />

zum Geburtstag<br />

Es feiern ihren Geburtstag zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 2004:<br />

den 93. Grosche, Friedrich Matthias Juni, 12.<br />

den 91. Christmann, Theo Mai, 08.<br />

den 83. Schöllgen, Herbert Mai, 16.<br />

den 82. Roxlau, Franz Juni, 19.<br />

den 81. Scharfenberger, Carl Januar, 08.<br />

John, Ernst Oskar Februar, 05.<br />

den 80. Kleinebrinker, Heinrich März, 17.<br />

Kremp, Günter Mai, 13.<br />

Holtmann, Heinrich Mai, 14.<br />

den 79. Hegge, Ignaz März, 15.<br />

Hockstein-Rasch, Alfred Juni, 03.<br />

Dribusch, Franz Juni, 27.<br />

den 78. Bachem, Eberhard Juni, 30.<br />

den 77. Schneider, Josef Januar, 07.<br />

Lenz, Wolfgang Januar, 12.<br />

Junker, Karl-Hugo Januar, 28.<br />

Guhl, Adolf März, 31.<br />

Esleben, Leo April, 07.<br />

den 76. Heimerzheim, Elmar Januar, 27.<br />

Schmitz, Günter Februar, 02.<br />

Zimmermann, Gerhard März, 18.<br />

Schützdeller, Jürgen Juni, 10.<br />

den 75. Criqui, Joseph G. Januar, 07.<br />

Dethier, Alfons Januar, 14.<br />

Sinnwell, Erwin März, 17.<br />

Wingerter, Klaus-Friedrich März, 26.<br />

Koch, Ludwig März, 30.<br />

Hack, Otto-Manfred April, 02.<br />

Stock, Dieter April, 26.<br />

Schmitt, Wiljo Mai, 20.<br />

Zimmermann, Günther Juni, 02.<br />

den 74. Herzig, Arthur Januar, 28.<br />

Uhl, Hans-Joachim Februar, 22.<br />

Geisbüsch, Hans Georg März, 10.<br />

Gazon, Manfred Mai, 29.<br />

Rappers, Günter Juni, 10.<br />

Arns, Harald Juni, 29.<br />

den 73. Mauel, Ludwig Februar, 01.<br />

Schimana, Rudolf Februar, 10.<br />

Lucas, Werner März, 19.<br />

Muhr, Johannes April, 21.<br />

Tillmann, Helmut April, 24.<br />

Altenburger, Kurt Juni, 11.<br />

den 72. Buchmüller, Gottfried Februar, 01.<br />

Schlaghecken, Armin Februar, 07.<br />

Wachtel, Gerhard Februar, 24.<br />

Münchhalfen, Wilhelm März, 09.<br />

Schröder, Johannes März, 15.<br />

Ullendahl, Heinz April, 20.<br />

Nettesheim, Horst-Eugen April, 20.<br />

Bausinger, Willy April, 23.<br />

Weber, Hans-Dieter Juni, 28.<br />

den 71. Singelnstein, Heinz Februar, 23.<br />

Eich, Josef Mai, 02.<br />

Jansen, Hans-Dieter Mai, 13.<br />

Bartels, Bernt Mai, 26.<br />

den 70. Welter, Karl Januar, 07.<br />

Schumacher, Georg Februar, 06.<br />

Hüppeler, Helmut März, 14.<br />

Schmidt, Norbert März, 29.<br />

Knoop, Bert Mai, 06.<br />

Lux, Heinz Mai, 27.<br />

Remmers, Alarich Juni, 07.<br />

Ising, P. Siegbert Juni, 19.<br />

den 65. Claesges, Johann Michael Januar, 24.<br />

Oedekoven, Peter Februar, 02.<br />

Kroschewski, Georg März, 30.<br />

Küsters, Heinz April, 30.<br />

Ständer-Südkamp, Hans Juni, 24.<br />

Reermann, Jost Juni, 29.<br />

den 60. Holtermann, Carl April, 16.<br />

den 50. Wormann, Manfred Januar, 09.<br />

Schülgen, Rudolf Januar, 27.<br />

Vogel, Detlev April, 06.<br />

Gröne, Rolf-Dieter Mai, 27.<br />

54 HR 2 /<strong>2003</strong><br />

HR 2 /<strong>2003</strong><br />

In diesem Jahr feiern ihr 100. Jubelsemester<br />

Wir gratulieren!<br />

Bartels, Bernt<br />

Braun, Florentin<br />

Herwegh, Georg<br />

Herzig, Arthur<br />

146. Semester, rez. im SS 1931<br />

Grosche, Friedrich Matthias<br />

144. Semester, rez. im SS 1932<br />

Christmann, Theo<br />

139. Semester, rez. im WS 1934/45<br />

Sammeck, Cornelius<br />

132. Semester, rez. im SS 1938<br />

Gilles, Eberhard<br />

114. Semester, rez. im SS 1947<br />

Hockstein-Rasch, Alfred<br />

Scharfenberger, Carl<br />

van Laack, Wolfgang<br />

113. Semester, rez. im WS 1947/48<br />

Bloser, Max<br />

Kremp, Günter<br />

Lenz, Wolfgang<br />

112. Semester, rez. im SS 1948<br />

Jüsten, Manfred<br />

111. Semester, rez. im WS 1948/49<br />

Arlinghaus, Arnold<br />

Bachem, Eberhard<br />

Groote, Hans<br />

Schmitz, Günter<br />

110. Semester, rez. im SS 1949<br />

John, Ernst Oskar<br />

Roxlau, Franz<br />

109. Semester, rez. im WS 1949/50<br />

Dahl, Gerd<br />

Guhl, Adolf<br />

Heimerzheim, Elmar<br />

Henneken, Theo<br />

Holtmann, Heinrich<br />

Junker, Karl-Hugo<br />

Lenz, Kurt<br />

Spiekers, Heinz<br />

Stock, Dieter<br />

Wichmann, Werner<br />

108. Semester, rez. im SS 1950<br />

Altenburger, Kurt<br />

Hahn, Bruno<br />

Hegge, Ignaz<br />

Kleinebrinker, Heinrich<br />

Schmitt, Wiljo<br />

Schmitz, Diethelm<br />

Schumacher, Franz<br />

Schützdeller, Jürgen<br />

107. Semester, rez. im WS 1950/51<br />

Freundlieb, Wilhelm<br />

Hack, Otto-Manfred<br />

Koch, Ludwig<br />

Lenné, Heinz<br />

Menken, Hans<br />

Rappers, Günter<br />

Speicher, Harry<br />

Waßmuth, Berthold<br />

106. Semester, rez. im SS 1951<br />

Conzen, Leo<br />

Dribusch, Franz<br />

Hömberg, Hubert<br />

Sinnwell, Erwin<br />

Zimmermann, Gerhard<br />

Keller, Walter<br />

Knoop, Bert<br />

Schumacher, Georg<br />

Und unseren Über-Einhundert-Semestrigen ebenso<br />

105. Semester, rez. im WS 1951/52<br />

Dohmen, Arnold<br />

Hammecke, Günter<br />

Vaterrodt, Klaus<br />

104. Semester, rez. im SS 1952<br />

Arns, Harald<br />

Buchmüller, Gottfried<br />

Diwersy, Alfred<br />

Gazon, Manfred<br />

Heimerzheim, Friedhelm<br />

Muhr, Johannes<br />

Tillmann, Helmut<br />

103. Semester, rez. im WS 1952/53<br />

Assmann, Georg<br />

Dethier, Alfons<br />

Nettesheim, Horst-Eugen<br />

Schröder, Johannes<br />

102 Semester, rez. im SS 1953<br />

Giertz, Hubert<br />

Linden, Gerhard S.<br />

Mauel, Ludwig<br />

Schlaghecken, Armin<br />

Uhl, Hans-Joachim<br />

Zimmermann, Günther<br />

101. Semester, rez. im WS 1953/54<br />

Bausinger, Willy<br />

Forsch, Paul<br />

Hahn, Georg<br />

Kelkel, Reinhard<br />

Lucas, Werner<br />

Münchhalfen, Wilhelm<br />

Wachtel, Gerhard<br />

55


Altherrenvorstand Rappoltstein-Eckart<br />

PhilX<br />

Dr. Gerd Wichelmann<br />

Steinergasse 54 · 53347 Alfter<br />

Telefon 0 22 22 - 42 60<br />

Telefax 02 21- 92 90 79<br />

eMail: salix1498@t-online.de<br />

PhilXX<br />

Detlef Baumann<br />

Lehmbacher Weg 77 · 51109 Köln<br />

Telefon 02 21- 8 90 80 11<br />

Telefax 02 21- 8 90 55 90<br />

eMail: info@baumann.de<br />

Aktive Chargen WS <strong>2003</strong><br />

Senior (X)<br />

Marcus Th. Schauerte (stud. reg. wiss.)<br />

Karl-Schwering-Platz 2 · 50931 Köln<br />

Telefon 0177- 7 79 58 77<br />

eMail senior@rappoltstein.de<br />

Fuxmajor (FM)<br />

Lars Krömeke (Studienreferendar)<br />

Ritterstraße 59 · 50670 Köln<br />

Telefon 02 21- 1 39 14 82<br />

eMail fuxmajor@rappoltstein.de<br />

Consenior (XX)<br />

Martin Joh. Bierbaum (Rechtsreferendar)<br />

Am Lindchen 41 · 50226 Frechen<br />

Telefon 0 22 34 - 5 65 06<br />

Mobil 0173-4176112<br />

eMail consenior@rappoltstein.de<br />

Vorstand des Hausvereins Giersberg e.V.<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Bernhard Schemann (Studiendirektor)<br />

Graseggerstraße 112 · 50737 Köln<br />

Telefon 02 21- 74 70 68<br />

Dienstl.02 21 - 9 90 9124<br />

Telefax 02 21 - 9 90 9111<br />

eMail: schemama@t-online.de<br />

Verbindungs-Sekretariat und Hausmeister<br />

Sekretärin<br />

Martina Hancke<br />

Bachemer Straße 42 · 50931 Köln<br />

Telefon 02 21- 4 20 24 94<br />

Telefax 02 21- 4 60 03 64<br />

eMail: martina.hancke@t-online.de<br />

PhilXXX & GVB<br />

Bernard Liening<br />

Bachstraße 14 · 51467 Bergisch Gladbach<br />

Telefon 0 22 02 - 8 46 07<br />

eMail: BLien@aol.com<br />

PhilXXXX<br />

Josef Deppe<br />

Pestalozzistraße 13 · 51427 Bergisch Gladbach<br />

Telefon 0 22 04 - 6 86 26<br />

Telefax 02 21 - 13 50 04<br />

eMail: deppejosef@t-online.de<br />

Schriftführer & Ökonom<br />

Dipl. Kfm. Frank Ohrem<br />

Mittelstraße 3 · 50996 Köln<br />

Telefon 02 21- 35 26 31<br />

Scriptor (XXX)<br />

Sebastian Feiler (stud. jur.)<br />

Michaelstraße 5 · 50676 Köln<br />

Telefon 02 21 - 3 37 87 19<br />

Mobil 0177- 7 53 13 01<br />

eMail scriptor@rappoltstein.de<br />

Quaestor (XXXX)<br />

Sebastian Louppen (stud. jur.)<br />

Karl-Schwering-Platz 2 · 50931 Köln<br />

Telefon 0174 - 9 75 05 05<br />

eMail quaestor@rappoltstein.de<br />

Schatzmeister<br />

Dipl. Kfm./Stb. Otto Neteler<br />

Schiefersburger Weg 52 · 50739 Köln<br />

Telefon 02 21- 17 12 04<br />

Redaktion <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />

Fritz Ortwein · Albertusstraße 9 · 50667 Köln · Telefon 02 21- 9 65 36 68 · Telefax 02 21- 9 65 36 70<br />

eMail: Fritz.Ortwein@koeln.de; www.ortwein-web.de<br />

Hausmeister<br />

Janusz Galecki<br />

Ostheimer Straße 23 · 51103 Köln<br />

Telefon priv. 02 21- 8 70 41 01<br />

Telefon auf dem Haus 02 21 - 9 40 21 91<br />

Verbindungshaus: KDStV Rappoltstein, Karl-Schwering-Platz 2, 50931 Köln<br />

Telefon 02 21- 9 40 21 91 (Foyer), 02 21- 9 40 21 92 (Wohnetage) · Telefax 02 21- 9 40 21 93<br />

eMail: info@rappoltstein.de<br />

Internet-Präsenz<br />

Aktivitas: www.rappoltstein.de – Altherrenverband: www.rappoltstein-eckart.de<br />

56 HR 2 /<strong>2003</strong>

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