HOH- RAPPOLTSTEIN 2/2003 - Rappoltsteiner Chronik
HOH- RAPPOLTSTEIN 2/2003 - Rappoltsteiner Chronik
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<strong>HOH</strong>-<br />
<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />
2/<strong>2003</strong><br />
Mitteilungsblatt der KDStV Rappoltstein Straßburg zu Köln im CV<br />
92. Jahrgang, Nr. 70, WS <strong>2003</strong>/04<br />
100 Jahre<br />
14.– 17. Mai 2005<br />
Vorschau auf das 100. Stiftungsfest 2005<br />
Feierliche Scheckübergabe an die Patres von Dusenbach<br />
Die Herren zu Rappoltstein in Köln und Freiburg<br />
Bundesbrüder in der Presse und im Internet<br />
Das Sommersemester <strong>2003</strong><br />
Eckarten und <strong>Rappoltsteiner</strong> in ihrem historischen/politischen Umfeld<br />
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Inhaltsverzeichnis U2<br />
Editorial F. Ortwein 1<br />
Vorschau auf unser 100. Stiftungsfest<br />
100 Jahre Rappoltstein und Eckart<br />
G. Wichelmann 2<br />
„Wissen und Bestehen“ G. Wichelmann 3<br />
Unser 98. Stiftungsfest im SS <strong>2003</strong> B. Liening 5<br />
Renovierung der 6. Dusenbacher Kreuzwegstation finanziert F. Ortwein 7<br />
Entdeckt: Mobiliar der Straßburger Erwinia F. Ortwein 9<br />
Eckart und Rappoltstein in der 1. Hälfte des 20. Jhds - 2. Teil E. Heimerzheim 11<br />
Eckart-Traditionstreffen in Dresden <strong>2003</strong><br />
Aus dem Leben der Aktivitas<br />
J. Böing 15<br />
Die Aktiven-Chargen des WS <strong>2003</strong>/04 S. Feiler 18<br />
1. Bericht über das SS <strong>2003</strong> M. Th. Schauerte 19<br />
2. Bericht über das SS <strong>2003</strong> M. Sigl 21<br />
Viele Füchse sollt Ihr haben… M. Piesche 24<br />
Ökumenischer Kirchentag <strong>2003</strong> in Berlin S. Feiler 26<br />
Mein erster Triathlon in Schweden M. Sigl 28<br />
Praktikum in Schweden<br />
Aus der Altherrenschaft<br />
K. H. Opel 30<br />
AHC- und CC-Protokolle vom SS <strong>2003</strong>; Info des Hausvereins B. Liening / O. Neteler 32<br />
Verleihung der 100-Semester-Bänder: „Die Weisheit der Alten“ P. Forsch 34<br />
Die Oldenburger Fruchbarkeitsdebatte F.J. Moors 36<br />
Unser monatlicher Stammtisch E. Heimerzheim 37<br />
IN MEMORIAM - Wir vergessen Euch nicht diverse Autoren 38<br />
Unseren Bund verlassen haben…<br />
Aus KCV und ÖCV<br />
aus unserer Datei 40<br />
Kölner und Wiener: Gleiche Brüder? Gleiche Kappen? W.W. Bonn 41<br />
Kölner Festkommers <strong>2003</strong><br />
Die Herren zu Rappoltstein<br />
F. Ortwein 43<br />
Herzlaude - zwei Nachträge zum Thema „Mannesehre“ F. Ortwein 45<br />
Herzlaude und ein Kölner Erzbischof F. Ortwein 46<br />
Rappoltstein im Freiburger Münster<br />
Aktuelles, Interessantes, Beherzigenswertes<br />
F. Ortwein 48<br />
Reaktionen F. Ortwein 49<br />
Das 3. <strong>Rappoltsteiner</strong> Golfturnier B. Liening 50<br />
Rappoltstein(er) in der Presse und im World Wide Web gefunden-gesammelt 51<br />
Gerappele<br />
Und immer wieder …<br />
gefunden-gesammelt div<br />
Nun gratuliert mal schön… aus unserer Datei 54<br />
Unsere 100-Semester-Jubilare aus unserer Datei 55<br />
Adressen, Telefonnummern, eMail-Kontakte, Internet aus unserer Datei 56<br />
Nur Symbolik? U4<br />
Weder die Vorstände noch die Redaktion sind für Inhalte von Artikeln und Berichten verantwortlich, noch spiegeln diese die Ansichten<br />
selbiger wider, sofern diese Artikel und Berichte nicht den Verfasser als den genannten Institutionen zugehörig erkennen lassen.<br />
Unaufgefordert eingesandte Artikel werden entweder aus Bundesbrüderlichkeit und /oder wegen allgemeinen Interesses veröffentlicht –<br />
oder auch nicht. Das steht im Ermessen der Redaktion und /oder ist abhängig von der geplanten Seitenzahl.<br />
Artikel- und Bild-Auswahl, Layout und Druckfreigabe: Fritz Ortwein<br />
Druck: Druckerei Schmitz, Freiheitsring 132, 50226 Frechen Tel.: 0 22 34 / 95 69 69 Fax 0 22 34 / 95 69 70, eMail: info@schmitzdruckt.de<br />
U2 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Liebe Bundesbrüder, liebe Freunde Rappoltsteins!<br />
„My news are your news“<br />
mit Recht wurde mir vorgehalten, dass die letzte Ausgabe der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> zu „ortweinlastig“ gewesen<br />
sei. Nur, was soll ich machen? An Euch allen liegt es, diese Situation gar nicht erst entstehen zu<br />
lassen oder sie zu ändern: Schreibt, berichtet, notiert, glossiert, ärgert Euch öffentlich, polemisiert, kritisiert<br />
(aber konstruktiv bitte). Kurz: beteiligt Euch, die HR zu UNSEREM Mitteilungsblatt zu machen.<br />
Wie angekündigt ist diese Ausgabe der HR nicht so umfangreich geworden wie die letzte. Aber wie hatte<br />
ich geschrieben? „Wichtiger als das Volumen ist das regelmäßige Erscheinen.“ Und das konnte dadurch<br />
erreicht werden, dass (fast) alle Autoren rechtzeitig und ohne die üblichen Anmahnungen ihre Artikel<br />
abgeliefert haben. Leider – und das soll auch nicht verschwiegen sein – können ein paar Berichte nicht<br />
erscheinen, weil der Redaktionsschluss nicht eingehalten wurde. Schade. Es handelte sich um interessante<br />
Neuigkeiten und Informationen.<br />
„No news are good news?“<br />
Stimmt nicht – zumindest nicht in diesem Fall, denn dies hier IST EINE NACHRICHT, und sie IST GUT!<br />
Der gesamte für die Restaurierung der 6. Station des Kreuzweges zu Unserer Lieben Frau von<br />
Dusenbach benötigte Betrag in Höhe von € 2.300,00 ist zusammengekommen! Knapp zwar – insgesamt<br />
wurden ganze € 6,00 über den erforderlichen Betrag hinaus gespendet, was leider die Überweisungs-<br />
und Portokosten nicht deckt – aber die Kapuzinerpatres von Dusenbach, der Förderverein „Les<br />
Amis de Notre Dame de Dusenbach“ und die Initiatoren der Aktion sind glücklich.<br />
Dass wir im Stillen gehofft hatten, das Geld für eine zweite Station sammeln zu können, sei am Rande<br />
erwähnt. Dass es nicht so gekommen ist, soll unsere Freude nicht trüben. Allen großherzigen Stiftern<br />
unseren tiefen Dank. Nun ist es – hauptsächlich – an der Aktivitas, den Besuch bei der Dusenbacher<br />
Madonna wieder zum zentralen Programmpunkt ihrer Elsaßreisen zu machen und an uns allen, sich<br />
Unserer Lieben Frau von Dusenbach als unserem geistlichen Zentrum zu erinnern. Am 27. September<br />
<strong>2003</strong> konnte vor Ort der Scheck über den Gesamtbetrag überreicht werden. (s. Seite 7)<br />
„Bad news are good news?“<br />
Stimmt auch nicht. Denn die „bad news“ sind wirklich schlecht. In seinem Beitrag zu dieser HR schreibt<br />
unser Philistersenior Gerd Wichelmann: „Wir haben an Euch alle schon vor Monaten die gelben<br />
Datenerfassungsbögen versandt. Nur knapp vierzig Prozent davon haben wir zurück erhalten.“ Dem ist<br />
nichts hinzuzufügen. Oder doch. Auf die anderen Aufrufe, Angebote, Umfragen war Eure Reaktion so,<br />
dass man sich die Arbeit hätte ersparen können. Aber das lag wohl daran, dass ich mich verschätzt<br />
hatte, was die Attraktivität der Angebote und das Interesse an den Themen anbetrifft. Ergo: selber schuld.<br />
(s. Seite 49)<br />
„Goods news are good news are good news …“<br />
• Unser Ehrenmitglied Père Joseph Criqui hat am 6. Juni 2005 den Tag der 50. Wiederkehr seiner<br />
Priesterweihe gefeiert! (s. Seite 33)<br />
• Die wichtigsten Verträge für die Feiern zum 100. Stiftungstest sind unterschrieben! (s. Seite 2)<br />
• Der Verfall wird gestoppt: mit der Sicherung des Turms ‘unserer’ Burg Hoh-Rappoltstein wurde begonnen.<br />
• Unser Verbindungshaus hat endlich einen Namen: Haus Giersberg (so unser Philistersenior). Darauf<br />
hätten wir schon längst kommen können.<br />
• Das Programm des SS <strong>2003</strong>/04 lag schon am 22.9. im Briefkasten! Danke und herzlichen<br />
Glückwunsch an xx und xxx!<br />
• Es gibt ‘ne kleine Tröte! Bei Appelhans’ hat sich Nachwuchs eingestellt!<br />
Für unsere Festschrift zum 100. Stiftungsfest zu Pfingsten 2005 brauche ich dringend Unterstützung!<br />
Konkret: Wer ist bereit, in Zeitungs-, Verbindungs- und sonstigen Archiven verbindungsrelevante<br />
Ereignisse, Lebensläufe verstorbener Bundesbrüder etc. zu recherchieren?<br />
Ich freue mich jetzt schon über viele Zuschriften!<br />
Euer<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
1
Unser 100. Stiftungsfest – Pfingsten 2005<br />
Das 100. Stiftungsfest der KDStV Rappoltstein, zugleich das der am 1. Oktober 1977 mit Rappoltstein<br />
vereinigten VKDSt Eckart, liegt jetzt schon fast auf Sichtweite vor uns. An Pfingsten 2005, das sind<br />
nur noch 1 1/2 Jahre, werden wir es festlich begehen.<br />
Merkt Euch die vom erweiterten Vorstand des Altherrenverbandes Rappoltstein-Eckart festgemachten<br />
Termine der Hauptveranstaltungen:<br />
Pfingstsamstag, 14. Mai 2005<br />
20.00 Uhr Festball im<br />
***** HYATT Hotel Köln-Deutz<br />
Pfingstsonntag, 15. Mai 2005<br />
16.00 Uhr Festgottesdienst in<br />
Groß Sankt Martin (voraussichtlich)<br />
daran anschließend<br />
18.00 Uhr<br />
Gemeinsames<br />
Abendessen und<br />
danach<br />
20.00 Uhr Festkommers<br />
im Großen Saal des<br />
Kölner Gürzenich<br />
Merkt Euch auch den weiteren Terminrahmen: Wir wollen das Jubelfest am Freitag, dem 13. Mai 2005<br />
mit einem Begrüßungsabend beginnen und am Pfingstmontag, dem 16. Mai 2005 mit einer<br />
Hl. Messe sowie mit einem heiteren Frühschoppen ausklingen lassen. (Wenn erforderliche<br />
Vorraussetzungen gesichert erscheinen, soll beides auf dem Grundstück unseres Hauses Giersberg<br />
vonstatten gehen.)<br />
Treu und wahr! Einig und treu! Euer Gerd Wichelmann<br />
2 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Liebe Bundesbrüder,<br />
Deutschland sei, so ließ sich<br />
Mitte September der Internationale<br />
Währungsfonds vernehmen,<br />
auf dem letzten Platz<br />
der Wachtumsskala der Industrienationen<br />
angelangt. Mit<br />
einem Wert von Null Prozent.<br />
Richtig oder falsch, die Nachricht<br />
konnte schlimmer nicht<br />
sein. Dabei sahen wir uns<br />
schon das ganze Jahr über durch<br />
wenig schmeichelhafte internationaleUntersuchungsergebnisse<br />
zu Wissensdefiziten und<br />
Bildungsrückstand an deutschen<br />
Schulen und Hochschulen zunehmend<br />
in Unruhe versetzt.<br />
Einer der Unsrigen, der frühere<br />
Bundesminister für Bildung,<br />
Wissenschaft, Forschung und<br />
Technologie und jetzige Vorsitzende<br />
der CDU Nordrhein-<br />
Westfalen, zugleich CDU-<br />
Fraktionschef im Düsseldorfer<br />
Landtag, Dr. Jürgen Rüttgers, hat<br />
seinerzeit und seither engagiert<br />
öffentlich für unverzichtbar verstärkte<br />
Anstrengungen in allen<br />
Bereichen der Lehre und des<br />
Lernens geworben. Die Wachen,<br />
die Wissenden, die Nachdenklichen<br />
haben die mahnende<br />
Stimme des Anwalts scientia’s<br />
gehört. Vieles wurde, z.T. gegen<br />
erheblichen Widerstand, erreicht.<br />
Aber immer geht es auch um<br />
den Wettbewerb politischer<br />
Forderungen, letztlich um Geld,<br />
und am Ende ist gegen den allfälligen<br />
Vorwurf des Ressortegoismus<br />
jeder machtlos. Heute<br />
überschlagen sich selbsternannt<br />
erstmalige Erfinder bildungspolitischer<br />
Besinnung in korrigierenden<br />
Postulaten, Konzepten<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Wissen und Bestehen<br />
und Rezepturen. Gehen der<br />
Herbstwind, gehen die Winterstürme<br />
über diese Leute hinweg?<br />
Nicht auszuschließen.<br />
Rappoltstein hat das laufende<br />
Semester unter das Leitprinzip<br />
scientia gestellt. Waren wir<br />
weitsichtig? Wir sind ein Teil<br />
unserer Gesellschaft und definieren<br />
uns ausdrücklich als<br />
solchen. Jeder Bundesbruder,<br />
der aktiv am Verbindungsleben<br />
teilnimmt, wirkt nach innen, er<br />
und alle anderen wirken zugleich<br />
nach außen. Bewusst<br />
oder unbewusst. Wir haben<br />
Familien, Freunde, Nachbarn,<br />
Studien- und Arbeitskollegen,<br />
Zufalls-, Urlaubs- und verfestigte<br />
langjährige Bekanntschaften.<br />
Wir sind mehr als ein Wassertropfen<br />
im großen Ozean. Wissen<br />
aufnehmen, eigenes Wissen<br />
erweitern, Wissen teilen, aus<br />
gereiftem Wissen argumentieren,<br />
beraten, helfen, Denken<br />
und Geschehnisse beeinflussen,<br />
überzeugen, das und die<br />
persönliche Freiheit des Einzelnen<br />
liegen im Wesen eines<br />
Akademiker-Bundes, der zu sich<br />
selbst und seiner Geschichte<br />
steht. Teilen des Wissens<br />
untereinander und mit anderen<br />
verstehen wir als Verpflichtung.<br />
Das Programmangebot im WS<br />
<strong>2003</strong>/04 unter dem Leitprinzip<br />
scientia wird sich anders als in<br />
Prinzipienreden darstellen; letzteres<br />
indes sollte gelegentlich<br />
auch sein, wenn sich einer<br />
fände, der die Materie in mitreißender<br />
Formulierungskunst<br />
überzubringen wüsste. Neue<br />
Wissensvermittlung, neuer Wissenserwerb<br />
kann heiter, span-<br />
nend, im besten Sinne unterhaltsam<br />
sein. Bildung und<br />
Wissenschaft waren nie nur<br />
knochentrocken oder bierernst,<br />
ihnen wohnte stets „ein Zauber<br />
inne“. Ihr werdet das erleben.<br />
Bringt Familienangehörige, bringt<br />
Freunde, bringt Keilfüxe mit. Mir<br />
selbst will und soll nicht aus<br />
dem Gedächtnis die Festgottesdienst-Ansprache<br />
unseres hochverehrten<br />
Ehrenmitglieds Pfarrer<br />
Dr. Winfried Hamelbeck im<br />
Rahmen des Stiftungsfestes im<br />
vergangenen Sommersemester.<br />
Geradezu meisterhaft flocht er in<br />
seine Sonntagspredigt die christliche<br />
Sinngebung von Freude<br />
und Frohsinn ein. Wer genau hinhörte,<br />
über etwas Sensorik für<br />
Engelsläuten verfügte, konnte<br />
dem ‘Hohen Lied auf eine verbindungsstudentischeGemeinschaft<br />
von achtbarer Reputation’<br />
lauschen. War Rappoltstein gemeint?<br />
Ich wünschte es mir und<br />
habe vielen davon berichtet.<br />
Ein früher bedeutsamer Begriff<br />
in der alten Sprache unserer Eltern<br />
war ‘Herzensbildung’. Sie<br />
meinten damit so etwas wie das<br />
tradierte ethische Gesamterbe<br />
aus jahrelanger guter Erziehung.<br />
Sie setzten dies zumindest<br />
gleichrangig mit angestrebter<br />
wissenschaftlicher und/oder beruflicher<br />
Ausbildung, als Orientierungsrahmen<br />
für die Gestaltung<br />
des persönlichen Lebens<br />
und als dessen unverzichtbare<br />
Grundlage. Mit Kennzeichnungen<br />
wie Respekt für andere, Wahrheitsliebe<br />
und Aufrichtigkeit,<br />
Hilfsbereitschaft, Treue und<br />
Verlässlichkeit, Zivilcourage,<br />
Verantwortungsbewusstsein,<br />
3
Versöhnungswille und Fairness,<br />
Fleiß, Klugheit, Maß und<br />
menschliche Bescheidenheit,<br />
Ordnungsliebe ist das Gemeinte<br />
in etwa beschrieben. Und unser<br />
Standort? Wir stehen auf einer<br />
Waage, jeder für sich und<br />
manchmal wir alle zusammen,<br />
jederzeit, und werden von anderen<br />
gemessen, ohne dies<br />
durchgängig wahrzunehmen.<br />
Niemand sollte sich der Fehleinschätzung<br />
hingeben, nicht<br />
auch mal zu leicht befunden zu<br />
werden. ‘Sekundärtugenden’<br />
verhöhnte ein vor Jahren ins<br />
Abseits geratener Politiker, hinter<br />
dem heute schon wieder<br />
einige schwer Belehrbare herlaufen,<br />
eine solcherart erprobte<br />
Grund-Ausstattung für<br />
den Umgang mit Menschen.<br />
Unzweifelhaft sind weitere und<br />
andersartige Befähigungen unverzichtbar,<br />
um Boden unter<br />
die Füße zu bekommen, die persönliche<br />
Entwicklung steuern<br />
zu können, und seinen Rang in<br />
Berufswelt und Gesellschaft zu<br />
finden. Achten wir aufeinander,<br />
dass nicht das eine oder andere<br />
zu kurz kommt. Beides wird<br />
ausschlaggebend sein.<br />
Vielleicht, liebe Bundesbrüder,<br />
passt es nicht hierher und dennoch:<br />
Wir haben an Euch alle<br />
schon vor Monaten die gelben<br />
Datenerfassungsbögen versandt.<br />
Nur knapp vierzig Prozent davon<br />
haben wir zurück erhalten.<br />
Was sollen die, die mühevoll<br />
damit befasst sind, unsere<br />
Und zu guter Letzt: Unser 100.<br />
Stiftungsfest nähert sich mit<br />
Riesenschritten. Es sind, vom<br />
Erscheinungstag dieser HR nur<br />
noch 560 Tage bzw. 80 Wochen<br />
bzw. 18,5 Monate bis zum<br />
Schauen wir auf diejenigen, die<br />
vor uns waren und sind, die Alt-<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong>, Alt-Erwinen, die<br />
späteren Alt-Eckarten von Anbeginn<br />
bis jetzt. Hören wir auf<br />
die oft Anwesenden unter<br />
ihnen und, soweit indirekt möglich,<br />
auf die abwartend Beiseitestehenden.<br />
Wir beklagen<br />
ihr Fernbleiben. Doch der eine<br />
oder andere hat uns auch<br />
etwas zu sagen. Damit müssen<br />
wir uns auseinandersetzen: Das<br />
Haus Giersberg ist unser aller<br />
Haus. Unser aller Pflicht ist die<br />
Wahrung seiner Würde und<br />
Unversehrtheit, im besonderen<br />
die Mitverantwortung aller für<br />
das innere und äußere Erscheinungsbild,<br />
der pfleglichste<br />
Umgang mit dem Geist unseres<br />
Hauses, verkörpert durch<br />
die Achtung vor den Gefühlen<br />
und der Erinnerungswelt aller,<br />
die da ein- und ausgehen, vor<br />
ihrem Anspruch auf Wohlbefinden,<br />
durch das bundesbrüderliche<br />
Miteinander und durch die<br />
Vermeidung von Schäden und<br />
Beeinträchtigungen seiner vollen<br />
Funktionsfähigkeit, nicht zuletzt<br />
im Hinblick auf die Außenbeziehungen<br />
mit den Nachbarn.<br />
Namens- und Datenübersichten<br />
zu aktualisieren, nun tun? Die<br />
Aktualisierung ist dringend und<br />
überfällig. Wir brauchen sie für<br />
den Bund und für jeden von<br />
Euch. Wenn „sich nichts geändert<br />
hat“, dann wisst Ihr das,<br />
aber wir doch nicht (!), solange<br />
Ihr Euch nicht entschließen<br />
14. Mai 2005! Macht Euch also<br />
schon einmal vertraut mit dem<br />
Stand der Vorbereitungen und<br />
nehmt die Pfingsttage 2005<br />
fest in Eure Terminplanungen<br />
auf! Auf Seite 2 erfahrt Ihr,<br />
In dieser Pflicht werden sich<br />
alle zu übertreffen versuchen.<br />
Eingeschworen auf Wahrheit<br />
und Treue und angesichts des<br />
Erfordernisses nach Einigkeit<br />
werden alle – sollte es denn zu<br />
nicht duldbaren Geschehnissen<br />
gekommen sein – auf die<br />
Darlegung persönlicher Ursächlichkeit<br />
oder persönlichen Mitverschuldens<br />
genauso viel<br />
Akkuratesse verwenden wie auf<br />
das Vorbringen der Beteiligung<br />
anderer. ‘Im Sande verlaufen’<br />
wird nichts. Darauf werden<br />
schon die drängen, die im Interesse<br />
der Bundesbrüderlichkeit<br />
auf Wiedergutmachung eigenen<br />
unziemlichen Verhaltens drängen.<br />
Bundesbrüderlichkeit ist<br />
herzliches, faires, verständnisvolles,<br />
versöhnliches, verzeihendes<br />
Miteinander. Bundesbrüderlichkeit<br />
beseelt unseren Bund,<br />
unser Denken und Handeln.<br />
Wer „unwirklich“ denkt, sollte<br />
sich einer Selbstprüfung unterziehen.<br />
Niemand predigt ewig<br />
strahlend-blauen Himmel. Bundesbrüderlichkeit<br />
ist ein Generalgebot,<br />
zu dem wir uns bekennen,<br />
ein Gebot, das immer gilt,<br />
auch für Schlechtwetterzeiten.<br />
könnt, uns davon in Kenntnis<br />
zu setzen.<br />
Schickt bitte auch die Anmeldekarten<br />
für Veranstaltungen<br />
zurück. Gebt unserer Aktivitas<br />
und dem Altherren-Vorstand die<br />
Möglichkeit zu planen.<br />
wie weit die Vorbereitungen<br />
gediehen sind.<br />
Treu und wahr!<br />
Einig und treu!<br />
Euer Gerd Wichelmann<br />
4 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Mit einem besonderen Akzent<br />
wurde das Stiftungsfest <strong>2003</strong><br />
eingeleitet: ein festlicher<br />
Sommerabend im schönem<br />
Ambiente des Clostermanns<br />
Hofs in Niederkassel-Uckendorf<br />
bildete am Freitagabend den<br />
Anfang der diesjährigen Tage<br />
des Wiedersehens. Bereits für<br />
17.00 h hatten der Aktivensenior<br />
Marcus Th. Schauerte und<br />
der Philistersenior Dr. Gerd<br />
Wichelmann eingeladen. Bei<br />
herrlichem warmen Sommerwetter<br />
stellten sich nach und<br />
nach die ca. 100 angemeldeten<br />
Gäste, Aktive und Alte Herren<br />
mit ihren Angehörigen ein. Der<br />
beeindruckende Innenhof lud<br />
dazu ein, unter freiem Himmel<br />
Platz zu nehmen und einen<br />
angenehmen Abend in bundesbrüderlicher<br />
Gemeinsamkeit zu<br />
verbringen.<br />
Gegen 18 Uhr begrüßte unser<br />
Philistersenior Dr. Gerd Wichelmann<br />
alle Anwesenden und<br />
freute sich über deren zahlreiches<br />
Erscheinen. Besonders<br />
begrüßte er den Bundesbruder,<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Harmonisches 98. Stiftungsfest<br />
im Sommersemester <strong>2003</strong><br />
der die weiteste Anfahrt hatte.<br />
Es war zufällig sein Leibvater<br />
Bbr AH August Südbeck, der<br />
mit seiner lieben Gattin Almuth<br />
aus Emden angereist war, um an<br />
diesem Wochenende bei seinen<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> Bundesbrüdern<br />
zu sein. Auch den ältesten Bundesbruder<br />
an diesem Sommerabend<br />
- Bbr Dr. Eberhard Gilles -<br />
hob er hervor. Dass auch die<br />
Witwen unserer verstorbenen<br />
Bundesbrüder Dr. Winfried<br />
Schmitz, Dr. Joseph Deppe und<br />
Werner Bodeux mit dabei waren,<br />
wurde von allen Anwesenden<br />
herzlich begrüßt und als ein<br />
Zeichen ihrer Verbundenheit<br />
mit unserer Korporation gewertet.<br />
Nachdem der Inhaber des<br />
Clostermanns Hofes in einem<br />
Grußwort seine Sympathien für<br />
unsere farbentragende<br />
Verbindung zum<br />
Ausdruck gebracht<br />
hatte, sorgte u.a.<br />
das tolle Sommerwetter<br />
schnell für<br />
eine gute Stimmung<br />
in dieser angenehmen<br />
Umgebung.<br />
Ein umfangreiches<br />
Büffet, verschiedene<br />
Fleisch- und Fischsorten<br />
vom Grill,<br />
sorgten ebenso für<br />
unser Wohlbefinden wie Wein<br />
und Bier. Wer wollte, konnte<br />
sich sogar ein Pittermännchen<br />
am Tisch deponieren lassen<br />
und sich Bier selbst zapfen –<br />
für einige Bundesbrüder noch<br />
immer ein erhebender Akt. Auch<br />
unser Bbr AH Dr. Jürgen Rüttgers,<br />
CDU-Vorsitzender in Nordrhein-<br />
Westfalen, der mit seiner lieben<br />
Gattin Angelika etwas verspätet<br />
eintraf, wurde zusammen mit<br />
dem AH-xxxx Bbr Josef Deppe in<br />
der Nähe eines Kölsch-Fasses<br />
gesichtet. Dies wiederum ermutigte<br />
einige clevere Füchse, beide<br />
um eine Bierspende für den<br />
dürstenden Fuchsenstall zu bitten.<br />
Die Klaviereinlage von Bbr David<br />
Lutz mit einem mächtigen Stück<br />
aus einer Beethoven-Sonate<br />
nötigte allen Anwesenden bei<br />
hereinbrechender Dunkelheit<br />
großen Beifall ab. Musikalische<br />
Umrahmungen gaben zwar<br />
durchaus Gelegenheit zum Tanz,<br />
jedoch wurde diese Möglichkeit<br />
nur von wenigen genutzt, und<br />
dies, obwohl die Abendkühle<br />
zunehmend dazu zwang, sich<br />
zu bewegen oder sich etwas<br />
Wärmendes überzuziehen. Ein<br />
schöner Abend als Start für<br />
ein harmonisches Stiftungsfest<br />
neigte sich dem Ende zu!<br />
Die Konvente am Samstagmorgen<br />
verliefen durchweg<br />
sachlich und ruhig. Sie waren<br />
auch relativ gut besucht - was<br />
ja auch nicht immer der Fall ist.<br />
(s. hierzu Seite 32)<br />
Am Abend fand dann vor<br />
dem Festkommers in der<br />
Industrie und Handelskammer,<br />
Unter Sachsenhausen 10, ein<br />
gemeinsames Abendessen im<br />
5
Börsenrestaurant statt. An dem<br />
sich anschließenden Festkommers<br />
im Merkens-Saal nahmen<br />
etwa 90 Personen teil – er<br />
hätte mehr Teilnehmer verdient<br />
gehabt. In einer kurzen Ansprache<br />
erinnerte der aktive<br />
Senior an den 50. Jahrestag<br />
des 17. Juni 1953, der<br />
unmittelbar bevorstehe. Der<br />
Aufstand der Bürger in der<br />
damaligen DDR sei der<br />
Grundstein für den Fall der<br />
Mauer 1989 gewesen und<br />
weiterhin erinnerungswürdig.<br />
Festredner<br />
war Cbr Prälat<br />
Dr. Heiner<br />
Koch (BuL),<br />
Generalsekretär<br />
des<br />
Weltjugendtages,<br />
der als<br />
Leiter des Komitees zur Vorbereitung<br />
des Weltjugendtages<br />
2005 in Köln in seiner<br />
Ansprache eine Vorschau auf<br />
dieses herausragende Ereignis<br />
für den Kölner Raum in zwei<br />
Jahren gab, an dem auch der<br />
Papst teilnehmen wird.<br />
Zunächst nahm er eine<br />
Charakterisierung der heutigen<br />
Jugend vor, insbesondere im<br />
Hinblick auf religiöse Fragen<br />
und bezog sich dabei auf die<br />
Ergebnisse der umfangreichen<br />
Shell-Studie. Aber auch auf die<br />
enormen Probleme, die bei der<br />
Organisation einer derartigen<br />
Massenveranstaltung – ca. 1<br />
Aufgeschnappt:<br />
Million Besucher aus aller Welt<br />
werden zum Weltjugendtag<br />
erwartet – ging Cbr Koch ein.<br />
Wie gut, dass dieser Termin im<br />
August 2005 nicht mit unserem<br />
100. Stiftungsfest Pfingsten<br />
2005 zusammenfällt! Zu unser<br />
aller Überraschung präsentierte<br />
der Prälat noch das neue,<br />
wirklich gelungene Logo zum<br />
Weltjugendtag 2005: Ein rotes<br />
Kreuz symbolisiert die<br />
Begegung mit Christus. Der<br />
Stern der heiligen Drei Könige,<br />
die Domtürme und der untere<br />
blaue Bogen - der Rhein - verweisen<br />
unverkennbar auf den<br />
Veranstaltungsort Köln. Das<br />
umrahmende blaue „C“ steht<br />
für Christus oder auch für die<br />
Gemeinschaft der Weltkirche<br />
als „Communio“.<br />
Nach der 100-Semester-Band-<br />
Verleihung an Bbr Ludwig Mauel<br />
aus Meckenheim neigte sich<br />
der Festkommers seinem Ende.<br />
Sicher hat seine Fortsetzung in<br />
geziemendem Maße nach alter<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> Sitte auf dem<br />
Verbindungshaus stattgefunden.<br />
Der Festgottesdient am Sonntag<br />
in St. Michael, Brüsseler<br />
Platz, wurde zelebriert von<br />
unserem Bundesbruder und<br />
Ehrenmitglied AH Dr. Winfried<br />
Hamelbeck. Er leitete den<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> Familientag ein,<br />
der anschließend bei herrlichem<br />
Sonnenschein im Garten<br />
unseres Verbindungshauses<br />
stattfand. Alle, die daran teilgenommen<br />
haben, werden die<br />
angenehme, ungezwungene,<br />
familiäre Atmosphäre bestätigen<br />
können. Auch für das leibliche<br />
Wohl wurde in überreichem<br />
Maße gesorgt. Dafür sei<br />
allen Beteiligten herzlich<br />
gedankt. Dies gilt neben unserem<br />
Hausmeisterpaar Galetzki<br />
insbesondere für unsere<br />
Chargen und der gesamten<br />
Aktivitas, die mit hohem<br />
Einsatz und großem Engagement<br />
diese ungezwungenen<br />
Stunden bis in den frühen<br />
Abend hinein möglich gemacht<br />
haben. Für das schöne Wetter<br />
können sie allerdings nichts!<br />
Dafür müssen wir dem lieben<br />
Gott danken! (Aber der ist ja<br />
sowieso immer auf unserer<br />
Seite!)<br />
Ein schöner Ausklang für ein<br />
durchweg gelungenes, harmonisches<br />
98. Stiftungsfest!<br />
„Ich habe ein gefährliches Gedächtnis, aber auch ich werde ja älter“ G. Wichelmann<br />
Bernd Liening Phil-xxx<br />
6 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Am Samstag, dem 27. September <strong>2003</strong>, wurde vor der 6. Station des Kreuzweges zur Gnadenkapelle<br />
U.L. Frau von Dusenbach in einem kleinen Festakt der Scheck über € 2.300,00 im Auftrag<br />
des Altherrenvorstandes durch die BbrBbr Hans-Dieter Weber und Fritz Ortwein überreicht.<br />
Dankbar haben im Beisein des stellvertretenden Bürgermeisters von Rappoltsweiler, Alphonse Schell,<br />
den Scheck entgegengenommen: P. Bernard OFMCap, der Prior des Dusenbach-Klosters, und als<br />
Vertreter des Fördervereins „Les Amis de Notre Dame de Dusenbach“ der Sekretär Jean Claude Leib<br />
und der Schatzmeister Jean Claude Kientzler.<br />
Bei dem anschließenden „Festessen“ in der Pilgerstube sprachen die Herren den Spendern nochmals<br />
ihren tiefen Dank aus. P. Bernard wünschte ihnen und allen Mitgliedern Rappoltsteins Gottes Segen.<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Unser Scheck ist übergeben,<br />
„unsere“ Kreuzwegstation fast fertiggestellt!<br />
vlnr: Bbr H.-D. Weber, P. Bernard OFMCap,<br />
Bbr F. Ortwein, Jean Claude Kientzler (Schatzmeister<br />
der Amis de N. D. de Dusenbach), Alphonse Schell<br />
(stellv. Bürgermeister von Rappoltsweiler)<br />
Die fast fertiggestellte 6. Kreuzwegstation<br />
PS: M. Schell lud alle <strong>Rappoltsteiner</strong> Gruppen herzlich zum Besuch des Rathauses und zur<br />
Besichtigung der „Schatzkammer“ ein. Falls wir einen Empfang wünschen, sollten wir uns nicht<br />
scheuen, diese Bitte (rechtzeitig) an ihn heranzutragen!<br />
7
Es ist geschafft! Dank Eurer<br />
Spendenbereitschaft ist nun gewährleistet,<br />
dass die 6. Station<br />
des Kreuzweges zu Unserer<br />
Lieben Frau von Dusenbach<br />
restauriert werden kann.<br />
€ 2.306,00 sind zusammengekommen<br />
1 , fast genau der<br />
Betrag, der von den Kapuzinerpatres<br />
und dem Förderverein<br />
der „Amis de Notre Dame de<br />
Dusenbach“ veranschlagt ist.<br />
Das ist ein stolzes Ergebnis.<br />
Im Geheimen hatten wir zwar<br />
erhofft, dass soviel Geld eingehen<br />
würde, dass es noch für die<br />
Restaurierung einer weiteren<br />
Station reichen würde. Aber wir<br />
wollen ja nicht<br />
unbescheiden sein<br />
und uns über den<br />
Erfolg freuen.<br />
Am 21. Juli <strong>2003</strong><br />
schrieb mir Pater<br />
Bernard Picard OFM<br />
Cap: „Lieber Freund,<br />
ich danke Ihnen für<br />
all Euer Bemühen<br />
für neue Verbindung<br />
Unsere Liebe Frau von Dusenbach<br />
mit dem Wallfahrtsort<br />
durch die Patenschaft<br />
über die 6. Station des<br />
Kreuzweges. Die Arbeit<br />
der Renovation geht<br />
hier ziemlich gut voran.<br />
Der Maler wird die<br />
Veronikastation wahrscheinlich<br />
im September<br />
beginnen.“ 2<br />
Allen Spendern, denjenigen die<br />
im vergangenen Jahr auf unserer<br />
Elsaßfahrt den Grundstock<br />
gelegt und denjenigen, die dem<br />
Aufruf in der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />
gefolgt sind, herzlichen Dank!<br />
Was jetzt noch zu tun ist?<br />
Häufig die Madonna von<br />
Dusenbach besuchen. Den<br />
Aufstieg auf dem Kreuzweg als<br />
Pilgerweg betrachten, Blumen<br />
und Kerzen mitnehmen, an der<br />
6. Kreuzwegstation eine Pause<br />
einlegen, nach den <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
und Eckarten-Farben<br />
suchen, nachsehen, ob<br />
Schäden entstanden sind, die<br />
ausgebessert werden müssen<br />
(Stichwort Patenschaft!) und all<br />
der Bundes- und Cartellbrüder<br />
gedenken, die vor uns über den<br />
Kreuzweg zur Madonna gepilgert<br />
sind.<br />
Und hier die Spender:<br />
Detlef Baumann, Josef Böing,<br />
Flory Braun, Dr. Winfried Decker,<br />
Dr. Klaus Deeken, Josef Deppe,<br />
Lilo Deppe, Franz-Hermann<br />
Deres, Peter Emunds, Wilhelm<br />
Freundlieb, Albert Gau, Prof.<br />
Dr. Hans-G. Geisbüsch, Werner<br />
Gerhardus, Wolfgang Glöckner,<br />
Adolf Guhl, Bruno Hahn,<br />
Dr. Elmar Heimerzheim, Jochen<br />
Herdram, Arthur Herzig,<br />
Peter Herzogenrath, Christoph<br />
Hoffmann, Prof. Dr. Heribert<br />
Johlen, Dr. Günther F. Klug,<br />
Marianne Köhne, Bernard<br />
Liening, Bernhard Lohr, Franjo<br />
Moors, Prof. Dr. Hanno<br />
Niederehe, Friedrich Ortwein,<br />
Dr. Horst Pennekamp, Dr. Jost<br />
Reermann, Jürgen Richter,<br />
Ursula Rosendahl, Klaus Scherer,<br />
Dr. Ralf Schmitz,<br />
Herbert Schöllgen,<br />
Rudolf Stanislaus,<br />
Heinz Terhuerne,<br />
Dr. Klaus Vaterrodt,<br />
Dr. Karl Welter, Dr.<br />
Gerd Wichelmann –<br />
und natürlich auch<br />
die – wie unser PhilX<br />
zu sagen pflegt „göttlichen<br />
Gemahls-<br />
Gattinnen“.<br />
1 € 2.300,00 wurden nur benötigt Die überschüssigen € 6,00 verbleiben bei der Pfarre St. Michael zur Begleichung der Bankgebühren<br />
2 Am Rande sei vermerkt, dass P. Bernard einen Auszug aus der <strong>Chronik</strong> der Dusenbach (2. Band, 1939, S. 31) mitgeschickt hat,<br />
in dem es wörtlich heißt: „Die sonst für gewöhnlich um Christi Himmelfahrt stattfindende Wallfahrt der ehemaligen Studenten-<br />
Verbindung „Rappoltsteinia“ [sic!] traf dieses Jahr erst am 20. August ein unter Führung des Hochwürdigen Herrn Prof. Niglis“<br />
8 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Im Frühjahr <strong>2003</strong> bekam ich<br />
Post vom Vorstand des<br />
Europäischen Kartellverbandes<br />
(EKV), Cbr Johannes Eitzinger,<br />
der mich darauf hinwies, dass<br />
er anlässlich der Jahrestagung<br />
des EKV in Straßburg Kontakt<br />
mit einem Herrn Moschenross<br />
bekommen habe, der ihm voller<br />
Stolz in seinem Büro Möbelstücke<br />
der Erwinia gezeigt<br />
habe. Herr M sei zwar ein<br />
wenig merkwürdig und habe<br />
wohl auch ein gestörtes<br />
Verhältnis zu unserem Bbr<br />
Abbé Criqui, aber die Möbel<br />
seien in bestem Zustand und es<br />
wäre Wert, sie in Augenschein<br />
zu nehmen. Fotos schickte Cbr<br />
Eitzinger gleich mit.<br />
1. Akt:<br />
Moschenross, klar, ich erinnerte<br />
mich, dass mir dieser ungewöhnliche<br />
Name bei der<br />
Zusammenstellung des Ewigen<br />
Mitgliederverzeichnisses Erwinia-<br />
Eckart begegnet war. Unser<br />
PhilX, dem ich berichtet und dem<br />
ich die Fotos weitergeleitet<br />
hatte, nahm sofort die Gelegen-<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Entdeckt: Mobiliar der Straßburger Erwinia<br />
Tischplatte (geschnitzt)<br />
heit wahr, auf dem diesjährigen<br />
Traditionstreffen der Eckart in<br />
Dresden den Bundesbrüdern von<br />
dem Fund zu berichten. Spontan<br />
erklärten die BbrBbr Karl Welter<br />
und Hans-Dieter Weber, dass<br />
sie Herrn M aufsuchen und die<br />
Möglichkeiten eines Ankaufs<br />
mit ihm besprechen würden.<br />
2. Akt:<br />
Ziemlich entsetzt berichtete<br />
Bbr Weber von dem Besuch<br />
und dem Verhalten des Herrn<br />
M, der sich als Sohn eines<br />
ehemaligen Erwinen auf keinen<br />
Fall von den Möbeln trennen<br />
wollte und einen Verkauf rundweg<br />
abgelehnt habe.<br />
3. Akt:<br />
Immer (noch) auf der Suche<br />
nach Material aus den frühen<br />
Jahren unserer Verbindungen<br />
denke ich, dass man ja postalisch<br />
den Kontakt aufrecht<br />
erhalten könne. Also habe ich<br />
Herrn M einen Brief geschrieben,<br />
so nach dem Motto „Was<br />
wissen Sie, was ich nicht weiß<br />
(Erwinia, Alsatia (!))“. Ich habe<br />
ihm das Ewige Mitgliederverzeichnis<br />
der Erwinia-Eckart<br />
zugesandt, in dem sein Vater<br />
verewigt ist und im Gegenzug<br />
bei Kostenersatz um Kopien<br />
seiner Materialien zu Erwinia<br />
und der Zwischenkriegs-Alsatia<br />
gebeten. Die hat er auch<br />
geschickt, zusammen mit so<br />
allerhand Pamphleten über<br />
Elsaß-Lothringen. Na, hab’ ich<br />
gedacht, hat sich gelohnt. War<br />
zwar nicht viel Neues, aber<br />
immerhin.<br />
4. Akt:<br />
Herr M ruft an, aufgeregt. „Ja,<br />
wo bleibt denn mein Geld?“<br />
Stuhl – Rückenlehne<br />
Ich, treuherzig-unschuldig „Entschuldigen<br />
Sie, aber welches<br />
Geld?“ „Ich muss schließlich<br />
leben“, meint Herr M „und ich<br />
bekomme nichts vom französischen<br />
Staat und der Herr<br />
Ministerpräsident Müller von<br />
der Saar schickt mir auch<br />
nichts.“ Ich habe das bedauert<br />
und hinzugefügt, dass ich zwar<br />
sein schweres Los verstehe<br />
aber nichts für ihn tun könne.<br />
Wieviel er denn für die Kopien<br />
bekomme, habe ich ihn noch<br />
gefragt. „Ja, das habe ich doch<br />
geschrieben!“ Wohin? „Auf eine<br />
der beiliegenden Postkarten.“<br />
O Schande, die hatte ich<br />
schon, da Plunder, abgelegt.<br />
„Moment, Herr M“<br />
5. Akt:<br />
Ich halte die angesprochene<br />
Postkarte in der Hand, lese<br />
einmal, zweimal, nehme den<br />
Telefonhörer wieder auf. „Sind<br />
Sie total übergeschnappt, Herr<br />
M? Glauben Sie, ich will Ihren<br />
Ruhestand finanzieren?“ So<br />
und ähnlich bin ich aus der Haut<br />
9
gefahren. Worauf Herr M mich<br />
aufforderte, dass ich ihm ohne<br />
sie kopiert zu haben sofort alle<br />
Unterlagen zurückzusenden und<br />
ihm bei meinem Ehrenwort verspreche,<br />
von seinem geistigen<br />
Eigentum keinen Gebrauch zu<br />
machen.<br />
„Gut“, habe ich gesagt, „Herr M,<br />
Sie bekommen die Klamotten<br />
zurück. Aber sehen Sie zu, wo Sie<br />
die mir in Rechnung gestellten<br />
EINTAUSENDFÜNFHUNDERT<br />
EURO herbekommen.“<br />
6. Akt:<br />
Mein Ehrenwort habe ich ihm<br />
nicht gegeben, alle Unterlagen<br />
habe ich zurückgeschickt,<br />
seine Kopierkosten berechnet,<br />
den Wert des Mitgliederverzeichnisses<br />
Erwinia-Eckart<br />
gegengerechnet und ihm mitge-<br />
teilt, dass ich auf die Erfüllung<br />
meiner Restforderung in Höhe<br />
von € 4,07 verzichte.<br />
Schade nur um die schönen,<br />
ideell-wertvollen Möbelstücke<br />
aus der Frühzeit der Erwinia.<br />
Schade<br />
Fritz Ortwein<br />
Die große Zeit der 100-Semester-Bänder – 100-Semester-Bänder en gros<br />
Für so viele Bundesbrüder nähert sich das Datum der 100-semestrigen Mitgliedschaft, dass die<br />
entsprechenden Bänder gleich im Schock bestellt werden müssen. Und da so ein Band nicht gerade<br />
billig ist, galt es zu entscheiden:<br />
Mit Eichen- oder Hopfenlaub, hand- oder maschinengewirkt, große „100“ oder kleine „100“, die<br />
Eicheln (falls Eichenblatt) nach oben oder unten oder die Dolden (falls Hopfenlaub) nach unten<br />
oder oben? Und wie lang müssen die Bänder sein, 120, 130, 135, 140 cm?<br />
Denn: wie dickbäuchig bzw. schmalbrüstig ist der Rappoltstein-Eckart’sche Prototyp? Wie weit<br />
entfernt soll das Laub von den Ziffern sein? 1 cm, 1,5 cm 2 cm? Also Jackettprobe: Einreiher,<br />
Zweireiher.<br />
Die Bänder wurden bestellt und die ersten sind auch schon verliehen. Und keiner hat’s gemerkt.<br />
Übrigens, auf das derzeitige Modell entfielen 5 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung.<br />
Und die ersten der neuen Modelle sind verliehen!<br />
Festkommers des Stiftungsfestes <strong>2003</strong>: Einzige Amtshandlung für den PhilXXX an diesem Abend:<br />
er soll dem 100-Semester-Jubilar Bbr Mauel das neue Modell der 100-Semester-Bänder verleihen.<br />
Aber Bernd hat das Band zu Hause vergessen. Was tun? Er lässt sich Scheich Heimerzheim’s<br />
100stes geben – altes Modell. Damit ehrt er Bbr Mauel und nimmt es ihm nach einer Schamfrist<br />
wieder ab.<br />
Der kommt am nächsten Morgen zum Festgottesdient, auch, um nun sein Band – neues Modell –<br />
endgültig in Empfang zu nehmen. Bernd war natürlich da. Scheich leider nicht.<br />
Aufgeschnappt:<br />
„Gnädige Frau, wo ist denn Ihr Göttlicher Gemahls-Gatte?“ G. Wichelmann<br />
10 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Teil II<br />
(Teil I in HR #69, 1/<strong>2003</strong>)<br />
Gruppe B.<br />
Zu dieser zähle ich wieder<br />
Bundesbrüder, die in den 20er<br />
und 30er Jahren als Philister<br />
ihren beruflichen Werdegang<br />
genommen hatten, überwiegend<br />
in leitende Positionen in<br />
mehr oder weniger großen Betrieben,<br />
Firmen, Gesellschaften,<br />
Verbänden aufgestiegen waren,<br />
oder einen freien Beruf ergriffen<br />
hatten, sich dann irgendwann<br />
vor oder noch während des<br />
Krieges 39 – 45 der NSDAP<br />
oder einer ihrer Gliederungen<br />
angeschlossen hatten. Das<br />
geschah entweder aus Zustimmung<br />
zum Programm oder<br />
zu den Ideen der neuen<br />
Machthaber, sie hießen sich<br />
dann „Idealisten“, oder aus<br />
einer gewissen Berechnung<br />
heraus, aus wirtschaftlichen<br />
Gründen, Karrieredenken. Rücksichtnahme<br />
auf die Familie<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Eckarten und <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
in ihrem historischen - politischen Umfeld in der ersten Hälfte<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
spielte dabei eine große Rolle.<br />
Niemand von ihnen allen war<br />
auch nur im geringsten in<br />
irgendwelche kriminelle Handlungen<br />
verstrickt. Hohe Posten<br />
in einer der Parteiorganisationen<br />
hatten nur einige wenige<br />
inne.<br />
Nach dem Kriege mussten sich<br />
die meisten einem von den<br />
Besatzungsmächten initiierten<br />
„Entnazifizierungsverfahren“<br />
stellen, so mancher besorgte<br />
sich dazu einen „Persilschein“<br />
von seinem Pfarrer, einem<br />
anderen anerkannten „Antinazi“,<br />
sehr oft half dabei auch ein<br />
Bundes- oder Cartellbruder,<br />
wenn nicht sogar ein solcher<br />
mit im „Ausschuss“ saß. Als<br />
Altherren nahmen sie am<br />
Nachkriegs-Verbindungsleben<br />
genau so teil, wie wir das heute<br />
aus der Altherrenschaft kennen.<br />
Ohne dass groß über ihr Engagement<br />
in „der Partei“ gesprochen<br />
wurde, blieben sie bis<br />
zu ihrer Zurruhesetzung in Amt<br />
und Würden.<br />
Bei Eckart wurde bei der Wiederbegründung<br />
1947 Helmut Höfer<br />
sofort Philistersenior, er hatte<br />
das Amt bis 1957 inne. 1923<br />
war er als Jurastudent rezipiert<br />
worden, führte nach Absolvierung<br />
seiner Referendar- und<br />
Assessorzeiten eine Rechtsanwaltskanzlei<br />
in Köln-Mülheim.<br />
Während des Krieges wurde er<br />
dienstverpflichtet als Justitiar<br />
nach Krakau, der Hauptstadt<br />
des seinerzeitigen deutschen<br />
Generalgouvernements für die<br />
besetzten polnischen Gebiete,<br />
die nicht von der Sowjetunion<br />
vereinnahmt waren.<br />
Helmut Höfer geriet im letzten<br />
Kriegsjahr noch in Kampfhandlungen,<br />
wurde dabei verwundet,<br />
was ihm die Kriegsgefangenschaft<br />
erspart hat.<br />
Wieder in Köln nahm er seine<br />
Anwaltstätigkeit wieder auf,<br />
scharte seine Eckart-Freunde<br />
um sich, war maßgebend tätig<br />
bei der Wiederbegründung der<br />
Eckart 1947.<br />
Die schließlich auch wieder aufgenommenen<br />
Kontakte zu den<br />
alten Erwinen im Elsaß flossen<br />
über Julien Kraehling, rezipiert<br />
1910, der aus Mühlhausen<br />
stammte, später Rechtsanwalt<br />
war, und 1956 in Paris verstorben<br />
ist. Dieser hatte in<br />
Mühlhausen einen Bruder,<br />
auch CVer, der dann Einiges<br />
dafür tat, dass die Eckart 1956<br />
eine Fuxenfahrt ins Elsaß<br />
unternehmen konnte.<br />
So mancher von denen, die ich<br />
zu meinen GRUPPEN A oder B<br />
gezählt habe, hat in den bewegten<br />
Jahren einer Reihe von<br />
Eckarten oder <strong>Rappoltsteiner</strong>n<br />
mit Rat, vor allem mit Tat zur<br />
Verfügung gestanden. „UKgestellt“<br />
bedeutete unabkömmlich<br />
zu sein; man wurde<br />
dann gar nicht erst eingezogen<br />
zum Frontdienst, wenn man<br />
z.B. in einem kriegswichtigen<br />
Betrieb angestellt war. So mancher<br />
unserer Eckarten bzw.<br />
11
<strong>Rappoltsteiner</strong> leitete einen<br />
solchen oder hatte wenigstens<br />
Einfluss in Personalfragen. Ganz<br />
Souveräne waren sogar in der<br />
Lage ihre schützende Hand<br />
über den einen oder anderen<br />
Gefährdeten zu halten.<br />
GRUPPE C.<br />
Hierhin gehören die Bundesbrüder,<br />
die als Beamte im<br />
Staatsdienst, bei einer Bezirksregierung,<br />
einer Stadt- oder<br />
Gemeindeverwaltung, auf einer<br />
Bank oder im Schuldienst zu<br />
beruflichen Ehren gekommen<br />
waren, als 1933 die NSDAP die<br />
Macht übernahm. Sie hatten<br />
gelernt, ihre Pflicht zu erfüllen,<br />
sich gegenüber dem Dienstgeber<br />
stets loyal zu verhalten.<br />
So blieben sie auch unter den<br />
neuen politischen Gegebenheiten<br />
in ihren Ämtern, jedoch<br />
waren Beförderungen, Gehaltserhöhungen<br />
schließlich nur zu<br />
erwarten, wenn sie sich der<br />
NSDAP oder einer ihrer Gliederungen<br />
anschlossen. Viele<br />
taten das sicher nur mit der<br />
berühmten „Faust in der<br />
Tasche“, ließen zunächst einige<br />
Demütigungen über sich ergehen,<br />
am Ende entschieden die<br />
Gedanken an das Wohlergehen<br />
der eigenen Familie.<br />
Nach dem Kriege leisteten sie<br />
einige Wochen Arbeitsdienst<br />
für die Gemeinde, schaufelten<br />
Bombentrichter in freien Feldern<br />
zu oder wurden im Kanalbau<br />
eingesetzt, wie es einigen<br />
Großstädtern ergangen ist. In<br />
ihre Ämter kamen sie zunächst<br />
nicht zurück. Nach einem bestimmten<br />
Paragraphen der<br />
Militärregierungs-Willkürgesetze<br />
waren sie „Die 131er“, mussten<br />
mehr oder weniger längere Zeit<br />
auf ihre „Wiederverwendung“<br />
warten. Wer dann noch schulpflichtige<br />
Kinder hatte oder solche,<br />
die studieren wollten,<br />
musste sich gewaltig zur Decke<br />
strecken. Oft half dann nur<br />
eine Klage mithilfe eines<br />
Rechtsanwaltsbüros, das sich<br />
auf das Verwaltungsrecht<br />
besonders verstand, aber auch<br />
dafür hatten wir fachkundige<br />
Bundesbrüder.<br />
GRUPPE D.<br />
Einige wenige Eckarten und<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> hatten es im<br />
Kriege zum Offizier gebracht.<br />
Man musste schon 1924 oder<br />
früher geboren sein, um am<br />
Ende wenigstens Leutnant zu<br />
werden. Man konnte aber eingezogen<br />
werden bis zu einem<br />
Alter von 45 Jahren. Höhere<br />
Offiziere vom Major an aufwärts<br />
hatten das gleiche<br />
Schicksal, wie ich es unter<br />
Gruppe C zu beschreiben versucht<br />
habe.<br />
GRUPPE E.<br />
Wir hatten aber auch Bundesbrüder,<br />
die kurz vor oder nach<br />
1933 rezipiert wurden, gleichzeitig<br />
aber Mitglied des NS-<br />
Studentenbundes waren. Von<br />
den nach 1933 aufgenommenen<br />
waren das sicher einige<br />
mehr. Nach Bezug des<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> Hauses hießen<br />
die Fuxmajore „WOKAFÜ“, d.h.<br />
Wohnkameradschaftsführer, weil<br />
sie mit den Füxen und einigen<br />
Burschen auf dem Hause<br />
wohnten. Den einen oder anderen<br />
Aktiven und jungen AHAH<br />
zog es zunehmend zu den braun<br />
Uniformierten. Einige errangen<br />
dort Führungspositionen, traten<br />
noch vor der Auflösung aus der<br />
Verbindung aus, eine Reihe von<br />
ihnen zog es nach dem Kriege<br />
vor, sich gar nicht mehr bei der<br />
Korporation zu melden bzw.<br />
nicht mehr in sie einzutreten.<br />
Sie alle waren Edi Geisbüsch’s<br />
große Sorgenkinder, so oft hörte<br />
ich ihn bei meiner Arbeit für<br />
das erste Nachkriegs-Mitgliederverzeichnis<br />
im Jahre 1955<br />
sagen: „Ach der X oder Y, schade,<br />
aber was willst Du<br />
machen!“<br />
GRUPPE F.<br />
Von allen, die ich bisher gruppenweise<br />
beleuchtet habe,<br />
sind aber einige aus dem 2.<br />
Weltkrieg nicht mehr zurückgekehrt.<br />
Sie fielen an einer der<br />
vielen Fronten oder verstarben<br />
in russischer Gefangenschaft.<br />
So mancher erlitt eine mehr<br />
oder weniger schwere Verwundung,<br />
der eine oder andere<br />
sogar mehrere.<br />
Von den alten Straßburgern<br />
sind schon im 1. Weltkrieg einige<br />
„draußen geblieben“, wie<br />
man das damals umschrieb.<br />
GRUPPE G.<br />
Überzeugte „Antinazis“ hat es<br />
im ganzen Deutschen Volke<br />
keinesfalls so viele gegeben,<br />
wie man das in der Nachkriegszeit<br />
lesen oder hören<br />
konnte. Noch 1938 bei den<br />
letzten Wahlen mit der Frage:<br />
„Bist Du für Adolf Hitler und<br />
den Anschluss Deutsch-Österreichs<br />
an das Großdeutsche<br />
Reich?“ haben über 92% der<br />
Wahlberechtigten in geheimer<br />
Wahl mit JA gestimmt. Dieses<br />
Ergebnis ist selbst von den<br />
konsequentesten „Antinazis“<br />
und deren Medien nie bestritten<br />
worden. Es gab Wahlkabinen<br />
12 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
und Urnen. Ins schlechte Licht<br />
setzte sich nur, wer erst gar<br />
nicht zur Wahl hinging – das<br />
konnte böse Folgen haben.<br />
Zweifellos gab es eine Reihe<br />
von CVern, Eckarten und<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong>n, die man<br />
getrost als echte „Antinazis“<br />
bezeichnen kann. Die meisten<br />
von ihnen machten nach dem<br />
Kriege nicht viel Aufhebens<br />
davon. Überwiegend waren es<br />
bei uns die Alten Herren, die<br />
vor 1933 der Zentrumspartei<br />
oder einer anderen katholischen<br />
Organisation angehört<br />
hatten, vielleicht in einer entsprechenden<br />
Regierung, z.B.<br />
unter unserem Cartellbruder<br />
Brüning Minister oder Staatssekretär<br />
waren.<br />
Zu ihnen gehörten auch<br />
Herausgeber oder Redakteure<br />
der entsprechenden Zeitungen,<br />
in Köln war der Neue Tag, das<br />
Blatt für das Zentrum, nach<br />
dem Kriege trat die CDU an<br />
seine Stelle mit der Kölnischen<br />
Rundschau, in Düsseldorf waren<br />
es die Rheinische Post und der<br />
Rheinische Merkur.<br />
Meines Wissens ist aber keiner<br />
unserer Bundesbrüder in einem<br />
Konzentrationslager ums Leben<br />
gekommen, einige haben es<br />
aber monatelang von innen<br />
gesehen.<br />
Von 1919 bis 1936 wurden<br />
rezipiert oder erhielten das<br />
Band auf Lebenszeit bei Eckart<br />
170, bei Rappoltstein 318<br />
Bundesbrüder. Von ihnen leben<br />
bei Drucklegung noch der Ur-<br />
Eckarte Bbr Grosche, der<br />
Eckarten-Bandinhaber Bbr Gilles<br />
(BvBo), der Ur-<strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Bbr Sammeck und der<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> Bandinhaber<br />
Bbr Christmann (Bd). Es sei an<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
dieser Stelle verwiesen auf die<br />
beiden EWIGEN MITGLIEDER-<br />
VERZEICHNISSE, die Fritz<br />
Ortwein zusammen mit Günther<br />
Liebing (für das Eckarten-<br />
Verzeichnis) bzw. mit mir (für<br />
das <strong>Rappoltsteiner</strong> Verzeichnis)<br />
erstellt hat. Das Eckarten-<br />
Verzeichnis ist über den<br />
Schatzmeister des Hausvereins<br />
Giersberg, Otto Neteler, gebunden<br />
zu € 17,50 oder broschiert<br />
zu € 12,50, beides plus € 2,50<br />
Versandkosten, zu beziehen.<br />
GRUPPE H.<br />
Wer sich nach dem 2. Weltkriege,<br />
also in den Jahren 1945<br />
bis 1949 für die Immatrikulation<br />
an einer deutschen Universität<br />
oder Hochschule bewarb,<br />
musste zusätzlich zu anderen<br />
Formalitäten einen Lebenslauf<br />
abgeben, in dem er nicht zuletzt<br />
sein Werden und Wirken in den<br />
abgelaufenen Jahren ausführlich<br />
zur Darstellung bringen<br />
musste. Zu enden hatte er mit<br />
dem Satz: „Ich erkläre, dass<br />
ich bezüglich meiner Zugehörigkeit<br />
zur NSDAP und ihrer<br />
Gliederungen nichts beschönigt<br />
oder verschwiegen habe“. Wer<br />
1924 oder vorher geboren war,<br />
hätte noch Offizier gewesen<br />
sein können. Wir hatten ein<br />
paar, die es noch zum Leutnant<br />
oder Oberleutnant gebracht<br />
hatten, man merkte ihnen bei<br />
ihrer Chargentätigkeit den<br />
Schliff zuweilen an. Andere hatten<br />
ebenfalls Dienst an der<br />
Waffe tun müssen, sei es auch<br />
nur als Flakhelfer, wenn sie<br />
1926, 1927 oder 1928 geboren<br />
waren. Auch hatten einige<br />
Verwundungen erlitten, einer<br />
meiner Confüxe hat ein steifes<br />
Knie zurückbehalten. Alle vor<br />
1929 Geborenen hätten in der<br />
Hitlerjugend einen Führerposten<br />
innegehabt haben können,<br />
sei es auch nur als<br />
Jungzug- oder Fähnleinführer<br />
für 30 bis 120 Pimpfe von 10<br />
bis 14 Jahren.<br />
Die Siegermächte hatten für<br />
die deutschen Studienbewerber<br />
die Maxime ausgegeben: „An<br />
jeder Universität bzw. Hochschule,<br />
an jeder Fakultät, in<br />
jedem Semester nur 40 Neue!<br />
Die übrigen sollten schüppen<br />
gehen! Und das taten sie dann<br />
auch. Wer nicht auf Anhieb zum<br />
Studium zugelassen wurde,<br />
durfte „in den Bautrupp“. In<br />
Köln wurde dieser u.a. damit<br />
beschäftigt die Leitungen für<br />
die Energieversorgung und die<br />
Abwasser der Institute von<br />
Universität und Kliniken neu zu<br />
verlegen, vorher die Gräben<br />
auszuheben und nachher wieder<br />
zuzuschüppen. Ein halbes<br />
Jahr lang musste der Kandidat<br />
dem nachgehen, dann wurde er<br />
zum nächsten Semester immatrikuliert.<br />
Andere wurden ein-,<br />
zwei-, drei- oder gar viermal<br />
abgewiesen, Gründe wurden<br />
nie genannt, es gab nicht einmal<br />
Vermutungen.<br />
Als dann der Parlamentarische<br />
Rat unter Dr. Konrad Adenauer<br />
Anfang 1949. ein sogenanntes<br />
Besatzungsstatut mit Amerikanern,<br />
Briten und Franzosen<br />
abschloss, wurde der beschriebene<br />
radikale numerus clausus<br />
aufgehoben, und die angestaute<br />
Masse von Studienbewerbern<br />
strömte ins erste Semester,<br />
das SS 1949, ich war einer<br />
davon.<br />
So hatte auch diese Gruppe H<br />
das Problem, in dem gegebenen<br />
historisch-politischen Umfeld<br />
13
zurechtzukommen und sich<br />
durchzusetzen. Nur so war es<br />
schließlich möglich, Eckarte<br />
oder <strong>Rappoltsteiner</strong> zu werden.<br />
Wie Edi Geisbüsch für Rappoltstein<br />
dürfte Helmut Höfer für<br />
Eckart nach dem verlorenen<br />
Kriege die Kontakte zu den<br />
alten Straßburgern im Elsaß<br />
wieder angeknüpft haben.<br />
Rappoltsteins erste Elsaßfahrt<br />
war 1955, ich durfte mitfahren.<br />
Es war ein schönes Erlebnis<br />
die Alten, von denen wir so viel<br />
gehört hatten, einmal persönlich<br />
zu treffen: Die Criqui,<br />
Boulanger, Brugger, Kammes,<br />
Latz, Rapp, vor allem aber<br />
Pater Schibler, der uns in<br />
Dusenbach die heilige Messe<br />
las. Später erhielten sie alle<br />
das Ehrenband.<br />
Die Fuxenfahrt der Eckart<br />
1956 habe ich schon erwähnt.<br />
So habe ich am Ende – für<br />
1955 doch noch die Namen<br />
einiger alter Straßburger aufgeführt.<br />
Mit ihnen schließt sich<br />
der Überblick über das historisch-politische<br />
Umfeld für die<br />
Eckarten und <strong>Rappoltsteiner</strong> in<br />
den ersten 50 Jahren seit<br />
Gründung beider Korporationen<br />
anno 1905.<br />
Elmar Heimerzheim v/o Scheich<br />
Große Aufregung! Rappoltstein im PLAYBOY!<br />
Bei der Suche nach <strong>Rappoltsteiner</strong> Studentica und Elsässer Ansichten stieß ich<br />
vor einigen Monaten auf ein Angebot im Auktionshaus eBay. Als Suchbegriff hatte<br />
ch „Rappoltstein“ eingegeben. Und als Ergebnis erschien auf dem Monitor ein<br />
Playboy-Titelblatt in Briefmarkengröße und der Hinweis, dass in einem Artikel<br />
„Die Untertanen, Burschenschafer: Traditionalisten oder Trunkenbolde?“ auch<br />
<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> vorkomme. Peinlich, peinlich: Playboy, Burschenschafter,<br />
Trunkenbolde! Peinlich.<br />
Nun, um es vorweg zu nehmen, es war harmlos. Nicht der Artikel, der strotze vor<br />
Boshaftigkeiten, Unwahrheiten und Polemik. Aber Rappoltstein war einzig erwähnt<br />
als Verbindung von Jürgen Rüttgers, so wie Cbr Kinkel (Gu) und Cbr Wissmann (AlBo)<br />
als weitere CVer erwähnt waren. Allen aber unterstellte der Palyboy, dass<br />
Sie ihre Karriere einem Heuß’schen Bonmot zufolge den CuVall verdanken.<br />
(Anm.: Mit einiger Mühe ist es mir gelungen, eine Farbkopie des Artikels zu<br />
bekommen. Den hab’ ich Jürgen geschenkt. War schließlich wohl das erste und letzte Mal, dass er<br />
Eingang in den PLAYBOY fand.)<br />
PS: Vor einer Woche passierte es schon wieder! Per eMail habe ich alle Aktiven gewarnt „LOHNT NICHT!“<br />
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3551423387&category=23241<br />
Bbr Jost Reermann und die Wasgovia<br />
Kaum war der Bericht über das glanzvolle 95. Stiftungsfest der AFV Wasgovia<br />
Straßburg und Köln in der HR 69 erschienen, stand schon das 96. an. Eingeladen<br />
hatte diesmal unser OM Bbr Jost Reermann und seine liebe Marie Louise nach<br />
Wegberg in der Nähe von Holland.<br />
Nach einer erfrischenden Mühlen-Wanderung (hat nichts zu tun mit<br />
den Wanderungen zur Malzmühle) fand satzungsgemäß eine ordentliche Vollversammlung statt,<br />
bevor der Festkommers mit einem offiziösen Teil begann und endete.<br />
Die Wasgoven brachten unserem lieben Jost als Gastgeschenk das erste und bisher einzige<br />
Wasgoven-Tönnchen mit! Worauf Jost sich verpflichtete, 10 Meter Weinband in den Wasgovenfarben<br />
blau-spinat-dreckig zu finanzieren, hauptsächlich, damit er seinem Sohn, dem scheidenden VOP Ulf<br />
einen Weinzipfel dedizieren kann!<br />
14 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Das Dresdener Elbufer vor dem<br />
Italienischen Dorf kurz vor den<br />
Brühlschen Terrassen war übersät<br />
mit neugierigen Zuschauern,<br />
die sich die berühmte und<br />
beliebte Schaufelraddampfer-<br />
Parade am 1. Mai ansehen<br />
wollten. Die Bundesbrüder<br />
waren in geziemender Form an<br />
Bord gegangen und hatten sich<br />
– wegen der Fülle weit auf dem<br />
Schiff verstreut – einen Sitzplatz<br />
ausgesucht. Die Fahrt elbaufwärts<br />
konnte in angenehmer<br />
und beschaulicher Art und<br />
Weise beginnen. Denkste! Wir<br />
hatten die Rechnung ohne<br />
unsere Damen gemacht. So, wie<br />
sich Vögel auf der Telefonleitung<br />
sammeln, suchten und<br />
fanden sie sich – wir wurden einfach<br />
da, wo wir waren, sitzen<br />
gelassen! – auf einem kleinen<br />
Plateau hinter dem Schaufelradkasten<br />
an der Steuerbordseite,<br />
zunächst mit ernsten Gesichtern<br />
in ernsthafte Gespräche vertieft,<br />
wahrscheinlich wie immer<br />
über Kinder und Enkel. Aber<br />
auf einmal tauchte da eine<br />
Flasche Sekt auf und die Vögel,<br />
nein, die Damen strömten herbei,<br />
aus zwei wurden vier, dann<br />
acht und schließlich hatte das<br />
Schiff leichte Schlagseite nach<br />
Steuerbord, die Mienen hellten<br />
sich auf, aus Lächeln wurde<br />
Lachen und dann waren sie<br />
nicht mehr zu halten in ihrer<br />
Ausgelassenheit. „Un wenn dat<br />
Trömmelche geit...“ ging es los<br />
und dann: „Dresden Alaaf,<br />
Alaaf, Dresden Alaaf!“ Nach und<br />
nach mischten sich Biergläser<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Dresden Alaaf!<br />
Das Eckart-Traditionstreffen <strong>2003</strong><br />
mit den dazugehörigen<br />
Bundesbrüdern<br />
unter die Sektkelche<br />
und der Gesang<br />
wurde kräftiger.<br />
Weiter brauche ich<br />
nichts zu erzählen.<br />
Wer Rheinländer, insbesondere<br />
Kölner,<br />
kennt, kann sich<br />
vorstellen, in welch<br />
ausgelassener Stimmung<br />
wir die wunderschöne<br />
Fahrt auf<br />
der Elbe bis hoch<br />
nach Pillnitz genossen.<br />
Am Ufer standen<br />
die Menschen<br />
Spalier, um die in<br />
Kiellinie fahrende<br />
stolze Flotte von<br />
einem Dutzend oder<br />
mehr ehrwürdiger<br />
Schaufelraddampfer<br />
zu bestaunen und<br />
den Klängen der<br />
Dixielandkapellen<br />
an Bord zu lauschen. Super.<br />
Einfach Klasse. Nächstes Jahr<br />
kommen wir wieder!<br />
Am Tag vorher waren wir in<br />
Dresden angekommen, hatten<br />
uns mit Hallo und großer Freude<br />
begrüßt, am Nachmittag die<br />
obligatorische und bestens vorbereitete<br />
Stadtrundfahrt mit<br />
unserem Bus absolviert und uns<br />
abends hoch über dem Elbufer<br />
auf der Terrasse von Schloß<br />
Eckberg zum Begrüßungstrunk<br />
und zum festlichen Abendessen<br />
versammelt. Kajo Schommer<br />
sei Dank für die Wahl dieses<br />
schönen, in einem weitläufigen<br />
Park vor den Toren Dresdens<br />
gelegenen Hotels und der tollen<br />
Dampferfahrt am 1. Mai. Aber<br />
auch für alles was noch kam<br />
und was wir nicht wegen Überfütterung<br />
auslassen mussten.<br />
Und Jürgen Richter soll auch<br />
schon hier der Dank ausgesprochen<br />
werden für die minutiöse<br />
Vorbereitung und Planung.<br />
Und am Ende dieses Berichts<br />
werde ich beiden noch für das<br />
tolle Wetter danken, das sie<br />
bestellt hatten.<br />
15
Die Gläserne Manufaktur von<br />
VW, mitten in Dresden neben<br />
dem Park des Großen Palais<br />
gelegen, stand am Nachmittag<br />
des 1. Mai auf der Tagesordnung.<br />
Ein beeindruckendes Bauwerk<br />
und eine beeindruckende<br />
Produktionsanlage konnten wir<br />
bestaunen, auch wenn wir<br />
wegen des Tages der Arbeit, an<br />
dem in Deutschland ja eben<br />
nicht gearbeitet wird, die<br />
Montage des Phaeton nicht<br />
beobachten konnten und auch<br />
nicht die raffinierte Anlieferung<br />
der zu montierenden Werkstücke<br />
mit der Straßenbahn,<br />
ja, mit der Straßenbahn!<br />
Danach rüber in den Park des<br />
Großen Palais zu einem Heidenspaß.<br />
Eine Schmalspurbahn,<br />
wie sie viele von uns von<br />
Gartenschauen und ähnlichen<br />
Veranstaltungen kennen, fährt<br />
durch den riesigen Park und<br />
der gesamte Bahnverkehr wird<br />
– man lese und staune – von<br />
Schülern, ja, von Schülern!<br />
betrieben. Und alles funktioniert<br />
wie am Schnürchen, man<br />
sitzt bequem und kann den<br />
herrlichen Park bewundern.<br />
Schade, irgendwann mussten<br />
wir aus dem schönen Spielzeug<br />
aussteigen und das zum Park<br />
gehörige Schloß – nur von<br />
außen, das geht schneller –<br />
ansehen. Das schönste am<br />
Schloß war die prima Freitreppe,<br />
auf der wir uns alle zum obligatorischen<br />
Foto zurechtrückten.<br />
Aber schaut Euch das Foto an.<br />
Leider ist nur die Hälfte der<br />
Teilnehmer abgebildet, weil die<br />
anderen Ihre Fotoapparate<br />
bedienten. Aus den tausend<br />
geschossenen Fotos ist das<br />
beste hier abgebildet. (Wenn<br />
Du ein besseres hast, warum<br />
hast Du es uns nicht geschickt?)<br />
Am Freitag ging<br />
es nach Schloß<br />
Weesenstein. Von<br />
dem Schloß kann<br />
ich nichts berichten.<br />
Ich wurde von<br />
der Besichtigung<br />
ausgeschlossen<br />
und musste mich<br />
(Hab ich aber gern<br />
getan.) um die<br />
Genehmigung zur<br />
Inbetriebnahme<br />
der hübschen<br />
zweimanualigen<br />
Barockorgel in der<br />
wunderschönen, wie ein Schiff<br />
geformten Schlosskapelle kümmern.<br />
So was ist gar nicht so<br />
einfach. Die Schlossverwaltung<br />
hatte nicht die Kompetenz, ein<br />
entscheidungsbefugter Vertreter<br />
der zuständigen Kirchengemeinde<br />
war nicht aufzutreiben.<br />
Aber die freundliche Dame, die<br />
ihre Kompetenzen einfach<br />
überschritt und den Schlüssel<br />
herausrückte, strahlte zum<br />
Schluss, weil sie eine saftige<br />
Spende für die Pfarrkasse entgegennehmen<br />
konnte.<br />
Im Dunkeln ist gut Munkeln,<br />
aber schwer Haxen essen.<br />
Stockduster war es in dem<br />
Kellergewölbe des Schlosses,<br />
in dem wir das deftige Mittagessen<br />
serviert bekamen. Erst<br />
wenn man den Bissen schon<br />
im Munde hatte konnte man<br />
feststellen ob man saftiges<br />
Schweinefleisch oder noch saftigeres<br />
Schweinefett mit der<br />
Gabel erwischt hatte. Egal. Für<br />
viel Fett gab es viel Schnaps.<br />
Das glich sich aus. Und die<br />
Stimmung im Bus auf der<br />
Rückfahrt war einmalig.<br />
Tja, und dann, was soll ich jetzt<br />
sagen, kam wieder ein Höhepunkt,<br />
aber zwischendurch hatte<br />
es ja gar kein Tal gegeben.<br />
Jedenfalls ging es am Abend in<br />
die Semper-Oper. Natürlich kennt<br />
ihr die alle aus dem Fernsehen,<br />
deshalb erspare ich Euch jetzt<br />
eine langweilige Beschreibung.<br />
Aber im Parkett sitzen und den<br />
wunderschönen Raum genießen,<br />
mit den Augen an den Wänden<br />
entlang und zur Decke zu wandern,<br />
das war einfach toll. Oder<br />
den Blick von den Rängen in<br />
den wunderschönen Raum zu<br />
genießen – einfach wunderbar.<br />
Kajo Schommer hatte die<br />
Karten besorgt. Klar, dass wir<br />
nicht alle zusammen sitzen<br />
konnten. Es gab Karten der<br />
unterschiedlichen Kategorien,<br />
die Jürgen Richter blind verteilte,<br />
so dass es Zufall war ob<br />
man im Parkett oder im Rang<br />
saß. Es klappte wunderbar,<br />
denn die Karten waren kaum<br />
gezinkt. Und das Ballett, das<br />
wir geboten bekamen war,<br />
auch ganz toll.<br />
Das Programm bis hier hätte<br />
16 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
gereicht. Wir hätten nach<br />
Hause fahren können. Aber es<br />
lagen noch zwei Tage vor uns.<br />
Keiner konnte sich vorstellen,<br />
dass das bisherige Niveau<br />
gehalten werden konnte. Von<br />
wegen. Samstags ging es nach<br />
Meißen. Fahrt selbst hin, es<br />
lohnt sich, und seht Euch die<br />
Porzellanmanufaktur, die Stadt<br />
und den Burgberg an. Was Ihr<br />
dann aber nicht mitmachen<br />
könnt, ist das, was wir erlebt<br />
haben. „Fahrt zum Schloß<br />
Proschwitz, Weinprobe, Essen.“<br />
stand lapidar im Programm.<br />
Das war vielleicht ein Erlebnis!<br />
Dr. Georg Prinz zur Lippe empfing<br />
uns in seinem in Schlossnähe<br />
gelegenen Weinberg. Vor<br />
diesem Mann haben wir alle<br />
den Hut gezogen. Er hat die<br />
Weinberge und das im real existierenden<br />
Sozialismus total<br />
heruntergekommene Schloß,<br />
alles war seinen Vorfahren<br />
unter haarsträubenden Umständen<br />
enteignet worden, ohne<br />
Murren zurückgekauft, hat mit<br />
seinem Fleiß, seiner Arbeitsamkeit,<br />
seiner Ausdauer, seiner<br />
Bescheidenheit und mit einem<br />
unerschütterlichem Optimismus<br />
Respekt und Ansehen der<br />
Proschwitzer errungen und<br />
betreibt auf dem Boden seiner<br />
Vorfahren ein Weingut. Das<br />
Schloß hat er schon in wesentlichen<br />
Teilen restauriert. Und<br />
hier nahmen wir in stilvollem<br />
Rahmen ein tolles Abendessen<br />
ein und genossen die vorzüglichen<br />
Weine, die uns kredenzt<br />
wurden. Wunderbar.<br />
Nach dem Abendessen ging es<br />
in den benachbarten Salon. Da<br />
stand ein Flügel und Kajo<br />
Schommer war nicht mehr zu<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
halten. In die Tasten griff er tief<br />
und voll. Unser Philistersenior<br />
Gerd Wichelmann verteilte die<br />
mitgebrachten Liederbücher –<br />
Oder haben wir auswendig<br />
gesungen? – und los ging es.<br />
Eine Stimmung, unglaublich.<br />
Und Seine Königliche Hoheit<br />
(Oder wie sagt man da?) amüsierte<br />
sich kräftig und machte<br />
mit. „22.00 Uhr Rückfahrt ins<br />
Hotel“ forderte das Programm.<br />
SKH holte die Peniblen, die sich<br />
um eine so unangenehm frühe<br />
Zeit tatsächlich zum Bus begaben,<br />
zurück, da half kein Protest.<br />
Ach, Kinders, ich kann<br />
Euch das nicht alles beschreiben<br />
und berichten. Fahrt nächstens<br />
doch selbst mit!<br />
Letzter Tag. Hochamt in der<br />
Hofkirche Dresden. Ein Aufsatz<br />
für sich. Silbermannorgel. Kajo<br />
Schommer hatte eine Genehmigung<br />
erwirkt. Aber was so ein<br />
richtig ausgefuchster Organist<br />
ist, der weiß zu verhindern, was<br />
ihm nicht in den Kram passt.<br />
Dafür gab es in Görlitz Ersatz,<br />
das wir nach einer Besichtigung<br />
des auf dem Wege liegenden<br />
Klosters Marienstern und nach<br />
einem Mittagessen in der<br />
Klosterschänke erreichten.<br />
Während die Corona die am<br />
Neiße-Ufer gelegene Stadt<br />
besichtigte, begab ich mich<br />
sofort zu einer lieben Freundin,<br />
der Sonnenorgel von Görlitz.<br />
Ein wunderschönes viermanualiges<br />
Instrument, erst kürzlich<br />
aufwendig restauriert, in einer<br />
riesigen Hallenkirche, die von<br />
der ehemaligen Herrlichkeit und<br />
dem Reichtum dieser Stadt<br />
berichtet. Mit dem Organisten<br />
hatte ich schon von Köln aus<br />
alles klar gemacht. Und gnädig<br />
haben meine lieben Bundesschwestern<br />
und Bundesbrüder<br />
meinem Spiel gelauscht und<br />
mir verziehen, wenn nicht alles<br />
so klappte wie gewünscht. (An<br />
dieser Stelle sind drei Seiten<br />
aus meinem Artikel gestrichen<br />
worden.)<br />
Ein letztes Glas im Stehen in<br />
einer kleinen Kneipe am<br />
Marktplatz von Görlitz, der Bus<br />
hupte schon, das Flugzeug, noch<br />
weit entfernt in Dresden, wurde<br />
schon in Position gebracht, und<br />
auf der Rückfahrt dämmerte<br />
uns allmählich, dass diese<br />
herrliche Reise nun endgültig zu<br />
Ende ging. Letzte Umarmungen<br />
am Flughafen für Kajo und die<br />
Autofahrer, dann saßen wir in<br />
einem unwirklichen Schwebezustand<br />
auf den Wartestühlen<br />
im Flughafen Dresden. Malt Euch<br />
den Rückflug bitte selbst aus.<br />
Zum Schluss, wie angekündigt:<br />
Lieber Kajo Schommer, lieber<br />
Jürgen Richter, herzlichen Dank,<br />
dass Ihr für so tolles Wetter<br />
gesorgt habt – aber auch für<br />
alles Andere.<br />
Josef Böing v/o Peppo<br />
17
Das Chargenkabinett des Wintersemesters <strong>2003</strong>/04<br />
Mit großen Schritten auf das Hundertste zu<br />
Einige Monate des fleißigen<br />
Studierens waren um, ein neuer<br />
Wahlkonvent stand an und<br />
brachte – diesmal trotz dünner<br />
Personaldecke ohne größere<br />
Komplikationen – ein neues<br />
Chargenkabinett hervor:<br />
Neuer und alter Senior ist Bbr<br />
Marcus Schauerte. Der Student<br />
der Regionalwissenschaften<br />
Lateinamerikas hat sich nach<br />
seinem Seniorat im vorigen<br />
Sommersemester <strong>2003</strong> dazu<br />
bewegen lassen, das Zepter<br />
– und wichtiger noch: die<br />
Verantwortung – ein weiteres<br />
Semester lang in der Hand zu<br />
behalten. Die Vorbereitung des<br />
Semesters musste er dieses<br />
Mal jedoch vollends seinen<br />
Conchargen überlassen, da er<br />
die ganzen Semesterferien<br />
über ein Praktikum in Paraguay<br />
absolviert hat.<br />
An seiner Seite stehen zwei altgediente<br />
Aktive: Bbr Martin<br />
Bierbaum gelingt mit seiner<br />
Charge als Consenior das<br />
„Comeback“ nach erfolgreich<br />
bestandener erster juristischer<br />
Staatsprüfung und damit verbundener<br />
Abstinenz bei<br />
Rappoltstein.<br />
Das Amt des FM ist ebenfalls<br />
durch ein auch bei älteren<br />
Aktiven bekanntes <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Gesicht besetzt: Bbr<br />
Lars Krömeke wird, befreit von<br />
den Lasten des Studiums nach<br />
nicht minder gut abgelegter<br />
erster Lehramts-Staatsprüfung,<br />
sein antrainiertes pädagogisches<br />
Geschick beim Fuxenstall<br />
einsetzen können.<br />
Ergänzt zum Quintett werden<br />
die drei durch zwei jüngere<br />
Bundesbrüder: Schriftführer ist<br />
Sebastian Feiler, Student der<br />
Rechtswissenschaften, der im<br />
vergangenen Wintersemester<br />
ein glänzender Consenior war<br />
und der gemeinsam mit den<br />
neuen xx Martin Bierbaum in<br />
Vertretung des in Paraguay weilenden<br />
alt-neuen Seniors das<br />
Winter-Semesterprogramm<br />
gestaltet hat.<br />
Fux Sebastian Louppen ist der<br />
Kassierer des WS. Er nimmt<br />
dieses Semester sein Jura-<br />
Studium auf und hat im Rahmen<br />
einer abgeschlossenen Ausbildung<br />
zum Bankkaufmann bei<br />
der Deutschen Bank bereits<br />
bewiesen, dass er mit Zahlen<br />
jonglieren kann.<br />
Charge zu sein in einer Zeit, in<br />
der studentische Verbindungen<br />
kaum noch unvoreingenommene<br />
öffentliche Beachtung finden,<br />
stellt uns alle vor eine große<br />
Herausforderung. Und so wollen<br />
wir versuchen, unsere Verbindungen<br />
gleichermaßen durch<br />
interessante Programmpunkte<br />
und durch modernes Auftreten<br />
zu präsentieren. Wir sind uns<br />
jedoch bewusst, dass unsere<br />
Rappoltstein nicht allein durch<br />
das Engagement von fünf<br />
Aktiven gestärkt in die Zukunft<br />
gehen wird.<br />
Daher setzen wir auf aktive<br />
Teilnahme und Engagement<br />
eines jeden Bundesbruders.<br />
Wir freuen uns auf Euer<br />
Kommen!<br />
Sebastian Feiler v/o Reverend<br />
xxx (xx)<br />
Der Bericht wurde ergänzt an der unseren<br />
bescheidenen Sebastian betreffenden<br />
Passage durch die Redaktion<br />
18 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Liebe Bundesbrüder,<br />
nachdem ich das vergangene<br />
Semester aus meinem Praktikum<br />
im Düsseldorfer Landtag<br />
heraus vorzubereiten hatte,<br />
darf ich es nun aus meinem<br />
journalistischen Praktikum in<br />
Paraguay heraus nachbereiten.<br />
Passend hierzu war das vergangene<br />
Semester ein sehr<br />
aktives und abwechslungsreiches.<br />
Im Vorfeld möchte ich mich bei<br />
meinen Conchargen Michael<br />
Piesche (FM), Michael Sigl (xx),<br />
Schmusi Ottersbach (xxx) und<br />
Klaus Artmann (xxxx) für ihre<br />
engagierte Mitarbeit bedanken.<br />
Sicher ließe sich das ein oder<br />
andere noch verbessern, aber<br />
das trifft auf uns alle zu.<br />
Nach einer durchaus<br />
gelungenen Ankneipe,<br />
zu der wir die stolze<br />
Zahl von sieben Füxen<br />
haben recipieren können,<br />
sahen wir Aktiven<br />
dem Semester mit verstärkter<br />
Mannschaft<br />
entgegen. Der Fuxenstall<br />
war von Beginn<br />
an kaum im Zaum zu<br />
halten, aber aus wilden<br />
Pferden werden ja<br />
bekanntlich nach einer<br />
gekonnten Dressur<br />
Siegerpferde. Nach<br />
einigen z.T. mit Programm<br />
angereicherten<br />
Mo-Stämmen und einer<br />
leider wenig besuchten<br />
Tanzstunde hätte<br />
der Vortrag von Kaplan<br />
Wolfgang Picken aus<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Bericht über das Sommersemester <strong>2003</strong><br />
Bonn stattfinden sollen, der leider<br />
krankheitsbedingt verhindert<br />
war. Bbr AH Dr. med. Elmar<br />
Heimerzheim erklärte sich<br />
jedoch extrem kurzfristig bereit,<br />
seinen Vortrag vorzuziehen und<br />
uns aus der Misere zu helfen.<br />
Sein Vortrag war sehr gut besucht<br />
und höchst ansprechend<br />
gestaltet. An dieser Stelle spreche<br />
ich ihm erneut im Namen<br />
der Aktivitas meinen herzlichen<br />
Dank aus. Im Mai fand die Blutspendeaktion<br />
statt, zu der mir<br />
Bbr Christoph Zilkens geraten<br />
hatte. Obwohl auf KCV-Ebene<br />
von mir organisiert und trotz<br />
mehrfacher Einladung der KCV-<br />
Verbindungen erschienen neben<br />
15 <strong>Rappoltsteiner</strong>n nur eine<br />
Handvoll Rheinsteiner. Die Aktion<br />
hatte dennoch eine positive<br />
Außenwirkung; im Uni-Journal<br />
wird ein Artikel mit<br />
Foto erscheinen. Mir<br />
liegt es sehr am<br />
Herzen, diese Aktion<br />
dauerhaft zu etablieren.<br />
Am letzten Mai-<br />
Wochenende machten<br />
wir uns mit zwei<br />
Wagen auf nach<br />
Hamburg, um der<br />
KDStV Wiking einen<br />
Besuch abzustatten<br />
und uns in der Hansestadt<br />
ein wenig umzusehen.<br />
Das Wochenende<br />
wird dem einen<br />
schön und dem anderen<br />
weniger gut in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Nur wenige Tage später<br />
bekamen wir die<br />
Gelegenheit, noch mehr Cartellbrüder<br />
kennenzulernen: Die<br />
KDStV Nordmark aus Essen<br />
beehrte sich und stattete uns<br />
einen abendlichen Besuch ab.<br />
Die Häufigkeit der Veranstaltungen<br />
nahm nun immer mehr<br />
zu: Am 6. Juni feierten wir<br />
unsere zur Tradition werdende<br />
Cocktailparty in der Eigelstein-<br />
Torburg, zu der trotz großangelegter<br />
Werbeaktion im Vorfeld<br />
leider nur 130 Gäste erschienen.<br />
Am darauffolgenden<br />
Wochenende fand das Semester<br />
seinen klaren Höhepunkt. Das<br />
umgestaltete Stiftungsfest 1<br />
begann mit einem festlichen<br />
Sommerabend im Clostermanns<br />
Hof in Niederkassel am Freitagabend,<br />
das trotz anfänglicher<br />
Skepsis von Seiten der Aktivitas<br />
doch allen gefallen haben dürfte.<br />
Am Samstag feierten wir nach<br />
19
einem von Debatten bestimmten<br />
Vormittag am Abend den<br />
Festkommers, der kurz und<br />
knackig gehalten wurde. Der anschließende<br />
Ausklang auf dem<br />
Haus gab vielen Bundesbrüdern<br />
Gelegenheit zum ungezwungenen<br />
Beisammensein.<br />
Nachdem am darauffolgenden<br />
Dienstag der Landtag in<br />
Düsseldorf besucht worden war,<br />
nahm Rappoltstein gut vertreten<br />
wie eh und je am Donnerstag<br />
an der Fronleichnamsprozession<br />
teil. Ich selbst behielt die<br />
Wichs direkt an und fuhr im<br />
Anschluss nach Mainz, um an<br />
der 117. Cartellversammlung<br />
teilzunehmen.<br />
Nach einer erfreulich schnellen<br />
Chargenwahl für das Wintersemester<br />
<strong>2003</strong>/2004 beteiligte<br />
sich die Rappoltstein am letzten<br />
Juniwochenende sowohl am<br />
90. Stiftungsfest der Rheinland<br />
als auch an der Prozession<br />
durch Lindenthal als einzige<br />
Korporation neben der Grotenburg<br />
mit Chargierten.<br />
Nach weiteren Mo-Stämmen,<br />
die dieses Semester probeweise<br />
im Kneipsaal stattfanden<br />
(und nächstes Semester auf<br />
Wunsch der meisten Aktiven<br />
1 s.hierzu „Harmonisches 98. Stiftungsfest im Sommersemester <strong>2003</strong>“ (Seite 5)<br />
„Roter Schild auf blankem Harnisch …“<br />
Gewusst wo?<br />
wieder im Keller stattfinden<br />
werden), bleibt noch die Fuxenkneipe<br />
zu erwähnen, bei der den<br />
Neumitgliedern Gelegenheit<br />
gegeben werden sollte, sich im<br />
Präsid zu behaupten. Der ein<br />
oder andere wird gemerkt<br />
haben, dass es aus der Corona<br />
leichter ausschaut, als es ist.<br />
Über Abschlusskneipe und<br />
Golfturnier weiß ich nichts zu<br />
berichten, da ich bereits eine<br />
Woche vor dem „Semester ex!“<br />
nach Paraguay abreisen musste.<br />
Ich gehe aber von einem guten<br />
Gelingen aus, zumal mir nichts<br />
anderes zugetragen wurde.<br />
In abschließender Betrachtung<br />
des vergangenen Semesters<br />
muss ich anmerken, dass in mir<br />
als Nichttrinker das Verhalten<br />
einiger Bundesbrüder im Vollrausch<br />
verschiedene Reaktionen<br />
hervorrief. Gerade als neutraler<br />
Beobachter war ich z.T. belustigt,<br />
aber auch in einigen Fällen<br />
abgestoßen und besorgt. Was<br />
einen Couleurstudenten ausmacht,<br />
sind nicht nur der dunkle<br />
Anzug und das Band. Vielmehr<br />
sind es Verhaltensregeln, die<br />
auch im Suff noch zu befolgen<br />
sind, koste es was es wolle.<br />
Kann man sie im trunkenen<br />
Zustand nicht mehr einhalten,<br />
Irgendwo in Köln befindet sich das Wappen der Herren zu Rappoltstein?<br />
WO?<br />
Auflösung am 14. November!<br />
hat man seinen Konsum zu<br />
mäßigen. Kann man dies nicht,<br />
sollte man seine Trinkgewohnheiten<br />
komplett überdenken.<br />
Ich spreche aus eigener<br />
Erfahrung.<br />
Doch auch sehr schöne<br />
Momente wurden mir in meiner<br />
Eigenschaft als Senior bereitet,<br />
etwa als wir mit 28 Bundesbrüdern<br />
unsere Fahne auspaukten,<br />
oder auch in unzähligen<br />
anderen Situationen, die mich<br />
Bundesbrüderlichkeit erfahren<br />
ließen.<br />
Bedanken möchte ich mich für<br />
das Vertrauen, mich im Amt als<br />
Senior zu bestätigen und mich<br />
erneut mit dieser ehrenvollen<br />
und nicht immer einfachen Aufgabe<br />
zu betrauen. Selbst hier<br />
inmitten eines völlig fremden<br />
Umfelds denke ich weiterhin<br />
häufig an meine Bundesbrüder<br />
und die vor mir liegenden<br />
Aufgaben. Zusammen und nur<br />
zusammen werden wir auch die<br />
vor uns liegenden Semester<br />
meistern.<br />
Vivat, crescat, floreat<br />
Rappoltstein ad multos annos!<br />
Treu und wahr!<br />
Marcus Th. Schauerte, Rap! (x) x,<br />
Asunción im Juli <strong>2003</strong><br />
20 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Die Ankneipe<br />
Und wieder war es einmal soweit<br />
und alle warten gespannt. Das<br />
Aktive Chargenkabinett gab<br />
den Startschuss in das neue<br />
Sommersemester des Jahres<br />
<strong>2003</strong> mit der traditionellen<br />
Ankneipe. Und die Bundesbrüder<br />
und viele Gäste waren<br />
zahlreich erschienen. Zurecht,<br />
denn es sollte ein phantastischer<br />
Abend werden. Der<br />
Abend begann mit einer feierlichen<br />
Messe mit unserem<br />
Ehrenmitglied Bbr Dr. Winfried<br />
Hamelbeck, der es sich nicht<br />
hat nehmen lassen, auf unsere<br />
Bitte hin diese Messe für seine<br />
Bundesbrüder auf unserem<br />
Haus zu celebrieren. Der Kneipsaal<br />
war adäquat hergerichtet,<br />
und wir konnten gemeinsam<br />
eine schöne Messe feiern. Hier<br />
noch einmal mein persönlicher<br />
Dank an Bbr Dr. Winfried<br />
Hamelbeck, der ohne zu zögern<br />
unserer Bitte gefolgt war. Sehr<br />
erfreulich auch das<br />
zahlreiche Erscheinen<br />
der Bundesbrüder<br />
zur Messe<br />
auf unserem Haus.<br />
(Ein neuer Trend<br />
zeichnet sich ab?)<br />
Nach dem Ende<br />
der Messe wie<br />
üblich die Stärkung<br />
durch das<br />
Ehepaar Galecki,<br />
die wieder alle<br />
Hände voll zu tun<br />
hatten, um die<br />
hungrigen Gäste<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Bericht über (ausgewählte) Veranstaltungen<br />
des Sommersemesters <strong>2003</strong><br />
und uns <strong>Rappoltsteiner</strong> zu verköstigen.<br />
Gut gestärkt ging es<br />
dann in die Kneipe. Wie üblich<br />
mit unserer berühmten Verspätung.<br />
Die Kneipe begann klassisch.<br />
Aber alle warten eigentlich auf<br />
ein Ereignis, die Rezeptionen:<br />
Es galt sieben Füxe feierlich in<br />
unseren Bund aufzunehmen. Ich<br />
wiederhole: SIEBEN. Für jeden<br />
Senior eine Freude, sieben Füxe<br />
zu rezipieren (danach träumte<br />
er von der Rezipierungsformel)<br />
und für jeden Philistersenior<br />
eine Freude zu sehen, dass der<br />
Bund wächst und gedeiht.<br />
Und dann hieß nur noch: MAN<br />
ROLLE DAS HORN HEREIN!!!<br />
Und damit begann der anstregende<br />
Teil für unseren<br />
FM Michael Piesche. Das<br />
gemeinsame Bier mit jedem<br />
Fux. Dieses Bier wurde nun<br />
aber durch das Horn ersetzt,<br />
das bundesbrüderlich<br />
zwischen den<br />
Neofüxen und dem<br />
FM geteilt wurde.<br />
Aber unser FM hat<br />
sich als sehr standfest<br />
erwiesen und<br />
war danach bester<br />
Laune...<br />
Das Horn erfreute<br />
sich danach noch<br />
reger Beliebtheit<br />
und wurde, soweit<br />
ich mich erinnere,<br />
ein- oder zweimal<br />
durch unsere<br />
Reihen geschleust. Die Trinktechnik<br />
aus dem Horn sollte<br />
nun einigen Bundesbrüdern<br />
geläufig sein, und es war recht<br />
amüsant anzusehen, wie versucht<br />
wurde, dem Horn den<br />
köstlichen Inhalt zu entlocken.<br />
Danach nahm die Kneipe ihren<br />
feucht-fröhlichen Verlauf und<br />
wurde durch ein hervoragendes<br />
Inoffiz, geschlagen von<br />
unserem Bbr Peter Pergovasz,<br />
zu ihrem Ende gebracht und<br />
unter den Tisch geschlagen.<br />
Der Auftakt zum Sommersemester<br />
war gut gelungen und<br />
nun hieß es durchatmen und<br />
Kräfte sammeln für die nächste<br />
Veranstaltung.<br />
Vortrag von Bbr Elmar<br />
Heimerzheim v/o Scheich<br />
Es gab beim nächsten Termin<br />
eine kleine Änderung. Der geplante<br />
Vortrag von Kaplan<br />
Picken konnte nicht stattfinden,<br />
da dieser aus gesundheitlichen<br />
Gründen absagen musste.<br />
Das Chargenkabinett hatte ein<br />
Problem. Wir mussten den<br />
Vortrag unseres AH Elmar<br />
Heimerzheim vorziehen und<br />
den Termin tauschen.<br />
Wir schilderen AH Heimerzheim<br />
unsere Lage, und er sprang<br />
sofort ein. Auch an dieser<br />
Stelle ein ganz großes Dankeschön<br />
an unseren AH Scheich.<br />
Ich glaube er hätte den Vortrag<br />
auch morgens um drei halten<br />
können.<br />
21
Er führte uns an diesem Abend<br />
an ein sehr interressantes<br />
Thema heran. Schon der Titel<br />
des Vortrages Versprach schon<br />
Einiges „Religiöse Fehlinterpretationen<br />
aus anthropologischer<br />
Sicht“. AH Heimerzheim<br />
analysierte Stellen aus der Bibel<br />
mit Fakten aus der Anthropologie<br />
und erklärte somit die<br />
Schöpfungsgeschichte der Bibel,<br />
die immer wieder Fehlinterpretationen<br />
ausgesetzt war<br />
und ist. Denjenigen, die nicht<br />
anwesend waren, kann ich nur<br />
sagen: Ihr habt was verpasst.<br />
Der Vortrag war spannend, und<br />
am Ende entstand eine rege<br />
Diskussion über dieses Thema.<br />
Angemerkt sei, dass der Vortrag<br />
von Kaplan Wolfgang Picken<br />
„Der moderne Christ zwischen<br />
Anpassung und Widerstand“<br />
nicht mehr durchgeführt werden<br />
konnte, da Kaplan Picken zum<br />
neu verabredeten Termin noch<br />
nicht wieder genesen war.<br />
Trotzdem ein Dankeschön, für<br />
die Bereitschaft, einen Vortrag<br />
zu halten.<br />
Fronleichnamsprozession<br />
Nach dieser tollen Veranstaltung<br />
hieß es wieder Kräfte sammeln<br />
für das nächste Ereignis. Es<br />
war Sommersemester, und wie<br />
jedes Sommersemester findet<br />
die große Fronleichnamsprozession<br />
statt mit Beginn<br />
und Ausklang an unserem<br />
schönen Dom. Sodann trafen<br />
sich die Chargen und die<br />
Vertretungen der Chargen morgens<br />
auf dem <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Haus. Die Füxe Tobias Zapfe<br />
und Niklas Verführt und Bbr<br />
David Lutz sprangen in die<br />
Bresche, da drei Chargen indisponiert<br />
waren. Ein Dank an die<br />
beiden Füxe.<br />
Die Kölner CV Verbindungen<br />
sollten sich am ‘Früh’ treffen.<br />
Als erstes war natürlich Rappoltstein<br />
anwesend in Person<br />
unseres Philisterseniors Dr.<br />
Gerd Wichelmann und der<br />
Chargen und deren Vertretung.<br />
Danach trudelte AV Hansea ein.<br />
Man frühstückte kurz und dann<br />
hieß auch schon sich aufzustellen<br />
zur Eröffnungsmesse<br />
und zur anschließenden Prozession.<br />
Immer wieder schön,<br />
und für mich das erste Mal als<br />
Charge, das Einprozessieren in<br />
unseren Dom. Mit der ent-<br />
sprechenden Haltung zogen wir<br />
zum Abschluss der Prozession<br />
in den Dom ein.<br />
Danach folgte das allseits beliebte<br />
Biwak mit Eintopf,<br />
Brötchen und Kölsch. Und dann<br />
erst sahen wir die vielen <strong>Rappoltsteiner</strong>,<br />
die zur Prozession<br />
erschienen waren. Damit wurde<br />
wieder unterstrichen, dass wir<br />
die stärkste Verbindung in Köln<br />
sind. Nach Eintopf, Brötchen<br />
und einigen Kölsch lösten sich<br />
die <strong>Rappoltsteiner</strong> Corona auf<br />
und ging ins Wochenende.<br />
Prozession der<br />
Lindenthaler Gemeinden<br />
Alle in Lindenthal ansässigen<br />
CV- und KV-Verbindungen waren<br />
von den Lindenthaler Gemeinden<br />
aufgerufen, in ihrem Stadtteil<br />
Präsenz zu zeigen, ihrem<br />
Prinzip Religio zu folgen und an<br />
der Lindenthaler Fronleichnamsprozession<br />
teilzunehmen. Am<br />
Ende war es Rappoltstein und<br />
Grotenburg, die als einzige<br />
Verbindungen teilnahmen. Und<br />
es war eine ‘heiße’ Prozession.<br />
Das Thermometer zeigte an die<br />
30°C und die Wichs erhöhte<br />
diese Temperatur noch. Aber das<br />
schöne anschließende Pfarrfest<br />
in St.Thomas Morus entschädigte<br />
uns für die Qualen und wir<br />
hatten noch eine schöne Zeit<br />
auf dem Pfarrfest mit einigen gemütlichen<br />
Kölsch und beschlossen<br />
dann, uns auf unser Haus<br />
zurückzuziehen. Damit war auch<br />
diese Veranstaltung mit Bravour<br />
überstanden.<br />
Abkneipe<br />
Zum Abschluss des Sommersemesters<br />
findet normalerweise,<br />
wie es im CV üblich ist, eine<br />
22 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Abkneipe statt. Da aber bei<br />
Rappoltstein manches manchmal<br />
anders ist, wurde eine „Couleurstudentische<br />
Feierstunde“ veranstaltet.<br />
Die Gründe für diese<br />
Entscheidung lagen bei der<br />
bekannten Problematik: <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Haus vs. Nachbarn. Auf<br />
die Gründe möchte ich hier nicht<br />
weiter eingehen. Aber Rappoltstein<br />
wäre nicht Rappoltstein,<br />
wenn wir nicht in der Lage sind,<br />
auch solche Situtationen zu<br />
meistern. Also wurden die Köpfe<br />
zusammengesteckt und es<br />
wurde der Entschluss gefasst,<br />
das Semester auf diese neue<br />
Art zu beschließen. Nicht zuletzt<br />
auch deswegen, um die<br />
Nachbarn zu beruhigen und die<br />
heikle Situtaion zu entschärfen.<br />
Gesagt, getan: Der Abend<br />
begann wie auf der Ankneipe.<br />
Bbr Dr. Wilfried Hamelbeck<br />
celebrierte auf unserem Haus<br />
die feierliche Messe. Auch<br />
diese Messe war wieder sehr<br />
gut besucht. Dank an alle, die<br />
zur Messe gekommen sind.<br />
Danach gab es eine kleine<br />
Änderung. Es wurde nicht wie<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
üblich zu Abend gegessen, sondern<br />
es wurde sofort mit dem<br />
festlichen Akt begonnen. Und<br />
zum ersten mal, solange ich<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> bin, hatten wir<br />
in unserem Kneipsaal Platzmangel.<br />
Über 90 Teilnehmer<br />
zählte die hohe Kneipcorona.<br />
Wahnsinn. Und ich musste<br />
meine erste Kneipe schlagen.<br />
(Der Senior war nach Südamerika<br />
entschwunden wegen<br />
eines Volontariats.) Nach kurzen<br />
Reden meinerseits und des<br />
Philisterseniors gab es den<br />
Höhepunkt des Abends: Die<br />
Burschung von Klaus Artmann<br />
im Beisein einer Abordung der<br />
Familie Artmann, die es sich<br />
nicht hatte nehmen lassen,<br />
dem Ereignis beizuwohnen.<br />
Danach musste unser Philstersenior<br />
tätig werden. Es stand<br />
die Verleihung einiger Hundert-<br />
Semester-Bänder an. Für die<br />
Treue zu Rappoltstein galt es<br />
folgende AHAH zu ehren Paul<br />
Forsch gen. Peul, Georg Hahn<br />
v/o Coco, Willy Münchhalfen<br />
und Reihard Kelkel. (Welch weiter<br />
Weg für mich als jungen<br />
Aktiven: nur noch 96 Couleur-<br />
Zipfel gefunden<br />
Im Archivkeller unseres Hauses fand ich kürzlich einen Weinzipfel (s. Abb.)<br />
mit folgenden Inschriften:<br />
Vorderseite<br />
oberer Schieber: Rap-Zirkel,<br />
unterer Schieber: Eck-Zirkel<br />
Rückseite:<br />
Abbinder oben: Bonis motoribus;<br />
Abbinder unten: nobis interest<br />
oberer Schieber: Hajo v Bernd;<br />
unterer Schieber: s. lb. Bbr. Ulrich A.D. MCMLCCVII<br />
semester!) Als Vertreter der<br />
Geehrten sprach AH Paul Forsch<br />
einige sehr nachdenkenswerte<br />
Worte. (s. Seite 34)<br />
Nach dem Festakt wurde dann<br />
im Kneipsaal ein gemeinsames<br />
Abendessen eingenommen, und<br />
es bot sich die Möglichkeit das<br />
ein oder andere Gespräch mit<br />
Freunden zu halten, die man<br />
lange nicht mehr gesehen hatte.<br />
Wie aber Frau und Herr Galecki<br />
das Essen warm gehalten<br />
haben, bleibt wohl ihr Geheimnis.<br />
Danke auch dafür. Und<br />
dann war das Semester vorbei.<br />
Was bleibt sind die Erinnerungen<br />
an schöne Veranstaltungen,<br />
die viele Arbeit, und nicht zuletzt<br />
die zufriedenen Gesichter<br />
wenn eine Veranstaltung gelungen<br />
ist. Danke an meine<br />
Conchargen und ein gutes<br />
Gelingen den neuen Chargen<br />
und viel Glück im Amt.<br />
Michael Sigl Rap! (xxxx!), xx<br />
Wem immer der Zipfel gehören mag – ich konnte es anhand unseres Mitgliederverzeichnisses<br />
nicht herausfinden – er möge sich bei mir melden. (Adresse s. letzte Seite)<br />
Flönz<br />
23
Die Frage nach dem Nachwuchs<br />
Rappoltsteins ist seit<br />
jeher ein Streitpunkt unserer<br />
Verbindung, dabei stößt man<br />
immer wieder auf Vertreter der<br />
kontroversesten Meinungen.<br />
Jedoch ist man sich zumindest<br />
in einer Sache einig: Unsere<br />
Aktivitas braucht jedes Semester<br />
neue Füxe.<br />
Dieser Grundgedanke scheint<br />
dann aber auch schon einziger<br />
gemeinsamer Anhaltspunkt zu<br />
sein, bei der schwierigen Aufgabe<br />
neue Mitglieder zu finden<br />
und vor allem zu halten. Auf<br />
ersteren Punkt, die Keilarbeit<br />
und deren unterschiedlichsten<br />
Methoden, will ich in diesem<br />
Artikel nicht eingehen, da dies<br />
schon an anderer Stelle umfangreich<br />
und zutreffend erläutert<br />
wurde (s. <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />
1/<strong>2003</strong>, S.29). Vielmehr möchte<br />
ich davon berichten, wie ich die<br />
Integration von Füxen und auch<br />
potentiellen Keilgästen in der<br />
Verbindung erlebt habe. Noch vor<br />
Semesterbeginn, zwischen Ende<br />
März und Anfang April <strong>2003</strong>,<br />
hatte ich als gewählter Fuxmajor<br />
des Sommersemesters <strong>2003</strong><br />
auf einen Fuxenstall schauen<br />
können, der in meiner bisherigen<br />
Aktivenzeit und darüber hinaus<br />
seines gleichen hätte suchen<br />
können. Um den jetzt eventuell<br />
aufflammenden Spott zuvor zu<br />
kommen, muss ich hierzu unbedingt<br />
erwähnen, dass man<br />
für diese Sichtweise nicht ohne<br />
eine verschönernde rosa Brille<br />
auskommt. Denn einiges ließ<br />
Viele Füchse sollt Ihr haben…<br />
Die Lage des Fuxenstalls<br />
sich schon damals erahnen,<br />
anderes war schon fast vollzogen,<br />
kurz: einige der Mitglieder<br />
des Fuxenstalls konnte man als<br />
„Wackelkandidaten“ ansehen.<br />
Auf jeden Fall hatte ich zu dieser<br />
Zeit ein Dutzend Füxe auf dem<br />
Papier stehen, inklusive derer<br />
in spe. Trocken, kommentarlos<br />
und alphabetisch geordnet liest<br />
sich diese „Liste“ wie folgt:<br />
Klaus Artmann, Ludwig Decker,<br />
Florian Grau, Simon Herkenhoener,<br />
Sebastian Louppen,<br />
Pedro Figuera Morales, Gero<br />
Ruppert, Simon Saad, Börries<br />
Többens, Niklas Verführt,<br />
Tobias Zapfe und Phillip Zaum.<br />
Da ich dem Leser nicht allzu<br />
viele Begründungen schuldig<br />
bleiben will, folgen nun einige<br />
Erklärungen zu dem ganzen<br />
Dutzend. Einer der Zwölf war<br />
eigentlich schon überfällig<br />
Bursch zu werden, jedoch blieb<br />
er aus durchaus vertretbaren<br />
Gründen der Verbindung fern,<br />
und entschied sich dann aber<br />
gegen Ende der Semesterferien<br />
für seine primären Interessen<br />
und gegen unseren Bund. Ein<br />
anderer wechselte nach seinem<br />
ersten Fach- und Fuxensemester<br />
an eine andere Universität, und<br />
stellt somit eine nicht ganz<br />
neue, aber immer wieder neu<br />
zu bedenkende Situation dar,<br />
die wohl in Satzungsauslegungsschlachten<br />
oder voreiligen<br />
Entscheidungen enden wird. Ihm<br />
liegt es am Herzen <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
zu werden, und ich<br />
werde für ihn sprechen. Der unkomplizierteste<br />
von allen war<br />
immer da und half, wenn er mal<br />
24 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
konnte, was wohl nicht so oft<br />
der Fall war, als ihm selber lieb<br />
war, da er leider aus beruflichen<br />
Gründen fast immer zwischen<br />
New York und München<br />
pendelte. Jedoch musste ich<br />
nach seiner Burschung mitten<br />
im Semester ganz auf ihn verzichten.<br />
Ein weiterer Anwärter<br />
wurde trotz starken Interesses<br />
und guter Gründe, die für ihn<br />
sprachen, nicht in den Fuxenstall<br />
aufgenommen. Seine Fürsprecher<br />
und er hoffen nun, ihn<br />
doch noch als Verkehrsgast<br />
aufnehmen zu können. Letztendlich<br />
blieb mir somit ein aktiver<br />
Fuxenstall aus acht regelmäßig<br />
erscheinenden Füxen,<br />
ein Brandfux und sieben<br />
Neofüxe. Über das ganze<br />
Semester hinweg habe ich mit<br />
diesem Fuxenstall sehr viel<br />
Freude gehabt, und vor allem<br />
habe ich jeden von ihnen schätzen<br />
gelernt. Auch wenn ich<br />
mich nicht immer auf alle einhundertprozentig<br />
verlassen<br />
konnte, so habe ich ihnen<br />
immerhin die Chance gegeben,<br />
sich bei Rappoltstein einzuleben<br />
und zu zeigen, ob sie<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> Bundesbrüder<br />
werden können. Denn gestützt<br />
auf Argumente wie „Qualität<br />
statt Quantität“ und der strikten<br />
und harten Auslegung unserer<br />
Satzung, hätten von acht vorliegenden<br />
Rezeptionsanträgen<br />
mehr als nur einer abgelehnt<br />
werden können, wenn nicht die<br />
Mehrheit des Convents sich doch<br />
für die sieben ausgesprochen<br />
hätte (s. <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />
1/<strong>2003</strong>, S.26).<br />
Jetzt werden sich wieder einige<br />
laut fragen, was denn effektiv<br />
aus diesen sieben Füxen geworden<br />
ist? Und dann könnten<br />
sie der Mehrheit des Convents<br />
vorwerfen, dass von diesen<br />
sieben nur vier letztendlich im<br />
darauffolgenden Semester zur<br />
„Verfügung“ stehen. Ja, einige<br />
unserer neuen Füxe werden oder<br />
haben Köln schon verlassen,<br />
jedoch geschah bzw. geschieht<br />
dies ausschließlich aus studientechnischen<br />
Gründen. Das heißt<br />
für mich aber gerade nicht, dass<br />
sie mit unserer Stadt auch uns<br />
verlassen haben und wir nur<br />
Arbeit und Ärger mit ihnen hatten.<br />
Einerseits haben sie uns<br />
während des Semesters gut<br />
unterstützt, andererseits haben<br />
sie das <strong>Rappoltsteiner</strong> Leben<br />
aktiv mitgeprägt. Und ob sie den<br />
Weg nach Köln noch einmal fin-<br />
Perspähktiven<br />
Hat das etwas mit Murphy zu tun?<br />
Irgendwann vor einigen Semestern hat ein Senior in Ermanglung<br />
grundlegender Latein-Kenntnisse die Späh-Füxe erfunden.<br />
Und nun ziehen sie durch die Welt und spähen und spähen.<br />
In den Verbindungsdrucksachen sind sie allgegenwärtig. Selbst der<br />
Phil-X lässt sie (oder irgend jemanden) spähen. Nach was bloß?<br />
Hier meine Vorschläge zur neu-neuen deutschen Rechtschreibung:<br />
Spählunke, Spähzifikation, Spährlinge, Spähctrum, Spährmien, Spähzi, Spährber<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
den um hier zu studieren und<br />
unserer Aktivitas beistehen, ist<br />
zwar unsicher, aber auch nicht<br />
völlig unmöglich.<br />
All dies sind Gründe, die meiner<br />
Meinung nach für die Rezeption<br />
dieser Bundesbrüder am Anfang<br />
des Semesters stand, auch<br />
wenn es bei einigen absehbar<br />
war, dass sie uns auf Dauer leider<br />
nicht erhalten bleiben würden.<br />
Wenn sie uns nun also<br />
verlassen, dürfen wir nur deshalb<br />
ihre Rezeption nicht als<br />
Fehler ansehen.<br />
Michael Piesche (FM)<br />
25
Tag 1: Meine außergewöhnliche<br />
Reise nach Berlin beginnt am<br />
Aachener Hauptbahnhof. Das<br />
eigentlich eher kleine Gebäude<br />
gleicht an diesem Tag einem<br />
Wespennest. Unzählige Menschen<br />
sind gekommen, um mit<br />
dem günstigen Sonderzug zum<br />
Ökumenischen Kirchentag nach<br />
Berlin reisen zu können. Die<br />
Masse ähnelt in gewisser Weise<br />
einer Gruppe Fußballfans, die<br />
auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel<br />
sind: Eine bunte,<br />
farbenfrohe Mischung, hier und<br />
da hört man Musik, alle sind<br />
ausgelassen, und rings herum<br />
stehen ein paar Passanten und<br />
wissen nicht so recht, was sie<br />
von diesem komischen Grüppchen<br />
halten sollen. Nach einiger<br />
Zeit setzt sich dann der randvoll<br />
gefüllte Zug in Bewegung. Unterwegs<br />
sammeln wir noch ein<br />
paar Menschen auf, und nach<br />
einer langen Fahrt erreichen<br />
wir die deutsche Hauptstadt.<br />
Zum ersten Mal in Berlin, bin ich<br />
überwältigt von seiner Größe.<br />
Noch überwältigender ist jedoch<br />
der „Abend der Begegnung“,<br />
auf den wir uns schon kurz<br />
nach unserer Ankunft begeben.<br />
Hier beginnt für mich der<br />
Kirchentag. „Unter den Linden“<br />
haben sich etliche tausend<br />
Christen versammelt, fröhlich<br />
ziehen sie durch die Straßen -<br />
„Ihr sollt ein Segen sein“<br />
auch eine Art „Love Parade“.<br />
Anders als in der zum Teil spärlich<br />
gefüllten Kirchbank habe<br />
ich hier das Gefühl, Teil einer<br />
großen Familie zu sein. Mit einigen<br />
Messdienern aus Berlin,<br />
die unsere Gruppe am Bahnhof<br />
abgeholt und zu unserem<br />
Quartier in einem Schulgebäude<br />
begleitet haben, unterhalte ich<br />
mich über ihre Stadt. Im Laufe<br />
des Abends verlieren wir uns<br />
aus den Augen, ich lasse mich<br />
eine Weile von den Massen<br />
treiben, lasse die Stadt auf mich<br />
wirken. Ein gelungener Auftakt.<br />
Tag 2: Der Eröffnungsgottesdienst.<br />
Wieder viele Menschen,<br />
bunte Massen, volle Straßen.<br />
Eine erstaunlich frische Liturgie<br />
lädt ein, sich auf das Wagnis<br />
Kirchentag einzulassen. Viel<br />
intensiver als sonst ist in diesen<br />
Stunden das Bewusstsein,<br />
einer Religion anzugehören. Ja,<br />
man kann sogar ein bisschen<br />
stolz sein.<br />
Nach dem Gottesdienst betreibe<br />
ich ein wenig Sightseeing – so<br />
ganz ungesehen will ich Berlin<br />
dann doch nicht davon kommen<br />
lassen. Ich schlendere durch<br />
das Regierungsviertel und<br />
denke, dass den Mächtigen<br />
dieser Welt ein wenig mehr<br />
Gottesfürchtigkeit auch ganz<br />
gut bekommen würde. Die gläsernen<br />
modernen Bauten, in<br />
denen Politik gemacht wird,<br />
muten wie Tempel einer eigenen<br />
Religion an, atemberaubend<br />
und zugleich furchteinflößend.<br />
Ein paar Passanten mit dem<br />
typischen ÖKT-Schal erinnern<br />
mich an den eigentlichen Grund<br />
meines Kommens, und ich begebe<br />
mich zum Messegelände,<br />
wo ein Großteil der Kirchentagsveranstaltungen<br />
stattfindet.<br />
Veranstaltungen, das sind hier<br />
vor allen Dingen Workshops,<br />
Symposien und Vorträge. Reizthema<br />
ist die Ökumene – doch<br />
von diesen Veranstaltungen<br />
halte ich mich lieber fern.<br />
Irgendwie habe ich das Gefühl,<br />
dass mir die Diskussionen,<br />
symbolischen Handlungen und<br />
großen Verkündungen nicht<br />
weiter helfen werden. Ökumene<br />
ist für mich eher das, was ich<br />
26 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
aus dem Miteinander von<br />
Christen im Alltag mache – still,<br />
aber dafür bestimmt. Hier in<br />
Berlin besuche ich lieber<br />
Seminare zu Themen wie<br />
Europa, Medien und Kirche in<br />
der gelebten Wirklichkeit des<br />
21. Jahrhunderts. Ohnehin kann<br />
ich nicht mal annähernd alles<br />
sehen, was hier geboten wird.<br />
Bei einem 500 Seiten starken<br />
Programm ist das auch kein<br />
Wunder. Aber mich stört das<br />
auch nicht weiter – es soll ja für<br />
alle etwas dabei sein.<br />
Tag 3: Wieder bin ich auf<br />
dem Messegelände unterwegs.<br />
Joschka Fischer habe ich gesehen,<br />
auf einer Diskussion über<br />
die Zukunft Europas. Nachmittags<br />
habe ich mir eineinhalb<br />
Stunden vor dem „Bibelparcours“<br />
die Beine in den Bauch<br />
gestanden, um dann zwei<br />
Stunden lang „live“ in die Welt<br />
der heiligen Schrift abzutauchen.<br />
Dort laufe ich, mit Kopfhörer<br />
und CD-Player bewaffnet,<br />
von einer nachgestellten Bibelszene<br />
zur nächsten. Ich reise in<br />
einem Bastkörbchen über den<br />
Fluss wie einst Moses, muss<br />
Sklavenarbeit leisten wie die<br />
Israeliten in Ägypten, und erlebe<br />
einen Marktplatz zur Zeit Jesu.<br />
Abends bin ich bei der Gemeinde,<br />
in der mein Quartier liegt,<br />
zu einem Grillfest eingeladen.<br />
Die Gruppe von Messdienern,<br />
mit denen ich nach Berlin<br />
gekommen bin, versteht sich auf<br />
Anhieb gut mit den „einheimischen“<br />
Jugendlichen. Wir werden<br />
uns in den kommenden Tagen<br />
noch öfter über den Weg laufen.<br />
Ich bin begeistert von dem<br />
hohen Grad an Engagement,<br />
den jede Pfarre in Berlin auf-<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
bringt, um den ÖKT zu unterstützen.<br />
Zahlreiche Veranstaltungen<br />
finden in Pfarrheimen<br />
und -kirchen statt, die große<br />
Vielfalt der Ausrichter bringt ein<br />
ebenso vielfältiges wie reichhaltiges<br />
Programm zu Tage.<br />
Wer sich gerne Vorträge anhört<br />
oder Podiumsdiskussionen ansieht,<br />
kann täglich zwischen<br />
etlichen Themen aus mehreren<br />
großen gesellschaftlichen Bereichen<br />
auswählen. Fast ebenso<br />
umfangreich ist das Angebot<br />
an kulturellen, insbesondere<br />
musikalischen Veranstaltungen:<br />
Ob Gospel-Event oder Orgelkonzert,<br />
ob kurzes Verweilen<br />
zur Entspannung oder abendfüllende<br />
Veranstaltung: Kaum<br />
ein Ohr, das nicht auf seine<br />
Kosten käme. Und dann gibt es<br />
da noch die zahlreichen<br />
Mitmach-Aktionen, bei denen<br />
der Kirchentagsbesucher aktiv<br />
in das Geschehen mit einbezogen<br />
wird – und natürlich die<br />
„Agora“, ein großer Bereich<br />
des Messegeländes mit über<br />
hundert kleinen Ständen…<br />
Tag 4: Der letzte Tag vor der<br />
Abreise. Ich treffe alte Schulkameraden<br />
auf dem Messegelände,<br />
die mit anderen Gruppen<br />
nach Berlin gekommen sind.<br />
Wir tauschen uns aus – kaum<br />
eine Veranstaltung haben wir<br />
gemeinsam besucht, dafür war<br />
das Angebot zu reichhaltig. Ich<br />
statte dem CV-Stand noch<br />
schnell einen Besuch ab.<br />
Abends bin ich wieder zu Gast in<br />
meiner Berliner „Heimatpfarre“,<br />
sie wird von Steyler Missionaren<br />
betrieben. Dort erlebe<br />
ich eine Messe im kongolesischen<br />
Ritus, der Liturgieform,<br />
die Katholiken in Teilen Afrikas<br />
praktizieren. Die helle, aufgeschlossene<br />
Messform fasziniert<br />
mich. Ich fahre mit der S-Bahn<br />
noch einmal ins Zentrum,<br />
schlendere über den Gendarmenmarkt,<br />
besuche den „Raum<br />
der Stille“ im Brandenburger Tor<br />
und den „Checkpoint Charlie“.<br />
Den letzten Abend verbringe ich<br />
mit meinen Freunden aus<br />
Aachen in unserer Gastpfarre.<br />
Tag 5: Gegen Mittag verlässt<br />
unser Sonderzug die pulsierende<br />
Metropole – Zeit, ein Resümee<br />
zu ziehen. Ich habe in den vergangenen<br />
Tagen viel gesehen,<br />
habe interessante Veranstaltungen<br />
besucht und einen kleinen<br />
Einblick in eine faszinierende<br />
Stadt erhalten. Berlin war in<br />
diesen Tagen sicherlich im Ausnahmezustand,<br />
jedoch ohne<br />
sich davon allzu viel anmerken zu<br />
lassen. Der öffentliche Nahverkehr<br />
hat tadellos funktioniert,<br />
und alle, denen ich begegnet<br />
bin, waren freundlich und offen.<br />
Ich werde wohl noch lange an<br />
die vergangenen Tage zurückdenken<br />
und mit Sicherheit noch<br />
einmal zurückkehren – nach<br />
Berlin, und auf den nächsten<br />
Kirchentag.<br />
Sebastian Feiler v/o Reverend<br />
27
Erster Ökumenischer Kirchentag<br />
Der erste Ökumenische Kirchentag fand vom 28.5. bis 1.6. in Berlin statt. Mit über 100.000<br />
Dauerteilnehmenden und mehr als 2500 Programmpunkten war er eine der größten christlichen<br />
Veranstaltungen, die Deutschland je erlebt hat. Auf die Stadt Köln kommt mit dem Weltjugendtag<br />
2005 ein nicht minder großes Ereignis zu. Mehr Infos im Internet unter www.oekt.de<br />
Die ÖKT-Hocker<br />
Als moderne Großveranstaltung des 21. Jahrhunderts kommt auch der ÖKT nicht an seinen kleinen<br />
Kuriositäten vorbei. Da sind z.B. die kleinen, aber dennoch stabilen Papphocker, auf denen<br />
die Besucher anlässlich zahlreicher Symposien, Vorträge und Bibelarbeiten Platz nahmen. Diese<br />
werden im Nachhinein als „Kultobjekt“ für 2,50 Euro oder gebraucht (!) für 1,50 Euro verkauft.<br />
Mehr Infos – inklusive einem kleinen Videoclip mit „Klappanleitung“ – unter<br />
www.aktuell.oekt.de/Papphocker_Brandenburger_Tor.211.0.html und mehr zum Phänomen<br />
Papphocker – na klar, unter… www.papphocker.de<br />
Weltjugendtag 2005<br />
Auch Köln wird in naher Zukunft Schauplatz eines großen Kirchenspektakels sein: Vom 16. bis 21.<br />
August findet in der Domstadt am Rhein der 20. Weltjugendtag statt. Wie auf der letzten<br />
Veranstaltung dieser Art in Toronto 2002 werden wieder mehrere hunderttausend junge Christen<br />
zum gemeinsamen Bekennen ihres Glaubens erwartet. Der Schirmherr der Weltjugendtage, Papst<br />
Johannes Paul II., wird zum Abschlussgottesdienst erwartet. Die Großveranstaltungen sollen übrigens<br />
auf den Poller Rheinwiesen und auf dem Flughafen St. Augustin-Hangelar stattfinden. Weitere<br />
Infos: www.weltjugendtag.de oder www.wjt2005.de<br />
Da ich ich den Semesterferien<br />
etwas Sinnvolles machen wollte,<br />
beschloss ich, ein Praktikum in<br />
Schweden anzutreten. Doch<br />
vorher galt es, noch an einem<br />
Triathlon teilzunehmen!<br />
Und da ich mich von meinen<br />
Bundesbrüdern - was sportliche<br />
Aktivität angeht - ein wenig<br />
unterscheide, musste es natürlich<br />
eine Ironman-Distanz sein.<br />
Das hieß in Zahlen:<br />
3,8 km Schwimmen, 180 km<br />
Radfahren und 42,195 km<br />
Laufen. Natürlich richtete ich<br />
mein Training in der Vorbereitung<br />
darauf aus.<br />
Mein erster Triathlon in Schweden<br />
Gut trainiert ging es auf nach<br />
Schweden. Das Ziel hieß Kalmar<br />
an der Ostseeküste Südschwedens.<br />
Hier sollte der Wettkampf<br />
stattfinden. Nach langer<br />
Reise ereichte ich Kalmar und<br />
nichts deutete in der Stadt<br />
daruf hin, das hier eine sportliche<br />
Tortur stattfinden sollte.<br />
Aber meine Gedanken kreisten<br />
nur um das Rennen. Also<br />
schaute ich mir die Gegebenheiten<br />
an: Radstrecke, Laufstrecke,<br />
Wechselzone. Dann<br />
am Vorabend hieß es, viel<br />
Pasta essen (vier Teller Pasta<br />
und mehrere Liter Flüssigkeit!).<br />
Dann war es soweit.<br />
Der Wecker klingelte um 4 Uhr<br />
in der Nacht: Duschen, Sachen<br />
packen, Beine rasieren (falls<br />
man einen Radunfall hat, kann<br />
dann die Schürfwunde besser<br />
versorgt werden; wir nennen<br />
das dann ”Tapete lassen”) und<br />
Frühstücken. Dann ging es zur<br />
Wechselzone. Rad einchecken<br />
(Bemsen werden geprüft und<br />
Helm). Sachen für die Wechsel<br />
präparieren. 4 km Warmlaufen.<br />
Neoprenanzug anziehen. (Dies<br />
war vorgeschrieben, da wir im<br />
Meer schwimmen mussten. Der<br />
Neoprenanzug dient als Kälteisolation<br />
und als große<br />
”Schwimmweste”, falls man<br />
28 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Probleme bekommt.) Nun ging’s<br />
zum Einschwimmen. Ich hatte<br />
ein wenig Angst, in Salzwasser<br />
zu schwimmen, denn falls man<br />
versehentllich Meerwasser<br />
schluckt, kann das zu Magenkrämpfen<br />
oder Erbrechen führen.<br />
Aber meine Bedenken<br />
waren unbegründet.<br />
Nur noch wenige Sekunden bis<br />
zum Start! Die Startsirene<br />
ertönte. 520 Arme peitschen den<br />
Kalmarsund auf. Jetzt heißt es,<br />
der Meute entfliehen, schnell<br />
anzuschwimmen und eine gute<br />
Gruppe finden. Die ersten 20<br />
Minuten in einem Ironman sind<br />
die stressigsten. Es wird getreten,<br />
geschubst, überschwommen,<br />
weggedrückt. Man muss<br />
höllisch aufpassen, keinen Tritt<br />
abzubekommen. Aber ich<br />
schwimme mich frei und führe<br />
das zweite ‘Pack’ an (Triathlon-<br />
Jargon = zweite Gruppe). Wir<br />
haben kein Kanu, das uns<br />
führt, und die Orientierung fällt<br />
somit extrem schwer.<br />
Ich versuche nun, meinen<br />
Rhythmus zu finden und den<br />
Puls runterzubringen. Nach<br />
1:04 Stunden spült mich der Kalmarsund<br />
an Land. Schwimmen<br />
ist nur zum Aufwärmen.<br />
Jetzt fängt das Rennen erst an.<br />
Ich wechsele sehr schnell, greife<br />
mein Rennrad und fahre los.<br />
Das Wetter scheint gut zu werden.<br />
Strahlend blauer Himmel<br />
morgens um 8:00 Uhr. Die<br />
Beine fühlen sich gut an. Ich<br />
mache Druck. Mein Ziel ist<br />
jetzt, unter die ersten 15 zu<br />
fahren und mich dort zu platzieren.<br />
Alles läuft wie am<br />
Schnürchen. Der Kopf macht<br />
keine Probleme, d.h. keine<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
mentalen Löcher oder eine<br />
erste Meldung des inneren<br />
Schweinehundes. Nach 120 km<br />
habe ich einen Schnitt von 36<br />
km/h. Aber jetzt muss ich dem<br />
hohen Tempo Tribut zollen.<br />
Mein Schnitt fällt auf 33 km/h.<br />
Die letzten 60 km tun mir weh.<br />
Sehr weh. Ich werde überholt!<br />
Ich mache mir Sorgen! Hab ich<br />
überzockt, sind die Beine leer,<br />
erleide ich einen Burn Out? Ich<br />
erreiche die Wechselzone.<br />
Einerseits freue ich mich aufs<br />
Laufen, aber die letzten 60 km<br />
auf dem Rad waren nicht gerade<br />
eine Glanzleistung.<br />
Der Marathon. Ich laufe los,<br />
etwas staksig, aber ich laufe. Ich<br />
schaue auf meinen Puls und<br />
versuche mich einzustellen und<br />
einen Rhythmus zu finden. Jetzt<br />
befinde ich mich im Tunnel. Ich<br />
höre nur noch auf meinen<br />
Körper. Ich laufe 5 Minuten den<br />
Kilometer. Ich fasse neuen<br />
Mut, überhole wieder einige<br />
Athleten. Bei km 30 hatte ich<br />
dann ein kleines Loch. Ich musste<br />
ein Stück gehen, aber ich<br />
wurde immer lockerer. Auch<br />
waren die äußeren Bedingungen<br />
nicht gerade einfach. Nahe<br />
30°C und drückende Schwüle.<br />
Ich musste mich mehrmals<br />
abduschen lassen, um nicht zu<br />
überhitzen. Dann war es soweit:<br />
die letzten Kilometer. Was<br />
dann in einem vorgeht, kann<br />
man nur schwer beschreiben.<br />
Mir riesiger Freude überschritt<br />
ich dann nach 10 Stunden und<br />
40 Minuten die Finishline.<br />
226 km zu Wasser und zu Lande<br />
hatten mir alles abverlangt.<br />
Den abschließenden Marathon<br />
bin ich noch in 4:00,45<br />
Stunden gelaufen! Leider habe<br />
ich die Vier-Stunden-Mauer<br />
nicht durchbrochen.<br />
Fazit: 35. Platz unter 260<br />
Startern (22. in meiner Altersklasse).<br />
Und dass ich nächstes Jahr<br />
wiederkomme ist auch klar<br />
…dann aber schneller!<br />
Michael Sigl Rap!<br />
29
„Doch, auch in Schweden gibt<br />
es IKEA. Ja, Elche habe<br />
ich auch gesehen.<br />
Nein, nicht alle Schwedinnen<br />
sind blond, und<br />
‚smørrebrød’ ist dänisch.“<br />
Dies nur als kleine Auswahl<br />
von Antworten auf beliebte<br />
Fragen, die ich nach meinen<br />
sechs Monaten in Schweden<br />
immer wieder neu beantworten<br />
durfte. Erstaunlich, was diesem<br />
Land so alles angedichtet wird!<br />
Doch scheinbar ist sein Bild hier<br />
bei uns einerseits ein wenig<br />
durch die brutalen Morde eines<br />
Hennig Mankell oder andererseits<br />
die bonbonfarbene<br />
Kinderwelt einer Astrid Lindgren<br />
leicht verzerrt worden. Aber<br />
erstmal zurück an den<br />
Anfang…<br />
Vor ungefähr einem Jahr<br />
(genauer im August 2002) ging<br />
es los in Richtung Norden.<br />
Für mein Semester im Ausland<br />
hatte ich mir die kleine<br />
Universitätsstadt Lund in Südschweden<br />
ausgesucht, die mir<br />
(ehrlich gesagt) bis dahin völlig<br />
unbekannt war, was allerdings<br />
vielen anderen auch so ging.<br />
Lediglich dem aufmerksamen<br />
Krimileser könnte sie bekannt<br />
vorkommen, da die Kurt<br />
Elche und IKEA<br />
ein Auslandssemester in Schweden<br />
Wallander-Romane von Henning<br />
Mankell in der Region Skåne<br />
(zu deutsch Schonen) handeln,<br />
in der auch Lund liegt. Die<br />
Schweden jedoch, das konnte<br />
ich später immer wieder feststellen,<br />
bekommen schon bei<br />
der bloßen Erwähnung des<br />
Ortsnamens glänzende Augen,<br />
keine andere Stadt ist in<br />
Schweden so für sein Studentenleben<br />
bekannt wie diese –<br />
sieht man einmal noch vom<br />
dem nur etwas älteren und<br />
größeren Uppsala nahe Stockholm<br />
ab. Viele sprachen da<br />
vom Heidelberg des Nordens.<br />
Lund hat die zweitälteste und<br />
mit 30.000 Studenten auch die<br />
größte Universität Schwedens<br />
(natürlich kein Vergleich mit<br />
Köln!). Bei nur ca. 60.000<br />
Einwohnern wäre also fast<br />
jeder zweite ein Student – da<br />
kann man sich vorstellen was<br />
da los ist. Auch Tradition wird<br />
hier sehr hochgehalten. Die<br />
Stadt ist eine der ältesten<br />
Schwedens und bietet noch<br />
schöne verwinkelte Gassen mit<br />
vielen Fachwerkhäusern, die<br />
durch fehlende Kriege noch sehr<br />
ursprünglich erhalten sind. Die<br />
meisten heutigen Universitätsgebäude<br />
stammen noch aus<br />
dem 19. Jahrhundert, und bei<br />
großen universitären Feierlichkeiten<br />
wie Promotionsfesten<br />
ist die ganze Stadt festlich<br />
geschmückt. Die Studenten<br />
stehen dann im Frack und ihre<br />
Abiturmütze schwenkend vor<br />
der Aula. Alle vier Jahre veranstalten<br />
sie sogar einen traditio-<br />
nellen Karnevalsumzug, um ihr<br />
Examen zu feiern.<br />
Als ich also im August letzten<br />
Jahres dort mit Sack und Pack<br />
endlich ankam, wurden wir als<br />
Austauschstudenten (insgesamt<br />
immerhin 800) außerordentlich<br />
freundlich begrüßt. Da<br />
Schweden eigentlich immer<br />
sehr hilfsbereit und fürsorgend<br />
sind, fiel das Eingewöhnen in<br />
die neue Umgebung nicht sonderlich<br />
schwer. Ein Crashkurs<br />
im Schwedischen in den ersten<br />
Wochen vor Semesterbeginn<br />
sollte dafür sorgen, dass man<br />
während seines Aufenthalts<br />
nicht ganz verhungern würde<br />
und wenigstens ein Bier bestellen<br />
kann. Außerdem bekam<br />
man eine ganze Reihe von<br />
Tutoren und Mentorengruppen<br />
an die Seite gestellt, die sich<br />
um einen kümmern und bei<br />
Problemen helfen sollten.<br />
Herz des ganzen Studentenlebens<br />
sind die so genannten<br />
nationer, die alle nach den<br />
Regionen Schweden benannt<br />
sind, z.B. Västgöta Nation, Östgöta<br />
Nation oder Lunds Nation.<br />
Sie sind eine Art Studentenverbindungen,<br />
die aus den früheren<br />
schwedischen Landsmannschaften<br />
entstanden. Jeder<br />
schwedische Student muss so<br />
einer nation beitreten, wobei<br />
dies früher üblicherweise diejenige<br />
war, aus dessen Region<br />
man stammte. Es gab sogar<br />
richtige Wettkämpfe zwischen<br />
den nationer, heute ist das<br />
allerdings nicht mehr so üblich,<br />
höchstens als Spaßkampf. Die<br />
aktiven Mitglieder dieser „Verbindungen“<br />
tragen manchmal<br />
sogar Bänder, allerdings nur<br />
bei besonderen festlichen Anlässen,<br />
wie bspw. Bällen, und<br />
auch nicht verpflichtend. Neue<br />
Mitglieder, die sogenannten<br />
Aufgeschnappt:<br />
nowischer, waren<br />
meist unter sich und<br />
trugen die ersten<br />
Wochen einen (farblich<br />
sehr aparten) Anzug.<br />
Sie sahen damit<br />
zwar äußerst lächerlich<br />
aus, waren aber<br />
sehr stolz darauf (ein<br />
kleiner Vorschlag für<br />
unsere Füxe, oder?).<br />
Wie gesagt, hier liegt<br />
das Zentrum des Studentenlebens.<br />
Jede<br />
nation gibt jede<br />
Woche(!) an einem<br />
bestimmten Tag ihre<br />
Party, bietet Mittagund<br />
Abendessen an<br />
(in Schweden gibt es<br />
keine Mensa), lädt<br />
abends zum ungezwungenen<br />
(sehr<br />
preiswerten) Bier und<br />
veranstaltet große<br />
Feierlichkeiten in<br />
Lund, wie das traditionelle<br />
Lichterfest<br />
Lucia kurz vor Weihnachten.<br />
Dazu kamen<br />
dann noch diverse<br />
Willkommenspartys der Fachschaften,<br />
die Treffen der<br />
Mentorengruppen, usw. – kurz<br />
es war irgendwie immer etwas<br />
los in Lund.<br />
Vielleicht lockte das auch die<br />
drei <strong>Rappoltsteiner</strong> (Markus<br />
Raueiser, Michael Sigl und<br />
„Golfspieler sind Polospieler, die sich kein Pferd leisten können“ J. Deppe<br />
Sebastian Wegerhof) nach Lund,<br />
die zu Besuch kamen. Gut beladen<br />
mit rauhen Mengen an<br />
gut gekühlten, trinkbaren Kölner<br />
Spezialitäten kamen sie Oktober<br />
für ein paar Tage mal vorbei.<br />
Unter tatkräftiger Führung von<br />
Markus konnten wir nicht nur<br />
das nahe gelegene Kopenhagen<br />
erkunden, sondern auch<br />
das Lunder Studentenleben in<br />
vollen Zügen genießen – mindestens<br />
eine Party pro Abend<br />
war da schon Pflicht. Ich glaube<br />
es hat allen viel Spaß gemacht,<br />
auch mal so ein aktives<br />
Studentenleben außerhalb<br />
Deutschlands zu sehen.<br />
Abschließend möchte ich<br />
sagen, dieses Auslandssemester<br />
war sowohl sprachlich<br />
als auch kulturell eine tolle<br />
Erfahrung. Es hat neben dem<br />
Studium viel gebracht, eine<br />
prima Möglichkeit, ein neues<br />
Land und dessen Leute umfassend<br />
kennenzulernen.<br />
Ich kann nur jedem raten, es<br />
selbst einmal auszuprobieren,<br />
und wenn, so würde ich da auf<br />
jeden Fall Schweden als sehr<br />
nettes und gastfreundliches<br />
Land empfehlen.<br />
Kim Holger Opel<br />
30 HR 2 /<strong>2003</strong> HR 2 /<strong>2003</strong><br />
31
Der Altherrenvorstand ist der Ansicht, dass es – falls die HR regelmäßig einmal pro Semester<br />
erscheint – Sinn macht, die Protokolle der CCs und AHCs zumindest in Auszügen zu veröffentlichen,<br />
um der großen Mehrheit der Bundesbrüder, die nicht auf den Conventen anwesend waren, Kenntnis<br />
von neuen Entwicklungen und Entscheidungen zu geben. Der AH-Vorstand ist auch der Ansicht, dass<br />
diese Veröffentlichung nicht gegen die Verpflichtung verstößt, Conventsgeheimnisse „strengstens zu<br />
wahren“.<br />
AHC-, CC- und EHC vom 14.6.<strong>2003</strong> (Stiftungsfest)<br />
AHC: Auszüge<br />
Termin und Ort: Samstag, den<br />
14.6.<strong>2003</strong>, <strong>Rappoltsteiner</strong> Haus<br />
zu TOP 3<br />
Die Anträge auf Philistrierung<br />
der BbrBbr Dr. Thomas J.<br />
Pennekamp und Dr. Peter H.<br />
Pennekamp werden einstimmig<br />
angenommen.<br />
TOP 5<br />
Die vom Phil-xxxx Bbr Josef<br />
Deppe vorgelegten Anträge auf<br />
Änderung der Satzung, um das<br />
Geschäftjahr ebenso wie der<br />
Hausverein Giersberg dem Kalenderjahr<br />
anzugleichen, werden<br />
bis auf eine kleine Änderung<br />
angenommen.<br />
Folgende Änderungen wurden<br />
einstimmig beschlossen:<br />
§ 131 alt: Rechnungsjahr für<br />
die AH-Kasse ist die Zeit<br />
vom 1.10. bis 30.09. des<br />
folgenden Jahres<br />
neu: Rechnungsjahr für die<br />
Altherrenkasse ist das<br />
Kalenderjahr<br />
§ 132 alt: Der Beitrag für das<br />
laufende Rechnungsjahr wird<br />
am 1. November fällig.<br />
neu: Der Beitrag für das laufende<br />
Rechnungsjahr wird<br />
am 1. März fällig.<br />
§ 134 alt: Diese (Kassenprüfer)<br />
haben jeweils zum AHC des<br />
WS einen Kassenbericht zu<br />
geben.<br />
neu: Diese (Kassenprüfer)<br />
haben jeweils zum AHC des SS<br />
einen Kassenbericht zu geben.<br />
Der Phil-xxxx teilt noch mit,<br />
dass er in Abstimmung mit<br />
dem Hausverein<br />
- die Beiträge in EURO nach<br />
unten abrunden werde.<br />
- nach der Umstellung auf das<br />
Kalenderjahr das Vierteljahr<br />
Oktober-Dezember gesondert<br />
einziehen werde.<br />
TOP 6<br />
Da Bbr Josef Deppe jetzt das<br />
Amt des Phil-xxxx bekleidet,<br />
wird Bbr Ferdinand Demers einstimmig<br />
als Nachfolger zum<br />
Kassenprüfer des AHV Rappoltstein-Eckart<br />
gewählt.<br />
TOP 7<br />
Der Bericht von Bbr Fritz Ortwein<br />
über die <strong>HOH</strong>-PAPPOLTSTEIN<br />
muss entfallen, da dieser sich<br />
dieser im Urlaub befindet.<br />
Der Philistersenior und andere<br />
Mitglieder des AHC heben an<br />
dieser Stelle die außerordentliche<br />
Leistung von Fritz Ortwein<br />
hervor, der in Tag- und<br />
Nachtarbeit diese Ausgabe erstellt<br />
hat, obwohl eine entsprechende<br />
Vorarbeit nicht gegeben<br />
war. Die <strong>HOH</strong>-PAPPOLTSTEIN<br />
zeichne sich durch hohe<br />
Qualität in Form und Inhalt aus<br />
und sei Gewinn und Aushängeschild<br />
für die Korporation. Dafür<br />
gebühre ihm unser besonderer<br />
Dank und unsere Anerkennung.<br />
Protokoll: Phil-xxx Bernd Liening<br />
CC: Auszüge<br />
Termin und Ort: Samstag, den<br />
14.6.<strong>2003</strong>, <strong>Rappoltsteiner</strong> Haus<br />
TOP 6<br />
Neuwahl des aktiven Ehrengerichts<br />
Folgende BbrBbr wurden als<br />
Mitglieder gewählt bzw. wiedergewählt:<br />
aus der Altherrenschaft:<br />
AHAH P. Herzogenrath<br />
(Vorsitzender Richter),<br />
F. Moors<br />
aus der Aktivitas:<br />
BbrBbr T. Többens,<br />
H. Ammermann, S. Rötzel;<br />
Vertreter: S. Wegerhoff<br />
Protokoll: Phil-xxx Bernd Liening<br />
EHC: Auszüge<br />
Auf der Mitgliederversammlung<br />
des Hausvereins Giersberg e.V.<br />
vom 14. Juni <strong>2003</strong> wurde u.a.<br />
einstimmig beschlossen, ab<br />
dem 01. Januar 2004 das<br />
Geschäftsjahr an das Kalenderjahr<br />
anzugleichen (bisher lief das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Oktober<br />
bis zum 30. September). Mit<br />
diesem Beschluss ergibt sich<br />
zwangsläufig die Notwendigkeit,<br />
für die Zeit vom 1. Oktober –<br />
31. Dezember <strong>2003</strong> ein Rumpfgeschäftsjahr<br />
einzubauen. Es<br />
wurde beschlossen, dass die<br />
Beiträge für das Rumpfgeschäftsjahr<br />
zum 1. November<br />
<strong>2003</strong> fällig sind. Die bisherigen<br />
Einzugsermächtigungen zum<br />
15. November, zum 15. Januar<br />
und zu den Quartalsdaten<br />
behalten ihre Gültigkeit mit der<br />
Einschränkung, dass für das<br />
Rumpfgeschäftsjahr alle Daten<br />
auf den 1. November <strong>2003</strong> umgestellt<br />
werden, es sei denn,<br />
ein Bundesbruder widerspricht<br />
schriftlich dieser Regelung.<br />
Die Jahresbeiträge ab dem<br />
1.1.2004 werden für alle<br />
Bundesbruder, die pünktlich bis<br />
zum Fälligkeitstag (1. Februar)<br />
oder vierteljährlich mit Lastschriftverfahren<br />
zahlen, um rd.<br />
7% vermindert. Im einzelnen<br />
wurden folgende Beschlüsse<br />
50jähriges Priesterjubiläum<br />
von Bbr Joseph Criqui!<br />
Unser EM Père Jospeh G. Criqui feierte<br />
mit 250 geladenen Gästen aus Kirche,<br />
Politik und Wirtschaft am 6. Juni <strong>2003</strong><br />
den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe.<br />
Stolz zeigt er uns die von Papst Johannes Paul II.<br />
unterzeichnete Urkunde.<br />
Rappoltstein gratuliert herzlich!<br />
einstimmig gefasst:<br />
Der Jahresbeitrag beträgt für<br />
Urphilister:<br />
(ohne Einzugsermächtigung<br />
und Zahlung nach dem 1.2.)<br />
220,00 €<br />
Urphilister:<br />
(mit Lastschriftverfahren oder<br />
Zahlung bis einschl. 1.2.)<br />
200,00 €<br />
Urphilister:<br />
(verminderter Beitrag, z.B. für<br />
Berufsanfänger) 1) 154,00 €<br />
Bandphilister:<br />
(ohne Einzugsermächtigung<br />
und Zahlung nach dem 1.2.)<br />
110,00 €<br />
Bandphilister:<br />
(mit Lastschriftverfahren oder<br />
Zahlung bis einschl. 1.2.)<br />
100,00 €<br />
Urphilister:<br />
(Zahlung 1/4jährlich 2) ) 1)<br />
53,00 €<br />
Bandphilister:<br />
(Zahlung 1/4jährlich 2) )<br />
1) 26,50 €<br />
1) nur möglich mit Einzugsverfahren<br />
2) 1.2.; 1.5.; 1.8.; 1.11.<br />
Text: Schatzmeister Otto Neteler<br />
Soweit der Auszug aus den<br />
Beschlüssen der Mitgliederversammlung<br />
des Hausvereins<br />
Giersberg e.V. vom 14. Juni<br />
<strong>2003</strong> über die Änderung des<br />
Geschäftsjahres und die Neufestsetzung<br />
der Beiträge.<br />
Jeder Bundesbruder ist mit<br />
individuellem Anschreiben über<br />
weitere Details informiert worden.<br />
32 HR 2 /<strong>2003</strong> HR 2 /<strong>2003</strong><br />
33
Im Rahmen der Semesterschlusskneipe – besser „Couleurstudentischen Feierstunde zum<br />
Semesterabschluss“ - des SS <strong>2003</strong> wurden die BbrBbr Coco Hahn, Reinhard Kelkel, Willi<br />
Münchhalfen und Paul Forsch mit dem 100-Semester-Band für ihre 50jährige Treue zu unserem Bund<br />
geehrt. Bbr Paul Forsch sprach für die Geehrten.<br />
Hohes Präsidium,<br />
Hoher Philistersenior,<br />
Hohe Festkorona,<br />
gerne entspreche ich der Bitte<br />
des hohen Philisterseniors, im<br />
Zusammenhang mit der heutigen<br />
Verleihung des 100-Semesterbandes<br />
an vier Bundesbrüder<br />
ein paar Worte an die Korona<br />
zu richten. Ich möchte meine<br />
Gedanken festmachen an dem,<br />
was Aristoteles einmal als<br />
„Weisheit der Alten“ formuliert<br />
hat: „Angenehm ist am Gegenwärtigen<br />
die Tätigkeit, am Vergangenen<br />
die Erinnerung und<br />
am Zukünftigen die Hoffnung“.<br />
Zunächst darf ich sagen, dass<br />
die Geehrten die „Tätigkeit“,<br />
heute auf das <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Haus zu kommen und hier in<br />
Die Weisheit der Alten<br />
einer „Couleurstudentischen<br />
Feierstunde“ das 100-Semesterband<br />
zu erhalten, als sehr<br />
angenehm empfinden. Wir dürfen<br />
uns vor allem bei Dir, hoher<br />
Philistersenior, für die freundlichen<br />
und persönlichen Worte<br />
bedanken, die du für jeden von<br />
uns gefunden hast.<br />
Danken möchten wir auch dafür,<br />
dass sich die Führung der Verbindung<br />
offenbar kurzfristig dazu<br />
entschlossen hat, die Verleihung<br />
des 100-Semesterbandes in<br />
einem Rahmen vorzunehmen,<br />
der sich von dem Prozedere<br />
einer Kneipe angenehm unterscheidet.<br />
Ich hoffe, dass<br />
meine Conjubilare mir auch in<br />
diesem Punkte zustimmen.<br />
Bei Schopenhauer – nachzulesen<br />
in seinen bekannten<br />
„Aphorismen zur Lebensweisheit“<br />
- sind Philister „Menschen<br />
ohne geistige Bedürfnisse“ –<br />
„Leute, die immerfort auf das<br />
Ernstlichste beschäftigt sind<br />
mit einer Realität, die keine hat.“<br />
Demgegenüber sind in unserer<br />
Verbindung Philister Menschen,<br />
die, wenn sie ein halbes<br />
Jahrhundert treu und wahr zur<br />
Fahne Rappoltsteins gestanden<br />
haben, besonders geehrt<br />
werden. Mit angenehmer und<br />
dankbarer Freude registrieren<br />
die neuen „Bandinhaber“ den<br />
Unterschied in der Wertschät-<br />
zung von Philistern zwischen<br />
Schopenhauer und Rappoltstein.<br />
Ein Jubiläum wie das heutige<br />
weckt, und damit komme ich<br />
zu meinem zweiten Punkt,<br />
eine Vielzahl angenehmer<br />
Erinnerungen. Gerne erinnere<br />
ich mich an unseren ersten<br />
Fuxmajor, den leider schon verstorbenen<br />
Ottomar Krebs. Er<br />
war ein Meister der spitzen<br />
Bemerkungen und ein Freund<br />
scharfsinniger, um nicht zu<br />
sagen zynischer Redewendungen.<br />
Einer seiner kaum ernst<br />
gemeinten Sprüche lautete:<br />
„Es gibt Verlobungen, die gut<br />
ausgehen, und solche, die in<br />
die Ehe führen.“<br />
Unser zweiter Fuxmajor, Klaus<br />
Vaterrodt, war schon damals<br />
ein Mann der Tat und der<br />
schnellen Entschlüsse. Sein Verständnis<br />
volkswirtschaftlicher<br />
Zusammenhänge war gut, aber<br />
nicht lückenlos. Deshalb hatte<br />
er seinerzeit einige Schwierigkeiten,<br />
im Examen eine Klausur<br />
mit dem trivial anmutenden<br />
Thema „Kann es zuviel Geld<br />
geben?“ zu schreiben. In der<br />
Mensa ließ er sich damals aufmerksam<br />
erläutern, was er zu<br />
diesem Thema alles hätte<br />
schreiben können.<br />
Erinnernswerte Beispiele für die<br />
Burschenherrlichkeit vergangener<br />
Zeiten waren die diversen<br />
34 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Fuxenfahrten nach Oberraden<br />
in der Eifel, wo die Familie Lenz<br />
einen Bauernhof besaß. In angenehmer<br />
Erinnerung geblieben<br />
ist auch die gemeinsame Auslandsreise<br />
mit Willi Münchhalfen,<br />
Reinhard Kelkel, Arthur Herzig<br />
und Heinz Schmitz nach<br />
Nauders in Tirol. Unsere Finanzmittel<br />
waren damals – zehn<br />
Jahre nach Kriegsende –<br />
äußerst bescheiden. Um am<br />
Reschenpass und in Nauders in<br />
den Genuss von „vino rosso“<br />
zu kommen, mussten wir jede<br />
Menge Studentenlieder singen.<br />
Der Erfolg unserer Gesangsvorträge<br />
war unerwartet groß und<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„umwerfend“. Die Beteiligten<br />
werden wissen, was mir bei<br />
dieser Bemerkung durch den<br />
Sinn geht.<br />
Während unserer aktiven Zeit<br />
wurde jedoch nicht nur der<br />
Fidulität und der Freundschaft<br />
gefrönt. Es wurde auch schon<br />
damals um neue Formen studentischen<br />
Zusammenseins<br />
gerungen. Mit Genugtuung und<br />
Stolz erinnere ich mich daran,<br />
als Fuxmajor bewusst darauf<br />
verzichtet zu haben, mit den<br />
Füxen den sogenannten „Bierkomment“<br />
einzustudieren. Statt<br />
dessen haben wir damals die<br />
Beschäftigung mit der katholischen<br />
Soziallehre – Stichwort<br />
„rerum novarum“ und „quadragesimo<br />
anno“ – in den Mittelpunkt<br />
unserer wöchentlichen<br />
Zusammenkünfte gestellt. Das<br />
war, wie ich meine, „Revolution<br />
vom Feinsten“.<br />
Schon damals wurden eine<br />
Vielzahl von Versuchen unternommen,<br />
die Verbindung von<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
„alten Zöpfen“ zu befreien und<br />
nach neuen Formen des Verbindungslebens<br />
zu suchen.<br />
Heribert Johlen schrieb 1958 in<br />
der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> einen<br />
nachdenklichen Artikel über<br />
Sinn und Unsinn des Farbentragens.<br />
Paul Decker machte<br />
den Versuch, ein Semesterprogramm<br />
ohne Kneipen auf<br />
die Beine zu stellen. Ich selbst<br />
habe mir etwa zur gleichen Zeit<br />
vom damaligen Philistersenior<br />
Üles Decker, den Vorwurf eingehandelt,<br />
Rappoltstein in<br />
einen „politischen Debattierklub“<br />
umfunktionieren zu wollen.<br />
Vieles von dem, was damals<br />
angedacht worden ist, bestimmt<br />
auch heute noch die Diskussion<br />
um die Zukunft der studentischen<br />
Verbindungen. Damit<br />
komme ich zu meinem dritten<br />
und letzten Punkt.<br />
Ich hoffe und wünsche, dass<br />
bei Rappoltstein auch in weiteren<br />
fünfzig Jahren noch 100-<br />
Semesterbänder verliehen werden.<br />
Das wird aber, denke ich,<br />
nur dann der Fall sein, wenn<br />
die Verbindung durch ihre<br />
Programmatik und ihr Auftreten<br />
die jungen Studenten davon<br />
überzeugen kann, dass sie<br />
auch im 21. Jahrhundert eine<br />
sinnvolle und wichtige Aufgabe<br />
in der Gesellschaft erfüllt – vor<br />
allem, dass sie die Ziele der<br />
Universität – Forschung und<br />
Lehre, Bildung und Wissenschaft,<br />
Dialog zwischen den<br />
Fakultäten – aktiv und nachhaltig<br />
zu unterstützen in der Lage<br />
ist.<br />
Heute macht sich in vielen<br />
Korporationen so etwas wie<br />
Endzeitstimmung breit. Dazu<br />
möchte ich sagen: Krise kann<br />
durchaus ein produktiver Zustand<br />
sein. Man muss ihr nur<br />
durch geeignete Antworten den<br />
Beigeschmack der Unausweichlichkeit<br />
nehmen. Die Quantität<br />
und Qualität der Auseinandersetzung<br />
über notwendige<br />
Veränderungen werden ein<br />
wichtiges Indiz für die noch<br />
vorhandene Vitalität der studentischen<br />
Verbindungen im<br />
Allgemeinen und Rappoltsteins<br />
im Besonderen sein.<br />
Goethe hat sicher recht, wen er<br />
an einer Stelle sagt: „Es gibt<br />
kein Vergangenes, das man<br />
zurücksehnen dürfte, sondern<br />
nur ein ewig Neues, das sich<br />
aus den erweiterten Elementen<br />
des Vergangenen gestaltet. Die<br />
echte Sehnsucht muss stets<br />
produktiv sein, ein neues<br />
Besseres zu erschaffen.“<br />
Ich gebe der Hoffnung Ausdruck,<br />
dass Rappoltstein über die<br />
Kraft und die Vitalität verfügt,<br />
den, wie ich glaube, notwendigen<br />
Prozess der Veränderung<br />
voranzutreiben und damit die<br />
Voraussetzung dafür zu schaffen,<br />
dass auch in fünfzig Jahren<br />
noch 100-Semesterbänder verliehen<br />
werden. In diesem Sinne<br />
bitte ich die Korona, das Glas<br />
zu erheben und auf die Zukunft<br />
Rappoltsteins anzustoßen.<br />
Auf Rappoltstein!<br />
Paul Forsch<br />
35
In der letzten <strong>HOH</strong>-RAPPOLT-<br />
STEIN wurde über die Fruchtbarkeit<br />
in den Landkreisen<br />
Cloppenburg und Vechta, besonders<br />
aber in der Gemeinde<br />
Emstek berichtet: „Damit ist<br />
Emsteck die fruchtbarste Gemeinde<br />
im fruchtbarsten Landkreis<br />
Deutschlands.“<br />
Und weiter hieß es in der HR:<br />
„Eines aber irritiert mich, und<br />
ich erkenne den Zusammenhang<br />
nicht. In … Emsteck: (werden)<br />
jede Stunde 600 Schweine<br />
geschlachtet. Franjo, weißt Du,<br />
wieso?“<br />
Und Franjo, der Emsteker, weiß<br />
wieso!<br />
Von:<br />
Franz-Josef.Moors@t-online.de<br />
Gesendet:<br />
Dienstag, 1. Juli <strong>2003</strong> 16:31<br />
An:<br />
Fritz.Ortwein@netcologne.de<br />
Betreff:<br />
Hoh Rappoltstein –<br />
Fruchtbarkeitsdebatte<br />
Lieber Flönz!<br />
Dass ich … Forschungsaufgaben<br />
zudiktiert bekommen<br />
würde, habe ich nicht erwartet.<br />
Ich bin eigens ins Oldenburger<br />
Land gefahren und habe mich<br />
zu sondierenden Gesprächen<br />
in Emstek aufgehalten.<br />
Wie ich erfuhr – ich ahnte es<br />
schon – gibt es Gründe für die<br />
Fruchtbarkeit. …<br />
Bei den Schweinen war die<br />
Lösungsfindung kompliziert.<br />
Ich lasse mal die Notwendigkeiten<br />
des Hamburger bzw.<br />
Oldenburger Fruchtbarkeiten<br />
Kölner Großmarktes außer<br />
acht, sowie die wirtschaftlichen<br />
Erfordernisse diverser<br />
Schlachthöfe. Schon wenn man<br />
sich der Region auf der<br />
Autobahn nähert, umfängt<br />
einen süßer Duft. Im Gespräch<br />
mit der Bevölkerung stellt man<br />
dann fest, dass es eine strenge<br />
Affinität zum Schwein gibt.<br />
Sie werden in langen sehr komfortablen<br />
Räumen gehalten<br />
und sind der Augapfel eines<br />
jeden oldenburgischen Landwirts.<br />
Hier kann man nachempfinden,<br />
was Bärbel Höhn mit ihrer<br />
Schweineordnung in Nordrhein-<br />
Westfalen meinte. Ich zitiere:<br />
„Für die Betreuung der Tiere ist<br />
entsprechend der bisherigen<br />
Regelung in § 10 Abs. 2 der<br />
Schweinehaltungsverordnung<br />
sicherzustellen, dass jedes Tier<br />
mindestens einmal morgens<br />
und abends überprüft wird. Die<br />
für die Betreuung verantwortlichen<br />
Personen sind im<br />
Genehmigungsverfahren zu<br />
benennen.“<br />
Die lieben Oldenburger machen<br />
all das und noch mehr. Sie erfüllen<br />
sogar die vom Oppositionsführer<br />
in NRW, unserem Bbr<br />
Jürgen Rüttgers gestellte Forderung,<br />
bei der Überprüfung<br />
auch Blickkontakt herzustellen.<br />
Bei so viel Liebe und Zuwendung<br />
ist die Vermehrung ein<br />
resultierendes Produkt.<br />
Damit die Schweine auf die<br />
Dauer nicht die rechtschaffenen<br />
Oldenburger verdrängen,<br />
müssen sie geschlachtet werden.<br />
Um die Trauer in diesem<br />
Landstrich in Grenzen zu halten,<br />
hat man sich geeinigt, das<br />
Schlachtfest nur einmal im<br />
Monat stattfinden zu lassen.<br />
Daraus ergibt sich die Verdichtung<br />
von 600 geschlachteten<br />
Schweinen/Stunde.<br />
Wenn Du übrigens mal an so<br />
einem Tag in der Gegend bist,<br />
siehst Du an den traurigen<br />
Mienen der Menschen, dass<br />
wieder Blutwurst- und Göttetag<br />
ist.<br />
Gruß Franjo<br />
Stabuli porcus vulgaris Oldenbugensis… …und hier noch zwei. Rechts, das ist<br />
Bbr Dieter Meier aus Süd-Oldenburg<br />
36 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Der Stammtisch des AHV<br />
Rappoltstein-Eckart, der an<br />
jedem dritten Freitag eines<br />
Monats stattfindet, erfreut sich<br />
nach wie vor guten Zuspruchs.<br />
In den 80er und 90er Jahren erging<br />
an die Bundesbrüder in Köln<br />
und Umgebung allmonatlich<br />
eine Einladung des Philxx, später<br />
in größeren Abständen zur<br />
besseren Vorplanung. Jahrelang<br />
trafen sich die AHAH mit<br />
Ihren Damen „Bei d’r Tant“,<br />
später lange Zeit im „Ratskeller“,<br />
der seit Jahren<br />
aber geschlossen ist.<br />
Da in Kürze dort vor<br />
der Tür in offener<br />
Bauweise eine neue<br />
U-Bahn-Station errichtet<br />
wird, was sich<br />
sicherlich einige Jahre<br />
lang hinziehen wird,<br />
findet die Stadt Köln<br />
vorerst keinen Pächter<br />
für das Lokal, das uns<br />
gut gefallen hat.<br />
Wir zogen dann um in „Brungs<br />
Weinstuben“, saßen einen<br />
Sommer lang dort draußen,<br />
drinnen wurde es uns auf die<br />
Dauer zu eng. Ich habe dem<br />
damals amtierenden Philxx<br />
– und der alleine ist für den<br />
Stammtisch der zuständige<br />
Mann! – dann das Restaurant<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Stammtisch<br />
„Zur alten Münze“ gezeigt,<br />
deren Wirt ich seit vielen<br />
Jahren kenne. Die Lokalitäten<br />
erschienen uns sehr geeignet.<br />
Die Küche kann man nur als<br />
gut bezeichnen, die Speisekarte<br />
ist recht vielseitig,<br />
Reißdorf-Kölsch verträgt jeder<br />
gut, gute und recht günstige<br />
Weine gibt es auch, die<br />
Bedienung lässt nichts zu wünschen<br />
übrig.<br />
Da in den Wintermonaten<br />
(September – März) das Lokal<br />
immer sehr gut besucht ist, hat<br />
es sich als sinnvoll herausgestellt,<br />
dass ich als alter<br />
Bekannter des Wirtes ihm am<br />
Abend vorher mitteile, für wie<br />
viele Teilnehmer der Tisch vorbereitet<br />
werden soll. Ich habe<br />
eine Dauerliste mit denen, die<br />
fast immer kommen, die rufen<br />
nur an, wenn sie einmal etwas<br />
noch Besseres vorhaben.<br />
Unter unseren Dauer-Stammtisch-Brüdern<br />
sind alleine fünf<br />
Witwen ehemaliger Bundesbrüder,<br />
über deren Besuch wir<br />
uns immer freuen. Alle anderen<br />
Interessenten sind gebeten<br />
sich bei mir zwei oder drei Tage<br />
vorher unter der Telefon-<br />
nummer 7 12 14 12 kurz zu<br />
melden.<br />
Seit Jahren führen wir ein<br />
Gästebuch. Bbr Klaus Gormanns<br />
zeichnet dazu jedesmal ein<br />
neues Bildchen, alle unterschreiben<br />
und schmunzeln über<br />
seine jecken Einfälle. Ein Ur-<br />
Eckarte dazu: „Dä hätt dat fröher<br />
och schon immer jemaht.“<br />
Die „Alte Münze“ liegt unmittelbar<br />
vor der Römermauer in der<br />
Pectrudengasse unterhalb des<br />
Chores von St. Maria im Kapitol.<br />
Dort, wo wir heute sitzen, floss<br />
früher Vater Rhein. Und manchmal<br />
hatten die Römer hier ihre<br />
Nachen auf den Strand gezogen!<br />
Gesprächsstoff gibt es immer,<br />
es wird viel gelacht. Für uns<br />
Ältere: Die Hauptsache ist,<br />
dass unsere Frauen sich dort<br />
wohlfühlen. Platz genug gibt es<br />
auch für weitere Teilnehmer,<br />
wir freuen uns über<br />
jeden, dä kütt.<br />
Aus begründetem Anlass<br />
weise ich aber<br />
nochmals eindringlich<br />
darauf hin: Wer ein<br />
künstliches Gebiss hat,<br />
sollte es aber immer<br />
bei sich selbst führen<br />
und es nicht seiner<br />
Frau in die Tasche<br />
stecken. Möglicherweise<br />
kommt die<br />
nämlich ein wenig viel später,<br />
da sie in der Stadt noch Besorgungen<br />
zu machen hatte.<br />
„Jeden dritten Freitag im Monat<br />
um 18.30 Uhr in der Alten<br />
Münze sei’s Panier!“<br />
Elmar Heimerzheim<br />
37
†<br />
Im Memoriam – Eine Ergänzung<br />
Die <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> hat<br />
sein „Lebensbild“ und seinen<br />
„Lebensbericht“ in #63, 1/1998<br />
veröffentlicht.<br />
Anlass war die Tatsache, dass<br />
Bbr Gros als Bandinhaber der<br />
Eckart 1977 auch das <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Band zwar de jure nicht<br />
aber de facto erhalten hat und<br />
wir ihm dieses über 20 Jahre lang<br />
schuldig geblieben waren. Mit<br />
bedauerndem Unterton schrieb<br />
er damals, dass er aufgrund<br />
seines Alters und der Entfernung<br />
nach Köln nie Gelegenheit<br />
gefunden habe, das <strong>Rappoltsteiner</strong><br />
Band entgegenzunehmen.<br />
Nicht einmal „unser (sic!)<br />
Haus“ kenne er. Der Philistervorstand<br />
hat daraufhin veranlasst,<br />
dass unser in Wien<br />
lebender Bbr Clemens Schülgen<br />
v/o Clemente unserem Bbr Gros<br />
namens und im Auftrag des Vorstandes<br />
unser Band überreichte.<br />
Wir trauern um unsere Verstorbenen Wir trauern um unsere Verstorbenen<br />
Hans-Egon Gros v/o Dr. cer. Castor (Nc, Ain, Ca, Cl, F-B, The, V-B, Eck<br />
und Rap) * 23.5.1904 rez. 13.12.1922 † 4.8.2001<br />
xxxx(2), xx, Philxx, Philx, EhrenPhilx, 1968 –1977 Vorsitzender des ÖCV-AHB, Träger des<br />
Wollekbandes und Ehrenvorsitzender des ÖCV-AHB<br />
Clemente berichtete am<br />
28.8.98: „Bbr Gros ist bei<br />
bester Gesundheit. Eine reine<br />
Freude ist es, mit ihm zu plaudern.<br />
Was hat er ein reiches<br />
Leben! Er selbst bezeichnet<br />
sich auch als „Hans im Glück!“<br />
Bei einer guten Wiener Jause<br />
hat er mir viel erzählen können.<br />
Nachdenklich und bescheiden<br />
wird man, wenn man seinen<br />
solch langen Lebenslauf vorgeführt<br />
erhält. Zum Schluss sei<br />
angeführt, dass sich unser Bbr<br />
Gros sehr gefreut hat, dass<br />
eine doch so ferne Verbindung,<br />
die er mehr oder weniger zufällig<br />
über ein Ehrenband der<br />
Eckart nun angehört, ihn nicht<br />
vergessen hat und das Band,<br />
das ihm zusteht, ihm nicht vorenthalten<br />
wurde. Solche Begebenheiten<br />
zeigen auf, dass sich<br />
Arbeit für die Rappoltstein eben<br />
doch lohnt.“ Soweit Clemetes<br />
Bericht von der Bandübergabe.<br />
Ob wir später dann vom Ableben<br />
unseres Bundesbruders<br />
rechtzeitig erfahren haben und<br />
ob wir uns in die Reihe der<br />
Kondulanten eingereiht haben,<br />
ist nicht mehr festzustellen. Als<br />
Nachruf jedenfalls erschien der<br />
Abdruck eines Academia-<br />
Artikels in HR #67, 2/2000,<br />
leider ohne auf die o.e.<br />
Ereignisse einzugehen.<br />
Aus heiterem Himmel erreichte<br />
uns dann im November 2000<br />
die Information eines Wiener<br />
Notars und Cartellbruders, dass<br />
„der Erblasser in seinem Testamentsnachtrag<br />
vom 7.10.1998<br />
die nachstehende, Euch betreffendeTestamentsanordnung<br />
getroffen hat: Legate<br />
noch offen – ÖSh 20.000,00<br />
für Rappoltstein-Köln.“<br />
Es würde hier zuviel Raum einnehmen,<br />
die Schwierigkeiten zu<br />
schildern, die daraus entstanden,<br />
dass „Rappoltstein“ keine<br />
juristische Person ist und der<br />
Vorstand damit auch keine<br />
Legitimation besitzt, für eine<br />
solche „Unperson“ tätig zu sein.<br />
Jedenfalls konnte durch Einschaltung<br />
unserer Juristen<br />
erreicht werden, dass alle<br />
Hindernisse beseitigt werden<br />
konnten.<br />
Und so kam es, dass der damalige<br />
Philxxxx Ferdi Demers<br />
plötzlich die AHV-Kasse um völlig<br />
unerwartete ÖSh 20.000,00<br />
aufgefüllt sah.<br />
Wenn auch schon drei Jahre<br />
vergangen sind, so scheint mir<br />
diese kleine Geschichte der Erwähnung<br />
wert. Und nicht nur<br />
das. Sie zu verschweigen, wäre<br />
geradezu sträflich. Denn sie beweist<br />
eines, besonders unseren<br />
jungen Bundesbrüdern: dass<br />
wie durch Handeln bewiesen,<br />
das Versprechen, das wir zur<br />
Burschung abgeben, über den<br />
Tod hinaus nachwirkt.<br />
Unser später, allerherzlichster<br />
Dank gilt einem vorbildhaften<br />
CVer, unserem Bbr Hans-Egon<br />
Gros! R.I.P. F Ortwein<br />
Hermann Meierhans<br />
* 9.5.1929, rez. 21.12.1950 † 3.7.<strong>2003</strong><br />
Am 30.07.<strong>2003</strong> ist unser Bundesbruder<br />
Hermann Meierhans<br />
in Recklinghausen nach langem<br />
Krankenlager im Alter von 74<br />
Jahren einem Krebsleiden erlegen.<br />
Geboren wurde Hermann am<br />
9.5.1929 in Recklinghausen.<br />
Hier verbrachte er auch seine<br />
Schulzeit und hat im Februar<br />
1949 am humanistischen Gymnasium<br />
sein Abitur abgelegt.<br />
Danach nahm er das Studium<br />
der Rechtswissenschaften in<br />
Köln auf und hat sich schon<br />
bald Rappoltstein angeschlossen,<br />
am 21.12.1950 wurde er<br />
rezipiert. Im SS 1952 war er<br />
bei der Verbindung xxxx und<br />
mehrere Semester lang unentbehrlicher,<br />
grandioser Bierorganist.<br />
Sein Studium hat er rasch<br />
hinter sich gebracht. Nach dem<br />
Referendarexamen kehrte er<br />
nach Recklinghausen zurück<br />
und ist in die größte Anwaltspraxis<br />
am Ort eingetreten, in<br />
der er bis zu diesem Jahr gewirkt<br />
hat. Von 1965 bis Anfang<br />
diesen Jahres war er Notar mit<br />
der größten Notariatspraxis im<br />
ganzen Kreis. Er ist mit Leib<br />
und Seele Notar gewesen und<br />
hat in dieser Tätigkeit bis ins<br />
hohe Alter gearbeitet. Anfang<br />
diesen Jahres hat er noch am<br />
Tag, als er ins Krankenhaus<br />
musste, die letzte Beurkundung<br />
vorgenommen.<br />
Berufspolitisch war er über<br />
viele Jahre in der Kammerversammlung<br />
und dem Vorstand<br />
der Notarkammer tätig. Daneben<br />
hatte er in Recklinghausen<br />
über Jahre den Vorsitz in mehreren<br />
überregionalen Vereinen.<br />
Im CV Altherrenzirkel Recklinghausen<br />
hat er sich bereits früh<br />
engagiert und zwei Jahre den<br />
Vorsitz innegehabt.<br />
Im Jahr 1960 hat Hermann<br />
Meierhans geheiratet. Aus der<br />
Ehe mit seiner Frau Gertrud,<br />
geb. Bücheleres, gingen 2 Söhne<br />
hervor, von denen der eine in<br />
die Fußstapfen des Vaters trat<br />
und der andere sich der plastischen<br />
Chirurgie zuwandte.<br />
Das sind die nüchternen Fakten<br />
eines 74 jährigen Lebens, die<br />
aber nur wenig über Wesen und<br />
Charakter von Hermann aussagen.<br />
Wir haben zur selben Zeit<br />
in Köln studiert, er war bei<br />
Rappoltstein und ich bei Eckart<br />
aktiv. Während unserer Studienzeit<br />
haben wir uns nie gesehen.<br />
Als liebenswerten Bundesbruder,<br />
der jedem half, wo er<br />
nur konnte, habe ich ihn erst in<br />
Recklinghausen kennengelernt.<br />
Zwischen unseren Familien entstand<br />
im Laufe der Jahre eine<br />
enge Beziehung. Mir ist er über<br />
Jahrzehnte ein treuer verständnisvoller<br />
Freund in jeder<br />
Lebenslage gewesen.<br />
Am 5.8.<strong>2003</strong> haben wir ihn<br />
unter Beteiligung zahlreicher<br />
Cartellbrüder in Recklinghausen<br />
zu Grabe getragen und ihm das<br />
Band Rappoltsteins in das<br />
Grab gelegt.<br />
Möge Gott der Herr ihm nach<br />
all den Leiden, die er erdulden<br />
musste, den ewigen Frieden<br />
schenken!<br />
Kurt Altenburger<br />
38 HR 2 /<strong>2003</strong> HR 2 /<strong>2003</strong><br />
39<br />
†
†<br />
Wolfgang Jungen<br />
* 13.9.1931, rez. 8.7.1953 † 19.8.<strong>2003</strong><br />
Am 19. August <strong>2003</strong> verstarb<br />
unser Bbr Wolfgang Jungen im<br />
Alter von 71 Jahren in München<br />
nach kurzer und schwerer Krankheit,<br />
die er mit großer Disziplin<br />
ertrug.<br />
Wolfgang wurde am 8. Juli 1953<br />
bei Rappoltstein zusammen<br />
mit Hans-Joachim Uhl und<br />
Ihren Austritt aus dem Bund haben erklärt:<br />
Gäntgen, Hans-Jörg v/o Dallas<br />
geboren am 9.5.1961<br />
rezipiert am 18.4.1980 bei Rap!<br />
ausgeschieden am 28.5.<strong>2003</strong><br />
Dr. jur., Richter<br />
Rap-xxx<br />
Wir trauern um unsere Verstorbenen<br />
Herbert Boving (†) rezipiert und<br />
in die Bierfamilie Scheich<br />
Heimerzheim – Klaus Vaterrodt<br />
aufgenommen. Im WS 1954/55<br />
gehörte er dem Chargenkollegium<br />
als Schriftführer an.<br />
Der „liebe“ Wolfgang war zwar<br />
zurückhaltend aber zielstrebig<br />
und konsequent in der Erreichung<br />
gesetzter Ziele. So<br />
schloss er sein Studium der<br />
Betriebswirtschaft in Köln mit<br />
dem Dipl.-Kfm. ab und promovierte<br />
anschließend mit seinen<br />
BbrBbrn Bert Knoop und<br />
Schäng Schröder in Graz zum<br />
Dr.rer.pol..<br />
Sein Berufsleben begann er als<br />
Prüfer. In dieser Zeit legte er<br />
die Prüfungen zum Steuerberater<br />
und Wirtschaftsprüfer ab.<br />
So qualifiziert wurde er 1970 in<br />
den Vorstand der Bayerischen<br />
Treuhand AG berufen und<br />
wechselte nach Fusion dieser<br />
Voß, Rudolf<br />
geboren am 21.2.1926<br />
rezipiert am 10.2.1950 bei Eck!<br />
scheidet aus zum 31.12.<strong>2003</strong><br />
Dr. med.dent., Zahnarzt,<br />
em. Prof. an der Universität Köln<br />
Gesellschaft 1983 in die übernehmende<br />
KPMG Deutsche<br />
Treuhand Gesellschaft AG, der<br />
er bis zu seiner Pensionierung<br />
als Vorstandsmitglied angehörte.<br />
Für seine Freunde und Bundesbrüder<br />
war er immer ein hilfsbereiter<br />
und zuverlässiger Kamerad,<br />
was auch seiner aktiven Mitarbeit<br />
bei ‘Lions’ entsprach.<br />
Im letzten Jahrzehnt unternahm<br />
er mit seiner Frau Ruth Reisen<br />
auf alle Kontinente, zum Teil, um<br />
seine dort studierenden Kinder<br />
zu besuchen. Diese Aktivität<br />
wurde ergänzt durch zweimal<br />
jährliche Aufenthalte in dem von<br />
ihm geliebten Norditalien.<br />
Neben seiner Frau hinterlässt er<br />
zwei promovierte Kinder, einen<br />
Sohn und eine Tochter.<br />
Sein enger Freundeskreis wird<br />
ihn vermissen!<br />
Klaus Vaterrodt<br />
Decker, Ludwig<br />
geboren am 7.10.1981<br />
rezipiert am 17.4.2002<br />
ausgeschieden am 23.4.<strong>2003</strong><br />
40 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Das diesjährige Treffen des Landesverbandes des ÖCV fand vom 2.– 4. Mai <strong>2003</strong> in Köln statt. Die<br />
Academia berichtete. Hier heißt es: „Das Festessen am Abend wurde bereichert durch einen humorvollen<br />
Vortrag unseres Cbr Dr. Wolfgang Bonn (Rd) über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der<br />
„Wiener und Kölner“.<br />
Kölner und Wiener: gleiche Brüder? gleiche Kappen?<br />
Ich bin Ur-ÖCVer und Mitglied<br />
der KÖStV Rudolfina Wien. In<br />
meiner Vaterstadt Köln wurde<br />
ich bei der KDStV Rappoltstein<br />
heimisch.<br />
Während meines Medizinstudiums<br />
bekam ich einen guten<br />
Einblick in die österreichische<br />
Mentalität. Deshalb kam ich<br />
der Bitte gerne nach, einige<br />
humorvoll-witzige Parallelen der<br />
Rheinländer mit den Österreichern<br />
aufzuzeichnen!<br />
Die gegenseitige Sympathie<br />
der Rheinländer und der Österreicher<br />
drückt sich ganz besonders<br />
in der gemeinsamen<br />
antipreußischen Haltung aus.<br />
Das verrückte „Zack Zack“ und<br />
„Ordnung ist Ordnung“, konnte<br />
gemütlichen Menschen das<br />
Leben nur schwer machen und<br />
war nicht dazu angetan selbstständig<br />
zu denken.<br />
Diese für Kölner gut zu verstehende<br />
filouartige Pfiffigkeit der<br />
Österreicher artikuliert sich<br />
auch in der Sprache: z.B. heißt<br />
der in Köln geborene „Klüngel“<br />
in Osterreich „Freunderlwirtschaft“.<br />
Der kölsche „leeve<br />
Jung“ ist im Alpenland ein<br />
„Stroßenengel“. Das herrlichentlastende<br />
kölsche „Schwade“,<br />
das Reden, nennt man im<br />
Süden „Plauschen“. So wie der<br />
Böhme, des Wieners Urahn,<br />
gern „über die Lait“ also über<br />
die Leute spricht, so heißt es<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
im Rheinland, dass der Kölner<br />
drei Sprachen beherrscht:<br />
1. Kölsch,<br />
2. Deutsch und<br />
3. „üvver andere Lück“.<br />
Vieles stimmt also überein,<br />
wird von Fall zu Fall jedoch<br />
etwas anders ausgedrückt. In<br />
Österreich gliedert man die<br />
Spezies Mensch in drei<br />
Kategorien. Es gibt glückliche,<br />
überglückliche und Wiener.<br />
Etwas allgemeiner profiliert sich<br />
die kölsche Menschenkunde.<br />
Unter der Voraussetzung, dass<br />
in Köln alle Gemütszustände,<br />
die vom Normalen abweichen,<br />
„jeck“ genannt werden, heißt<br />
es pauschal: „Jet jeck si mer<br />
all, ävver jede Jeck es anders“.<br />
Darin steckt unglaublich viel<br />
Weisheit, liebe Nicht-Kölner.<br />
Bevor man sich nämlich „üvver<br />
ne Kollech“ oder eine „us der<br />
puckelije Verwandschaff“ aufregt,<br />
sagt man sich still: „Nä<br />
es dä jeck“. Das ist „selischer<br />
Stuhlgang“, liebe Choleriker,<br />
der schützt vor Herzinfarkt und<br />
Bluthochdruck. Die positive<br />
Wirkung dieser Tendenz macht<br />
sich allerdings nur dann bemerkbar,<br />
wenn man auch das<br />
eigene „Jecksein“ akzeptiert.<br />
Kölner Erfahrungsschatz mit<br />
uneinsichtigen Mitmenschen:<br />
„Do bes jeck un weiß et nit un<br />
wann mer et dir säht, dann<br />
jläuvstet nit.“<br />
Ist die Stimmung am Boden<br />
singt der Österreicher: „Glücklich<br />
ist, wer vergisst, was nicht zu<br />
ändern ist.“ Der Kölner, insbesondere<br />
der kölsche Ehemann<br />
singt nicht, der führt lieber<br />
Selbstgespräche, um auch einmal<br />
zu Wort zu kommen. So<br />
lautet sein aufbauender Monolog<br />
en der Weetschaff op der<br />
Eck: „Mir jeit et jot. Ich ben jot<br />
drop! Mich kann hück keine!“<br />
In diese zufriedene Hochstimmung<br />
platzt dann aber aus heiterem<br />
Himmel „et ärm Dier“, wie<br />
man das rheinische Psychotief<br />
nennt. Kurzzeitige kölsche<br />
Panikäußerung: „Ävver wat es,<br />
wenn ich nur denke, dat et<br />
mir jut jeiht. Mein Jott, villeich<br />
jeiht mir baal schlääch!“<br />
Akutmaßnahme: „Nur nit drüvver<br />
nohdenke, tireck e Kölseh<br />
drop, weil: dan is et mir ejal.“<br />
Nun ein Wort zur gemeinsamen<br />
Historie:<br />
Köln war nach der Reformation<br />
der Garant der Habsburger<br />
Monarchie! Man darf nicht<br />
vergessen, dass die vierte ausschlaggebende<br />
Stimme der sieben<br />
Kurfürsten aus dem streng<br />
katholisch gebliebenen Kurköln<br />
41
kam. Das Votum des Kölner<br />
Erzbischofs gab den Ausschlag<br />
für Habsburg! Unter diesen<br />
Umständen müsste das österreichische<br />
Kürzel „KuK“ eigentlich<br />
Kaiser und Köllen heißen.<br />
Aber auch vor dem religiösen<br />
Umbruch waren die knauserigen<br />
Habsburger Kaiser Friedrich III.<br />
und sein Sohn Maximilian im<br />
spendablen Köln sehr oft zu<br />
Gast und fühlten sich hier „richtisch<br />
jot“, wie überhaupt Österreicher<br />
sich außerhalb ihres<br />
Landes immer wohler fühlen<br />
als zu Hause. Auf heimischem<br />
Boden wird viel „geraunzt“,<br />
also gemäkelt, im Ausland<br />
dagegen kommt der Stolz auf,<br />
ein Österreicher zu sein.<br />
Der erlernte kölsche Klüngel kam<br />
den unter chronischem Geldmangel<br />
leidenden Habsburger<br />
Regenten Ende des Mittelalters<br />
wie gerufen. In Köln bemühte<br />
man sich nämlich stets, den<br />
aktuellen Partner bei der<br />
„Kölschstange“ zu halten! So<br />
hieß der kölsche Grundsatz:<br />
„Wer überall seine Finger drin<br />
hat, kann keine Faust mehr ballen.“<br />
Deshalb ließ der Kölner<br />
beim gekonnten Klüngeln, anders<br />
als heute, möglichst alle<br />
mitmachen, denn „dann klapp<br />
et und keine lööf usem Ruder“.<br />
Das heißt: Nicht jeder gegen<br />
jeden, aber jeder mit jedem! So<br />
gesehen war der Klüngel eine<br />
frühe Demokratie à la Colonia<br />
und ist damit auch die älteste<br />
Friedensbewegung der Welt.<br />
Dieses kölsche Spezifikum perfektionierten<br />
die Habsburger<br />
noch durch ihre berühmt gewordene<br />
Heiratspolitik. Ihr Motto:<br />
Was anderen der Krieg gibt,<br />
das schenkt Dir, felix Austria,<br />
die Liebe. Der Klüngel und die<br />
Liebe! Eine großartige kölschalpenländische<br />
Kombination!<br />
So wurde das Jahr 1475 aus<br />
Kölner Sicht die Geburtsstunde<br />
des heute aktuellen Spruches:<br />
„Make love, not war“, der in<br />
den „Neußer Wirren“ aus der<br />
Taufe gehoben wurde. Ursache<br />
war ein gefährlicher europäischer<br />
Konflikt der Habsburger<br />
mit dem mächtigen und reichen<br />
Herzog von Burgund, Karl<br />
dem Kühnen.<br />
Die Lösung der Auseinandersetzung<br />
bestand darin, dass<br />
Kaiser Friedrich seinen Sohn<br />
Maximilian mit der Tochter seines<br />
Gegners verheiratete.<br />
Durch diese Hochzeit wurde ein<br />
folgenschwerer Krieg für Köln<br />
und das Reich abgewendet und<br />
mit dem ererbten Besitz konnte<br />
Österreich sogar eine Großmacht<br />
werden!<br />
Obwohl sich Maria von Burgund<br />
und Maximilian von Österreich<br />
nie zuvor gesehen hatten und<br />
nicht die Sprache des anderen<br />
begriffen, verstanden sie sich<br />
vom ersten Augenblick an hervorragend.<br />
Der damit zusätzlich<br />
erzielte menschliche Erfolg,<br />
rückt die kölsche Lebensart in<br />
ein deutlich besseres Licht: D.h.<br />
Nicht der Klüngel verdirbt den<br />
Charakter, aber fiese Charaktere<br />
verderben den Klüngel!<br />
Die volkstümliche Weisheit:<br />
Reden ist Silber, Schweigen<br />
ist Gold trifft weder auf den<br />
Österreicher noch auf den Kölner<br />
zu! Die fruchtbare Wirkung des<br />
„kölschen Schwadens“, also<br />
des Redens, das zwar nicht so<br />
charmant klingt wie „dös Weaner<br />
Plauschen“, war außerordentlich<br />
hilfreich: Bevor geschossen<br />
wurde, bemühte man sich im<br />
Rheinland erst einmal „öm ne<br />
fründliche Klaaf“, also um ein<br />
verbindendes Gespräch mit<br />
dem potentiellen Feind! Motto:<br />
Bevor ich mich met dir zänke,<br />
kann ich mich och tireck met<br />
dir verdrage! Verbindender<br />
Spruch: Drink doch eine met un<br />
stell dich nit esu aan… Wen<br />
wunderts, dass die Kölner<br />
Brauer bereits im Hochmittelalter<br />
mit ihrem Kölsch eine der<br />
ältesten und angesehendsten<br />
Bruderschaften waren.<br />
Auch der Böhme, des Wieners<br />
Urahn, hatte für die geschilderte<br />
friedlich-beredte Lebensart viel<br />
Verständnis. Bei kriegerischen<br />
Konflikten lautete seine friedenserhaltende<br />
Tendenz: Was haben<br />
wir, was der Feind gebrauchen<br />
kann und was hat der, was wir<br />
gebrauchen können. Geschäft<br />
ist Geschäft! Herrliches Motto<br />
des Böhmen: Wenn du die Tür<br />
aufmachst, kann sie dir keiner<br />
mehr eintreten. Das hieß: Wer<br />
schlau und listig war, musste<br />
nicht immer couragiert sein!<br />
Auf Kölsch übersetzt: „Leever<br />
fünnef Minutte keine Mut, wie<br />
e Levve lang dut.“ Die Spitze<br />
des böhmischen Pazifismus,<br />
findet sich im Ausspruch des<br />
berühmten Soldaten Schweijk.<br />
Zitat: Nach dem Krieg um<br />
sechs sehen wir uns beim Bier<br />
wieder und nicht vergessen:<br />
Feind unbedingt mitbringen!<br />
Höchst menschlich, und gerade<br />
für Kölner hervorragend verständlich!<br />
42 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Dieser Überlebensoptimismus<br />
zeigt sich beim Rheinländer<br />
nicht nur in Kriegs- sondern<br />
auch in Friedenszeiten. So sagt<br />
der kölsche Ehemann seiner<br />
Ehefrau: „Dat du et weiß,<br />
Liebchen, wenn einer vun uns<br />
zwei stirv, dann jon ich in en<br />
Aldersheim.“ Kölsche Grundeinstellung:<br />
Wenn wat Fieses passeet,<br />
triff et immer de andere,<br />
nie ävver einer selvs.<br />
Diese österreichische und kölsche<br />
Denkweise gibt Kraft, den<br />
Humor nicht zu verlieren, denn<br />
„Lachen ist der Orgasmus des<br />
Humors“! Der Humor löst zwar<br />
keine Probleme, liebe Pessi-<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
misten, aber er hilft, uns von<br />
den Problemen zu lösen! „Die<br />
Tränen, die du lachst, brauchst<br />
du nicht zu weinen.“ Durch S.<br />
Freud, dem Begründer der<br />
Psychoanalyse, kommt aus<br />
Österreich auch die Erkenntnis,<br />
dass das Lachen die beste<br />
Vorbeugung pathologischer<br />
Verrücktheiten ist. Dabei wird<br />
nicht nur das Immunsystem<br />
gestärkt, sondern auch Glückshormone<br />
frei gesetzt, wie im<br />
freien Fall beim Bungeespringen.<br />
Österreichische und<br />
kölsche Erkenntnis, so paradox<br />
sie auch klingen mag: „Sich<br />
krank lachen ist gesund - und<br />
das ist nicht zum Totlachen!“<br />
Viel gelacht und lange gelebt hat<br />
zusätzlich ein kosmetisches<br />
Ergebnis meine Damen: Dat<br />
Schmunzelen vertreibt auch de<br />
Runzelen!<br />
Kurz, gesagt, verehrte ÖCV-<br />
Fans: Nicht jeder, der gestorben<br />
ist, kann auch sagen, dass<br />
er gelebt hat!<br />
Daraus resultiert:<br />
Man sollte sein Leben nie nach<br />
Lebensjahren zählen, sondern<br />
die Tage notieren, an denen<br />
man gelebt hat!<br />
In diesem Sinne ÖCV alaaf!“<br />
Wolfgang W. Bonn v/o Amadeo<br />
Anlässlich des 120. Jahrestages der Gründung des CV-Altherrenzirkels Köln, verbunden mit der Übergabe<br />
des Vorortes von Mainz an Dresden-München und der Übergabe des Vorsitzes im Ortsverband<br />
von der KDStV Asgard an die AV Rheinland fand am 12. September <strong>2003</strong> im Kolpinghaus in der<br />
St.-Apern-Straße ein Kommers statt.<br />
Bericht 1<br />
Der große Saal des Kolpinghauses<br />
war bis auf den letzten<br />
Platz gefüllt! Über 40 Verbindungen<br />
hatten ihre Chargierten<br />
entsandt, die vom Alt-VOP<br />
Robert Austerschmidt (BuL)<br />
– launig wie immer – angekündigt<br />
wurden. Der CV-AHB war durch<br />
den Vorsitzenden Cbr Götz, den<br />
Sekretär Cbr Weiskorn und den<br />
neuen CV-Seelsorger vertreten.<br />
Der Vorsitzende des EKV, Cbr<br />
Johannes Eitzinger war extra<br />
aus Wien angereist, der Vorort<br />
des ÖCV, die KÖStV Traungau<br />
aus Graz. Die Farben befreundeter<br />
Verbände wurden vertreten<br />
durch Chargierte des KV, des UV<br />
Der Kölner Festcommers <strong>2003</strong><br />
Zwei Veranstaltungen? Zwei Berichte!<br />
und des TCV. Von Rappoltstein<br />
waren gekommen (neben dem<br />
Festredner) die BbrBbr Herwegh,<br />
A. Eickelmann, D. Eikermann,<br />
Dillinger, Johlen, H. Raueiser,<br />
und Böing; Klaus M. Gormanns,<br />
Jost Reermann und Flönz<br />
Ortwein hatten sogar ihre<br />
Frauen mitgebracht. Es chargierten<br />
die BbrBbr David Lutz,<br />
Lars Krömeke und Sebastian<br />
Wegerhof.<br />
Schätzungsweise 200 – 250<br />
Gäste hatten den Weg ins<br />
Kolpinghaus gefunden, um aus<br />
dem Festvortrag unseres Bbrs<br />
Konrad Adenauer – „der Dritte“,<br />
wie er begrüßt wurde – Altbe-<br />
kanntes und Neues über seinen<br />
Großvater zu erfahren. Mit launigen<br />
Worten freute sich der<br />
Vorsitzende des Kölner AHZ Cbr<br />
Fritz „Fitti“ Schaarmann (Hs)<br />
über den großartigen Zuspruch<br />
seiner Veranstaltung, und seinem<br />
Kassierer Cbr Dieter<br />
Kleinofen (Rl, Sal) war es vergönnt,<br />
die Ehrungen an die<br />
100-Semestrigen des AHZ vorzunehmen.<br />
Mit Grußworten der<br />
befreundeten Verbände endete<br />
der von dem alten VOP Ulf<br />
Reermann (R-M) begonnene<br />
und von dem neuen VOP<br />
Carsten Petermann (Sx, R-F)<br />
beendete Festakt kurz vor<br />
Mitternacht.<br />
43
Bericht 2<br />
Schämen muss man sich, als<br />
Kölner, als CVer. Nur als<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong> kann man stolz<br />
sein. Stolz darauf, wie unsere<br />
Chargierten mit dem Chaos der<br />
Veranstaltung umgegangen sind.<br />
Nach dem Hickhack in der Vorbereitung<br />
(ein Chargierter, nein<br />
drei, nein doch nur einer, nein<br />
besser drei) traten David Lutz,<br />
Lars Krömeke und Sebastian<br />
Wegerhof an. Als nach eingenommenem<br />
Abendimbiss ihnen<br />
mitgeteilt wurde, dass das Essen<br />
nur für einen bezahlt werde …<br />
Aber der Reihe nach: Um<br />
19.15 Uhr war der Saal bereits<br />
so knüppelvoll, dass ein für die<br />
Ehefrau reservierter Platz nur<br />
unter erheblichem Einsatz verteidigt<br />
werden konnte. Es saßen,<br />
standen die Gäste die Wand<br />
entlang, im Vorraum, auf den<br />
Treppenstufen. Oder gingen<br />
gleich wieder, wenn sie – wie<br />
Bbr Böing – das Chaos gesehen<br />
hatten.<br />
Viel zuwenig Platz war vorgesehen<br />
für eine Veranstaltung dieses<br />
Kalibers, bei der es gleich<br />
drei Ereignisse zu feiern gab (s.<br />
Überschrift). Wer auch immer<br />
die Planung zu verantworten<br />
hatte, er muss sich an den<br />
Erfahrungen der letzten Jahre<br />
orientiert haben, als auf den<br />
Festkommersen des Kölner<br />
AHZ gerade einmal 40 – 50<br />
Gäste erschienen.<br />
Eine gelungene, schöne Veranstaltung! Wirklich?<br />
Dass diesmal diese Zahl bereits<br />
von den Chargierten übertroffen<br />
wurde (obwohl für jede Verbindung<br />
nur ein Wichsvertreter zugelassen<br />
wurde) und als klar<br />
wurde, dass für die Ehrengäste<br />
aus den befreundeten Verbänden,<br />
aus der Spitze des AHB und der<br />
umliegenden Altherrenzirkel<br />
fast schon die Hälfte der vorhandenen<br />
Plätze reserviert<br />
werden mussten, spätestens<br />
dann hätte man sich um einen<br />
größeren Saal bemühen müssen.<br />
Geld hin, Geld her.<br />
So quetschten sich 200 – 250<br />
Gäste den Saal. Es war unwürdig.<br />
Und dass das Servicepersonal<br />
des Hauses schon<br />
bei weniger Gästen überfordert<br />
ist, ist ja nun auch bekannt.<br />
(Bevor das erste Bier kam, verging<br />
mehr als eine Stunde! Und<br />
weil dann immer noch zuwenig<br />
kam, tranken Wildfremde – aber<br />
immerhin Cartellbrüder – aus<br />
einem Glas.)<br />
Ach so, unsere Chargierten:<br />
Als KCV-Verbindung in der letzten<br />
Gruppe zum Einmarsch aufgerufen,<br />
betraten unsere Aktiven<br />
– zu Dritt – den Saal. Ein Raunen<br />
ging durch die Reihen: „Drei,<br />
wieso? Die anderen sind nur<br />
mit jeweils einem Chargierten<br />
vertreten!“) Unsere Drei gehen<br />
nach vorne, grüßen das Präsidium,<br />
drehen sich um ihre<br />
Achse, begrüßen die Corona,<br />
drehen sich wieder dem<br />
Präsidium zu, grüßen, drehen<br />
sich zum Publikum, grüßen und<br />
marschieren aus. Ende, basta,<br />
gut gemacht! Euren Unwillen<br />
unmissverständlich bekundet,<br />
aber Stil gewahrt und akademische<br />
Würde gezeigt. Fitti<br />
Schaarmann meinte zu Beginn<br />
dessen, was als Grußwort<br />
angekündigt war, dass er sich<br />
das nicht bieten lasse. (Frei<br />
nach Loriot ist der Fall dann<br />
wohl für ihn erledigt.)<br />
Schade für Köln, schade für<br />
den CV-Standort Köln. Dass<br />
man sich in einer Millionenstadt,<br />
einer Universitätsstadt mit sieben<br />
CV-Verbindungen, einer<br />
Metropole, die sich ‘Tagungsund<br />
Congreßstadt’ nennt, so<br />
blamieren kann, wer hätte das<br />
für möglich gehalten? Schade<br />
auch für den scheidenden und<br />
den neuen VOP und ihre<br />
Kollegien, in einem derart unwürdigen<br />
Rahmen die Vorort-<br />
Übergabe vollziehen zu müssen.<br />
Nein, nicht alles war schlecht!<br />
Unsere <strong>Rappoltsteiner</strong> Aktiven<br />
waren gut.<br />
Fritz Ortwein<br />
44 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Herzlaude von Groß-Rappoltstein –<br />
Unser Trinkspruch historisch korrekt<br />
2 Nachträge zum Artikel in der <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> Nr. 66 01/2000<br />
Nachtrag 1:<br />
1. Inzwischen habe ich weiteres<br />
recherchieren können. Bei<br />
dem impotenten Hänschen (im<br />
Trinkspruch Johann Graf von<br />
Habsburg) handelte es sich<br />
nicht um einen Spross der<br />
Habsburger Hauptlinie sondern<br />
der regional im alemannischen<br />
Dreiländereck bedeutenden<br />
Nebenlinie Habsburg-Laufenburg.<br />
Hier die weiteren Erkenntnisse:<br />
Johannes IV von Habsburg-<br />
Laufenburg 1 wurde trotz (oder<br />
gerade wegen) der diagnostizierten<br />
Impotenz und der für<br />
Nachtrag 2:<br />
Wir haben gelesen, was das<br />
impotente Hänschen, Johann IV.<br />
von Habsburg-Laufenberg alles<br />
über sich ergehen lassen musste!<br />
Und nichts hat genützt. Er<br />
wurde als nicht zeugungsfähig<br />
gebrandmarkt.<br />
Und Herzlaude heiratete<br />
Heinrich III. Graf von Saarwerden.<br />
Aus dieser Ehe gingen keine<br />
Kinder hervor. Nun gut.<br />
ihn sicher schmerzlichen Erfahrungen<br />
mit Herzlaude, den<br />
<strong>Rappoltsteiner</strong>n und Saarwerdenern<br />
später Landvogt im<br />
Thurgau, Aargau und im<br />
Schwarzwald. Und er hat allen<br />
medizinischen Untersuchungsergebnissen<br />
zum Trotz geheiratet,<br />
irgendwann nach 1377.<br />
Drei Töchter entstammten seiner<br />
Ehe mit Agnes, Gräfin zu<br />
Landenberg-Greifensee: neben<br />
Ursula und Agnes eine Tochter<br />
unbekannten Namens, die, man<br />
staune, was damals alles möglich<br />
war, Smassmann II. von<br />
Als dann der Saarwerdener<br />
1396 gestorben war, heiratet<br />
Herzlaude im Spätsommer 1398<br />
Johannes I. Graf von Lupfen-<br />
Stühlingen 3 . Eineinhalb Jahre<br />
nach Eheschließung stirbt<br />
Herzlaude. Kinder? Schon wieder<br />
Fehlanzeige! Ihr Witwer<br />
Graf Johann aber heiratet dann<br />
1408 Elisabeth von Rottenburg,<br />
mit der er neun Kinder zeugt.<br />
Rappoltstein heiratete!<br />
Und nebenher gab’s noch den<br />
unehelichen Sohn Mauritz, dessen<br />
Lebensweg im Ungewissen<br />
liegt. Gestorben ist Johannes IV<br />
1408. Mit ihm endete der<br />
Stamm der Habsburg-Laufenburger.<br />
Honi soit qui mal y pense!<br />
2. Dass unsere Protagonistin<br />
Herzlaude und nicht „Herzlande“<br />
hieß, bestätigt eine<br />
Anmerkung in der „Kölner<br />
<strong>Chronik</strong>“ 2 , auf den mich Bbr<br />
Wolfgang Bonn v/o Amadeo<br />
hinwies. flz<br />
Irgend etwas stimmt da nicht!<br />
Denn das impotente Hänschen<br />
zeugt, nachdem er Agnes Gräfin<br />
Landenberg-Greifensee geheiratet<br />
hat, mit dieser drei eheliche<br />
und zusätzlich noch ein<br />
uneheliches Kind. (s. oben)<br />
Ob da von den <strong>Rappoltsteiner</strong>n<br />
getrickst und gelogen und<br />
betrogen worden ist und das<br />
arme Hänschen nur verleumdet<br />
wurde? flz<br />
1 „Die Linie Habsburg-Laufenburg“ in „Historisches Lexikon der Schweiz [elektronische Publikation HLS]“ www.snl.ch/dhs/externe/index.html<br />
2 P. Fuchs (Hrsg.) <strong>Chronik</strong> zur Geschichte der Stadt Köln, Band 2, Köln 1991<br />
3 K.J.Glatz, „Geschichte der Landgrafen von Lupfen-Stühlingen“, Baar 1870 und ders. (Hrsg) „Regesten zur Geschichte des Grafen<br />
Hans I. von Lupfen“ etc., Rottweil 1873<br />
Köln und Rappoltstein: Natürlich, werdet Ihr sagen. Köln wurde 1919 unsere zweite Heimat. Aber<br />
dass es ‘Verbindungen’ zwischen dem Adelsgeschlecht der Herren zu Rappoltstein und Köln gegeben<br />
hat, die ins 14. Jahrhundert zurückreichen, das wird auch unseren Elsässer Bundesbrüdern,<br />
als Sie sich bei der Suche nach einem Namen für unsere Korporation für „Rappoltstein“ entschieden,<br />
kaum bewusst gewesen sein.<br />
Es blieb unserem Bbr Wolfgang W. Bonn v/o Amadeo vorbehalten, diese Beziehungen zu entdecken<br />
und damit die Anregung für intensive Recherchen zu liefern.<br />
So entstand die kleine Artikel-Reihe „Köln-<strong>Rappoltsteiner</strong> Schnittstellen“, deren erster Teil sich<br />
der Beziehung unserer Herzlaude zum Kölner Erzbischof Friedrich III. im Ausgang des 14.<br />
Jahrhunderts widmet: „Herzlaude von Groß-Rappoltstein und ein Kölner Erzbischof“<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
45
Aus der neuen Reihe: Köln-<strong>Rappoltsteiner</strong> Schnittstellen<br />
Herzlaude, unsere Trinkspruch-<br />
Protagonistin, ist keine Fiktion! 1<br />
Was aber hat sie mit Köln zu<br />
tun? Nun, mit Köln weniger,<br />
umso mehr aber mit<br />
Friedrich III. von<br />
Saarwerden 2 Erzbischof<br />
von Köln von<br />
1370–1414.<br />
Er war der Schwager<br />
unserer Herzlaude!<br />
Bevor wir uns nun der Frage<br />
zuwenden, wie Herzlaude Aufnahme<br />
in die Annalen der Stadt<br />
Köln fand, einige Daten zu<br />
Friedrich III. von Saarwerden:<br />
FRIEDRICH wird als zweites<br />
Kind des Grafen Johann II von<br />
Saarwerden und der Clara von<br />
Vinstingen-Brackenkopf 1348<br />
geboren. Obwohl er der älteste<br />
Sohn ist, wird sein zehn Jahre<br />
jüngerer Bruder Heinrich Erbe<br />
der Grafschaft.<br />
Die Eltern haben beschlossen,<br />
dass Friedrich Geistlicher werden<br />
soll, da man wohl mit einer<br />
steilen Karriere durch die Protektion<br />
seines Onkels Kuno von<br />
Falkenstein rechnet. Kuno ist<br />
seit 1362 Erzbischof von Trier. 3<br />
Also geht Friedrich zum Studium<br />
des Kanonischen Rechts nach<br />
Bologna. Und tatsächlich: bereits<br />
1368, als er gerade 20 Jahre<br />
alt ist, wird er vom Kölner<br />
Domkapitel zum Erzbischof<br />
gewählt. Seine Wahl wird am<br />
13.11.1370 von Papst Urban<br />
bestätigt.<br />
Friedrich reist 1370 von<br />
Bologna aus an die Kurie nach<br />
Herzlaude von Groß-Rappoltstein<br />
und ein Kölner Erzbischof<br />
Avignon, wo er im Dezember<br />
1370 die Bischofsweihe erhält<br />
(bis dahin besitzt er nur die zum<br />
Subdiakon). Am 13. November<br />
1370 spricht der Papst die<br />
Ernennung Friedrich von Saarwerden<br />
zum Erzbischof von Köln<br />
aus. (Finanzielle Motive scheinen<br />
hier eine erhebliche Rolle<br />
gespielt zu haben, denn neben<br />
der von jedem neu ernannten<br />
Bischof zu leistenden Zahlung<br />
von rund 11200 Gulden verpflichtet<br />
sich Friedrich, noch<br />
ca. 1200 Gulden zusätzlich zu<br />
zahlen.) Bis Februar 1371 hält<br />
sich Friedrich noch in Avignon<br />
auf, bevor er nach Köln aufbricht.<br />
Dort hält er am 21.6.1371 seinen<br />
Einzug.<br />
Die Schilderung seines weiteren<br />
Lebensweges können wir an<br />
dieser Stelle unterlassen. Sie<br />
ist umfassend dokumentiert. 4<br />
Als entscheidende Daten seiner<br />
Regentschaft sollen trotzdem<br />
hier erwähnt werden 5 :<br />
• Im rheinischen Schisma steht<br />
er zusammen mit den Erzbischöfen<br />
von Mainz und Trier<br />
treu an der Seite von Papst<br />
Urban VI.<br />
• 1371 hat der Rat der Stadt<br />
Köln auf seine Bitten die Juden<br />
wieder in Köln zugelassen<br />
• 1371 erlässt er für den gesamten<br />
Klerus der Erzdiözese<br />
umfangreiche Statuten gegen<br />
die eingerissenen Mißstände,<br />
besonders bei Ordensleuten<br />
• 1372 bestellt Kaiser Karl IV.<br />
den 24jährigen zum Reichsvikar,<br />
wird er vom Kaiser mit<br />
dem Herzogtum Westfalen<br />
belehnt, erhält das Münzrecht<br />
für Köln und nimmt die<br />
in Köln lebenden Juden für<br />
zehn Jahre in seinen Schutz<br />
• 1388 wird unter ihm mit<br />
Genehmigung Urbans VI.<br />
(21.5.1388) die Universität<br />
Köln am 1.1.1389 feierlich<br />
eröffnet<br />
• Er ist der Erbauer der Zollfestung<br />
Zons 6<br />
• Die Stadtumwehrung von<br />
Zülpich stammt in ihrer heutigen<br />
Form aus der Zeit seiner<br />
Regentschaft<br />
Das Hochgrab Friedrichs III. im<br />
befindet sich im Chor des<br />
Hohen Doms links neben der<br />
Marienkapelle mit dem Lochner-<br />
Altar. Eine ausführliche Beschreibung<br />
des Hochgrabes findet<br />
sich im Kölner Domblatt 7<br />
von 1993.<br />
Soviel zu Friedrich III., aus dessen<br />
Lebenslauf 8 für uns das<br />
Jahr 1397 wichtig ist:<br />
46 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Und das bringt uns zu Herzlaude<br />
und ihre Beziehung zu ihm:<br />
Nach erheblichen Querelen mit<br />
den Habsburg-Laufenburgern,<br />
die im Bruch der Eheverabredung<br />
mit Johannes IV. von<br />
Habsburg-Laufenburg ihren<br />
Höhepunkt findet, heiratet<br />
Herzlaude 1373 den Grafen<br />
Heinrich III. von Saarwerden, den<br />
älteren Bruder Friedrichs III. 9<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Am 4.7.1378 beurkundet<br />
Heinrich, dass er seiner Gattin<br />
Herzlaude seine halbe Grafschaft<br />
zum Witthum gesetzt hat.<br />
Bruno I., Onkel der Herzlaude,<br />
beurkundet im Gegenzug, dass<br />
er von Vater Johann und Sohn<br />
Heinrich und dessen Vater Graf<br />
Johann 12000 Gulden erhalten<br />
und gegen diese Pfandsumme<br />
seiner Nichte Herzlaude ihr<br />
Erbe, nämlich die Ulrichsburg,<br />
Burg Hohenack und die beiden<br />
Oberen Städte u.a. ausgefolgt<br />
hat.<br />
1396 stirbt Heinrich III. von<br />
Saarwerden. „Seine Witwe überlässt<br />
ihrem Schwager (Friedrich<br />
III.) alle von ihrem Gatten<br />
hinterlassenen liegenden und<br />
fahrenden Güter, die von dem<br />
Verstorbenen dazu bestimmt<br />
sind, dessen Schulden zu<br />
bezahlen.“<br />
Friedrich III. ist nun<br />
in Nachfolge seines Bruders<br />
Graf von Saarwerden. 10<br />
Ob Friedrich und Herzlaude, die<br />
bereits 1398 den Grafen<br />
Johann von Lupfen-Stühlingen<br />
heiratet, in Kontakt geblieben<br />
sind, ist nicht bekannt.<br />
Und so kommt ‘unsere’<br />
Herzlaude in die<br />
„<strong>Chronik</strong> der Stadt Köln“.<br />
Fritz Ortwein, im Frühjahr<br />
<strong>2003</strong><br />
1 Quod erat demonstrandum in HR #66 01/2000 und Seite 45 dieser Ausgabe<br />
2 Die ehem. Grafschaft Saarwerden liegt im sog. „Krummen Elsass“ (Alsace Bossue) nordwestlich von Zabern (Unter-Elsaß), heute<br />
Saverne (Dept. Bas-Rhin)<br />
3 zu Kunos Lebenslauf siehe Website Bautz: Biographisch-Bibliographisches Lexikon<br />
4 J. Feckler „Friedrich von Saarwerden, Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen“, 1880 · Hrsg. Gesellschaft für Rheinische<br />
Geschichtskunde, bearb. N. Andernach „Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter“ Friedrich von Saarwerden 1370-<br />
1414, 5 Bände, 1981-1995 - sowie die Website der Kultur- & Heimatfreunde Stadt Zons e.V.<br />
5 Handbuch des Erzbistums Köln, 26. Ausgabe, Band 1, Bachem, Köln: im Historischen Archiv des Erzbistums Köln, Sig. Z50/26<br />
6 s. hierzu die Website der Stadt Zons e.V.<br />
7 Kölner Domblatt, Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins, 1993, Seite 63ff: M. Steinmann „Das Grabmal des Erzbischofs Friedrich<br />
von Saarwerden im Kölner Dom“<br />
8 Soll man das eigentlich erwähnen? In den „Europäischen Stammtafeln“ Band XVIII, Tafel 155 ist die Stammfolge SAARWERDEN<br />
aufgeführt. Zu Erzbischof Friedrich III. finden sich folgende Angaben: * 1348, imm. 1368-70 Bologna, 1373 Reichsverweser,<br />
1397-1414 Graf von Saarwerden, 1364 Domcantor, 1368 Dompförtner in Straßburg, Domherr und Propst an St. Maria ad Gradus<br />
in Köln, 1370 Subdiakon, 1372-1413 Domherr in Trier, 1386- 95 Domcustos in Basel, † 9.4.1414 in Poppelsdorf ‘am Steinleiden’,<br />
begraben im Dom zu Köln So weit, so gut. Aber jetzt: Aus der Verbindung mit einer Nonne (OSB) [sic!]:<br />
1. Heinrich von Saarwerden; erw. Pistoia 13.9.1409 „Dispens super defectus natalem“<br />
2. Johann von Saarwerden; erw. 1406 Canonicus an St. Cassius zu Bonn, 1421 Priester zu Hennef<br />
3. Nikolaus von Saarwerden, erw. 1398<br />
4. Friedrich von Saarwerden, erw. 1412-17 Kurkölnischer Amtmann zu Arnsberg, 1421/57 Amtmann zu Andernach, verh. vor<br />
15.5.1391 mit Gertrud, Tochter von Philipp Croengiin, Bürger zu Andernach<br />
Zusatz: Ende der männlichen Linie Saarwerden<br />
9 s. hierzu HR Nr. 66, 01/2001<br />
10 Beurkundung vom 4.11.1397: „Wir Friedrich von Gottz gnaden der heiliger kirchen zu Colne ertzebuschof, des heiligen Roemschen<br />
Roichs in Italien ertzecanceller, hertzouge von Westfalen ... vnd die edel vnser liebe swester Hertzelaude grafinne zu Sarwerde,<br />
frawe zu Rapoltzstein vnd zu Hoenacg, nach dode des eideln vnsres lieben bruders Heinrich grauen zu Sarwerden, herren zu<br />
Rapoltzstein vnd zu Hoenacg…“ s. auch P. Fuchs (Hrsg.) „<strong>Chronik</strong> zur Geschichte der Stadt Köln“, Band 2, Seite 12<br />
Es ist eine Fehlinterpretation, wenn hieraus geschlossen wird, dass damit Friedrich auch Herr von Rappoltstein geworden sei. Bei<br />
den Hinterlassenschaften Heinrichs III. an seinen Bruder handelt es sich nur um die „von ihrem Gatten hinterlassenen … Güter“.<br />
Da Herzlaude auch während ihrer Ehe mit Heinrich III. nie die <strong>Rappoltsteiner</strong> Besitzungen an ihren Ehemann übertragen hatte,<br />
waren diese auch nicht Bestandteil des Erbes Heinrichs III. Dieser Sachverhalt wird bestätigt durch K.J. Glatz „Geschichte der<br />
Landgrafen von Lupfen-Stühlingen“, Baar 1870, Seite 48, wo es heißt: „Im Jahre 1398 ehelichte Hans (von Lupfen) die Tochter des<br />
Grafen Ulrich von Rappolstein-Hohenack… , Herzlanda. Als einziges Kind ihrer Aeltern vermachte diese ihrem Gatten, Hans I.,<br />
testamentarisch das ganze Erbe aller ihr zustehenden rappoltsteinischen Besitzungen und Güter<br />
47
2004 wird Freiburg im Breisgau der Treffpunkt für das Eckart-Traditionstreffen sein. Unsere BbrBbr<br />
Karl Welter und Hans-Dieter Weber v/o Nuschel haben sich bereit erklärt, Planung und Durchführung<br />
zu übernehmen. Ob die beiden wissen, dass dies hier existiert?<br />
Ein <strong>Rappoltsteiner</strong> Fenster<br />
im Hochchor des Freiburger Münsters<br />
Das Fenster Nord III mit dem Maßen 205 x 326 cm, geteilt in vier Bahnen zu 205 x 70 cm und vier<br />
Ebenen, ist eine Stiftung der Herren zu Rappoltstein. Schöpfer des Fensters war Hans von Ropstein.<br />
Eingesetzt wurde es Fronleichnam 1512. Die Hochchorweihe erfolgte 1513.<br />
Fenster Hl. Bruno (IIIa) Hl. Margaretha (IIIb) Hl. Wilhelm (IIIc) Hl. Maximin (IIId)<br />
Inschrift Brun h zu Ropolste Marged gbor grefin Wilhel h zu Ropolste Sina sih zu Rappolste<br />
zu hoeack u gerolzeck vo zweien bruicke Latvogt i Elsas 1512 zu hoeack u gerolzek<br />
Feld r/u Rappoltstein Geroldseck Geroldseck Geroldseck<br />
Feld r/o Geroldseck Zweibrücken-Bitsch Rappoltstein Rappoltstein<br />
Feld l/o Rappoltstein Geroldseck Hohenack Geroldseck<br />
Feld l/u Geroldseck Zweibrücken-Bitsch Rappoltstein Rappoltstein<br />
begleitende zwei gekreuzte Kreuz, Rad, Schwert<br />
Symbole<br />
Wappen<br />
Pilgerstäbe Hund, Pilgerstab und<br />
Muschel<br />
Wappenfelder<br />
Rappoltstein<br />
drei rote Schildchen<br />
auf silbernem Grund<br />
Geroldseck<br />
goldbekrönter, aufrecht<br />
schreitender<br />
roter Löwe mit<br />
Doppelschweif<br />
auf silbernem Grund<br />
mit blauen, schräg<br />
verstutzen<br />
Schindeln belegt<br />
Hohenack<br />
drei goldbekrönte<br />
schwarze Greifenköpfe<br />
(2-1) auf<br />
silbernem Grund<br />
Zweibrücken-Bitsch<br />
unbekrönter, roter<br />
aufrecht schreitender<br />
Löwe auf goldenem<br />
Grund<br />
Jede Fensterbahn besteht aus vier Teilen. Die unterste und die dritte Ebene bestehen aus Milchglas.<br />
Im oberen Teil sind Namenspatrone der vier Stifter, die HlHl. Bruno, Margaretha, Wilhelmus und<br />
Maximin dargestellt, die Kopfleisten darüber tragen die Namen der Heiligen. Die gemeinsame<br />
Fußleiste trägt die Inschrift "Anno domini. Mo Vc und XII uff. corp. X Pl do wardt disse venster alle.<br />
hat. gemacht meister Hans. von Ropstein. der glasser"<br />
In der zweiten Ebene von unten stehen die Wappen der vier Stifter. Die rechteckigen Wappenfelder<br />
stehen auf Rasen vor hellblauem (Bahn 1, 2, 4) bzw. dunkelblauem (Bahn 3) Hintergrund.<br />
48 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Die Stifter<br />
Bruno II., Herr zu Rappoltstein und Hohenack, Herr zu Geroldseck am Wasichin 1469 – 1513<br />
(gemeinsam mit Wilhelm I., Wilhelm II. und Maximin Smassmann II.); * ca. 1453, † 12.3.1513; eheund<br />
kinderlos; Vetter von Wilhelm II.; Neffe von Maximin Smassmann II. (Bahn IIIa)<br />
Margaretha, Gräfin von Zweibrücken-Bitsch Tochter von Simon VII. Graf von Zweibrücken-Bitsch;<br />
* um 1470, † 17.5.1505; ∞ am 20.2.1490 mit Wilhelm II. (s. dort) (Bahn IIIb)<br />
Wilhelm II., Herr zu Rappoltstein und Hohenack, Herr zu Geroldseck am Wasichin 1507– 1547<br />
(gemeinsam mit Smassmann II. und Bruno II.)* 22.8.1468, † 7.10.1547; ∞ am 20.2.1490 mit<br />
Margarethe Gräfin von Zweibrücken-Bitsch; Vetter von Bruno II., Neffe von Maximin Smassmann II. (Bahn IIIc)<br />
Maximin Smassmann II., Herr zu Rappoltstein und Hohenack 1456 – 1517 (gemeinsam mit Wilhelm I.,<br />
Bruno II. und Wilhelm II.) und Herr zu Geroldseck am Wasichin 1484 – 1517 (gemeinsam mit Wilhelm I.,<br />
Bruno II. und Wilhelm II.); * um 1437; † 31.8.1517; ehe- und kinderlos; Onkel von Bruno II. und<br />
Wilhelm II. (Bahn IIId)<br />
Ich danke Herrn Dr. Scholz von Corpus Vitrearum in Freiburg für die umfangreichen Informationen<br />
und die Überlassung der Wappenkopien. Die Beschreibung der Wappen ist entnommen: C. Hermans<br />
„Die Glasgemälde des Freiburger Münsterchores und ihr Meister Hans von Ropstein“, maschinenschriftliche<br />
Dissertation, Freiburg 1953<br />
Deutung:<br />
Pilgerstäbe und Muschel = St. Jacobs-Bruderschaft, Kreuz = Ritteroden vom Hl. Grab, Rad =<br />
Katharinenorden, Schwert = Orden des Hl. Salvator, Hund = Orden vom Leithund(?); aus C. Hermans a.a.O.<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Reaktionen auf die letzte HR<br />
Fritz Ortwein<br />
Wissen solltet Ihr’s schon. Kommentieren möchte ich’s nicht. Jammern auch nicht. Schließlich habe<br />
ich sechs Jahre HR-Redaktions-Erfahrung. Traurig ist’s trotzdem. Und unnötig Arbeit macht’s auch.<br />
Aufruf, Angebot, Umfrage<br />
Spendenaktion Dusenbach<br />
Mitgliedschaft<br />
Historische Gesellschaft<br />
Fragebogen zum neuen<br />
Mitgliederverzeichnis<br />
Kaufangebot Köln-Buch<br />
von Bbr W. W. Bonn<br />
Bitte um Fotos<br />
vom Eck-Traditionstreffen<br />
Angebot Kölsch-Gläser<br />
mit Wappen<br />
Suche nach Büroraum<br />
für unser Archiv<br />
Meinungsumfrage<br />
„Der“ oder „Die“ Rappoltstein<br />
unterstützt durch<br />
3 Berichte auf elf Seiten,<br />
Überweisungsträger<br />
2seitiger Bericht, Prospekt,<br />
Anmeldeformular<br />
individuell<br />
vorbereiteter Fragebogen<br />
Rezension<br />
1/4seitiger Hinweis<br />
Abbildung<br />
1/4seitiger Hinweis<br />
1/4seitiger Hinweis<br />
Stand am<br />
30.9.<br />
20.7.<br />
30.9.<br />
31.9.<br />
31.7.<br />
30.9.<br />
30.9.<br />
30.9.<br />
Rückläufe<br />
von 476<br />
20<br />
0<br />
190<br />
0<br />
2/70<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Prozentanteil<br />
4,2%<br />
0,0%<br />
39,9%<br />
0,0%<br />
3,0%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
49
Das 3. <strong>Rappoltsteiner</strong> Golfturnier<br />
fand am Freitag bis Samstag,<br />
den 18. und 19. Juli <strong>2003</strong> bei<br />
außerordentlich schönem, ja<br />
heißem Wetter auf dem Golf &<br />
Country Club Velderhof in<br />
Pulheim - Stommerlerbusch statt.<br />
Am Freitag um 13.00 Uhr war<br />
das Eintreffen und die Begrüßung<br />
der Teilnehmer aus ganz<br />
Nordrhein-Westfalen durch die<br />
Organisatoren dieser Veranstaltung:<br />
Gertrude und Achim<br />
Schwecht sowie Dagmar und<br />
Bernard Liening. Leider waren<br />
unsere Oldenburger Bundesbrüder<br />
und Golffreunde verhindert.<br />
Dennoch erprobten<br />
etwa 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
den ihnen bis<br />
dahin unbekannten Golfkurs<br />
auf dem Velderhof, um sich die<br />
Besonderheiten und Tücken<br />
dieses Platzes für das eigentliche<br />
Turnier am Sonntagmorgen<br />
einzuprägen. Wegen der mehrwöchigen<br />
Trockenheit boten die<br />
Fairways mit ihrer braunen<br />
Farbe ein oft trauriges Bild. Die<br />
Tees und Greens präsentierten<br />
sich dagegen in einem ausge-<br />
Heißes Golfturnier<br />
auf dem Golf & Country Club Velderhof<br />
zeichnet präparierten Zustand,<br />
so dass sich alle für das<br />
Turnier am Samstag Großes<br />
vorgenommen hatten.<br />
Am Abend trafen wir uns bei<br />
herrlichem Sonnenschein und<br />
angenehmen Temperaturen.<br />
Bis in<br />
die tiefen Abendstunden<br />
genossen<br />
wir auf der Terrasse<br />
des Clubhauses<br />
den Grillabend. Das<br />
10-Liter-Fässchen<br />
Kölsch sorgte für<br />
die notwendige<br />
flüssige Nahrung.<br />
Der phantastische<br />
Sonnenuntergang<br />
und viel Golferlatein ließ die<br />
Zeit (zu) schnell vergehen.<br />
Nicht eingeplant war eine plötzliche<br />
Abkühlung von Bbr Dr.<br />
Wolfgang Deppe durch eine<br />
Bierdusche – einzig seine brennende<br />
Pfeife blieb unbenetzt.<br />
Kein Wunder, dass alle ihren<br />
Spaß hatten!<br />
Am Samstag starteten die<br />
Golfer-Flights um 11.00 Uhr zu<br />
ihrer Turnierrunde. Durch die<br />
doch ärgerlichen<br />
kurzfristigen Absagen<br />
einiger Bundesbrüder<br />
mussten leider<br />
bis zuletzt<br />
Änderungen in der<br />
Zusammensetzung<br />
der Flights vorgenommen<br />
werden.<br />
Doch dann ging es<br />
bei heißen, ja<br />
drückenden 33 Grad für etwa<br />
vier bis fünf Stunden auf den<br />
sechs bis sieben Kilometer langen<br />
Golfkurs. Die Jagd nach<br />
den Stableford-Punkten nahm<br />
ihren Lauf. Einige schützten<br />
sich mit dem Regenschirm vor<br />
den Sonnenstrahlen. Unentwegt<br />
sah man Bundesbrüder in den<br />
Roughs herumsuchen. Wonach<br />
sie suchten und was sie dort<br />
fanden, blieb letztlich ihr<br />
Geheimnis...<br />
Von 12 – 14 Uhr fand gleichzeitig<br />
ein Golfschnupperkurs statt,<br />
am dem ca. 8 Personen (Aktive,<br />
Alte Herren, aber auch Damen)<br />
teilnahmen. Schade nur, dass<br />
diese mit den aktiven Golfern,<br />
die sich ja auf ihrer Turnierrunde<br />
befanden, nicht zusammentreffen<br />
konnten.<br />
Abends fand im Innenhof des<br />
Hotel Ascari in Pulheim bei<br />
ebenfalls warmem, ja schwülem<br />
Wetter ein schönes Abendessen<br />
statt. In der Siegerehrung<br />
konnte Achim Schwecht<br />
als Turnierleiter bei den Damen<br />
Hadmud Haase und bei den<br />
Herren Bbr Wolfgang Blum als<br />
50 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Brutto-Sieger auszeichnen. Die<br />
Netto-Sieger stammten beide aus<br />
derselben Familie: Anne Deppe<br />
bei den Damen und ihr Ehemann<br />
Bbr Dr. Wolfgang Deppe<br />
bei den Herren. Allen unseren<br />
herzlichen Glückwunsch!<br />
Auch an diesem Abend bekamen<br />
zwei aus unserer Runde<br />
unbeabsichtigt eine kalte Bierdusche:<br />
Hadmud Hase und<br />
Silvius Moll. Ein anschließendes<br />
Die Teilnehmerliste:<br />
Blum, Hilke<br />
Blum, Wolfgang<br />
Deppe, Anne<br />
Deppe, Wolfgang Dr.<br />
Haase, Hadmud-Kristina<br />
Lampe, Claus<br />
26. Juli <strong>2003</strong><br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Präsent des Hauses Hotel Ascari<br />
machte jedoch (fast) alles wieder<br />
gut.<br />
Es war ein gelungenes Golfwochenende<br />
in Pulheim auf<br />
dem Velderhof. Das haben alle<br />
Beteiligten bestätigt. Auch der<br />
Spaß kam bei aller notwendigen<br />
Konzentration nicht zu kurz.<br />
Wer auch nur einmal gesehen<br />
hat, mit welcher Leichtigkeit<br />
und Lockerheit Bbr Prof. Dr.<br />
Liening, Dagmar<br />
Liening, Bernard<br />
Moll, Silvius<br />
Reermann, Marie-Luise<br />
Reermann, Jost<br />
Schimana, Hedi<br />
Rudi Schimana mit nur drei<br />
Schlägern und einem Putter im<br />
Golfbag - beflügelt durch die<br />
Gesellschaft zweier jüngerer<br />
Damen in seinem Flight - den<br />
kleinen weißen Golfball mit<br />
einem perfekten Golfschwung<br />
von Punkt A nach B bewegt,<br />
versteht, wieviel Spass Golfspielen<br />
machen kann............!<br />
B. Liening, Philxxx<br />
Schimana, Rudi Prof. Dr.<br />
Schwecht, Gertrude<br />
Schwecht, Achim<br />
Vaterrodt, Edith<br />
Vaterrodt, Klaus Dr.<br />
Zaum, Stephan Dr.<br />
Rappoltstein(er) in der Presse und im WWW<br />
Bbr Peter Söhngen wiedergewählt<br />
Der Neußer Stadtrat hat den Dienstvertrag mit dem Ersten<br />
Beigeordneten, unserem Bbr Peter Söhngen, zum zweiten Mal<br />
für weitere acht Jahre verlängert. Er erhielt 41 von 55 Stimmen!<br />
18. Mai <strong>2003</strong><br />
Bbr Erich Stoffers will nicht nach Europa<br />
In einem Leserbrief beklagt sich Bbr Erich Stoffers: „Ihre Liste<br />
möglicher Kandidaten für das Europäische Parlament ruft prompt wieder<br />
den Eindruck hervor, dass unsere Parteien darin wie gewohnt nur eine<br />
Versorgungseinrichtung für abgehalfterte politische Zugpferde sehen.<br />
Hoch lebe die Parole: „Hast Du einen Opa, so schick ihn nach Europa!“<br />
Und damit will man uns für die Europawahl 2004 motivieren?<br />
51
Wer sagt’s denn, dass die Kölner Lokalpresse über den CV<br />
– wenn überhaupt – nur hämisch berichtet?<br />
Anlässlich des 90. Stiftungsfestes der KDStV Rheinland im Juni dieses Jahres<br />
haben beide Kölner Abonnement-Zeitungen, die KR sogar mit Foto des<br />
Festredners Steffen Heitmann berichtet. Der KStA im Stil der Feuerzangenbowle<br />
„Stellen wir uns mal ganz dumm“ (aber immerhin), die Rundschau dagegen<br />
wohlwollend. Wer sagt’s denn?<br />
14. März, 15. März, 1. April <strong>2003</strong><br />
Als Anwalt war Dresse hoch angesehen – Kriminelle Karriere begann in<br />
Aachen – Wilhelm Dresse als „Grieche“ in Chemnitz verhaftet – Falle<br />
schnappte zu – Ende des Krimis<br />
Das waren die Aufmacher im Lokalteil der Aachener Nachrichten. Die Story<br />
ist so fantastisch, dermaßen grotesk und unglaublich, dass man nicht<br />
annehmen sollte, es handele sich um einen ehemaligen Bundesbruder:<br />
Wilhelm Dresse, rez. 20.06.1954, Eck-xx<br />
Für die Zeitungsartikel bedanke ich mich bei Bbr Georg Schumacher aus<br />
Aachen, der an demselben Tag wie Wilhelm Dresse rezipiert wurde. Mehr gibt’s hier nicht. Die HR<br />
ist schließlich kein Boulevardblatt. Wenn aber jemand mehr wissen möchte, insgesamt fünf Kopien<br />
von Zeitungsartikeln gibt es bei mir gegen eine Spende von € 25,00 an die Fuxenkasse.<br />
Bbr Walter Meyer, Präsident<br />
Vorstand des Schützenverein Lohne e.V. von 1608<br />
• Mitglied des Schützenvereins-Lohne seit 1973<br />
• Mitglied in der 11.Kompanie I.Zug „Keet Alt“<br />
• Präsident seit 2001<br />
• Lohner Schützenkönig 1987/88<br />
http://www.schuetzenverein-lohne.de/index.php?seite=inhalt/vorstand.htm<br />
Bbr Kajo Schommer<br />
Honorarprofessor an der Chemnitzer Universität<br />
Ehemaliger Wirtschaftsminister wechselt in den Hörsaal<br />
Am 27.06.2002 erfolgte die Bestellung von Dr. Kajo Schommer zum<br />
Honorarprofessor für „Gründungsmanagement“ an der TU Chemnitz<br />
Kajos Einführungs-Vortrag: „Unternehmer/Unternehmertum in der<br />
Wissensgesellschaft“<br />
Die <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> gratuliert Dir herzlich, leider mit Verspätung<br />
http://www.tu-chemnitz.de/spektrum/02-3/seiten/seite29.htm<br />
52 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
Bbr Georg Herwegh<br />
Mitglied des Ethikrates der Stadt Köln<br />
Aus der Ratssitzung vom 26.09.2002:<br />
Der Ehrenrat der Stadt Köln soll mit der notwendigen Distanz zur Arbeit des<br />
Rates bei Verstößen gegen die Gemeindeordnung und den Ehrenkodex zur<br />
Aufklärung beitragen. Der Ehrenrat wird anstelle der alleinigen Vorentscheidung<br />
des Oberbürgermeisters und vor der abschließenden Entscheidung des<br />
Rates eingeschaltet. Der Rat der Stadt Köln seine Hauptsatzung entsprechend<br />
geändert und für die laufende Wahlperiode den Ehrenrat gewählt.<br />
Den Vorsitz des Ehrenrates hat OB Fritz Schramma inne.<br />
Weitere Mitglieder ist neben je zwei Vertretern der vier Ratsfraktionen die nicht dem Rat Prof. Dr.<br />
Tassilo Küpper (Hs) (Rektor der Universität zu Köln), Dr. Christiane Woopen (Institut für Geschichte<br />
und Ethik der Medizin, Universität zu Köln), Prof. Dr. Fritz W. Scharpf (Direktor des Max-Planck-<br />
Instituts für Gesellschaftsforschung) und Dr. Alarich Richter (Präsident des Landgerichts Köln). Als<br />
persönliche Vertreter wurden benannt Pfarrer Franz Meurer,<br />
Georg Herwegh (Rap) (Sprecher der Seniorenvertretung der Stadt Köln), Prof. Dr. Susanne Walther<br />
(Lehrstuhl für Straf- und Strafprozessrecht) und Prof. Dr. Franz Müller-Heuser (Präsident des<br />
deutschen Musikrates) benannt.<br />
http://www.stadt-koeln.de/ratderstadt/ehrenrat/<br />
Bbr Reiner Güntzer<br />
Zum Geburtstag der Abschied in den Ruhestand<br />
Die „Stiftung Stadtmuseum Berlin“ legte die Feierstunde zur Verabschiedung<br />
ihres Direktors Reiner Güntzer auf dessen 65. Geburtstag. Gestern wurde<br />
der Jubilar im Märkischen Museum mit einem Empfang in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Kultursenator Thomas Flierl lobte den gelernten Juristen für<br />
sein Engagement in den beiden stadthistorischen Museen<br />
und für die Gründung der „Stiftung Stadtmuseum Berlin“<br />
Bbr Prof. Reiner Güntzer v/o Mecki war seit 1995 Generaldirektor der Stiftung<br />
Stadtmuseum Berlin - Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins<br />
(Anm.: Mecki hat uns ein Exemplar der Festschrift anlässlich seiner Verabschiedung überlassen.<br />
Vielen Dank! Hoffentlich sehen wir Dich bald einmal wieder. Ist schon so lange her! Zum 100sten?<br />
Nicht Deinem, Rappoltsteins!<br />
http://www.welt.de/data/<strong>2003</strong>/07/11/132393.html?search=g%FCntzer&searchHILI=1<br />
Bbr Erich Stoffers<br />
im Katholikenausschuss des Bistums Hildesheim<br />
Dem Landeskatholikenausschuss werden nach dem Willen der Mitglieder<br />
künftig Gudrun Book-Schönau, Hans-Joachim Chodinski (Dekanat Göttingen),<br />
Dr. Christiane Geisthardt (Verein katholischer deutscher Lehrerinnen) und<br />
Prof. Dr. Erich Stoffers (berufenes Mitglied) angehören.<br />
http://www.bistum-hildesheim.de/nachrichtenarchiv/<strong>2003</strong>-05-14.html<br />
Bbr Erich Stoffers<br />
in den Diözesanrat berufen<br />
Der Bischof von Hildesheim Dr. Josef Homeyer, hat Bbr Prof. Dr. Erich Stoffers in den Diözesanrat berufen.<br />
(Anm.: Ich glaube, wenn ich noch ein bisschen im Internet stöbere, finde ich soviel Material über<br />
Dich, dass ich damit die nächste <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong> füllen knn. Châpeau, lieber Erich!)<br />
http://www.kiz-online.de/Engagiert/engagiert_08_03.pdf<br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
53
Nun gratuliert mal schön Euren Bundesbrüdern<br />
zum Geburtstag<br />
Es feiern ihren Geburtstag zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 2004:<br />
den 93. Grosche, Friedrich Matthias Juni, 12.<br />
den 91. Christmann, Theo Mai, 08.<br />
den 83. Schöllgen, Herbert Mai, 16.<br />
den 82. Roxlau, Franz Juni, 19.<br />
den 81. Scharfenberger, Carl Januar, 08.<br />
John, Ernst Oskar Februar, 05.<br />
den 80. Kleinebrinker, Heinrich März, 17.<br />
Kremp, Günter Mai, 13.<br />
Holtmann, Heinrich Mai, 14.<br />
den 79. Hegge, Ignaz März, 15.<br />
Hockstein-Rasch, Alfred Juni, 03.<br />
Dribusch, Franz Juni, 27.<br />
den 78. Bachem, Eberhard Juni, 30.<br />
den 77. Schneider, Josef Januar, 07.<br />
Lenz, Wolfgang Januar, 12.<br />
Junker, Karl-Hugo Januar, 28.<br />
Guhl, Adolf März, 31.<br />
Esleben, Leo April, 07.<br />
den 76. Heimerzheim, Elmar Januar, 27.<br />
Schmitz, Günter Februar, 02.<br />
Zimmermann, Gerhard März, 18.<br />
Schützdeller, Jürgen Juni, 10.<br />
den 75. Criqui, Joseph G. Januar, 07.<br />
Dethier, Alfons Januar, 14.<br />
Sinnwell, Erwin März, 17.<br />
Wingerter, Klaus-Friedrich März, 26.<br />
Koch, Ludwig März, 30.<br />
Hack, Otto-Manfred April, 02.<br />
Stock, Dieter April, 26.<br />
Schmitt, Wiljo Mai, 20.<br />
Zimmermann, Günther Juni, 02.<br />
den 74. Herzig, Arthur Januar, 28.<br />
Uhl, Hans-Joachim Februar, 22.<br />
Geisbüsch, Hans Georg März, 10.<br />
Gazon, Manfred Mai, 29.<br />
Rappers, Günter Juni, 10.<br />
Arns, Harald Juni, 29.<br />
den 73. Mauel, Ludwig Februar, 01.<br />
Schimana, Rudolf Februar, 10.<br />
Lucas, Werner März, 19.<br />
Muhr, Johannes April, 21.<br />
Tillmann, Helmut April, 24.<br />
Altenburger, Kurt Juni, 11.<br />
den 72. Buchmüller, Gottfried Februar, 01.<br />
Schlaghecken, Armin Februar, 07.<br />
Wachtel, Gerhard Februar, 24.<br />
Münchhalfen, Wilhelm März, 09.<br />
Schröder, Johannes März, 15.<br />
Ullendahl, Heinz April, 20.<br />
Nettesheim, Horst-Eugen April, 20.<br />
Bausinger, Willy April, 23.<br />
Weber, Hans-Dieter Juni, 28.<br />
den 71. Singelnstein, Heinz Februar, 23.<br />
Eich, Josef Mai, 02.<br />
Jansen, Hans-Dieter Mai, 13.<br />
Bartels, Bernt Mai, 26.<br />
den 70. Welter, Karl Januar, 07.<br />
Schumacher, Georg Februar, 06.<br />
Hüppeler, Helmut März, 14.<br />
Schmidt, Norbert März, 29.<br />
Knoop, Bert Mai, 06.<br />
Lux, Heinz Mai, 27.<br />
Remmers, Alarich Juni, 07.<br />
Ising, P. Siegbert Juni, 19.<br />
den 65. Claesges, Johann Michael Januar, 24.<br />
Oedekoven, Peter Februar, 02.<br />
Kroschewski, Georg März, 30.<br />
Küsters, Heinz April, 30.<br />
Ständer-Südkamp, Hans Juni, 24.<br />
Reermann, Jost Juni, 29.<br />
den 60. Holtermann, Carl April, 16.<br />
den 50. Wormann, Manfred Januar, 09.<br />
Schülgen, Rudolf Januar, 27.<br />
Vogel, Detlev April, 06.<br />
Gröne, Rolf-Dieter Mai, 27.<br />
54 HR 2 /<strong>2003</strong><br />
HR 2 /<strong>2003</strong><br />
In diesem Jahr feiern ihr 100. Jubelsemester<br />
Wir gratulieren!<br />
Bartels, Bernt<br />
Braun, Florentin<br />
Herwegh, Georg<br />
Herzig, Arthur<br />
146. Semester, rez. im SS 1931<br />
Grosche, Friedrich Matthias<br />
144. Semester, rez. im SS 1932<br />
Christmann, Theo<br />
139. Semester, rez. im WS 1934/45<br />
Sammeck, Cornelius<br />
132. Semester, rez. im SS 1938<br />
Gilles, Eberhard<br />
114. Semester, rez. im SS 1947<br />
Hockstein-Rasch, Alfred<br />
Scharfenberger, Carl<br />
van Laack, Wolfgang<br />
113. Semester, rez. im WS 1947/48<br />
Bloser, Max<br />
Kremp, Günter<br />
Lenz, Wolfgang<br />
112. Semester, rez. im SS 1948<br />
Jüsten, Manfred<br />
111. Semester, rez. im WS 1948/49<br />
Arlinghaus, Arnold<br />
Bachem, Eberhard<br />
Groote, Hans<br />
Schmitz, Günter<br />
110. Semester, rez. im SS 1949<br />
John, Ernst Oskar<br />
Roxlau, Franz<br />
109. Semester, rez. im WS 1949/50<br />
Dahl, Gerd<br />
Guhl, Adolf<br />
Heimerzheim, Elmar<br />
Henneken, Theo<br />
Holtmann, Heinrich<br />
Junker, Karl-Hugo<br />
Lenz, Kurt<br />
Spiekers, Heinz<br />
Stock, Dieter<br />
Wichmann, Werner<br />
108. Semester, rez. im SS 1950<br />
Altenburger, Kurt<br />
Hahn, Bruno<br />
Hegge, Ignaz<br />
Kleinebrinker, Heinrich<br />
Schmitt, Wiljo<br />
Schmitz, Diethelm<br />
Schumacher, Franz<br />
Schützdeller, Jürgen<br />
107. Semester, rez. im WS 1950/51<br />
Freundlieb, Wilhelm<br />
Hack, Otto-Manfred<br />
Koch, Ludwig<br />
Lenné, Heinz<br />
Menken, Hans<br />
Rappers, Günter<br />
Speicher, Harry<br />
Waßmuth, Berthold<br />
106. Semester, rez. im SS 1951<br />
Conzen, Leo<br />
Dribusch, Franz<br />
Hömberg, Hubert<br />
Sinnwell, Erwin<br />
Zimmermann, Gerhard<br />
Keller, Walter<br />
Knoop, Bert<br />
Schumacher, Georg<br />
Und unseren Über-Einhundert-Semestrigen ebenso<br />
105. Semester, rez. im WS 1951/52<br />
Dohmen, Arnold<br />
Hammecke, Günter<br />
Vaterrodt, Klaus<br />
104. Semester, rez. im SS 1952<br />
Arns, Harald<br />
Buchmüller, Gottfried<br />
Diwersy, Alfred<br />
Gazon, Manfred<br />
Heimerzheim, Friedhelm<br />
Muhr, Johannes<br />
Tillmann, Helmut<br />
103. Semester, rez. im WS 1952/53<br />
Assmann, Georg<br />
Dethier, Alfons<br />
Nettesheim, Horst-Eugen<br />
Schröder, Johannes<br />
102 Semester, rez. im SS 1953<br />
Giertz, Hubert<br />
Linden, Gerhard S.<br />
Mauel, Ludwig<br />
Schlaghecken, Armin<br />
Uhl, Hans-Joachim<br />
Zimmermann, Günther<br />
101. Semester, rez. im WS 1953/54<br />
Bausinger, Willy<br />
Forsch, Paul<br />
Hahn, Georg<br />
Kelkel, Reinhard<br />
Lucas, Werner<br />
Münchhalfen, Wilhelm<br />
Wachtel, Gerhard<br />
55
Altherrenvorstand Rappoltstein-Eckart<br />
PhilX<br />
Dr. Gerd Wichelmann<br />
Steinergasse 54 · 53347 Alfter<br />
Telefon 0 22 22 - 42 60<br />
Telefax 02 21- 92 90 79<br />
eMail: salix1498@t-online.de<br />
PhilXX<br />
Detlef Baumann<br />
Lehmbacher Weg 77 · 51109 Köln<br />
Telefon 02 21- 8 90 80 11<br />
Telefax 02 21- 8 90 55 90<br />
eMail: info@baumann.de<br />
Aktive Chargen WS <strong>2003</strong><br />
Senior (X)<br />
Marcus Th. Schauerte (stud. reg. wiss.)<br />
Karl-Schwering-Platz 2 · 50931 Köln<br />
Telefon 0177- 7 79 58 77<br />
eMail senior@rappoltstein.de<br />
Fuxmajor (FM)<br />
Lars Krömeke (Studienreferendar)<br />
Ritterstraße 59 · 50670 Köln<br />
Telefon 02 21- 1 39 14 82<br />
eMail fuxmajor@rappoltstein.de<br />
Consenior (XX)<br />
Martin Joh. Bierbaum (Rechtsreferendar)<br />
Am Lindchen 41 · 50226 Frechen<br />
Telefon 0 22 34 - 5 65 06<br />
Mobil 0173-4176112<br />
eMail consenior@rappoltstein.de<br />
Vorstand des Hausvereins Giersberg e.V.<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Bernhard Schemann (Studiendirektor)<br />
Graseggerstraße 112 · 50737 Köln<br />
Telefon 02 21- 74 70 68<br />
Dienstl.02 21 - 9 90 9124<br />
Telefax 02 21 - 9 90 9111<br />
eMail: schemama@t-online.de<br />
Verbindungs-Sekretariat und Hausmeister<br />
Sekretärin<br />
Martina Hancke<br />
Bachemer Straße 42 · 50931 Köln<br />
Telefon 02 21- 4 20 24 94<br />
Telefax 02 21- 4 60 03 64<br />
eMail: martina.hancke@t-online.de<br />
PhilXXX & GVB<br />
Bernard Liening<br />
Bachstraße 14 · 51467 Bergisch Gladbach<br />
Telefon 0 22 02 - 8 46 07<br />
eMail: BLien@aol.com<br />
PhilXXXX<br />
Josef Deppe<br />
Pestalozzistraße 13 · 51427 Bergisch Gladbach<br />
Telefon 0 22 04 - 6 86 26<br />
Telefax 02 21 - 13 50 04<br />
eMail: deppejosef@t-online.de<br />
Schriftführer & Ökonom<br />
Dipl. Kfm. Frank Ohrem<br />
Mittelstraße 3 · 50996 Köln<br />
Telefon 02 21- 35 26 31<br />
Scriptor (XXX)<br />
Sebastian Feiler (stud. jur.)<br />
Michaelstraße 5 · 50676 Köln<br />
Telefon 02 21 - 3 37 87 19<br />
Mobil 0177- 7 53 13 01<br />
eMail scriptor@rappoltstein.de<br />
Quaestor (XXXX)<br />
Sebastian Louppen (stud. jur.)<br />
Karl-Schwering-Platz 2 · 50931 Köln<br />
Telefon 0174 - 9 75 05 05<br />
eMail quaestor@rappoltstein.de<br />
Schatzmeister<br />
Dipl. Kfm./Stb. Otto Neteler<br />
Schiefersburger Weg 52 · 50739 Köln<br />
Telefon 02 21- 17 12 04<br />
Redaktion <strong>HOH</strong>-<strong>RAPPOLTSTEIN</strong><br />
Fritz Ortwein · Albertusstraße 9 · 50667 Köln · Telefon 02 21- 9 65 36 68 · Telefax 02 21- 9 65 36 70<br />
eMail: Fritz.Ortwein@koeln.de; www.ortwein-web.de<br />
Hausmeister<br />
Janusz Galecki<br />
Ostheimer Straße 23 · 51103 Köln<br />
Telefon priv. 02 21- 8 70 41 01<br />
Telefon auf dem Haus 02 21 - 9 40 21 91<br />
Verbindungshaus: KDStV Rappoltstein, Karl-Schwering-Platz 2, 50931 Köln<br />
Telefon 02 21- 9 40 21 91 (Foyer), 02 21- 9 40 21 92 (Wohnetage) · Telefax 02 21- 9 40 21 93<br />
eMail: info@rappoltstein.de<br />
Internet-Präsenz<br />
Aktivitas: www.rappoltstein.de – Altherrenverband: www.rappoltstein-eckart.de<br />
56 HR 2 /<strong>2003</strong>