Autostraßenverkehr

VERGLEICHSTEST
RAUM UND WIRKL
So wie der geräumige, variable Opel Zafira Tourer sind auch der neue KIA CARENS und der
modellgepflegte RENAULT GRAND SCÉNIC angetreten, das Familienleben zu erleichtern.
Als der offene Sportwagen
am Ortsausgang von
Cannes aufheult, zerflattert der
Fahrtwind Victorias Haare und
Worte. Schnell, immer schneller
beschleunigt der Spider an
der Küste entlang. Und während
die Sonne sich geradezu
aufreizend langsam ins Mittelmeer
senkt, hallt der Schrei
des V8 von den Schutzmauern
der Villen zurück hoch in die
Berge und weit auf die See.
So. All das hat ebenso wenig
mit unserem echten Leben wie
mit diesem Vergleich zu tun.
Es kann aber nicht schaden,
etwas Atmosphäre zu schaffen,
wenn es um Nutzwertiges
wie dieselbetriebene Kompaktvans
geht. Immerhin spielen
sie die größte Rolle in einem
Lebensabschnitt, in dem man
schnell mal Vieles herumfahren
muss und nicht gerade viel
schnell herumfahren kann.
KIA CARENS • OPEL ZAFIRA TOURER • RENAULT GRAND SCÉNIC
Es geht um Alltagsnutzen sowie
Pragmatik, und gerade
darum will sich der Kia Carens
in seiner nun vierten Generation
besonders verdient machen.
Dafür gehen die Fahrwerkstechniker
ungewöhnliche
Wege und ersetzten die im
Vorgänger verbaute Mehrlenker-Hinterachse
durch eine
einfachere, aber kompaktere
Verbundlenker-Konstruktion
mit Drehstabfedern (die hatten
wir eigentlich beim Renault
Kangoo I und Citroën Berlingo
First verabschiedet).
Das sorgt trotz knapperer Abmessungen
nun für einen üppigeren
und besser nutzbaren
Laderaum mit einem Volumen
von 492 bis 1650 Litern – jeweils
44 mehr sind es übrigens
beim fünfsitzigen Carens.
Doch erweisen sich die 700
Euro für die beiden zusätzlichen
Klappsitze als sinnvolle
Investition. Jeweils mit einem
beherzten Zug an einer Schlaufe
stellen sich die Klappsitze
auf, und selbst Erwachsene
kommen dort einigermaßen
ungedrängt unter – zumindest
wenn die Kollegen in Reihe
zwei die Längsverschiebung
der drei Einzelsitze nutzen und
ein Stück nach vorn rücken.
Auch die Lehnen der etwas
knappen Einzelsitze lassen sich
separat verstellen. Sind alle
fünf Rücksitze umgeklappt und
versenkt, entsteht eine ebene
Ladefläche.
Für sehr lange Gegenstände
kann man zudem die Lehne
des Beifahrersitzes flachlegen,
was zu den bemerkenwerteren
Eigenschaften der vorderen
Sitzmöbel zählt. Pilot und Co
nämlich hocken etwas hoch im
Carens, aber ordentlich gepolstert
und so unspektakulär
wie das ganze Cockpit.
Allerdings kommt da die
Grundidee, jeder Funktion eine
eigene Taste zuzuordnen, inzwischen
erkennbar an ihre
Grenze. Es gibt einfach zu viele
Schalter und Funktionen – von
der verstellbaren Servokennlinie
bis zur Lenkradheizung.
Andererseits überzeugt die Infotainmentbedienung
mit dem
übersichtlichen Touchscreen
in dieser Runde mehr als das
tastenüberladene, umständliche
Opel-System und die unübersichtliche
Renault-Anlage.
Überhaupt hat sich an der etwas
eigensinnigen Systematik
des Grand Scénic im Rahmen
der jüngsten Modellpflege wenig
geändert, mehr als eine
neue Frontpartie und Detailretuschen
an den mäßig ablesbaren
Digitalinstrumenten sind
nicht zu vermelden. Etwas
freundlicher formuliert könnten
wir feststellen, dass der fran-
zösische Kompaktvan nichts
von seinen traditionellen Stärken
eingebüßt hat.
Noch immer überzeugt er vorn
und hinten mit viel Platz und
bestem Ausblick. Der Fond ist
serienmäßig mit drei separat
neigungsverstell- und längs
verschiebbaren Einzelsitzen
möbliert (Siebensitzer 700
Euro Aufpreis). Dass sich auf
jedem Platz ein Kindersitz isofixieren
lässt und kleine Passagiere
ihren Krimskrams auf
Klapptischchen, in Ablagekästchen
und Taschen verschusseln
können, zählt ebenso zur
Scénic-Tradition wie der große,
leicht beladbare Kofferraum.
Im Maximalvolumen übertrumpft
er sogar den Zafira –
allerdings nur, wenn die drei
Rücksitze herausgebastelt
sind – wobei die erfolgreiche
Extraktion die Hoffnung aufkeimen
lässt, der Einbau sei
14 AUTO 15/2013 www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr

ICHKEIT
KIA
Mp ienihiliqui dem ipic tem vendel ider MXXXXXXXBI aEt eatempos
et, consenihil maximagnit volla ex es dis adit labo.
Tatiasp ienihiliqui dem ipic tem vendel inis dolupicidem reriber
ovidem qui ad minci quost, erum volore rem e
DREIFACH DREHEN
Wie der Cee’d hat auch der
Carens drei Kennlinien für
die Servolenkung. An Rückmeldung
fehlt es immer
DER DREIREIHER
Als einziger Testwagen
kam der
Carens mit Klappsitzen
im Fond.
Der Platz reicht
bei kurzen Strecken
auch Erwachsenen.Verzerrender
Rückspiegel
Fotos: Rossen Gargolov
15

VERGLEICHSTEST
KIA CARENS • OPEL ZAFIRA TOURER • RENAULT GRAND SCÉNIC
HIN UND HECK Opel und Renault kasteln mit ihren eckigen und großen Heckklappen. Dagegen wirkt der Carens eher wie ein etwas kräftig gebauter Kombi
schließlich genauso leicht zu
bewerkstelligen. Ist er nicht.
Ganz ohne Ausbau gelingt das
Laderaummaximieren beim
Zafira, wo die dritte Sitzreihe
700 Euro kostet. Der Testwagen
verzichtet darauf, nicht
aber auf eine andere Variabilitätserweiterung:
die Lounge-
Verschiebung (295 Euro). Dabei
faltet sich der Mittelplatz
der bequemen Rückbank zu
einer hohen Mittelarmlehne,
OPEL
während die Außenplätze 28
Zentimeter nach hinten und
fünf nach innen rutschen. Das
schafft ein luxusklassiges
Platzangebot für zwei, wobei
der Zafira schon in der normalen
Dreier-Konstellation
die Fondpassagiere am raumreichsten
beherbergt.
Sollte er auch, immerhin überragt
der Tourer die Rivalen in
allen Dimensionen. Das setzt
er nicht nur im größten Stan-
DEZENTER DÄMPFEN
Optionale Adaptivdämpfer
verfeinern den Komfort des
Zafi ra, im weichen Tour-Modus
schwingt er aber nach
dardkofferraum um, sondern
zudem in einem großzügig
geschnittenen Cockpit. Fahrer
und Beifahrer reisen weitstreckenbequem
auf den vielfach
verstellbaren, haltstarken AGR-
Sitzen (685 Euro).
Wer noch weitere 980 Euro in
das adaptive Fahrwerk investiert,
bekommt den in dieser
Runde mit Abstand komfortabelsten
Van. Ja, den Sport-
Modus benutzt man genau ein
Mal und weiß dann, dass das
Leben nicht flotter wird, wenn
ein Auto über Schlaglöcher
einfach drüberrumpelt. Doch
schon im Standard-Setup filtert
das Fahrwerk selbst herbe
Stöße beflissen weg. Zudem
verbindet der Zafira hohe Fahrsicherheit
trotz der etwas müden
Lenkung mit ordentlicher
Agilität. Wobei zum eher
gemächlichen Charakter des
Vans am besten der Tour-
Modus passt. Der steigert die
Flauschigkeit, allerdings auch
die Neigung zum Nachschwingen
auf langen Wellen.
Wie der Scénic, dessen weich
abgestimmtes Fahrwerk sachten
Federungskomfort garantiert,
gleichzeitig aber jede Dynamik
vereitelt. Was wie die
unharmonisch ansprechende
und synthetisch rückmeldende
Servolenkung kaum störte,
würde er bei Lastwechseln
DER RADGEBER
Nun hat der Zafi ra
optional auch einen
Spurhaltehelfer. Etwas
überschätzt ist
dagegen der Nutzen
des aus dem Heck
herausziehbaren,
aber klapprigen
Fahrradhalters
16 AUTO 15/2013 www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr

Ladevolumen
492/1650 L
EBEN SO Die eben abtauchenden Klappsitze des Carens mindern
das Volumen im Vergleich zum Fünfsitzer nur um 44 Liter
Ladevolumen
710/1860 L
TRUMM RUM Mit etwas Aufwand lässt sich aus der Dreierbank
des Zafira eine Zweierkombi oder ein flacher Boden bauen
Ladevolumen
785/2083 L
HOCH HINAUS Erst wenn die drei Sitze hochgestellt oder herausmontiert
sind, hat der Scénic einen ebenen Kofferraum
DATEN IM VERGLEICH
KIA CARENS
1.7 CRDi
SPIRIT
OPEL ZAFIRA TOURER
2.0 CDTi
EDITION
RENAULT GRAND SCÉNIC
dCi 130
BOSE EDITION
ANTRIEB
Reihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-Diesel- Motor
motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier
Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo,
DI , Steuerkette
DI, Zahnriemen
DI, Zahnriemen
Hubraum 1685 cm3 1956 cm3 1598 cm3 Leistung
100 kW/136 PS
96 kW/130 PS
96 kW/130 PS
bei Drehzahl
4000 U/min
4000 U/min
4000 U/min
max. Drehmoment
331 Nm
300 Nm
320 Nm
bei Drehzahl
1750 U/min
1750 U/min
1750 U/min
Höchstgeschwindigkeit 191 km/h 191 km/h 195 km/h
CO2-Ausstoß 134 g/km 137 g/km 116 g/km
Kraftübertragung
Vorderradantrieb Vorderradantrieb Vorderradantrieb
Getriebe
KAROSSERIE
Sechsganggetriebe Sechsganggetriebe Sechsganggetriebe
Länge/Breite/Höhe 4525/1805/1605 mm 4656/1884/1685 mm 4573/1845/1675 mm
Radstand 2750 mm 2760 mm 2770 mm
Tankinhalt 58 Liter 58 Liter 60 Liter
Kofferraum 492–1650 Liter 710–1860 Liter 785–2083 Liter
Anhängelast
ungebremst/gebremst
750/1500 kg 750/1500 kg 750/1300 kg
Serienbereifung 225/45 R 17 V 225/50 R 17 V 205/55 R 17 V
Testwagenbereifung
225/45 R 17 V
225/50 R 17 V
205/55 R 17 V
Reifentyp
Hankook
Bridgestone
Continental
MESSWERTE
Beschleunigung
Ventus Prime
Potenza RE050
Premium Contact 5
0–100 km/h
Elastizität
11,2 s
11,6 s
10,4 s
60–100 km/h (IV. Gang) 7,2 s
8,5 s
8,4 s
80–120 km/h (IV. Gang) 8,3 s
9,7 s
9,1 s
80–120 km/h (V./VI. Gang)
Bremsweg
10,5/14,8 s
12,3/18,0 s
12,2/14,5 s
unbeladen/beladen
Innengeräusch
37,8/38,2 m
35,4/35,4 m
38,7/39,1 m
bei 100 km/h
64 db(A)
64 db(A)
66 db(A)
bei 130 km/h
69 db(A)
69 db(A)
70 db(A)
Normverbrauch
5,1 Liter D
5,2 Liter D
4,5 Liter D
Testverbrauch
7,4 Liter D
7,5 Liter D
7,0 Liter D
Achslast vorn/hinten 951/605 kg 1037/727 kg 983/615 kg
Testwagenleergewicht
1556 kg
1764 kg
1598 kg
Zuladung
694 kg
626 kg
651 kg
Wendekreis links/rechts
AUSSTATTUNG
Airbags
11,6/11,8 m 11,7/11,9 m 11,3/11,5 m
Kopf vorn und hinten
Serie
Serie
Serie
Seiten vorn/hinten
Serie/–
Serie/–
Serie/–
Klimaanlage/-automatik –/Serie Serie/350 Euro –/Serie
Lederausstattung 1400 Euro1) – 1350 Euro
Metallic-Lackierung 530 Euro 550 Euro 550 Euro
Panorama-Glasdach 900 Euro 1300 Euro 900 Euro
dritte Sitzreihe 750 Euro 700 Euro 700 Euro
Xenon-Scheinwerfer 1400 Euro1) PREIS/KOSTEN
1250 Euro 1000 Euro
Preis 29 240 Euro 27 800 Euro 28 700 Euro
Wertverlust 14 100 Euro 12 300 Euro 13 800 Euro
möglicher Rabatt2) 19% 21% 20%
Finanzierung3) Jahreszins
Leasing
0,0% k.A. 7,99%
4)
Anzahlung
k.A.
k.A.
k.A.
monatliche Rate
k.A.
k.A.
k.A.
Abgasnorm Euro 5 Euro 5 Euro 6
Steuer pro Jahr 210 Euro 244 Euro 164 Euro
Versicherung HK/TK/VK 16/20/20 18/18/20 17/21/21
Haftpflicht (50% Prämie) 559 Euro 632 Euro 591 Euro
Teilkasko 436 Euro 324 Euro 484 Euro
Vollkasko (50% Prämie) 1059 Euro 1059 Euro 1148 Euro
Fixkosten pro Jahr
Monatskosten
1828 Euro 1935 Euro 1903 Euro
mit/ohne Wertverlust
Kilometerkosten
702/312 Euro
663/321 Euro
681/298 Euro
mit/ohne Wertverlust
55,8/24,5 Cent
53,0/25,7 Cent
54,4/23,8 Cent
Ölwechselintervall 30 000 km/2 Jahre 15 000 km/1 Jahr 30 000 km/1 Jahr
Inspektionsintervall
Garantie
60 000 km/4 Jahre 30 000 km/2 Jahre 30 000 km/2 Jahre
Technik/Lack
7/5 Jahre
2/2 Jahre
2/2 Jahre
Durchrostung
12 Jahre
12 Jahre
12 Jahre
Mobilität
7 Jahre
2 Jahre
unbegrenzt
1) Paket mit weiterem Inhalt; 2) laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 3) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv;
4) Kilometerleasing Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr)
17

VERGLEICHSTEST
FROH FAMILIA Alle
drei erleichtern das
Familienleben mit
großen Laderäumen
und hoher Variabilität
nicht zu Heckschwenks neigen.
Das hätte wie die zaghaften
Bremsen bei der Modellpflege
behoben werden
müssen.
Allerdings zeigt auch der ganz
neue Carens Schwächen beim
Fahrwerk. Wie bei anderen
Kia-Modellen passt die Feder-
Dämpfungs-Abstimmung nicht
so ganz. Zu hart poltert der
Van über Unebenheiten, die
RENAULT
KIA CARENS • OPEL ZAFIRA TOURER • RENAULT GRAND SCÉNIC
wegen der weichen Dämpfung
wie ein Echo nachschwingen.
In Kombination mit der in jeder
ihrer drei Kennlinien unpräzisen
und rückmeldungsarmen
E-Lenkung kurvt der Carens
zwar sicher, aber grob untersteuernd
und ungelenk um
Biegungen. Auch seine Bremsen
sollten vehementer verzögern
und enttäuschen wie die
dürre Sicherheitsausstattung.
DEUTLICH DIGITALISIEREN
Etwas besser ablesbare Digitalinstrumente
sind die offensichtlichste
Auswirkung
der Modellpfl ege im Scénic
Der 1,7-Liter-Diesel treibt den
Carens in Kooperation mit dem
präzisen, gut gestuften Sechsganggetriebe
durchzugsstark
und mit ordentlichen Manieren,
aber nicht sehr sparsam
an. Der Zafira-Zweiliter verbraucht
ebenso viel und hat
neben der langen Übersetzung
der hakeligen Sechserbox
auch mit dem hohen Gewicht
zu kämpfen.
Schon letztes Jahr bekam der
Scénic den neuen 1,6-Liter-
Diesel unter die Haube und
überzeugt trotz des knappen
Hubraums mit vehementem
Temperament, guter Laufkultur
und hoher Effizienz. Dennoch
schiebt sich der Kia am Ende
wegen der besseren Garantien
noch am Renault vorbei auf
den zweiten Platz unter diesen
Autos für das echte Leben.
Am Ende der Testzeit übrigens
stehen wir nach einer wunderbaren
240-Kilometer-Radtour
mit schmutzverkrusteten Beinen
neben dem Sieger, dem
Zafira Tourer, werfen ihm die
Räder einfach in den Kofferraumschlund
und fahren mit
der ganzen Mischpoke fröhlich
nach Hause. Besser Cannes
anderswo auch nicht sein.
Sebastian Renz
DER SELBSTRE-
FLEKTIERENDE Die
Familien-Erfahrung
zeigt sich in cleveren
Details wie dem
Spiegel für die
Rückbank, Tischchen
und Taschen
an den Sitzlehnen
und vielen Ablagen
18 AUTO 15/2013 www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr

Innenhöhe v/h 1050/1000 mm
Innenbreite v/h 1480/1485 mm
Länge der Sitzfl äche
v/h 540/480 mm
KURZ UND KNAPP Trotz der kleinsten Abmessungen und des kürzesten Radstands
bietet der Carens den Passagieren in allen Reihen genügend Platz
Innenhöhe v/h 1050/990 mm
Innenbreite v/h 1480/1475 mm
Länge der Sitzfl äche
v/h 545/500 mm
WEIT UND BREIT An die Raumfülle des Zafi ra Tourer kommt hier keiner heran.
Allerdings überragt er die Rivalen in allen Dimensionen, vor allem in der Länge
Innenhöhe v/h 1090/980 mm
Innenbreite v/h 1460/1480 mm
Länge der Sitzfl äche
v/h 480/495 mm
840 mm
550 mm
2750 mm
4525 mm
810 mm
625 mm
4656 mm
875 mm
600 mm
2770 mm
4573 mm
2760 mm
KIA
600 mm 605 mm
650 mm
1675 mm
1685 mm
1605 mm
OPEL
RENAULT
HOCH UND HINAUS Obwohl er fast so hoch wie der Zafi ra ist, positioniert der
Scénic die Vorderpassagiere tief, bietet viel Kopfraum. Gute Aussicht hinten
UNSER URTEIL
KIA OPEL RENAULT
PLATZ max 50 Punkte
31 35 36
Trotz der cleveren Raumaufteilung liegt der Kia mit den knappsten Außenabmessungen bei
den Innenmaßen hinten. Neben dem weniger üppigen Fondraum kostet ihn vor allem sein
deutlich kleinerer Kofferraum viele Punkte. Opel und Renault packen deutlich mehr Gepäck,
der Scénic bietet Passagieren zudem am meisten Platz, der Carens die höchste Zuladung.
KOMFORT max 50 Punkte
37 41 35
Mit den optionalen Adaptivdämpfern (980 Euro) beherrscht der Zafira sachten Komfort,
wippt allerdings im Komfortmodus etwas nach. An seine Qualitäten, die sich auch in den
besten Sitzen und hochwertiger Verarbeitung zeigen, kommen die beiden anderen jedoch
nicht heran. Der Carens federt unbeholfen, während im Scénic die haltarmen Sitze stören.
HANDHABUNG max 40 Punkte
31 31 31
Mit cleveren Details wie dem Rückbankspiegel, Taschen und Klapptischen an den Vordersitzlehnen
und besonders vielen Ablagen verschafft sich der Scénic einen kleinen Vorsprung auf
die beiden Mitberwerber. Bei der Variabilität bieten die drei Rivalen ähnlich umfangreiche Lösungen.
Welche den eigenen Ansprüchen am besten genügt, mag jeder selbst entscheiden.
FAHRLEISTUNGEN max 30 Punkte
12 11 12
Gegenüber der Import-Konkurrenz ist der Opel mit Zweiliter-Turbodiesel vor allem durch
sein 200 kg höheres Gewicht gehandicapt. Zusammen mit der langen Getriebeübersetzung
fällt er in der Durchzugswertung zurück. Dagegen überzeugen sowohl der 1,7-Liter des Kia
wie auch der drehfreudigere 1600er des Renault mit temperamentvollen Fahrleistungen.
FAHRVERHALTEN max 60 Punkte
37 40 37
Handling ist natürlich nicht das Thema bei Familienvans, und alle drei haben da wenig beizutragen.
Vor allem die rückmeldungsarmen und indirekten Lenkungen verhindern ein beschwingtes
Fahrvergnügen. Die beste Fahrsicherheit bietet der Zafira, während der Scénic bei
Lastwechseln zum Übersteuern neigt. Der Kia dagegen untersteuert früh und heftig.
SICHERHEIT max 50 Punkte
24 39 23
Mit den besten Bremswerten, umfangreicher Sicherheitsausstattung und dem hervorragenden
Adaptivlicht (Extra) verschafft sich der Zafira Tourer einen großen Vorsprung auf die
Konkurrenz. Während der Scénic mit etwas längeren Verzögerungswerten zurückfällt, verliert
der Carens mit seiner einfacheren Lichtausstattung sowie der schlechten Rundumsicht.
UMWELT max 30 Punkte
18 18 21
Ein klarer Sieg für den Renault, der in allen Wertungskriterien hier die Bestwerte setzt. Mit
dem niedrigsten Verbrauch, dem längsten Wartungsintervall und dem geringsten Norm-CO2-
Ausstoß verschafft er sich einen klaren Vorsprung auf Zafira Tourer und Carens. Die differieren
bei allen Werten kaum, im Verbrauch geht es nur um einen Zehntelliter pro 100 km.
TESTERGEBNIS max 300 Punkte
Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Vans und Kombis
190 215 195
KOSTENWERTUNG max 150 Punkte
79 66 72
Volle Punktzahl bei der Garantie wieder für den Kia Carens. Das sichert ihm sogar den zweiten
Platz im Endergebnis, den Besitzern vor allem überschaubare Unterhaltsrisiken. Es bleibt
bei der Kostenwertung allerdings der einzige große Vorteil des Koreaners, denn beim Preisniveau
hat er sich inzwischen den Europäern angeglichen. Der Scénic bietet ebenso viel Ausstattung
fürs Geld, und der Preisabstand zum Opel bleibt ausstattungsbereinigt überschaubar.
Bei den monatlichen Unterhaltskosten liegt der Zafira übrigens gut 40 Euro unter dem
Kia und knapp 20 unter dem Renault – das liegt am deutlich besseren Werterhalt des Opel.
GESAMTERGEBNIS max 450 Punkte
2. PLATZ 1. PLATZ 3. PLATZ
269 281 267
FAZIT
An die Qualitäten des Zafi ra Tourer kommt der neue Carens
noch nicht heran, und auch gegen den Scénic behauptet er
sich nur knapp, vor allem wegen der langen Garantie. Bei Fahrwerks- und
Lenkungsabstimmung gibt es schließlich noch deutliches Verbesserungspotenzial.
Vor allem mit cleveren Details beweist der Grand Scénic weiterhin
sein großes Talent als Familienheld, doch trotz der jüngsten Modellpfl ege
bleiben die schwachen Bremsen und der Hang zum Lastwechsel-Übersteuern.
Mit dem hervorragenden Platzangebot für die Passagiere, dem ausgewogenen
Fahrwerk, hoher Variabilität und befl issenem Komfort schafft es der
etwas teurere Zafi ra Tourer trotz seines etwas trägen Antriebs an die Spitze.
19