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Climalife Contact No. 4

Die europäische Fachzeitschrift für thermische Anlagen

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Prozess<br />

Umweltauswirkungen der Wärmeträ ger<br />

Vergleichsanalyse zum Lebenszyklus der Greenway ® / MPG-Lösungen<br />

Das <strong>Climalife</strong>-Verfahren<br />

<strong>Climalife</strong> stellt seit über 30 Jahren<br />

Wärmeträgermittel her und vertreibt<br />

sie. Die Entwicklung des<br />

Unternehmens basiert auf Innovation,<br />

Qualität und Achtung vor der Umwelt. Den<br />

Kern dieser Strategie bildet eine Reihe an Wärmeträgerprodukten<br />

auf der Grundlage pflanzlicher<br />

und biologisch abbaubarer* Inhaltsstoffe:<br />

Greenway ® .<br />

Um die umweltspezifischen Vorzüge der Greenway<br />

® -Produktreihe bewerten und verbessern<br />

zu können, wurde von der Kanzlei SGS**<br />

eine vergleichende Lebenszyklusanalyse (LCA)<br />

durchgeführt. Dadurch konnten die unterschiedlichen<br />

Umweltauswirkungen folgender<br />

Elemente bewertet werden:<br />

• Formel des Greenway ® -Wärmeträgers - 30°C,<br />

basierend auf Bio-PDO (Propanediol 1.3).<br />

• Formel des MPG-Wärmeträgers -30°C<br />

(Monopropylenglykol aus fossilen Ressourcen).<br />

Was ist eine Lebenszyklusanalyse (LCA)?<br />

Die LCA ist eine Methode (<strong>No</strong>rmen 14040 und<br />

14044) zur Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

eines Produkts im Verlauf seiner Lebens-<br />

dauer, vom Abbau der Rohstoffe bis zur<br />

Entsorgung am Lebensende. Der Ressourcenverbrauch<br />

sowie die Abgabe von Substanzen<br />

an Wasser, Luft und Boden im Verlauf der<br />

Lebenszeit des Produkts werden quantifiziert<br />

und in Umweltauswirkungspotentiale umgerechnet.<br />

Reichweite der LCA:<br />

Von der Wiege bis zur Bahre (cradle to<br />

gate): Diese Reichweite konzentriert sich auf<br />

die Phasen des Lebenszyklus’, auf die wir, <strong>Climalife</strong>,<br />

als Hersteller von Greenway ® den größten<br />

Einfluss haben, also auf die Untersuchung<br />

der Umweltauswirkungen vom Rohstoffabbau<br />

bis zur Auslieferung des Produkts nach seiner<br />

Fertigung.<br />

*OECD-Methode 302B<br />

**Von der Kanzlei SGS durchgeführte Studie<br />

Standards und methodenbezogene Unterlagen:<br />

ISO 14040: Umweltmanagement – Ökobilanz – Grundsätze und<br />

Rahmenbedingungen.<br />

ISO 14044: Umweltmanagement – Ökobilanz – Anforderungen<br />

und Anleitungen.<br />

8 I <strong>Climalife</strong> contact Nr. 4<br />

Die Lebenszyklusphasen der Wärmeträger<br />

(cradle to gate Reichweite)<br />

Lieferung<br />

• Lieferung an die<br />

Logistik-plattform von<br />

<strong>Climalife</strong><br />

Herstellung<br />

Rohstoffe<br />

Verpackung<br />

• Erstverpackung (Kanister) und Transportverpackung<br />

(wiederverwendbare Holzpalette)<br />

• Auch der komplette Verpackungszyklus ist beinhaltet: Rohstoffe,<br />

Produktion, Transport und Lebensende<br />

• Abbau der Rohstoffe und<br />

Landwirtschaft<br />

• Verarbeitung der Komponenten<br />

des Wärmeträgermittels<br />

Herstellung<br />

• Beförderung der Rohstoffe<br />

vom Lieferanten zum <strong>Climalife</strong>-<br />

Produktionsstandort<br />

• Stromverbrauch am<br />

Produktionsstandort (Pumpe,<br />

Mischung....)<br />

Vereinfachtes Schema der Greenway ® - Produktion<br />

(cradle to gate Reichweite)<br />

®<br />

®<br />

Prozess<br />

Ergebnisse der LCA<br />

Die detaillierte Analyse zeigt, dass die Produktionsauswirkungen<br />

hauptsächlich auf die<br />

Rohstoffproduktion zurückgehen. Greenway ®<br />

-30°C hat bei 5 Indikatoren geringere Auswirkungen<br />

als MPG -30°C. So lässt sich insbe-<br />

Beschreibung der<br />

untersuchten Indikatoren<br />

• Verbrauch abiotischer Ressourcen<br />

Abiotische Ressourcen sind Ressourcen, die<br />

nicht von lebenden Organismen hergestellt<br />

werden, wie Erdöl, Gas oder Metalle. Diese<br />

Ressourcen stehen auf der Erde nicht in unbegrenzter<br />

Menge zur Verfügung. Alle Stoffe<br />

werden in Sb-Äquivalenten in kg (Antimon)<br />

angegeben.<br />

• Säuerung<br />

Säuernde Substanzen haben zahlreiche<br />

Auswirkungen auf den Boden, das Grundwasser,<br />

die Organismen, die Ökosysteme und die<br />

Materialien (Bauten). Ehe sie auf den Boden<br />

absinken, tragen gasförmige Schwefeldioxide<br />

(SO2) und Stickstoffoxide (NOx) und ihre Derivate<br />

(Nitrate und Sulfate) zur Schädigung der<br />

öffentlichen Gesundheit bei. Das Säuerungspotential<br />

wird in kg SO2-Äquivalenten/kg<br />

Emission ausgedrückt.<br />

• Eutrophierung<br />

Die Eutrophierung berücksichtigt die mit dem<br />

exzessiven Eintrag von Makronährstoffen in<br />

die Umwelt durch Emissionen in Luft, Wasser<br />

sondere feststellen, dass die schädlichen<br />

Auswirkungen auf die Ozonschicht nahezu bei<br />

Null liegen und dass Bio PDO einen geringeren<br />

Einfluss auf den Klimawandel hat. Greenway ®<br />

-30°C ist aus Umweltsicht insgesamt besser<br />

und Boden verbundenen Auswirkungen. Der<br />

Nährstoffüberschuss regt die Pflanzen - vor<br />

allem Algen - zu übermäßigem Wachstum an.<br />

Dadurch geht die Menge des gelösten Sauer-<br />

stoffs zurück und verursacht das Absterben der<br />

in der Umgebung vorhandenen Organismen.<br />

Das Eutrophierungspotential wird in kg PO4-<br />

Äquivalenten/kg Emission ausgedrückt.<br />

• Klimawandel<br />

Der Klimawandel kann zahlreiche Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit von Ökosystemen und<br />

Menschen haben. Der Klimawandel steht mit<br />

den Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre<br />

in Zusammenhang. Er hängt direkt oder<br />

indirekt mit den Aktivitäten der Menschen zusammen<br />

und verändert neben den möglicher-<br />

weise natürlich ablaufenden Veränderungen<br />

die Zusammensetzung der Atmosphäre. Dieser<br />

Indikator wird in CO 2 -Äquivalenten angegeben.<br />

• Schädigung der Ozonschicht<br />

Die Ozonschicht schützt das Leben auf der<br />

Erde auf natürliche Weise vor den gesundheits-<br />

gefährdenden UVB-Strahlen der Sonne. Die<br />

Schäden können zu Lasten der Gesundheit<br />

von Mensch und Tier, der terrestrischen und<br />

aquatischen Ökosysteme, der biochemischen<br />

als MPG -30°C, ganz abgesehen von seiner<br />

technischen Bedeutung vor allem für Solar-<br />

und Geothermieanwendungen.<br />

Auswirkungsindikator Einheit « Von der Wiege bis zur Bahre »<br />

(cradle to gate)<br />

Wärmeträger auf BIO PDO Basis Wärmeträger auf MPG Basis<br />

Verbrauch abiotischer Ressourcen g Sb eq 9.2 21.5<br />

Säuerung g SO2 eq 13.7 7.9<br />

Eutrophierung g PO4--- eq 2.1 2.4<br />

Klimawandel kg CO2 eq 1.5 2.2<br />

Schädigung der Ozonschicht mg CFC-11 eq 0.1 1.4<br />

Bildung photochemischen Ozons g C2H4 0.8 1.0<br />

Gesamtbedarf an fossiler und nuklearer Energie MJ eq 33.7 52.4<br />

Produkt mit geringeren Auswirkungen, Unterschied von über 20%<br />

Das Produkt mit den stärksten Auswirkungen lässt sich nur schwer ermitteln, da die Unterschiede gering sind (unter 20% Abweichungen)<br />

Produkt mit stärkeren Auswirkungen, Unterschied von über 20%<br />

Zyklen und der Stoffe gehen. Das Potential<br />

zur Schädigung der Ozonschicht wird in kg<br />

FCKW-11-Äquivalenten/kg Emission ausgedrückt.<br />

• Bildung photochemischen Ozons<br />

Die Bildung photochemischer Oxidationsmittel<br />

besteht in der Bildung reaktiver Substanzen<br />

(hauptsächlich Ozon), die die Gesundheit der<br />

Menschen und die Ökosysteme, vor allem<br />

Pflanzenkulturen, gefährden können. Dieses<br />

Problem wird auch als „Summer Smog»<br />

bezeichnet. Der Indikator wird in kg-Ethylen-<br />

Äquivalenten angegeben.<br />

• Gesamtbedarf an fossiler und nuklearer<br />

Energie<br />

Der Gesamtenergiebedarf ist die Gesamtmenge<br />

an primärer Energie, die während des<br />

Lebenszyklus des Produkts erforderlich ist.<br />

Diese Energie kann aus fossilen Ressourcen,<br />

Kern-, Solar- oder Windenergie, Erdwärme,<br />

Biomasse oder Wasser gewonnen werden. In<br />

dieser Studie wird die Methode so angepasst,<br />

dass nur nicht erneuerbare Energien aus fossilen<br />

Ressourcen und Kernenergie berücksichtigt<br />

werden. Der Indikator wird in MJ-Äquivalenten<br />

angegeben.<br />

<strong>Climalife</strong> contact Nr. 4 I 9

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