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HUMBOLDT-UNIVERSIT¨AT ZU BERLIN - HU Berlin

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<strong><strong>HU</strong>MBOLDT</strong>-UNIVERSITÄT <strong>ZU</strong> <strong>BERLIN</strong><br />

FACHINSTITUT THEORETISCHE BIOLOGIE<br />

Prof. Dr. Susanne Schreiber<br />

Institut für Biologie Telefon: 030-2093-9112<br />

Humboldt-Universität zu <strong>Berlin</strong> Fax: 030-2093-8801<br />

Invalidenstraße 43 e-mail: itb@biologie.hu-berlin.de<br />

10115 <strong>Berlin</strong> http://itb.biologie.hu-berlin.de/<br />

Mathematik für Biologen — 7. Übung — zur Vorlesung vom 29.11.2011<br />

Abgabe am 6. Dezember zu Beginn der Vorlesung mit dem Namen Ihrer Tutorin/Ihres Tutors<br />

und dem Termin Ihres Tutoriums.<br />

Aktuelle Infos unter http://itb.biologie.hu-berlin.de/∼pfeiffer/mathe.html<br />

E-mails an: mathetutor(at)yahoo.de<br />

1. (Wdh. Komposition von Funktionen, Umkehrfunktion)<br />

Skizzieren Sie die Funktion f : R → R, x → f(x) = 2e −x2 −x−0.25 . (Hinweis: Versuchen Sie zunächst, f(x)<br />

geeignet zu vereinfachen.) Welchen Definitionsbereich, welche Ziel- und Wertemenge hat die Funktion?<br />

Ist sie injektiv und/oder surjektiv? Auf welchen Bereichen lässt sich f(x) umkehren? Wie lautet dort die<br />

Umkehrfunktion?<br />

2. (Lineare Iterierte Abbildung)<br />

Ein Feld wird zu Beginn des Jahres mit 10 g Dünger pro Quadratmeter gedüngt. Durch Frühlingsregen<br />

wird 30% des vorhandenen Düngers ausgewaschen. Vom Rest wird 15% von Pflanzen aufgenommen und<br />

letztlich durch die Ernte abgeführt.<br />

(a) Wie entwickelt sich die Menge des vorhandenen Düngers über die Jahre? Begründen Sie, warum die<br />

rekursiv definierte Folge (Iterierte Abbildung) xt+1 = 0,595xt+5,95 die Entwicklung der Düngermenge<br />

beschreibt. Wofür stehen die Variablen x und t und in welchen Einheiten werden sie gemessen?<br />

(b) Bestimmen Sie den Fixpunkt der iterierten Abbildung.<br />

(c) Zeichnen Sie den Graphen der Iterationsfunktion und die Winkelhalbierende und illustrieren Sie<br />

darin die Entwicklung der Düngermenge für mehrere qualitativ unterschiedliche Anfangswerte.<br />

(d) Skizzieren Sie die Entwicklung der Düngermenge für diese Anfangswerte als Funktion der Zeit in<br />

einer separaten Skizze.<br />

(e) Diskutieren Sie die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen diesem Modell und dem Fischereimodell<br />

aus Aufgabe 6, Übungsblatt 6. Berücksichtigen Sie formale Aspekte und das dynamische Verhalten.<br />


3. (Lineare Iterierte Abbildung)<br />

In einem großen Fischteich lebt seit längerer Zeit eine stabile Population von etwa 9000 Plötzen (Rutilus<br />

rutilus). Davon sind 6.2% fortpflanzungsfähig und es gibt genauso viele Männchen wie Weibchen. Jedes<br />

der geschlechtsreifen Weibchen legt im Schnitt 10 000 Eier pro Jahr ab. Davon erleben nur 0.2% das<br />

nächste Jahr. Von den Tieren, die das erste Jahr überlebt haben, gehen jedes Jahr 50% zugrunde 1 .<br />

Wir wollen aus diesen Angaben ein Modell für die Populationsgröße der Plötzen erstellen. Da Plötzen nur<br />

einmal im Jahr laichen, bietet sich eine lineare Iterierte Abbildung als einfachstes Modell für die Anzahl<br />

der Plötzen xn im Jahr n an. Um ein derartiges Modell aus obigen Angaben zu entwickeln, beantworten<br />

Sie bitte folgende Fragen:<br />

(a) Wie viele der aus den 10 000 Eiern eines Weibchens geschlüpften Jungfische leben noch im darauffolgenden<br />

Jahr?<br />

(b) Welcher Bruchteil der Gesamtpopulation ist überhaupt in der Lage Eier zu legen?<br />

(c) Zeigen Sie, dass die Geburtenrate α (Anzahl der Nachkommen pro Tier und Jahr) gleich 0,62 ist.<br />

Berücksichtigen Sie auch das Ergebnis aus (a).<br />

(d) Wie groß ist die Sterberate β (Anzahl der toten Tiere pro Tier und Jahr)?<br />

(e) Geben Sie nun die homogene lineare Iterierten Abbildung xn+1 = f(xn) = rxn für die Anzahl der<br />

Plötzen xn+1 im Jahr n + 1 in Abhängigkeit von der Populationsgröße xn im Jahr n an. Hierfür<br />

müssen sie den Parameter r bestimmen.<br />

(f) Skizzieren Sie den Graph der Funktion f(xn).<br />

(g) Geben Sie die explizite Lösung (xn)n∈N der linearen Iterierten Abbildung xn+1 = f(xn) für beliebige<br />

Anfangspopulationen x0 > 0 an und skizzieren Sie den typischen Lösungsverlauf.<br />

(h) Wie wird sich die Population nach dieser Formel im Laufe der Zeit entwickeln? Warum macht das<br />

biologisch keinen Sinn?<br />

4. (Nichtlineare Iterierte Abbildung)<br />

In der Aufgabe 3 haben Sie gesehen, dass die lineare Iterierte Abbildung als Modell für die Plötzenpopulation<br />

keine stabile Populationsgröße beschreiben kann. Ein erweitertes Modell, das Individuenzahlen nach<br />

oben beschränkt, ist die Logistische Abbildung xn+1 = rxn(1 − xn/C). Zum linearen Modell xn+1 = rxn<br />

kommt hier also noch der Faktor 1 − xn/C mit einem weiteren Parameter C hinzu.<br />

(a) Berechnen Sie für beliebige r ∈ (0; 4] und C > 0 die Fixpunkte der logistischen Abbildung!<br />

(b) Wie groß muss der Parameter C sein, damit die Logistische Abbildung für den speziellen Wert von<br />

r = 1,12 eine stabile Population von 9000 Tieren reproduziert?<br />

(c) Es sei nun C = 1, r = 3,2 und x0 = 0,8. Berechnen Sie die ersten sechs Werte der Logistischen<br />

Abbildung und tragen Sie die zeitliche Entwicklung in ein Achsenkreuz ein. Was fällt Ihnen auf?<br />

5. –Zusatzaufgabe– (Geometrische Reihe)<br />

Ein Altersforscher entdeckt kurz nach seiner Pensionierung einen Weg, sein Altern aufzuhalten. Seine<br />

Ersparnisse von 250 000 Euro will er nun nutzen, um sich in den nächsten 100 Jahren seine Pension<br />

aufzubessern und sich den Übergang zu einem Leben nur von der Pension zu erleichtern. Er möchte dazu<br />

in jedem Jahr den Betrag, den er von seinen Ersparnissen verbraucht, um einen konstanten Faktor von<br />

10% reduzieren. Da er den Banken misstraut, hat er all sein Geld unter dem Kopfkissen und bekommt<br />

keine Zinsen.<br />

Wieviel Geld kann er sich im ersten Jahr genehmigen? In welchem Jahr nimmt er sich nur noch weniger<br />

als 10 Euro? Wieviel bleibt ihm im letzten der 100 Jahre?<br />

n<br />

Hinweis: Die Summenformel für eine geometrische Reihe lautet: a ν 1 − an+1<br />

= (a ∈ R, a = 1) .<br />

1 − a<br />

1 80% davon werden von Fressfeinden erbeutet, 18% verhungern, 1.999% werden geangelt und nur 0.001% sterben eines<br />

natürlichen Todes.<br />

ν=0

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