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Studie zur Tiergerechtheit von Haltungssystemen für ... - Bund

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<strong>Studie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Tiergerechtheit</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong><br />

<strong>für</strong> Legehennen<br />

im Auftrag des<br />

<strong>Bund</strong> <strong>für</strong> Umwelt<br />

und Naturschutz<br />

Deutschland e.V. (BUND)<br />

Autorinnen:<br />

Dipl. ing. agr. Marion Staack und Prof. Dr. Ute Knierim<br />

Fachgebiet Angewandte Nutztierethologie und<br />

Tiergerechte Nutztierhaltung, Universität Kassel<br />

<strong>Bund</strong> <strong>für</strong> Umwelt<br />

und Naturschutz<br />

Deutschland e.V. (BUND)<br />

Referat Landwirtschaft<br />

Am Köllnischen Park 1<br />

10179 Berlin<br />

Fon 030/275 86-40<br />

Fax 030/275 86-440


BUND – <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Tiergerechtheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong> <strong>für</strong> Legehennen 11/2003<br />

Stellungnahme <strong>zur</strong><br />

Beurteilung der <strong>Tiergerechtheit</strong> der Haltung <strong>von</strong> Legehennen in Volieren-, Boden- und<br />

Freilandhaltung einerseits und in ausgestalteten Käfigen andererseits, unter besonderer<br />

Berücksichtigung des Zwischenberichtes der <strong>Studie</strong> „Orientierende epidemiologische Untersuchung<br />

zum Leistungsniveau und Gesundheitsstatus in Legehennenhaltungen verschiedener<br />

Haltungssysteme“ <strong>von</strong> KREIENBROCK et al. (2003)<br />

Dipl. ing. agr. Marion Staack, M.Sc., Prof. Dr. Ute Knierim, Fachgebiet Angewandte<br />

Nutztierethologie und Tiergerechte Nutztierhaltung, Universität Kassel<br />

Zusammeenffassung<br />

Bei der Beurteilung der <strong>Tiergerechtheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong> müssen nicht nur Aspekte der Gesundheit,<br />

sondern auch die Möglichkeiten, natürliches Verhalten auszuführen, berücksichtigt werden. Über den<br />

Gesundheitsstatus <strong>von</strong> Legehennen in verschiedenen <strong>Haltungssystemen</strong> wurde ein häufig zitierter Zwischenbericht<br />

einer epidemiologischen <strong>Studie</strong> vorgelegt (KREIENBROCK et al., 2003), dessen Ergebnisse allerdings<br />

aufgrund der Erhebungsart, tatsächlichen Stichprobengröße und Vernachlässigung wichtiger<br />

Einflussfaktoren nicht verallgemeinert und den <strong>Haltungssystemen</strong> kausal zugeschrieben werden können.<br />

Über Bedingungen und mögliche Risiken <strong>für</strong> den Gesundheitsstatus in ausgestalteten Käfigen kann keine<br />

Aussage abgeleitet werden. Die durch den Zwischenbericht grundsätzlich aufgezeigten Tendenzen, dass<br />

alternative Legehennennhaltungen neue und höhere Anforderungen an das Tier-, Gesundheits- und Hygienemanagement<br />

stellen, stimmen mit bestehenden praktischen Erfahrungen und wissenschaftlichen<br />

Kenntnissen überein. Hier besteht noch bedeutender Entwicklungsbedarf, es besteht aber auch die Möglichkeit<br />

dazu. Während in die Käfighaltung jahrzehntelange Forschung, Entwicklung und Praxiserfahrung<br />

auf den Gebieten Zucht, Ernährung, Hygiene und Tierhaltung sowie medizinische Maßnahmen mit erheblichen<br />

finanziellen und personellen Ressourcen eingegangen sind, wurde in Alternativsysteme bisher<br />

nicht in nur annähernd vergleichbarem Umfang investiert. Eine allgemeine Umstellung auf Volieren-,<br />

Boden- oder Freilandhaltung erfordert somit nicht nur wirtschaftliche flankierende Maßnahmen, sondern<br />

auch solche hinsichtlich Forschung und Entwicklung, sowie Aus- und Fortbildung der Tierbetreuer. Insbesondere<br />

<strong>für</strong> sehr große Betriebe mit Tierbetreuern, die keine Erfahrungen mit dem unmittelbaren Umgang<br />

mit Hennenherden haben, müssen Lösungen erarbeitet werden.<br />

Die Vorschrift einer unabhängigen und wissenschaftlich fundierten Prüfung der <strong>Tiergerechtheit</strong> jeglicher<br />

Haltungssysteme oder -einrichtungen, die serienmäßig verkauft werden, würde eine positive Entwicklung<br />

unterstützen. Auch <strong>für</strong> ausgestaltete Käfige ist ein tendenziell größeres Risiko <strong>für</strong> Erkrankungen und <strong>für</strong><br />

Schäden durch Federpicken und Kannibalismus zu erwarten als im konventionellen Käfig. Bei breiter<br />

Einführung in die Praxis würde ein erheblicher zusätzlicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf in<br />

Deutschland entstehen, da nur wenig gesicherte Erkenntnisse <strong>zur</strong> verhaltensgerechten Haltung und zum<br />

Gesundheitsmanagement in diesen Käfigen vorliegen. Trotz einiger Verbesserungen <strong>für</strong> das Tier gegenüber<br />

dem konventionellen Käfig bestehen aber beim ausgestalteten Käfig starke, systemimmanente Beschränkungen<br />

der Verhaltensmöglichkeiten bei der Fortbewegung, dem Körperpflegeverhalten, insbesondere<br />

Sandbaden, dem nestorientierten Verhalten, Nahrungssuch- und –aufnahmeverhalten, Ruhe- und<br />

Sozialverhalten. Der Grund hier<strong>für</strong> liegt in den starken räumlichen Begrenzungen sowie der Schwierigkeit,<br />

Substrat und andere verhaltensrelevante Reize im Käfig anzubieten. Dagegen erlauben Volieren-,<br />

Boden- und Freilandhaltungen dem Huhn sehr weitgehend, sein artgemäßes Verhalten auszuführen.<br />

Ingesamt verfügen die Alternativsysteme über das größte Potential <strong>für</strong> eine sehr tiergerechte Haltung.<br />

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BUND – <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Tiergerechtheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong> <strong>für</strong> Legehennen 11/2003<br />

1. EEiinlleiitung<br />

Bei der Beurteilung der <strong>Tiergerechtheit</strong> eines Haltungssystems wird die Wahrscheinlichkeit oder<br />

das Risiko eingeschätzt, inwieweit sich unter diesen Haltungsbedingungen Tiere wohl befinden<br />

oder Schmerzen, Leiden oder Schäden erfahren. Wohlbefinden ist nicht allein die Abwesenheit<br />

<strong>von</strong> Schmerzen, Leiden oder Schäden, sondern kann definiert werden als das Erleben des Ausmaßes<br />

der Auseinandersetzungsfähigkeit mit der Umwelt (KNIERIM, 2001). Die Beurteilung erfolgt<br />

anhand einer möglichst großen Zahl, sich ergänzender Messgrößen (Parameter), die direkt<br />

oder indirekt Auskunft über die Befindlichkeit (das psychische Befinden) und den körperlichen<br />

Zustand der Tiere geben (FRASER & BROOM, 1990; KNIERIM, 1998). Dazu gehören verschiedene Parameter<br />

bezüglich des Verhaltens der Tiere, ihres Gesundheits- und sonstigen körperlichen Zustandes<br />

bei sorgfältiger Interpretation ihrer biologischen Leistungen. Neben dem biologischen<br />

Zustand der Tiere und ihrer Befindlichkeit wird auch der Grad der Natürlichkeit des Lebens <strong>von</strong><br />

Tieren als eine wichtige Dimension der <strong>Tiergerechtheit</strong> in der gesellschaftlichen Diskussion angesehen<br />

(FRASER et al., 1997). Die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes und die folgenden Ausführungen<br />

implizieren, dass sich Tiere soweit wie möglich ihrer Art gemäß verhalten können<br />

sollen. Dies hat Bezug zu allen drei oben genanten Dimensionen der <strong>Tiergerechtheit</strong>. Es ist biologisch<br />

begründet da<strong>von</strong> auszugehen, dass das Risiko <strong>für</strong> Beeinträchtigungen der Befindlichkeit<br />

und des körperlichen Zustandes umso größer ist, je eingeschränkter die Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />

Tiere sind, ihr angeborenes, also natürliches Verhalten auszuüben.<br />

<strong>Tiergerechtheit</strong> folgt nicht dem Alles-oder-Nichts-Prinzip und kann darüber hinaus nur vergleichend<br />

bewertet werden. Wissenschaftlich absicherbar ist nur eine Beurteilung entlang eines<br />

Kontinuums <strong>von</strong> sehr wenig bis sehr tiergerecht (BROOM, 1991).<br />

Im folgenden werden Aspekte der Gesundheit und des Verhaltens <strong>von</strong> Legehennen in den verschiedenen<br />

<strong>Haltungssystemen</strong> beleuchtet und diskutiert. Es werden Schlussfolgerungen bezüglich<br />

der <strong>Tiergerechtheit</strong> dieser Systeme gezogen, soweit der derzeitige Wissensstand es zulässt<br />

und es wird zukünftiger Handlungsbedarf aufgezeigt.<br />

2. Tieergeerreecchtheeit vveerrscchieedeeneer Haltungssysteme aus dem Blickwwinkel der Tiergesundheit<br />

- DDiskkuussion dees Zwissccheenbeericchtes der <strong>Studie</strong> „„Orientierende epidemiologische Unttersu-<br />

cchung zum Leistungssniveau und Gesundheitssstatuss in Legehennenhaltungen vverschieddener<br />

Haaltunggssysteme“ <strong>von</strong> KREIENBROCK et aal., September 2003 -<br />

Der oben genannte Zwischenbericht liefert Informationen über den Aspekt der Gesundheit und<br />

der Leistungen <strong>von</strong> Legehennen in verschiedenen <strong>Haltungssystemen</strong> in der Praxis. Diese <strong>Studie</strong><br />

leistet insofern einen wertvollen Beitrag, als sie mögliche Problembereiche aufzeigt, die in Zukunft<br />

näher untersucht werden sollten. Es erstaunt jedoch, dass bereits ein erster deskriptiver<br />

Zwischenbericht in einem Umfang diskutiert und interpretiert wird, der durch den Ansatz der<br />

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<strong>Studie</strong> und die Qualität der Daten nicht zu rechtfertigen ist. Die wesentlichen kritischen Aspekte<br />

seien deshalb zunächst aus methodischer Sicht erläutert, bevor eine inhaltliche Diskussion des<br />

Gesundheitsstatus <strong>von</strong> Legehennen in verschiedenen <strong>Haltungssystemen</strong>, auch vor dem Hintergrund<br />

weiterer Literatur, erfolgt.<br />

2.1. Zuverllässigkeit und RRepräsentatiiviität der Daten<br />

Die <strong>Studie</strong> zielte darauf ab, einen möglichst breiten Überblick aufgrund einer großen Stichprobengröße<br />

zu bieten. Dies wurde „erkauft“ mit einer relativ oberflächlichen Erhebungsart, nämlich<br />

einer rein schriftlichen Befragung. Abgesehen <strong>von</strong> der weitgehend offenen Frage, aufgrund<br />

welcher Kriterien die angeschriebenen Betriebe durch die schwerlich als unabhängig zu bezeichnende<br />

Treuhandstelle ausgesucht wurden, ergeben sich aus der gewählten Vorgehensweise zwei<br />

unvermeidliche Probleme: Da selbstverständlich nur die Fragebögen, die <strong>zur</strong>ück gesandt wurden,<br />

ausgewertet werden konnten, entstand eine zusätzliche, nicht beeinflussbare Selektion <strong>von</strong> Betrieben,<br />

die die Repräsentativität der Daten in Frage stellt. Selbst wenn, wie im Zwischenbericht<br />

dargelegt, eine solche Repräsentativität hinsichtlich der Struktur der Betriebe unterstellt werden<br />

darf, so gilt dies nicht unbedingt <strong>für</strong> Aspekte wie die Qualität des Managements. Da aber gerade<br />

die Qualität des Managements nach dem Stand des tierärztlichen Wissens als ein Hauptfaktor<br />

<strong>für</strong> den Erfolg eines Haltungssystems hinsichtlich Leistung und Gesundheit anzusehen ist, sind<br />

entsprechende Einflüsse auf die Ergebnisse nicht auszuschließen. Dies ist ein generelles Problem<br />

solcher <strong>Studie</strong>n, gilt aber insbesondere, weil das Ziel einer großen Stichprobe nicht erreicht wurde.<br />

Die tatsächlich erreichte Stichprobengröße ist mit 72 Betrieben <strong>für</strong> die vorliegende Fragestellung<br />

mit der Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren sogar sehr klein, zumal eine sehr ungleiche<br />

Verteilung bezüglich der Haltungsvarianten vorliegt (siehe auch Kapitel 2.2). Noch schwerwiegender<br />

ist aus unserer Sicht die zweite Problematik, die der Zuverlässigkeit der Daten. Wissenschaftlern,<br />

die in Praxisbetrieben arbeiten, ist wohl bekannt, dass nicht nur die Qualität des<br />

Managements, sondern auch die der Dokumentation sowie die Zuverlässigkeit <strong>von</strong> Angaben<br />

stark variieren. Beispielsweise haben HUBER-EICHER und SEBO (2001) gezeigt, dass direkte Erhebungen<br />

in Betrieben gegenüber Auskünften durch die Halter wesentlich höhere Prävalenzen <strong>für</strong><br />

Federpicken ergaben. Darüber hinaus werden rein subjektive Einschätzungen abverlangt, zum<br />

Beispiel, ob die „Verhaltensbesonderheiten“ „Federpicken“, „Kannibalismus“, „Zehenpicken“,<br />

„Sonstiges“ „gar nicht“, „manchmal“ oder „häufig“ beobachtet wurden. Es werden keine Kriterien<br />

an die Hand gegeben, die zumindest eine annäherungsweise Standardisierung der Bedeutung<br />

<strong>von</strong> „gar nicht“, „manchmal“ oder „häufig“ oder <strong>von</strong> „Federpicken“, „Kannibalismus“, „Zehenpikken“<br />

liefern. Mithin ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass ähnliche Situationen <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Haltern sehr unterschiedlich qualifiziert wurden. Darüber hinaus wurde mit einer solchen Frage<br />

eher Auskunft über die Qualität der Tierbeobachtung als über das Bestehen möglicher Probleme<br />

gegeben, denn es wurde ja nicht nach Effekten wie Gefiederzustand und Verletzungen, sondern<br />

nach dem Verhalten der Tiere gefragt. Selbst bei Fragen, die sich auf Angaben aus veterinärme-<br />

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BUND – <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Tiergerechtheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong> <strong>für</strong> Legehennen 11/2003<br />

dizinischen Untersuchungsberichten beziehen, ist nicht da<strong>von</strong> auszugehen, dass zum Beispiel<br />

der Befiederungszustand standardisiert zwischen den verschiedenen Untersuchern erfasst wurde.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Zuverlässigkeit der erhobenen Daten gering ist,<br />

die Frage der tatsächlichen Prävalenzen <strong>von</strong> Gesundheits- oder Verhaltensproblemen in den<br />

erhobenen Betrieben über eine grundsätzliche Tendenz hinaus also weitgehend offen bleibt.<br />

<strong>Studie</strong>n wie die vorliegende sind zu einer ersten Orientierung geeignet welche Bereiche einer<br />

vertiefenden Untersuchung unterzogen werden sollten. Sie müssen aber mit wesentlich größerer<br />

Vorsicht interpretiert werden, als dies hier geschehen ist.<br />

2.2. Ummfang und Unabhängigkeit der Daaten<br />

Die <strong>für</strong> den Zwischenbericht ausgewerteten 425 Fragebögen stammen nur aus 72 Betrieben (13<br />

% der Betriebe in 6 <strong>Bund</strong>esländern mit mehr als 3.000 Hennenplätzen, bezogen auf Niedersachsen<br />

schätzungsweise 8 %, genaue Angaben fehlen hier). Jeder Betrieb hat durchschnittlich<br />

etwa 6 Fragebögen ausgefüllt. Dies wären durchschnittlich 2 Ställe pro Betrieb mit drei Durchgängen;<br />

allerdings können angesichts der Durchgangszahlen, anders als angegeben, in den meisten<br />

Fällen nicht drei Durchgänge pro Betriebsstätte ausgewertet worden sein. Gefragt wurde<br />

nach Ergebnissen der Jahre 2000 bis 2002. Die wenigsten Fragen wurden <strong>von</strong> allen Betrieben<br />

beantwortet. Der in der <strong>Studie</strong> angegebene Stichprobenumfang <strong>von</strong> 425 Durchgängen wurde<br />

nur bei der Feststellung der Haltungsform, der Zahl der Anfangshennen und der eingesetzten<br />

Legelinie erreicht. Die anderen Ergebnisse beziehen sich - anders als in den Abbildungen angegeben<br />

- zum Teil auf einen deutlich niedrigeren Stichprobenumfang (189 bis 419 Durchgänge).<br />

Auskünfte über die Ergebnisse nach Jahren getrennt (2000, 2001, 2002) und die Zahl der Betriebe<br />

(nicht Durchgänge) pro Haltungssystem fehlen.<br />

Anders als im Zwischenbericht suggeriert, können die Herden eines Betriebes nicht als unabhängig<br />

betrachtet werden, besonders - aber nicht nur - wenn es sich um Durchgänge im gleichen<br />

Stall handelt. Das Management, möglicherweise die Fütterung und Haltungsfaktoren sind selbst<br />

in unterschiedlichen Ställen eines Betriebes weitgehend gleich. Bei verschiedenen Durchgängen<br />

in einem Stall sind die Übereinstimmungen meist noch größer. Wie bereits beschrieben, beeinflusst<br />

das Management ganz wesentlich den Erfolg eines Haltungssystems. Ein schlecht oder gut<br />

geführter Betrieb, der 6 Fragebogen ausfüllt, wird in der Tendenz sechsmal ähnliche Ergebnisse<br />

einbringen. Insbesondere bei den alternativen <strong>Haltungssystemen</strong> mit besonders kleinem Stichprobenumfang<br />

ist hierdurch eine sehr große Beeinflussung zu erwarten. Beispielsweise werden<br />

<strong>für</strong> die Volierenhaltung ohne Auslauf Daten aus 10 Durchgängen präsentiert, die Zahl der Betriebe<br />

ist also vermutlich extrem klein. Insofern erscheint es vermessen zu postulieren, die deskriptiven<br />

Ergebnisse des Zwischenberichtes seien verallgemeinerbar und kausal dem Haltungssystem<br />

an sich zuzuschreiben.<br />

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2.3. Unkllaarheiiten iin der Darstellllung<br />

Wie <strong>von</strong> einem Zwischenbericht möglicherweise angesichts des begrenzten Umfangs nicht anders<br />

zu erwarten, sind einige Darstellungen <strong>von</strong> Material und Methoden sowie Ergebnissen recht<br />

unklar und daher schwer zu beurteilen. Dazu gehören Einzelaspekte wie fehlende Angaben <strong>zur</strong><br />

Zahl der ausgewerteten Durchgänge hinsichtlich Impfungen und Behandlungen, anscheinend<br />

falsche Legendenbeschriftungen in den Abbildungen 2.2 und 2.3 <strong>zur</strong> Übereinstimmung zwischen<br />

Grundgesamtheit und Stichprobe oder fehlende Definitionen der Haltungsformen, zum Beispiel<br />

die Abgrenzung <strong>von</strong> Freiland- und Auslaufhaltung. Es ist nicht nachvollziehbar, woher die Daten<br />

<strong>zur</strong> Freilandhaltung stammen, da diese Haltungsform im Fragebogen nicht aufgeführt war. Das<br />

gleiche gilt <strong>für</strong> Informationen zu Betrieben mit weniger als 3.000 Legehennenplätzen (Abbildung<br />

2.3); angeschrieben wurden laut Zwischenbericht nur Betriebe mit mehr als 3.000 Legehennenplätzen.<br />

2.4. Nachvollziehbarkeitt der Intterprretaation der Ergebnissse<br />

Im vorliegenden Zwischenbericht ist nicht nur, wie oben erläutert, eine Überinterpretation der<br />

Ergebnisse zu verzeichnen, sondern die fachliche Einschätzung hinsichtlich gesundheitlicher<br />

Maßnahmen bedarf einer Richtigstellung.<br />

Für die Beurteilung des Gesundheitszustands der Tiere wird nämlich unterschiedslos das Ausmaß<br />

<strong>von</strong> Impfungen und Behandlungen (Prophylaxe und Therapie) herangezogen. Hierbei handelt es<br />

sich aber um grundsätzlich unterschiedliche Maßnahmen. Impfungen spiegeln zwar in gewissem<br />

Umfang bisherige Erfahrungen mit Gesundheitsproblemen wider, einige sind aber gesetzlich<br />

vorgeschrieben oder grundsätzlich üblich. Die Entscheidung <strong>für</strong> oder gegen Impfungen wird darüber<br />

hinaus wesentlich durch ökonomische Kriterien und die Einstellung des Betriebsleiters beeinflusst.<br />

Ein nicht geimpfter Bestand ist nicht notwendigerweise gesund und ein geimpfter<br />

hätte die Krankheiten, gegen die geimpft wurde, in den wenigsten Fällen zwingend bekommen.<br />

Wesentlich ist aber auch, dass nach allgemeiner tierärztlicher Einschätzung ordnungsgemäße<br />

Impfungen weder zu Gesundheits- noch zu Rückstandsproblemen führen. Gegen drei Erkrankungen<br />

wurde laut Zwischenbericht vor der Einstallung in Nichtkäfigsysteme deutlich häufiger geimpft<br />

als in Käfighaltungen, nämlich gegen Rotlauf, Pasteurellose und Escherichia-Coli-<br />

Infektionen. Verständlicherweise besteht in Haltungen, wo die Hennen in stärkerem Kontakt mit<br />

ihren Ausscheidungen kommen, ein höherer Infektionsdruck. Bei Freilandhaltung besteht ein<br />

höheres Risiko des Kontaktes mit weiteren Erregern. Dort, wo es möglich ist, Krankheiten durch<br />

Impfung zu kontrollieren, entstehen aber <strong>für</strong> die Tiere keine Beeinträchtigungen. Für die Beurteilung<br />

der <strong>Tiergerechtheit</strong> ist diese Messgröße daher nicht geeignet. Das gleiche gilt <strong>für</strong> „Behandlungen<br />

gegen Milbenbefall“ vor der Einstallung. Vermutlich sind hiermit hygienische Maßnahmen<br />

zwischen den Durchgängen gemeint, was aber aus der Beschreibung nicht ganz klar<br />

wird (genauso könnten Behandlungen im Aufzuchtbestand gemeint sein, die aber nichts mit<br />

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dem Legehennenhaltungssystem zu tun haben, da die Milben sich nur zeitweise auf den Tieren<br />

und überwiegend im Haltungssystem aufhalten). Solche hygienischen Maßnahmen gehören sowohl<br />

in Käfighaltungs- als auch in alternativen Systemen zu einem guten Management, die das<br />

Ziel haben, Beeinträchtigungen der Tiere vorzubeugen. Im übrigen ist der Milbenbefall ein weiteres<br />

Beispiel <strong>für</strong> die nicht gegebene Unabhängigkeit zwischen aufeinander folgenden Durchgängen<br />

in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Wirksamkeit der hygienischen Maßnahmen. Gleichzeitig muss<br />

nochmals auf die Begrenztheit der Aussagen vor dem Hintergrund der kleinen Stichprobengrößen<br />

hingewiesen werden. Der größte Anteil <strong>von</strong> „Milbenbehandlungen vor der Aufstallung“ (mit<br />

50 % bei den Volieren mit Auslauf) heißt, dass in 17 Durchgängen Maßnahmen ergriffen worden<br />

waren, vermutlich also, bei schätzungsweise 6 Durchgängen pro Betrieb, in 3 Betrieben.<br />

Von Bedeutung <strong>für</strong> die Beurteilung der <strong>Tiergerechtheit</strong> können hingegen die therapeutischen<br />

Behandlungen sein, wenn bereits Tiere erkrankt sind. Allerdings handelt es sich auch hier um<br />

eine sehr grobe und unzuverlässige Messgröße, denn sie reflektiert nur in gewissem Umfang den<br />

Gesundheitsstatus der Herde, die Qualität der Tierkontrolle sowie die Entscheidungen des Betriebsleiters<br />

und Tierarztes, die wiederum ökonomisch mitbegründet sein können.<br />

2.5. Gessundheitsssstatuss v<strong>von</strong> Legehennen in versschiedenen Haaltungssssysstemmen – Disskkussssiioon der<br />

Erggebbnisse dess Zwiscchenbericchtes und weiterer Literattur<br />

Die grundsätzlich festgestellte Tendenz, dass Nichtkäfigsysteme, insbesondere in großen Beständen,<br />

neue und höhere Anforderungen an das Tier-, Gesundheits- und Hygienemanagement stellen,<br />

deckt sich mit allen praktischen Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />

In Nichtkäfighaltungen werden die Tiere stärker mit potentiellen Krankheitserregern konfrontiert.<br />

Allerdings wird der Infektionsdruck im Stall und Auslauf und die Abwehrlage der Tiere ganz<br />

wesentlich beeinflusst durch das Management im weitesten Sinn. Diesem Bereich müsste sowohl<br />

bei der Untersuchung, als auch bei den notwendigen Maßnahmen durch Ausbildung, Forschung<br />

und Entwicklung stärker Rechnung getragen werden.<br />

Die laut Zwischenbericht (KREIENBROCK et al., 2003) durch die Betriebe dokumentierten Verluste<br />

pro 1.000 Anfangshennen im gesamten Durchgang liegen bei den <strong>Haltungssystemen</strong> Käfig- und<br />

Bodenhaltung im Durchschnitt über den in der Literatur berichteten Werten. Beispielhaft sind in<br />

Tabelle 1 aus Legeleistungsprüfungen durchschnittliche Verlustraten aufgeführt. Es werden Ergebnisse<br />

aus Legeleistungsprüfungen angegeben, da dort die Bedingungen standardisiert sind<br />

und veröffentlichte Ergebnisse aus Praxisbetrieben nur vereinzelt vorliegen (siehe aber weitere<br />

Angaben aus den Niederlanden und der Schweiz weiter unten).<br />

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Tab. 1: Prozentuale Verluste (ohne Unfälle) in 364 Tagen Legeperiode; Durchschnittswerte aus<br />

Legeleistungsprüfungen<br />

Haltungs-<br />

form Herkünfte<br />

(weiße)<br />

Anzahl Verluste kupiert / nicht kupiert Quellen<br />

gesamt<br />

(weiße/ braune)<br />

LB Aufzuchtbedingungen<br />

Käfig 14 (5) 6,8 (5,3/ 7,4) 3,8 k. A.;<br />

Dunkelstall, Bodenhaltung<br />

Käfig 9 (4) 3,0 (4,5/ 2,0) 2,5 k. A.;<br />

Dunkelstall, Bodenhaltung<br />

Käfig 10 (4) 5,5 (4,6/ 5,9) 5,4 k. A.;<br />

k. A.<br />

Boden 4 (-) 8,7 (-/ 8,7) 17,,5 Unkupiert;<br />

Tageslichtstall, Bodenhaltung<br />

Boden 4 (-) 7,0 (-/ 7,0) - Unkupiert;<br />

Tageslichtstall, Bodenhaltung<br />

Boden 6 (-) 16,2 (-/ 16,2) - Unkupiert;<br />

Dunkelstall, Bodenhaltung<br />

Boden 6 (-) 6,9 (-/ 6,9) - Kupiert;<br />

Dunkelstall, Bodenhaltung<br />

k.A. keine Angabe; LB Lohmann Brown<br />

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DAMME, 1996<br />

HAAS & POTERACKI, 1997<br />

LANDW.-KAMMER WESER-<br />

EMS, 1997<br />

LANGE, 2000<br />

LANGE, 2002<br />

DAMME, 2003<br />

DAMME, 2003<br />

Diese Zahlen zeigen, dass vergleichbare Verlustraten zwischen Käfig- und Nichtkäfigsystemen<br />

durchaus erreicht werden können, wenn bestimmte Vorbedingungen erfüllt sind. Die Verlustraten<br />

der im Zwischenbericht ausgewerteten Durchgänge schwanken <strong>von</strong> Durchgang zu Durchgang<br />

erheblich. Gründe <strong>für</strong> die teilweise sehr hohen Verlustraten in den einzelnen <strong>Haltungssystemen</strong><br />

wurden im Zwischenbericht nicht angegeben und eine Interpretation der Ergebnisse<br />

kann daher nur aufgrund <strong>von</strong> Vermutungen erfolgen.<br />

Eine mögliche Verlustursache ist Kannibalismus, der in alternativen Haltungen zu größeren Problemen<br />

führen kann als in konventionellen Käfigen. Zwar tritt er auch in Käfighaltungen auf und<br />

kann sich dort auch weiter verbreiten (TABLANTE et al., 2000; ZELTNER et al., 2000; CLOUTIER et al.,<br />

2002), aber die Anzahl potentieller Opfer ist im Käfig stärker begrenzt, ebenso wie die Möglich-<br />

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BUND – <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Tiergerechtheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong> <strong>für</strong> Legehennen 11/2003<br />

keit, dass das Verhalten <strong>von</strong> weiteren Tieren imitiert wird. Außerdem können pickende Tiere<br />

besser erkannt und aus dem Käfig entfernt werden.<br />

Die Ursachen <strong>für</strong> Kannibalismus sind vielfältig und mehrere Faktoren müssen zusammenwirken,<br />

um sein Auftreten zu fördern. Viele dieser Faktoren sind inzwischen bekannt und sollten in einer<br />

gut geführten Alternativhaltung berücksichtigt werden. Hierzu wurden keine Angaben <strong>von</strong> den<br />

Betrieben erfragt (z.B. Ernährung, Zustand der Einstreu, Vorhandensein eines Sandbades, Stallklima,<br />

Tageslicht, Art der Legenester und Geschlechterverhältnis). Nähere Ausführungen <strong>zur</strong> Bedeutung<br />

der beispielhaft genannten Faktoren sind in Kapitel 3.7 zu finden.<br />

Nicht nur die Ausgestaltung der Haltung, Fütterung und des Managements beeinflussen das<br />

Auftreten <strong>von</strong> Federpicken und Kannibalismus, sondern bereits die Wahl der eingesetzten Linie.<br />

Eine genetische Disposition <strong>für</strong> das Auftreten <strong>von</strong> Federpicken und Kannibalismus ist vielfach<br />

belegt (HUGHES & DUNCAN, 1972; CRAIG & MUIR, 1993; ENGSTRÖM & SCHALLER, 1993; KEELING, 1994;<br />

ABRAHAMSSON et al., 1996; CRAIG & MUIR, 1996; MUIR, 1996; SAVORY & MANN, 1997; KEPPLER et al.,<br />

2001a; KJAER et al., 2001). In 58 % der <strong>für</strong> den Zwischenbericht (KREIENBROCK et al., 2003) ausgewerteten<br />

Durchgänge wurde die Herkunft Lohmann Brown eingesetzt (49 % Boden, 25 %<br />

Voliere, 65% konventionelle Käfige, 50 % ausgestaltete Käfige). Diese Herkunft zeigte sich besonders<br />

anfällig <strong>für</strong> die Verhaltensstörung Kannibalismus (LANGE, 2000, s. Tab. 1) und ist daher<br />

<strong>für</strong> die Alternativhaltung wenig geeignet. Es erstaunt, dass sie in solch großem Umfang eingesetzt<br />

wurde, und es stellt sich die Frage, inwieweit diese Linienwahl repräsentativ <strong>für</strong> die alternativen<br />

Legehennenhaltungen in Deutschland ist.<br />

Eine Praxiserhebung aus den Niederlanden (HORNE, 1996) mit weißen Herkünften in großen Herden<br />

in 19 Volierenhaltungen (Herdengröße durchschnittlich 16.000 Hennen) und 47 Käfighaltungen<br />

(Herdengröße durchschnittlich 29.000 Hennen) ergab beispielsweise Verluste in den Volieren<br />

(in 415 Tagen Legeperiode) <strong>von</strong> 6,7 % ( + 2,5) gegenüber 9,2 % ( + 3,6) in den Käfighaltungen<br />

(in 410 Tagen Legeperiode). Ob diese grundsätzlich anderen Ergebnisse nur auf die anderen<br />

Herkünfte <strong>zur</strong>ückzuführen sind, sei dahin gestellt, sie zeigen aber, dass verschiedene Untersuchungen<br />

eine große Variationsbreite in den Betriebsergebnissen in Abhängigkeit <strong>von</strong> einer Reihe<br />

verschiedener Faktoren zu Tage fördern.<br />

Ein weiterer solcher Einflussfaktor <strong>von</strong> ganz entscheidender Bedeutung sind die Aufzuchtbedingungen<br />

(HUBER-EICHER und WECHSLER, 1997, 1998; JOHNSEN et al., 1998; GUNNARSSON et al. 1999;<br />

KEPPLER et al., 1999; YNGVESSON, 2002). Zu den Aufzuchtbedingungen wurden die Betriebe in der<br />

vorliegenden <strong>Studie</strong> nicht befragt. Dies wäre ein wichtiger Ansatzpunkt, um Verbesserungen<br />

später in der Legeperiode zu erreichen.<br />

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BUND – <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Tiergerechtheit</strong> <strong>von</strong> <strong>Haltungssystemen</strong> <strong>für</strong> Legehennen 11/2003<br />

Eine zusätzliche wichtige Stellgröße <strong>für</strong> Probleme mit Federpicken und Kannibalismus und den<br />

damit verbundenen Mortalitätsraten ist bei den Nichtkäfigsystemen die Herdengröße. Hierzu<br />

liegen im Zwischenbericht leider keine Angaben vor. Die Angaben zu der Zahl der Anfangshennen<br />

beziehen sich auf die Versorgungseinheit, nicht auf mögliche Gruppengrößen. Tendenziell<br />

bestehen größere Probleme in größeren Herden (HUGHES & DUNCAN, 1972; BILCIK & KEELING, 1999).<br />

Eine Begrenzung der Herdengröße auf 6.000 Hennen ist erst seit März 2003 durch die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung<br />

vorgeschrieben. Da sich der Fragebogen auf Durchgänge<br />

bezog, die vor diesem Termin eingestallt worden waren, wäre eine Überprüfung einer möglichen<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> der Gruppengröße besonders interessant gewesen. Eventuell könnte die neue<br />

rechtliche Situation zu einer Verbesserung der Situation beitragen.<br />

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist auch zu berücksichtigen, dass sehr wahrscheinlich <strong>von</strong><br />

den Nichtkäfigsystemen ein größerer Teil der Daten aus Betrieben stammt, die noch wesentlich<br />

weniger Erfahrung mit dieser Haltungsform besitzen, als das bei den Käfighaltungen der Fall<br />

gewesen sein dürfte.<br />

Im Vergleich zeigen beispielsweise Ergebnisse einer repräsentativen <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> 182 Herden aus<br />

96 Praxisbetrieben aus der Schweiz (HÄNE, 1999), dass wesentlich niedrigere Mortalitätsraten in<br />

der Praxis erreicht werden können, wenn langfristigere Erfahrung besteht. Mehr als 90 % der<br />

befragten Betriebsleiter hatten in dieser <strong>Studie</strong> mindestens 5 Jahre Erfahrung mit der gewerbsmässigen<br />

Haltung <strong>von</strong> Legehennen in alternativen <strong>Haltungssystemen</strong>. Die durchschnittliche<br />

Herdengröße lag bei nur 1.655 Hennen entsprechend den kleiner strukturierten Betrieben in der<br />

Schweiz, die durchschnittliche Besatzdichte pro Quadratmeter begehbare Fläche lag bei 8,8<br />

Hennen. Bezogen auf eine Legeperiode <strong>von</strong> 364 Tagen zeigten sich durchschnittliche Mortalitätsraten<br />

<strong>von</strong> 9 % über alle Herden in den verschiedenen <strong>Haltungssystemen</strong>. Aufgeschlüsselt<br />

nach Haltungssystem ergab sich <strong>für</strong> die Stallhaltung (Voliere, Boden- und Rosthaltung) eine<br />

Mortalitätsrate <strong>von</strong> 7,7 % (n=56). Bei Stallhaltungen mit Kaltscharrraum (n=12) lagen die Verluste<br />

bei durchschnittlich 5,1 % und bei den Freilandhaltungen (n=71) bei durchschnitlich 10,8<br />

%. Die Unterschiede sind signifikant. Bei Berücksichtigung der Herkünfte über alle Haltungssysteme<br />

zeigte sich, dass Herden mit Tieren weißer Herkünfte eine signifikant tiefere Mortalität<br />

aufwiesen (nämlich 7,2 %) als Herden mit braunen Herkünften (10,4 %). Neben der größeren<br />

Betriebserfahrung spielen wahrscheinlich auch die kleineren bäuerlichen Strukturen, bei denen<br />

die Tierbetreuer meist gleichzeitig die Halter sind und somit möglicherweise ein größeres Interesse<br />

am Wohlergehen der Tiere und eine bessere Ausbildung haben, eine Rolle <strong>für</strong> die wesentlich<br />

besseren Ergebnisse. HÄNE (1999) bescheinigte den Betriebsleitern der teilnehmenden Betriebe<br />

großes Sachwissen und viel Erfahrung bei der Betreuung der Tiere und beim Management der<br />

komplexen Haltungsbedingungen. Aber auch einzelne Faktoren, wie der Zugang zu einem Kaltscharrraum<br />

und die Herkunft der Legehennen, haben offensichtlich einen hohen Einfluss auf den<br />

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Erfolg einer alternativen Legehennenhaltung. Auch bei den Schweizer Legehennenhaltern war<br />

aber ein Mangel an Wissen bezüglich der Wichtigkeit der Aufzuchtbedingungen und deren Einfluss<br />

auf die Problematik <strong>von</strong> Federpicken und Kannibalismus festzustellen. Noch weitere Verbesserungen<br />

scheinen also möglich zu sein.<br />

Auch in Schweden stimmen Hennenhalter, die Geflügelindustrie und Wissenschaftler darin<br />

überein, dass sich die Leistungen und Verlustraten <strong>von</strong> Hennen in Volierenhaltungen über die<br />

letzten zehn Jahre verbessert haben und viele Probleme, die mit der Voliere als neuem Haltungssystem<br />

verbunden waren, jetzt gelöst sind (YNGVESSON, 2002). Als mögliche Gründe <strong>für</strong> die<br />

Leistungsverbesserungen in den Volierenhaltungen werden genannt, dass 1. die Hennenhalter<br />

besser ausgebildet sind, 2. neue Herkünfte eingesetzt werden, die sich besser <strong>für</strong> die alternativen<br />

Haltungssysteme eignen, 3. sich die Aufzuchtbedingungen verbessert haben, 4. <strong>für</strong> Hennen in<br />

Volierenhaltungen geeignetere Futtermischungen entwickelt wurden und 5. die Volierenkonstruktionen<br />

verbessert wurden.<br />

Hinsichtlich des Gesundheitsstatus <strong>von</strong> Legehennen in ausgestalteten Käfigen liefert der hier<br />

besprochene Zwischenbericht (KREIENBROCK et al., 2003) aufgrund der minimalen Stichprobenzahl<br />

keine verwertbaren Ergebnisse. Es muss nachdrücklich davor gewarnt werden, die Ergebnisse aus<br />

den konventionellen Käfigen auf die ausgestalteten Käfige zu übertragen. So können die größeren<br />

Gruppengrößen in den ausgestalteten Käfigen zu mehr Problemen mit Kannibalismus und<br />

Federpicken führen (NIEKERK et al., 2001). SEWERIN (2002) bewertete in einer Vergleichsuntersuchung<br />

unter kontrollierten Bedingungen den Zustand der Fußballen <strong>von</strong> Hennen in ausgestalteten<br />

Käfigen signifikant schlechter als in konventionellen Käfigen. Andererseits zeigten die Tiere<br />

sowohl hinsichtlich Knochenfestigkeit als auch Gefiederzustand und Krallenlängen in ausgestalteten<br />

Käfigen einen besseren Zustand als in konventionellen. Allerdings schnitten die Tiere in<br />

der Volierenhaltung mit Auslauf in dieser Hinsicht noch besser ab. Solche Aspekte des körperlichen<br />

Zustands müssen auch berücksichtigt werden, wenn der Gesundheitsstatus <strong>von</strong> Legehennen<br />

in den verschiedenen <strong>Haltungssystemen</strong> verglichen wird.<br />

Zusammeenfasseend lässt sich über den Zwischenbericht der <strong>Studie</strong> „Orientierende epidemiologische<br />

Untersuchung zum Leistungsniveau und Gesundheitsstatus in Legehennenhaltungen verschiedener<br />

Haltungssysteme“ (KREIENBROCK et al., 2003) sagen, dass es aufgrund der Erhebungsart,<br />

tatsächlichen Stichprobengröße und Vernachlässigung wichtiger Einflussfaktoren nicht zulässig<br />

ist, die Ergebnisse zu verallgemeinern und den <strong>Haltungssystemen</strong> an sich kausal zuzuschreiben.<br />

Über Bedingungen und mögliche Risiken <strong>für</strong> den Gesundheitsstatus in ausgestalteten<br />

Käfige kann keine Aussage abgeleitet werden.<br />

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Stärker noch als im Zwischenbericht erwähnt, muss das komplexe Geflecht der Haltungsbedingungen<br />

in Aufzucht und Legeperiode, der Fütterung, der Zucht, des Managements und der Hygiene-<br />

und Gesundheitsmaßnahmen in seiner Auswirkung auf die Tiergesundheit und das Tierverhalten<br />

beachtet und untersucht werden.<br />

Die durch die <strong>Studie</strong> grundsätzlich aufgezeigten Tendenzen hinsichtlich möglicher Problembereiche<br />

in der alternativen Legehennennhaltung stimmen mit bestehenden praktischen Erfahrungen<br />

und wissenschaftlichen Kenntnissen überein. Diese lassen hinsichtlich ausgestalteter Käfige<br />

ebenfalls ein tendenziell größeres Risiko <strong>für</strong> Erkrankungen und <strong>für</strong> Schäden durch Federpicken<br />

und Kannibalismus erwarten als im konventionellen Käfig.<br />

Es ist auch auf der inhaltlichen Ebene unzulässig, aus den bisherigen Ergebnissen der <strong>Studie</strong> zu<br />

schließen, dass Nichtkäfigsysteme grundsätzlich nicht tiergerecht sind oder sein können, wie<br />

dies in der öffentlichen Diskussion im Anschluss an die Veröffentlichung des Zwischenberichtes<br />

häufig geschah. Bei diesen Haltungsformen besteht <strong>zur</strong> Sicherstellung eines guten Gesundheitsstatus<br />

der Tiere zwar noch bedeutender Entwicklungsbedarf, es besteht aber auch die Möglichkeit<br />

dazu. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der derzeitige Stand der Legehennenhaltung in<br />

Käfigen bezüglich Gesundheit und Leistung der Tiere das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung,<br />

Entwicklung und Praxiserfahrung auf den Gebieten Zucht, Ernährung, Hygiene und Haltung<br />

einschließlich Management sowie medizinische Maßnahmen ist, in die in erheblichem Ausmaß<br />

finanzielle und personelle Ressourcen geflossen sind. Alternativhaltungen stellen in allen diesen<br />

Bereichen andere, zum Teil höhere Anforderungen. In entsprechende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

wurde aber bisher nicht in nur annähernd vergleichbarem Umfang investiert.<br />

Auch Praxiserfahrungen liegen bislang nur in vergleichsweise sehr geringem Umfang vor.<br />

3. <strong>Tiergerechtheit</strong> verschiedener Haltungssysteme aus demm Blickwinkel des Tierverhaltens<br />

Legehennen, die in konventionellen Käfigen gehalten werden, sind stark in ihrem arteigenen<br />

Verhalten eingeschränkt. Beeinträchtigungen sind begründet durch die Bodenbeschaffenheit des<br />

Käfigs, die stark begrenzte Bodenfläche und Höhe des Käfigs, das Fehlen <strong>von</strong> Nest, Sandbad sowie<br />

Möglichkeiten zum Aufbaumen, die unstrukturierte Umgebung und das Fehlen <strong>von</strong> manipulierbarem<br />

Material außer dem Futter. Als Vorteile der Käfighaltung gelten neben den günstigeren<br />

arbeitswirtschaftlichen, wirtschaftlichen, stallklimatischen und den oben beschriebenen hygienischen<br />

Bedingungen die kleine Gruppengröße (siehe hierzu aber Kapitel 3.6).<br />

Im Versuch, einige dieser Vorteile beizubehalten und gleichzeitig die erheblichen Beeinträchtigungen<br />

der Verhaltensmöglichkeiten <strong>für</strong> die Hennen abzumildern, wurden in Europa Versuche<br />

mit so genannten ausgestalteten Käfigen durchgeführt (z. B. TAUSON, 1984; RAUCH, 1994;<br />

SHERWIN, 1994; APPLEBY, 1998). Die herkömmliche Käfighaltung wird EU-weit spätestens nach<br />

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dem 31.12.2011 verboten sein. Ausgestaltete Käfige sollen in der EU jedoch erlaubt bleiben<br />

können.<br />

Laut EU-Richtlinie müssen diese Käfige bei einer Mindesthöhe der nutzbaren Fläche <strong>von</strong> 45 cm<br />

und Grundfläche <strong>von</strong> 750 cm_/Henne (da<strong>von</strong> 600 cm_ nutzbare Fläche) über Sitzstangen (15<br />

cm/Henne), ein Nest und Einstreu verfügen. Trotz dieser Ausgestaltung der Käfige ergeben sich<br />

<strong>für</strong> die Hennen weiterhin in allen Funktionskreisen Einschränkungen, auf die im folgenden eingegangen<br />

wird.<br />

3.1 Forrtbewegung<br />

Trotz des etwas größeren Flächenangebotes besteht immer noch eine drangvolle Enge im ausgestalteten<br />

Käfig, gekoppelt mit einer starken Begrenzung der Käfighöhe. Die Einrichtungen, vor<br />

allem die Sitzstangen, engen sogar den Bewegungsraum zusätzlich ein. Normales Gehen, Laufen,<br />

Flattern und Fliegen sind unter solchen Bedingungen genauso wenig möglich wie dies <strong>für</strong> den<br />

konventionellen Käfig beschrieben ist (FÖLSCH, 1981; APPLEBY et al., 1992; BAXTER, 1994). Eine<br />

physische Folge des Bewegungsmangels ist eine verminderte Knochenstabilität (Osteoporose),<br />

aus der sich Skelettanomalien (Käfiglähme) und schmerzhafte Frakturen (besonders während der<br />

Ausstallung) ergeben können. Eine verbesserte Knochenstabilität in ausgestalteten gegenüber<br />

konventionellen Käfigen wurde nur <strong>für</strong> den Humerus, also einen Flügelknochen, festgestellt.<br />

Dagegen gab es bei der Tibia, also einem Beinknochen, keine Unterschiede. Bei Tieren aus einem<br />

Volierensystem mit Auslauf waren beide Knochentypen signifikant stabiler als in beiden Käfigsystemen<br />

(LEYENDECKER et al., 2002).<br />

3.2 Nahruungsaufnahmeverhalten<br />

Die Nahrungsaufnahme beim Huhn schließt Erkunden, Scharren und diverse Schnabelaktivitäten<br />

(Ziehen, Reißen, Hacken, Bearbeiten <strong>von</strong> Futtermitteln mit dem Schnabel) ein. Bankiva-Hühner,<br />

die Vorfahren der Legehennen, die in seminatürlicher Umgebung gehalten werden, verbringen<br />

einen Großteil ihrer aktiven Zeit mit der Nahrungssuche und -aufnahme (DAWKINS, 1989). SCHÜTZ<br />

& JENSEN (2001) fanden große Übereinstimmungen in der Art und Gesamtdauer des Nahrungssuch-<br />

und –aufnahmeverhaltens zwischen Bankivahühnern und domestizierten Haushühnern.<br />

Auch Hybridhennen verbringen einen bedeutenden Teil (25 bis 68 %) des Lichttages mit Scharren<br />

und Bodenpicken, sofern Einstreu vorhanden ist (SAVORY et al., 1978; FÖLSCH, 1981). In alternativen<br />

<strong>Haltungssystemen</strong> erlauben Platz und Einstreuangebot zumindest ausgedehntes Nahrungssuchverhalten,<br />

Scharren und Picken. In der Freilandhaltung kann das Angebot <strong>für</strong> verschiedenes<br />

Nahrungsaufnahmeverhalten besonderes vielfältig sein. Aber auch im geschlossenen Stall<br />

können Körnergabe in die Einstreu oder Grundfutterangebot (z.B. Rüben, Gras, Heu) natürliches<br />

Nahrungsaufnahmeverhalten stimulieren und ermöglichen. In ausgestalteten Käfigen ist dies<br />

aus verfahrenstechnischen Gründen nicht umsetzbar, die Ausführung einer artgemäßen Nah-<br />

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rungssuche und -aufnahme weitgehend unmöglich. Dies liegt zum einen am begrenzten Flächenangebot.<br />

Beispielsweise beim Avipluskäfig, einem serienmäßig angeboten Käfigtyp, bietet<br />

das „Sandbad“, das auch dem Scharren und Picken dienen soll, mit Abmessungen <strong>von</strong> knapp 20<br />

x 60 cm <strong>für</strong> 10 Hennen eine Fläche <strong>von</strong> 120 cm_/Henne. Zum Ausführen der Scharrbewegung<br />

benötigt das Huhn aber eine Fläche <strong>von</strong> 540 bis 1.005 cm_ (DAWKINS & HARDIE, 1989). Zum anderen<br />

mangelt es an bearbeitbarem Substrat. In manchen Käfigtypen werden Kunstrasenmatten<br />

verwendet, in anderen wird die Einstreufläche durch Gitterstäbe abgedeckt, die das Scharren<br />

zusätzlich behindern können. Allen Varianten gemeinsam ist, dass sie die meiste Zeit sehr wenig<br />

bis keine Einstreu enthalten (z.B. SEWERIN, 2002).<br />

3.3 Körrperpflegeverhaltten<br />

Zum artgemäßen Körperpflegeverhalten gehören beim Huhn die Gefiederpflege mit Hilfe des<br />

Schnabels oder der Ständer, das Aufstellen und Schütteln des Gefieders, das Strecken der Flügel<br />

und das Sandbaden. Bei einer nutzbaren Fläche <strong>von</strong> 600 cm_ pro Huhn im ausgestalteten Käfig<br />

ist die Durchführung der einzelnen Elemente des Körperpflegeverhaltens nur eingeschränkt<br />

durchführbar. So benötigen Hennen <strong>zur</strong> Durchführung der Gefiederpflege 814 bis 1270 cm_,<br />

zum Schütteln des Gefieders 676 bis 1604 cm_ und zum Strecken der Flügel 653 bis 1118 cm_<br />

(DAWKINS & HARDIE, 1989). Dies zeigt, dass es <strong>für</strong> die Hennen schwierig sein kann, das Gefiederpflegeverhalten<br />

synchron mit anderen Hennen im Käfig durchzuführen, wie sie es unter naturnahen<br />

oder großzügigeren Bedingungen zu bestimmten Tageszeiten tun würden. Auch das<br />

Sandbaden kann in ausgestalteten Käfigen nur äußerst eingeschränkt durchgeführt werden.<br />

Sandbaden wird <strong>von</strong> den Hennen, wenn ihnen geeignetes Material <strong>zur</strong> Verfügung steht, regelmässig<br />

ausgeführt (LIERE & BOKMA, 1987). Es trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Hennen bei,<br />

sondern hält auch die Daunenstruktur des Gefieders in Ordnung. Artgemäßes Sandbaden läuft in<br />

einer typischen Sequenz ab (VESTERGAARD, 1981a; LIERE, 1992) und beinhaltet Schnabelharken,<br />

Scharren und Flügelbugschlagen wobei der Sand oder anderes Substrat in das aufgeplusterte<br />

Gefieder befördert wird. Die Henne formt im Substrat eine Mulde aus, dreht sich in dieser Mulde<br />

<strong>von</strong> einer <strong>zur</strong> anderen Seite und streckt jeweils das obenliegende Bein in Richtung des Kopfes.<br />

Nach einer Ruhephase erhebt sich das Tier und schüttelt in typischer axialer Drehung das Substrat<br />

aus dem Gefieder. Der gesamte Vorgang wird mehrmals wiederholt und unter naturnahen<br />

Bedingungen <strong>von</strong> mehreren Tieren gleichzeitig ausgeführt. Dieser Ablauf ist im ausgestalteten<br />

Käfig wegen der beschränkten Sandbadgröße und dem Mangel an geeignetem Substrat deutlich<br />

eingeschränkt. Darüber hinaus wird das Ziel des Sandbades, die Gefiederreinigung, nicht erreicht.<br />

In der Praxis werden in ausgestalteten Käfigen <strong>zur</strong> Zeit Scharrmatten oder Textilbänder<br />

erprobt, die in zeitlichen Abständen mit Futter, Sägemehl oder Kleie bestreut werden (KEULEN,<br />

2000; MÖBIUS, 2001a, 2001b; STREITZ, 2001). KEULEN (2000) beschreibt, dass der vollständige Verhaltensablauf<br />

des Sandbadens auf den Scharrmatten nicht durchgeführt wird. SEWERIN (2002)<br />

beobachtete, dass im Aviplus-Käfig im Vergleich zum Sandbaden im Freiland die Dauer des<br />

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Sandbadens durchschnittlich um etwa die Hälfte verkürzt war und bestimmte Drehbewegungen<br />

gar nicht ausgeführt wurden. Im Freiland wurde Sandbaden im Durchschnitt <strong>von</strong> etwa 20 Tieren<br />

gleichzeitig nah beieinander ausgeführt, im ausgestalteten Käfig war ein gemeinsames Bad unter<br />

Schwierigkeiten maximal zwei Tieren möglich. Zusätzlich trat im ausgestalteten Käfig Leerlaufsandbaden<br />

auf dem Gitterboden auf. Leerlaufsandbaden reduziert die Motivation zum Sandbaden<br />

nicht (OLSSON, 2001) und stellt folglich keine erfolgreiche Auseinandersetzung mit der<br />

Umwelt dar.<br />

3.4 Nestorientiertess Verhalten<br />

Das nestorientierte Verhalten <strong>von</strong> Legehennen kann eingeteilt werden in Nestsuche und Nestinspektion,<br />

Beziehen des Nestes und Nestbau, Eiablage und Ruhen im Nest nach der Eiablage<br />

(FÖLSCH, 1981). Dieses Verhalten wird hauptsächlich <strong>von</strong> internen Faktoren beeinflusst. Verhaltensanomalien,<br />

z. B. stereotypes Herumlaufen, treten auf, wenn kein angemessener Nestplatz<br />

<strong>zur</strong> Verfügung steht und werden als Zeichen <strong>von</strong> Frustration betrachtet (DUNCAN, 1970; KITE,<br />

1985). In ausgestalteten Käfigen steht den Tieren nur eine sehr begrenzte Nestfläche <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Wenn mehrere Hennen gleichzeitig legegestimmt sind, kann das dazu führen, dass sich<br />

die Tiere gegenseitig stören und sich zu viele Tiere gleichzeitig im Nest aufhalten. Entsprechend<br />

fand SEWERIN (2002) verkürzte Aufenthaltszeiten im Nest. In Alternativsystemen besteht dagegen<br />

ohne weiteres die Möglichkeit, ausreichende Nestflächen anzubieten, die sogar eingestreut sein<br />

können. Bei einem durch Störung verursachten vorzeitigen Verlassen des Nestes wird die Gefahr<br />

<strong>für</strong> Kloakenkannibalismus erhöht, da die Kloake noch nicht vollständig eingezogen und abgetrocknet<br />

und dadurch <strong>für</strong> andere Hennen ein interessantes Pickobjekt sein kann.<br />

3.5 Ruheverhalten<br />

Hühner übernachten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, zum Schutz vor Bodenfeinden auf<br />

erhöhten Plätzen (MCBRIDE et al., 1969; WOOD-GUSH & DUNCAN, 1976; FÖLSCH, 1982). Es handelt<br />

sich um ein angeborenes Verhalten. Wahrscheinlich bedeutet der Aufenthalt auf erhöhten Plätzen<br />

unabhängig <strong>von</strong> einer tatsächlichen Bedrohung durch Beutegreifer Sicherheit <strong>für</strong> die Hühner.<br />

Erhöhte Plätze bieten auch Schutz vor aggressiven oder kannibalistischen Attacken durch<br />

Artgenossen. Diese Funktionen <strong>von</strong> Sitzstangen können in ausgestalteten Käfigen nicht erfüllt<br />

werden, weil die Sitzstangen nicht so erhöht sind, dass sie einen Rückzug zulassen und auch die<br />

beengten Platzverhältnisse das nicht erlauben. Die Sitzstangen, die nur wenige Zentimeter über<br />

dem Käfigboden angebracht sind, können sogar das Bepicken der Kloake durch andere Hennen<br />

begünstigen. So fanden MOINARD et al. (1998), dass Sitzstangen im Käfig die Verlustrate durch<br />

Kannibalismus erhöhten. Eine Trennung <strong>von</strong> Funktionsbereichen im Käfig in Aktivitäts- und Ruhebereiche<br />

ist, anders als in Alternativsystemen, nicht möglich. Je nach Anordnung der Sitzstangen<br />

im Käfig werden ruhende Hennen durch Tiere, die den Futtertrog, das Nest oder Sandbad<br />

aufsuchen, gestört. Untersuchungen zum Aviplus-Käfig zeigten, dass aufgrund der Sitzstan-<br />

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genanordnung noch nicht einmal alle Hennen die Sitzstangen zum nächtlichen Ruhen nutzen<br />

konnten. Bis zu 32 % der Tiere übernachteten auf dem Gitterboden. Weitere Tiere übernachteten<br />

im Nest oder Sandbad. Ein artgemäßes Ruhen war also <strong>für</strong> bis zu einem Drittel der Hennen nicht<br />

möglich (SEWERIN, 2002).<br />

3.6 Sozialverrhalten<br />

Ein Argument, das aus der Sicht des Verhaltens <strong>für</strong> die Haltung in Käfigen zu sprechen scheint,<br />

ist die Gruppengröße, die wesentlich niedriger ist als in wirtschaftlichen Alternativsystemen.<br />

Tatsächlich gibt es Hinweise, dass bereits Hennen in Gruppen <strong>von</strong> 120 Tieren nicht mehr in der<br />

Lage sind, andere Hennen individuell zu erkennen und auf dieser Grundlage eine Rangordnung<br />

aufrecht zu erhalten (D’EATH &. KEELING, 2003). Anders als dies häufig vermutet wird, führt dies<br />

jedoch nicht zu mehr, sondern zu weniger Aggression in größeren Gruppen (HUGHES et al., 1997;<br />

NICOL et al., 1999; ESTÉVEZ et al., 2002). Vieles spricht da<strong>für</strong>, dass Hennen in der Lage sind, ihr<br />

Sozialverhalten an die Gruppengröße anzupassen und in großen Gruppen nur noch aufgrund<br />

äußerer Merkmale wie Körper- und Kammgröße auszuweichen oder anzugreifen, wobei gleichzeitig<br />

die Zahl der Interaktionen zwischen den Tieren vermindert ist (D'EATH & KEELING, 2003).<br />

Welche Auswirkungen diese „Anonymisierung“ auf die Befindlichkeit der Tiere hat, ist noch unbekannt.<br />

Einen positiven Einfluss auf das Sozialverhalten können Hähne in großen Gruppen ausüben,<br />

da sie möglicherweise eine Untergruppenbildung stimulieren (KEPPLER et al., 1997) und<br />

noch dazu zu einer Reduktion der Aggressivität der weiblichen Tiere beitragen (ODÉN et al.,<br />

1999).<br />

Das Zusammenleben in kleiner Gruppe unter den Bedingungen der Käfighaltung kann mit erheblichen<br />

Belastungen, insbesondere <strong>für</strong> die rangniederen Tiere verbunden sein. Die Möglichkeiten<br />

vor ranghöheren Tieren effektiv auszuweichen, ist aufgrund der beengten Verhältnisse<br />

und der fehlenden Strukturierung (wie erhöhte Plätze oder Sichtblenden durch Stalleinrichtungen<br />

in den alternativen Systemen) stark eingeschränkt. Unter natürlichen Bedingungen halten<br />

die Hühner eine Sozialdistanz zueinander ein, die je nach Aktivität variiert (APPLEBY et al., 1992).<br />

KEELING & DUNCAN (1989) untersuchten die interindividuellen Abstände der Hennen bei verschiedenem<br />

Verhalten und unterschiedlichem Platzangebot (1.408 bis 5.633 cm_ pro Henne). Es<br />

zeigte sich, dass die kleinste Fläche der Untersuchung, die etwas mehr als das Doppelte der in<br />

ausgestalteten Käfigen nutzbaren Fläche (600 cm_) beträgt, nicht ausreichte, die angestrebten<br />

Sozialdistanzen zu wahren.<br />

Zusätzlich bestehen in der Käfighaltung durch die beengten Platzverhältnisse nur sehr eingeschränkte<br />

Möglichkeiten zu synchronem Verhalten gemeinsam mit den anderen Hennen, wie es<br />

unter naturnahen Bedingungen und in der alternativen Haltung vor allem beim Sandbaden<br />

(VESTERGAARD, 1981b; VESTERGAARD et al., 1990; DUNCAN et al., 1998), bei der Nahrungsaufnahme<br />

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(HUGHES, 1971) und der Gefiederpflege beobachtet werden kann. Auch dies könnte negative<br />

Auswirkungen auf das Sozialverhalten haben.<br />

3.7. Federpicken und Kannibalismmuus<br />

Große Probleme in der Legehennenhaltung stellen die Verhaltensstörungen Federpicken und<br />

Kannibalismus dar. Das Risiko <strong>für</strong> Federpicken ist zwar in Käfigen sogar höher als in Haltungen<br />

auf Einstreu (HUGHES & DUNCAN, 1972; KOELKEBECK et al., 1987), es kann sich aber in Stallhaltungen<br />

leichter ausbreiten und dadurch mehr Hennen betreffen, so wie es bereits oben <strong>für</strong> den<br />

Kannibalismus beschrieben ist. NIEKERK et al. (2001) vermuten in gleichem Sinne aufgrund erster<br />

Untersuchungsergebnisse, dass größere ausgestaltete Käfige, wie sie derzeit in Deutschland wegen<br />

des höheren absoluten Platzangebotes favorisiert werden, ein größeres Risiko <strong>für</strong> Kannibalismus<br />

darstellen als kleinere. Sie stellen in Frage, ob in ausgestalteten Käfigen auf ein Schnabelkürzen<br />

verzichtet werden kann.<br />

Federpicken und Kannibalismus sind kein aggressiv motiviertes Verhalten (VESTERGAARD, 1994;<br />

KEELING, 1995; SAVORY, 1995; YNGVESSON, 2002), sondern sie entstehen höchst wahrscheinlich<br />

durch Störungen im Zusammenhang mit dem Futtersuch- und -aufnahmeverhalten, die schon<br />

während der Aufzucht einsetzen (u. a. WENNRICH, 1975; BLOKHUIS & ARKES, 1984; BLOKHUIS, 1986;<br />

BAUM, 1992; HUBER-EICHER & WECHSLER 1997, 1998).<br />

Kannibalismus kann sowohl als Folge <strong>von</strong> Verletzungen durch Federpicken, als auch unabhängig<br />

vom Federpicken auftreten (z.B. Kloaken-, Zehenkannibalismus). Trotz möglicherweise unterschiedlicher<br />

Entwicklungsmechanismen stimmen aber die begünstigenden oder vorbeugenden<br />

Faktoren weitgehend überein.<br />

Zu den begünstigenden Faktoren gehören Nahrungsimbalancen (HUGHES, 1982) wie Mangel an<br />

essentiellen Aminosäuren, Rohprotein (AMBROSEN & PETERSEN, 1997), Mineralstoffen, besonders<br />

Natrium (WAHLSTRÖM et al., 1998) oder Rohfaser, eine ungeeignete Futterstruktur (LINDBERG &<br />

NICOL, 1994; SAVORY et al., 1999; AERNI et al., 2000), das Fehlen <strong>von</strong> geeignetem Substrat zum<br />

Scharren, Picken, Zerren und Sandbaden (BLOKHUIS & ARKES, 1984; MARTIN, 1984; BLOKHUIS, 1986;<br />

BLOKHUIS, 1989; FRÖHLICH & OESTER, 1989; MARTIN, 1990; BAUM, 1995; HUBER-EICHER & WECHSLER,<br />

1997, 1998; JOHNSEN et al., 1998) sowie <strong>von</strong> erhöhten Sitzstangen (HUBER-EICHER & AUDIGÉ,<br />

1999), die schon während der Aufzucht äußerst wichtig sind (FAURE & JONES, 1982; FRÖHLICH,<br />

1983; HEIZMANN et al., 1989; FRÖHLICH, 1991; GUNNARSSON et al., 1999). Auch die Besatzdichte hat<br />

einen Einfluss. Mit höherer Besatzdichte wird das Gefieder schlechter (ALLEN & PERRY, 1975;<br />

SIMONSEN et al., 1980; HANSEN & BRAASTAD, 1994) bzw. die Federpickhäufigkeit nimmt zu (HUBER-<br />

EICHER & AUDIGÉ, 1999). Dies gilt wiederum bereits <strong>für</strong> die Aufzucht der Tiere (KEPPLER et al.,<br />

1999). Sämtliche weitere Belastungen durch die Haltung können ebenfalls zusätzlich zu einer<br />

Erhöhung des Risikos <strong>für</strong> die Verhaltensstörungen führen (EL-LETHEY et al., 2000). Generell wer-<br />

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den Probleme bei hohen Lichtintensitäten deutlicher (KJAER & VESTERGAARD, 1999) und durch Abdunkelung<br />

des Stalles können Federpicken und Kannibalismus symptomatisch reduziert werden,<br />

unter anderem weil die Aktivität <strong>von</strong> Hennen positiv mit der Lichtintensität korreliert (BOS-<br />

HOUWERS & NICAISE, 1987). Neben dieser aus Tierschutzsicht unerwünschten Reduzierung der<br />

allgemeinen Aktivität und Reizwahrnehmung der Tiere können auch Tierkontrollen bei niedrigen<br />

Lichtintensitäten nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden. Auch der Mensch hält sich dann<br />

nur ungern im Stall auf. Auch aus diesen Gründen sollte die Lichtintensität im Stall über 30 Lux<br />

liegen (PHILLIPS & WEIGUO, 1991). Bereits jetzt wird in guten Alternativhaltungen mit hohen<br />

Lichtintensitäten und Tageslicht erfolgreich gearbeitet. Ein Betrieb <strong>von</strong> Käfighaltungen mit Tageslicht<br />

ist dagegen nicht möglich, weil Federpicken und Kannibalismus nicht mehr kontrollierbar<br />

wären.<br />

Das Auftreten der Verhaltensstörungen zeigt, dass das Tier in der Auseinandersetzung mit seiner<br />

Umwelt überfordert ist. Ansatzpunkte zu einer Verbesserung der Situation liegen sowohl im Bereich<br />

der Voraussetzungen, die das Tier mitbringt, also in einer züchterischen Beeinflussung, als<br />

auch in einer Verbesserung der Haltungsbedingungen vom ersten Lebenstag an im Sinne einer<br />

reizreicheren und verhaltensgerechteren Haltung und Ernährung. Bisherige Forschung und Erfahrungen<br />

zeigen viele Verbesserungsmöglichkeiten <strong>für</strong> alternative Haltungssysteme auf, allerdings<br />

besteht auch noch erheblicher Forschungs- und Umsetzungsbedarf. Für Käfigsysteme,<br />

auch <strong>für</strong> ausgestaltete, ist dagegen nicht absehbar, wie gerade im Bereich einer reizreicheren<br />

und verhaltensgerechteren Haltung wesentliche Fortschritte unter den Begrenzungen der Käfighaltung<br />

zu erzielen sind.<br />

4. Tierggerechtheit derr verschiedenenn Haltungssysteme im Vergleicch – Entwwicklungsmöglich-<br />

keiten und Handlungsbedarff<br />

Der ausgestaltete Käfig bietet zwar einige Verbesserungen <strong>für</strong> das Tier gegenüber dem konventionellen<br />

Käfig, es bestehen aber weiterhin starke, systemimmanente Beschränkungen der Verhaltensmöglichkeiten<br />

bei der Fortbewegung (normales Gehen, Laufen, Flattern, Fliegen), dem<br />

Körperpflegeverhalten, insbesondere Sandbaden, dem nestorientierten Verhalten, Nahrungssuchund<br />

–aufnahmeverhalten, Ruhe- und Sozialverhalten. Der Grund hier<strong>für</strong> liegt in den starken<br />

räumlichen Begrenzungen sowie der Schwierigkeit, Substrat und andere verhaltensrelevante<br />

Reize im Käfig anzubieten. Soll der <strong>zur</strong> Verfügung stehende Raum wesentlich vergrößert werden,<br />

so wird dies durch eine Vergrößerung der Gruppengröße erreicht, die wiederum in das Dilemma<br />

des größeren Risikos größerer Gruppen <strong>für</strong> Federpicken und Kannibalismus führt. Auch wenn<br />

Volieren-, Boden- und Freilandhaltungen in der Praxis derzeit häufig noch nicht voll befriedigend<br />

hinsichtlich der <strong>Tiergerechtheit</strong> betrieben werden, so sind Verbesserungen auf vielen Ebenen<br />

möglich und können beispielsweise in der Aus- und Fortbildung der Halter zunehmend<br />

kommuniziert werden. Im Vergleich zu Käfigsystemen sind alternative Haltungssysteme aus dem<br />

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Blickwinkel des Verhaltens somit prinzipiell tiergerechter. Sie erlauben dem Huhn sehr weitgehend,<br />

sein artgemäßes Verhalten auszuführen.<br />

Eine erfolgreiche Betriebsführung und Betreuung <strong>von</strong> Legehennen in alternativen <strong>Haltungssystemen</strong><br />

erfordert jedoch sehr viel mehr Kenntnisse über das Verhalten und die Bedürfnisse der<br />

Tiere und eine bessere Beobachtung der Hennen als in Käfigsystemen. Auch das Gesundheitsmanagement<br />

muss der anderen betrieblichen Situation angepasst sein. Nur so kann auch ein befriedigender<br />

Gesundheitsstatus der Tiere in alternativen Systemen sicher gestellt werden. Hier<br />

besteht in Deutschland noch erheblicher Aus- und Fortbildungsbildungsbedarf der Halter und<br />

Tierbetreuer, aber auch weltweiter Forschungs- und Entwicklungsbedarf hinsichtlich Zucht, Ernährung,<br />

Haltung, Hygiene und medizinischen Maßnahmen.<br />

Eine Haltung, die sich lediglich an den Minimalanforderungen der Tierschutz-<br />

Nutztierhaltungsverordnung orientiert, kann wahrscheinlich auf Dauer nicht erfolgreich und in<br />

jeder Hinsicht zufriedenstellend tiergerecht sein. Es soll mit nur einigen wenigen der möglichen<br />

Beispiele gezeigt werden, welch komplexe Vielfalt <strong>von</strong> Einflussfaktoren auf die <strong>Tiergerechtheit</strong><br />

der Legehennenhaltung besteht.<br />

So ist die Aufzucht der Legehennen in der Verordnung praktisch nicht geregelt, aber <strong>von</strong> größter<br />

Bedeutung <strong>für</strong> den späteren Erfolg der Legehennenhaltung. Das Fehlen <strong>von</strong> erhöhten Sitzstangen<br />

während der Aufzucht führt beispielsweise dazu, dass Junghennen nur eingeschränkt fähig<br />

sind, erhöhte Orte gezielt anzufliegen (FAURE & JONES, 1982; FRÖHLICH, 1983; HEIZMANN et al.,<br />

1989; FRÖHLICH, 1991; GUNNARSSON et al., 1999). Sitzstangen, Nester, Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen<br />

sind <strong>für</strong> sie in der Voliere dann nur schlecht erreichbar. Dies kann zu verhungerten<br />

oder verdursteten Tieren, erhöhtem Kloakenkannibalismus und verlegten Eiern sowie geändertem<br />

Ruheverhalten führen. Das Hochsperren auf die Voliere ohne geeignetes Substrat sowie die<br />

Aufzucht in Käfigen oder in unstrukturierten Dunkelställen bei hoher Besatzdichte und mit nicht<br />

adäquatem Futterangebot begünstigen die Entwicklung <strong>von</strong> Federpicken, das auch in der Legeperiode<br />

beibehalten wird oder wieder auftreten kann.<br />

In der Freilandhaltung ist beispielsweise die Gestaltung und das Management der Grünflächen<br />

ein entscheidender Faktor. Es ist wichtig, den Tieren Anreize zu geben, das Freiland tatsächlich<br />

zu nutzen. NICOL et al. (2003) fanden bei einer Untersuchung in 100 Freilandhaltungs-<br />

Praxisbetrieben, dass sich das Risiko <strong>für</strong> Federpicken um den Faktor 9 verringert, wenn mehr als<br />

20 % der Hennen den Auslauf an sonnigen Tagen nutzen. Die Auslaufnutzung korrelierte positiv<br />

mit der Strukturierung des Auslaufes durch Bäume oder Hecken. Die Strukturierung hat außerdem<br />

einen positiven Einfluss auf die Verteilung der Legehennen im Auslauf (ZELTNER & HIRT,<br />

2003), der <strong>für</strong> den Erhalt der Grünfläche positiv ist. Um eine Ansammlung <strong>von</strong> Parasiten im<br />

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Auslauf zu verhindern sollten Umtriebsweiden genutzt werden. Im Bereich der Auslaufzugänge<br />

und anderweitig viel genutzte Bereiche kann es bei schlechter Befestigung <strong>zur</strong> Verschlammung<br />

kommen und infolge dessen <strong>zur</strong> Verschmutzung der Hühner und der Stalleinrichtung. Aus hygienischen<br />

Gründen ist ein überdachter Kaltscharrraum mit einer befestigten, gut zu reinigenden<br />

Fläche vor dem Freilandauslauf sinnvoll. Zudem kann er bei ungünstigen Witterungsverhältnissen,<br />

die eine Nutzung des Freilandauslaufes nicht ganztägig möglich machen, <strong>von</strong> den Hennen<br />

genutzt werden und so <strong>zur</strong> Beschäftigung und Konstitutionsverbesserung der Hühner beitragen.<br />

Viele Detailfragen, wie die Gestaltung der Nester (BAUER, 1995; KEPPLER et al. 2001b), Sitzstangen<br />

(APPLEBY et al., 1992) oder Zugänglichkeit des Futters in der Voliere (ODÉN et al., 2002) können<br />

Einfluss auf den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Tiere nehmen. Insofern wäre es<br />

eine sehr sinnvolle Maßnahme im Sinne des Tierschutzes, jegliche Haltungssysteme oder -<br />

einrichtungen, die serienmäßig verkauft werden, einer unabhängigen und wissenschaftlich fundierten<br />

Prüfung hinsichtlich der <strong>Tiergerechtheit</strong> zu unterziehen.<br />

Anders als manchmal formuliert, wird eine Entscheidung <strong>für</strong> ausgestaltete Käfige keine Entscheidung<br />

<strong>für</strong> eine Übergangslösung zu alternativen Systemen sein. Bei deren Zulassung <strong>für</strong> die<br />

breite Praxis würde ein erheblicher zusätzlicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf in<br />

Deutschland entstehen, da wenig gesicherte Erkenntnisse <strong>zur</strong> verhaltensgerechten Haltung und<br />

zum Gesundheitsmanagement in diesen Käfigen vorliegen. Dies würde zu einer Konkurrenzsituation<br />

mit den Alternativsystemen um die ohnehin sehr begrenzten finanziellen und personellen<br />

Ressourcen im Bereich Aus- und Fortbildung sowie Forschung und Entwicklung führen.<br />

Eine Umstellung auf die prinzipiell tiergerechtere Volieren-, Boden- und Freilandhaltung erfordert<br />

flankierende Maßnahmen nicht nur hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

sondern auch hinsichtlich Forschung und Entwicklung, sowie Aus- und Fortbildung der Tierbetreuer.<br />

Insbesondere <strong>für</strong> sehr große Betriebe mit Tierbetreuern, die keine Erfahrungen mit dem<br />

unmittelbaren Umgang mit Hennenherden haben, müssen Lösungen erarbeitet werden. All diese<br />

Aktivitäten erfordern Zeit, sie müssen aber auch ernsthaft und mit Nachdruck verfolgt werden.<br />

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Richtlinie 1999/74/EG des Rates vom 19. Juli 1999 <strong>zur</strong> Festlegung <strong>von</strong> Mindestanforderungen<br />

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BUND - <strong>Bund</strong> <strong>für</strong> Umwelt und Naturschutz in Deutschland<br />

www.bund.net<br />

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