Nitrat und Nitrit im Trinkwasser - Umweltberatung
Nitrat und Nitrit im Trinkwasser - Umweltberatung
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<strong>Nitrat</strong> / <strong>Nitrit</strong> / Ammonium<br />
Was tun, wenn der <strong>Nitrat</strong>wert (zu) hoch ist?<br />
Öffentliche Wasserversorgung<br />
Bei öffentlichen Wasserversorgungsanlagen müssen<br />
die Grenzwerte für <strong>Nitrat</strong>/<strong>Nitrit</strong> <strong>und</strong> Ammonium<br />
eingehalten werden. Falls Überschreitungen<br />
auftreten, werden die AbnehmerInnen informiert.<br />
Der Wasserversorger muss Maßnahmen ergreifen,<br />
damit die Grenzwerte wieder eingehalten<br />
werden können.<br />
Eigenversorgung<br />
Bei Hausbrunnen oder Quellen ist zu klären, woher<br />
die Stickstoffbelastung kommt (siehe Seite.3).<br />
Die Ursachen sind zu beheben.<br />
• Sanierung/ Entfernung von <strong>und</strong>ichtern Senkgruben<br />
<strong>und</strong> Hauskanälen, nicht befestigten<br />
Mistlagerstätten, Kompostieranlagen oder Silolagerstätten<br />
• Düngung anpassen/ reduzieren<br />
• Wasserversorgungsanlage gegen Eindringen<br />
von Oberflächenwasser abdichten<br />
Maßnahmen wie eine Sanierung der Abwasserentsorgung<br />
sind relativ rasch umzusetzen <strong>und</strong><br />
entlasten das Gr<strong>und</strong>wasser unmittelbar. Wurde in<br />
der Umgebung jahrelang zuviel gedüngt, so ergeben<br />
sich Besserungen unter Umständen erst Jahre<br />
später.<br />
Vor einem Neubau eines Brunnens oder einer<br />
Quelle sollten Sie sich den Standort der Anlage<br />
genau überlegen. Ist das Einzugsgebiet gleichzeitig<br />
landwirtschaftlich intensiv genutzt <strong>und</strong> befindet<br />
sich zudem nicht auf Ihrem Gr<strong>und</strong>, sind Probleme<br />
vorprogrammiert. Sie können natürlich bei der<br />
Bezirkshauptmannschaft ein Schutzgebiet beantragen.<br />
Solche Verfahren sind aber meist langwierig<br />
- <strong>und</strong> teuer.<br />
Schutzgebiet<br />
Es besteht die Möglichkeit, bei der Bezirkshauptmannschaft<br />
bzw. dem Magistrat ein<br />
Schutzgebiet zu beantragen. In diesem Verfahren<br />
wird dann die Schutzzone festgelegt, in der<br />
nur eine eingeschränkte Nutzung erlaubt ist. Die<br />
Behörde best<strong>im</strong>mt dabei auch, ob eine Nutzungseinschränkung<br />
oder ein Mehraufwand bei<br />
der Bewirtschaftung vorliegt <strong>und</strong> ob dies den<br />
Betroffenen finanziell abzugelten ist.<br />
Natürlich hat niemand das Recht, das Gr<strong>und</strong>wasser<br />
zu verschmutzen (Wasserrechtsgesetz).<br />
Sollten Sie also eine offensichtliche Wassergefährdung<br />
beobachten, können Sie diese der zuständigen<br />
Polizeidienststelle oder der Bezirkshauptmannschaft<br />
melden. Es ist auch eine anonyme<br />
Anzeige möglich.<br />
Aktionsprogramm <strong>Nitrat</strong> 2008<br />
Das Aktionsprogramm <strong>Nitrat</strong> wurde zum Schutz vor<br />
Verunreinigungen der Gewässer durch <strong>Nitrat</strong> aus landwirtschaftlichen<br />
Quellen erlassen. Es regelt unter anderem<br />
zeitliche Ausbringungsbeschränkungen von Gülle<br />
<strong>und</strong> Handelsdünger (Winter), nennt allgemeine Ausbringungsverbote<br />
(durchfrorener Boden, wassergesättigter<br />
Boden oder geschlossene Schneedecke) <strong>und</strong><br />
Mindestabstände zu Gewässern.<br />
Beachten Sie unbedingt: <strong>Nitrat</strong> <strong>und</strong> <strong>Nitrit</strong> können<br />
durch Abkochen nicht entfernt werden!<br />
<strong>Trinkwasser</strong>aufbereitung<br />
In Privathaushalten sollte die Anschaffung eines<br />
Aufbereitungsgerätes genau überlegt werden.<br />
Was in größerem Maßstab (öffentliche Wasserversorger)<br />
leicht möglich ist, erweist sich für Privathaushalte<br />
oft als schwierig.<br />
Wenn Sie das Wasser nur für sich selbst verwenden<br />
(nicht an Dritte wie z. B Mieter weitergeben)<br />
sind Sie nicht an die Grenzwerte der <strong>Trinkwasser</strong>verordnung<br />
geb<strong>und</strong>en. Bei geringfügigen Überschreitungen<br />
des Grenzwertes für <strong>Nitrat</strong> (z.B. 55<br />
mg/l statt 50 mg/l) müssen Sie nicht gleich einen<br />
Ionenaustauscher installieren (siehe Kapitel Ges<strong>und</strong>heit).<br />
Die Aufbereitung mit Geräten jeglicher Art ist als<br />
Notlösung zu sehen, wenn alle anderen Möglichkeiten<br />
bereits ausgeschöpft wurden.<br />
Informationen zur Errichtung (Standort),<br />
Wartung <strong>und</strong> Sanierung des Wasserspenders<br />
finden Sie in unserer Broschüre<br />
"Brunnen <strong>und</strong> Quellen" 60 Seiten, € 4<br />
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