Nitrat und Nitrit im Trinkwasser - Umweltberatung

Gesundheit
Die primäre Bedeutung von Nitrat für die Gesundheit
ist gering. Erst bei einer sehr hohen Nitrataufnahme
treten Probleme wie Magenentzündungen
auf. Jedoch kann Nitrat mit Hilfe von Bakterien in
der Mundhöhle oder im Magen-Darm-Trakt zu
Nitrit reduziert werden. Wie viel und wie schnell
es zur Nitritbildung kommt, ist individuell verschieden
und unter anderen abhängig von Alter und
hemmenden anderen Nahrungsbestandteilen –
z.B. Vitamin C.
Wieviel Nitrat/Nitrit darf in der
Nahrung sein?
Nitrat
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht
davon aus, dass bis zu einer täglichen Aufnahme
von 3,65 mg je Kilo Körpergewicht keinerlei
gesundheitlichen Probleme entstehen (gilt nicht
für Säuglinge - siehe Seite 7). Ein 70 Kilo schwerer
Mann darf also über die Nahrung ein Leben
lang täglich bis zu 256 mg, eine 58 Kilo schwere
Frau bis zu 212 mg Nitrat täglich aufnehmen.
Die tatsächliche Nitrataufnahme über die Nahrung
beträgt in Europa zwischen 50 und 130 mg Nitrat
je Tag. VegetarierInnen nehmen zwischen 200
und 400 mg Nitrat je Tag auf, da einige Gemüsesorten
viel Nitrat enthalten (siehe Tabelle Seite
8).
Nitrit
Die WHO empfiehlt eine maximale tägliche Nitritaufnahme
von 0,07 mg je Kilo Körpergewicht.
Ein 70 Kilo schwerer Mann darf also ein Leben
lang täglich bis zu 4,9 mg Nitrit aufnehmen. Eine
Frau mit 58 Kilo lebenslang täglich 4 mg Nitrit.
Die tatsächliche Nitritaufnahme über die Nahrung
beträgt im Schnitt zwischen 0,25 - 1,7 mg täglich.
Hauptlieferant des Nitrits aus Nahrungsmitteln sind
gepökelte Fleischwaren.
Höchstgehalt an Rückständen an Nitrit (aufgrund von
Pökeln); Bundesgesetzblatt II Nr. 383/1998 / Zusatzstoffverordnung
ZuV
nassgepökeltes (gesurtes)
Fleisch
117 mg NO2 je kg
Rohschinken 34 mg NO2 je kg
Nitrat / Nitrit / Ammonium
Für Ammonium gibt es von der WHO keine
empfohlene maximale tägliche Aufnahmemenge.
Erst extrem hohe Ammoniumkonzentrationen
(200 mg/kg Körpergewicht) haben negative Auswirkungen
auf den Menschen. So hohe Konzentrationen
kommen in der Nahrung nicht vor.
Nitrosamine können aus Nitriten und Aminen
(Stickstoffverbindungen) im Körper entstehen. In Tierversuchen
wurde nachgewiesen, dass Nitrosamine
krebserzeugende Wirkung haben. Die Wirkung von
Nitrosaminen auf den Mensch ist nicht so eindeutig.
Studien deuten auf eine positive Korrelation zwischen
Nitrit- und Nitrosaminaufnahme und Magenkrebs, sowie
zwischen dem Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren
und Magen- und Speiseröhrenkrebs hin.
Aus Vorsorgegründen wurden die erlaubten Mengen an
Nitrat und Nitrit im Trinkwasser und in anderen Lebensmitteln
begrenzt.
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