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Nr. 3/2012 (pdf) - Kinderärzte Schweiz

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KINDERÄRZTE. SCHWEIZ<br />

FoRTBILdUNG 03 / <strong>2012</strong><br />

empfehlungen zur Diagnostik der Zoeliakie<br />

durch eSPGHan <strong>2012</strong><br />

DR. MeD., GeoRGe MaRx,<br />

PädiatrisChe<br />

gastroeNteroLogie,<br />

ostsChweiZer KiNdersPitaL,<br />

st. gaLLeN<br />

m Frühjahr dieses Jahres (<strong>2012</strong>) hat die Arbeitsgruppe<br />

I für Zoeliakie-Erkrankungen der ESPGHAN neue Richtlinien<br />

für die Diagnose der Zoeliakie publiziert [1]. Einer<br />

der wichtigsten Punkte und vor allem für die Praxispädiater<br />

von Relevanz sind die diagnostischen Kriterien,<br />

welche erfüllt sein müssen, um auf eine Biopsie zu verzichten.<br />

Bis zum jetzigen Zeitpunkt galt die Biopsie immer<br />

als Gold Standard der Diagnose und war jeweils<br />

Bedingung, um die Diagnose der Zoeliakie definitiv stellen<br />

zu können.<br />

Aufgrund der verbesserten serologischen Parameter<br />

kann man ab sofort bei symptomatischen Patienten<br />

mit folgenden diagnostischen Kriterien auf eine Biopsie<br />

verzichten:<br />

1. Klinische Symptome suggestiv für das Vorliegen einer<br />

Zoeliakie und<br />

2. Alter über 2 Jahre und<br />

3. Anti-Transglutaminase IgA Antikörper >10 Mal der<br />

oberen Norm und<br />

4. Anti-Endomysium Antikörper IgA positiv und<br />

5. HLA-DQ2/DQ8 positiv<br />

Falls alle der oben genannten Bedingungen erfüllt<br />

sind, und man auf eine Biopsie verzichtet, sollte man<br />

trotzdem in jedem Fall mit einem pädiatrischen Gastroenterologen<br />

Kontakt aufnehmen, um das Prozedere zu<br />

besprechen.<br />

Bei allen anderen Fällen von Zoeliakie-Verdacht, insbesondere<br />

aber auch bei Kindern unter 2 Jahren, bei<br />

Patienten mit einer immunsuppressiven Therapie oder<br />

bei Patienten mit einer glutenreduzierten Ernährung<br />

können die oben genannten Kriterien nicht verwen-<br />

det werden. Eine Dünndarmzottenbiopsie zur Dia-<br />

gnosesicherung wird dann nach wie vor notwendig<br />

sein.<br />

Die primären diagnostischen Mittel bei V.a Zoeliakie<br />

oder zum Ausschluss einer Zoeliakie bleiben nach wie<br />

vor die Anti-Transglutaminase IgA zusammen mit dem<br />

Gesamt IgA Titer. Bei Kindern unter 2 Jahren empfiehlt<br />

sich zusätzlich die Bestimmung der Anti-Gliadin IgG<br />

und der Anti-Gliadin IgA.<br />

Die <strong>Schweiz</strong>erische Gesellschaft für Pädiatrische<br />

Gastroenterologie und Ernährung (SGPGE) und die IV<br />

haben diese Empfehlungen der ESPGHAN übernommen.<br />

■<br />

LITERATUR<br />

[1] Guidelines for the Diagnosis of Coeliac Disease. S. Husby, S. Koletzko,<br />

I.R. Korponay-Szabo, M.L. Mearin, A. Phillips, R. Shamir, R. Troncone,<br />

K. Giersiepen, D. Branski, C. Catassi, M. Lelgeman, jP. Maki, C.<br />

Ribes-Koninckx, A. Ventura, and K.P. Zimmer, for the ESPGHAN Working<br />

Group on Coeliac Disease Diagnosis, on behalf of the ESPGHAN<br />

Gastroenterology Committee European Society for Pediatric Gastroenterology,<br />

Hepatology and Nutrition. JPGN <strong>2012</strong>; 54: 136–160.

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