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Pippi Langstrumpf

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Frank Gustavus: Also, was bei aller Vorlautheit und ihrem anarchischen Charakter<br />

auch ganz, ganz wichtig ist, das ist ihr riesengroßes, gutes Herz.<br />

<strong>Pippi</strong> ist immer für ihre Freunde da und sie ist bereit, bei ihren<br />

Freunden zu bleiben und nicht mit ihrem Vater, den sie ewig nicht<br />

gesehen hat, in die Südsee zu reisen. Als sie dann schließlich doch<br />

mit ihnen zusammen in die Südsee reist und Tommy und Annika<br />

Heimweh haben, weil sie gerne zu Hause Weihnachten feiern<br />

würden, da ist sie bereit, nach Hause zu reisenfahren und ihren<br />

einzigen Familienteil, ihren Vater, zurück zulassen. Für ihre<br />

Freunde tut <strong>Pippi</strong> alles. Das ist ein sehr, sehr schöner<br />

Charakterzug an ihr. Und ihr anarchischer Kinderhumor ist<br />

natürlich sehr toll, ihre wahnsinnigen Lügengeschichten, die von<br />

einer unglaublicher Phantasie zeugen. Der Tonmeister und ich –<br />

wir haben bei den Aufnahmen sehr, sehr viel Spaß daran gehabt.<br />

<strong>Pippi</strong> ist eine Kinderheldin, sie ist so, wie viele Kinder vielleicht<br />

gerne wären.<br />

Judith Kaiser: Es gibt ja auch viele sehr anrührende Szenen, wenn <strong>Pippi</strong> den<br />

hungrigen Einbrechern was zu Essen gibt und ihnen noch zum<br />

Abschied ein Goldstück in die Hand drückt… <strong>Pippi</strong> hat ja ganz viele<br />

Facetten und ich finde auch, dass Laura Maire das ganz toll liest.<br />

Sie liest nicht nur die verrückte, sondern auch die philosophische<br />

<strong>Pippi</strong>, die über vieles anders denkt als die anderen.<br />

Frank Gustavus: Mit großem Herz – und sie liest es nicht – Laura Maire spielt es! Es<br />

gibt viele Szenen, in denen der Erzähler beschreibt, was <strong>Pippi</strong> zum<br />

Beispiel in der Küche macht, wie sie gerade Pfannkuchen oder<br />

Plätzchen backt. Und Laura Maire spielt das dann im Hintergrund<br />

alles mit. Das ist nicht nur gelesen, das ist Hör-Spiel!<br />

Judith Kaiser: Frank Gustavus, war es nicht eine besondere Herausforderung,<br />

<strong>Pippi</strong> noch einmal neu zu vertonen? Es gibt schon die Hörspiele<br />

aus den 60er Jahren, die Filme kennen ganz viele. Jeder kennt<br />

<strong>Pippi</strong>, es ist einfach so eine bekannte Figur.<br />

Frank Gustavus: Es ist Segen und Fluch zugleich. Alle, denen ich erzählte, dass wir<br />

<strong>Pippi</strong> neu vertonen, waren skeptisch, ob wir den Geist der Filme<br />

von damals einfangen könnten. Vor allem die Filme sind für alle<br />

wichtig gewesen. Ich persönlich bin nicht mit den alten Hörspielen<br />

groß geworden, sondern hab die Platten erst so mit Anfang, Mitte<br />

30 auf dem Flohmarkt erstanden. Darüber bin ich heute froh,<br />

denn dagegen musste ich schon mal nicht an- arbeiten. Ich hatte<br />

schon ein bisschen Angst, dass wir nicht die geeignete <strong>Pippi</strong><br />

finden. Die Messlatte lag durch die Filme sehr, sehr hoch. Wir<br />

haben 60, 70 Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren durchgetestet –<br />

und alle haben das nicht hingekriegt. Sie haben alle diesen<br />

großen, schwierigen Text mit 5 bis 6 Betonungen pro Satz nicht<br />

geschafft. <strong>Pippi</strong>s Lügengeschichten sind sehr schwierig zu<br />

stemmen. Das ist teilweise eine DIN A 4 Seite Text am Stück. Und

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