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Folien - Mobile Lecture Uni Bremen

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Prinzipien gerechter Verteilung – Onkologie, quo vadis?<br />

Ein ganz großer Wurf oder weiter kleine Schritte?<br />

Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher,<br />

Vorsitzender des Vorstandes der DAK – Unternehmen Leben<br />

Berlin, 19. und 20. Februar 2010


Unterschiedliche Beurteilungsperspektive je nach Betrachtung<br />

IIndividuum di id Leistungs-<br />

Leistungs- Versicherungs- VersicherungsKranken- Sozial- Sozial- GGesellschaft ll h ft<br />

erbringerträgerkasseversicherung VVersicherte i h t<br />

Patient<br />

betroffen<br />

Patient nicht<br />

betroffen<br />

direkt<br />

betroffen Individuell<br />

im<br />

Wettbewerb<br />

nicht<br />

betroffen<br />

kollektiv<br />

als<br />

System<br />

medizinisch, ökonomisch, politisch<br />

jeweils andere Rationalität !<br />

Renten- Renten<br />

versicherung<br />

Unfall-<br />

versicherung<br />

Pflegeversicherung<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

Bürger<br />

Steuerzahler


Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, steigt mit<br />

Lebensalter<br />

Risikofaktor Alter: Alters- und geschlechtsspezifische Krebsinzidenz*<br />

pro 100.00 0 Personenn<br />

Fälle<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2000 2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />


Auch bei konservativer Prognose steigt Anzahl an<br />

Neuerkrankungen deutlich an<br />

Absolute e Fallzahl von Krebsneuerkran<br />

K<br />

nkungen<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

Hochrechnung* : Wie viele Krebsneuerkrankungen in 2050?<br />

0<br />

alle


„Segen höherer Lebenserwartung“ erhöht auch „Last<br />

Krebsneuerkrankungen“<br />

Krebsneuerkrankungen<br />

Hochrechnungen* : Wie viele zusätzliche Krebsneuerkrankungen in 2050?<br />

Krebsneuerkrrankungen<br />

in 2050 2<br />

(2006=100% %)<br />

% Zunahme Z der<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

+44%<br />

+54%<br />

+25%<br />

+33%<br />

+35%<br />

+45%<br />

Männer Frauen Gesamt<br />

* Grundlage: Statistisches Bundesamt (2006).<br />

Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />

Szenario 1: Variante 3 - W2 Szenario 2: Variante 4 - W2<br />

Szenario 1<br />

'Relativ junge' Bevölkerung<br />

Szenario 2<br />

Hoher Anstieg der mittleren<br />

Lebenserwartung


Versorgung als Netzwerk um den Patienten<br />

St Stationäre ti ä<br />

Fach-<br />

bereiche<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Hausarzt<br />

Psychologe<br />

Facharzt<br />

Physiotherapie


Onkologisches Zentrum<br />

Tumordokumentation<br />

Tumorkonferenzen<br />

Organübetrgreifende<br />

VVersorgung<br />

Pathologie<br />

Radiologie<br />

Radioonkologie<br />

Medikamentöse Onkologie<br />

Operative Onkologie<br />

Studienmanagement<br />

Nachbeobachtung Supportive Psychosoziale<br />

Therapie Versorgung<br />

• Schmerztherapie<br />

• Transfusionsmedizin<br />

• Ernährungsmedizin<br />

• Physiotherapie<br />

• Reha/AHB<br />

• Psychoonkologie<br />

Benchmarking<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Aus/Fort-<br />

Bildung<br />

Organspezifische<br />

VVersorgung<br />

Brust(Krebs)zentren<br />

Darm(Krebs)zentren<br />

Prostata(Krebs)zentren<br />

Lymphomzentren<br />

Lungen(Krebs)zentrum<br />

Genetik Palliativmedizin<br />

Frei nach Dreistufenmodell optimiert Behandlung unter Kostendeckung; Beckmann et al. Dtsch Arztebl 2007; 104(44):A 3004-9


Versorgungsforschung……<br />

…..anwendungsorientiertes, fachübergreifendes Forschungsgebiet,<br />

welches die Kranken- und Gesundheitsversorgung<br />

in ihren Rahmenbedingungen……<br />

Quelle: Pfaff, H. (2003), BÄK (2004)<br />

….beschreibt<br />

….kausal erklärt, darauf aufbauend<br />

….Versorgungskonzepte entwickelt<br />

….deren Umsetzung begleitend erforscht und/oder<br />

….unter Alltagsbedingungen evaluiert


Grenzen der klinischen Studien<br />

Zielsetzung (efficacy / keine Gefährdung)<br />

Nutzenkategorien ?<br />

Einschluss- / Ausschlusskriterien<br />

(Co-Morbiditäten, Co-Medikationen, Compliance)<br />

Population (Motivation / Struktur)<br />

Klinische Parameter (Werte)<br />

Fristigkeit der Ergebnisse<br />

Kunstwelt, bewirkt mangelnde populationsorientierte<br />

Reproduzierbarkeit der Ergebnisse


Effektivitätsverluste medizinischer Hilfspotenziale durch<br />

Transfer, , Implementierung p g und Umsetzung g – Klinische Studie vs. „real „ life“<br />

Maximale<br />

Effektivität<br />

Transfer- und<br />

Transfer- und<br />

Implementierungs Implementierungs<br />

-verluste erl ste<br />

-verluste l t<br />

Reduzierte<br />

Effektivität<br />

Umsetzungs-<br />

verluste<br />

Rest Rest-<br />

Effektivität<br />

Quelle: Glaeske, G. (u. a. ), Methoden der Versorgungsepidemiologie, Paper beim 7. Dt. Kongress für Versorgungsforschung


Patienten ≥ 65 Jahre in klinischen Studien der Onkologie<br />

unterrepräsentiert*


Brustkrebsstudien „…..in denen der Anteil der Patientinnen<br />

>65 Jahre nur etwa 20% 20%...........<br />

Besonderes Fachwissen bei der Behandlung älterer Menschen mit Krebs<br />

Um Krebsbehandlungen im Alter erfolgreich durchzuführen, muss der Arzt über spezifische<br />

Kenntnisse verfügen. Immer noch kursieren Vorurteile, die die Wahl der onkologischen<br />

Therapie beim älteren Patienten fehlleiten. Ein Beispiel: Die Annahme, dass Toxizitäten<br />

einer i Ch Chemotherapie th i bbei i ält älteren PPatienten ti t grundsätzlich d ät li h höh höher ausfallen f ll als l bbei i jü jüngeren,<br />

ist ein Irrglaube. Alter an sich stellt kein Entscheidungskriterium für die Therapiewahl dar.<br />

Tatsächlich werden jedoch alte Menschen systematisch benachteiligt, wenn es um neue<br />

Therapien geht. In klinischen Studien sind sie massiv unterrepräsentiert. Eine Einegroße große<br />

US-amerikanische Studie belegte dies anhand der Daten von 16.396 Patienten, die 1993-<br />

96 innerhalb von Studien behandelt wurden. Besonders gravierend war dies bei<br />

Brustkrebsstudien, in denen der Anteil der Patientinnen >65 Jahre nur etwa 20% des zu<br />

erwartenden t d Anteils A t il an dden St Studienpopulationen di l ti entsprach t h (NEJM 341 341: 2061 2061; 1999) 1999).<br />

www.krebsgesellschaft.de/arzt_2008_ingho.html?markierung=krebsbehandlung<br />

Hutchins LF et al., NEJM (New England Journal of Medicine) 1999; 341:2061


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