MLZ-Ausgabe Nr. 4 - MLLV - BLLV
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■ München leuchtet<br />
– der <strong>MLLV</strong> strahlt!<br />
Verbandsorgan des<br />
Münchner Lehrer- und<br />
Lehrerinnenverbandes<br />
www.mllv.bllv.de<br />
2006.4<br />
ISSN 0340-5834 · B 3387 F
2<br />
Inhalt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial<br />
Moriskentänzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Personalratswahlen<br />
Ergebnisse der<br />
Personalratswahlen an Förderschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Personalratswahlen im Örtlichen Personalrat . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Personalratswahlen im Bezirkspersonalrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Verbandsleben<br />
München leuchtet – der <strong>MLLV</strong> strahlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Chefsache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Gut geplant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Bayerischer Staatspreis für Petra Hölscher . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Wiedereinstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Geburtstage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Leadership meets hungary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Beitragseinzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Schulpolitik<br />
Warum es uns reicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Gratulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Mütter lernen Deutsch – revisited . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
AK Hauptschule – Terminänderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Warten auf Godot – oder doch lieber selber machen? . . . . . . . . 14<br />
Kolumne<br />
2. Bürgermeisterin Christine Strobl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Forum Demokratie<br />
Schüler bestimmen mit – an einer Schule zur Lernförderung . . . 17<br />
Fachgruppe Fachlehrer Handarbeit Hauswirtschaft<br />
Fachtagung 2006. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Schulleben<br />
Sonnenbrillen für die Haldenberger Hauptschule . . . . . . . . . . . . 20<br />
<strong>MLLV</strong>-Praxistipp<br />
Kinder- und Jugendhilfe: Wie kann ich mir Unterstützung holen?. 21<br />
Netzwerk Schule<br />
Arbeitbelastung runter – Unterrichtsqualität rauf!. . . . . . . . . . . . 21<br />
Fachgruppe Verwaltungsangestellte<br />
Fortbildung für Verwaltungsangestellte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Übergangslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Fachgruppe Studierendenvertretung<br />
Auf dem Weg zum Fachlehrer für Ernährung und Gestaltung . . 23<br />
Fachgruppe Förderschulen<br />
Das Förderzentrum mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ 24<br />
Pensionisten<br />
Pensionisten aktiv. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Pensionistenversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Sonstiges<br />
Privatanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Kulturecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Buchtipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Spielecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Titelbild:<br />
Ihre neuen Personalräte<br />
Seite<br />
Inhaber und Verleger:<br />
Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V.<br />
(<strong>MLLV</strong>), Bezirksverband des Bayerischen Lehrerund<br />
Lehrerinnenverbandes (<strong>BLLV</strong>)<br />
Bavariaring 37, 80336 München<br />
Telefon (0 89) 72 10 0144<br />
Fax (0 89) 77 47 96<br />
E-mail: Mllv37@t-online.de<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Renate Weber, Nibelungenstr. 10, 80639 München<br />
Telefon (0 89) 18 99 90 34 · Fax (0 89)18 99 90 89<br />
e-mail: Renate.Weber@arcor.de<br />
Redaktionsschluss Heft 4.2006: 21.6.06<br />
Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets an die Anschrift<br />
des Redakteurs senden.<br />
Manuskripte: Zeitschriften, Nachrichtendienste und<br />
Besprechungsexemplare werden ebenfalls an den<br />
Redakteur erbeten.<br />
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Die Münchner Lehrerzeitung erscheint 6x jährlich<br />
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Redaktionstermine:<br />
Anzeigen- u.<br />
Redaktionsschluss<br />
Erscheinungstag<br />
Heft 5 04.10.2006 24.10.2006<br />
Heft 6 22.11.2006 12.12.2006<br />
www.mllv.bllv.de
Moriskentänzer<br />
könnten angemessen die Freude der<br />
<strong>MLLV</strong>-Kandidatinnen und -kandidaten<br />
über den Ausgang der Personalratswahlen<br />
2006 darstellen. Von dieser<br />
mittelalterlichen Tanzart mit charakteristischen<br />
Sprüngen und Körperverdrehungen<br />
war der Schnitzer<br />
Erasmus Grasser 1480 so fasziniert,<br />
dass er für den Tanzsaal des Münchner<br />
Rathauses die sechzehn berühmten<br />
Tänzer aus Holz schnitzte. Der<br />
<strong>MLLV</strong> wird voraussichtlich in diesem<br />
Saal seine nächste Bezirksdelegiertenversammlung<br />
veranstalten um<br />
Ziele und Wege der Verbandsarbeit<br />
neu abzustecken.<br />
Mit den diesjährigen Personalratswahlen<br />
haben Sie als Wähler die Arbeit<br />
unseres Verbandes bestätigt. Sie<br />
wissen, wir sind dann erfolgreich,<br />
wenn unsere Experten auf der Ebene<br />
der Verbandsarbeit und in den<br />
Personalräten Ihre Interessen kompetent,<br />
kollegial und konstruktiv vertreten.<br />
In den Hauptpersonalrat beim Kultusministerium<br />
wurden zwei Münchner<br />
gewählt: Für die Gruppe der<br />
Lehrer an Volksschulen Waltraud<br />
Luc`´ić und an Sonderschulen (Förderschulen),<br />
Oswald Hofmann. Auch<br />
dank Ihrer Unterstützung wurden<br />
beide bayernweit um jeweils einen<br />
Platz vorgewählt.<br />
Für den Bezirkspersonalrat bei der<br />
Regierung von Oberbayern haben<br />
Sie ebenfalls zwei Münchnern aus<br />
der Gruppe der Lehrer an Volksschulen<br />
zum Erfolg verholfen: Christian<br />
Marek und Annette Gieck.<br />
Im Bereich der Förderschulen auf<br />
Bezirksebene waren bei den Beamten<br />
aus dem <strong>MLLV</strong> Oswald Hofmann<br />
und Wolfgang Hamberger<br />
und bei den Arbeitnehmern Ingeborg<br />
Wagenführer erfolgreich.<br />
Einen ganz besonderen Erfolg stellt<br />
der <strong>MLLV</strong>-Stimmengewinn auf örtlicher<br />
Ebene – eine Steigerung um 10<br />
Prozent! - und die Alleinvertretung<br />
des <strong>MLLV</strong> bei der Gruppe der Arbeitnehmer<br />
und der Jugendvertreter<br />
dar.<br />
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen<br />
und versprechen Ihnen, uns weiterhin<br />
für Ihre Belange einzusetzen.<br />
Waltraud Luc`´ić<br />
Christian Marek<br />
Oswald Hofmann<br />
Editorial<br />
Einen Moriskentänzer besonderer<br />
Art hat unser Personalratsvorsitzender<br />
Christian Marek erhalten. Oberbürgermeister<br />
Ude hat ihn für die<br />
Medaille „München leuchtet“ auserwählt.<br />
Die Zuerkennung erfolgt für<br />
besondere Verdienste um die Stadt<br />
München. Auf der einen Seite zeigt<br />
die bronzene Medaille das Alte Rathaus<br />
und die Inschrift „München<br />
leuchtet - Den Freunden Münchens“.<br />
Die andere Seite schmückt<br />
ein Moriskentänzer von Erasmus<br />
Grasser und der Schriftzug „Landeshauptstadt<br />
München“.<br />
München leuchtet<br />
– der <strong>MLLV</strong> strahlt<br />
Mit Stolz erfüllt uns diese wohlverdiente<br />
Auszeichnung unseres Ehrenmitgliedes.<br />
Grund zum Freudentanz!<br />
Der Moriskentanz wird heute noch<br />
unter anderem in München und in<br />
der kroatischen Stadt Korcula aufgeführt.<br />
Schauen Sie doch einfach in<br />
die Kulturecke der <strong>MLZ</strong> und Homepage.<br />
Inge Wiederhut wird für Sie<br />
wieder etwas Originelles zaubern.<br />
Sie wissen ja:<br />
„Für Sie<br />
fällt uns immer was ein!“<br />
3
4 Personalratswahlen<br />
Personalratswahlen an Förderschulen:<br />
20-Jahres-Hoch!<br />
Überaus erfolgreich endeten für den <strong>MLLV</strong> die Personalratswahlen beider Ebenen<br />
im Bereich der Förderschulen und Schulen für Kranke:<br />
1. Hauptpersonalrat<br />
Nach dem Tiefpunkt 1998 (48,7 %)<br />
war bereits 2002 (49,6 %) der Trend<br />
nach oben gewendet worden. In<br />
diesem Jahr hat sich nun mit einem<br />
Zuwachs um 3 % auf 52,3 % (in<br />
Obb. Allein: + 5,5 % auf 55,7 %) die<br />
Aufwärtsentwicklung noch beschleunigt<br />
(siehe Grafik). Zugleich wurde<br />
mit Oswald Hofmann der auch vom<br />
Bezirksverband Oberbayern unterstützte<br />
Kandidat des <strong>MLLV</strong> (mit Zuwachs<br />
an persönlichen Stimmen in<br />
fünf anderen Regierungsbezirken!)<br />
erneut wiedergewählt und kann somit<br />
seine Aufgabe als Vorstandsmitglied<br />
im Hauptpersonalrat (seit<br />
1998) gestärkt durch dieses klare<br />
Wählervotum weitere fünf Jahre für<br />
die Lehrkräfte an Bayerns Förderschulen<br />
und Schulen für Kranke ausüben.<br />
2. „Örtlicher“ Personalrat bei<br />
der Regierung von Oberbayern<br />
In dem Ausmaß unerwartet – mit<br />
55,4 % (+ 6,2 %) bestes Ergebnis<br />
seit mehr als 20 Jahren ! (siehe Grafik)<br />
– wurde nicht nur die Arbeit der<br />
bisherigen Personalratsmitglieder auf<br />
der gemeinsamen Liste des <strong>MLLV</strong><br />
und des <strong>BLLV</strong>-Oberbayern durch<br />
ihre Wiederwahl bestätigt, sondern<br />
vielmehr noch zwei zusätzliche<br />
<strong>BLLV</strong>/<strong>MLLV</strong>-Mitglieder (je eines aus<br />
der Gruppe der Beamten und Gruppe<br />
der Arbeitnehmer) zu Lasten der<br />
GEW in den Personalrat gewählt.<br />
Erfreulich ist zudem, dass dadurch<br />
Fachlehrerinnen und Verwaltungsangestellte<br />
im Personalrat für Förderschulen<br />
und Schulen für Kranke repräsentiert<br />
sind.<br />
Von zwölf Beamten stellt der <strong>BLLV</strong><br />
künftig sieben, sowie alle drei Arbeitnehmer!<br />
Die Konstituierung ergab<br />
folgende „Rollenverteilung“ für<br />
die <strong>BLLV</strong>/<strong>MLLV</strong>-Mitglieder:<br />
Vorsitzender (Beamte):<br />
Oswald Hofmann<br />
Stellvertreterin (Arbeitnehmer):<br />
Ingrid Gnegel<br />
weitere Stellvertreterin:<br />
Elisabeth Schatz<br />
Mitglieder Beamte:<br />
Franz Steiner (stellv. Vorstand),<br />
Wolfgang Hamberger,<br />
Christiane Deichler, Gabriele Mayer,<br />
Barbara Rose<br />
Mitglieder Arbeitnehmer:<br />
Helene Lindner (stellv. Vorstand),<br />
Ingeborg Wagenführer<br />
Oswald Hofmann, im HPR seit 1998, seit<br />
1999 Personalratsvorsitzender des ÖPR,<br />
für beide Aufgaben überzeugend wiedergewählt
Ergebnisse der<br />
Personalratswahlen<br />
auf Örtlicher Ebene<br />
Die Münchner Wählerinnen und<br />
Wähler haben den Kandidatinnen<br />
und Kandidaten für den Örtlichen<br />
Personalrat für die Gesamtheit der<br />
Volksschulen beim Staatlichen<br />
Schulamt in der Landeshauptstadt<br />
München ein hervorragendes Ergebnis<br />
ermöglicht.<br />
Besonders erfreulich ist für uns, dass<br />
der <strong>MLLV</strong> zwei weitere Sitze neu<br />
hinzugewinnen konnte und somit<br />
78,9% der Personalratssitze inne<br />
hat. Dies ist einer Zunahme der<br />
Stimmen um mehr als 10% zu verdanken.<br />
Bei der Gruppe der Beamten haben<br />
die Kandidaten des <strong>MLLV</strong> einen<br />
Stimmenanteil von 67,8% erreicht<br />
und stellen damit 11 der insgesamt<br />
15 Beamtenvertreter. Dies sind<br />
Christian Marek, Waltraud Luc`´ić,<br />
Barbara Mang, Paul Hörmann,<br />
Martin Göb, Katrin Heinze, Annette<br />
Gieck, Rudolf Wenzel, Heinz Preßl,<br />
Sylvia Dreher und Claudia<br />
Gebhardt.<br />
Bei der Gruppe der Arbeitnehmer<br />
stellt der <strong>MLLV</strong> alle vier möglichen<br />
Personalräte, hat also einen Erfolg<br />
von 100% aufzuweisen. Gewählt<br />
wurden Angelika Seitz-Vogel, Yilmaz<br />
Sengül, Sabine Sattler und Sabine<br />
Ruth.<br />
Ebenso wurden für alle drei Jugendvertreter,<br />
die zu wählen waren, die<br />
Kandidatinnen des <strong>MLLV</strong> gewählt,<br />
nämlich Anna Maria Hufnagl, Magdalena<br />
Damrot und Elena Bartos<br />
Castelo.<br />
Wir gratulieren allen neu gewählten<br />
Personalräten ganz herzlich!<br />
Steter Tropfen höhlt den Stein!<br />
Personalratswahlen/Privatanzeigen<br />
Wahlergebnisse<br />
der durchgeführten Wahl zum<br />
Bezirkspersonalrat<br />
bei der Regierung<br />
von Oberbayern<br />
Der Bezirkspersonalrat besteht bei<br />
den Vertretern der Lehrer an Volksschulen<br />
aus:<br />
1. Hans-Peter Leitner<br />
2. Helga Gotthart<br />
3. Gerd Nitschke<br />
4. Christian Marek<br />
5. Eugen Preiss<br />
6. Peter Caspari<br />
7. Daniela Schermbacher<br />
8. Stephan Wiesheu<br />
9. Katharina Keramaris<br />
10. Annette Gieck<br />
5
6 Verbandsleben<br />
München leuchtet<br />
– der <strong>MLLV</strong> strahlt<br />
Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />
München, vertreten<br />
durch Frau Bürgermeisterin Christine<br />
Strobl, lud aus Anlass des Maifeiertages<br />
zu einem Stehempfang in den<br />
Saal des Alten Rathauses. Im Rahmen<br />
dieser Veranstaltung wurde<br />
dem <strong>MLLV</strong>-Ehrenmitglied Christian<br />
Marek die Medaille „München<br />
leuchtet – den Freunden Münchens“<br />
verliehen.<br />
Diese Medaille, deren Ausspruch<br />
„München leuchtet“ auf Thomas<br />
Manns Novelle Gladius Dei zurück<br />
geht, wird seit vielen Jahren von der<br />
Stadt München als besondere Auszeichnung<br />
an Bürgerinnen und Bürger<br />
verliehen, welche sich in besonderer<br />
Weise um die Stadt München<br />
verdient gemacht haben.<br />
In ihrer Laudatio betonte Bürgermeisterin<br />
Strobl den bildungspolitischen<br />
Einsatz und die Verdienste<br />
Mareks, der 15 Jahre das Amt des<br />
1. Vorsitzenden im Münchner Lehrer-<br />
und Lehrerinnenverband inne<br />
hatte und der seit 23 Jahren Mitglied<br />
im Personalrat für die Gesamtheit<br />
der Volksschulen im Bereich des<br />
Staatlichen Schulamts in der Landes-<br />
hauptstadt München ist und seit 15<br />
Jahren auch dessen Vorsitzender. Besonders<br />
hervor hob sie die Verleihung<br />
der „Kerschensteiner Medaille“,<br />
mit der die Stadt München herausragende<br />
Münchner Pädagogen<br />
ehrt, sowie das „Forum Kommunale<br />
Schulentwicklung“. Beides Ideen<br />
und Initiativen von Christian Marek.<br />
Schulbürgermeisterin<br />
Strobl überreicht<br />
Christian<br />
Marek eine Urkunde<br />
und ein kleines<br />
Schächtelchen.<br />
Die Medaille zeigt auf der Vorderseite<br />
das Alte Münchner Rathaus, sowie<br />
die Inschrift. Die andere Seite<br />
schmückt ein Moriskentänzer von<br />
Erasmus Grasser.<br />
Annette Gieck<br />
Christian Marek und seine Frau freuen sich über .......... ....... die Medaille „München leuchtet – den Freunden Münchens“
Chefsache<br />
Es war eine riesige Freude, aber wir<br />
hatten auch alle einen Tag später<br />
Bauchmuskelkater: Christian Ude<br />
war beim <strong>MLLV</strong> und las für uns Texte<br />
und Szenen „Aus dem bewegten<br />
Leben eines Stadtoberhauptes“.<br />
Der Alltag als Münchner Oberbürgermeister<br />
liefert ständig neuen<br />
Stoff für seine Glossen und Satiren.<br />
Zumeist nimmt er dabei die Menschen<br />
in der Stadt oder die Stadtverwaltung<br />
selbst aufs Korn. Mit der<br />
Lust am leichten Spott und der Begabung<br />
zur (Selbst-) Ironie be-<br />
Wir sind schon gespannt!<br />
schreibt Christian Ude seine Beobachtungen<br />
auf treffende, unterhaltende<br />
und humorvolle Art und deckt<br />
die großen und kleinen Schwächen<br />
im politischen Tagesgeschäft auf.<br />
Christian Ude, von dem Altmeister<br />
Dieter Hildebrandt feststellte, dass er<br />
der einzige Kabarettist sei, der nebenbei<br />
eine Großstadt regiert, ist<br />
Autor einer ganzen Reihe satirischer<br />
Bücher.<br />
Renate Weber<br />
(Schriftleiterin)<br />
Die Ehre, den hohen Gast zu begrüßen, stand unserem Ehrenmitglied Christian Marek zu!<br />
Waltraud Luc`´ić ist schon gespannt, was das Stadtoberhaupt ins<br />
goldene Buch des <strong>BLLV</strong> schreibt.<br />
Verbandsleben 7<br />
Von Christian Ude verfasst sind<br />
bisher erschienen:<br />
Meine verfrühten Memoiren<br />
Satiren. Taschenbuch-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Piper-Verlag, 1993<br />
Chefsache<br />
Satiren. Taschenbuch-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Piper-Verlag. 1999<br />
Stadtradeln<br />
In der Reihe Kleine Philosophie der<br />
Passionen. Deutscher Taschenbuch-<br />
Verlag, 2000<br />
Ich baue ein Stadion<br />
Und andere Heldensagen. Mit Karikaturen<br />
von Dieter Hanitzsch und<br />
Fotos von Edith von Welser-Ude,<br />
Piper-Verlag, 2004<br />
Open-Air-Galerie<br />
Farbige Botschaften an die Welt.<br />
Gemeinsam mit Edith von Welser-<br />
Ude (Fotos). Verlag Frederking und<br />
Thaler, 2004<br />
Vom Zauber, mit Katzen zu leben<br />
Gemeinsam mit Edith von Welser-<br />
Ude (Fotos), Piper-Verlag, 2005<br />
Auch der Präsident des <strong>BLLV</strong>, Albin Dannhäuser hat sich prächtig<br />
amüsiert. Was er Christian Ude wohl ins Ohr flüstert?
8 Verbandsleben<br />
„Gut geplant.......“<br />
„Gut geplant durchs Schuljahr“ so<br />
der Titel von Irmi Larchers Bestseller<br />
für Verwaltungsangestellte. Gut geplant<br />
hat sie immer: Sei es ihr Wirken<br />
und Tun als Leiterin der Fachgruppe<br />
Verwaltungsangestellte (die<br />
übrigens im Jahre 1991 mit ihr gegründet<br />
wurde) oder sei es ihre Arbeit<br />
im örtlichen Personalrat (seit<br />
1998). Last not least hat sie auch<br />
ihren Eintritt in den Ruhestand gut<br />
geplant. Mit dem Tag der Arbeit am<br />
1. Mai 2006 beendete sie ihre Tätigkeit<br />
als Verwaltungsangestellte. Der<br />
<strong>MLLV</strong> verliert mit ihr eine aktive und<br />
engagierte „Kämpferin“, die sich<br />
stets für die Belange der Verwaltungsangestellten<br />
einsetzte, immer<br />
ein offenes Ohr hatte und immer<br />
hilfreich zur Seite stand. Wir wünschen<br />
ihr alles alles Gute für diesen<br />
neuen Lebensabschnitt. Möge sie<br />
ihn gut gelaunt und bei guter Gesundheit<br />
genießen.<br />
Annette Gieck<br />
Irmi Larcher an ihrem letzten Arbeitstag an ihrem Arbeitsplatz in der Hauptschule an der<br />
Cincinnatistraße<br />
Bayerischer Staatspreis für Petra Hölscher<br />
Die Institutsrektorin wurde in einer<br />
Feierstunde in der Allerheiligen-Hofkirche<br />
der Residenz für ihre besonderen<br />
Verdienste um Erziehung und<br />
Unterricht, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung<br />
ausgezeichnet.<br />
Petra Hölscher wurde als „ausgewiesene<br />
Fachfrau und engagierte Vertreterin<br />
der Interessen von Kindern<br />
und Jugendlichen ausländischer Herkunft“<br />
geehrt, sie habe „weit über<br />
die Tätigkeit als Mitarbeiterin des<br />
Staatsinstituts für Schulqualität und<br />
Bildungsforschung hinaus fachlich<br />
und pädagogisch gewirkt und sich<br />
damit in ganz Deutschland sowie einer<br />
Reihe weiterer Länder einen Namen<br />
gemacht“. Staatsminister<br />
Schneider hob besonders die Vorbildfunktion<br />
der Geehrten hervor<br />
und betonte, dass Hölscher für das<br />
Fach „Deutsch als Zweitsprache“<br />
„für die gesamte Bundesrepublik<br />
wegweisende Konzepte“ erarbeitet<br />
habe. Der <strong>MLLV</strong> gratuliert Petra Hölscher<br />
von Herzen zu dieser großen<br />
Auszeichnung.<br />
Waltraud Luc`´ić<br />
Kultusminister Schneider überreicht Petra Hölscher den Staatspreis für ihre vorbildhafte interkulturelle<br />
Arbeit
Wiedereinstieg<br />
leicht gemacht!<br />
Damit der Wiedereinstieg nach Ihrer Elternzeit oder<br />
anderweitiger Beurlaubung kein Sprung ins kalte<br />
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Lehrerbeurteilung sowie einen Workshop zum neuen<br />
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Verbandsleben<br />
Geburtstage<br />
98 Franz Müller<br />
93 Irmengard Frey<br />
Helene Schmidt<br />
92 Anny Lang<br />
Therese Stauder<br />
91 Hans Schwaben<br />
90 Elsa Schmid<br />
85 Marianne König<br />
Ludwig Voit<br />
80 Elisabeth Friedl<br />
Elfriede Luginger<br />
Wolfgang Müller<br />
Marianne Nickl<br />
Erich Selzle<br />
75 Hildegard Schopf<br />
Hildegard Zeman<br />
70 Charlotte Pokorny<br />
65 Christl Graßmann<br />
Bianca Hahn<br />
Swantje Harbeck<br />
Wilhem Hoyer<br />
Jutta Keiser<br />
Elfrieda Kohl<br />
Volker Körner<br />
Barbara Krausen<br />
Gitta Leinemann<br />
Helga Roeder- Krafft<br />
Andrea von Saucken<br />
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8 Stunden/Woche, ab Oktober 2006<br />
Kindergarten Lerchennest e.V.<br />
Tagetesstr.6<br />
80935 München<br />
Tel.:3543061 / 0175 1619332<br />
info@lerchennest.de<br />
www.lerchennest.de<br />
9
0 Verbandsleben<br />
Leadership meets Hungary oder<br />
Eine Exkursion nach Ungarn<br />
In der ersten Pfingstwoche fuhr die<br />
zweite <strong>BLLV</strong>-Leadershipgruppe nach<br />
Ungarn. Die Reise begann für Birgit-<br />
Maria Maier, Michaela Roider und<br />
Katrin Heinze, die Münchner Teilnehmer,<br />
am Montagmorgen (6.00<br />
Uhr) und endete nach einer langen<br />
Busfahrt am Plattensee. Nach kurzem<br />
Einchecken im Hotel wurden wir<br />
überschwänglich und mit erstklassigen<br />
Auftritten von Schülern an der<br />
Botev-Schule in Vezprem empfangen.<br />
Hier konnten wir auch am<br />
nächsten Tag in vier verschiedenen<br />
Klassen (2,3,4,7) und im Kindergarten<br />
hospitieren. Wir kamen in den<br />
Genuss, an verschiedenen Deutschstunden<br />
und am hauswirtschaftlichen<br />
Unterricht teilzunehmen.<br />
Durch den benachbarten Kindergarten<br />
wurden wir ebenfalls geführt.<br />
Beitragseinzug<br />
Um Ihren Mitgliedsbeitrag richtig<br />
berechnen zu können, sind wir auf<br />
Ihre Mithilfe angewiesen.<br />
Teilen Sie uns bitte stets alle Änderungen<br />
mit, die sich besoldungsmäßig<br />
auswirken, z.B. Beginn und<br />
Ende der Beurlaubung, Eintritt in<br />
den Ruhestand, Altersteilzeit, Beförderung<br />
...<br />
Nachmittags waren wir beim Stellvertretenden<br />
Bürgermeister zu einem<br />
Gespräch mit drei Direktoren<br />
nahegelegener Gymnasien und dem<br />
Leiter der Bildungskommission geladen.<br />
Mittwoch und Donnerstag stand<br />
Budapest mit einem Besuch im Bildungsministerium<br />
und dem Besuch<br />
der Hochschule (Esztergom) auf<br />
dem Plan.<br />
Kulturell konnten sich die Exkursion<br />
ebenfalls „sehen lassen“: Besuch mit<br />
Führung im Budapester Parlament,<br />
Ballettaufführung in der Staatsoper<br />
(Mayerling von Franz Liszt) , Stadtrundfahrt<br />
durch Buda und Pest (die<br />
Stadt besteht aus zwei Stadtteilen)<br />
Wichtig für<br />
Teilzeitbeschäftigte<br />
Melden Sie uns für jedes Schuljahr<br />
Ihr aktuelles Stundenmaß, da wir<br />
sonst den vollen Beitrag abbuchen!<br />
Änderung der Bankverbindung<br />
Informieren Sie uns rechtzeitig über<br />
Veränderungen bei Ihrem Einzugskonto.<br />
Für jede Rückbuchung stellt<br />
und natürlich durfte eine Weinprobe<br />
am Balaton auch nicht fehlen.<br />
Eine wichtige Frage, mit der wir auf<br />
diese Reise gegangen sind, war:<br />
Warum liegt Ungarn im Pisatest<br />
2000 und 2003 hinter Deutschland?<br />
Ein Grund kann sein, dass das Lernen<br />
an der gemeinsamen achtjährigen<br />
Grundschulzeit ausschließlich<br />
aus Reproduzieren von Gelernten<br />
besteht. Dies konnten wir bei unserer<br />
Hospitation hautnah miterleben.<br />
Leider wird auch in der Lehrerbildung<br />
praktisches Lernen und theoretisches<br />
Wissen nicht miteinander<br />
verknüpft. Die Lehramtsanwärter haben<br />
keine Möglichkeit der kontinuierlichen<br />
Hospitation, sondern müssen<br />
nur zweimal vier Wochen an<br />
Übungsschulen unterrichten.<br />
Unsere weiteren Überlegungen können<br />
Sie gerne auf der Homepage<br />
nachlesen.<br />
Fast pünktlich kamen wir am Freitag<br />
zum Anstoß der WM in München<br />
wieder an. Dafür fuhr die Gruppe<br />
extra früher los und verkniff sich<br />
auch einige Extrastopps.<br />
Ungarn war und ist auf jeden Fall<br />
ein Reise wert! Vielen Dank<br />
nochmals für die perfekte Organisation.<br />
Katrin Heinze<br />
die Bank eine Gebühr von 3,75 € in<br />
Rechnung, die wir dann an Sie weitergeben<br />
müssen.<br />
Falls ein Beitrag nicht in korrekter<br />
Höhe abgebucht wurde, setzen Sie<br />
sich bitte mit uns in Verbindung, Sie<br />
bekommen dann eine Rücküberweisung.<br />
Wenn Sie nur den Einzugsauftrag<br />
widerrufen, fallen wiederum<br />
Bankgebühren an. P. Hörmann
Warum es uns reicht<br />
In der <strong>Ausgabe</strong> 4/5 der Bayrischen<br />
Schule las ich interessiert und zustimmend<br />
über die Arbeitsbelastung<br />
von Lehrern und Rektoren. Leider<br />
fand ich keinen Beitrag zur Arbeitsbelastung<br />
von Konrektoren/innen.<br />
Sind wir weniger belastet?<br />
Ganz im Gegenteil!<br />
Immer freundlich lächelnd huschen<br />
wir durchs Schulhaus, Rektor, Kollegen<br />
und Schülern verpflichtet und<br />
stets bemüht es allen recht zu machen.<br />
Unsere Aufgaben sind vielfältig,<br />
auch wenn so mancher Kollege<br />
uns nur mit dem Vertretungsplan in<br />
Verbindung bringt.<br />
Gegen 7.00 Uhr in der Früh geht es<br />
los. Die ersten Kollegen rufen mit<br />
kränklicher Stimme an und entschuldigen<br />
sich für diesen Tag. Die Zeit<br />
drängt, bis 7.45 Uhr soll der Vertretungsplan<br />
auf dem aktuellen Stand<br />
und den Kollegen mitgeteilt sein.<br />
Zwischendurch klopft es mehrmals<br />
an die Tür. Ob die Versendung des<br />
Bußgeldbescheids rechtens ist, der<br />
Nachmittags-Unterricht bitte entfallen<br />
kann, weil ein Zahn schmerzt,<br />
der Übertritt nach der 6. Klasse in<br />
die Realschule noch möglich ist,<br />
zwei Schüler auf dem Schulhof rauften,<br />
und , und, und.<br />
7.50 Uhr: Ein allzu verschlafener Kollege<br />
meldet, dass er erst zur dritten<br />
Stunde erscheinen wird. Bitte die<br />
Schüler bis dahin versorgen! Die ersten<br />
Kollegen haben das Lehrerzimmer<br />
bereits verlassen. Also ihnen<br />
hinterherlaufen und sie in Kenntnis<br />
setzen. Die Gesichter sind lang, Zuspruch<br />
tut Not.<br />
Um 8.00 Uhr stehe ich gehetzt vor<br />
der Tür meiner eigenen Schulklasse.<br />
Durchschnaufen, umschalten, Unterricht<br />
halten!<br />
In der Pause geht es weiter. Auf<br />
dem Gang begegnet mir ein Kollege,<br />
der gerne Auskunft zum Thema<br />
Büchergeld hätte. Die Antwort fällt<br />
knapp aus, denn ein ausführliches<br />
Informationsblatt wurde bereits Wochen<br />
vorher herausgegeben. Weiter<br />
geht’s zum Sekretariat. Dort drängeln<br />
sich die Schüler, das Telefon<br />
klingelt. Ah, Herr Schulrat möchte<br />
die aktuellen Schülerzahlen. Kurzes<br />
Up-daten mit dem Rektor, dann<br />
spute ich an den Verwaltungsrechner<br />
um dem Wunsch des Schulrats<br />
nachzukommen.<br />
11<br />
Schulpolitik<br />
Die Zeit drängt, die Pause ist fast<br />
um. Erneutes Klopfen an der Tür.<br />
Der Schulrat hat Vorrang, das Klopfen<br />
wird ignoriert.<br />
Ein Kollege fängt mich auf dem<br />
Weg zum Klassenzimmer ab. Er findet<br />
es Schade, dass ich heute in der<br />
Pause nicht im Lehrerzimmer war.<br />
Schließlich gehöre ich doch zum<br />
Kollegium. Vielleicht klappt es morgen.<br />
Eilig geht es in die eigene Klasse.<br />
Hier ist Streit schlichten angesagt,<br />
die Kinder zur Ordnung rufen,<br />
dann geht der Unterricht weiter.<br />
Um 13.00 Uhr atme ich auf. Keine<br />
Zwischenfälle, kein Klopfen an der<br />
Tür. Heute mal nicht, aber was wird<br />
morgen sein?<br />
Der Vormittag ist damit noch nicht<br />
beendet. Die Eltern fordern ihr<br />
Recht und bitten um eine kurze Unterredung.<br />
Anschließend folgt ein<br />
Gespräch mit dem Rektor, Internes<br />
austauschen, Weisungen entgegennehmen.<br />
Das Schulhaus leert sich.<br />
Jetzt ist die Zeit, in der ich mich auf<br />
den morgigen Unterricht vorbereiten<br />
kann. Dann geht’s nach Hause.<br />
Ich bin dankbar. Es war ein ruhiger<br />
Tag. Keine Rauferei auf dem Schul-<br />
▲
2 Schulpolitik<br />
▲<br />
hof oder Sachbeschädigung, keine<br />
Drohung gegen einen Kollegen,<br />
kein plötzliches und unangekündigtes<br />
Auftauchen des Schulrats, kein<br />
Mobbing. Dass ich keine Pause hatte,<br />
ist normal.<br />
Auf dem Heimweg notiere ich gedanklich<br />
Ideen zur internen Schulentwicklung,<br />
bereite ein Projekt vor,<br />
Gratulation<br />
Isabell Zacharias, die Vorsitzende<br />
des Gemeinsamen Elternbeirat für<br />
Grund- und Hauptschulen ist auf<br />
der Frühjahrsplenartagung des Bundeselternrates<br />
(BER) in Porta Westfalica<br />
zur Vorsitzenden des Grundschulausschusses<br />
gewählt worden.<br />
„Es ist eine echte Herausforderung<br />
als Bayerin die Geschicke der Grundschulvertreter<br />
aller Bundesländer<br />
bundesweit zu koordinieren,“ freut<br />
sich Zacharias.<br />
sammle Stichpunkte für ein Referat<br />
oder eine Veröffentlichung, lege das<br />
Thema für die nächste Fortbildung<br />
fest.<br />
Wenn ich gefragt würde, ob ich diesen<br />
beruflichen Weg nochmals ginge,<br />
wäre die Antwort ein klares Ja.<br />
Ich liebe die Vielfalt dieses Berufs<br />
und die wachsende Verantwortung.<br />
Der <strong>MLLV</strong> freut sich ebenso. Wir<br />
sind stolz auf unsere Münchner<br />
Elternvertretung! Wir wünschen<br />
Isabell Zacharias ein gutes Händchen<br />
und viel Durchsetzungsvermögen<br />
– zum Wohle aller Kinder<br />
und Lehrer, im Sinne einer weiterhin<br />
konstruktiven, harmonischen<br />
Zusammenarbeit.<br />
Waltraud Luc`´ić<br />
Konrektorin sein bedeutet aber auch<br />
einer enormen Belastung ausgesetzt<br />
sein und dem wachsenden Stress<br />
stand zu halten. Die damit einhergehende<br />
Menge an Arbeit schreckt<br />
mich nicht. Nur etwas mehr Anerkennung<br />
würde uns allen gut tun.<br />
Angelika Epstude<br />
(Konrektorin)<br />
München hat mit Isabell Zacharias eine<br />
mutige, charmante und durchsetzungsfähige<br />
Elternvertretung
Mütter lernen Deutsch – revisited<br />
<strong>MLLV</strong> zuverlässiger Partner<br />
Erinnern Sie sich noch? Im Sommer<br />
2005 berichteten wir an dieser Stelle<br />
über das hervorragende Integrationsprojekt<br />
„Schule mal anders –<br />
Mütter lernen Deutsch an der Schule<br />
ihrer Kinder“. Mit einer Mailaktion<br />
machten Mitglieder des <strong>MLLV</strong> die<br />
Stadtspitze damals auf die prekäre<br />
Finanzsituation aufmerksam und<br />
verdeutlichten den besonderen Wert<br />
des Projektkonzepts im Vergleich zu<br />
üblichen Sprachkursen.<br />
„Heute treffen wir bei der Stadt auf<br />
große Wertschätzung und offene<br />
Ohren. Ein gesicherter Finanzmix<br />
aus Bundeszuschüssen und städtischen<br />
Geldern ist in greifbare Nähe<br />
gerückt“, stellt Heidemarie Brückner<br />
vom Institut für Schulqualität und<br />
Bildungsforschung erfreut fest. Seit<br />
1999 begleitet das ISB „Schule mal<br />
anders“ organisatorisch und inhaltlich.<br />
Unter anderem entwickelte das<br />
ISB in enger Zusammenarbeit mit<br />
Schulleiterinnen und Lehrkräften ein<br />
überzeugendes Curriculum, das sich<br />
unmittelbar an der Lebenssituation<br />
und den alltäglichen Sprachbedürfnissen<br />
der Mütter orientiert. Das beginnt<br />
schon mit dem essentiellen<br />
Angebot einer Kleinkinderbetreuung<br />
während der Kurse.<br />
„Ich träume davon,<br />
mit der Lehrerin meines Sohnes<br />
zu sprechen.“<br />
Die Schule ihrer Kinder wird auch<br />
zum Lernort der Mütter. Sie werden<br />
mit den Räumen und Personen der<br />
Schule vertraut und stets in den<br />
Schulalltag mit einbezogen. Sie nehmen<br />
an Festen teil, besuchen Klassen<br />
im Unterricht und beteiligen<br />
sich an gemeinsamen Aktionen. Sie<br />
erfahren Wertschätzung und erleben<br />
wachsende Kompetenz. Die Sprachvermittlung<br />
geschieht ganzheitlich,<br />
situationsorientiert und aktiv. So<br />
werden Schwellenängste abgebaut,<br />
Kontakte geknüpft – übrigens auf<br />
beiden Seiten.<br />
Das Konzept geht auf: Hoch motiviert<br />
nehmen die Mütter das Angebot<br />
an. Endlich haben auch die<br />
Mütter eine Chance, die bereits lange<br />
in Deutschland leben, aber nicht<br />
zuletzt aufgrund geringer Sprachkenntnisse<br />
bei Lehrerinnen und Lehrern<br />
als „schul- und bildungsfern“<br />
gelten.<br />
Ein Blick in die Statistik zeigt: Etwa<br />
75% aller Teilnehmerinnen sind türkischer<br />
Herkunft, und fast 70% leben<br />
schon mindestens fünf Jahre<br />
hier (die Hälfte davon sogar schon<br />
über 10 Jahre). Auch und gerade<br />
Mütter dieser Migrantengruppe wollen<br />
sich also ihrem deutschen Lebensumfeld<br />
und der Schule öffnen.<br />
Die Mütter selbst bestätigen das:<br />
„Ich lerne Deutsch, weil ich meinem<br />
Kind helfen möchte und weil ich mit<br />
der Lehrerin sprechen will.“ „Wir leben<br />
in Deutschland. Deshalb lerne<br />
ich Deutsch.“ „Ich möchte auch<br />
deutsche Freunde haben.“ „Ich will<br />
selbstständig werden und mit der<br />
deutschen Sprache ein zweiter<br />
Mensch sein.“<br />
Projektbeispiel:<br />
Ein Besuch bei Franz Marc<br />
An der Grundschule Am Hedernfeld<br />
planten die Mütter mit Hilfe von<br />
Kursleiterin Franziska Gehring gemeinsam<br />
mit den Erstklässlern von<br />
Bettina Reitmeier einen Besuch der<br />
Franz-Marc-Ausstellung im Lenbachhaus.<br />
Im Sprachkurs bereiteten sie<br />
sich ausführlich darauf vor. Sie wurden<br />
vertraut mit wichtigem Grundwortschatz<br />
(Farben, Tiere, Malutensilien...),<br />
erprobten selbst das Malen<br />
mit Wasserfarben, übten das Vorlesen<br />
eines Kinderbuchs, besprachen<br />
Organisatorisches und lasen den Ablaufplan.<br />
Dann lernten sie die Kinder<br />
kennen und lasen ihnen das Buch<br />
vor. Gemeinsam nahmen sie an einer<br />
Führung durch die Ausstellung<br />
teil. Während die Kinder Pause<br />
machten, hatten die Mütter Gelegenheit,<br />
selbst noch einmal durch<br />
die Ausstellung zu gehen. In der<br />
Schule malten Mütter und Kinder<br />
gemeinsam Tiere. Zum Abschluss<br />
gestalteten sie in der Aula einen<br />
Fries aus Bildern und Fotos. Eindrucksvoll!<br />
Martin Göb<br />
13<br />
Schulpolitik<br />
So können Sie<br />
„Schule mal anders“<br />
an Ihrer Schule initiieren:<br />
Wenn Sie sich für dieses Projekt interessieren,<br />
sollten Sie folgende<br />
Vorüberlegungen anstellen:<br />
Welcher Bedarf herrscht an Ihrer<br />
Schule? (Ermitteln Sie den Interessensstand<br />
in Ihrer Elternschaft.)<br />
Haben Sie zwei Räume während<br />
der Hauptunterrichtszeit zur Verfügung?<br />
(ein Klassenzimmer als<br />
Kursraum und ein Zimmer, das<br />
sich für die Betreuung von Kleinkindern<br />
eignet)<br />
Anschließend nehmen Sie Kontakt<br />
mit einem Träger auf, der Sie bei<br />
der Organisation unterstützt (Initiativgruppe,<br />
Internationaler Bund,<br />
Hilfe von Mensch zu Mensch e. V.).<br />
Nähere Auskunft erhalten Sie direkt<br />
von Heidemarie Brückner:<br />
h.brueckner@isb.bayern.de<br />
Buch: ISB (Hg.): Schule mal anders.<br />
Mütter lernen Deutsch an der Schule<br />
ihrer Kinder, München 2003<br />
(Klett)<br />
AK Hauptschule<br />
Wie bereits per Fax mitgeteilt ergeben<br />
sich Terminüberschneidungen<br />
sowie die dann folgende<br />
erhöhte Belastung durch Quali<br />
und Zeugnisse bedingen eine<br />
Verlegung des Treffens des<br />
AK Hauptschule<br />
vom<br />
01. Juni 2006<br />
auf den<br />
26. Oktober 2006!
4 Schulpolitik<br />
Warten auf Godot<br />
– oder doch lieber selber machen?<br />
Im Rahmen der Diskussionsreihe der<br />
SPD-Landtagsfraktion zur kulturellen<br />
Bildung fand im Bayerischen Landtag<br />
eine Podiumsdiskussion mit Jugendlichen<br />
aus dem Münchner<br />
Stadtteil Hasenbergl, dem Bunnyhill-<br />
Regisseur Peter Kastenmüller, dem<br />
Dramaturg Björn Bicker, der Sonderschulpädagogin<br />
und Autorin Susanne<br />
Korbmacher sowie dem SPD-Fraktionsvorsitzenden<br />
Franz Maget statt.<br />
Das Theaterstück „Ein Junge, der<br />
nicht Mehmet heißt“ im Rahmen<br />
des Bunnyhill-Projekts der Münchner<br />
Kammerspiele, bei dem die Jugendlichen<br />
selbst die Schauspieler waren,<br />
war Ausgangspunkt für diese Diskussion.<br />
Themenschwerpunkt war die<br />
Unterstützung von Kindern und Jugendlichen<br />
in sozialen Brennpunktgebieten<br />
der Stadt München. Kulturelle<br />
Bildung ist der Schlüssel zum Leben<br />
in unserer Gesellschaft. Trotz dieser<br />
Erkenntnis werden Stunden an den<br />
Schulen gekürzt und Arbeitsgemeinschaften<br />
eingespart. „Sind wir auf<br />
dem Weg, Menschen aus unserer Ge-<br />
Stadtrat Bauer, <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende Luc`´ić, Raper Benny mit Bruder Alex Adler, SPD-Fraktionsvorsitzender<br />
Maget, 2. <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende Mang<br />
Die <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende im Gespräch mit Brigitte Meier und Dr. Reinhard Bauer aus dem Sozialausschuss:<br />
„Schulsozialarbeit hat an den Münchner Grund-, Haupt- und Förderschulen<br />
zu einem Schulklima beigetragen, das niveauvolles pädagogisches und schulisches Arbeiten<br />
weiterhin möglich macht, obwohl für unsere Schülerinnen und Schüler hinsichtlich eines<br />
Wechsels von der Schule in die Arbeitswelt keine ermutigenden Perspektiven bestehen. Lediglich<br />
die engagierte Arbeit von Schulsozialarbeitern, Lehrkräften und Schulleitungen verhindert<br />
eine soziale Eskalation. Schulsozialarbeit muss ausgebaut werden.“,so Luc`´ić<br />
<strong>MLLV</strong> und Stadtrat schließen sich kurz<br />
sellschaft auszuschließen, mit denen<br />
man scheinbar nichts anfangen<br />
kann?“ so Peter Kastenmüller.<br />
Neben Fantasie, Kreativität und Gestaltungsfähigkeit<br />
werden durch das<br />
gemeinsame Arbeiten an musischen<br />
und künstlerischen Projekten soziale<br />
Verantwortung und Teamfähigkeit<br />
gefördert. Das gemeinschaftliche Erarbeiten<br />
von Musikstücken, Tanzeinlagen<br />
und Theateraufführungen bedeutet<br />
miteinander und vor allem<br />
auch voneinander zu lernen und fördert<br />
damit das gegenseitige Verständnis<br />
und die Integration. Es<br />
nimmt das Gefühl wertlos zu sein<br />
und vermittelt neue Perspektiven, die<br />
unsere Jugendlichen so dringend<br />
brauchen. Doch was tut die Gesellschaft<br />
dafür? Susanne Korbmacher<br />
meint dazu: „Warten auf Godot<br />
macht keinen Sinn. Wir müssen es<br />
selbst in die Hand nehmen.“ Der<br />
Schüler Alex Adler äußert als Wunsch:<br />
„Gebt mir die Adressen von all den<br />
Leuten, die etwas zu sagen haben.<br />
Ich wende mich persönlich an sie.“<br />
Und Peter Kastenmüller verspricht,<br />
Alex zu diesen Treffen zu fahren und<br />
leistet damit u. a. seinen Beitrag zur<br />
Unterstützung der Jugendlichen.<br />
Franz Maget versichert, seinen politischen<br />
Einfluss geltend zu machen.<br />
Und ... der <strong>MLLV</strong> wacht darüber!<br />
Am 22. Juli 2006 um 22.30 Uhr können<br />
Sie im br alpha die Podiumsdiskussion<br />
verfolgen.<br />
Barbara Mang<br />
Wollen nicht auf Godot warten: Benny und Alex Adler, Barbara<br />
Mang und Peter Kastenmüller (Bunnyhill-Regisseur)
Landeshauptstadt München<br />
2. Bürgermeisterin Christine Strobl<br />
Juni 2006<br />
Die Stadt München hat ein kommunales<br />
Schulwesen und das ist gut so.<br />
Die Kommunen wissen am besten,<br />
was Kinder und Jugendliche, Eltern<br />
und Lehrer und Lehrerinnen brauchen,<br />
was Schulen leisten müssen<br />
und können. Bildungs- und Schulpolitik<br />
muss aus meiner Sicht folgende<br />
Punkte berücksichtigen,<br />
wenn sie erfolgreich sein will:<br />
Die soziale und kulturelle Herkunft<br />
darf für die Bildungslaufbahn<br />
eines Kindes nicht von Bedeutung<br />
sein. Unser Bildungssystem<br />
soll nicht segregieren, sondern<br />
integrieren.<br />
Bildung beginnt nicht mit der<br />
ersten Klasse, sondern im ersten<br />
Lebensjahr. Sie endet nicht mit<br />
dem Schulabschluss und der Uni-<br />
Ausbildung.<br />
Ziel von Bildung darf nicht die<br />
unmittelbare ökonomische,<br />
sprich: berufliche Verwertbarkeit<br />
sein. Neben der Ausbildung kognitiver<br />
Fähigkeiten, sollten auch<br />
Urteilskraft, persönliche Stärke,<br />
kreative, sportliche und soziale<br />
Bildung eine Rolle spielen.<br />
Schule wird u.a. aufgrund veränderter<br />
ökonomischer Rahmenbedingungen,<br />
die sich an einer<br />
neoliberalen Mobilitäts- und Flexibilitätsideologie<br />
orientieren, immer<br />
mehr zum Lebensraum un-<br />
serer Kinder werden. Darauf<br />
müssen wir uns einstellen. Bildung<br />
im weitesten Sinn kann<br />
nicht mehr nur vom Elternhaus<br />
geleistet werden.<br />
Der Trend an allen Schularten geht<br />
bzw. muss daher zum Ganztagsbetrieb<br />
als Angebot gehen.<br />
In der Landeshauptstadt München<br />
wurde diese Entwicklung bereits<br />
frühzeitig erkannt, sodass wir vor allem<br />
im Realschulbereich aber auch<br />
jetzt bei den Gymnasien und den<br />
Grundschulen bereits weitreichende<br />
Entwicklungen haben.<br />
Die Ergebnisse der bayernweit<br />
durchgeführten Jahrgangsstufentests<br />
an Realschulen haben ergeben, dass<br />
die Kinder aus rhythmisierten Ganztagsklassen<br />
besser abschnitten als<br />
die Kinder in Regelklassen. Diese<br />
Form von Schule entlastet die Familien,<br />
vermindert Stress und Frustrationen<br />
und schafft in der Schule somit<br />
ein angstfreies und nachhaltiges<br />
Lernen sowie eine entspannte Arbeitsatmosphäre<br />
für die Lehrkräfte.<br />
An drei Grundschulen mit Tagesheim<br />
(Hochstraße, Thelottstraße<br />
und Theodor-Heuss-Platz) wurde<br />
zum Schuljahr 2005/06 ein Schulversuch<br />
zur Etablierung einer rhythmisierten<br />
Ganztagsschule etabliert<br />
mit den Besonderheiten:<br />
Auflösung der strengen Trennung<br />
von Unterricht und Freizeit,<br />
Berücksichtigung der kindlichen<br />
Bedürfnisse im Kontext Schule,<br />
Rhythmisierung mit Wechsel von<br />
Arbeits- und Spielsituation,<br />
Innere Öffnung der Schule (z.B.<br />
jahrgangs- und gruppenübergreifendes<br />
Lernen),<br />
Öffnung nach außen durch Zusammenarbeit<br />
mit anderen Trägern<br />
und Einbeziehung außerschulischer<br />
Lernorte,<br />
Verzahnung der verschiedenen<br />
Berufsgruppen: Lehr- und Erziehungskräfte.<br />
Teamarbeit hat in der Innovativen<br />
Projektschule eine zentrale Bedeutung,<br />
da neben den Lehrkräften<br />
weiteres pädagogisches Personal in<br />
unterrichtliche Vorgänge involviert<br />
ist.<br />
15<br />
Kolumne<br />
Nach einem Jahr lässt sich feststellen,<br />
dass die Rhythmisierung des<br />
Unterrichts die Lernfreude, die Leistungsbereitschaft<br />
und Leistungsfähigkeit<br />
(Konzentration) der Kinder<br />
zweifellos steigert.<br />
Die Ankündigung des Staatsministeriums<br />
für Unterricht und Kultus,<br />
auch an Grundschulen „Ganztagsschulzüge“<br />
einzurichten, ist ein<br />
Schritt in die richtige Richtung – es<br />
wird erstmals anerkannt, dass es einen<br />
Bedarf an Grundschulen gibt.<br />
Die Dimensionierung (zehn Züge für<br />
ganz Bayern mit der Tendenz, die<br />
primär dort einzurichten, wo es keine<br />
Möglichkeit einer nachmittäglichen<br />
Betreuung gibt) ist allerdings<br />
eher bescheiden.<br />
Sehr früh wurde bereits in den<br />
städtischen Realschulen der Weg<br />
zur Rhythmisierung des Schulalltags<br />
eingeschlagen. Ziel war und ist die<br />
Entwicklung der Schule zum Lernund<br />
Lebensort und Qualitätsentwicklung<br />
von Bildung, Erziehung<br />
und Betreuung.<br />
Jede Schule konzipiert ihr Modell<br />
unter Einbindung der Schüler- und<br />
Elternschaft, evaluiert es und entwickelt<br />
es weiter. Der jeweilige<br />
Stadtteil mit seiner Soziostruktur,<br />
der von den Eltern und ihren Kindern<br />
geäußerte Bedarf, die Raumverhältnisse<br />
und die Kompetenzen<br />
des Kollegiums bestimmen maßgeblich<br />
das Profil.<br />
Alle Schulen, die bisher Erfahrungen<br />
mit der Pädagogischen Nachmittagsbetreuung<br />
als Form der offenen<br />
Ganztagsschule machen konnten,<br />
bestätigen übereinstimmend u.a.<br />
eine starke Verbesserung des Schulklimas,<br />
der Lernbereitschaft, aber<br />
auch kognitiver und sprachlicher<br />
▲
6 Kolumne/Kulturecke<br />
▲<br />
Fähigkeiten, der Sozialkompetenz<br />
und der sozialen Integration der Kinder<br />
und Jugendlichen.<br />
Aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung<br />
des Stadtrates vom<br />
12.5.2004 wurde der Münchner<br />
Weg des G8 an städtischen Gymnasien<br />
mit gemeinsamen Standards<br />
in den Jahrgangsstufen fünf bis sieben<br />
eingeführt:<br />
Je eine Skill-Stunde in Jahrgangsstufe<br />
fünf und sechs,<br />
Kultur<br />
ECKE<br />
Unterrichtsunterstützung im vierten<br />
Kernfach in Jahrgangsstufe<br />
sechs durch eine zusätzliche Intensivierungsstunde<br />
(insgesamt<br />
in Jahrgangsstufe sechs vier Intensivierungsstunden),<br />
Qualifizierte Hausaufgabenunterstützung<br />
in kleinen Gruppen<br />
nach dem Fachlehrerprinzip,<br />
Fördermodule (neu in Jahrgangsstufe<br />
sieben): temporär, nach<br />
fachspezifischem Bedarf in Kleingruppen,<br />
Gestaltetes Mittagsprogramm<br />
(Essen, Beschäftigung).<br />
An den städtischen Gymnasien ist<br />
wachsende Nachfrage nach Ganztagsangeboten<br />
zu verzeichnen.<br />
So hoffen wir nun, dass auch die<br />
bayerische Landesregierung den<br />
Trend und Bedarf erkennt und auch<br />
an ihren Schulen diesem Beispiel<br />
folgt.<br />
Christine Strobl<br />
◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆<br />
Verehrte Opernfreunde!<br />
Für einen besonderen Operngenuss reserviert der <strong>MLLV</strong> für Sie Karten:<br />
Sa, 22.07.2006 20 Uhr<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Die Hochzeit des Figaro<br />
Innenhof Schloss Blutenburg<br />
(Bei schlechtem Wetter in der Pasinger Fabrik)<br />
<strong>MLLV</strong> – Mitglieder erhalten € 10.- Ermäßigung vom Verband.<br />
Telefonische Anmeldung bis Dienstag, 18.07.2006<br />
unter 700 48 82 oder 74 13 99 52 bei Inge Wiederhut<br />
(Bitte mit Rückrufnummer, Namen und Anzahl der Karten!)<br />
Einen guten Start in die letzte Schulwoche und in die Sommerferien!<br />
Bayerns Krone 1806<br />
Eine kleine, allerdings äußerst interessierte Damengruppe, nahm an<br />
der spannenden, zweistündigen, vom <strong>MLLV</strong> gesponsorten Führung<br />
durch die Ausstellung teil. Übrigens ein „Muss“ für den bekennenden<br />
Bayern, weiblich wie männlich.<br />
Ich war von der Zusammenstellung und den Exponaten so begeistert,<br />
dass ein zweiter Besuch in den Ferien folgt!!<br />
Ihre Inge Wiederhut
Demokratie an der Dachauer Straße 98<br />
Schüler bestimmen mit – an einer Schule zur Lernförderung<br />
Als Schule im „sozialen Brennpunkt“<br />
haben wir ein Schulprogramm entwickelt,<br />
das den besonderen Herausforderungen<br />
unseres Alltags gerecht<br />
wird. Eine tragende Säule darin ist<br />
das Soziale Lernen, insbesondere die<br />
Mitbestimmung der Schüler auf<br />
Klassen- und Schulebene (Klassenräte<br />
bzw. Klassensprecherversammlung).<br />
Doch wie kann dies bei unseren<br />
Schülern mit Lernbehinderungen,<br />
Verhaltensauffälligkeiten und<br />
Sprachbeeinträchtigungen verwirklicht<br />
werden? An unserer Schule erleben<br />
wir: Mit einigen Modifikationen<br />
sind die klassischen Konzepte<br />
aus dem Regelschulbereich durchaus<br />
übertragbar.<br />
Unser Klassenrat<br />
In jeder Klasse findet einmal pro Woche<br />
ein Klassenrat statt. Hier können<br />
die Schüler über die vergangene<br />
Woche reflektieren, Anträge stellen<br />
oder ihre Wünsche äußern. So üben<br />
sie ihre Argumentations- und Reflexionsfähigkeit<br />
und erfahren sich als<br />
Mitbestimmende im täglichen Klassen-<br />
und Schulleben. Dabei haben<br />
sich folgende Leitlinien bewährt:<br />
Langsamer, schrittweiser<br />
Aufbau. Die einzelnen Elemente<br />
werden nach und nach eingeführt.<br />
Weniger Lesen und Schreiben.<br />
Weil die größten Schwierigkeiten<br />
unserer Schüler im Bereich<br />
Mit dem Redeball klappt es sehr gut !<br />
der Schriftsprache liegen, steht<br />
bei uns das Miteinander Sprechen<br />
im Vordergrund. Dennoch<br />
gibt es als Pendant zur Wandzeitung<br />
eine gelbe Box für Wünsche,<br />
Ideen und Anträge sowie<br />
ein Lob- und Beschwerdebuch.<br />
Beides ist während der Woche<br />
für alle zugänglich.<br />
Ritualisierung. Der Klassenrat<br />
findet immer freitags statt. Alles<br />
erfolgt stets in der gleichen Reihenfolge<br />
und Vorgehensweise.<br />
Strukturierung/Rhythmisierung.<br />
Die Schüler kommen im<br />
Stuhlkreis zusammen. Ablauf:<br />
Was hat mir diese Woche (besonders)<br />
gut gefallen - Was mir nicht<br />
so gut gefallen hat - Wünsche und<br />
Anträge aus der gelben Box: Es<br />
werden nur Zettel mit Namen<br />
angenommen. Sie werden diskutiert<br />
und abgestimmt. Die Lehrkraft<br />
hat ein Vetorecht. – Lob<br />
und Beschwerden aus dem Buch –<br />
Ausblick: Die Lehrerin informiert<br />
über die kommende Woche.<br />
Visualisierung. Der Klassenrat<br />
wird am Tagesplan angekündigt,<br />
ein Redeball mit lachendem und<br />
weinendem Gesicht begleitet die<br />
Äußerungen, Symbole im Lobund<br />
Beschwerdebuch erleichtern<br />
den Schülern die Orientierung.<br />
Verbalisierungshilfen. Die<br />
Lehrkraft gibt mündlich oder auf<br />
Wortkarten Satzanfänge zu den<br />
einzelnen Elementen vor („Mir<br />
hat diese Woche gut gefallen,...“).<br />
17<br />
Forum Demokratie<br />
Unsere<br />
Klassensprecherversammlung<br />
Ca. alle 8 Wochen treffen sich die<br />
Klassensprecher aller Jahrgangsstufen<br />
zur Klassensprecherversammlung.<br />
Diese wird von zwei Lehrerinnen<br />
geleitet. Hier werden anstehende<br />
Veranstaltungen, Feste usw. besprochen,<br />
die Pausenordnung diskutiert,<br />
neue Angebote überlegt, Probleme<br />
aus den Klassen vorgetragen<br />
oder Wünsche für unsere Neigungsgruppen<br />
geäußert. Auch das Regelwerk<br />
„Unsere 10 Gebote“ mit den<br />
entsprechenden Konsequenzen ist<br />
hier beraten worden und wird bei<br />
Bedarf weiterentwickelt. Die leitenden<br />
Lehrkräfte tragen die Beschlüsse<br />
an die Schulleitung weiter und stellen<br />
sie in der Lehrerkonferenz vor.<br />
Klassenrat und Klassensprecherversammlung<br />
bereichern unser Schulleben<br />
sehr und tragen spürbar zu einem<br />
angenehmen Schulklima bei.<br />
Sie sind ein wesentlicher Teil unserer<br />
Bemühungen in der Erziehung zu<br />
mehr Demokratie – gerade bei Kindern<br />
und Jugendlichen mit Benachteiligungen!<br />
Andrea Rauh, SoLin<br />
Nähere Informationen unter:<br />
www.foesdach98.musin.de<br />
Unser Sozialkonzept ist als Broschüre<br />
oder als CD-Rom erhältlich unter:<br />
foesdachauerstr98@t-online.de<br />
Demokratie und<br />
Schülermitbestimmung<br />
– im <strong>MLLV</strong> ein großes Thema.<br />
In den letzten <strong>Ausgabe</strong>n der<br />
<strong>MLZ</strong> konnten Sie schon einige<br />
Konzepte kennen lernen, die in<br />
München „Schule machen“.<br />
Unser Forum lebt auch von<br />
Ihren Ideen und Erfahrungen!<br />
So kommen Ihre Beiträge ins<br />
„Forum Demokratie“: Mailen<br />
Sie Ihre Texte am besten mit<br />
Bild einfach unter<br />
asb@mllv.bllv.de an Martin Göb<br />
(Abteilung Schul- und Bildungspolitik).<br />
Vielen Dank!
8 FG Fachlehrer Handarbeit/Hauswirtschaft<br />
„Gebt den Fachlehrern doch endlich<br />
Entschleunigungsmaschinen“<br />
fordert die Vorsitzende des Münchner<br />
Lehrer- und Lehrerinnenverbandes<br />
bei der Münchner Fachtagung<br />
„Wenn Lehrer Lerner werden“.<br />
„Muße ist die Grundvoraussetzung<br />
für Arbeit die etwas taugt. Erschöpfung<br />
untergräbt die Autorität der Er-<br />
Hans-Peter Etter und Klaus Wenzel führen<br />
Übungen an der Entschleunigungsmaschine<br />
aus.<br />
Bezirksreferentin und Organisatorin der<br />
Fachtagung Stefanie Staudacher begrüßt<br />
Schulrat Norbert Richter.<br />
Hauptreferent Rudolf Schönauer mit Sohn,<br />
Gattin und Schulleiter Peter Vahlensieck.<br />
Stadtrat Heimo Liebich, Fachlicher Leiter<br />
Günter Gramsamer, <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende<br />
Waltraud Luc`´ić, Leiter des Staatsinstitutes<br />
Klaus Göllner.<br />
<strong>BLLV</strong>-ler unter sich: Heinz Preßl, Peter Vahlensieck,<br />
Hans-Peter Etter, Klaus Wenzel. Kooperatives Lernen.<br />
wachsenen - einem Arbeitszombi<br />
glaubt kein Kind.“ Staatssekretär<br />
Freller unterstreicht die Bedeutung<br />
der arbeitspraktischen Fächer in der<br />
ganzheitlichen Erziehung, in der<br />
Kompetenzbildung der Schüler und<br />
Profilbildung der Schulen. <strong>BLLV</strong>-Vertreter<br />
Klaus Wenzel frägt sich, warum<br />
diese Lehrer dann die höchste<br />
Unterrichtsverpflichtung bei geringster<br />
Bezahlung haben. 800 Fachlehrer/innen<br />
bilden sich an einem sonnigen<br />
Samstag fort – keine Spur von<br />
Fortbildungsresistenz. 100 Schülerinnen<br />
und Schüler der Hauptschule an<br />
der Cincinnatistraße trommeln, singen,<br />
steppen, führen das Schülercafe<br />
und backen Pizza im selbsthergestellten<br />
„Freiluftpizzabackofen“. Keine<br />
Spur von resignierten, sozial unfähigen<br />
Hautpschülern.<br />
Schüler beteiligen sich im Hauptvortrag<br />
beim kooperativen Lernen. Ein<br />
Lernen, bei dem die Lehrkraft den<br />
Lernprozess ihrer Schülerinnen und<br />
Schüler im Auge hat und die Lehrkraft<br />
weniger der Lernstoffvermittler<br />
ist sondern bevorzugt die Position<br />
eines Lernprozess-Moderators einnimmt.<br />
Ein Prozess, bei dem die individuellen<br />
Ressourcen der Schüler<br />
im Mittelpunkt stehen, die jedoch in<br />
einen permanenten Gruppenprozess<br />
einbezogen sind. Kooperatives Lernen<br />
ist stets soziales und kognitives<br />
Lernen – ein Lernen im Kombi-Pack<br />
sozusagen. Institutsrektor Rudolf<br />
Schönauer lässt die Teilnehmer dies<br />
lustvoll erleben.<br />
<strong>MLLV</strong>-Vorsitzende Waltraud Luc`´ić<br />
fordert die Lehrer auf, ihrer Gesundheit<br />
zuliebe das gesellschaftliche<br />
Steigerungsspiel „Bigger, Faster,<br />
More“ nicht mitzumachen. Zur Abhilfe<br />
hat die Fachgruppe Fachlehrer<br />
Handarbeit/Hauswirtschaft eine Entschleunigungsmaschine<br />
konstruiert:<br />
Sich Zeit nehmen, bewusst Entspannungsübungen<br />
durchführen und<br />
sich gestärkt und mit Freude den<br />
Kindern zuwenden. Staatssekretär<br />
Freller durfte diese auch ausprobieren.<br />
Der Einsatz zeigte sich als notwendig,<br />
da Karl Freller nur wegen<br />
des Grußwortes von Nürnberg nach<br />
München gefahren ist und er anschließend<br />
diesen Weg noch zweimal<br />
vornahm, da wichtige Veranstalter<br />
auf den Staatssekretär warteten.<br />
Ein immer höheres Tempo kann sich<br />
nur kontraproduktiv auswirken und<br />
damit zum „Beschleunigungsparadox“<br />
führen. Durch die Kürzung des<br />
Stundenbudget einer Schule sind<br />
die Gruppenstärken im Fach Werken/Textilen<br />
Gestalten kontinuierlich<br />
angewachsen. Ein Fach, in dem<br />
Wahrnehmung, Grob- und Feinmotorik<br />
der Kinder im Besonderen geschult<br />
werden sollen. Mit Gruppenstärken<br />
von 20 – 25 Kindern ist dies<br />
trotz Binnendifferenzierung und innovativer<br />
Unterrichtsformen individuell<br />
nicht mehr leistbar.<br />
Finanzkräftige Eltern zahlen ihren<br />
Kindern Ergotherapiestunden am<br />
Nachmittag, um diese psychomotorischen<br />
Fähigkeiten ausbilden und<br />
schulen zu lassen.
Alle an Bildung beteiligten Personen<br />
müssen sich schulen und lernen:<br />
Lehrer, Schüler, Eltern, Erzieher,<br />
Schulsozialarbeiter, Schulverwaltung<br />
und Politik. Schulleiter Peter Vahlensieck<br />
hält es deswegen für unabdingbar<br />
Schule zu öffnen. Ideen und<br />
Erfahrungen müssen wo immer<br />
möglich miteinander ausgetauscht<br />
werden. So konnten die 800 Lehrerinnen<br />
und Lehrer am Nachmittag<br />
einen von 34 Workshops auswählen.<br />
„Wir versuchen zu leben was Sie<br />
sich für den heutigen Tag zum Motto<br />
machen: Lehrer müssen immer<br />
auch Lerner sein, ja Lerner sein wollen.<br />
Nur mit dieser Einstellung können<br />
wir unsere eigene und die Neugierde<br />
unserer Kinder erhalten und<br />
die Freude an diesem wunderschönen<br />
Beruf bewahren. Und dies sind<br />
wohl die wichtigsten Voraussetzungen,<br />
dass Schule auch in schwierigem<br />
Umfeld gelingen kann.“<br />
Arbeiten mit dem Place made.<br />
Waltraud Luc`´ić<br />
Schüler präsentieren die Ergebnisse der<br />
Lehrer.<br />
Schüler backen Pizza im selbstgebauten<br />
Steinofen.<br />
Staatssekretär Karl Freller dankt den Lehrern<br />
für ihren Einsatz in der Schule.<br />
Leitender Schulamtsdirektor Günter Gramsamer<br />
probiert die Entschleunigungsmaschine<br />
aus.<br />
Staatssekretär Karl Freller lässt sich entschleunigen.<br />
19<br />
FG Fachlehrer Handarbeit/Hauswirtschaft<br />
Staatssekretär Karl Freller liest die Anweisung<br />
der Entschleunigungsmaschine.<br />
Die Schüler sammeln die Ergebnisse der<br />
Arbeitsgruppen.<br />
Institutsrektor Rudolf Schönauer mit Gattin<br />
und Sohn, Stadtrat Heimo Liebich, Leitender<br />
Schulamtsdirektor Günter Gramsamer,<br />
Staatssekretär Karl Freller, <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende<br />
Waltraud Luc`´ić.<br />
Die Funky drumers reißen mit Sambarythmen<br />
mit.<br />
Die Hauptschüler an der Cincinnatistraße<br />
steppen im Gleichklang.
0 Schulleben<br />
Sonnenbrillen<br />
für die Haldenberger Hauptschule<br />
Die Vorsitzenden des Gemeinsamen<br />
Elternbeirates, Isabell Zacharias und<br />
Christine Eilers, besuchten am 24.<br />
April die Hauptschule an der Haldenbergerstraße<br />
im Nordwesten Münchens.<br />
Damit will der GEB eine Info-<br />
Offensive an Hauptschulen starten,<br />
um einen realen Eindruck von der<br />
Vielfältigkeit an Münchner Hauptschulen<br />
zu bekommen und diesen an<br />
interessierte Eltern weiter zu geben.<br />
Symphatische Haldenberger<br />
Die Schule hat ca. 185 Schüler und<br />
21 Lehrer inkl. 10 Klassenlehrer. Sie<br />
bietet weder M-Zweige, noch Praxisklassen<br />
an. Der Anteil der Kinder<br />
mit Migrationshintergrund beträgt<br />
ca. 70 %. Schulleiter Wolfgang Strobel<br />
führte die GEB-Mitglieder und<br />
die Elternbeiratsvorsitzende Frau<br />
Breuer durch das Haus. „Dem Besucher<br />
fallen sofort die vielen wunderbaren<br />
Kunstwerke der Schüler in allen<br />
Stockwerken und im Eingangsbereich<br />
auf,“ so Zacharias. Sowohl<br />
an die Künstler des „Blauen Reiters“<br />
als auch an Größen wie Picasso ha-<br />
ben sich die Schüler im Kunstunterricht<br />
farblich herangetraut.<br />
Die Schule verfügt über ein liebevoll<br />
eingerichtetes Schülercafe, welches<br />
unter der Regie von Fachlehrerin<br />
Eva-Maria Aschl-Gruber und tatkräftigen<br />
Fünft- und Sechstklässlern acht<br />
Stunden pro Woche geführt wird.<br />
Die Schüler bereiten annähernd<br />
selbstständig die täglichen Mahlzeiten<br />
für Mitschüler zu. „Herrlich!“,<br />
freute sich Frau Eilers. Seit Anfang<br />
diesen Schuljahres läuft das Streitschlichterprojekt,<br />
welches sich schon<br />
deutlich bemerkbar macht.<br />
Der GEB konnte sowohl mit<br />
Schülern der 9., als auch der 5. Klasse<br />
sprechen und die Meinungen der<br />
Schüler waren einhellig: „Hier bin<br />
ich gerne!“<br />
Innovative Haldenberger<br />
Konrektor Heinz Preßl (Abteilungsleiter<br />
Berufswissenschaft) leitet ein<br />
Leseprojekt für die 5. und 6. Klassen<br />
in Kooperation mit dem Staatlichen<br />
Heinz Preßl, Christine Eilers, Isabell Zacharias und Wolfgang Strobel wünschen sich für die<br />
Schüler an der Haldenberger Hauptschule eine Ganztagsklasse<br />
Schulamt in der Landeshauptstadt<br />
und der LMU. Je vier Lehrer bieten<br />
in vier Kompetenzgruppen pro Jahrgang<br />
(5. und 6. Jahrgangsstufe) zu<br />
jeweils 4 Stunden in der Woche reine<br />
Leseförderstunden an. Dadurch<br />
wurde bereits jetzt eine höhere Lesebereitschaft<br />
und eine gesteigerte<br />
Lesefähigkeit erreicht. Für die Kinder<br />
findet der Unterricht zusätzlich und<br />
verpflichtend zum normalen Wochenstundenmaß<br />
statt.<br />
Zudem hat sich die Schule dem<br />
Schulentwicklungsprogramm des<br />
Staatlichen Schulamts, „Der Münchner<br />
Weg“, angeschlossen. Externe<br />
Moderatoren begleiten dabei den<br />
Schulentwicklungsprozess vor Ort.<br />
Realität der Haldenberger<br />
Jugendliche aus der 9. Klasse schilderten<br />
ihre vergeblichen Bemühungen<br />
um einen Ausbildungsplatz. Nur<br />
etwa 10% der Schüler konnten bereits<br />
mit einem Vertrag glänzen.<br />
Das Gebäude wurde vor neun Jahren<br />
gebaut und selbst dem ungeübten<br />
Betrachter stachen die Baumängel<br />
ins Auge. Nach Auskunft des<br />
Schulleiters wurden Mängel in Höhe<br />
von 250 000 € begutachtet. Schade,<br />
dass die Architekten nicht auf<br />
Bedürfnisse von Schülern achten,<br />
sonst hätten sie z.B. die Lehrküche<br />
so ausgestattet, dass auch am Nachmittag<br />
trotz Sonneneinstrahlung ein<br />
Unterricht auch ohne Sonnenbrillen<br />
möglich wäre. (Vorhänge dürfen aus<br />
„brandschutztechnischen“ Gründen<br />
nicht angebracht werden.)<br />
Hoffnung der Haldenberger<br />
Die Schule hätte gerne eine Ganztagsklasse<br />
und hofft bei dem wiederholten<br />
Antrag auf ein positives<br />
Votum. Der GEB drückt uns die<br />
Daumen und hofft, dass wir nicht<br />
wieder Sonnenbrillen aufsetzen<br />
müssen.<br />
Heinz Preßl
Kinder- und Jugendhilfe:<br />
Wie kann ich mir Unterstützung holen?<br />
Im kostenlosen Ratgeber „Gemeinsam<br />
geht’s besser: Zusammenarbeit<br />
von Schule und Jugendhilfe“ bietet<br />
das Bayerische Sozialministerium in<br />
Zusammenarbeit mit dem Bayerischen<br />
Kultusministerium auf 93 Seiten<br />
einen detaillierten Überblick darüber,<br />
wie Lehrkräfte die Einrichtungen<br />
der Kinder- und Jugendhilfe zur<br />
Unterstützung ihrer alltäglichen Arbeit<br />
nutzen können.<br />
Nach einer knappen Einführung in<br />
die gesetzlichen Grundlagen und<br />
die wichtigsten Strukturen der Kinder-<br />
und Jugendhilfe werden die<br />
Wege der Zusammenarbeit in zahlreichen<br />
konkreten Feldern skizziert.<br />
Einige Beispiele daraus:<br />
Angebote zur Förderung der Familienerziehung,<br />
Jugendsozialarbeit an Schulen,<br />
Förderung von Schülern mit<br />
Lern- und Leistungsstörungen,<br />
Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen<br />
Einleitung, Gewährung und<br />
Durchführung von Hilfen<br />
Schüler als Opfer und Täter von<br />
Straftaten (u. a. Delinquenz, Gewalt,<br />
Missbrauch)<br />
Kooperation bei Verletzung der<br />
Schulpflicht und anderen Störungen<br />
des Schulbetriebs<br />
Datenschutz in der Praxis<br />
Obwohl dieser Ratgeber bereits im<br />
Jahr 2000 erschienen ist, hat er<br />
nichts von seinem Wert eingebüßt.<br />
Es liegt auf der Hand: Nur wer weiß,<br />
welche Hilfen es gibt, und wie man<br />
sie (zuweilen sicher auch mit etwas<br />
Glück) bekommt, kann sie sich holen,<br />
wenn es „brennt“. Die hilfreiche<br />
Broschüre ist im Internet beim Sozialministerium<br />
unter<br />
www.stmas.bayern.de (➾ „Publikationen“)<br />
kostenlos und portofrei bestellbar.<br />
Ich empfehle Ihnen, sie<br />
gleich mehrfach für Ihr Kollegium<br />
21<br />
<strong>MLLV</strong> Praxistipp/Netzwerk Schule<br />
oder Ihr Seminar zu ordern. Mit einer<br />
entsprechenden kurzen Erklärung<br />
ist auch dies problemlos<br />
möglich.<br />
Zum Schluss möchte ich Sie dazu<br />
einladen, auf den Seiten des Sozialministeriums<br />
noch etwas weiter zu<br />
surfen. Unter den Stichworten Familie,<br />
Jugendhilfe, Sozialarbeit und<br />
Kinderschutz finden Sie eine Menge<br />
weiterer wertvoller Informationen<br />
und Veröffentlichungen.<br />
Martin Göb<br />
Arbeitsbelastung runter – Unterrichtsqualität rauf!<br />
Netzwerk Schule: Gemeinsamer Start im nächsten Schuljahr<br />
Gute Arbeitsblätter? – Die kosten ordentlich<br />
Geld oder jede Menge<br />
Zeit...<br />
Effizientes Schriftwesen, Schülerbeobachtungen?<br />
– Da muss doch sowieso<br />
jeder seinen Weg finden...<br />
Mehr Freiarbeit? – Finde ich ja toll,<br />
aber das ganze Material...<br />
Offener Schriftspracherwerb? – Sicher<br />
interessant, aber da kenne ich<br />
mich nicht gut genug aus...<br />
Eine Lernwerkstatt? Ein Experimentierlabor?<br />
– Für solche Träume habe<br />
ich einfach keine Zeit mehr!<br />
Haben auch Sie das „Einzelkämpfer-<br />
Dasein“ satt? Dann sind Sie bei uns<br />
im „Netzwerk Schule“ genau richtig!<br />
Im „Netzwerk Schule“ können<br />
Sie sich ganz nach Ihren Wünschen<br />
und Möglichkeiten beteiligen – und<br />
sich sofort spürbar ent-lasten.<br />
Ganz nach dem Motto „alles kann,<br />
nichts muss“ steht die gegenseitige<br />
Entlastung aller „Netzwerker“ im<br />
Mittelpunkt. Blinder Aktionismus<br />
und Perfektionismus liegen uns fern.<br />
Gefragt sind Ideen und Beiträge aller<br />
Art, kleinere und größere Lösungen<br />
für den Unterrichtsalltag...<br />
Machen auch Sie im „Netzwerk<br />
Schule“ mit und profitieren Sie vom<br />
kollegialen Austausch! Mailen Sie<br />
Ihre Fragen, Wünsche und Angebote<br />
noch heute an asb@mllv.bllv.de<br />
oder rufen Sie in der <strong>MLLV</strong>-Geschäftsstelle<br />
an (Tel.: 089/72 10 01<br />
44) - wir freuen uns auf Sie!<br />
Martin Göb<br />
Ein herzliches Dankeschön...<br />
...sage ich allen Kolleginnen und<br />
Kollegen, die mir durch ihre Stimme<br />
bei der Wahl zum örtlichen Personalrat<br />
ihr Vertrauen ausgesprochen<br />
haben. Als „dienstjüngstes“ Mitglied<br />
bin ich ja erst seit Ende 2004 im<br />
Vorstand des <strong>MLLV</strong>. Deshalb freue<br />
ich mich besonders, dass meine ehrenamtliche<br />
Arbeit für die Münchner<br />
Lehrerinnen und Lehrer bereits jetzt<br />
von so vielen gesehen und wertgeschätzt<br />
wird.<br />
Martin Göb, Leiter der Abteilung Schulund<br />
Bildungspolitik im <strong>MLLV</strong><br />
Wie können wir Schule und<br />
Unterricht für uns Lehrer, aber<br />
auch für alle unsere Schüler,<br />
noch angenehmer und zugleich<br />
anregungsreicher gestalten?<br />
Diese Frage ist Ausgangspunkt für<br />
meine Arbeit in der Abteilung Schulund<br />
Bildungspolitik, erkennbar an<br />
den „Praxistipps“, dem „Forum<br />
Demokratie“ und vor allem am<br />
neuen „Netzwerk Schule“.<br />
Ich freue mich sehr, dass sich immer<br />
mehr Kolleginnen und Kollegen, ja<br />
ganze Schulen, an diesen drei Bausteinen<br />
beteiligen. So hat auch unser<br />
jüngstes Kind, das „Netzwerk<br />
Schule“, schon jetzt richtige Schätze<br />
zu bieten. Und es wächst: In den<br />
folgenden <strong>Ausgabe</strong>n der <strong>MLZ</strong> werden<br />
wir nach und nach alle „Netzwerker“<br />
und ihre Angebote vorstellen.<br />
Sie dürfen gespannt sein...<br />
Martin Göb
2 FG Verwaltungsangestellte<br />
Fortbildung für Verwaltungsangestellte<br />
Am Montag, 27. März 2006, hat die<br />
Leiterin der Fachgruppe für Verwaltungsangestellte<br />
die Kolleginnen zur<br />
Fortbildung in die Hauptschule an<br />
der Cincinnatistraße eingeladen. Das<br />
Thema „Gesprächsführung und<br />
Stressmanagement“ war von sehr<br />
großem Interesse; 28 Verwaltungsangestellte<br />
haben sich in ihrer Freizeit<br />
für diesen Nachmittag angemeldet.<br />
Die Referentin, Frau Irene Gruber,<br />
Schulleiterin der Grundschule<br />
an der Gänselieselstraße, bot sehr<br />
fundiert viele praxisbezogene Vorschläge<br />
für unseren turbulenten<br />
Schulalltag an.<br />
Wie nehme ich die Spannung aus<br />
einem schwierigen Gespräch? Wie<br />
gelingt es mir, die unterschiedlichsten<br />
Arbeitsanforderungen in einen<br />
zeitlich sehr engen Rahmen zu brin-<br />
Übergangslos<br />
arbeitet die Fachgruppe Verwaltungsangestellte<br />
des <strong>MLLV</strong>. Dafür<br />
sorgte in vorbildlicher Weise Irmgard<br />
Larcher.<br />
Angelika Seitz-Vogel - Die neue Leiterin<br />
der Fachgruppe Verwaltungsangestellte<br />
stellt sich kurz vor:<br />
Seit April 2001 arbeite ich als Verwaltungsangestellte<br />
im Sekretariat der<br />
Hauptschule an der Guardinistraße.<br />
Um das umfangreiche Aufgabenfeld<br />
im Sekretariat zu bewältigen, ist eine<br />
gute Organisation der Büroarbeit<br />
nötig. Die von Frau Larcher<br />
(langjährige Leiterin der Fachgruppe<br />
Verwaltungsangestellte) zusammengestellte<br />
Handreichung „Terminplanung<br />
für ein Schuljahr“ ist eine sehr<br />
hilfreiche Grundlage und wird von<br />
mir auch künftig aktualisiert. Sehr<br />
wichtig sehe ich auch den Kontakt<br />
und Erfahrungsaustausch unter den<br />
Kolleginnen.<br />
Bedauerlicherweise wird unsere ohnehin<br />
schon knapp bemessene Arbeitszeit<br />
durch häufige Änderungen<br />
und neue Aufgaben, die mit einem<br />
erhöhten Verwaltungsaufwand verbunden<br />
sind, noch mehr reduziert.<br />
gen? Wie schaffe ich es Aufgaben<br />
abzugeben und gemeinsam mit der<br />
Schulleitung Arbeitsabläufe neu zu<br />
organisieren? Zu diesen Themenbereichen<br />
wurden konkrete Möglichkeiten<br />
der Umsetzung in die Praxis<br />
diskutiert.<br />
Vielleicht werden in nächster Zeit<br />
viele Schulleiter erstaunt sein über<br />
den sehr höflich und freundlich gemeinten<br />
Satz: „ Verstehe ich richtig,<br />
dass .....“ womit sie die Wirkung ihrer<br />
Botschaft beim Empfänger gespiegelt<br />
bekommen.<br />
Auch die Verwaltungsangestellten<br />
werden versuchen, den Schulentwicklungsprozess<br />
aktiv mitzugestalten<br />
und gemeinsam mit der Schulleitung<br />
z.B. „Zeitfresser“ minimieren.<br />
Die Veränderung des Aufgabenbereiches<br />
in den Schulen erfordert mehr<br />
Leistung und Können. In Zusammenarbeit<br />
mit der Fachgruppe Schulleitung<br />
werde ich mich für eine Anpassung<br />
der Zuteilungsrichtlinien und<br />
Einstufung einsetzen.<br />
Anfang 2002 wurde ich Mitglied im<br />
<strong>MLLV</strong>, da ich mich nicht mehr nur<br />
allein für meine Interessen einsetzen<br />
wollte und den Austausch mit anderen<br />
Kolleginnen suchte.<br />
Gute Vorsätze und neue Ideen haben<br />
wir aus diesem Nachmittag mitgenommen.<br />
Irmgard Larcher<br />
Die Fachgruppenleiterin Irmgard Larcher<br />
bedankt sich bei der Referentin, Schulleiterin<br />
Irene Gruber, für diese sehr interessante<br />
Fortbildung für Verwaltungsangestellte.<br />
Seit Mai 2006 vertreten Frau Sabine<br />
Ruth, Verwaltungsangestellte an der<br />
Hauptschule Cincinnatistraße und ich<br />
die Interessen der Arbeitnehmer im<br />
Örtlichen Personalrat der Volksschulen<br />
beim Staatlichen Schulamt in<br />
München und führen Personalteilversammlungen<br />
durch.<br />
Angelika Seitz-Vogel<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
Verwaltungsangestellte<br />
Irmgard Larcher übergibt ihr Amt vertrauensvoll an Angelika Seitz-Vogel (rechts). Sabine<br />
Ruth wird die Fachgruppenleiterin tatkräftig unterstützen.
23<br />
FG Studierendenvertretung<br />
Auf dem Weg zum<br />
Fachlehrer für Ernährung und Gestaltung<br />
Einen wichtigen Schritt auf dem<br />
Weg zum Fachlehrer machten die<br />
Studierenden des Staatsinstitutes<br />
München. Zum zweiten Mal fand<br />
die jährliche Informationsveranstaltung<br />
des <strong>BLLV</strong> für angehende Fachlehrer<br />
für Ernährung und Gestaltung<br />
direkt vor Ort statt. Dementsprechend<br />
groß war die Resonanz. An<br />
dieser Stelle ein herzliches Dankeschön<br />
an den Leiter der Abteilung II<br />
zur Ausbildung von Fachlehrern,<br />
Klaus Göllner.<br />
Gudrun Frank (Leiterin des Hochschulreferats<br />
des <strong>BLLV</strong>), Verena John<br />
(stellvertr. Studierendenreferenten<br />
der Fachgruppe Fachlehrer H) und<br />
der Bezirksleiter des Wirtschaftsdienstes<br />
konnte den interessierten Studierenden<br />
Fragen zum Vorbereitungsdienst,<br />
Versicherungsschutz,<br />
Dienstrecht, Besoldung u. a. beantworten.<br />
Es fand ein reger Austausch von Fragen<br />
und Antworten statt. Sie wurden<br />
fachkompetent von Münchens<br />
stellvertretenden Bezirksreferentinnen<br />
Eva Schmatz und Beate Kurz<br />
beantwortet.<br />
Die Nachfrage nach Unterrichtsmaterial war sehr groß.<br />
Zum Schluss gaben die Referentinnen<br />
den Studierenden wichtige<br />
Tipps und Unterrichtsmaterial mit<br />
auf den Weg.<br />
Verena John<br />
Stellvertretende Studierendenvertreterin<br />
Das vielseitige Angebot<br />
können Sie unter:<br />
www.bllv.de/fg-fachlehrer/hh<br />
einsehen.<br />
Viele neue <strong>BLLV</strong>-Mitglieder konnten bei der Info-Veranstaltung gewonnen werden.
4 FG Förderschulen<br />
Das Förderzentrum<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
„geistige Entwicklung“<br />
Die Schule in der es lebenspraktisch zugeht<br />
Haben Sie ein Fahrrad, das für die<br />
große Sommertour überholt werden<br />
muss? – und ein Förderzentrum mit<br />
Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“<br />
in Ihrer Nähe? – Dann<br />
schauen Sie doch mal rein, es könnte<br />
gut sein, dass es eine Schülerfirma<br />
oder ein Projekt der Werkstufe<br />
dieser Schule gibt, die Ihnen weiterhelfen<br />
können … .<br />
Die Schülerinnen und Schüler in einem<br />
solchen Förderzentrum mit<br />
dem Förderschwerpunkt geistige<br />
Entwicklung bringen unterschiedlichste<br />
Voraussetzungen mit. Sie<br />
brauchen individuell angemessene<br />
Lernangebote und Hilfen in unterschiedlichster<br />
Intensität:<br />
Bei schwerst mehrfach behinderten<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
setzt Unterricht im sinnlich elementaren<br />
Bereich an. Pflege ist<br />
hierbei nicht nur leibliche Versorgung<br />
sondern unterstützt die pädagogischen<br />
Maßnahmen und<br />
hilft zu einer Stabilisierung der<br />
Persönlichkeit zu gelangen. Die<br />
schulvorbereitende Einrichtung<br />
(SVE) als „Vorschule“ bereitet ab<br />
dem dritten Lebensjahr schulische<br />
„Eingewöhnung“ vor.<br />
Schüler deren Leistungsvermögen<br />
weitgehende Selbständigkeit<br />
erwarten lässt, brauchen besondere<br />
Unterstützung in der Bewältigung<br />
ihrer späteren Lebensumstände.<br />
So gehört das gesamte<br />
Spektrum lebenspraktischen Umgangs<br />
zu den Inhalten des Lerngeschehens<br />
dieser Schulart. Neben<br />
herkömmlichen Unterrichtsinhalten<br />
der Kulturtechniken, ist<br />
es u. a. wichtig soziales Miteinander,<br />
Kommunikation in unterschiedlichster<br />
Form, Ausdauer,<br />
das Planen von Handlungsabläufen<br />
und die Umsetzung in Alltagssituationen<br />
zu lernen und<br />
einzuüben.<br />
Zahlreiche Methoden und Unterrichtsformen<br />
oft aus der Reformpädagogik,<br />
materialgeleitetes Lernen,<br />
Wochenplanarbeit, ganzheitliche<br />
Projekte, Unterricht vor Ort und<br />
in der Werkstufe, das Firmen- und<br />
Werkstattpraktikum kennzeichnen<br />
das „lebensnahe“ Lernen. Der Einsatz<br />
aller Sinne ist Prinzip. Ausgangspunkt<br />
ist das individuelle Lernvermögen<br />
jedes einzelnen Schülers.<br />
„Innerhalb einer Klasse wird auf das<br />
Erreichen gleicher Lernziele für alle<br />
verzichtet“. Auf die subjektiven persönlichen<br />
Stimmigkeiten muss in<br />
den Unterrichtsbezügen weitgehend<br />
eingegangen werden, subjektive<br />
emotionale Befindlichkeiten stellen<br />
oft zusätzlich eine besondere Herausforderung<br />
für die Lehrkräfte dar.<br />
Soziale Integration und der zunehmende<br />
Wunsch nach Inklusion fordern<br />
diese Schulart. Begegnung mit<br />
Schülerinnen und Schülern anderer<br />
Schularten in Unterricht und Schulleben<br />
sind zentrale Aufgabe und<br />
bringen Farbe in den Schulalltag.<br />
Außenklassen ermöglichen besondere<br />
Formen schulischen Miteinanders.<br />
Es sind dies Klassen des Förderzentrums<br />
im Haus einer anderen<br />
Schulart. Hier ist von kooperativen<br />
Begegnungen bis zum integrativ gestalteten<br />
Unterricht sehr viel möglich.<br />
Die Erfahrungen hiermit sind<br />
durchwegs positiv, allerdings wären<br />
zu vollem Gelingen kleinere Klassen<br />
oder zusätzliches Personal erforderlich.<br />
So vielfältig wie die Aufgaben dieser<br />
Schulart ist auch das Personal. Klassenleiter<br />
sind die Sonderschullehrer,<br />
die zwei bis drei Klassen führen. Bezugspersonen<br />
für die Kinder sind oft<br />
die heilpädagogischen Fachlehrer<br />
(HFL). Für die Fachbereiche können<br />
sowohl im musischen wie im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich Fachlehrer<br />
eingesetzt werden.<br />
Die in der abschließenden Werkstufe<br />
lehrenden Werkmeister machen den<br />
„Berufsschulcharakter“ dieser Schulstufe<br />
deutlich.
Mobiler sonderpädagogischer<br />
Dienst (MSD) zur Beratung und<br />
Einzelbetreuung von Schülern und<br />
mobile sonderpäd. Hilfe (msH) an<br />
Kindergärten sind weitere Aufgaben<br />
für die Lehrkräfte.<br />
Besondere Bedeutung kommt dem<br />
Pflegepersonal zu, es ist besonders<br />
für die schwerer behinderten Kinder<br />
und Jugendlichen intimer Lernpartner.<br />
Die angeschlossenen heilpädagogischen<br />
Tagesstätten machen Ganztagesversorgung<br />
möglich und ergänzen<br />
die ganzheitliche Förderung<br />
durch spezielle Therapien wie Ergotherapie,<br />
Krankengymnastik, Logopädie<br />
und weitere Fachdienste.<br />
Die meisten Schüler finden nach<br />
den 12 Jahren Schulzeit in Werkstätten<br />
für behinderte Menschen einen<br />
Arbeitsplatz. Aber auch der sog.<br />
„zweite“ Arbeitsmarkt, das sind<br />
„begleitete“ Arbeitsplätze in Integrationsfirmen<br />
verschiedener Branchen<br />
(Fahrradwerkstatt, Recycling,<br />
Hotel und Gaststätte, sonstige<br />
Dienstleistungen, …) nimmt Schüler<br />
auf, manche finden ihren beruflichen<br />
Weg auch über Berufsbildungswerke.<br />
Viele Förderzentren zur geistigen<br />
Entwicklung verzeichnen steigende<br />
Schülerzahlen. Sorge bereitet, dass<br />
die Zahl der Kinder mit psychischen<br />
Beeinträchtigungen zunimmt und<br />
die Klassenmesszahl Höchstwerte<br />
ansteuert, die die Schwere der Behinderungen<br />
und die Vielfalt der<br />
Schädigungen zu wenig berücksichtigt.<br />
Insgesamt ist diese Schulart sehr offen<br />
und kooperativ ausgerichtet, sie<br />
hat seit zwei Jahren einen neuen an<br />
„konstruktivistischen“ Grundsätzen<br />
orientierten Lehrplan. Es lohnt sich<br />
sowohl in den Lehrplan als auch in<br />
die Schule reinzuschauen!<br />
Wolfgang Hamberger<br />
Fachgruppe Förderschulen <strong>MLLV</strong><br />
Ref.: Schule zur geistigen Entwicklung<br />
25<br />
FG Förderschulen
6 Pensionisten aktiv<br />
Engel<br />
Von der Wetterprognose auf Regen<br />
eingestellt mit Regenschirmen „bewaffnet“<br />
trafen sich am 10. Mai –<br />
wie in der <strong>MLZ</strong> angekündigt – die<br />
reiselustigen Pensionisten des <strong>MLLV</strong><br />
am Hauptbahnhof, Bahnsteig 20<br />
und bestiegen den Zug nach Regensburg.<br />
Durch die Abfahrt kurz vor 10 Uhr<br />
konnte man in Regensburg angekommen<br />
gleich den Gasthof „Andechser<br />
am Dom“ aufsuchen und<br />
gemütlich zu Mittag speisen. Fast<br />
noch wichtiger: Kurz vor Regens-<br />
Stammtisch<br />
Der erste in der <strong>MLZ</strong> angekündigte<br />
Stammtisch fand am Dienstag, 23.<br />
Mai 2006, ab 18 Uhr im Gasthaus<br />
Rhaetenhaus, Luisenstr. 27, im Nebenzimmer<br />
statt. Zu unserer großen<br />
Freude kamen gleich 15 Teilnehmer<br />
zum gemütlichen Plausch. Manche<br />
hatten sich schon einige Jahre nicht<br />
mehr gesehen und fanden natürlich,<br />
dass jeder noch so gut und jung<br />
aussah wie früher. Neben den vielfältigen<br />
Gesprächen untereinander<br />
konnten – sozusagen nebenbei –<br />
auch ein paar organisatorische Dinge<br />
geklärt werden. Besonders freut<br />
mich, dass wir noch weitere Helferinnen<br />
und Helfer für die Vorbereitung<br />
unserer Aktivitäten finden<br />
konnten. Zunächst wurde der monatliche<br />
Stammtischtermin geklärt.<br />
Die sehr zuvorkommende Wirtin bot<br />
uns den jeweils letzten Mittwoch im<br />
Monat an, wobei wir August und<br />
Dezember auslassen wollten. So<br />
burg kämpfte sich die Sonne aus<br />
den Wolken hervor und schenkte<br />
uns den ganzen Tag strahlenden<br />
Sonnenschein. Praktischerweise holte<br />
uns die Stadtführerin gleich im<br />
Gasthof ab und führte uns mit<br />
kenntnisreichen und interessanten<br />
Kommentaren durch die sehenswerte<br />
Altstadt. Die Tour endete mit der<br />
Besichtigung des imposanten Domes.<br />
Die verdiente Kaffeepause im<br />
malerischen Innenhof gleich hinter<br />
dem Stadtmuseum gab wieder Stärkung<br />
zu einem kleinen<br />
können wir gleich die Termine für<br />
das ganze Jahr angeben:<br />
Die nächsten Stammtisch-Treffen<br />
finden jeweils am<br />
letzten Mittwoch im Monat<br />
statt, also am<br />
Spaziergang über die Steinerne<br />
Brücke. Drüben angekommen entdeckte<br />
man einen Biergarten mit<br />
hübschem Blick auf die Stadt und<br />
den Fluss und beschloss spontan<br />
den Zug eine Stunde später zu nehmen.<br />
Der Stadtbus um die Ecke<br />
brachte uns direkt zum Hauptbahnhof,<br />
der Fahrschein war praktischerweise<br />
im Bayernticket enthalten. Am<br />
frühen Abend erreichte die rundum<br />
zufriedene Reisegruppe wieder<br />
München. Die Regenschirme wurden<br />
nicht gebraucht: Wenn Engel<br />
verreisen...<br />
26. Juli, 27. September,<br />
25. Oktober, 29. November 06,<br />
ab 18 Uhr im Gasthaus Rhaetenhaus,<br />
Luisenstr. 27, Nebenzimmer,<br />
zu erreichen mit der U2, Station<br />
Königsplatz, Ausgang Karlsstraße,<br />
30 m Fußweg
Pensionistenversammlung<br />
Einladung zur<br />
Infoveranstaltung<br />
Bezirksverband München <strong>MLLV</strong><br />
Donnerstag<br />
21. September 2006<br />
um 15 – 17 Uhr<br />
im <strong>BLLV</strong>-Haus, Bavariaring 37,<br />
Großer Sitzungssaal<br />
Themen:<br />
Neues aus Beihilfe und Versicherungswesen<br />
Aus der Arbeit des Sozialhilfereferates<br />
Allgemeines, Informationsmaterial,<br />
Probleme<br />
Informationen über Veranstaltungen<br />
Dieter Denninger,<br />
Sozialreferent des <strong>MLLV</strong><br />
Buchtipp<br />
Vorweihnachtlicher<br />
Pensionisten-<br />
Nachmittag<br />
Der traditionelle vorweihnachtliche<br />
Pensionisten-Nachmittag im Dezember<br />
im <strong>BLLV</strong>-Haus am Bavariaring ist<br />
geplant, den Termin erfahren Sie in<br />
der Oktober-Nummer der <strong>MLZ</strong><br />
Computer-Kurse<br />
Für die gewünschten Computer-Kurse<br />
sind wir noch auf der Suche nach<br />
einem geeigneten Raum. Von der<br />
Zeit her ist eher an Herbst/Winter<br />
gedacht, sodass im Herbst noch<br />
eine Städtefahrt unternommen werden<br />
kann.<br />
Heinz Höchst, Der Stadtspecht<br />
„Die Thüringer Bratwurst ist im Möbelhaus erhältlich, die Wanderausrüstung<br />
im Lampengeschäft, den Schreibtisch gibt es im Drogeriemarkt,<br />
den Flachbildfernseher im Buchladen, die Zugfahrscheine<br />
bei „Laldil“ und die Flugtickets zu Äpfel und Eier bei „Pfennig“.<br />
Konzertkarten kauft man im Miedergeschäft und Reisen bucht man<br />
im Teeladen. Päckchen gibt man im Getränkemarkt auf, weil sich<br />
die Post um Rentenzusatzversicherungen kümmern muss.“<br />
(aus Verladen).<br />
Unser <strong>MLLV</strong>-Mitglied hat ein Büchlein geschrieben, das nichts mit<br />
seinem Beruf zu tun hat. Schließlich gibt es auch für einen vielgeplagten<br />
Hauptschulrektor ein Leben außerhalb der Schule. In diesem<br />
entspannt er sich bei Spaziergängen mit seinem Hund Ronny.<br />
Dabei entstanden 26 Geschichten, in denen er sich Gedanken über<br />
Zeiterscheinungen, Moden und Kurioses, aber auch Persönliches<br />
macht.<br />
Reichlich Stoff zum Schmunzeln.<br />
ISBN 3-8334-4483-5 · 124 Seiten · 7,95 €<br />
Bestellung per E-Mail: h.hoechst@freenet.de, Internet: www.libri.de<br />
Post: H. Höchst, Leifstr. 30, 81549 München<br />
Oder im Buchladen nachfragen...<br />
27<br />
Pensionisten aktiv/Buchtipp<br />
Städtefahrten<br />
Die nächste Städtefahrt soll uns<br />
nach Rosenheim führen, wo wir<br />
auch die Ausstellung „Die Wüste“<br />
im Lokschuppen besichtigen.<br />
Wir treffen uns am<br />
Donnerstag, 27. Juli um 8.30<br />
am Ostbahnhof, großer<br />
(östlicher) Bahnsteigtunnel,<br />
unter Gleis 6.<br />
Im September soll eine Fahrt nach<br />
Nürnberg stattfinden. Wir planen einen<br />
Stadtrundgang mit einer Führerin<br />
der Altstadtfreunde. Vielleicht<br />
können wir die Hinfahrt mit dem<br />
ICE machen, falls es das Schnupperticket<br />
für 19 € noch gibt, Rückfahrt<br />
mit dem Bayernticket. Alle Termine<br />
und Einzelheiten erfahren Sie bei<br />
unseren Stammtischtreffen und in<br />
der nächsten <strong>MLZ</strong>. Wir wollen auch<br />
versuchen eine Art Telefonrundspruch<br />
zu organisieren; Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass Sie bei uns<br />
angemeldet sind.<br />
Kontaktadresse:<br />
Volker Körner, Thurwieserstr. 7,<br />
80933 München,<br />
Tel 089/314 89 29,<br />
email: koerner@mnet-mail.de<br />
Volker Körner
Heimat- und Sachunterricht · Wiederholung · ab Jg. 1<br />
Montagsmaler<br />
Deutsch · Zusammengesetzte Nomen · ab Jg.3<br />
Pantomime<br />
Ein Kind zeichnet an die Tafel einen Begriff aus dem Thema des<br />
HSU. Der Begriff kann von der Lehrkraft kommen oder von dem<br />
Kind selbst. Die übrige Klasse rät, das Malerkind darf nicht kommentieren.<br />
Wurde der Begriff möglichst schnell erraten, kommt das<br />
nächste Kind ebenfalls möglichst flink an die Tafel (Reihenfolge<br />
vorher vereinbaren!) und zeichnet den nächsten Begriff.<br />
Wie viele Begriffe rät die Klasse in 5 (2, 10, …) Minuten?<br />
Und rät sie nächsten Montag vielleicht mehr?<br />
Die Klasse wird in 2 gleichstarke Mannschaften aufgeteilt. Jedes<br />
Kind schreibt ein zusammengesetztes Nomen auf einen Zettel und<br />
faltet diesen zusammen. Dann werden die Zettel unter den<br />
Mannschaften ausgetauscht, aber die Wörter bleiben noch geheim!<br />
Eine Mannschaft beginnt. Ein Kind kommt vor und stellt das neu<br />
erhaltene Wort pantomimisch dar. Es darf nicht geredet werden,<br />
aber die Bestandteile des jeweiligen Wortes können einzeln dargestellt<br />
werden.<br />
Beispiel: „Liederbuch“ – Kind zeigt einen Finger (1. Wort), stellt singen<br />
dar... („Lied“). Dann zeigt es zwei Finger (2. Wort) und stellt lesen dar,<br />
blättern im Buch („Buch“).<br />
Wurde das Wort erraten, macht die andere Mannschaft weiter.<br />
✁<br />
Mathematik · Differenz · ab Jg. 1<br />
Streichhölzer-Spiel<br />
Deutsch · Buchstaben · ab Jg.1 ·<br />
Rücken-ABC<br />
Spiel im Kreis: Jedes Kind bekommt die gleiche Anzahl von<br />
Streichhölzern. Jedes versteckt nun davon einige Streichhölzer in<br />
seiner Hand. Dann fragt ein Kind das Nachbarkind: „Wie viele<br />
Streichhölzer sind in meiner Hand?“ Rät das Nachbarkind richtig,<br />
bekommt es die Streichhölzer aus der Hand zu seinen eigenen<br />
dazu. Rät es falsch, muss es die Differenz an das fragende Kind<br />
abgeben.<br />
Partnerarbeit: Ein Kind schreibt dem anderen<br />
einen Buchstaben auf den Rücken. Wenn der<br />
Buchstabe erraten wurde, wird getauscht.<br />
Beispiel: Das Kind hat 5 Streichhölzer in der Hand versteckt. Rät nun<br />
das Nachbarkind 7 oder 3, so muss es 2 Streichhölzer weggeben.<br />
Varianten:<br />
Ziffern oder kurze Wörter statt Buchstaben<br />
Das Nachbarkind macht dann weiter. Es wird so lange gespielt, bis<br />
ein Kind keine Streichhölzer mehr hat.<br />
Spiel im Kreis: Jedes Kind dreht seinem linken Nachbarn den<br />
Rücken zu. Dann wird wie bei „Stille Post“ der Buchstabe weitergegeben...<br />
von Gabriele Radke-Kluge<br />
✁