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UTM - Abbildung und Koordinaten - Bayern

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<strong>UTM</strong> - <strong>Abbildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Koordinaten</strong><br />

Universale Transversale Mercatorabbildung<br />

(<strong>UTM</strong>-<strong>Abbildung</strong>)<br />

Zur Darstellung der Erdoberfläche durch die Universale<br />

Transversale Mercator – <strong>Abbildung</strong> (<strong>UTM</strong>-<br />

<strong>Abbildung</strong>) werden Meridianstreifen in einer Ausdehnung<br />

von λ= 6° auf einenZylinder abgebildet.<br />

Für jeden Meridianstreifen wird ein eigener,<br />

querachsiger (transversaler) Schnittzylinder verwendet.<br />

Die <strong>Abbildung</strong> ist winkeltreu. Zur<br />

Verebnung lässt sich der Zylindermantel entrollen.<br />

Durch die Verwendung eines Schnittzylinders werden<br />

in der Verebnung Flächenverzerrungen gering<br />

gehalten. Die längentreuen Durchdringungskreise<br />

liegen 180 km vom jeweiligen Mittelmeridian<br />

entfernt. Die Mittelmeridiane werden<br />

geringfügig verkürzt (gestaucht) abgebildet.<br />

Die <strong>UTM</strong>- <strong>Abbildung</strong><br />

DEHNT Bereiche zwischen den<br />

Durchdringungskreisen <strong>und</strong> Grenzmeridianen<br />

<strong>und</strong><br />

STAUCHT Bereiche zwischen Mittelmeridian<br />

<strong>und</strong> den Durchdringungskreisen.<br />

Der Mittelmeridian weist einen Verkürzungsfaktor<br />

von 0,9996 auf.<br />

1000 m x 0,9996 = 999,6 m<br />

Die Stauchung des Mittelmeridians beträgt<br />

demnach in der Natur etwa<br />

40 cm / km.<br />

Bayerisches Landesvermessungsamt München, 2002<br />

6°<br />

Schematische Darstellung der querachsigen Schnittzylinder-<strong>Abbildung</strong><br />

mit Meridianstreifen von 6° Ausdehnung<br />

Das <strong>UTM</strong>-<strong>Abbildung</strong>system wird von einigen europäischen<br />

Ländern (darunter auch die BRD) neu<br />

eingeführt. Hierbei bildet das Erdellipsoid des<br />

Geodetic Reference System 1980 (GRS 80 Ellipsoid)<br />

den Bezugskörper. Dieses global<br />

angepasste Ellipsoid entspricht unter kartographischen<br />

Gesichtspunkten dem Erdellipsoid des<br />

World Geodetic System 1984 (WGS 84 Ellipsoid).<br />

N<br />

S<br />

Frühere <strong>UTM</strong>-<strong>Abbildung</strong>en beziehen sich noch<br />

auf das Erdellipsoid von Hayford.<br />

1


<strong>UTM</strong> - <strong>Abbildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Koordinaten</strong><br />

Die <strong>Abbildung</strong> der Meridiane erstreckt sich zwischen<br />

84° nördlicher Breite <strong>und</strong> 80° südlicher<br />

Breite; die beiden Polkappen werden durch die<br />

UPS-<strong>Abbildung</strong> (Universal Polar Stereographic)<br />

dargestellt.<br />

Die <strong>Abbildung</strong> der Erde erfolgt durch insgesamt<br />

60 Meridianstreifen = Zonen (360° : 6° = 60) . Die<br />

Zählweise beginnt mit der 1. Meridianzone zwischen<br />

180° (Datumsgrenze) <strong>und</strong> 174° westl. Länge<br />

von Greenwich <strong>und</strong> erstreckt sich nach Osten<br />

bis zur 60. Zone zwischen 174° östl. Länge von<br />

Greenwich <strong>und</strong> 180°.<br />

Der Mittelmeridian der 1. Zone liegt<br />

auf λ = 177°<br />

westlicher Länge von Greenwich.<br />

Jede der 6°- Meridianzonen wird durch Breitenkreise<br />

in Abständen von ϕ = 8° in Breitenbänder<br />

unterteilt (Ausnahme nördlichstes Band ϕ = 12°).<br />

Größenverhältnis:<br />

6° geogr. Länge ≅ Ausdehnung Genf ⇔ München,<br />

bzw. München ⇔ Plattensee.<br />

8° geogr. Breite ≅ Ausdehnung Sardinien ⇔<br />

München, bzw. München ⇔ Kopenhagen.<br />

Die Breitenbänder werden von Süden (ϕ = 80°S)<br />

nach Norden (ϕ = 84°N) mit Buchstaben C bis X<br />

bezeichnet. Die Buchstaben I <strong>und</strong> O werden ausgelassen.<br />

Daraus ergeben sich Bereiche von 6° x 8°, die<br />

Zonenfelder genannt werden. Die Bezeichnung<br />

erfolgt mit einer Zahl für die Zone <strong>und</strong> einem<br />

Buchstaben für das Breitenband. München liegt<br />

beispielsweise im Zonenfeld 32 U.<br />

In <strong>Bayern</strong> berühren sich mit den angegebenen<br />

Blättern der Topographischen<br />

Karte 1:50000 4 Zonenfelder<br />

Bayerisches Landesvermessungsamt München, 2002<br />

59 60 1 2 3<br />

Äquator<br />

180° Meridian<br />

l = 177° wLGr<br />

Zone<br />

Meridianstreifen-Schema der <strong>UTM</strong>-<strong>Abbildung</strong><br />

j = 84°N<br />

j = 0°<br />

Band<br />

j = 80°S<br />

2


<strong>UTM</strong> - <strong>Abbildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Koordinaten</strong><br />

<strong>Koordinaten</strong> im <strong>UTM</strong>-<strong>Abbildung</strong>ssystem<br />

In der ebenen <strong>Abbildung</strong> der Karte werden die<br />

zweidimensionalen, rechtwinkligen <strong>Koordinaten</strong><br />

mit Rechtswerten E (East) <strong>und</strong> Hochwerten N<br />

(North) angegeben. Den Bezug stellen der jeweilige<br />

Mittelmeridian <strong>und</strong> der Äquator dar.<br />

Im rechtwinkligen <strong>UTM</strong>-<strong>Koordinaten</strong>system entspricht<br />

die <strong>Abbildung</strong> des jeweiligen Mittelmeridians<br />

der senkrechten Achse. Um negative<br />

Rechtswerte zu vermeiden erhält jede senkrechte<br />

Achse den Rechtswert 500 000 m.<br />

Rechtswerte westlich des Mittelmeridians liegen<br />

unter E 500 000 m, Werte östlich des Mittelmeridians<br />

liegen über E 500 000 m.<br />

Der jeweilige Bezugspunkt für die Hochwerte ist<br />

der Schnitt der senkrechten Achse mit der <strong>Abbildung</strong><br />

des Äquators.<br />

Für Hochwerte der Nordhalbkugel besitzt dieser<br />

Schnittpunkt den Wert 0 m, für Hochwerte der<br />

Südhalbkugel den Wert 10 Mio. m.<br />

Beispiel zur Interpretation der <strong>Koordinaten</strong>:<br />

Stadt Mühldorf in Oberbayern, Koordinate<br />

der Innbrücke (Mitte): Zone 33U, Rechtswert<br />

316,5 km, Hochwert 5345,8 km<br />

Die Differenz der Zone 33 zur Zone 1<br />

beträgt 32 Zonen (33 − 1 = 32). ⇒ Längenunterschied<br />

λ = 32 x 6° = 192° ⇒ Mittelmeridian<br />

der Zone 33 = 15° Meridian<br />

(177°wLGr − 192° = 15° öLGr)<br />

Der Mittelmeridian der 33. Zone ist der 15°<br />

Meridan östl. Länge von Greenwich.<br />

Die Entfernung des Rechtswertes zum Bild<br />

des Mittelmeridians beträgt 183,5 km ( 500<br />

km - 316,5 km).<br />

Der Hochwert hat zum Bild des Äquators<br />

einen Abstand von 5345,8 km.<br />

Bayerisches Landesvermessungsamt München, 2002<br />

48°<br />

31V<br />

56°<br />

31U<br />

31U 31U<br />

31T<br />

31T 31T<br />

E 500<br />

E 600<br />

E 700<br />

6° 6° 9°<br />

9° 12°<br />

12°<br />

E 300<br />

E 400<br />

32V<br />

32U<br />

32U<br />

32T<br />

32T<br />

E 500<br />

E 600<br />

E 700<br />

N 6200<br />

N 6100<br />

N 6000<br />

N 5900<br />

N 5800<br />

N 5700<br />

Hilfsschema zur Ermittlung des Mittelmeridians für<br />

die 33. Zone<br />

E 300<br />

33V<br />

333U<br />

E 400<br />

N 5600<br />

E 500<br />

N 5500<br />

N 5400<br />

33T<br />

N 5300<br />

33T 33T<br />

<strong>UTM</strong>-<strong>Koordinaten</strong> <strong>und</strong> Zonenfelder für Deutschland<br />

177°<br />

wLGr<br />

180°<br />

0°<br />

N<br />

3°<br />

öLGr<br />

9°<br />

öLGr<br />

15°<br />

öLGr<br />

N 5200<br />

3


<strong>UTM</strong> - <strong>Abbildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Koordinaten</strong><br />

Jede der 60 Meridianzonen ist (unabhängig von<br />

den Zonenfeldern) mit einem Gitter von 100 km<br />

Maschenweite eingeteilt. Die Gitterlinien sind<br />

dabei parallel zum jeweiligen Mittelmeridianen,<br />

bzw. dem Äquator.<br />

Die Figuren an den Rändern der Zonen sind Teile<br />

eines 100 x 100 km² Gitterfeldes.<br />

Die Gitterfelder werden durch je zwei Buchstaben<br />

gekennzeichnet. Die Kombination setzt sich<br />

aus einem Buchstaben für den senkrechten 100<br />

km-Abschnitt <strong>und</strong> aus einem Buchstaben für den<br />

waagrechten 100 km-Abschnitt zusammen. Die<br />

Buchstaben I <strong>und</strong> O werden nicht verwendet.<br />

Durch Angabe des jeweiligen Zonenfeldes in Verbindung<br />

mit dem Gitterfeld <strong>und</strong> des entsprechenden<br />

Rechtswerts (E) <strong>und</strong> Hochwerts (N) — beide<br />

als Angabe zwischen 0 <strong>und</strong> 100 km — ist der<br />

Einsatz als universelles, internationales Meldegitter<br />

ermöglicht.<br />

Beispiel zur Interpretation des Meldegitters:<br />

Stadt Mühldorf in Oberbayern, Meldegitter-<br />

Koordinate der Innbrücke (Mitte):<br />

Zone 33U,<br />

Gitterquadrat UP,<br />

Rechtswert 16,5 km (E),<br />

Hochwert 45,8 km (N)<br />

Die Landeskartenwerke der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland werden auf die <strong>UTM</strong>-<strong>Abbildung</strong> umgestellt!<br />

Bayerisches Landesvermessungsamt München, 2002<br />

48°<br />

31V<br />

56°<br />

31U 31U 31U<br />

E 500<br />

31T 31T 31T<br />

E 600<br />

EB<br />

FB<br />

E 700<br />

6° 9° 12°<br />

E 300<br />

LG<br />

E 400<br />

32V<br />

MG NG PG<br />

EAMF NF PF<br />

FA<br />

32U<br />

E 500<br />

32T<br />

100 x 100 km² Meldegitter im <strong>UTM</strong> System für Deutschland<br />

UP<br />

E 600<br />

Gitterquadrat UP in der Zone 33U<br />

E 700<br />

UB VB<br />

N 6200<br />

N 6100<br />

N 6000<br />

N 5900<br />

33U<br />

E 300<br />

33V<br />

LFUA VA<br />

EVME NE PE<br />

EU<br />

ET<br />

FV<br />

FU<br />

FT<br />

LEUV VV<br />

MD ND PD<br />

LDUU VU<br />

MC NC PC<br />

LCUT VT<br />

ESMB NB PB<br />

FS<br />

LBUS VS<br />

ERMA NA PA<br />

FR<br />

LAUR VR<br />

EQMV NV PV<br />

FQ<br />

LVUQ VQ<br />

EPMU NU PU<br />

FP<br />

FN<br />

GP KUQU TP<br />

33U 33U 33U<br />

LUUP VP<br />

GN KTQT TN<br />

ENMT NT PT<br />

LTUN VN<br />

E 400<br />

N 5700<br />

N 5600<br />

E 500<br />

N 5500<br />

N 5400<br />

N 5300<br />

N 5200<br />

33T 33T 33T<br />

4

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