2010-09 - Jockeys-in-deutschland.de

Auszubildender bei Waldemar Hickst in Köln.
Geboren am 7. Oktober 1992 in Köln.
Möde, Christian
JS: Herr Möde, sie sind in Köln geboren und aufgewachsen. Wieso sprechen sie ohne
rheinischen Akzent?
CHRISTIAN MÖDE: Ich mag die kölsche Sprache einfach nicht (Anmerkung: spricht
betont hochdeutsch). Mein Vater kann und spricht kölsch, aber für mich ist das nichts.
JS: Sie sind bei Trainer Waldemar Hickst in Weidenpesch in der Lehre. Wie wird denn am
Stall gesprochen?
CHRISTIAN MÖDE: Da die Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern kommen, sollte
man keinen deutschen Dialekt sprechen, damit man nicht aneinander vorbeiredet.
JS: Mit welchem Ziel sind sie hier in Langenfeld?
CHRISTIAN MÖDE: Ich möchte natürlich alle Prüfungen bestehen und am Schluss
dann Pferdewirt sein. Rennen reiten kommt erst in zweiter Linie. Ob sich da eine
Gelegenheit ergibt, das wird sich zeigen.
JS: Von Größe und Gewicht kämen
vielleicht Hindernisrennen in Frage.
CHRISTIAN MÖDE: Genau. Der Paul
Johnson ist schon ganz heiß darauf, mir
das beizubringen. Der fragt mich jeden
Tag.
JS: Reiten sie denn auch in der
Morgenarbeit?
CHRISTIAN MÖDE: Noch nicht so
lange, eigentlich habe ich erst kurz vor
der Zwischenprüfung hier in Langenfeld
damit angefangen. So bei ein oder zwei
Lots darf ich jetzt mitmachen.
JS: Herr Hickst trainiert doch eine Menge Pferde......
CHRISTIAN MÖDE:.....und da braucht man natürlich viele Arbeitsreiter. Und
manchmal sind auch Praktikanten oder Amateure dabei, da falle ich gar nicht
unangenehm auf.

JS: Kommen wir noch einmal auf das Springen zurück.
CHRISTIAN MÖDE: Also gesprungen bin ich noch nie, zuerst muss das mit dem
Gleichgewicht beim Galoppieren ordentlich funktionieren. Ich habe eine Bekannte, die
ist mit ein paar Pferden Besitzertrainerin in Chantilly. Die hat gute Kontakte zu kleinen
Hindernisställen und da kann ich vielleicht mal ein halbjähriges Praktikum machen.
In Frankreich steht der Hindernissport übrigens in voller Blüte, so wie es in
Deutschland auch einmal war.
JS: Dann müssten sie aber von Köln weg.
CHRISTIAN MÖDE: Da sehe ich kein Problem. Wo Pferde sind und ich Arbeit habe,
da bin ich zu Hause.
JS. Wie stehen ihre Eltern zu ihrem Beruf?
CHRISTIAN MÖDE: Mein Vater war anfangs sehr dagegen, aber mittlerweile hat er
sich damit abgefunden. Meine Mutter war auch nicht begeistert, aber nachdem ihr ein
Bekannter erzählt hat, wie er sich seit 30 Jahren in einem Beruf quält und ärgert, den er
nicht liebt, seitdem versteht sie meine Berufswahl besser.
JS: Haben sie noch Geschwister?
CHRISTIAN MÖDE: Ich habe eine Schwester, die drei Jahre älter ist und als
Krankenschwester arbeitet.
JS: Haben sie ein Lieblingspferd am Stall?
CHRISTIAN MÖDE: Das ist unsere
kleine „Barbie“. Die 2-jährige Stute
Peace of my Heart. Blonder Pony, blonde
Mähne und blonder Schweif. Die ist
gerade erst ein halbes Jahr bei uns und
noch nicht gelaufen.
JS: Haben sie reiterliche Vorbilder?
CHRISTIAN MÖDE: In dem Sinne
nicht. Aber ich finden den Koen Clijmans
ganz sympathisch. Das ist ein netter Kerl.
Immer freundlich und er gibt sich bei
allem was er macht immer große Mühe.
JS: Wie steht es mit Hobbys oder sonstigen
Interessen? Fußball zum Beispiel.
CHRISTIAN MÖDE: Fußball schaue ich
mir ab und zu im Fernsehen an. Und
wenn ich eine Mannschaft sympathisch finde, dann Borussia Dortmund. Viel Freizeit
hat man ja nicht, da oft auch an den Wochenenden gearbeitet werden muss. Wenn
einmal ein Wochenende frei ist, dann besucht mich meine Freundin Laura (Bastian).
JS: Den Namen kenne ich doch. Ist das die junge Dame vom Amateurrennreiter-Lehrgang
im Vorjahr?
CHRISTIAN MÖDE: Genau. Sie hat zusammen mit Olga Lasnovska und Dennis
Schiergen die Prüfung gemacht.

JS: Aber noch kein Rennen geritten?
CHRISTIAN MÖDE: Das kommt noch. Sie ist ja noch relativ jung. Sie hätte auch schon
Pferde für die Trainerin Karin Schmidt, die im gleichen Dorf wohnt, reiten können.
Aber die sind für eine unerfahrene Amateurreiterin doch noch zu temperamentvoll.
JS: Herr Möde, ich wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.
CHRISTIAN MÖDE: Danke, danke.