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Conelli – vom Circustraum zum Traumcircus - Greenwich MT, Zürich

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Medieninformation (2):<br />

JUBILÄUM:Seit 25 Jahren gehört er zu <strong>Zürich</strong>: Das rote Chapiteau mit den vielen<br />

funkelnden Sternen ist aus dem Stadtbild zur Adventszeit nicht mehr wegzudenken.<br />

<strong>Conelli</strong> <strong>–</strong> <strong>vom</strong> <strong>Circustraum</strong> <strong>zum</strong> <strong>Traumcircus</strong><br />

Um 1965 wars. Da hätte Conny Gasser von der Zirkusfamilie Gasser-Stey etwas<br />

Neues wagen und den elterlichen Circus Royal mitten im Winter auf dem Zürcher<br />

Milchbuck aufstellen wollen. Doch Vater Louis Gasser winkte sofort ab: «Ein<br />

Weihnachtszirkus im Zelt, bei Schnee und Eis, das geht doch nicht.» Das Risiko,<br />

auch das finanzielle, wäre viel zu gross. Aus war der Traum für den jungen und<br />

initiativen Allroundartisten Conny Gasser.<br />

Es verstrichen fast 20 Jahre, bis die Idee «Weihnachtscircus in <strong>Zürich</strong>» wieder<br />

aktuell wurde. Im Februar 1982 sorgte der damalige Orchester- und Artistenagent<br />

Joe Bürli dafür, dass sein Schulkollege Herbi Lips <strong>–</strong> die beiden hatten zusammen die<br />

Sekundarschule besucht <strong>–</strong> am TCS-Ball in <strong>Zürich</strong> Conny Gasser treffen konnte.<br />

Gasser hatte mit seiner Frau Gerda <strong>–</strong> nach den grossen Zirkuserfolgen in aller Welt <strong>–</strong><br />

kurz zuvor den Freizeitpark Conny-Land im thurgauischen Lipperswil eröffnet, Lips<br />

war Inhaber der Temporärfirmen Ecco, Einsatz und m-ploy, und Joe Bürli hatte<br />

während 25 Jahren die legendären Comedian Harmonics geleitet und war nun<br />

Inhaber der Künstleragentur Viston. Die drei, die im Kongresshaus am gleichen Tisch<br />

sassen, beschlossen spontan, einen Weihnachtscircus zu gründen: den Circus<br />

<strong>Conelli</strong>. Bis es soweit war, mussten aber noch sehr hohe Hürden bewältigt werden.<br />

Die grösste war, den ersten Weihnachtscircus <strong>Zürich</strong>s im Dezember auf dem<br />

prominentesten Zirkusplatz der Stadt aufstellen zu dürfen.<br />

Die Erfolgstory beginnt 1982 auf der Zürcher Sechseläutenwiese<br />

«Dabei lernte ich meine Heimatstadt <strong>Zürich</strong> von einer ganz andern Seite kennen»,<br />

erinnert sich Herbi Lips. «Von Amtsstelle zu Amtsstelle mussten wir 'weibeln'.» Zur<br />

Bewilligung für den Sechseläutenplatz habe der damalige Chef des Gartenbauamts<br />

sogar gesagt: «Nur über meine Leiche!» Im «Muraltengut», dem herrschaftlichen<br />

städtischen Landgut in <strong>Zürich</strong>-Enge, trafen sich dann 15 Personen auf Einladung der<br />

Stadt zu einer langen Sitzung, die den Weg für das winterliche Zirkusprojekt<br />

schliesslich doch noch ebnete.<br />

Am 16. Juni 1982 teilte Stadtpräsident Thomas Wagner der Öffentlichkeit mit, dass<br />

der «<strong>Circustraum</strong> <strong>Conelli</strong>» im Dezember auf der Sechseläutenwiese sein Zelt<br />

aufschlagen dürfe. Am 2. Dezember war Premiere. Frenetischen Applaus erhielten<br />

die Artistinnen und Artisten und die <strong>Conelli</strong>-Gründer Conny Gasser, Herbi Lips und<br />

Joe Bürli für ihre Mischung aus Zirkus, Märchen und Traum. Als nach der letzten<br />

Vorstellung feststand, dass rund 60 000 Personen den <strong>Conelli</strong> besucht hatten, wählte


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die sonst eher trockene Schweizerische Depeschenagentur sogar die Schlagzeile:<br />

«Der Winterzirkus schlug wie eine Bombe ein.»<br />

Die <strong>Conelli</strong>s verstehen die Welt nicht mehr<br />

Trotz der grossen Begeisterung, die ihr «<strong>Circustraum</strong>» ausgelöst hatte, bemühten<br />

sich die «<strong>Conelli</strong>s» in den folgenden Jahren vergeblich um eine weitere Bewilligung<br />

für den Sechseläutenplatz. Zwei Zirkusse pro Jahr würden zugelassen, einer im<br />

Frühling und einer nach den Sommerferien, hiess es im Stadthaus. Im Dezember<br />

aber bleibe die Wiese gesperrt. Die Enttäuschung für die <strong>Conelli</strong>-Gründer Conny<br />

Gasser und Herbi Lips war gross (Joe Bürli hatte sich inzwischen <strong>vom</strong> Zirkusprojekt<br />

zurückgezogen und lebt seither in Spanien).<br />

1988 zeigte <strong>Conelli</strong> während des Dezembers im Einkaufszentrum Letzipark ein<br />

Kurzprogramm. Für Gasser und Lips war es ein neuer Anlauf: «In einem Jahr werden<br />

wir auf jeden Fall wieder im Zelt spielen, und das am liebsten auf der<br />

Sechseläutenwiese», kündigten die beiden zielbewussten Partner an. Lips, mehr<br />

Unternehmer, nie Politiker, verstand die Welt nicht mehr: «1982 lieferten wir der<br />

Stadt während eines einzigen Monats immerhin 170 000 Franken für die Platzmiete<br />

und die Billettsteuer ab, und jetzt solls einfach keine Bewilligung mehr geben?»<br />

Mit dem Dezember-Gastspiel in <strong>Zürich</strong> klappte es 1989 zwar, aber nicht auf dem<br />

Sechseläutenplatz. Das nigelnagelneue gelb-weisse Zelt stand nun dort, wo einst<br />

Rekruten aufgetreten waren: auf dem Kasernenareal an der Militärstrasse. Der Erfolg<br />

blieb nicht aus, aber so richtig wohl war es Gasser und Lips auf dem einstigen<br />

Exerzierplatz nicht. «Poesie, Träumereien und Märchenstimmung lassen sich neben<br />

einer Kaserne in der Adventszeit nicht verwirklichen», lautete ihre Bilanz.<br />

Das Bauschänzli <strong>–</strong> die geniale Idee<br />

1990 gabs nochmals ein Zwischenspiel im Einkaufszentrum Letzigrund, und dann,<br />

1992, überstürzten sich die Ereignisse. Mitte Oktober läutete bei Gassers das<br />

Telefon. Urs Pfister schlug seinem Freund Conny vor, den Circus <strong>Conelli</strong> auf dem<br />

Bauschänzli aufzustellen (Pfister war Direktor der Fred Tschanz Betriebe, die das<br />

Bauschänzli in der Limmat seit Frühling 1992 von der Stadt gepachtet hatten).<br />

Gasser musste zuerst leer schlucken, dann sagte er lachend: «Dort hat’s ja nur<br />

Bäume!» Doch dann packte ihn der Mut, denn er wusste es ja schon seit vielen<br />

Jahren: «Für einen Praktiker wie Urs Pfister gab es nie Probleme, sondern nur<br />

Lösungen.»<br />

Eine Stunde nach dem Telefonanruf, es war an einem Samstagabend, standen<br />

Gasser und Pfister mit einem Messband auf dem Bauschänzli. Zwar war es schon<br />

dunkel, aber nach all den Messungen war der grosse Optimist Conny Gasser<br />

überzeugt, dass <strong>Conelli</strong> mit einem Zirkuszelt nach Mass auf dem Bauschänzli Platz<br />

finden würde. Und siehe da: Nach den Bemühungen und Knorzereien in den


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vergangenen Jahren erlebten Conny Gasser und Herbi Lips ein Wunder: Innert nur<br />

zehn Tagen erteilten die zehn involvierten Ämter all die Bewilligungen, und zu guter<br />

Letzt übernahm noch Stadtpräsident Josef Estermann das Patronat der<br />

Aufführungen. <strong>Conelli</strong> <strong>–</strong> einst <strong>Circustraum</strong> und jetzt <strong>Traumcircus</strong> <strong>–</strong> war offensichtlich<br />

salonfähig geworden.<br />

Man schrieb den 28. Oktober, als alle Bewilligungen vorlagen. So blieben gerade<br />

noch fünf Wochen bis zur Premiere am 3. Dezember, um in Italien ein spezielles Zelt<br />

<strong>–</strong> mit den Aussparungen für zwei Bäume <strong>–</strong> anfertigen zu lassen und ein komplettes<br />

Programm aus dem Boden zu stampfen.<br />

<strong>Conelli</strong> gehört <strong>zum</strong> Stadtbild<br />

Das hochkarätige Programm löste einen Sturm der Begeisterung aus <strong>–</strong> obwohl es<br />

während der Premiere regnete und einige Besucher im Zelt ab und zu den Schirm<br />

aufspannen mussten... Das liegt schon weit zurück. In der Zwischenzeit hat <strong>Conelli</strong><br />

auf dem Bauschänzli bereits 15 Weltklasseprogramme gezeigt, und von Jahr zu Jahr<br />

ist das Unternehmen immer schöner und perfekter geworden. Seit 1999 gibt es auch<br />

ein Zelt, in dem auf allen 900 Plätzen die freie Sicht auf die Manege gewährleistet ist:<br />

Im <strong>Conelli</strong> stehen keine störenden Masten mehr. Dieses aussergewöhnliche<br />

Chapiteau hat sich in jeder Beziehung bewährt <strong>–</strong> auch am Stephanstag 1999, als der<br />

gewaltige Sturm Lothar über <strong>Zürich</strong> hinweg fegte.<br />

Schon ein Jahr nach der ersten Bauschänzli-Premiere erklärten Gasser und Lips:<br />

«Dem Sechseläutenplatz trauern wir nicht mehr nach.» Der Platz sei zwar klein,<br />

einen schöneren Ort mitten in der Stadt gebe es aber nicht. Dass ein Zirkus auf der<br />

Mini-Insel überhaupt Platz hat, ist auch noch heute immer wieder ein Thema. Im<br />

Sommer, wenn die Bauschänzli-Bäume voll im Laub stehen, ist es kaum zu glauben,<br />

dass einer der letzten Überreste der barocken Stadtbefestigung im Winter ein<br />

Zirkusplatz ist. Eine verblüffte <strong>Conelli</strong>-Besucherin hat es einmal auf den Punkt<br />

gebracht: «Und das alles uf däm Bitzeli Buuschänzli!»<br />

Wären Conny Gasser und Herbi Lips nicht so mutig gewesen, würde das<br />

Bauschänzli im Winter wohl wie einst still vor sich hin träumen und warten, bis im<br />

Frühling wieder die ersten Gäste das Inselrestaurant bevölkern. Aus dem Bild der<br />

Stadt ist der Weihnachstzirkus nicht mehr weg zu denken. Lips weiss von<br />

prominenten Leuten, dass sie den Circus <strong>Conelli</strong> nicht nur mehrmals besuchen,<br />

sondern mit ihren ausländischen Gästen immer wieder über die Quaibrücke gehen<br />

oder fahren, um ihnen den Märchenzirkus in der Limmat zu zeigen. <strong>Conelli</strong> ist<br />

einmalig: Es gibt ihn nur in <strong>Zürich</strong> und nur während sechs Wochen im Jahr.<br />

Der <strong>Conelli</strong> ist auch ein Gourmetrestaurant<br />

Der allererste Weihnachtszirkus <strong>Zürich</strong>s hat in den letzten Jahren viele Nachahmer<br />

bekommen, aber das Original hat sich souverän behaupten können <strong>–</strong> nicht nur mit


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seinen zirzensischen Höchstleistungen aus allen Teilen der Welt; auch die<br />

kulinarischen Traumstunden bei <strong>Conelli</strong> finden Jahr für Jahr grossen Anklang. Für<br />

die «<strong>Conelli</strong>-Gala» <strong>–</strong> für Essen im Freundeskreis oder für Jahresschluss- und<br />

Weihnachtsessen <strong>–</strong> sind frühzeitige Reservationen unerlässlich. Das ungekürzte<br />

Circusprogramm und ein exquisites Essen <strong>–</strong> seit 1993 liefert die Firma Candrian<br />

Catering jedes Jahr rund 11 000 Mahlzeiten <strong>–</strong> bleiben Besucherinnen und Besuchern<br />

unvergesslich.<br />

Die wunderschöne <strong>Conelli</strong>-Bar<br />

Circus <strong>Conelli</strong> auf dem Inselchen Bauschänzli <strong>–</strong> das ist Poesie im Fluss. Da gibt es<br />

aber auch eine Bar im Fluss: die wunderschöne <strong>Conelli</strong>-Bar. Sie ist ein Treffpunkt für<br />

Insider, weil der Blick ins Wasser und übers Wasser vor allem am Abend einmalig ist.<br />

In der Limmat spiegeln sich all die Lichter und die märchenhaften Weihnachtsbe-<br />

leuchtungen. Wer die Vorstellung besucht, kann sich in der Bar auf den <strong>Conelli</strong><br />

einstimmen, oder dort nach der Vorstellung noch verweilen. Auch im tiefsten Winter<br />

muss niemand frieren. Alle Zelte sind gut geheizt.<br />

«Jubilee 25 Years» heisst das 16. Programm auf dem Bauschänzli<br />

«<strong>Circustraum</strong>» hiess 1982 das allererste <strong>Conelli</strong>-Programm auf dem<br />

Sechseläutenplatz. Mit dem gleichen Motto begannen Conny Gasser und Herbi Lips<br />

zehn Jahre später ihre erfolgreichen Gastspiele auf dem Bauschänzli. Schwelgen wir<br />

wenigstens nochmals in der Vergangenheit von <strong>Zürich</strong>s Märcheninsel. Die <strong>Conelli</strong>-<br />

Macher haben ihre mit verheissungsvollen Programmnamen angekündigten<br />

Versprechen alle eingelöst: Aus dem «<strong>Circustraum</strong>» ist längst ein «<strong>Traumcircus</strong>»<br />

geworden.<br />

1992 <strong>Circustraum</strong><br />

1993 Circo Fantastico<br />

1994 Circo Classico<br />

1995 Circo Classico II<br />

1996 Romantico<br />

1997 Tipico<br />

1998 Favoloso<br />

1999 <strong>Conelli</strong>’s Best of...<br />

2000 Fascination<br />

2001 <strong>Conelli</strong>al<br />

2002 <strong>Conelli</strong> - The One And Only<br />

2003 Da capo...<br />

2004 Vedettes<br />

2005 Kaleidoskop<br />

2006 Fata Morgana<br />

Text: Wilfried Maurer, Zollikon<br />

Oktober 2007

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