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Zukunftsorientierte Module einer Verpflegungsmanagement- Software

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2.3 <strong>Software</strong>lösungen im Catering<br />

Über die Autorin:<br />

Anneliese Mannewitz, Jahrgang 1951, studierte zunächst<br />

Erziehungswissenschaften bis zum 2. Staatsexamen. Nach Abschluss<br />

eines weiteren Studiums in München war sie als Dolmetscherin und<br />

Übersetzerin v. a. im technischen Bereich tätig. Ab 1991 arbeitete die<br />

Quereinsteigerin als Abteilungsleiterin Technik beim Sicherheitsdienstleistungsunternehmen<br />

wsd GmbH in Cham, das später von der<br />

Düsseldorfer KLÜH-Gruppe übernommen wurde. Von 1992 an ist sie<br />

dort mit der Neuentwicklung und dem Verkauf des Systems ARIADNE<br />

betraut. 1997 gründet Anneliese Mannewitz mit einem Partner die SE - <strong>Software</strong> Engineering<br />

GmbH und ist seitdem Geschäftsführerin des Unternehmens, das das System<br />

ARIADNE übernimmt und weiterentwickelt.<br />

<strong>Zukunftsorientierte</strong> <strong>Module</strong> <strong>einer</strong> <strong>Verpflegungsmanagement</strong>-<br />

<strong>Software</strong><br />

ANNELIESE MANNEWITZ<br />

Modul Speisenerfassung<br />

Eine moderne <strong>Verpflegungsmanagement</strong>-<strong>Software</strong> zeichnet sich durch eine große Flexibilität<br />

aus. Vom einfachen Standard bis zur komplexen Vorprüfung auf Plausibilität bei Diäten<br />

und Diätkombinationen kann das System sehr schnell so eingerichtet werden, dass<br />

auch der diätetische Laie bei der Erfassung (mobil oder online) keinen Gedanken auf die<br />

Zulässigkeit der einzelnen Komponenten der Essensbestellung verschwenden muss. Das<br />

System „denkt“ sozusagen mit.<br />

Für die diätetische und medizinische Fachkraft bietet die <strong>Software</strong> die Möglichkeit, sogar<br />

hochkomplexe diätetische Anforderungen selbst so zu erfassen, dass für alle Bedürfnisse<br />

die diätetischen Vorgaben erfüllt werden können und dennoch bei sehr eingeschränkten<br />

Diäten für die Patienten eine gewisse Wahlfreiheit erhalten bleibt (sofern dies gewünscht<br />

wird).<br />

Dieser Programmbereich bietet für den Fachmann in Krankenhaus oder in der Senioreneinrichtung<br />

alle Möglichkeiten, die Speisenversorgung immer an den neuesten wissenschaftlichen<br />

und betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen und Anforderungen auszurichten,<br />

ohne dafür aufwändige Zusatzprogrammierungen zu erfordern. Je nach Schulungsgrad<br />

können die Mitarbeiter die dafür bestimmten speziellen Bereiche der Datenpflege selbst<br />

übernehmen, sofern sie natürlich aufgrund ihrer eigenen beruflichen Qualifikation dazu in<br />

der Lage sind. Alle Datenbestände sind später auch für die Ernährungsberatung einsetzbar.<br />

Wenn kein qualifiziertes Fachpersonal im diätetischen Fachbereich zur Verfügung steht,<br />

können Datenbestände von Kooperationspartnern kostenpflichtig als Grundlage zur Verfügung<br />

gestellt werden, so dass bereits bei der Einführung des Systems der Qualitätsnachweis<br />

für Produkte/Lebensmittel sowie Rezepturen und Speisenpläne gegeben ist. Mit der<br />

Einrichtung der Logistik für die ökonomische und schnell überschaubare Speisenerfassung<br />

wird der Kreis schnell geschlossen.<br />

273


2.3 <strong>Software</strong>lösungen im Catering<br />

Die ideale <strong>Software</strong> setzt von der Konzeption her grundsätzlich auf Fehlervermeidung. So<br />

kann z. B. ARIADNE je nach Zugriffsprofil als Standardsystem ausgelegt werden, mit<br />

dem der fachfremde Laie nach kurzer Einweisung sofort „loslegen“ kann, ohne komplizierte<br />

Einstellungen und Verfahren lernen zu müssen. Fehleingaben werden gar nicht erst<br />

zugelassen, das System warnt und weist auf Inkonsequenzen hin bzw. blendet unerlaubte<br />

Artikel und Komponenten aus. Angebote und Waren können so optimal zielgruppengenau<br />

gesteuert werden. ARIADNE ist aber gleichzeitig ein Expertensystem für hochkomplexe<br />

Daten im Hintergrund, die – einmal im Betrieb sauber aufbereitet – die Grundlage für die<br />

einfache Handhabung bieten und jederzeit an neue wissenschaftliche und betriebswirtschaftliche<br />

Vorgaben ohne großen Aufwand angepasst werden können.<br />

Die Essenskarte<br />

Die Essenskarten können so gestaltet werden, dass die Essenskarte die Bandorganisation<br />

widerspiegelt. Es können feste Kartenplätze für die Komponenten vergeben werden. Dies<br />

hat den Vorteil, dass am Speisenverteilband jeder Mitarbeiter nicht die ganze Essenkarte<br />

erfassen und „bearbeiten“ muss, sondern sich auf eine Spalte oder ein Feld beschränken<br />

kann. So wird eine rasche, ruhige Arbeitsweise am Speisenverteilband unterstützt.<br />

Es werden nur die gewählten Komponenten ausgedruckt.<br />

Die Karten können als Notfallkarten ausgedruckt werden. Dies sind Karten der Standardkostformen,<br />

die ohne Patientennamen ausgedruckt werden und im Notfall wie herkömmliche<br />

Essenskarten angekreuzt werden können.<br />

Die Bandkarten werden auf DIN A4-Papier ausgedruckt. Für einen reibungslosen Ablauf<br />

in der Küche wird Papier mit 120 g empfohlen. Die Bandkarten sind griffiger, bleiben<br />

besser auf dem Tablett liegen und sind besser als Normalpapier bei Feuchtigkeit zu lesen.<br />

Verpflegungs-Management-System<br />

Ariadne<br />

Diab-F<br />

274<br />

Musterkrankenhaus<br />

Patient: Herr Mustermann Abt.: M 3 / 126<br />

Datum: 17.07.1999 Aufn.: Mustermann<br />

●Leicht Vollkost ●1 Margarine ●1 Weißbrot ● Kaffee <br />

●1 Mischbrot <br />

●1 Streichwurst ●1 Milch warm <br />

<br />

<br />

<br />

●1 Milchsuppe <br />

●2 Süßstoff <br />

<br />

<br />

Abb. 2.3-1: Muster <strong>einer</strong> Essenskarte


Abb. 2.3-2 Auswahlmenus bei Speiserfassung online<br />

2.3 <strong>Software</strong>lösungen im Catering<br />

Mit diesem Modul wird der Zugriff auf den Stationen ermöglicht. Der Menüassistent kann<br />

direkt in das jeweilige KIS-System (Krankenhausinformationssystem) eingebunden werden,<br />

so dass der Patient/Bewohner nur einmal „angefasst“ werden muss. Anmeldung und<br />

Identifikation laufen für den Benutzer unbemerkt im Hintergrund. Die Speisenerfassung<br />

passt sich so dem Ablauf auf der Station an. Es können sowohl die diätbezogenen Kostangebote,<br />

Wahlleistungsangebote für sehr unterschiedliche Zielgruppen sowie Stationsbelieferungen<br />

und Großgebindelieferungen für Mitarbeiter, Patienten/Bewohner und sonstige<br />

Gruppen abgewickelt werden. Das Haus kann die Bestellzeiten mit individuellen Sperrzeiten<br />

sowie automatisierte Lieferungen von Zugangsessen für neue Patienten über die KIS-<br />

Schnittstelle steuern.<br />

Neben der Standardlösung stehen alle Funktionen der Speisenerfassung auch in Browsertechnologie<br />

zur Verfügung. Wo erforderlich, können von jedem beliebigen Standort aus,<br />

sofern ein Internetanschluss zur Verfügung steht, die Daten eingegeben werden. Sensible<br />

Patienten-/Bewohnerdaten werden über entsprechende Verschlüsselungen geschützt.<br />

Selbstverständlich kann diese Variante auch im Intranet genutzt werden. Verbundlösungen<br />

sind so ohne großen technischen Aufwand schnell zu realisieren. Für Reha- und Senioreneinrichtungen<br />

stehen hier stationäre Systeme wie Terminal mit Touchscreen zur Verfügung,<br />

deren Oberfläche individuell so gestaltet werden kann, dass die Bedienung intuitiv erfolgen<br />

kann. Diese Variante steht natürlich auch den Mitarbeitern zur Bestellung zur Verfügung.<br />

275


Speisenerfassung mobil<br />

2.3 <strong>Software</strong>lösungen im Catering<br />

Bei den mobilen Endgeräten bietet ARIADNE nunmehr ganz neu seit 2006 die <strong>Software</strong><br />

mit Windows mobile mit allen Funktionen aus der Standard-Anwendung.<br />

Mit der neuen Plattform wurde auch dafür gesorgt, dass bei Einhaltung von Mindeststandards<br />

für die Hardwareanforderungen der Kunde von einem Hardware-Lieferanten unabhängig<br />

wird. Somit steht eine relativ große Anzahl von Geräten zur Verfügung, die für die<br />

Erfassung am Krankenbett geeignet sind.<br />

Immer interessanter werden auch Lösungen im Bereich der Table oder Tablet PC. Hier<br />

reiht sich <strong>Software</strong> sehr einfach in den Kreis anderer Anwendungen ein, die direkt am<br />

Krankenbett beim Patienten über ein Medium wichtige Informationen erfassen. Für den<br />

Datenaustausch stehen unterschiedliche Varianten der Synchronisation zur Verfügung bis<br />

hin zur direkten Arbeit in der Datenbank über W-LAN.<br />

Modul Ernährungsprotokoll<br />

Anwendung des Ernährungsprotokolls<br />

Bei der Einführung eines Ernährungsprotokolls sind einige grundsätzliche Entscheidungen<br />

zu den folgenden Punkten notwendig:<br />

• Genauigkeit und Aussagekraft des Ergebnisses<br />

• Zeitaufwand für Datenaufbau und Datenpflege<br />

• Datenmenge<br />

Diese Punkte bedingen sich stets gegenseitig. Für ein sehr genaues Ergebnis muss ein<br />

gewisser Zeitaufwand und eine größere Datenmenge in Kauf genommen werden. Liegt die<br />

Priorität auf einem niedrigen Zeitaufwand für Datenpflege, so ist diese zu realisieren,<br />

wenn eine grobe Nährwertaussage akzeptiert wird.<br />

Allgemeine Lebensmittel ohne Mahlzeitenbindung<br />

• Zusammenstellung der häufigsten Nahrungsmittel aus dem BLS (50–60) ohne Mahlzeitenbindung<br />

• Ggf. Definition der Portionsgröße<br />

• Tägliche Dokumentation auf einem allgemeingültigen Formblatt<br />

• Eingabe der täglich dokumentierten Daten<br />

• Auswertung der Ist-Nährwerte<br />

• Soll-Ist-Vergleich<br />

277


2.3 <strong>Software</strong>lösungen im Catering<br />

Allgemeine Lebensmittel mit Mahlzeitenbindung<br />

• Zusammenstellung der häufigsten Nahrungsmittel aus dem BLS (50–60) mit Mahlzeitenbindung<br />

• Tägliche Dokumentation auf einem allgemeingültigen Formblatt<br />

• Eingabe der täglich dokumentierten Daten<br />

• Auswertung der Ist-Nährwerte<br />

Wochenplanbindung mit Mahlzeitenbindung ohne Differenzierung der Einzelkomponenten<br />

• Zusammenstellung von Wochenplänen und Wahlmöglichkeiten mit Rezepturen (oder<br />

Rezepturen der Menue Active® -Datenbank 1 )<br />

• Definition der Portionsgröße<br />

• Dokumentation auf einem wöchentlich zu wechselnden Formblatt<br />

• Eingabe der wöchentlichen dokumentierten Daten<br />

• Auswertung der Ist-Nährwerte mit Soll-Ist-Vergleich bei Hinterlegung des Sollwertes<br />

Wochenplanbindung mit Komponentendifferenzierung<br />

• Zusammenstellung von Wochenplänen mit differenzieren Komponenten aus hauseigenen<br />

Rezepturen (oder Rezepturen der Menue Active® -Datenbank)<br />

• Definition der Portionsgröße<br />

• Dokumentation auf einem wöchentlich zu wechselnden Formblatt<br />

• Eingabe der wöchentlichen dokumentierten Daten<br />

• Auswertung der Ist-Nährwerte mit Soll-Ist-Vergleich bei Hinterlegung des Sollwertes<br />

Aus der Praxis<br />

In der Praxis lassen sich die vier verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten nicht immer<br />

akkurat voneinander trennen. Um den Aufwand von Datenpflege und Genauigkeit der<br />

Ergebnisse in Einklang zu bringen, sind Mischformen möglich. Für die differenzierte Ein-<br />

1 Menue Active ® ist ein Produkt der Sodexho Catering & Services GmbH: Datenbank mit verschiedenen<br />

Dienstleistungsstufen von der einmaligen Lieferung fertiger Rezepturen mit ausführlichem<br />

Produktkatalog als Grundlage bis hin zur kompletten laufenden Datenpflege mit regelmäßigen Updates<br />

der Daten und hinterlegter wichtiger Verordnungen und Gesetze<br />

278


2.3 <strong>Software</strong>lösungen im Catering<br />

richtung eines Ernährungsprotokolls ist daher eine Analyse des Verpflegungsangebotes<br />

erforderlich.<br />

Weitere Informationen zur Verfasserin und den ARIADNE-<strong>Module</strong>n finden<br />

Sie auf der beiliegenden CD-ROM (2.2.2a).<br />

279

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