PDF - Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis
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Was macht Werkstätten zu Eigenarbeits-Werkstätten? (II) BAUSTEIN 4<br />
Personal, Team, Didaktik<br />
Der Betrieb von öffentlichen Eigenarbeits-Werkstätten erfordert von den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern ein besonders hohes Maß an Beweglichkeit und Kundenorientierung. Jeder<br />
Besucher, jede Besucherin ∗ kommt mit anderen Wünschen und Voraussetzungen und hat<br />
Anspruch auf angemessene Zuwendung. Nur durch die Nutzung lebt das Haus, werden<br />
Arbeitsplätze finanziert, und nicht zuletzt ist ein zufriedener Besucher, der gern wiederkommt,<br />
der Werbeträger Nummer 1 für die Einrichtung sowie für die Ideen von Eigenarbeit und<br />
Eigenversorgung.<br />
• Kundenorientierung und Servicequalität haben oberste Priorität im Rollenverständnis der<br />
Mitarbeiter.<br />
• Mitarbeiter müssen für die Service-Aufgaben geeignet sein.<br />
• Interne Arbeiten müssen so organisieret werden, dass sie die Besucher nicht<br />
beeinträchtigen.<br />
Michael Gerlach, langjähriger Werkstattleiter<br />
im Haus der Eigenarbeit (HEi) und<br />
Fortbilder von Projektteams, beschreibt die<br />
Anforderungen an die Personen, die im<br />
Kontakt mit dem Publikum stehen: im<br />
Empfang, in der Haus- bzw. Werkstattkoordination<br />
und in der Fachberatung<br />
Der Empfang – Dreh- und Angelpunkt<br />
der Einrichtung<br />
Empfang, das bedeutet: Begrüßen und Willkommen<br />
heißen. Die Art und Weise, wie<br />
dies geschieht, trägt wesentlich dazu bei,<br />
dass sich der (potenzielle) Kunde mit seinem<br />
Anliegen ernst und wichtig genommen<br />
fühlt. Anfängliche Unsicherheiten können<br />
abgebaut, der Schritt in die Werkstatt<br />
erleichtert werden. Zuhören ist dabei<br />
genauso wichtig wie Auskünfte erteilen, die<br />
Besucherempfang<br />
∗ Im Folgenden verwenden wir zugunsten der Lesbarkeit nur die männliche Form.<br />
Hausregeln erklären und bei Bedarf den<br />
Kontakt zum Fachberater herstellen.<br />
Dasselbe gilt für telefonische Anfragen.<br />
Programm-Aushänge<br />
Dazu ist es notwendig, dass die Person am<br />
Empfang bestens informiert ist über alles,<br />
was das Haus zu bieten hat: Ausstattung<br />
der Werkstätten, vorhandene Materialien,<br />
Know-how und Termine der Fachberater,<br />
Kurse und Veranstaltungen, Preise etc.<br />
Aber auch über den Hintergrund sollte<br />
informiert werden können: Entstehungsgeschichte,<br />
Träger, Ideen von Eigenarbeit/<br />
Eigenversorgung, Zusammenarbeit mit<br />
anderen Einrichtungen, Finanzierung, Versicherungsschutz<br />
usw.<br />
Zusätzlich erleichtert wird die Orientierung<br />
des Besuchers durch Aushänge und<br />
Informationsblätter zum aktuellen Programm<br />
sowie durch Fotos von den
Mitarbeitern. Teammitglieder sollten durch<br />
Anstecker, Armbinde, T-Shirt oder ähnliches<br />
erkennbar sein.<br />
Die Person am Empfang bleibt während<br />
eines Besuches Ansprechpartner für den<br />
Werkstattnutzer. Sie sollte Kontakt halten<br />
und sich z.B. für ein Pausengespräch Zeit<br />
nehmen. nicht nur, um den neuen Besucher<br />
auf weitere Entfaltungsmöglichkeiten im<br />
Haus hinzuweisen, sondern auch um wichtige<br />
Informationen und Anregungen zu erhalten.<br />
Einfache Fragen wie „Woher haben<br />
Sie von uns erfahren?“ können dabei Türöffner<br />
sein. Bei Bedarf wird Kontakt zu<br />
anderen Besuchern, Mitarbeitern oder<br />
Gruppen hergestellt.<br />
Die Besucherbetreuung endet mit der Verabschiedung,<br />
die neben Abrechnung und<br />
Dateneingabe für die Hausstatistik die<br />
Gelegenheit zu einem letzten Austausch<br />
bietet. „Waren Sie zufrieden? Wann wollen<br />
Sie wiederkommen?“ sind Fragen, die den<br />
Besuch für beide Seiten abrunden. Das ist<br />
auch (und ganz besonders) wichtig, wenn<br />
es Probleme gab. Kann der Besucher seinen<br />
Ärger loswerden, braucht er ihn nicht mit<br />
nach Hause zu nehmen. Die Regel ist<br />
jedoch, dass die meisten das Haus mit Stolz<br />
und Freude verlassen und den Empfang<br />
Farbe schafft Ordnung<br />
2<br />
gern daran teilhaben lassen.<br />
Der Empfang umfasst die Besucherbetreuung,<br />
den Telefondienst, die Datenerfassung<br />
und die Kasse.<br />
Gefordert sind soziale und emotionale<br />
Kompetenz: freundliches Auftreten,<br />
Kontaktfreudigkeit, Einfühlungsvermögen,<br />
Respekt, Flexibilität, Entscheidungsfreude,<br />
Robustheit und Konfliktfähigkeit.<br />
Der Empfang ist auf rechtzeitige,<br />
umfassende Information durch das Team<br />
angewiesen und gibt Stimmungen und<br />
Anregungen der Besucher an das Team<br />
weiter.<br />
Sinnvoll, weil kommunikativ, und u.U. mit<br />
dem Empfang zu kombinieren ist ein<br />
Selbstbedienungs-Café.<br />
Haus und Werkstatt<br />
Die Verantwortung für das dauerhafte<br />
Funktionieren der Infrastruktur muss<br />
zuverlässig geregelt sein. Dazu gehören die<br />
Räume, die Einrichtung samt Elektrik und<br />
Sanitär. Ausstattung und Zustand der<br />
Werkstätten bedürfen dauernder<br />
Zuwendung, damit der sachgemäße und<br />
sichere Umgang mit Werkzeugen und<br />
Maschinen sichergestellt ist. Zu den<br />
Hausmeister- bzw. Werkstattleiter-Funktionen<br />
gehören auch Materialbereitstellung<br />
und Recycling bzw. Entsorgung von<br />
Abfällen. Diese Arbeiten können je nach<br />
Größe und Finanzkraft der Einrichtung<br />
arbeitsteilig oder von einer Person allein<br />
erfüllt werden.<br />
Waren schon beim Einrichten Ordnung und<br />
Übersichtlichkeit wichtige Faktoren,<br />
benötigt der Publikums-Betrieb erst recht<br />
eine angemessene Hinwendung. Ziel ist,<br />
auf Dauer nutzerfreundliche und leistungsfähige<br />
Werkstätten zu bieten und sie<br />
laufend zu verbessern. Unnötige Sucherei,<br />
stumpfes Werkzeug, schlecht<br />
funktionierende Maschinen, unzureichende<br />
Vorräte machen Ärger und bergen u. U.<br />
auch Unfallgefahren.<br />
Je mehr Betrieb, desto mehr Hinwendung<br />
ist notwendig. Viel Betrieb heißt auch viel<br />
Verschleiß, viele Reparaturen, viel<br />
Aufräumen, viel Abfall.
In die Verantwortung der Werkstattleitung<br />
bzw. -koordination fallen:<br />
• die technische wie auch inhaltliche<br />
Qualität der Werkstattangebote prüfen<br />
und verbessern,<br />
• Schulung und Koordination, bei Bedarf<br />
auch Vertretung der Fachberater,<br />
• (Mit-)Verantwortung für das Erstellen<br />
des Kursprogramms, für die Vor- und<br />
Nachbereitung der Kurse.<br />
Lagerung einer Polsterwerkstatt auf kleinstem Raum<br />
Günstige Bezugsquellen werden für den<br />
Empfang und das Fachberaterteam aufbereitet<br />
und stehen auch den Werkstattbesuchern<br />
zur Verfügung. Sie sind Teil der<br />
Kundenbetreuung und werden auch häufig<br />
nachgefragt.<br />
Anforderungen an die Werkstattleitung<br />
bzw. -koordination:<br />
• technische Versiertheit,<br />
• Erfahrung in einem Werkstattbetrieb,<br />
• Vielseitigkeit: Für die Reparatur und<br />
Wartung der Maschinen ist die Herkunft<br />
aus dem Bereich Maschinenbau<br />
hilfreich und kostengünstig, ebenso<br />
elektrotechnisches Know-how.<br />
• Affinität zum „Selbermachen" (günstig<br />
für die Betriebskosten, aber auch für<br />
Anregungen an die Nutzer),<br />
• Freude am Umgang mit Menschen,<br />
• Teamfähigkeit<br />
3<br />
Fachberatung<br />
Damit Ungeübte die Werkstätten<br />
erfolgreich nutzen können, ist eine qualifizierte<br />
fachliche Beratung nötig. Oft fassen<br />
Laien erst dadurch den Mut, ein eigenes<br />
Projekt zu wagen. Manche Frauen schenken<br />
eher weiblichen Fachberatern Vertrauen<br />
und wagen mit ihnen den ersten Schritt in<br />
eine Werkstatt.<br />
Durch Fachberatung wird es möglich, dass<br />
Selbstgemachtes von Laien den Vergleich<br />
mit Fertigprodukten nicht scheuen muss<br />
und oft sogar höherwertig ist als billige<br />
Massenware. Die Fachberatung holt das<br />
Selbermachen aus der Bastelecke.<br />
Die Werkstattnutzung sollte für Geübte<br />
auch in Zeiten ohne Fachberatung möglich<br />
sein. Es genügt ein Ansprechpartner<br />
(Werkstattdienst), der den Nutzern hilft,<br />
sich in der Werkstatt und mit den Materialien<br />
zurecht zu finden. Er gewährleistet<br />
den sicheren Umgang mit Geräten und<br />
Maschinen und gibt bei Bedarf Hilfestellung.<br />
Fachberatung beginnt in der Regel mit der<br />
Ideenfindung und Planung, der Suche nach<br />
konstruktiven Lösungen und geeigneten<br />
Materialien. Dabei geht es weniger um ein<br />
absolutes Optimum als vielmehr um ein<br />
Anpassen an die Gegebenheiten der<br />
Werkstatt, die Verfügbarkeit von Materialien<br />
und an die Wünsche und Voraussetzungen<br />
der Person, die etwas in Eigenarbeit<br />
herstellen, umarbeiten oder reparieren<br />
möchte: ihr Zeit- und Geldbudget, ihr<br />
Geschmack, der Grad der Geübtheit.<br />
Fachberatung Metall
Im Stadium der Planung ist es besonders<br />
wichtig, dass sich der Fachberater mit<br />
vorschnellen Lösungen und Festlegungen<br />
zurückhält, etwa: „Das geht nicht.“ oder<br />
„Das muss man so und so machen.“<br />
Vielmehr muss er seinem Gegenüber die<br />
Möglichkeit geben, sich und seine Ideen zu<br />
entfalten.<br />
Fachberatung Polstern<br />
Durch gezielte Fragen will der Fachberater<br />
die Person und ihr Vorhaben kennen<br />
lernen, um auf die Besonderheiten besser<br />
eingehen zu können. Der Kunde will wissen,<br />
wie er sein Vorhaben verwirklichen kann<br />
und wie viel Geld und Zeit es ihn kosten<br />
wird. Während sich Materialkosten relativ<br />
exakt berechnen lassen, sind Angaben über<br />
die aufzuwendende Arbeitszeit schwieriger<br />
zu machen. Wie geht dem Betreffenden die<br />
Arbeit von der Hand? Wie wird er mit<br />
Schwierigkeiten fertig? Wie flüssig wird in<br />
der Werkstatt gearbeitet? Es muss mit<br />
Wartezeiten an den Maschinen und bei der<br />
Beratung gerechnet werden. All das ist<br />
schlecht abzuschätzen. Hier ist es besser,<br />
Zeiträume anzusprechen statt sich auf<br />
Stundenzahlen festzulegen.<br />
Nach dem ersten Gespräch kann der<br />
Besucher vielleicht sofort in der Werkstatt<br />
losgelegen, oder er geht nach Hause,<br />
macht sich weitere Gedanken und/oder<br />
Skizzen, nimmt Maß und besorgt Material.<br />
Genauso gut kann es sein, dass ein<br />
4<br />
Kursbesuch oder der Einstieg über ein<br />
kleineres Übungsstück sich als die bessere<br />
Lösung erweist. Wichtig ist dabei, dass der<br />
Fachberater die Möglichkeiten aufzeigt,<br />
ohne in eine bestimmte Richtung zu<br />
drängen, und dass der Kunde selbst über<br />
das weitere Vorgehen entscheidet.<br />
Fachberatung ist ein Angebot, das bei<br />
Bedarf in Anspruch genommen werden<br />
kann. Umfang und Intensität werden nicht<br />
vom Fachberater bestimmt. Gute Fachberatung<br />
hält sich zurück, drängt sich nicht<br />
auf. Sie will selbstständiges Arbeiten<br />
fördern, keine Abhängigkeiten schaffen.<br />
Dabei wird sie aufmerksam für den sicheren<br />
Umgang mit Maschinen und Werkzeug<br />
achten, Gefahren und mögliche Fehler früh<br />
erkennen und vorbeugend eingreifen. Die<br />
Fachberatung sollte den Kunden nicht mit<br />
fachlicher Kompetenz und Besserwisserei<br />
dominieren, sondern ihm Raum lassen,<br />
eigene Erfahrungen - auch Fehler - zu<br />
machen.<br />
Die Anzahl der Nutzer, die ein Fachberater<br />
gleichzeitig zu betreuen hat, ist im offenen<br />
Betrieb nicht vorhersehbar. Der Aufwand<br />
für Einzelne hängt von der Kompliziertheit<br />
der Arbeitsstücke, aber auch von den<br />
Eigenschaften der Werkstattbesucher ab.<br />
Mit zunehmender Erfahrung wird es ihm<br />
immer leichter fallen, mehrere Beratungen<br />
Fachberatung Keramikwerkstatt - Drehen
parallel zu denken und schnell von einem<br />
zum anderen Nutzer umzuschalten.<br />
Fachberatung ist pädagogisches Neuland<br />
und muss erst gelernt werden. Nicht jeder<br />
gute Handwerker ist auch ein guter Fachberater.<br />
Fast jeder tappt zu Beginn in die<br />
Falle, zu schnell zu helfen, mitzuarbeiten<br />
und schwierige Arbeitsgänge selbst zu<br />
erledigen. Das fällt dem Experten meist<br />
leichter als mit anzusehen, wie sich der Laie<br />
abmüht, umständlich arbeitet, Fehler<br />
macht und ein Ergebnis erzielt, das nicht<br />
den fachlichen Perfektionsansprüchen<br />
entspricht. Doch ein Arbeitsstück, das zu<br />
100% selbstgemacht ist, hat für den<br />
Besucher in der Regel mehr Wert als eines,<br />
bei dem ein Drittel oder mehr vom<br />
Fachberater stammt. Perfektion und Zeit-<br />
Fachberatung Papierwerkstatt<br />
aufwand sind weniger wichtig. Fachberatung<br />
verlangt vom Handwerker ein<br />
Umdenken. Bisher standen für ihn das<br />
Produkt, rationelles und genaues Arbeiten<br />
im Mittelpunkt. Bei der Eigenarbeit geht es<br />
dagegen in erster Linie um den Menschen,<br />
der befähigt werden soll, ein Werkstück<br />
nach eigenen Vorstellungen und Maßstäben<br />
herzustellen und dabei eigene Erfahrungen<br />
zu machen. Der Fachberater trifft<br />
verschiedenste Menschen, die ihre Eigenheiten,<br />
Vorlieben und Abneigungen mit in<br />
die Werkstatt bringen: Perfektionisten und<br />
Chaoten, Fleißige und Faule, Praktische und<br />
Unpraktische, Kreative und Phantasielose,<br />
Angeber und Scheue, Besserwisser u.a.m.<br />
Allen gerecht zu werden ist fast unmöglich,<br />
doch der Fachberater sollte sich darum<br />
bemühen. Keineswegs darf er sich nicht von<br />
5<br />
Sympathie oder Antipathie leiten lassen,<br />
sondern muss darauf achten, dass alle die<br />
sachlich gebotene Zuwendung bekommen.<br />
Problematisch können Kunden werden, die<br />
den Fachberater nicht mit anderen Nutzern<br />
teilen wollen. Der Fachberater muss lernen,<br />
sich rechtzeitig zu lösen und seine Aufmerksamkeit<br />
gleichmäßig zu verteilen.<br />
Derartige Belastungen können so groß sein,<br />
dass sie sich Ventile suchen, die das<br />
Verhältnis zu den Nutzern stören. Hilfreich<br />
sind Teamrunden oder Supervision, in<br />
denen kollegialer Austausch gepflegt und<br />
nach Lösungen im Umgang mit schwierigen<br />
Besuchern gesucht wird.<br />
Fachberatung ist nicht vergleichbar mit<br />
einer Lehrtätigkeit in Schule und Beruf.<br />
Dennoch oder gerade deshalb ist der<br />
Lerneffekt außerordentlich groß. Die<br />
Wünsche und Bedürfnisse der lernenden<br />
Person stehen im Vordergrund, sie<br />
bestimmt Tempo und Umfang des Lern-<br />
bzw. Lehrstoffes. Der Fachberater ist<br />
Partner und Begleiter, nicht Vorgesetzter<br />
oder Lehrer (mit dem Zwang zur Benotung).<br />
Der komplette Produktionsprozess von<br />
Entwurf und Planung über Materialbeschaffung,<br />
Zurichten und Montage bis<br />
hin zur Endbearbeitung und Oberflächenbehandlung<br />
wird Schritt für Schritt erlebt,<br />
manchmal auch erlitten. Gelernt wird hier<br />
beim Tun. Am Ende wird die eigene<br />
Leistung sichtbar, und das macht stolz.<br />
Die Früchte der Eigenarbeit genießen
Kurse<br />
Kurs Bildhauern<br />
Während die Fachberatung völlig offen ist,<br />
haben Kurse in Eigenarbeits-Werkstätten<br />
eine Struktur und in der Regel ein Thema.<br />
Im Mittelpunkt steht aber auch hier, Lust<br />
und Zutrauen zum Selbermachen zu<br />
wecken. Der Kursleiter geht intensiv auf die<br />
Bedürfnisse der Kursteilnehmer ein, statt<br />
sein Standardprogramm durchzuziehen.<br />
Auf alle Fälle wird praktisch gearbeitet.<br />
Kurs Massivholzbearbeitung für Frauen<br />
6<br />
Fachberatung durch Goldschmiedemeister<br />
Anforderungen an Fachberater:<br />
• fundierte handwerkliche Ausbildung,<br />
• pädagogisches Geschick,<br />
• über das eigene Handwerk hinausgehendes<br />
Interesse an anderen Ideen,<br />
Materialien und Gewerken,<br />
• Geduld und Freundlichkeit,<br />
• Bereitschaft, mit Besucherinnen und<br />
Besuchern in – zum Teil intensive –<br />
Beziehungen einzutreten,<br />
• Bereitschaft zur Reflexion und Weiterbildung.<br />
Für jeden aufgeschlossenen Handwerker<br />
kann Fachberatung eine enorme<br />
Bereicherung sein, sowohl in fachlicher, vor<br />
allem aber in menschlicher Hinsicht.