Die neuen MBX-Verstärker von Ampire im Serientest
Die neuen MBX-Verstärker von Ampire im Serientest
Die neuen MBX-Verstärker von Ampire im Serientest
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<strong>Serientest</strong><br />
<strong>Ampire</strong> <strong>MBX</strong>-Serie<br />
<strong>Die</strong> <strong>neuen</strong> <strong>MBX</strong>-<strong>Verstärker</strong> <strong>von</strong> <strong>Ampire</strong> <strong>im</strong> <strong>Serientest</strong><br />
Nächste Runde<br />
Wir befi nden uns in der nächsten Runde des Spiels „Wie viel Watt gibt es<br />
fürs Geld?“. Platz genommen haben zwei Kandidaten aus Grevenbroich,<br />
die wir Ihnen nachfolgend vorstellen möchten.<br />
Vor ein paar Jahren ging das los: Jedes Jahr<br />
wurden die Endstufen günstiger und gleichzeitig<br />
zuverlässiger und besser. Irgendwann<br />
hatte sich fast jeder daran gewöhnt, dass so<br />
ein Car-HiFi-<strong>Verstärker</strong> meist in Fernost gefertigt<br />
wird. Und mittlerweile muss man sagen,<br />
dass das ja auch völlig in Ordnung ist, denn<br />
<strong>im</strong> fernen Osten hat man längst die Maschinerie,<br />
die es ermöglicht, günstig und auf hohem<br />
Niveau zu fertigen. Irgendwann schien diese<br />
Trend jedoch zu stagnieren. Viel mehr kann<br />
man fürs Geld einfach nicht mehr liefern, so<br />
scheint‘s zumindest. Und auf einmal bekomme<br />
ich einen Satz Endstufen auf den Tisch,<br />
der sich tatsächlich anschickt, doch noch mal<br />
Darf ich vorstellen? <strong>Die</strong>se Materialschlacht heißt 3000.1, ist<br />
ein Class-D-<strong>Verstärker</strong> in Vollbrücke und zeigt mit<br />
riesigen Mengen Kupfer, dass er es ernst meint<br />
60 6/2011
<strong>Die</strong> 200.4 ist ein klassischer, kräftiger und sauber diskret aufgebauter Class-A/B-<strong>Verstärker</strong><br />
einen draufzulegen und in Sachen Preis/Leistung<br />
einen Sprung nach vorn zu machen. Wir<br />
werden sehen, was dran ist. Konkret handelt es<br />
sich um die <strong>neuen</strong> M-Endstufen <strong>von</strong> <strong>Ampire</strong>. Zu<br />
dieser Serie gehören derzeit eine Vierkanal und<br />
ein Monoblock, also genau das Richtige, um<br />
eine nette Komplettanlage plus Subwoofer zu<br />
befeuern. Alternativ ist es denkbar, wenn man<br />
sich auf ein passives Frontsystem beschränkt<br />
und den Subwoofer gebrückt an der Vierkanal<br />
betreibt, die supergünstige Komplettlösung für<br />
die Anlage aufzubauen. Supergünstig, weil die<br />
200.4 gerade mal 250 Euro kostet. Rein äußerlich<br />
trifft man zunächst auf alte Bekannte,<br />
das Design ist den beliebten MB-Endstufen<br />
<strong>von</strong> <strong>Ampire</strong> entnommen. <strong>Die</strong> Gehäuse wurden<br />
aber ordentlich aufgeblasen, was auf höhere<br />
Ausgangsleistung schließen lässt. <strong>Die</strong> Indizien<br />
dafür verstärken sich nach einem Blick auf die<br />
Platine. Klar, so ein vollgepackter Class-D-<strong>Verstärker</strong><br />
sieht <strong>im</strong>mer recht beeindruckend aus,<br />
der <strong>Ampire</strong>-Monoamp macht da keine Ausnahme.<br />
Was der 3000.1 an Bauteilen gespendet<br />
wurde, verdient nicht nur allerhöchsten Res-<br />
pekt. Es ist, Entschuldigung,<br />
abartig. Allein<br />
die wahnwitzigen Kupfermengen,<br />
die in Form<br />
<strong>von</strong> Trafos und Spulen<br />
in diesen <strong>Verstärker</strong><br />
gewandert sind, hauen<br />
einen um. Das Ganze<br />
wurde natürlich auch<br />
so konsequent durchgezogen,<br />
wie es nur geht:<br />
Der Mono-<strong>Verstärker</strong><br />
arbeitet als Vollbrücke,<br />
verarbeitet also positive<br />
und negative Halbwellen<br />
in zwei getrennten<br />
<strong>Verstärker</strong>zügen.<br />
Und jeder der beiden<br />
hat natürlich ein eigenes<br />
Netzteil, damit‘s<br />
auch richtig schön viel<br />
wird in der Kiste. Werten<br />
Sie meine lässigen<br />
Kommentare bitte nicht<br />
negativ, denn wenn<br />
ich ganz ehrlich bin,<br />
6/2011<br />
Technik<br />
<strong>Ampire</strong> <strong>MBX</strong> 3000.1<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
10 100 500<br />
Ein regelbares Subsonicfi lter ist an<br />
Bord, der Bassboost schafft knappe<br />
10 dB<br />
1<br />
0.1<br />
0.010<br />
0.001<br />
0 250 500 750 1000 1250<br />
Über ein Kilowatt an vier Ohm – das ist<br />
eine Hausnummer!<br />
ist das alles genau richtig gemacht, um eine<br />
Leistungsfl ut aus den Terminals zu drücken, die<br />
nicht nur in dieser Preisklasse ein Höchstmaß<br />
an Anerkennung verdient.<br />
<strong>Die</strong> 200.4 hinkt <strong>im</strong> direkten Vergleich natürlich<br />
hinterher, wenn man einfach nur die bloße<br />
Materialschlacht betrachtet, nichtsdestotrotz<br />
ist auch das ein richtig feist aufgebauter <strong>Verstärker</strong><br />
mit sauberem diskreten Aufbau und<br />
vertrauenerweckenden Bauteiled<strong>im</strong>ensionen<br />
geworden. <strong>Die</strong>ser Vierkanalamp entstammt der<br />
guten alten Class-A/B-Familie und weckt in<br />
mir die Erinnerung an selige alte Tage. Nicht,<br />
dass seine Technik veraltet wäre, aber einen<br />
schönen dicken <strong>Verstärker</strong> mit 4 potenten Kanälen,<br />
der nicht unbedingt auf das letzte Fitzelchen<br />
Wirkungsgrad achtet, fi ndet man heute<br />
ja <strong>im</strong>mer seltener. Früher hätte man andererseits<br />
auch eine Menge mehr Geld für knapp<br />
120 Watt pro Kanal ausgeben müssen, so viel<br />
steht mal fest. Im Laufe der Messungen habe<br />
ich außerdem <strong>im</strong>mer mehr Vertrauen in die<br />
beiden Endstufen gewonnen. <strong>Die</strong> werden nicht<br />
über Gebühr heiß, knistern und jammern nie,<br />
<strong>Ampire</strong> <strong>MBX</strong> 200.4<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
10 100 1k 10k 50k<br />
<strong>Die</strong> 200.4 wartet mit Standardweichen<br />
auf, der Hochpass bis 1200 Hz ist etwas<br />
unpraktisch<br />
1<br />
0.1<br />
0.010<br />
0.001<br />
0 250 500 750 1000 1250<br />
Viermal Leistung satt bietet die 200.4 –<br />
wenn‘s sein muss, bis zu 200 Watt an<br />
2 Ohm<br />
61
<strong>Serientest</strong><br />
<strong>Ampire</strong> <strong>MBX</strong>-Serie<br />
zu Verzerrungen lassen sie sich auch nicht hinreißen. Und die 3000.1<br />
haut obendrauf auch noch Leistungswerte in den Messschrieb, die ich<br />
schon lange nicht mehr gesehen habe. Das fängt an mit satten 1,1<br />
kW an einer hohen Vier-Ohm-Last, endet ir-<br />
gendwann bei der 1-Ohm-Ausbeute, die in den<br />
hohen 3-kW-Regionen liegt. Das ist mal eine<br />
Ansage. Dafür braucht man jede Menge Strom,<br />
das sollte klar sein. Auch wenn so ein Class-<br />
D-<strong>Verstärker</strong> grundsätzlich einen recht hohen<br />
Wirkungsgrad hat, will er für die Ausbeute <strong>von</strong><br />
einem Kilowatt <strong>im</strong>mer noch seine 100 Ampere<br />
haben. Wenn Strom kein Thema ist und es noch<br />
lauter werden soll, was eigentlich nur noch für<br />
die dB-Dragger interessant ist, kann man die<br />
<strong>Ampire</strong>-Mono auch <strong>im</strong> Master/Slave-Modus betreiben.<br />
Klang<br />
Ehrlich gesagt, war ich hauptsächlich auf den<br />
Klang der 200.4 gespannt, da mir eigentlich<br />
schon klar war, was die 3000.1 leistet. <strong>Die</strong><br />
wird so ziemlich jeden Woofer durch die Gegend<br />
rütteln, da muss man sich nichts vormachen.<br />
Deswegen reite ich ich jetzt auch gar<br />
nicht großartig auf dem Mono-Klang dieses<br />
tollen <strong>Verstärker</strong>s rum und konzentriere mich<br />
eher auf die „kleine“ Schwester. <strong>Die</strong> macht<br />
auch überhaupt keinen Hehl daraus, dass sie<br />
äußerst leistungsstark ist. Sie ist jederzeit<br />
Herr der Lage, treibt die Chassis souverän an,<br />
beißt sich unnachgiebig an der Membran des<br />
Lautsprechers fest. Doch wie so oft haben die<br />
grobschlächtigen Kerle eine Hang zur Romantik:<br />
Mit Musikstücken wie Mari Kodamas „Piano<br />
Sonatas 1, 2 & 3“ <strong>von</strong> Ludwig van Beethoven<br />
geht die 200.4 so bedacht und feinsinnig um,<br />
dass man erstaunt ist. Trotzdem: <strong>Die</strong> Paradedisziplin<br />
der Vierkanal ist und bleibt das extrem<br />
energiereiche Wiedergeben der Musik, und das<br />
geht natürlich mit dynamischen Liedern ganz<br />
besonders beeindruckend. Ich konnte meine<br />
Begeisterung jedenfalls nur schwer <strong>im</strong> Zaum<br />
halten, als „Jazz Variants“ <strong>von</strong> der Ozone Percussion<br />
Group aus den Lautsprechern fegte.<br />
<strong>Die</strong> Welt bebte, als die Pauken einsetzten, der<br />
Mittelhochtonbereich sprühte vor Ausdrucksstärke.<br />
Und das erkauft man sich mit einer Investition<br />
<strong>von</strong> 250 Euro? Fast nicht zu glauben.<br />
Fazit<br />
<strong>Die</strong>se Runde geht an die Kandidaten aus Grevenbroich.<br />
Ich bin erfreut, Ihnen mitteilen zu<br />
können, das die <strong>neuen</strong> <strong>MBX</strong>-<strong>Verstärker</strong> nicht<br />
nur ein exzellentes Preis/Leistungs-Verhältnis<br />
bieten, sondern auch absolut betrachtet irrsinnig<br />
gut sind. Eigentlich eine Frechheit, so<br />
wenig Geld dafür zu verlangen.<br />
Christian Rechenbach<br />
<strong>Ampire</strong> <strong>MBX</strong> 3000.1<br />
Vertrieb <strong>Ampire</strong>, Grevenbroich<br />
Hotline 02181 819550<br />
Internet www.www.ampire.de<br />
Klang 20 % 1,1 ■■■■■■<br />
Tiefgang 5 % 1,0 ■■■■■■<br />
Druck 5 % 1,0 ■■■■■■<br />
Sauberkeit 5 % 1,5 ■■■■■■<br />
Dynamik 5 % 1,0 ■■■■■■<br />
Labor 55 % 1,2 ■■■■■■<br />
Leistung 40 % 1,0 ■■■■■■<br />
Dämpfungsfaktor 5 % 1,5 ■■■■■■<br />
Rauschabstand 5 % 2,5 ■■■■■■<br />
Klirrfaktor 5 % 1,5 ■■■■■■<br />
Praxis 25 % 1,3 ■■■■■■<br />
Ausstattung 15 % 1,5 ■■■■■■<br />
Verarb. Elektronik 5 % 1,0 ■■■■■■<br />
Verarb. Mechanik 5 % 1,0 ■■■■■■<br />
Technische Daten<br />
Kanäle Mono<br />
Leistung 4 Ohm 1125<br />
Leistung 2 Ohm 1880<br />
Leistung 1 Ohm >2500<br />
Empfi ndlichkeit max. mV 210<br />
Empfi ndlichkeit min. V 6,7<br />
THD+N (