April 2013 - Kiez und Kneipe
April 2013 - Kiez und Kneipe
April 2013 - Kiez und Kneipe
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MONTIS CRUCIS NOCTES LONGAE SUNT<br />
Lokalblatt <strong>und</strong> Wirtschaftszeitung . Von Nachbarn für Nachbarn<br />
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> . 9. Jahrgang Gratis zum Mitnehmen<br />
Und das<br />
steht drin<br />
Aus einem wilden<br />
Leben<br />
Porträt – S. 2<br />
Durch Marokko<br />
mit dem Rad – S. 3<br />
mog 61 plant großes<br />
Straßenfest – S. 5<br />
F<strong>und</strong>grube für<br />
Wein <strong>und</strong> Musik – S. 9<br />
Eine Sache des<br />
Glaubens<br />
Zur Zeit hat er richtig<br />
viel zu tun, der Dr.<br />
Franz Schulz, Bürgermeister<br />
des Kreativbezirks<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg. Derzeit<br />
scheint es, als wolle er<br />
sich an die Spitze der<br />
Kreativisten setzen.<br />
Sehr kreativ ist es beispielsweise,<br />
mit dem<br />
Investor an der Eastside-Gallery<br />
über einen<br />
Gr<strong>und</strong>stückstausch<br />
zu verhandeln, wenn<br />
man doch bis vor drei<br />
Monaten das Vorkaufsrecht<br />
hatte. Zumindest<br />
wenn er sich als Brückenbauer<br />
geriert, ist<br />
er ehrlich. Er will halt<br />
unbedigt die Brommybrücke<br />
bauen. Und das<br />
Projektehaus? Die Bürger<br />
dürfen mitentscheiden,<br />
<strong>und</strong> wenn sie einig<br />
sind, werden BVV <strong>und</strong><br />
Bezirksamt genau das<br />
machen, was die Bürger<br />
wollen. Und wenn<br />
sich die Bürger – bei<br />
57(!) Projektvorschlägen<br />
nicht einig sind?<br />
Vor ein paar Jahren<br />
sollten die Anwohner<br />
in der Schleiermacherstraße<br />
auch mitentscheiden.<br />
Während sie<br />
noch im NHU diskutierten,<br />
hatte Schulz<br />
die Liegenschaft schon<br />
vergeben.<br />
Peter S. Kaspar<br />
57 Initiativen wollen in die Schule<br />
Gerhard-Hauptmann-Schule soll Projektehaus werden<br />
Das Interesse der Anwohner<br />
ist groß. Die<br />
Skepsis allerdings auch.<br />
R<strong>und</strong> 150 Interessierte<br />
waren in die Rosa-<br />
Parks-Gr<strong>und</strong>schule in<br />
der Reichenberger Straße<br />
gekommen, um zu<br />
erfahren, was denn nun<br />
mit einer anderen Schule<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
passieren soll.<br />
Es handelt sich um die<br />
ehemalige Gerhard-<br />
Hauptmann-Gr<strong>und</strong>schule,<br />
die b<strong>und</strong>esweit<br />
als Zufluchtsstätte jener<br />
Flüchtlinge bekannt<br />
geworden ist, die seit<br />
Herbst in Berlin gegen<br />
die aktuelle Gesetzgebung<br />
für Asylbewerber<br />
demonstrieren. Das Bezirksamt<br />
hatte angesichts<br />
des strengen Winters ein<br />
Bleiberecht in der Gerhard-Hauptmann-Schule<br />
bis 31. März gewährt,<br />
das aber angesichts der<br />
vorherrschenden Witterung<br />
wohl auch verlängert<br />
werden dürfte.<br />
Die Frage nach der Zukunft<br />
der Flüchtlinge<br />
spielte dann auch bei der<br />
Versammlung eine, aber<br />
nicht die entscheidende<br />
Rolle. Die Gerhard-<br />
Hauptmann-Schule<br />
heißt jetzt Projektehaus<br />
<strong>und</strong> die Bürger im Reichenbergerkiez<br />
sind aufgerufen,<br />
über die Projekte<br />
mitzubestimmen, die<br />
sich in dem Haus ansiedeln<br />
sollen.<br />
Allerdings musste Jan<br />
Kaiser vom Ingenieurbüro<br />
Steinbrecher <strong>und</strong><br />
Partner all jene enttäuschen,<br />
die geglaubt hat-<br />
ten, dass es an jenem<br />
Abend schon ans Eingemachte<br />
ginge. Eigentlich<br />
sollte es mehr oder weniger<br />
um Verfahrensfragen<br />
gehen <strong>und</strong> erläutert werden,<br />
wie es nun weitergehen<br />
soll.<br />
Trotzdem war manches<br />
schon sehr erhellend,<br />
beispielsweise die Erkenntnis,<br />
dass sich bislang<br />
57 Initiativen <strong>und</strong><br />
Gruppierungen mit Vorschlägen<br />
<strong>und</strong> Projekten<br />
in dem Gebäude beworben<br />
haben, das ingesamt<br />
über eine Fläche von<br />
r<strong>und</strong> 3000 Quadratmetern<br />
verfügt.<br />
Doch es sollen noch<br />
mehr werden. Die Deadline<br />
für die Vorschläge<br />
wurde noch einmal auf<br />
den 8. <strong>April</strong> verlängert,<br />
weil nicht alle Antragsteller<br />
fertig wurden.<br />
Fortsetzung auf Seite 2.<br />
Kaufen statt Tauschen?<br />
Bezirk besaß Vorkaufsrecht für Liegenschaft an der East-Side-Gallery<br />
Selbst der berühmteste<br />
Bademeister der Welt<br />
versuchte das Mauerstück<br />
zu retten – indes<br />
vergeblich. In einer<br />
Nacht- <strong>und</strong> Nebelaktion<br />
wurden mehrere<br />
Elemente aus der Mauer<br />
genommen – <strong>und</strong> David<br />
Hasselhoff hat‘s verschlafen.<br />
Dafür versprach der<br />
Investor, die Stücke wieder<br />
einzusetzen, er brauche<br />
sie ja nur als Baustellenzufahrt.<br />
Unterdessen wird die<br />
Rolle von Bezirksbürgermeister<br />
Dr. Franz<br />
Schulz immer <strong>und</strong>urchsichtiger.<br />
Einerseits hatte<br />
er mit dem Investor<br />
angeblich über einen<br />
Gr<strong>und</strong>stückstausch<br />
verhandelt, andererseits<br />
wurde kurz vor Ostern<br />
bekannt, dass der<br />
VIEL PLATZ FÜR INITIATIVEN: Aus der Hauptmannschule<br />
wird ein Projektehaus. Foto: psk<br />
Bezirk Friedrichshain-<br />
Kreuzberg bis 31. Dezember<br />
auf eben jenes<br />
Gr<strong>und</strong>stück ein Vorkaufsrecht<br />
gehabt habe,<br />
das er nun angeblich<br />
tauschen will.<br />
Eigentlich hätte die Lücke<br />
in der Mauer noch<br />
größer werden sollen,<br />
doch auch da hatte es<br />
von Investorenseite geheißen,<br />
das sei für ihn<br />
überhaupt nicht nötig.<br />
EAST-SIDE-GALLERY von hinten: Im Vordergr<strong>und</strong><br />
ein Pfeiler der Brommybrücke, dahinter das fehlende<br />
Mauerstück. Foto: ben<br />
Spannend wird es allerdings,<br />
wenn man die<br />
Eastside-Gallery nicht<br />
von ihrer Schokoladenseite,<br />
sondern von der Rückseite<br />
betrachtet. Denn genau<br />
da, wo die Lücke in<br />
der Mauer klafft, würde<br />
ein Neubau der Brommybrücke<br />
beginnen, also<br />
eines Projektes, das vom<br />
Bezirksamt durchaus<br />
präferiert wird, allerdings<br />
derzeit auf Eis liegt.<br />
Die Brücke soll eigentlich<br />
nur für Fußgänger,<br />
Radfahrer <strong>und</strong> Busse<br />
gebaut werden. Kritiker<br />
hingegen wollen das<br />
nicht recht glauben <strong>und</strong><br />
fürchten den Ausbau zu<br />
einer vollwertigen Brücke,<br />
was dann in SO36<br />
zu einem veritablen<br />
Verkehrsinfarkt führen<br />
könnte. psk
Seite 2 IM KIEZ GETROFFEN <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Am Tresen gehört<br />
Der entsetzte Gesichtsausdruck<br />
des Kellerkneipengastes<br />
sprach Bände.<br />
»Ihr glaubt nicht, was<br />
ich gerade erlebt habe.«<br />
So schlimm, da waren<br />
sich die Anwesenden<br />
einig, konnte es nicht<br />
gewesen sein, denn immerhin<br />
kam der Kollege<br />
lediglich vom Klo<br />
zurück. »Waren die<br />
Papierhandtücher alle?«<br />
– »Schlimmer!« – »Das<br />
Klopapier?« – »Schlimmer!«<br />
Nein, es war tatsächlich<br />
etwas anderes.<br />
Auf seinem Weg zum<br />
Abort war er auch am<br />
Kicker vorbeigekommen,<br />
der im Vorraum der Toiletten<br />
steht. Als er – angesichts<br />
des vollen Blase<br />
wohl recht energisch<br />
– die Tür zum Vorraum<br />
geöffnet hatte, hatten<br />
ihn die dort Tischfußballspielenden<br />
ängstlich<br />
angesehen <strong>und</strong> gefragt:<br />
»Sind wir zu laut?« Das<br />
also ist Gentrifizierung.<br />
Impressum<br />
KIEZ UND KNEIPE<br />
erscheint monatlich in<br />
einer Auflage von<br />
ca. 3000 Exemplaren<br />
Herausgegeben von<br />
Peter S. Kaspar<br />
Chefredakteur:<br />
Peter S. Kaspar<br />
Chef vom Dienst:<br />
Robert S. Plaul<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Manuela Albicker<br />
Ben Eichen<br />
Almut Gothe<br />
Robert S. Plaul<br />
Philipp Schmidt<br />
Stefan Schmidt<br />
Cordelia Sommhammer<br />
Frank Stiefel<br />
Siegfried v. Trzebiatowski<br />
Anzeigen:<br />
info@kiez<strong>und</strong>kneipe.de<br />
Technische Leitung:<br />
Felix Hungerbühler<br />
Verwaltung:<br />
Manuela Albicker<br />
Adresse:<br />
KIEZ UND KNEIPE<br />
Fürbringerstraße 6<br />
10961 Berlin<br />
Telefon 030-42 00 37 76<br />
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Druck: KOMAG mbH<br />
Töpchiner Weg 198/200<br />
12309 Berlin-Lichtenrade<br />
Telefon 030-61 69 68 - 0<br />
E-Mail: info@komag.de<br />
»Es gibt immer Hoffnung«<br />
Fränk Stiefel trifft den Fachhändler für Raucherbedarfsartikel Christian Müller<br />
Bis in die 80er Jahre war<br />
das Leben von Christian<br />
Müller völlig normal.<br />
1952 in Beuthen/Oberschlesien<br />
geboren, erlebte<br />
er eine glückliche Kindheit.<br />
1957 flüchtete seine<br />
Familie nach Aachen, wo<br />
er bei der Alemannia erfolgreich<br />
Fussball spielte<br />
<strong>und</strong> als Teenager Gitarre<br />
spielen lernte. »Ab <strong>und</strong><br />
an machte ich damals einen<br />
Abstecher nach Holland,<br />
um was zu Rauchen<br />
zu holen. Das war nicht<br />
gerade förderlich für meine<br />
Fussballkarriere.«<br />
Er schloss eine Elektrikerlehre<br />
ab, machte das<br />
Fachabitur <strong>und</strong> zog 1974<br />
nach Berlin <strong>und</strong> begann<br />
dort ein Jahr später an<br />
der HdK im Fachbereich<br />
II ein Architekturstudium<br />
.<br />
Nach dem Abschluss als<br />
Werkarchitekt erhielt er<br />
von der »Fulbright Comission«<br />
ein dreimonatiges<br />
Stipendium in Kalifornien,<br />
das er aber nach<br />
sechs Wochen abbrechen<br />
musste, da seine Mutter<br />
schwer an Krebs erkrankt<br />
war.<br />
In San Francisco sah<br />
er die New Wave Band<br />
»New Models«, die ihn<br />
inspirierte in Berlin die<br />
NDW-Band »Die Neue<br />
Modells« zu gründen.<br />
Sie spielten zum Beispiel<br />
Schwarzlicht-Minigolf als Symbol der Skepsis<br />
Fortsetzung von Seite 1.<br />
Wenn es einen einhelligen<br />
Bürgerwillen<br />
gäbe, dann werde sich<br />
die Bezirksverordnetenversammlung<br />
diesem<br />
Votum anschließen,<br />
versicherte Bezirksbürgermeister<br />
Dr. Franz<br />
Schulz.<br />
Wieviele von den bislang<br />
57 Projekten überhaupt<br />
durchhalten können,<br />
ist allerdings die<br />
Frage, denn die Räume<br />
gibt es nicht kostenlos.<br />
Der Bezirk ist gesetzlich<br />
verpflichtet, ortsübliche<br />
Mieten zu verlangen.<br />
Das heißt, jede Initiative,<br />
die ihre Ideen in<br />
den Räumen der ehema-<br />
im Quartier Latin <strong>und</strong><br />
im SO 36 <strong>und</strong> hatten<br />
mit »Der Mond ist unbewohnt«<br />
einen erfolgreichen<br />
Song am Start.<br />
Die Zeit war aufregend,<br />
aber die Band schlitterte<br />
am Paul-Lincke-Ufer von<br />
einer »Feier« in die andere.<br />
Zuviel davon brachte<br />
die Band nach vier Jahren<br />
auseinander. Er versuchte<br />
danach ein Soloprojekt<br />
für Kinderlieder in<br />
den Hansa-Studios. Ein<br />
Projekt dieser Zeit war<br />
1987 auch das Lied zur<br />
750-Jahr-Feier »750 Berlin«.<br />
1988 kam er wegen<br />
dem Besitz von Cannabis<br />
für sechs Monate in den<br />
Warmmiete von 7,50 Euro schreckt manchen ab<br />
ligen Schule umsetzen<br />
will, muss erst einmal<br />
7,50 Euro Warmmiete<br />
pro Quadratmeter aufbringen.<br />
Hinzu kommt,<br />
dass die Bewerber nicht<br />
gewinnorientiert arbeiten<br />
sollen. Das macht<br />
es für künftige Nutzer<br />
nicht eben leichter, hier<br />
einzusteigen.<br />
Es ist auch noch nicht<br />
klar, wer denn überhaupt<br />
mitstimmen darf.<br />
Auf die Frage, ob es nach<br />
den Meldeadressen gehe,<br />
erhielt die Versammlung<br />
ein deutliches Nein.<br />
Tatsächlich fanden sich<br />
Zuhörer, die dafür plädierten,<br />
die Bewohner<br />
von Car-Lofts bei einer<br />
Abstimmung über die<br />
Knast, langjähriger Alkoholmissbrauch<br />
lief noch<br />
parallel dazu. »Ich war in<br />
der Gosse«, sagt er heute,<br />
»es war schlimm, aber die<br />
CHRISTIAN MÜLLER hat nach vielen Umwegen<br />
seinen Weg gef<strong>und</strong>en. Foto: cal<br />
Zeit im Knast hatte mich<br />
erst mal gerettet, da ich<br />
dort meinen ersten Alkoholentzug<br />
machte.«<br />
Anschließend fand er<br />
wieder Arbeit als Architekt<br />
<strong>und</strong> Bauleiter für<br />
Projekte in der katholischen<br />
<strong>und</strong> evangelischen<br />
Kirche <strong>und</strong> bei diversen<br />
Architekturbüros.<br />
In den 90er Jahren wurde<br />
er wieder <strong>und</strong> wieder<br />
rückfâllig. Der damalige<br />
Arbeitgeber schickte ihn<br />
zwangsweise zu einer<br />
weitere Verwendung der<br />
Hauptmann-Schule auszuschließen.<br />
Derzeit scheint vor allem<br />
klar zu sein, dass<br />
noch nichts klar ist. Und<br />
so lud der Versammlungsleiter<br />
zu einem<br />
Spielchen mit Pinwand<br />
<strong>und</strong> Meta-Kärtchen. In<br />
der ersten R<strong>und</strong>e sollten<br />
sich die Zuhörer melden<br />
<strong>und</strong> sagen, was sie gerne<br />
in den Räumlichkeiten<br />
sehen wollten. In einer<br />
zweiten Frager<strong>und</strong>e sollte<br />
auf roten Kärtchen all<br />
das angepinnt werden,<br />
was die Bewohner keinesfalls<br />
als Nachbar haben<br />
wollen. So scheint<br />
es ziemlich ausgeschlossen,<br />
dass eine weitere<br />
Entziehungskur, danach<br />
in die Arbeitslosigkeit.<br />
Ein Bekannter aus Aachen<br />
brachte ihn anschließend<br />
darauf, mit<br />
Zigarettenpapier (Zig Zag<br />
bordeauxrot) zu handeln.<br />
Er arbeitete etwa 12 Jahre<br />
in einem Berliner Grow-<br />
and Headshop-Großhandel.<br />
Nach drei weiteren<br />
Alkohol-Entgiftungen<br />
<strong>und</strong> dem Eintritt in eine<br />
Selbsthilfegruppe hatte er<br />
es 1999 endlich geschafft,<br />
clean zu werden <strong>und</strong> drei<br />
Jahre später vom Alkohol<br />
wegzukommen.<br />
»Mein letztes Bier trank<br />
ich am Sonntag, den<br />
10.02.2002. Endlich war<br />
ich auch den Teufel Alkohol<br />
los.«<br />
Seit zehn Jahren arbeitet<br />
er ehrenamtlich im<br />
Urbankrankenhaus, um<br />
andere Suchtkranke zu<br />
informieren, dass es einen<br />
Weg aus der Sucht gibt,<br />
wenn man den Wunsch<br />
hat. Mit Hilfe des Jobcenters<br />
konnte er das 50<br />
plus Existenzgründungsprogramm<br />
nutzen. Im<br />
Bereich RBA Raucherbedarfsartikel<br />
machte er<br />
sich 2007 selbständig <strong>und</strong><br />
verkauft noch heute diese<br />
Produkte in Berlin sowie<br />
überall in Deutschland.<br />
Sein aktueller Leitspruch<br />
ist: »Es gibt immer Hoffnung«.<br />
Schwarzlicht-Indoor-<br />
Minigolfanlage in den<br />
<strong>Kiez</strong> zieht. Eine solche<br />
Einrichtung gibt es<br />
nämlich im Haus 1 auf<br />
dem Gelände des ehemaligen<br />
Görlitzer Bahnhofs.<br />
Da hätten nach<br />
dem Willen der Bürger<br />
eigentlich Einrichtungen<br />
für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
reinkommen<br />
sollen. So wurde die<br />
Schwarzlicht-Indoor-<br />
Minigolfanlage zum Synonym<br />
für die Skepsis<br />
in Sachen Projektehaus<br />
Ohlauerstraße.<br />
Immerhin haben die<br />
Zuhörer in einem Punkt<br />
Transparenz erzwungen.<br />
Das Ingenieurbüro bekommt<br />
9.000 Euro. psk
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> AUS DEM KIEZ Seite 3<br />
Eine kleine, gemütliche<br />
Radtour sieht anders<br />
aus. Als Weltenbummler<br />
Calle nun nach viereinhalb<br />
Monaten zurückkam,<br />
hatte er r<strong>und</strong><br />
2.500 Kilometer in den<br />
Beinen. »Das war gar<br />
nicht so viel«, meint er.<br />
Aber immerhin führte<br />
ihn seine Radreise<br />
durch Wüsten, über<br />
hohe Bergpässe – <strong>und</strong><br />
bisweilen gegen mörderischen<br />
Gegenwind.<br />
Ziel seiner Reise war<br />
eigentlich Dakar. Über<br />
Palma de Mallorca sollte<br />
es mit dem Flieger<br />
bis nach Jerez gehen<br />
<strong>und</strong> dann mit dem Rad<br />
durch Marokko <strong>und</strong><br />
Mauretanien bis in den<br />
Senegal.<br />
Die ersten, die den<br />
Kreuzberger Radler<br />
ausbremsten, waren die<br />
Mitarbeiter des spanischen<br />
Bodenpersonals,<br />
die in Streik getreten<br />
waren, so dass Calle<br />
zunächst auf des Deutschen<br />
liebster Ferieninsel<br />
festhing.<br />
Doch der Streik währte<br />
nicht ewig, <strong>und</strong> so ging<br />
es schließlich doch weiter<br />
nach Jerez <strong>und</strong> von<br />
dort mit dem Rad in<br />
Richtung Süden. Die<br />
Fähre brachte Calle<br />
nach Marokko.<br />
Inzwischen hatte sich<br />
allerdings die politi-<br />
ZWEI MONATE wartete Volker<br />
auf seinen Rollator. Foto: rsp<br />
2000 Kilometer durch Marokko<br />
Calle kehrt nach viereinhalb Monaten auf dem Rad zurück<br />
TROTZ TECHNISCHER PROBLEME an seinem Fahrrad stieg Calle nicht aufs<br />
Kamel um. Foto: privat<br />
sche Lage in der Region<br />
erheblich verändert.<br />
Nachdem islamistische<br />
Rebellen etwa die Hälfte<br />
Malis eingenommen<br />
hatten, intervenierte<br />
Frankreich. Es schien<br />
nun durchaus möglich,<br />
dass der Krieg auf Mauretanien<br />
übergreifen<br />
könnte. So entschied<br />
sich Calle, in Marokko<br />
zu bleiben <strong>und</strong> eine<br />
R<strong>und</strong>fahrt durch das<br />
nordafrikanische Land<br />
in Angriff zu nehmen.<br />
Doch auch jetzt ließ<br />
ihn das Glück scheinbar<br />
im Stich. Bei der Konstruktion<br />
seines Rades,<br />
war Calle ein kleiner<br />
Fehler unterlaufen, den<br />
er nun mit dem regelmäßigen<br />
Verlust von<br />
Speichen bezahlte. Sein<br />
Vorrat an Ersatzspeichen<br />
näherte sich bedrohlich<br />
dem Ende.<br />
Doch wäre ihm dieses<br />
Malheur nicht passiert,<br />
hätte er wohl kaum die<br />
Bekanntschaft von Jussef<br />
gemacht. Der entpuppte<br />
sich als einstiges<br />
Mitglied der RadnationalmannschaftMarokkos.<br />
Für Jussef war es<br />
selbstverständlich, den<br />
gestrandeten deutschen<br />
Radler in sein Haus<br />
aufzunehmen <strong>und</strong> so<br />
lange zu beherbergen,<br />
bis er seine Reise fortsetzen<br />
konnte. Es sollte<br />
nur das erste Beispiel<br />
von beindruckender<br />
arabischer Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />
sein, der Calle<br />
in diesen vier Monaten<br />
immer wieder begegnen<br />
sollte.<br />
Fast vier Wochen hatte<br />
ihn die Speichenaffäre<br />
gekostet, ehe er<br />
sich wieder in den Sattel<br />
schwingen konnte.<br />
In der Regel suchte er<br />
sich mit seinem Zelt<br />
ein Plätzchen, das ihm<br />
stets fre<strong>und</strong>lich gewährt<br />
Mobil trotz Krankenkasse<br />
Wie Volker Ritter dazu kam, einen Rollatorverleih ins Leben zu rufen<br />
Noch vor einem<br />
halben Jahr hätte<br />
Volker Ritter nicht<br />
gedacht, dass er<br />
bald auf eine Gehhilfe<br />
angewiesen<br />
sein würde, doch<br />
manchmal kommen<br />
die Dinge anders<br />
als man denkt.<br />
Im Dezember zog<br />
er sich überraschend<br />
einen Wirbelsäulenbruch<br />
zu, der ihm einen<br />
mehrmonatigen<br />
Krankenhausaufenthalt<br />
einbrachte.<br />
Doch während Volker<br />
zusehens genas,<br />
stockte es auf Seiten der<br />
Krankenkassenbürokratie.<br />
Schon schnell war<br />
klar, dass er nach seiner<br />
Entlassung im Februar<br />
einen Rollator brauchen<br />
würde. Doch auch zwei<br />
Monate nach Antragstellung<br />
ließ die Kasse sich<br />
weiter Zeit. Erst im März<br />
wurde das gute Stück geliefert.<br />
Volker hatte sich mittlerweile<br />
einen gebrauchten<br />
Rollator beim Trödler<br />
besorgt. Doch was,<br />
fragte er sich, machen<br />
andere Menschen, die<br />
das gleiche Problem haben?<br />
Schnell war ihm klar,<br />
was die Welt braucht:<br />
Einen Rollatorverleih,<br />
der genau solche bürokratiebedingtenVersorgungslücken<br />
ausgleicht<br />
– kostenlos auf Basis<br />
nachbarschaftlicher<br />
Selbsthilfe.<br />
Einen Anfang hat Volker<br />
schon gemacht. Sein Rollator<br />
vom Trödler parkt<br />
jetzt im Keller des »backbord«<br />
in der Gneisenaustraße/EckeSchleiermacherstraße<br />
<strong>und</strong> kann bei<br />
Bedarf entliehen werden.<br />
Ob die rollende Gehhilfe<br />
verfügbar ist, erfährt man<br />
unter 0178/3101942<br />
wurde, denn ein Radler<br />
mit Zelt ist ja dann<br />
doch so etwas wie ein<br />
Beduine.<br />
Er erlebte nun bitterkalte<br />
Nächte <strong>und</strong> war<br />
jedes Mal froh, wenn<br />
er sein Zelt mit einer<br />
festen Behausung tauschen<br />
konnte. So nächtigte<br />
er auch einmal<br />
im Klassenraum einer<br />
Koranschule oder in einer<br />
Fischerhütte. Und<br />
überall stets das gleiche:<br />
Die Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />
der Marokkaner<br />
war tief beeindruckend<br />
– <strong>und</strong> das, obwohl die<br />
sprachlichen Barrieren<br />
oft unüberwindbar<br />
schienen. Mit Deutsch<br />
kam Calle ebensowenig<br />
weiter, wie mit Englisch.<br />
Dafür fehlten ihm<br />
Kenntnisse in Arabisch<br />
<strong>und</strong> Französisch. Und<br />
trotzdem klappte das<br />
mit der Kommunikation<br />
ausgezeichnet.<br />
Meistens aber war er<br />
ohne Begleitung. »Das<br />
größte Abenteuer war<br />
für mich das Alleinesein«,<br />
erklärt er offen.<br />
Die Erfahrung, ganz auf<br />
sich selbst zurückgeworfen<br />
zu sein, war für ihn<br />
sehr neu <strong>und</strong> sehr beindruckend.<br />
Und das Fazit?<br />
»Natürlich will ich<br />
es wieder machen.« In<br />
Gesellschaft ist es allerdings<br />
auch ganz schön.<br />
oder der Mailadresse<br />
rollatorhilfe@live.de, die<br />
Volker eigens zu diesem<br />
Zweck eingerichtet hat.<br />
Dort können sich auch<br />
Menschen melden, die<br />
das Projekt unterstützen<br />
wollen. Gesucht werden<br />
in erster Linie weitere<br />
Rollatoren, aber auch<br />
Leute, die ehrenamtlich<br />
mithelfen wollen.<br />
»Ich fände es zum Beispiel<br />
schön«, erklärt<br />
Volker, »wenn sich ein<br />
Fahrradhändler meldet,<br />
der vielleicht dann <strong>und</strong><br />
wann die Bremsen der<br />
Rollatoren nachziehen<br />
kann.«
Seite 4 TERMINE IM KIEZ <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Termine<br />
Termine für den Mai bitte per E-Mail<br />
mit Veranstaltungsort, Datum, Uhrzeit<br />
des Veranstaltungsbeginns <strong>und</strong> Titel der<br />
Veranstaltung bis zum 24.04.<strong>2013</strong> an<br />
termine@kiez<strong>und</strong>kneipe.de senden.<br />
Anno ‘64<br />
Fr/Sa 22:00 DJ Nights<br />
Mo 14tgl. 21:00 Musikfilm<br />
06.04. 21:00 Methusalems – Rock<br />
13.04. 21:00 Captain Crap – Blues, Boogie,<br />
Classic Rock<br />
20.04. 21:00 Lord Zeppelin – A Tribute to<br />
Led Zeppelin<br />
Fußball auf Großbild<br />
www.anno64.de<br />
Archiv der Jugendkulturen<br />
16.04. 12:00 Tag der offenen Tür<br />
27.04. 12:00 Offener Graffiti-Spaziergang<br />
www.jugendkulturen.de<br />
Bierkombinat<br />
Fußball auf Großbild, alle Spiele von Köln<br />
<strong>und</strong> St. Pauli<br />
www.bier-kombinat.de<br />
Buddhistisches Tor<br />
Mo-Fr Morgen- <strong>und</strong> Mittagsmeditation<br />
Di 19:00 Offener Abend mit Einführung in<br />
die Meditation<br />
Fr 18:00 Hatha-Yoga<br />
12.04. 19:00 Der Pfad des Kriegers –<br />
Vortrag<br />
21.04. 10:00 Soulful Singing mit Mahasukha<br />
www.buddhistisches-tor-berlin.de<br />
Büchertisch<br />
18.04. 20:00 »Romanticker – Journalismus<br />
in der Literatur«. Lesung u. Diskussion<br />
www.buechertisch.org<br />
Bürgerbüro »Die Linke«<br />
Bürgersprechst<strong>und</strong>e nach Absprache<br />
11.+24.04. 16:00-18:00 Sozial– <strong>und</strong><br />
Mietenberatung<br />
Mehringplatz 7<br />
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Jeden 1. Samstag im Monat Jam-Session<br />
13.04. 21:00 9 Jahre Cantina – Große Party<br />
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Dodo<br />
Fr 20:30 Open Stage<br />
06.04. 20:30 Wahl zum Gegenpapst /<br />
Gegenpäpstin. Bewirb Dich!<br />
07.04. 19:00 Ulrike Haller & Loomis<br />
Green Duo – Jazz<br />
13.04. 20:30 Dodo Team-Quiz<br />
14.04. 19:00 RoadChat – Folk, Blues,<br />
Country, Pop<br />
20.04. 20:30 »Leben mit Musik« – Lesung<br />
mit E. Rothe & Livemusik<br />
21.04. 19:00 Daniel Malheur – Schellackplatten-Karaoke-Show<br />
27.04. 20:30 Karaoke<br />
28.04. 19:00 Concept DD – Rock, Pop<br />
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Eintracht Südring<br />
07.04. 14:45 ES – Hertha BSC III<br />
14.04. 14:45 ES – SC Borsigwalde<br />
25.04. 19:30 ES – TSV Lichtenberg II<br />
28.04. 14:45 ES – SC Charlottenburg II<br />
02.05. 19:30 ES – TSV Rudow II<br />
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So 20:15 Tatort<br />
30.04. 19:00 Ukulelenstammtisch<br />
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K-Salon<br />
07.04. 17:00 Finissage »Momente tauchen<br />
auf« – N. Mendelssohn, C. John<br />
www.k-salon.de<br />
Kunstgriff<br />
11.04. 19:00 Spieleabend<br />
25.-27.04. Salon im Kunstgriff<br />
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Martinique<br />
So 20:15 Tatort<br />
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Moviemento<br />
06.04. 14:00 Frühlingsflohmarkt<br />
10.04. 20:00 »I am a Woman now« –<br />
Erotischer Salon<br />
12.-14.04. »A Portrait of James Dean« –<br />
Joshua Tree, 1951<br />
14.04. 13:45 »Töchter des Aufbruchs« –<br />
mit anschl. Diskussion<br />
17.04. 20:00 »Agent Zukunft 4« – von<br />
Emma Braslavsky<br />
22.04. 18:00 »Call me Kuchu« – präsentiert<br />
von Cinema for Peace<br />
25.04. 18:00 »Jalda <strong>und</strong> Anna – Erste<br />
Generation danach« mit Filmgespräch<br />
25.04. 22:00 »KinoBerlino« – Open<br />
Screening<br />
30.04. »Voices of Transition« – mit anschl.<br />
Diskussion i.A.d. Regisseurs<br />
www.moviemento.de<br />
Mrs. Lovell<br />
Do 21:00 Open Stage, Session<br />
06.04. 21:00 Phil Hickey – Rock ‘n‘ Blues<br />
13.04. 21:00 Rudi Protrudi – Classic Rock<br />
Oldies<br />
20.04. 21:00 Dirk Kelm – Rock<br />
27.04. 21:00 Johannes <strong>und</strong> Heike – Pop<br />
<strong>und</strong> Rock<br />
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Sputnik<br />
10.04. 21:00 »Wortnik« – Lesebühne mit<br />
Gary Flanell<br />
17.04. 20:30 »Testbild« – Open Screening<br />
19.04. Slowlands präsentiert: Whisk(e)y<br />
Tasting<br />
24.04. Kreuzberg liest – »Frauen«<br />
25.04. Amnesty International & FU Berlin:<br />
Filmabend<br />
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Tanzschule taktlos<br />
Mi 20:30 Mittwochsüben Standard/Latein<br />
06.04. 17:00 Tag der Offenen Tür<br />
06.04. 20:00 Tanzparty Standard/Latein<br />
06.04. 20:00 Swingparty taktlos Hop<br />
12.04. 19:00 Beginner-Üben<br />
12.04. 20:30 Querbeet tanzen für alle<br />
30.04. 20:30 Tanz in den Mai www.taktlos.de<br />
Theater Thikwa<br />
04.-27.04. LIT.BITS Literatour – Literaturperformance-Festival<br />
www.thikwa.de<br />
English Theatre Berlin<br />
06.04. 20:00 Deborah Weitzman –<br />
Acoustic Music with an Exotic Twist<br />
08.04. 20:00 »The Berlin Sofa« – Reading<br />
by Peter Rider and Paula Morris<br />
11.-12.04. 20:00 »Talking Heads« – by<br />
Alan Bennett<br />
www.etberlin.de<br />
Too Dark<br />
06.04. 21:00 Andreas Kümmert – Singer/<br />
Songwriter<br />
13.04. 21:00 Gunnar Schade – Kabarett<br />
20.04. 21:00 Valke – Pop<br />
27.04. 21:00 The beauties & the beast –<br />
Rock<br />
30.04. 20:00 Walpurgisnacht – Party<br />
So 20:15 Tatort/Polizeiruf<br />
Fußball live auf Großbild www.toodark.de<br />
Yorckschlösschen<br />
05.04. 21:00 Boogie Blasters<br />
06.04. 21:00 Kat Baloun Band<br />
07.04. 11:00 Jazz Brunch mit Bernd<br />
Kuchenbecker<br />
10.04. 21:00 Wayne Martin Band<br />
11.04. 21:00 Berlin Jazz Jam Session<br />
12.04. 21:00 Bettina Pohle & Ralf Ruh Trio<br />
13.04. 21:00 Nina Ernst Band<br />
14.04. 11:00 Jazz Brunch mit Saltim‘band<br />
17.04. 21:00 JZ James Quartett<br />
18.04. 21:00 Donna Brown‘s Black Pearls<br />
19.04. 21:00 Dr. Will & The Wizzards<br />
20.04. 21:00 Wolfgang Scheele Trio<br />
21.04. 11:00 Ackis Swing Brunch<br />
Weitere Termine im Netz:<br />
www.yorckschloesschen.de<br />
Kontakt zur KuK<br />
Redaktion <strong>und</strong> Geschäftsstelle:<br />
Fürbringerstraße 6,<br />
10961 Berlin<br />
Telefon 030 - 42 00 37 76<br />
E-Mail: info@kiez<strong>und</strong>kneipe.de<br />
Anzeigenannahme in der Geschäftsstelle<br />
<strong>und</strong> im Netz bei www.kiez<strong>und</strong>kneipe.de<br />
Die KuK per Post nach Hause kostet<br />
€ 2,00 pro Monat (Porto/Verpackung)<br />
www.kiez<strong>und</strong>kneipe.de<br />
Die nächste Ausgabe erscheint<br />
am 3. Mai <strong>2013</strong>.
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> KIEZ UND KNEIPE Seite 5<br />
Neue Location beginnt irisch<br />
Robbie Doyle <strong>und</strong> Band spielen in der Fidicinstraße<br />
Es gibt eine neue <strong>und</strong><br />
interessante Veranstaltungslocation<br />
im <strong>Kiez</strong>.<br />
Im vergangenen November<br />
öff nete das neue<br />
Pfl egewohnheim des<br />
Unionhilfswerks in der<br />
Kreuzberger Fidicinstraße<br />
seine Pforten. Mittlerweile<br />
haben sich alle richtig<br />
eingerichtet – nun ist<br />
es Zeit, sich den Nachbarn<br />
vorzustellen. »Wir<br />
möchten gerne ein fester<br />
Bestandteil im <strong>Kiez</strong>leben<br />
werden <strong>und</strong> laden unsere<br />
Nachbarn daher herzlich<br />
ein, unsere Einrichtung<br />
auch für Veranstaltungen<br />
zu nutzen«, erklärt Astrid<br />
Frenz, die Leiterin des<br />
Pfl egewohnheims.<br />
Im Moment fi nden bereits<br />
regelmäßige Treff en<br />
einer Selbsthilfegruppe<br />
für Menschen mit Suchtproblematik<br />
statt. Doch<br />
auch andere Selbsthilfe-<br />
Gemeinsam feiern ohne Grenzen<br />
»mog 61« plant Nachbarschaftsfest in der Mittenwalder Straße<br />
Der Verein »mog 61<br />
Mittenwalder ohne<br />
Grenzen e.V.« möchte<br />
am 16. Juni <strong>2013</strong> ein<br />
kleines Straßenfest in<br />
der Mittenwalder Straße<br />
durchführen. Das Straßenfest<br />
ist als ein Nachbarschaftsfest<br />
geplant<br />
<strong>und</strong> soll den Anwohnern<br />
als Austauschplattform,<br />
zum gegenseitigen<br />
Kennenlernen <strong>und</strong> zur<br />
Förderung der Nachbarschaftshilfe<br />
dienen.<br />
Das Fest soll in erster<br />
Linie von Mitgliedern<br />
des Vereins, Anwohnern<br />
<strong>und</strong> im <strong>Kiez</strong> ansässigen<br />
Gewebetreibenden gestaltet<br />
<strong>und</strong> keine der<br />
üblichen kommerziellen<br />
Veranstaltungen<br />
werden. Es sind aber<br />
oder Laienspielgruppen<br />
sind herzlich willkommen.<br />
Sogar Musiker<br />
könnten in den Räumlichkeiten<br />
proben. »Solange<br />
es sich nicht um<br />
eine Rockband handelt,<br />
sind wir absolut off en«,<br />
so Astrid Frenz. Die langen<br />
Gänge des Gebäudes<br />
sind zudem prädestiniert<br />
für Kunst- <strong>und</strong> Fotoausstellungen.<br />
Zu den für das Frühjahr<br />
geplanten Veranstaltungen<br />
zählt auch ein Konzert<br />
der Robbie Doyle<br />
Band. Am 10. <strong>April</strong> werden<br />
ab 19 Uhr (Einlass<br />
18 Uhr) neben irischer<br />
Musik auch kulinarische<br />
Kleinigkeiten von der<br />
grünen Insel zu genießen<br />
sein.<br />
Th e Robbie Doyle Band<br />
hat sich der in Irland so<br />
genannten klassischen<br />
Variante der traditionel-<br />
auch Anwohner aus anderen<br />
Stadtteilen willkommen.<br />
Neben einer kleinen<br />
Bühne, auf der Hobbymusiker<br />
<strong>und</strong> Künstler<br />
verschiedene Programme<br />
darbieten, soll es<br />
spannende Spiele <strong>und</strong><br />
Wettbewerbe für Kinder<br />
geben. An Ständen<br />
<strong>und</strong> Tischen besteht<br />
die Möglichkeit, das<br />
angebotene Essen <strong>und</strong><br />
Trinken zu verzehren,<br />
zu kommunizieren <strong>und</strong><br />
kulturellen Austausch zu<br />
betreiben. Das Straßenfest<br />
soll kiezansässigen<br />
Vereinen, Künstlern,<br />
Gewerbetreibenden <strong>und</strong><br />
Hobbyinteressierten aller<br />
Art Gelegenheit geben,<br />
sich einer breiteren<br />
len irischen Musik verschrieben.<br />
Klassisch dabei<br />
ist nur die Instrumentierung,<br />
nicht die Performance<br />
– ansteckend<br />
mitreißend bis betörend<br />
eindringlich <strong>und</strong> dabei<br />
überzeugend virtuos.<br />
Brid Ni Chaithain (Gesang<br />
in gälischer Sprache,<br />
Harfe) aus Irland, Bernd<br />
Lüdtke (Fiddle, Gitarre,<br />
Gesang) aus Berlin, <strong>und</strong><br />
Robbie Doyle (Gesang,<br />
Bodhran, Bones, Flöten)<br />
aus Irland, haben sich zu<br />
einem Trio zusammengef<strong>und</strong>en,<br />
das ein lebendiges<br />
<strong>und</strong> abwechslungsreiches<br />
Programm mit<br />
traditionellen irischen<br />
Tänzen, facettenreichem<br />
Gesang <strong>und</strong> Humor darbietet<br />
<strong>und</strong> hierzulande<br />
einzigartig in der Zusammensetzung<br />
der Instrumente<br />
ist.<br />
pm<br />
Öff entlichkeit im Stadtteil<br />
zu präsentieren.<br />
Der Verein hoff t, dass die<br />
Idee auf große Resonanz<br />
stoßen wird <strong>und</strong> ruft alle,<br />
die Lust haben, mitzumachen<br />
oder das Fest zu unterstützen,<br />
dazu auf, sich<br />
kurzfristig zu melden.<br />
Wer Interesse hat, einen<br />
Stand anzumelden,<br />
am Unterhaltungsprogramm<br />
teilzunehmen<br />
oder einfach Anregungen<br />
<strong>und</strong> Hilfe anzubieten,<br />
nimmt bitte mit dem<br />
Verein Kontakt auf unter<br />
strassenfest@mog61ev.<br />
de. Weitere Informationen<br />
sind der Webseite<br />
zu entnehmen: www.<br />
mog61ev.de unter Aktuelles<br />
<strong>und</strong> Aktivitäten.<br />
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Seite 6 UNSERE GEGENWART <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Beinahe könnte man<br />
seinen Kalender danach<br />
stellen: Zweimal im Jahr,<br />
jeweils um den letzten<br />
Sonntag im März bzw.<br />
Oktober herum, geht das<br />
große Genöle los. Menschen,<br />
die sich ansonsten<br />
nicht nur bester Ges<strong>und</strong>heit<br />
erfreuen, sondern<br />
auch nicht in Verdacht<br />
stehen, unter Erdmagnetfeldern,Funkmastenstörstrahlungen<br />
<strong>und</strong> sonstigen<br />
Manifestationen der<br />
gelebten Alltags-Esoterik<br />
zu leiden, bekommen<br />
das große Weinen: Die<br />
Zeitumstellung, so der<br />
Tenor ihrer mitleidsheischenden<br />
Jammerei,<br />
wirke sich bei ihnen auf<br />
die Ges<strong>und</strong>heit aus, <strong>und</strong><br />
zwar so sehr, dass nicht<br />
nur der jeweilige Sonntag<br />
ruiniert sei, sondern<br />
auch die nächsten Wochen<br />
oder gar Monate.<br />
Eigentlich, so hört man<br />
von manchen, bräuchte<br />
die »innere Uhr« für die<br />
Kalibrierung nach dem<br />
Der lange <strong>und</strong> strenge<br />
Winter hat so einiges<br />
durcheinander gebracht.<br />
Zugvögel verweigern die<br />
Weiterreise <strong>und</strong> sorgen<br />
am Brenner für einen<br />
gewaltigen Zugvogelstau.<br />
Am Alex <strong>und</strong> an<br />
der Gedächtniskirche<br />
wurde der Weihnachtsmarkt<br />
wieder aufgebaut,<br />
<strong>und</strong> allerorten schießen<br />
die Glühwein- <strong>und</strong> Bratwurststände<br />
aus dem Boden.<br />
Die Natur scheint<br />
aus dem Gleichgewicht<br />
geraten.<br />
Doch wer ist nun<br />
schuld an der ganzen<br />
Misere? Zumindest für<br />
den Generalsekretär der<br />
CSU ist der Fall klar:<br />
Die Linke ist schuld,<br />
weil die einfach immer<br />
an allem schuld ist, was<br />
ihm Missbehagen bereitet.<br />
Ich halte ja so eine<br />
Begründung für völligen<br />
Schwachsinn. Solch<br />
ein Phänomen muss<br />
man eher metaphysisch<br />
betrachten. Ich persön-<br />
Stiehl mir doch eine St<strong>und</strong>e!<br />
Marcel Marotzke hat alle Zeit der Welt<br />
entsprechenden 23- oder<br />
25-St<strong>und</strong>en-Tag so lange,<br />
dass am Tage der Rekonvaleszenz<br />
bereits die<br />
nächste Zeitumstellung<br />
anstünde.<br />
Man darf sich nicht<br />
vorstellen, was derart<br />
Leidende durchmachten,<br />
wenn sie im Schichtbetrieb<br />
arbeiteten. Aber<br />
ach, daran wäre ja nicht<br />
die Politik schuld, sondern<br />
bloß der Arbeit-<br />
<strong>und</strong> Brötchengeber <strong>und</strong><br />
die eigene Jobauswahl.<br />
Auch urlaubsbedingte<br />
Reisen über Zeitzonengrenzen<br />
verböten sich<br />
eigentlich für Kritiker<br />
der Sommerzeit, doch<br />
eigenartigerweise wird<br />
ERNSTES PROBLEM: Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung durch<br />
Zeitumstellung.<br />
allenfalls bei Reisen<br />
nach Übersee kurz mit<br />
dem – deutlich größeren<br />
– Rudel der Jetlag-Nörgler<br />
geheult. Davon, dass<br />
Sommerzeit-Psychosomatiker<br />
aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Gründen auf Reisen<br />
etwa ins eine Zeitzonen-<br />
St<strong>und</strong>e entfernte Verei-<br />
nigte Königreich verzichteten,<br />
ist mir jedenfalls<br />
nichts bekannt.<br />
Aber ich will mich nicht<br />
streiten, denn ich habe<br />
mir die Sache mit der<br />
Zeitumstellung ja nicht<br />
ausgedacht. 1784 schickte<br />
Benjamin Franklin<br />
den Herausgebern des<br />
»Journal of Paris« ein<br />
Essay, in dem er über<br />
die hohen Kosten von<br />
Kerzen philosophierte.<br />
Mitten in der Nacht um<br />
sechs Uhr morgens, so<br />
der Erfinder des Blitzableiters<br />
<strong>und</strong> Co-Autor der<br />
amerikanischen Unabhängigkeitserklärung,<br />
sei<br />
er aufgewacht <strong>und</strong> habe<br />
eine sensationelle Entdeckung<br />
gemacht: Draußen<br />
vor der Tür schien die<br />
Sonne, obwohl es noch<br />
nicht einmal Mittag war!<br />
Was man da an Kerzen<br />
sparen könnte! Allerdings<br />
schlug Franklin<br />
nicht vor, die Uhr vorzustellen.<br />
Sein Diskussionsbeitrag<br />
beschränkte sich<br />
Der Winter, der ein Scherzbold war<br />
Rolf-Dieter Reuter macht sich Gedanken über Klimaveränderungen einst <strong>und</strong> jetzt<br />
lich glaube, dass die<br />
Natur sich rächt. Dass<br />
sie zurückschlägt. Und<br />
sie rächt sich genau an<br />
jenen, die die wehrlose<br />
Natur permanent für<br />
ihre Ideologie<br />
<strong>und</strong> ihren Profit<br />
in Geiselhaft<br />
nehmen. Mit<br />
anderen Worten:<br />
Die Natur straft<br />
nun alle Biofizierer,<br />
Rechthaber,<br />
Gutmenschen,<br />
Veganpäpste <strong>und</strong><br />
Biosupermarktbetreiber.<br />
Kein Mensch<br />
kann in diesen<br />
Tagen das Wort<br />
Klimaerwärmung<br />
in den<br />
M<strong>und</strong> nehmen,<br />
ohne sich am 31.<br />
März bei Minus<br />
4 Grad der völligen<br />
Lächerlichkeit preiszugeben.<br />
Jedem wahren<br />
Umweltschützer müssen<br />
in diesen kalten Tagen<br />
doch Suizidgedanken<br />
durchs Hirn schießen.<br />
Jahrelang versucht man,<br />
die Natur zu schützen,<br />
<strong>und</strong> dann fällt sie einem<br />
so in der Rücken.<br />
Aber vielleicht ist die<br />
FREIHERR VON DRAIS zum Beispiel erfand<br />
nach einem saukalten Winter ein sehr<br />
sinnreiches Gefährt: Das Laufrad oder die<br />
Draisine. Foto: Jeremy Miles/CC-BY-SA<br />
Natur selbst gar nicht<br />
so Bio. Vielleicht ist sie<br />
ja selbst genau so kratzbürstig,<br />
unberechenbar<br />
<strong>und</strong> launenhaft, wie die<br />
gesamte Gattung Homo<br />
sapiens.<br />
Im Jahr 1816 hatte sich<br />
die Natur schon einmal<br />
so einen Scherz erlaubt.<br />
Da fiel sogar noch im<br />
August Schnee<br />
– oder schon<br />
wieder, so klar<br />
ist das nicht.<br />
Bezeichnend<br />
sind aber die<br />
Folgen aus diesem<br />
sogenannten<br />
»Jahr ohne Sommer«.<br />
Freiherr<br />
von Drais erfand<br />
die Draisine (aus<br />
der das Fahrrad<br />
<strong>und</strong> damit der<br />
Massenverkehr<br />
entstanden),<br />
Julius Liebig erfand<br />
den Kunstdünger<br />
(ohne<br />
den es heute keine<br />
Bioprodukte<br />
gäbe – es wäre einfach<br />
alles Bio), <strong>und</strong> in den<br />
USA machten sich die<br />
Menschen auf nach Westen,<br />
wo ihnen in einem<br />
im Wesentlichen darauf,<br />
früheres Aufstehen zu<br />
befördern – durch Steuern<br />
auf Fensterläden <strong>und</strong><br />
Glockengeläut zum Sonnenaufgang.<br />
Tatsächlich eingeführt<br />
wurde die Sommerzeit<br />
zumindest in Deutschland<br />
das erste Mal 1916<br />
– <strong>und</strong> 1918 wieder abgeschafft.<br />
Einen Weltkrieg<br />
später kamen dann<br />
die Nazis 1940 auf die<br />
Idee, eine Sommerzeit<br />
einzuführen <strong>und</strong> waren<br />
so angetan von ihrer Errungenschaft,<br />
dass es bis<br />
1942 dauerte, bis es wieder<br />
eine Normal- bzw.<br />
Winterzeit gab.<br />
Wie sagte einst mein<br />
Großvater? Es war nicht<br />
alles schlecht im Dritten<br />
Reich. Zumindest<br />
was die Abschaffung der<br />
Winterzeit angeht, muss<br />
ich ihm rechtgeben. Und<br />
auf dieser Basis könnte<br />
ich mich auch mit den<br />
Zeitumstellungskritikern<br />
einigen.<br />
kleinen Genozid ein paar<br />
H<strong>und</strong>ertausend Indianer<br />
zum Opfer fielen.<br />
Da liegt doch die Frage<br />
nahe, was sich die Natur<br />
bei diesem Scherz<br />
gedacht hat? Ich habe<br />
den Verdacht, dass sie<br />
die ganzen Versuche, sie<br />
nachhaltig zu schädigen,<br />
für ganz possierlich hält<br />
<strong>und</strong> nur ab <strong>und</strong> zu den<br />
Menschen mal zeigt,<br />
wo der Hammer hängt.<br />
Wer weiß, was diese ungewöhnliche<br />
Kälte am<br />
Ende mit sich bringt?<br />
Eine Renaissance der<br />
Atomindustrie, den endgültigen<br />
Durchbruch der<br />
Gentechnik, den Siegeszug<br />
des Frackings?<br />
Wenn Chamissoplatz<br />
<strong>und</strong> Graefekiez vom Eise<br />
befreit sind, sollte sich<br />
die Bio-Bohéme mal<br />
Gedanken darüber machen,<br />
was ihnen dieser<br />
Winter sagen wollte. Ich<br />
bin mir jedenfalls sicher:<br />
Die Natur wetzt schon<br />
die Messer.
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> KIEZ UND KNEIPE Seite 7<br />
Ich kann nicht sagen,<br />
wie es in den <strong>Kneipe</strong>n<br />
unserer Nachbarbezirke<br />
zugeht, doch eines ist<br />
sicher: Die Kreuzberger<br />
<strong>Kneipe</strong>nkultur ist – im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
– »im Arsch«. Denn<br />
zumindest einige Gäste<br />
benehmen sich säuischer<br />
als die größten Schweine.<br />
Da wird rücksichtslos gerülpst<br />
<strong>und</strong> gefurzt, dass<br />
sich die Balken biegen.<br />
Und schlimmer noch:<br />
Vor allem Anhänger<br />
des FC Kaiserslautern<br />
werden Trauer tragen.<br />
So viele Fankneipen<br />
der Roten Teufel vom<br />
Betzenberg gibt‘s ja nun<br />
auch nicht in dieser<br />
Stadt.<br />
Nach über zehn Jahren<br />
macht das Rat Pack nun<br />
zu. 2002 eröffnete Tom<br />
Schwan die <strong>Kneipe</strong>,<br />
die zuvor den »Nachtschwärmer«<br />
beherbergt<br />
hatte. Der Name »Rat<br />
Pack« war auch so etwas<br />
wie Programm. Dahinter<br />
verbirgt sich jene<br />
Gruppe um Frank Sinatra,<br />
Dean Martin <strong>und</strong><br />
Sammy Davis jr., die<br />
in den 60er Jahren Las<br />
Vegas unsicher gemacht<br />
hat <strong>und</strong> für eine ganz eigene<br />
Musik steht.<br />
Neben Musik <strong>und</strong> Fußball<br />
hatte das Rat Pack<br />
auch anderes zu bieten,<br />
zum Beispiel Ausstellungen.<br />
In den großen<br />
Raum neben dem Tre-<br />
SO SIEHT ES SIGGI<br />
Hygiene Nebensache<br />
Siggi ärgert sich über das Verhalten so mancher <strong>Kneipe</strong>ngänger<br />
Keinen Gast scheint das<br />
zu stören. Im Gegenteil<br />
scheint es sogar noch andere<br />
anzuspornen, sich<br />
ähnlich daneben zu benehmen<br />
oder wenigstens<br />
einen Gr<strong>und</strong> zum Mitlachen<br />
zu haben.<br />
Was aus hygienischer<br />
Sicht noch schwerer<br />
wiegt: Auch das Händewaschen<br />
nach der jeweiligen<br />
Pinkelpause scheint<br />
zunehmend nachzulassen.<br />
Selbstverständlich<br />
senraum passten sehr<br />
gut vor allem großformatige<br />
Bilder, die für<br />
die eine oder andere<br />
eindrucksvolle Ausstellung<br />
sorgten.<br />
Natürlich war das Rat<br />
Pack in erster Linie eine<br />
<strong>Kneipe</strong> für Lauternfans,<br />
wenn es um Fußball<br />
ging. Doch als das Edelweiß<br />
gegenüber seine<br />
Pforten schloss, da wur-<br />
möchte ich nicht alle<br />
Kreuzberger als Schweine<br />
dastehen lassen, sicher ist<br />
jedoch, dass ein Großteil<br />
der Gäste die einfachsten<br />
Hygieneregeln missachtet.<br />
Vielleicht aber will<br />
man auch nur dem jeweiligen<br />
Wirt die hohe Wasserrechnung<br />
ersparen?<br />
Wie auch immer: Ich<br />
finde es persönlich beschämend,<br />
wenn sich<br />
andere Gäste so benehmen.<br />
Das Rat Pack ist nicht mehr<br />
<strong>Kneipe</strong> in der Yorckstraße hat dichtgemacht<br />
AUSGESPIELT: Sinatra <strong>und</strong> Co ziehen weg von der<br />
Yorckstraße. Foto: ben<br />
de den Fans von Arminia<br />
Bielefeld großzügig<br />
Asyl gewährt, <strong>und</strong> das<br />
funktionierte auch, weil<br />
beide Teams nicht in der<br />
gleichen Liga spielten.<br />
Wie es weiter geht, ist<br />
noch nicht klar. Tom<br />
sucht etwas Neues, <strong>und</strong><br />
in das ehemalige Rat<br />
Pack könnte eine Kaffeestube<br />
ziehen. Ist aber<br />
nur ein Gerücht. ben<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.restaurant-split-berlin.de
Seite 8 WARTEN AUF DEN FRÜHLING <strong>April</strong> <strong>2013</strong>
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> WARTEN AUF DEN FRÜHLING Seite 9<br />
Fotos: Gothe/Schmidt
Seite 10 KIEZ UND KNEIPE <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Erlesene Weine <strong>und</strong> gute Musik<br />
Bei »Jazz <strong>und</strong> Wein« gibt es beides<br />
Eine wahre F<strong>und</strong>grube<br />
für Liebhaber guter Musik<br />
<strong>und</strong> Genießer erlesener<br />
Weine ist der Laden<br />
»Jazz & Wein« in der<br />
Wrangelstraße 64. Ursus<br />
Theuerkauff ist der<br />
Experte für edle Tropfen<br />
aus Spanien <strong>und</strong> Portugal.<br />
Im Sortiment hat er<br />
aber auch ausgewählte<br />
Weine aus Deutschland,<br />
Frankreich <strong>und</strong> einigen<br />
anderen Ländern. Dabei<br />
gibt es schon für günstige<br />
Preise sehr gute Qualität.<br />
Für Kenner bietet er reife<br />
Weine von hoher Qualität<br />
an. Zusätzlich betreibt er<br />
Gastronomieservice <strong>und</strong><br />
macht Eigenimporte.<br />
Die andere Hälfte des<br />
Ladens nimmt eine umfangreicheSchallplatten-<br />
Die Berliner Lösungswege<br />
starten am 8. Mai<br />
um 19.00 Uhr mit dem<br />
neunwöchigen Kurs<br />
»So geht’s nicht weiter«<br />
– Stressmanagement für<br />
Frauen ab 40.<br />
Dieser Kurs findet wöchentlich<br />
statt <strong>und</strong> wird<br />
von Krankenkassen als<br />
Präventionskurs anerkannt,<br />
d.h. die Teilneh-<br />
sammlung ein. Besonders<br />
Liebhaber von Jazz<br />
jedweder Stilistik – von<br />
New Orleans, Swing, Bebop,<br />
Hardbop, Jazzrock,<br />
Acid Jazz, Nu Jazz bis zu<br />
SELTENE SYMBIOSE:<br />
Jazz <strong>und</strong> Wein.<br />
Foto: pschl<br />
Avantgarde <strong>und</strong> Free Jazz<br />
– kommen hier auf ihre<br />
Kosten. Gut erhaltene<br />
Second-Hand-Schallplatten<br />
entzücken des<br />
Sammlers Herz. Fündig<br />
merinnen können bis<br />
zu 80% der Kurskosten<br />
von ihrer Krankenkasse<br />
zurückerhalten. Ziel des<br />
Kurses ist die Vermeidung<br />
von Stress <strong>und</strong><br />
der gesündere Umgang<br />
mit belastenden Situationen.<br />
Anmeldungen für den<br />
Kurs sind ab sofort<br />
möglich. pm<br />
werden kann man aber<br />
auch in den Bereichen<br />
Blues, Klassik, Weltmusik,<br />
Chanson, Krautrock<br />
<strong>und</strong> einigen anderen<br />
Musiksparten. Allein der<br />
Anblick manch kunstvoll<br />
gestalteten Albumcovers<br />
entzückt des Kenners<br />
Blick. Passend dazu gibt<br />
es Kunstbücher, moderne<br />
Kunst an den Wänden<br />
<strong>und</strong> Design-Klassiker aus<br />
Porzellan <strong>und</strong> Glas in den<br />
Vitrinen. Jene, die etwas<br />
mehr Zeit mitbringen,<br />
können direkt vor Ort<br />
die Weine probieren <strong>und</strong><br />
dabei gute Musik hören.<br />
Höchste Ansprüche für<br />
Ohr <strong>und</strong> Gaumen sind<br />
jedenfalls garantiert.<br />
pschl<br />
www.satori-records.de<br />
Wege zur Stressbewältigung<br />
Kurs für Frauen ab 40<br />
»Berliner Lösungswege«<br />
heißt die<br />
Praxis von Diplompädagogin<br />
Maike<br />
Nordmann <strong>und</strong> hat<br />
natürlich nichts mit<br />
der Lebenshilfe zu<br />
tun, wie irrtümlich<br />
in der Unterzeile des<br />
Artikels in der letzten<br />
Ausgabe zu lesen<br />
war.<br />
Soulful Singing mit<br />
Mahasukha<br />
Zum »Soulful Singing<br />
Workshop« lädt das<br />
Buddhistische Tor in der<br />
Grimmstraße 11c am<br />
21. <strong>April</strong> von 11 bis 16<br />
Uhr ein. Der Workshop<br />
wird geleitet von Mahasukha,<br />
der seit 17 Jahren<br />
dem Buddhistischen Orden<br />
Triratna angehört.<br />
Die Teilnahmegebühr<br />
beträgt 35 Euro, Ermäßigungen<br />
sind möglich.<br />
Wer sich für Buddhismus<br />
interessiert, dem sei<br />
der Kurs »Einführung in<br />
Buddhismus <strong>und</strong> Meditation«<br />
empfohlen. Er<br />
beginnt am 30. <strong>April</strong><br />
<strong>und</strong> ist über sechs Abende<br />
verteilt.<br />
Am 23. <strong>April</strong> steht um<br />
19 Uhr der Vortrag:<br />
»Der Pfad des Kriegers«<br />
auf dem Programm. pm
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> KIEZ UND KNEIPE Seite 11<br />
Rauschende Jubiläumsnacht<br />
Die KUK feiert ihre 100. Ausgabe<br />
Die KUK feiert ihre 100.<br />
Ausgabe, <strong>und</strong> alle sind<br />
dabei. Das Too Dark jedenfalls<br />
platzte zeitweise<br />
fast aus allen Nähten,<br />
soviele Fre<strong>und</strong>e, Leser<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en waren gekommen,<br />
um mit den<br />
Redakteuren des Stadtteilmagazins<br />
den Anlass<br />
gebührend zu feiern.<br />
Zu den öff entlichen<br />
Gratulanten gehörten<br />
die einstige Lovellwirtin<br />
Yana <strong>und</strong> <strong>Kiez</strong>mime<br />
Männix, die ihre Glückwünsche<br />
auf der Bühne<br />
überbrachten.<br />
Für den atemberaubendsten<br />
Höhepunkt<br />
sorgte die einstige KUK-<br />
Mitarbeiterin Lisa Ponader.<br />
Die nach München<br />
ausgewanderte Redakteurin<br />
kehrte unter dem<br />
Künstlernamen Bettie<br />
Berlin zurück <strong>und</strong> fesselte<br />
mit einer brillanten<br />
Burlesque-Nummer das<br />
Publikum.<br />
KUK-Feiern sind inzwischen<br />
stets mit einem<br />
ganz bestimmten Programmpunktverb<strong>und</strong>en,<br />
ohne den es nun<br />
wirklich gar nicht mehr<br />
geht. Im Quiz: »Wer<br />
wird <strong>Kiez</strong>ionär?« müssen<br />
die Kandidaten ihr Wissen<br />
über Kreuzberg unter<br />
Beweis stellen. Dass das<br />
Aufhübscherin<br />
hört auf<br />
Nach 27 Jahren hat<br />
Gisela Krätzig das Geschäft<br />
in der Schönleinstraße<br />
8 aufgegeben.<br />
Zunächst war es unter<br />
»Frisör Narziß«, nach<br />
der Umfi rmierung unter<br />
»Die Aufhübscherin« bekannt.<br />
Anfang 2000 war<br />
sie Mitgründerin der<br />
Interessengemeinschaft<br />
Graefekiez <strong>und</strong> hat sich<br />
mit anderen Gewerbetreibenden<br />
stark gemacht<br />
für einen lebenswerten<br />
<strong>Kiez</strong>.<br />
Nach fi nanziellen<br />
Schwierigkeiten, einem<br />
Armbruch <strong>und</strong> Burnout<br />
kam das Ende für das<br />
alteingesessene Geschäft.<br />
Sie wird weitermachen,<br />
wo, ist noch nicht klar.<br />
Kontakt: www.die-aufhübscherin.de<br />
pm<br />
SIE HAT NOCH EINEN KOFFER<br />
in Berlin: Die ehemalige KUK-Mitarbeiterin<br />
Lisa Ponader begeisterte als<br />
Burlesque-Tänzerin Bettie Berlin.<br />
Foto: phils<br />
gar nicht so einfach ist,<br />
haben schon die letzten<br />
Veranstaltungen bewiesen.<br />
Auch diesmal schien<br />
es so, als käme die Redaktion<br />
mit einem Schnaps<br />
<strong>und</strong> einem Cocktail relativ<br />
preiswert davon. Immerhin,<br />
Kollege Jürgen<br />
Enkemann vom »Kreuzberger<br />
Horn« wäre fast<br />
durchgekommen, scheiterte<br />
aber an der letzten<br />
Frage.<br />
In der letzten<br />
R<strong>und</strong>e stellte<br />
sich Marie<br />
Höpfner,<br />
Vorsitzende<br />
des Vereins<br />
mog61, den<br />
Fragen von<br />
Quizmaster<br />
Robert<br />
Plaul. Und sie<br />
schaff te die<br />
Sensation <strong>und</strong><br />
erreichte das,<br />
woran bislang<br />
alle gescheitert<br />
sind, die sich<br />
der <strong>Kiez</strong>-Prüfung<br />
gestellt<br />
haben. Es gelang<br />
ihr, alle<br />
Fragen richtig<br />
zu beantworten.<br />
Dafür<br />
gab‘s dann<br />
eine Flasche<br />
Sekt.<br />
Dass es den Gästen gefallen<br />
hat, ließ sich an<br />
zwei Tatsachen ablesen:<br />
Sie blieben sehr lange,<br />
<strong>und</strong> das Buff et war am<br />
Ende so gut wie leergeräumt.<br />
Dabei war<br />
die kulinarische Überraschung<br />
ja zugegeben<br />
nicht ganz so groß. Zu<br />
einem KUK-Fest gehören<br />
Maultaschen mit Kartoffelsalat<br />
ebenso dazu wie<br />
der <strong>Kiez</strong>ionär. kuk<br />
Sozial- <strong>und</strong> Mietenberatung im Bürgerbüro<br />
Haben Sie Fragen zu Hartz IV?<br />
Suchen Sie Hilfe bei den Anträgen?<br />
Haben Sie Ärger mit dem Vermieter?<br />
Dann kommen Sie zu unserer kostenlosen<br />
Rechtsberatung.<br />
Jeden 2. <strong>und</strong> 4. Donnerstag im Monat<br />
im Bürgerbüro von Halina Wawzyniak<br />
(Mehringplatz 7, 10969 Berlin)<br />
Halina Wawzyniak<br />
Mitglied des B<strong>und</strong>estages<br />
Tel.: (030) 25 92 81 21<br />
www.wawzyniak.de
Seite 12 KIEZ UND KNEIPE <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Tresencharts<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Die Top 10 der <strong>Kneipe</strong>ndiskussionen<br />
Frischer Wind im Vatikan?<br />
(2) Neuer Papst ist für Überraschungen gut<br />
(-)<br />
Trauer um die Mauer<br />
East-Side-Gallery teilweise abgebaut<br />
Zittern in Zypern<br />
(-) Rigide Steuern für Reiche<br />
Patt im Parlament<br />
(-) Regierungskrise in Italien<br />
Ernste Bedrohung oder heiße Luft?<br />
(-) Nordkorea rasselt mal wieder mit dem Säbel<br />
Wer darf in den Gerichtssaal?<br />
(-) Ärger am Rande des NSU-Prozesses<br />
BER hat neuen Buhmann<br />
(7) Neuer Job für Verspätungsexperten Mehdorn<br />
Verbot vorerst vertagt<br />
(-) B<strong>und</strong>esregierung will NPD nicht verbieten<br />
Til Schweiger nuschelt in Hamburg<br />
(-) Tatort dann doch nicht ganz so schlimm<br />
Alle reden übers Wetter...<br />
(-) ...<strong>und</strong> keiner tut was dagegen<br />
Heiße Luft <strong>und</strong> kaltes Wetter<br />
Kann der neue Papst die East-Side-Gallery retten?<br />
Die katholische Kirche<br />
hat ein neues Oberhaupt,<br />
<strong>und</strong> der neue Papst ist in<br />
vielerlei Hinsicht anders<br />
als der alte. Man darf gespannt<br />
sein, was der Neue<br />
bringt – <strong>und</strong> wie lange er<br />
durchhält.<br />
Weitaus weltlicher ging<br />
es am Ufer der Spree zu.<br />
Der Teil-Abriss der East-<br />
Side-Gallery schlug so<br />
hohe Wellen, dass sich<br />
selbst Ex-Popstar David<br />
Hasselhoff genötigt sah,<br />
sich für den Erhalt der<br />
Mauer einzusetzen. Aber<br />
ob‘s hilft?<br />
Hoffen wir für ihn, dass<br />
er sein Geld nicht in Zypern<br />
angelegt hat. Dort<br />
müssen reiche Kontoinhaber<br />
jetzt vermutlich die<br />
Zeche der Bankenkrise<br />
zahlen.<br />
Derartige Parlamentsbeschlüsse<br />
wären in Italien<br />
derzeit nicht möglich,<br />
schon weil sich dort die<br />
Parteien zweier Komiker<br />
gegenseitig blockieren.<br />
Über solche Probleme<br />
kann Nordkoreas Diktator<br />
nur lachen. Kim<br />
Jong-uns erneute militärische<br />
Provokationen<br />
findet dafür der Rest der<br />
Welt weniger lustig.<br />
Auch das OLG München<br />
tut sich in diplomatischer<br />
Hinsicht sichtlich schwer.<br />
Dass ausgerechnet türkische<br />
Medien zum NSU-<br />
Prozess nicht zugelassen<br />
wurden, sorgte jedenfalls<br />
für mächtig Ärger.<br />
Ärger abzuwenden ist<br />
auch der neue Job von<br />
Hartmut Mehdorn, seines<br />
Zeichens neuer Flug-<br />
hafenchef von BER. Gut,<br />
dass das jetzt endlich<br />
jemand übernimmt, der<br />
sich mit Verspätungen<br />
auskennt.<br />
Das NPD-Verbotsverfahren<br />
geht in eine neue<br />
R<strong>und</strong>e – allerdings ohne<br />
Unterstützung der B<strong>und</strong>esregierung,<br />
die sich in<br />
der Sache vornehm zurückhält.<br />
Ein bisschen mehr Zurückhaltung<br />
hätte womöglich<br />
auch Til Schweiger<br />
alias Nick Tschiller<br />
gut getan. Der neue<br />
Tatort-Kommissar sorgte<br />
mit seinem actionlastigen<br />
Tatort jedenfalls für allerlei<br />
Gesprächsstoff.<br />
Zum Glück. Sonst hätten<br />
wir die ganze Zeit<br />
nur übers Wetter reden<br />
müssen. cs/rsp<br />
Forgotten Cocktails<br />
Des Colonels Lieblings-Drink<br />
Der »Rickey« entstand in Washington<br />
1858 eröffnete in Washington<br />
eine Bar namens<br />
Shoomaker‘s, gegründet<br />
von Captain Robert Otto<br />
»Charley« Hertzog<br />
<strong>und</strong> Major William<br />
Shoomaker. Beide waren<br />
deutsche Immigranten<br />
<strong>und</strong> dienten<br />
als Offiziere der Union<br />
Army im amerikanischen<br />
Bürgerkrieg.<br />
Schriftsteller, Journalisten,<br />
Politiker <strong>und</strong> Lobbyisten<br />
verkehrten in<br />
dem angesagten Laden.<br />
Das Shoomaker‘s war<br />
bekannt für die Qualität<br />
seiner Drinks – besonders<br />
Whiskey <strong>und</strong> Wein<br />
– weniger für seine Einrichtung<br />
<strong>und</strong> hatte zwei<br />
Spitznamen: »Shoo‘s«<br />
<strong>und</strong> »Cobweb Hall« (die<br />
Spinnwebhalle, da es<br />
früher wohl nie davon<br />
befreit wurde...).<br />
Colonel Joe Rickey,<br />
selbst bekannter Lobbyist<br />
jener Zeit, wurde<br />
irgendwann Gesellschafter<br />
des Shoomaker‘s <strong>und</strong><br />
stellte auch Bartender<br />
ein, unter ihnen George<br />
A. Williamson, einen Lebemann<br />
<strong>und</strong> aufgeweckten<br />
Beobachter, den man<br />
in Washington auch als<br />
»King of Juleps« kannte.<br />
Ein fremder Gast wies<br />
Williamson eines Tages<br />
darauf hin, dass man in<br />
der Karibik seinen Rum<br />
oft mit frischem Limettensaft<br />
mischte <strong>und</strong> gab<br />
ihm ein paar der grünen<br />
Zitrönchen, um sie mit<br />
dem hauseigenen Rye-<br />
Whiskey zu mischen.<br />
Am nächsten Morgen<br />
servierte George die Mischung<br />
dem Colonel,<br />
<strong>und</strong> der mochte das. Von<br />
nun an hieß der Drink<br />
»Joe Rickey« oder einfach<br />
nur »Rickey«. Später<br />
sprach der Colonel<br />
mit leichtem Bedauern<br />
darüber, für ein Mischgetränk<br />
berühmt geworden<br />
zu sein, anstatt für<br />
seine politischen Fähigkeiten.<br />
In den 1890ern<br />
hatte sich auch eine<br />
Gin-Variante statt des<br />
Whiskeys etabliert, möglicherweisezurückzuführen<br />
auf eine Ausstellung<br />
in Chicago, wo Rikschas<br />
aus Japan vorgeführt<br />
wurden, die im Amerikanischen<br />
damals »jinricksha«<br />
genannt wurden,<br />
<strong>und</strong> man witzelte:<br />
»The first thing a toper<br />
asks for in Japan is a ginricksha«.<br />
Gleichzeitig<br />
waren Limetten ein Im-<br />
portschlager geworden.<br />
In manchen Rezepten<br />
gleicht der »Rickey »eher<br />
einem Highball, mit etwas<br />
Zucker <strong>und</strong> Soda<br />
aufgefüllt, eigentlich ist<br />
es aber ein kleiner feiner<br />
Drink, mit Spirituose<br />
(durchaus auch Liköre),<br />
frischem Limettensaft<br />
<strong>und</strong> Limettenstücken<br />
auf Eis in einem mittelgroßem<br />
Glas serviert. In<br />
»The great Gatsby« von F.<br />
Scott Fitzgerald bereitet<br />
einer von Gatsbys Gästen<br />
»four gin rickeys that<br />
clicked full of ice. Gatsby<br />
took up his drink. ‘They<br />
certainly look cool‘ he<br />
said with visible tension.<br />
We drank in long greedy<br />
swallows.«<br />
Rickey<br />
5cl Spirituose ( Whiskey,<br />
Gin oder auch<br />
Likör)<br />
Saft einer halben oder<br />
ganzen Limette ( je<br />
nach Größe )<br />
mit Eis <strong>und</strong> 2-3<br />
Limettenstücken in<br />
einem Tumbler verrühren;<br />
ggf. etwas Zucker <strong>und</strong>/<br />
oder Soda dazugeben
<strong>April</strong> <strong>2013</strong> AUS DEM NACHBARSCHAFTSHAUS Seite 13<br />
Fontanepromenade – »Schikanepromenade«?<br />
Erinnerungsveranstaltung zum Arbeitsamt der Juden in der Fontanepromenade 15<br />
Von außen fällt das Gebäude<br />
zunächst nicht<br />
weiter auf. Auch gibt es<br />
bislang keinerlei Hinweise,<br />
die auf die Vergangenheit<br />
des Hauses<br />
in der Fontanepromenade<br />
hindeuten. Und<br />
doch hat dieser Ort nur<br />
wenige Meter von der<br />
U-Bahn-Haltestelle Südstern<br />
entfernt eine große<br />
historische Bedeutung.<br />
In der Zeit von 1938-<br />
1945 befand sich hier<br />
die Zentrale Dienststelle<br />
für Juden des Berliner<br />
Arbeitsamtes. Hier<br />
mussten sich Berliner<br />
Juden zum organisierten<br />
Arbeitseinsatz registrieren<br />
<strong>und</strong> wurden damit<br />
gezwungen, unter meist<br />
menschenunwürdigen<br />
Bedingungen Zwangsarbeit<br />
zu leisten.<br />
Die meist diff amierende<br />
Vorgehensweise in-<br />
Familien im Mittelpunkt<br />
Das fünfte Familienfest im Görlitzer Park bietet ein buntes Programm<br />
Am Samstag, den 04. Mai<br />
<strong>2013</strong>, werden im Görlitzer<br />
Park von 14 bis 19<br />
Uhr wieder die Familien<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Alle sind eingeladen, einen<br />
erlebnisreichen <strong>und</strong><br />
hoff entlich sonnigen Tag<br />
im Görli zu verbringen.<br />
Geplant sind bereits eine<br />
Bühne mit Musikprogramm,<br />
Infostände von<br />
sozialen Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Initiativen aus den<br />
angrenzenden <strong>Kiez</strong>en<br />
sowie Essenstände von<br />
Anwohnern, die selbst-<br />
Am Samstag, 4. Mai von<br />
17 bis 24 Uhr werden für<br />
Familien Türen <strong>und</strong> Tore<br />
geöff net, die sonst um<br />
diese Zeit verschlossen<br />
sind. Das Spannende <strong>und</strong><br />
Unbekannte der Nacht<br />
schaff t eine besondere,<br />
unvergessliche Szenerie:<br />
Schaurig schöne Orte,<br />
grüne Höfe, öff entliche<br />
Plätze, Laboratorien,<br />
Zelte, Jurten, Lesecafés,<br />
Wald <strong>und</strong> Heide, ge-<br />
nerhalb der Dienststelle<br />
für Juden führte zur umgangssprachlichenUmbenennung<br />
der Straße<br />
von Fontane- in »Schikane«-promenade.<br />
An die Vergangenheit<br />
dieses Zwangsarbeitsamtes<br />
soll nun in einer<br />
großen Veranstaltung<br />
am 23. Mai <strong>und</strong> einem<br />
partizipativen Nachbarschaftsprojekt<br />
erinnert<br />
werden.<br />
Wenn Sie Interesse<br />
haben, uns bei diesem<br />
wichtigen Projekt zu<br />
unterstützen, sei es bei<br />
der Öff entlichkeitsarbeit<br />
oder der Veranstaltung<br />
selbst, freuen wir uns,<br />
wenn Sie sich an uns<br />
wenden – Informationen<br />
unter partizipation@na<br />
chbarschaftshaus.de, 030<br />
690 497 23 <strong>und</strong> www.<br />
fl attenfl atten.com.<br />
nhu<br />
gekochte Spezialitäten<br />
anbieten. Kinder haben<br />
die Möglichkeit, an allen<br />
Ständen Stempel<br />
zu sammeln, indem sie<br />
sich spannenden Herausforderungen<br />
stellen.<br />
Wer alle Stempel zusammenhat,<br />
nimmt an einer<br />
Tombola teil.<br />
Das Familienfest lebt<br />
von der breiten Beteiligung<br />
der Bewohner/innen<br />
<strong>und</strong> sozialen Träger<br />
<strong>und</strong> bietet diesen dafür<br />
eine ideale Plattform sich<br />
zu präsentieren. Wer also<br />
fährlich-witzige Stadt-<br />
Parcours, alte Gemäuer<br />
unter der Stadt, kleine<br />
<strong>und</strong> große Häuser, Heuschober,<br />
Ateliers, Werkstätten,<br />
Schwimmhallen,<br />
Ziegengehege oder auch<br />
Spreekähne… warten<br />
darauf, entdeckt zu werden.<br />
Über 150 Einrichtungen<br />
beteiligen sich in<br />
ganz Berlin, allein in<br />
Friedrichshain-Kreuz-<br />
selber etwas kochen<br />
oder anderen<br />
etwas beibringen<br />
oder zeigen möchte,<br />
z.B. Jonglieren,<br />
Zaubern, Tanzen,<br />
der meldet<br />
sich einfach beim<br />
Nachbarschaftshaus<br />
Centrum<br />
oder dem Stadtteilzentrum<br />
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Reichenberger <strong>Kiez</strong>.<br />
Auch für Sponsoren<br />
bietet sich eine gute<br />
Gelegenheit, sich einer<br />
breiten Öff entlichkeit<br />
berg sind es über 20 Angebote.<br />
In Kreuzberg beteiligt<br />
sich das Nachbarschaftshaus<br />
mit 1001 Geschichten<br />
zum Erzählen <strong>und</strong><br />
Vorlesen im Kindertreff<br />
GraefeKids sowie mit einer<br />
kunterbunten Nacht<br />
mit Trommeln, Zirkus,<br />
Essen <strong>und</strong> Trinken in<br />
der Bürgermeister-Herz-<br />
Gr<strong>und</strong>schule. pm<br />
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GEMEINSAM FEIERN im Görlitzer<br />
Park. Foto: nhu<br />
zu präsentieren. Egal ob<br />
Sachmittel- oder Geldsponsoring,<br />
jede Unterstützung<br />
ist willkommen.<br />
nhu<br />
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Die dritte Lange Nacht der Familie lädt zu Entdeckungsreisen ein<br />
Termine<br />
Sa 06.04. 17-24 Uhr<br />
taktlos: Tag der Off enen<br />
Tür im Nachbarschaftshaus<br />
Urbanstraße mit<br />
Schnupperkursen querbeet<br />
durchs Angebot,<br />
im Anschluss ab 20 Uhr<br />
Tanzparty<br />
So 14.04. 12-17 Uhr<br />
Familienfl ohmarkt im<br />
GraefeKids Hasenheide<br />
44/Ecke Fichtestraße<br />
So 14.04. 12-15 Uhr<br />
Repair-Café im NachbarschaftshausUrbanstraße.<br />
Was macht man mit<br />
einem Toaster oder CD-<br />
Player, der nicht mehr<br />
funktioniert? Nicht wegwerfen,<br />
sondern selbst<br />
reparieren.<br />
Do 18.04. 18-20 Uhr<br />
Imkern – Ist das was für<br />
mich?<br />
Erfahren Sie vor Ort am<br />
Bienenstand der Dachimkerei<br />
der Interkulturellen<br />
NaturWerkStadt<br />
alles über die Satdtimkerei.<br />
Anmeldung bei Lisa<br />
Schwab unter 274 90 43<br />
80 oder umwelt@nachbarschaftshaus.de<br />
Di 30.04. 19 Uhr<br />
Lesung »Weder Küsse<br />
noch Karriere«<br />
Sigrid Arnade hat in den<br />
90ern biografi sche Interviews<br />
mit köprperbehinderten<br />
Frauen durchgeführt.<br />
Sie liest aus ihrem<br />
damals veröff entlichten<br />
Buch vor <strong>und</strong> bietet<br />
Einblick darin, was es<br />
bedeutet, z.B. Mutter zu<br />
sein oder keine Kinder<br />
haben zu dürfen.
Seite 14 KIEZ UND KNEIPE <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
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86 seniorengerechte Ein- <strong>und</strong> Zwei-Zimmer-<br />
Wohnungen zu günstigen Konditionen<br />
Tabea Tagespfl ege: Gemeinsam aktiv leben<br />
• Förderung Ihrer Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
• Unterstützung für pfl egende Angehörige<br />
• Geöffnet Mo – Fr 8 bis 16 Uhr; Probetag<br />
Café Bethesda<br />
geöffnet So – Fr 12 bis 18 Uhr<br />
Dieffenbachstr. 40, 10967 Berlin<br />
T (030) 690 00 20<br />
bethesda@bethanien-diakonie.de<br />
www.bethanien-diakonie.de<br />
Etwas Kleines, das Spaß macht<br />
»Wasserkutsche« verleiht Hausboote für Ausfl üge auf dem Wasser<br />
Die kleinen sympathischen<br />
Hausboote der<br />
»Wasserkutsche« an der<br />
Schlesischen Straße 28<br />
(Höfe am Osthafen) sind<br />
Jan Rademachers Beitrag<br />
zum optischen Umweltschutz<br />
an der Spree. Der<br />
Bootsbauer hat seine<br />
Kunst in Neuseeland gelernt,<br />
um über ein paar<br />
Umwege über Griechenland<br />
<strong>und</strong> die Schweiz<br />
wieder im Heimathafen<br />
Berlin zu stranden. Erst<br />
wollte er mit einem Imbissboot<br />
kulinarische<br />
Wellen schlagen, doch<br />
der Anblick der lieblos<br />
gestalteten Ausfl ugsboote<br />
ließ ihn umdenken.<br />
Er wollte die Spree mit<br />
etwas Kleinem erobern,<br />
das Spaß macht.<br />
Die minimalistisch<br />
eingerichteten <strong>und</strong> dennoch<br />
liebevoll gestalteten<br />
Wasserkutschen sind<br />
einfach zu bedienen <strong>und</strong><br />
erfordern keinen Führerschein,<br />
um damit in<br />
Berlins Wasser <strong>und</strong> Natur<br />
einzutauchen.<br />
Ob als Partyschiff inklusive<br />
bootseigenem<br />
DJ, als out-of-the-box-<br />
Businesstrip, als romantisches<br />
Dinner-and-boat<br />
für Frischverliebte oder<br />
als Piratengesellschaft<br />
mit entsprechenden<br />
ZUHAUSE IN<br />
CHRISTLICHER GEBORGENHEIT<br />
»NIMM MICH MIT KAPITÄN AUF DIE REISE«. Ein<br />
Beitrag zum oprischen Umweltschutz. Foto: pm<br />
Kostümen: die Wasserkutschen<br />
ankern nur<br />
einen Flossenschlag von<br />
der Oberbaumbrücke<br />
entfernt <strong>und</strong> sind für jedes<br />
Abenteuer bereit.<br />
Wer einen Trip bucht,<br />
kann sich zwischen diversen<br />
sorgfältig geplanten<br />
Touren für jeden<br />
Geschmack entscheiden.<br />
Einfach in der Rummelsburger<br />
Bucht entspannen<br />
oder über den<br />
Landwehrkanal in Richtung<br />
Innenstadt schippern.<br />
Vom Wasser aus<br />
erlebt, zeigt sich Berlin<br />
von neuen, aufregenden<br />
Seiten voller Faszination<br />
<strong>und</strong> zu entdeckenden<br />
Geheimtipps für<br />
Kulturinteressierte oder<br />
Naturgenießer. Heiße<br />
Nachmittage an einem<br />
der vergessenen Strände<br />
oder Trips zu alten Industrieruinen<br />
oder Graffi<br />
ti-Promenaden machen<br />
süchtig.<br />
Die Wasserkutschen sind<br />
für Tagestrips, Mehrtagestrips<br />
oder gleich ganze<br />
Urlaube ausgerüstet.<br />
Mit ihren 6 Metern Länge<br />
<strong>und</strong> 2 Metern Breite<br />
bieten sie Schlafplätze<br />
für vier Personen, eine<br />
Gas-Kochmöglichkeit,<br />
eine umweltfre<strong>und</strong>liche,<br />
chemiefreie Bordtoilette<br />
<strong>und</strong> eine Heizung für<br />
kalte Tage.<br />
Ab Sommer sticht auch<br />
die größere Wasserkutsche<br />
für 4-6 Personen in<br />
See. cal<br />
Kontakt: Jan Rademacher,<br />
0157/86 76 84 68,<br />
wasserkutsche.com<br />
Wir musizieren für Sie!<br />
www.duo-harmonie-nauen.de<br />
0171-8354419<br />
PARADIES GLAUBE<br />
IM MOVIEMENTO<br />
CHEMISCHE REINIGUNG<br />
Bergmannstraße 93<br />
10961 Berlin, Tel. 6931581<br />
Reinigung von Textilien,<br />
Leder, Daunenbetten,<br />
Teppichen
<strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Fränks Schachecke<br />
DAS VORLETZTE Seite 15<br />
Der armenische Großmeister<br />
Levon Aronian<br />
hat sich vor vier Jahren<br />
ein Haus in Hohenschönhausen<br />
gekauft,<br />
denn der Weltenbummler<br />
in Sachen Schach<br />
liebt Berlin.<br />
Derzeit versucht die<br />
aktuelle Nummer zwei<br />
der Weltrangliste, sich<br />
in London beim Kandidatenturnier<br />
als Herausforderer<br />
von Weltmeister<br />
Anand zu qualifizieren.<br />
Im Moment sieht es<br />
nicht schlecht aus, denn<br />
der Armenier liegt hinter<br />
dem norwegischen Jahrh<strong>und</strong>erttalent<br />
Magnus<br />
Carlsen auf Platz zwei.<br />
Levon ist ein fre<strong>und</strong>licher<br />
<strong>und</strong> humorvoller<br />
Na, wie habt Ihr Ostern<br />
verbracht?<br />
Hart arbeitend – für<br />
dich, lieber Leser!<br />
Kein Osterspaziergang?<br />
Keine Eiersuche?<br />
Keine Zeit für derlei<br />
Zerstreuung. Aber<br />
Tippfehler haben wir<br />
gesucht, <strong>und</strong> bei dem<br />
Wetter will ja sowieso<br />
niemand vor die Tür.<br />
Jetzt anmelden für<br />
Ferienfahrten!<br />
Das »Berliner« Schachgenie<br />
Levon Aronian will den WM-Titel<br />
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzbergbietet<br />
in den Sommerferien<br />
drei Ferienaufenthalte für<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
im Alter von 4-15 Jahren<br />
an. Auch in diesem Jahr<br />
werden Integrationsplätze<br />
für Kinder mit Behinderungen<br />
bereit gestellt.<br />
Für Mädchen im Alter<br />
von 11 bis 15 Jahren, die<br />
Lust haben, ohne Jungs<br />
zu verreisen, gibt es eine<br />
spezielle Mädchenreise.<br />
Die Reiseziele sind Konradshöhe,<br />
Wannsee <strong>und</strong><br />
Prebelow (Brandenburg).<br />
Voranmeldung unter Tel.<br />
90298–4513 <strong>und</strong> –3104.<br />
Die Anmeldungen für<br />
die Mädchenreise nach<br />
Prebelow/Brandenburg<br />
erfolgen über das Mädchenzentrum<br />
»ALIA«,<br />
Tel.: 61286099. pm<br />
Mensch <strong>und</strong> passt so gar<br />
nicht zu der althergebrachten<br />
Meinung, dass<br />
Schachspieler immer<br />
verschroben sein müssen.<br />
Er selbst bezeichnet<br />
sich als »billigen Taktiker,<br />
der schräge Stellungen<br />
liebt«, tatsächlich ist<br />
er aber der derzeit mit<br />
Abstand kreativste Spieler<br />
auf Weltklasseniveau.<br />
Zudem ist er ein unermüdlicher<br />
Kämpfer, der<br />
fast nie in ein schnelles<br />
Remis einwilligt. Gegen<br />
den Aserbaidschaner<br />
Teimour Radjabov gelang<br />
ihm in der 6. R<strong>und</strong>e<br />
ein hübscher Sieg. In<br />
der Diagrammstellung<br />
hatte Levon nach dem<br />
52. Zug eine sehr druck-<br />
Ohje, <strong>und</strong> dann auch<br />
noch diese böse Zeitumstellung...<br />
Und wieder Antworten<br />
auf Fragen,<br />
die keiner gestellt hat<br />
Die hingegen kam uns<br />
gerade recht, sonst<br />
hätten wir eine St<strong>und</strong>e<br />
länger mit unserem<br />
Chefredakteur durchmachen<br />
müssen, damit<br />
volle Stellung aufgebaut<br />
<strong>und</strong> sein Gegner griff in<br />
schwieriger Lage mit 53.<br />
Sxe5 fehl. Wie gewann<br />
der Schwarze?<br />
Schwarz spielte 53…<br />
Dxe4+ <strong>und</strong> nach 54.Sf3<br />
gewann 54…Sf4+. Weiß<br />
gab auf, denn egal was er<br />
zieht, es geht eine Menge<br />
Material verloren.<br />
der seinen Flieger nicht<br />
verpasst.<br />
Er wird doch nicht schon<br />
wieder...<br />
Doch. Aber wir sind<br />
diesmal nur ein klein<br />
bissel neidisch, hier<br />
wird es ja schließlich<br />
auch bald Frühling!<br />
Na, wenn das schon in der<br />
Zeitung steht, wird es ja<br />
wohl hoffentlich stimmen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
20. <strong>April</strong> 21 Uhr Live-Musik:<br />
Bojan Assenov Quartet<br />
Internationales Jazz-Ensemble<br />
Monumentenstraße Monumentenstraße 29<br />
10965 10965 Berlin Berlin<br />
Tel.: Tel.: 030/54734532<br />
030/54734532<br />
Täglich Täglich ab 14 Uhr Uhr<br />
www.martinique-berlin.de<br />
www.martinique-berlin.de<br />
WLAN<br />
wechselnde<br />
Wochenkarte<br />
Sonnenterrasse
1 · Artemis Friseur · Fürbringerstr. 6<br />
2 · BackHaus Liberda · Zossener Str. 47<br />
3 · Cantina Orange · Mittenwalder Str. 13<br />
4 · Gasthaus Valentin · Hasenheide 49<br />
5 · Die WollLust · Mittenwalder Str. 49<br />
6 · Malashree · Friedrichstr. 237<br />
7 · Too Dark · Fürbringerstr. 20a<br />
8 · Backbord · Gneisenaustr. 80<br />
9 · Willi-Boos-Sportanlage · Gneisenaustr. 36<br />
10 · Ristorante Pizzeria Yasmin · Wilhelmstr. 15<br />
11 · Grober Unfug · Zossener Str. 33<br />
12 · Bürgerbüro Linke · Mehringplatz 7<br />
13 · Friseur Albrecht / Jolic · Zossener Str. 19<br />
14 · Schrotti‘s Inn · Blücherstr. 9<br />
15 · El Fredo · Friedrichstr. 14<br />
16 · Undercover Media · Solmsstraße 24<br />
17 · K-Salon · Bergmannstr. 54<br />
18 · Café Logo · Blücherstr. 61<br />
19 · Yorkschlösschen · Yorckstr. 15<br />
20 · Needles & Pins · Solmsstraße 31<br />
21 · AaDava · Bergmannstr. 27<br />
22 · Bunter Südstern · Friesenstr. 21<br />
23 · Silence Massagen · Gneisenaustr. 81<br />
24 · Docura · Zossener Str. 20<br />
25 · In a la M<strong>und</strong>e · Friesenstr. 10<br />
26 · F<strong>und</strong>grube · Wilhelmstr. 21-24<br />
27 · Molinari & Ko · Riemannstr. 13<br />
28 · Elektroschach · Dudenstr. 28<br />
29 · Galander · Großbeerenstr. 54<br />
30 · Hacke & Spitze · Zossener Straße 32<br />
31 · Café Sarotti-Höfe · Mehringdamm 57<br />
32 · Flachbau · Neuenburger Straße<br />
33 · Peccato Di Vino · Bergmannstr. 59<br />
34 · Berliner Lösungswege · Solmsstraße 12<br />
35 · Anubys · Urbanstraße 171b<br />
36 · Susi Wau · Hornstr. 2<br />
37 · Wohnküche · Körtestraße 10<br />
38 · Destille · Mehringdamm 67<br />
39 · Dodo · Großbeerenstr. 32<br />
40 · Es brennt – Kerzen · Hagelberger Str. 53<br />
41 · Martinique · Monumentenstr. 29<br />
42 · Kollo · Chamissoplatz 4<br />
43 · Chemische Reinigung · Bergmannstr. 93<br />
44 · RA Niggemann · Friesenstr. 1<br />
45 · Hammett · Friesenstr. 27<br />
46 · Brezelbar Oren Dror · Friesenstr. 2<br />
47 · Hair Affair · Friesenstr. 8<br />
48 · Heidelberger Krug · Arndtstr. 15<br />
49 · Märkischer Sportclub e.V. · Geibelstr.<br />
50 · Ballhaus Billard · Bergmannstr. 102<br />
51 · Stadtklause · Bernburger Str. 35<br />
52 · Belle Alliance · Mehringplatz 13<br />
53 · Just Juggling · Zossener Str. 24<br />
54 · English Theatre / Theater Thikwa · Fidicin 40<br />
55 · Mohr · Moritzplatz<br />
56 · AXA-Versicherung · Böckhstraße 49<br />
57 · Kunstgriff · Riemannstr. 10<br />
58 · OffStoff · Grimmstr. 20<br />
59 · Café Nova · Urbanstr. 30<br />
60 · taktlos · Urbanstr. 21<br />
61 · Kissinski · Gneisenaustr. 61<br />
62 · Hotel Johann · Johanniterstr. 8<br />
63 · Stadtmission · Johanniterstr. 2<br />
64 · Anno´64 · Gneisenaustr. 64<br />
65 · Leleland · Gneisenaustr. 52a<br />
66 · Tierärzte Urbanhafen · Baerwaldstr. 69<br />
67 · Bäckerei A. & O. Ünal · Mehringplatz 14<br />
68 · taktlos 2 · Gneisenaustr. 46/47<br />
69 · Pinateria · Grimmstr. 27<br />
70 · Buchhandlung Moritzplatz · Prinzenstr. 85<br />
71 · Maison Blanche · Körtestr. 15<br />
72 · Pfl egewohnheim · Stallschreiberstr. 20<br />
73 · Tee & Schokolade · Dresdener Str. 14<br />
74 · Berliner Mieterverein · Hasenheide 63<br />
75 · Pelloni · Marheinekehalle<br />
76 · Zum goldenen Handwerk · Obentrautstr. 36<br />
77 · Café Atempause · Bergmannstr. 52<br />
78 · KOMBI Consult · Glogauer Str. 2<br />
79 · Pony Saloon · Dieffenbachstraße 36<br />
80 · Zurich Versicherung · Baerwaldstr. 50<br />
81 · Jade Vital · Graefestr. 74<br />
82 · Moviemento · Kottbusser Damm 22<br />
83 · Brauhaus Südstern · Hasenheide 69<br />
84 · BerIT · Kottbusser Damm 79<br />
85 · Sputnik · Hasenheide 54<br />
86 · Kadó Lakritzladen · Graefestr. 20<br />
87 · Eva Blume · Graefestr. 16<br />
88 · MiKa · Graefestr. 11<br />
89 · Archiv der Jugendkulturen · Fidicinstr. 3<br />
90 · Bier-Kombinat · Manteuffelstr. 53<br />
91 · Tabea Tagespfl ege · Böckhstr. 22/23<br />
92 · Schlawinchen · Schönleinstr. 34<br />
93 · Fair Exchange · Dieffenbachstr. 58<br />
94 · Projex · Friedrichstr. 14<br />
95 · Bethesda · Dieffenbachstr. 40<br />
96 · Bruegge · Kottbusser Str. 13<br />
97 · Agatha · Jahnstr. 15<br />
98 · Restaurant Split · Blücherplatz 2<br />
99 · Bergmann Curry · Bergmannstr. 88<br />
100 · Haarboutique My Hair‘s · Wilhelmstr. 15<br />
101 · Paasburg‘s WeinAusLeidenschaft · Fidicin 3<br />
102 · Spätzle Express · Wiener Straße 11<br />
103 · Cambio Car-Sharing · Hagelberger Str. 7<br />
104 · Cambio Car-Sharing · Böckhstr. 35<br />
105 · Cambio Car-Sharing · Marheinekeplatz 9<br />
Karte: OpenStreetMap www.openstreetmap.org