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JoacHim feyeRabend Der Pazifik ozean der zukunft Der Pazifische Ozean ist das mit Abstand größte Weltmeer und bedeckt über ein Drittel der Erdoberfläche. Eingerahmt von einem gewaltigen Vulkangürtel – dem Ring of Fire – war er in der Vergangenheit Tummelplatz von Entdeckern und Eroberern und beflügelte unter dem Begriff Südsee die Phantasien von Seeleuten und Dichtern. Heute rückt der Pazifik mit seinen zahlreichen Randmeeren immer mehr in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, politisch, ökonomisch und klimatisch. Der Autor stellt in seinem Buch dieses Weltmeer von seiner erdgeschichtlichen Entstehung bis hin zu den Folgen des fortschreitenden Klimawandels vor. Der Autor steht für Lesungen bereit – bitte fragen Sie <strong>Ihr</strong>en Vertreter! Weitere Bände über die Weltmeere sind in Planung. 6 Das blaue Herz des Planeten Kapitel I Das blaue Herz des Planeten Es war ein Trupp verlumpter, von eiternden Schwären bedeckter und von tausenden Mükkenstichen und Zeckenbissen geplagter Abenteurer und Soldaten seiner allerkatholischten, spanischen Majestäten – Männer, die der Grünen Hölle Mittelamerikas trotzten, sich in brüllender Hitze und von brodelnder Feuchtigkeit geschwängerter Luft durch den Dschungel und die Sümpfe des Isthmus von Panama vorwärts schleppten, von der wilden Gier nach Gold getrieben, halb verhungert und schier entkräftet, aber voll blinder Hoffnung auf ein besseres Leben. Die todesmutigen Haudegen in ihrem verschimmelten Lederwams, hinter stählernen Brustharnischen und mit eisernen Pickelhauben auf dem Kopf mussten zudem ständig vor Schlangen, Krokodilen, Skorpionen und vergifteten Blasrohr-Pfeilen der Eingeborenen auf der Hut sein. Der stinkende Haufe durchquerte morastige Niederungen und bezwang auf selbstgezimmerten Flößen Flüsse, wurde von orkanartigen Regengüssen durchgewalkt. Die Wagehälse tranken fauliges Wasser, kochten vor Hunger Lederfetzen ihrer Bekleidung weich und hatten beinahe täglich entkräftete oder kranke Kameraden in den unwegsamen Urwäldern Mittelamerikas zurückzulassen, einem sicheren und qualvollen Tod durch fleischfressende Ameisen preisgegeben. Begleitet wurden die ursprünglich 190 Männer von einer Meute Bluthunde und Hunderten zum Lastentragen gepresster Indios. Nach drei Wochen – und das belegt das Ausmaß der Strapazen und Gefahren am eindrücklichsten – waren nur noch 69 der iberischen Hasardeure am Leben. Unter den Glücksrittern befand sich auch der dem Schuldturm im spanischen Trujillo entronnene Schweinehirt Francisco Pizarro. Er sollte wenige Jahre später das riesige Inkareich in Südamerika mit nur einer Handvoll Haudegen in die Knie zwingen und die Bäuche zahlreicher Galeonen mit Gold und Preziosen füllen, den spanischen Regenten „Caroli Quinti“, Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, zu einem der wohlhabensten und mächtigsten Potentaten in Europa machen, Spaniens Seemacht festigen. Dessen Wahlspruch hieß denn bald auch zu Recht: „In meinem Reich geht die Sonne nie unter!“ Der Hunger nach dem Reichtum und Ruhm versprechenden Edelmetall war die unerbittliche Peitsche, die die Eroberer dieses heroischen Zeitalters der „Konquista“ geißelte und seine Helden allen Unbilden zum Trotz weiter und weiter trieb, ihnen unerhörte Mühsal aufbürdete, einer Hoffnung, einem Traum entgegen, von vagen Gerüchten über das wahre Goldland, das sagenhafte „Dorado“, gespeist. Jeder dieser Männer hoffte inbrünstig, als reicher Caballero seine oft kriminelle Vergangenheit zu löschen, ein verschwenderisches Leben führen zu können und in Ehren wieder in der alten Heimat aufgenommen zu werden. Format: 16 x 24 cm Seiten: ca. 208 Bilder: zahlr. s/w- und Farb-Abbildungen Einband: Hardcover Preis: ca. € (D) 19,90 | € (A) 20,50 | SFr* 33,50 ISBN: 978-3-7822-1017-1 Erscheinungstermin: Oktober Erfolgreich in der Backlist: S. 22 novitäten 11 Herbst 2010 koeHLeR