05.08.2013 Aufrufe

4.8 Salix purpurea L. (Purpur-Weide) - Genres

4.8 Salix purpurea L. (Purpur-Weide) - Genres

4.8 Salix purpurea L. (Purpur-Weide) - Genres

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>4.8</strong> <strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L. (<strong>Purpur</strong>-<strong>Weide</strong>)<br />

Die <strong>Purpur</strong>-<strong>Weide</strong> kommt auf weniger nährstoffreichen, wechselfeuchten Rohauböden in den<br />

Auengebüschen vor. Verbreitet ist sie auch auf Kies- und Sandbänken der Flüsse und Bäche.<br />

Sekundär besiedelt die Art als Pioniergehölz aufgelassene Gruben und Ausstiche, hier auch<br />

in Gesellschaft mit der Sal-<strong>Weide</strong>.<br />

S. <strong>purpurea</strong> nimmt im Rheinland in den Auengebüschen von Norden nach Süden zu. Im nördlichen<br />

Teil, so u.a. am Biener Altrhein fehlt sie, hier bilden in der Regel nur S. viminalis und<br />

S. triandra die <strong>Weide</strong>ngebüsche in der Weichholzaue. Weiter im Süden, in der Aue von Sieg<br />

und Agger, wird S. <strong>purpurea</strong> oft zur häufigsten Art des Salicetum triandrae-viminalis. Größere<br />

zusammenhängende Gebüschkomplexe von S. <strong>purpurea</strong> sind in der Emsaue bei Rheine<br />

in Westfalen zu finden.<br />

Der Schwerpunkt zur Materialgewinnung für die Generhaltung sollte in den Relikten der naturnahen<br />

Auengebüsche liegen. Eine Trennung in die Unterarten ssp. <strong>purpurea</strong> und ssp. lambertiana<br />

beim Aufbau eines Stecklingsmutterquartiers ist durch die fließenden Übergänge<br />

zwischen beiden Unterarten nicht zweckmäßig.<br />

<strong>Purpur</strong>-<strong>Weide</strong> an der Rheinschleife bei Himmelgeist<br />

33


<strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L.<br />

<strong>Purpur</strong>-<strong>Weide</strong><br />

Habitus Strauch 1-6 m hoch, dicht buschig, oft schlanker, besenförmiger Wuchs;<br />

Zweige Äste aufrecht; Zweige dünn, zäh und biegsam, gelblich-braun bis<br />

rötlich-purpurn, kahl, jüngste Triebe gelegentlich schwach behaart<br />

Blätter schmal-zungenförmig, (3) 5-10mal so lang wie breit; größte Blattbreite<br />

oberhalb der Mitte; Blatt meist nur oberhalb der Mitte gezähnt, sonst<br />

ganzrandig; sehr kurz gestielt; Blätter vorrangig am Triebgrund von<br />

Kurztrieben gegenständig; Blattoberseite bläulichgrün-dunkelgrün,<br />

Unterseite blaugrün-graugrün; Sommerblätter kahl, Nebenblätter fehlend<br />

Blüten Blütezeit Ende März - Mitte April, zusammen mit dem Blattaustrieb;<br />

Kätzchen länglich-zylindrisch, sitzend, oft gekrümmt, teils gegenständig;<br />

Staubfäden 2, bis zu den Staubbeuteln hin verwachsen, daher scheinbar<br />

ein Staubfaden mit 4 Antheren, diese vor der Blüte purpurn; Fruchtknoten<br />

gedrungen eiförmig, dicht behaart, Narbe fast sitzend; Tragblätter<br />

deutlich zweifarbig, bärtig behaart; 1 Nektarium<br />

Standorte auf wechselfeuchten, weniger nährstoffreichen Standorten, auf Kies-<br />

Verbreitung und Sandbänken von Bächen und Flüssen, in Auengebüschen,<br />

Häufigkeit vornehmlich sekundär in Ausstichen und Kiesgruben in Mittel-, Süd- und<br />

Osteuropa, insbesondere in den Flussniederungen des Tieflandes und<br />

der Mittel- und Vorgebirge stellenweise verbreitet; wird im Gebiet in die<br />

Unterarten S. <strong>purpurea</strong> ssp. <strong>purpurea</strong> L. und S. <strong>purpurea</strong> ssp.<br />

lambertiana (SM.) KOCH gegliedert, bei letzterer geht die Zähnung<br />

teilweise bis zum Blattgrund, der breiter abgerundet ist. In Nordrhein-<br />

Westfalen ist die ssp. lambertiana die häufigere Unterart, wobei die<br />

verschiedensten Übergangsformen zur ssp. <strong>purpurea</strong> auftreten können<br />

Bastarde • <strong>Salix</strong> cinerea x <strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> (S. x pontederana WILLD.)<br />

• <strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> x <strong>Salix</strong> viminalis (S. x rubra HUDS.)<br />

34


<strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L. kommt auf mäßig nährstoffreichen (Nährstoffzahl 5,9), gut durchfeuchteten<br />

(Feuchtezahl 6,8) sandig-kiesigen Rohauböden vor. Die Art wächst im Tiefland und im Mittelgebirge<br />

in Auengebüschen, oft vergesellschaftet mit <strong>Salix</strong> triandra L. und <strong>Salix</strong> viminalis L.<br />

Insbesondere ist <strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L. hier auf den Kies- und Sandbänken der Bäche und Flüsse<br />

verbreitet. Die Häufigkeit der <strong>Purpur</strong>-<strong>Weide</strong> nimmt infolge des Konkurrenzdruckes von<br />

Korb- und Mandel-<strong>Weide</strong> vom Oberlauf zum Unterlauf der Flüsse hin ab. Sekundär besiedelt<br />

die Art als Pioniergehölz aufgelassene Gruben und Ausstiche.<br />

Begleitarten von <strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L. mit einer Stetigkeit von über 25%<br />

Baumschicht Strauchschicht Krautschicht<br />

<strong>Salix</strong> fragilis 50 % <strong>Salix</strong> triandra 63 % Phalaris arundinacea 63 %<br />

<strong>Salix</strong> x rubens 50 % <strong>Salix</strong> viminalis 63 % Urtica dioica 63 %<br />

Alnus glutinosa 38 % <strong>Salix</strong> daphnoides 38 % Iris pseudacorus 50 %<br />

Fraxinus exelsior 38 % <strong>Salix</strong> pentandra 38 % Phragmites australis 50 %<br />

Rubus caesius 38 % Impatiens glandulifera 50 %<br />

Galium aparine 50 %<br />

Calystegia sepium 38 %<br />

Epilobium angustifolium 38 %<br />

Glechoma hederacea 38 %<br />

Humulus lupulus 38 %<br />

Silene dioica 38 %<br />

Silene nutans 38 %<br />

Solanum dulcamara 38 %<br />

Gegenüberstellung von mittlerer Feuchte- und Stickstoffzahl (roter Punkt = Gesamtmittel) mit<br />

den Werten von Oberboden-Trophie und Oberboden-Feuchte der Untersuchungsflächen von<br />

<strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L.<br />

Mittlere Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) für <strong>Salix</strong> <strong>purpurea</strong> L. anhand von 8 Untersuchungsflächen:<br />

L T K F R N S<br />

6,8 5,0 4,2 6,8 6,6 5,9 0,1<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!