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Lösungen Aufgaben 7-9

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Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 1<br />

7 Aufgabe 7<br />

7.1 a)<br />

Wahlproblem:<br />

A1 : Fremdbezug<br />

A2 : Eigenfertigung<br />

Selektion der günstigeren (d.h. kostenminimalen) Alternative aufgrund der Kostenvergleichsmethode<br />

7.1.1 Fremdbezug<br />

Durch den Fremdbezug von 100’ Stück entstehen folgende Kosten:<br />

7.1.2 Eigenfertigung<br />

Durch die Eigenfertig entstehen folgende Kosten:<br />

K = 158 ′<br />

<br />

fixe Kosten<br />

K = 9, 35 Euro<br />

· 100.000 Stück<br />

Stück<br />

= 935.000 Euro<br />

+ (2, 85 + 3, 30) · 100 ′<br />

<br />

var. Prod.kosten<br />

= 158 ′ + 615 ′ + 160 ′ + 98 ′<br />

= 1.031 ′ Euro<br />

7.1.3 Lösung des Wahlproblems<br />

+ 1.700′ − 260 ′<br />

9<br />

<br />

Abschreibung<br />

Der Fremdbezug wird vorgezogen, da hier nur Kosten in Höhe von 935’ entstehen.<br />

7.2 b)<br />

+ 1.700 + 260′<br />

· 0, 1<br />

<br />

2<br />

<br />

Zinskosten<br />

Einfache Sensitivitätsanalyse aufgrund Wahlproblem: Alternativen siehe oben. Es gilt nun allgemein zu berechnen:<br />

158 ′<br />

<br />

fixe Kosten<br />

+ (2, 85 + 3, 30) · x<br />

<br />

var. Prod.kosten<br />

+ 1.700′ − 260 ′<br />

9<br />

<br />

Abschreibung<br />

+ 1.700 + 260′<br />

· 0, 1<br />

<br />

2<br />

<br />

Zinskosten<br />

= 9, 35 · x<br />

⇔ 416 ′ + 6, 15 · x = 9, 35x<br />

⇔ 416 ′ = 3, 2x<br />

⇔ 416.000<br />

3, 2<br />

= x = 130 ′<br />

Bei einer Produktionsmenge von 130’ Stück erfolgt eine indifferente Entscheidungshaltung.<br />

8 Aufgabe 8<br />

8.1 a)<br />

Vorteilhaftingskeitsproblem:<br />

A0 : kein Kauf des Flugzeugs<br />

A1 : Kauf des Flugzeugs


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 2<br />

8.1.1 Datengewinnung aus Text<br />

Folgende Daten können direkt aus dem Text abgelesen werden:<br />

A = 20.000 ′<br />

ND = T = 5<br />

L(T ) = 5.000 ′<br />

x = 500 · 200<br />

p = 100<br />

Bv = 10′<br />

= 50<br />

200<br />

i = 0, 05<br />

Hinweis: Es wurde hier der Weg gewählt, die Durschnittsberechnung auf Basis der Fluggäste durchzuführen.<br />

Prinzipiell ist aber auch die Berechnung auf Basis der Flugbewegungen durchzuführen. Das Endergebnis ist<br />

allerdings davon nicht betroffen.<br />

Es sind noch fixe Kosten vorhanden. Die durchschnittlichen Kosten für Wartung pro Jahr betragen:<br />

8.1.2 Einsetzen in die Gewinnformel<br />

G = E − K<br />

Bf = 0 + 500′ + 1.000 ′ + 1.500 ′ + 2.000 ′<br />

5<br />

= 1.000 ′<br />

= 500 · 200 · 100 − 1.000 ′ − 50 · 500 · 200 − 20.000′ − 5.000 ′<br />

= 10.000 ′ − 1.000 ′ − 5.000 ′ − 3.000 ′ − 625 ′<br />

= 375 ′<br />

5<br />

− 20.000′ + 5.000 ′<br />

2<br />

· 0, 05<br />

Es ist vorteilhaft das Flugzeug anzuschaffen (und entsprechend zu benutzen), denn es bietet sich ein Gewinnvorteil<br />

von 375.000 Euro.<br />

8.2 b)<br />

Einfache Sensitivitätsanalyse: Aufstellen der Gleichung 1 : Aufgrund der <strong>Aufgaben</strong>stellung ist zu folgender, daß<br />

(unabhängig von dem eingesetzten Fremd- bzw. Eigenkapital) der Liquidationserlös immer in Form von Eigenkapitalfinanzierung<br />

durchzuführen ist. Man erhält damit folgende Gleichung zur Bestimmung der Zinskosten<br />

bei Mischfinanzierung:<br />

Z = ie ·<br />

A − K + L(T )<br />

2<br />

+ if · K<br />

2<br />

Anwendung der Sensitivitätsanalyse: Es steht insg. 1 Million für Zinskosten zur Verfügung. Ansetzen der Gleichung<br />

Nach der Auflösung nach K folgt:<br />

1.000.000 = 0, 05 · 20′′ − K + 5 ′′<br />

K = 15 ′′<br />

1 Bitte die zusätzlichen Informationen zu diesem Thema im Anhang beachten<br />

2<br />

· 0.1 · K<br />

2


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 3<br />

8.3 c)<br />

Das Flugzeug ist zu 100% eigenkapitalfinanziert, d.h. i = 5%. Einfache Sensitivitätsanalyse aufgrund Wahlproblems<br />

(Ersatzzeitpunktproblem):<br />

A1 : Liquidation des Flugzeuges mit einem Restwert von 6 Millionen.<br />

A2 : Flugbetrieb weiter fortsetzen bei einem Preis pro Sitz von p.<br />

Per definitionem folgt: G(A1) = 0<br />

G(A2) = G2<br />

= 200 · 500x −<br />

var. Kosten<br />

<br />

5 ′′<br />

6<br />

−(<br />

′′<br />

5<br />

<br />

L(4) −<br />

′′ Zins<br />

<br />

6<br />

L(5)) −<br />

′′ − 5 ′′<br />

Wartungskosten 5. Jahr<br />

<br />

· 0, 05 − 2<br />

2<br />

′′<br />

Es wird darauf hingewiesen, daß hier das Prinzip ,,sunk costs don’t matter” angewendet werden muß. Mit Hilfe<br />

der Sensitivitätsanalyse G1 = G2 erfolgt dann eine Ausflösung der Gleichung nach x mit x = 82, 75. Somit ist<br />

ab einem Preis von 82,75 Euro das Flugzeug zu behalten.<br />

9 Aufgabe 9<br />

Ersatzzeitpunktproblem:<br />

A1 : Maschine jetzt ersetzen<br />

A2 : Maschine in einem Jahr ersetzen<br />

Folgende Daten sind aus dem Text zu entnehmen:<br />

9.1 Teilaufgabe a)<br />

Es ist:<br />

9.1.1 Sofortiger Austausch<br />

Es ist folgender Gewinn erwirtschaftbar:<br />

An = 400 ′<br />

Ln(Tn) = 0<br />

La(t + 0) = 80 ′<br />

La(t + 1) = 20 ′<br />

Tn = t + 5<br />

kv,n = 0, 15<br />

pn = pa = 2, 5<br />

kv,a = 0, 2<br />

xa = 34.000<br />

xn = 34.000 · 1, 2 = 40.800<br />

i = 0, 06<br />

G1 = 2, 5 · 40.800 − 0, 15 · 40.800 − 400′<br />

5<br />

= 102 ′ − 6.120 − 80 ′ − 12 ′<br />

= 3.880<br />

− 400′<br />

2<br />

· 0, 06


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 4<br />

9.1.2 Verzögerter Austausch<br />

G2 = 2, 5 · 34.000 − 0, 2 · 34.000 − (80 ′ − 20 ′ ) − 80′ + 20 ′<br />

= 78.200 − 60.000 − 3.000<br />

= 15.200<br />

Da gilt G2 > G1 folgt: es ist die Alternative A2 zu wählen.<br />

9.2 b)<br />

Wegfallen des Liquidiationserlöses in einem Jahr: G1 bleibt unverändert.<br />

G2 = 2, 5 · 34.000 − 0, 2 · 34.000 − 80 ′ − 80′<br />

· 0, 06<br />

2<br />

= 78.200 − 80 ′ − 2.400<br />

= −4.200<br />

2<br />

· 0, 06<br />

Ja, die Entscheidung ändert sich, da die Abschreibungskosten nun deutlich höher liegen.


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 5<br />

Der Anhang beschäftigt sich mit den (realen) Gegebenheiten einer Mischfinanzierung (siehe auch Aufgabe<br />

8b).<br />

A Abstrakt – Einordnung und Rahmenbedingungen<br />

Sowohl in der Vorlesung als auch in den Übungen der Veranstaltung ,,Finanzwirtschaft” der Universität Mannheim<br />

im Sommersemester 2001 wurde im Rahmen der statischen Kostenrechnung folgende allgemeine Formel<br />

für die Berechnung von Zinskosten als eine Form der Opportunitätskosten vorgestellt:<br />

Z = KB · i<br />

wobei KB die durchschnittliche Kapitalbindung und i der (kalkulatorische) Basiszinssatz der besten Alternative<br />

darstellen.<br />

Im folgenden sei nun davon ausgegangen, daß es um eine Zinskostenberechnung einer Anschaffung einer Maschine<br />

mit Anschaffungswert A und Liquidationserlös L geht. Ferner läge (soweit nicht anders im Text beschrieben)<br />

eine Mischfinanzierung aus teilweise Fremdkapital zum Zinssatz if und Eigenkapital zum Zinssatz ie vor 2 . Ferner<br />

sei zu beachten, daß im Allgemeinen nicht if = ie gilt.<br />

Aus den obigen Annahmen kann man daher allgemein eine Formel der statischen Kapitalbindung herleiten:<br />

KB =<br />

A + L<br />

2<br />

Man beachte: Aufgrund der Wahl der Finanzierungsform (100% Fremdkapital, 0% Eigenkapital oder ein anderes,<br />

beliebiges Wertepaar), findet keine Änderung der Kapitalbindung statt. Aus diesem Grunde betrachtet dieser<br />

Text nachfolgend KB als eine Konstante, die auf die Form der Mischfinanzierung keinen direkten Einfluß hat.<br />

B Mischfinanzierung<br />

Aufgrund der Aufgabe 8b und den Informationen aus den Übungen gelangt man zu folgender Formel zur<br />

Berechnung der Zinskosten bei Mischkalkulation (sei K die Anfangsmenge in Geldeinheiten des aufzunehmenden<br />

Kredites):<br />

Z =<br />

(A − K) + L<br />

· ie +<br />

<br />

2<br />

<br />

K<br />

2<br />

Eigenkapitalanteil<br />

if<br />

<br />

Fremdkapitalanteil<br />

Diese Formel ist leider nicht in (KB · i)-Form, so daß zunächst einmal das mathematische Ziel verfolgt werden<br />

soll, diese Formel entsprechend umzuformen. Es zeigt sich:<br />

⇔ Z =<br />

<br />

(A + L)<br />

−<br />

2<br />

K<br />

<br />

· ie +<br />

2<br />

K<br />

2 if<br />

=<br />

<br />

A + L K(A + L) K(A + L)<br />

− · ie +<br />

2 2(A + L) 2(A + L) if<br />

= A + L K(A + L)<br />

ie −<br />

2 2(A + L) ie<br />

K(A + L)<br />

+<br />

2(A + L) if<br />

= A + L<br />

<br />

· ie −<br />

2<br />

K<br />

A + L ie + K<br />

A + L if<br />

=<br />

<br />

A + L<br />

<br />

A + L<br />

·<br />

2 A + L ie − K<br />

A + L ie + K<br />

A + L if<br />

=<br />

<br />

<br />

A + L (A + L − K) · ie + K · if<br />

·<br />

<br />

2<br />

<br />

A + L<br />

<br />

Kapitalbindung<br />

Zinssatz<br />

2Es kann davon ausgegangen werden, daß keine weiteren Finanzierungsmöglichkeiten angewendet werden können


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 6<br />

Das heißt, daß wir folgende ,,Mischkalkulations-Zinssatzformel” festhalten können:<br />

iM (K) := (A + L − K) · ie + K · if<br />

A + L<br />

Diese Funktion zeigt uns denjenigen Zinssatz iM (K) an, der bei einer gegebenen Kreditmenge K während der<br />

Zinskostenberechnung anzusetzen ist 3 .<br />

C Eine reine Fremdkapitalfinanzierung<br />

Betrachten wir uns zunächst einmal kurz die Konsequenzen einer echten, reinen Fremdkapitalfinanzierung unserer<br />

Projektes. Die Zinskosten berechnen sich trivialerweise aus<br />

Z = KB · if<br />

= A + L<br />

2<br />

D Fremdkapitalfinanzierung einmal anders<br />

Eine reine Fremdkapitalfinanzierung kann man auch als eine Mischfinanzierung betrachten, die wie folgt restriktiert<br />

ist:<br />

• Der Fremdkapitalanteil an der Mischfinanzierung beträgt 100% = 1.<br />

• Der Eigenkapitalanteil beträgt 0% = 0.<br />

• Der Fremdkapitalzinssatz der Mischfinanzierung muß gleich dem Fremdkapitalzinssatz der (reinen) Fremdfinanzierung<br />

sein.<br />

Darauf folgt unmittelbar:<br />

• K = A<br />

Diese Erkenntnis setzen wir in unsere Mischfinanzierungs-Formel ein:<br />

Z =<br />

<br />

A + L (A + L − K) · ie + K · if<br />

·<br />

<br />

2<br />

<br />

A + L<br />

<br />

Kapitalbindung<br />

Zinssatz<br />

= A + L<br />

·<br />

2<br />

(<br />

=0<br />

=A<br />

<br />

A − K +L) · ie + K ·if<br />

A + L<br />

= 1<br />

2 · (L · ie + A · if )<br />

Sofern ie = if gilt, folgt mathematisch:<br />

1<br />

2 · (L · ie + A · if ) =<br />

E Betriebswirtschaftliche Betrachtung<br />

· if<br />

A + L<br />

2<br />

Eine Betrachtung der obigen Gleichung zeigt, daß die Ungleichheit im allgemeinen Fall dadurch ausgelöst wird,<br />

daß der Liquidationerlös L mit dem Zinssatz des Eigenkapitals verzinst wird, obwohl eine Quasi-fremdfinanzierung<br />

stattgefunden hat. Man beobachtet also hier gerade eine Differenz von der Wirklichkeit: mit steigendem Maße<br />

des Fremdfinanzierungsgrades findet also eine systematische Fehlkalkulation der Zinskosten statt.<br />

Betriebswirtschaftlich betrachtet ist diese Fehlkalkulation eklatant: Es ist zunächst zu bemerken, daß keinerlei<br />

3 Mathematisch beachte man bitte, daß A, L, ie und if durch die Rahmenbedingungen als Konstanten betrachtet werden können.<br />

Wir haben es somit mit einer eindimensionalen, reellen Funktion IR → IR zu tun.<br />

· if


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 7<br />

Eigenkapital in diesem Projekt gebunden ist! In obigen Beispiel findet eine vollständig Finanzierung des Projektes<br />

mit Fremdkapital statt. Ist zum Beispiel der Eigenkapitalzinssatz sehr niedrig (z. B. ie ≈ 1%, if ≈ 10%),<br />

so findet eine systematische Unterkalkulation der Zinskosten statt. Im Falle eines sehr hohen Eigenkapitalzinssatzes<br />

(ie deutlich größer als if ) findet eine starke Übertreibung und Überkalkulation der Zinskosten statt.<br />

Mit steigendem Liquidationserlös steigt auch der Kalkulationsfehler. Eine genauere Betrachtung ergibt einen<br />

linearen Zusammenhang, dessen Steigungskoeffizient von der Differenz 4 der beiden Zinssätze besteht.<br />

F Fallbeispiel: Mischkalkulation bei zwei Banken<br />

Dieses Problem soll weiterhin nochmal verdeutlicht werden, indem ein extremes Beispiel betrachtet werden soll.<br />

Gegeben sei das folgende Szenario:<br />

Es besteht wieder Interesse an der Durchführung eines Projektes mit Anschaffungskosten A und Liquidationserlös<br />

L. Das Projekt soll vollständig fremdfinanziert werden. Dazu wurde Kontakt mit einer Bank aufgenommen,<br />

die einen Kredit für i1 bei einem maximalen Kreditvolumen von K1,max = A<br />

2 zugesichert hat. Aufgrund der<br />

gegebenen Rahmenbedingungen wurde eine zweite Bank kontaktiert, die zugesichert hat, die zweite Hälfte des<br />

Projektes mit K2,max = A<br />

2 zu finanzieren, falls sie i2 = 2 · i1 erhält (höhere Risikobereitschaft).<br />

Welchen der beiden Banken schlagen wir nun bei der Berechnung der Zinskosten den Liquidationserlös zu!? Ist<br />

er anteilig eins zu eins (da K1,max ÷ K2,max = 1) auf die beiden Banken zu verteilen? Schlage ich grundsätzlich<br />

dem niederen Prozentsatz den Liquidationserlös zu?<br />

Da nicht eindeutig festzustellen ist, bei welcher Bank wir den Liquidationserlös als Teil des Kredits aufnehmen,<br />

können wir nicht ausmachen, welchen Zinssatz man für den Liquidationserlös zugrunde legen muß. Positiv<br />

ausgedrückt, besteht hier ein Ermessensspielraum des Entscheiders, dem allerdings für die Berechnung und die<br />

Alternativenwahl im Extremfall eine große Bedeutung zukommen kann.<br />

G Alternativer Lösungsansatz<br />

Um allen obigen Problemen aus dem Weg zu gehen, ist es auch möglich, eine alternative Form der Mischfinanzierungsberechnung<br />

anzuwenden. Betrachten wir uns zunächst noch einmal die allgemeine Zinskostenformel:<br />

Z = KB · i<br />

Wie bereits erwähnt, ist es für die Berechnung der Kapitalbindung unerheblich, aus welcher Form des Kapital<br />

der Liquidationserlös finanziert wird. Dementsprechend folgt hier für KB = A+L<br />

2 . Interessant wird allerdings<br />

die Betrachtung des Zinssatzes.<br />

Nimmt man den realen Fall an, daß eine Bank das Projekt (vollständig oder teilweise) finanzieren soll, so ist<br />

für sie unerheblich, ob sie (anteilig) den Liquidationserlös leisten muß, oder nicht. Auch wird ihr Zinsangebot<br />

absolut unabhängig von der Höhe des Liquidationserlöses sein. Aus diesem Grund kann man eine Unabhängigkeit<br />

des Zinsatzes annehmen. Somit ist der Zinssatz in Form einer anteiligen, linearen Gewichtskalkulation<br />

durchzuführen:<br />

iR(K) = (A − K) · ie + K · if<br />

A<br />

Wendet man diesen Ansatz auf die gestellte Aufgabe 8b an, so erhält man:<br />

4 genauer: ∆ = (ie − if ) · L<br />

i(K) = K · 0, 1 + (20.000′ − K) · 0, 05<br />

20.000 ′<br />

= 0, 1K + 1.000′ − 0, 05K<br />

20.000 ′<br />

= 0, 05K + 1.000′<br />

20.000 ′


Finanzwirtschaft, SS 2001 27. Mai 2001 8<br />

wobei K der aufgenommene Kreditbetrag ist. Damit folgt für die Analyse:<br />

500 · 200 · 100 − 1.000 ′ − 50 · 500 · 200 − 20.000′ − 5.000 ′<br />

5<br />

− 20.000′ + 5.000 ′<br />

2<br />

· i(K) = 0<br />

Bemerkung: Die Kapitalbindung ist in beiden Fällen (mit oder ohne Fremdkapital) gleich hoch! Somit ergibt<br />

sich folgende Gleichung:<br />

500 · 200 · 100 − 1.000 ′ − 50 · 500 · 200 − 20.000′ − 5.000 ′<br />

Es entsteht eine Gleichung mit einer Unbekannten.<br />

⇔ 10.000 ′ − 1.000 ′ − 5.000 ′ − 3.000 ′ − 12.500 ′ ·<br />

Das maximale geforderte Kreditvolumen liegt bei 12 Millionen Euro.<br />

5<br />

− 20.000′ + 5.000 ′<br />

2<br />

<br />

0, 05K 1<br />

+<br />

20.000 ′ 20<br />

= 0<br />

⇔ 1.000 ′ 0, 05<br />

−<br />

1, 6 K − 625′ = 0<br />

· 0, 05K + 1.000′<br />

20.000 ′ = 0<br />

⇔ 375 ′ = 0, 03125K<br />

⇔ 12.000 ′ = K

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