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2 Neues Leben<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Immer mal wieder werde ich nach<br />

einem Bild befragt, das seit einigen<br />

Jahren in unserem Kirchraum im<br />

Gemeindehaus hängt. Es ist eine<br />

Kunstkarte von Henk Helmantels<br />

Gemälde Neues Leben, das wir<br />

diesmal als Titelbild unseres<br />

Gemeindebriefs gewählt haben.<br />

Diese Karte habe ich vor langer<br />

Zeit bei einer Kunstausstellung in<br />

Emden gekauft, weil das Bild mich<br />

vom ersten Sehen an fasziniert hat.<br />

Wir sehen ein aufgeschlagenes<br />

Buch, auf dem eine Vase steht, in<br />

der ein frisch getriebener Zweig<br />

steckt. Was das Bild nun so<br />

besonders macht, sehen wir beim<br />

zweiten Blick:<br />

Das Buch ist eine alte, abgenutzte<br />

Bibel in niederländischer Sprache.<br />

Eselsohren, angerissenen Seiten<br />

und hineingesteckte Zettelchen<br />

zeugen vom langjährigen täglichen<br />

Gebrauch. Sie ist an der Stelle<br />

aufgeschlagen, an der das Alte<br />

Testament mit dem Buch Maleachi<br />

endet und das neue beginnt: Das<br />

Brot und Brötchen aus Emden<br />

(Brood gebakken in Emden), 2007<br />

Neue Testament, oder alle Bücher<br />

des neuen Bundes unseres Herrn<br />

Jesus Christus nach der Übersetzung<br />

von... Auf dieser Seite<br />

steht nun die mit Wasser gefüllte<br />

Vase, in der ein Obstbaumzweig<br />

steckt, der an drei Stellen getrieben<br />

hat. So wie die runde bauchige<br />

Vase steht, vergrößert sie vor allem<br />

ein Wort: Jesus.<br />

Jesus Christus wird für uns vor<br />

allem durch das Lesen der<br />

neutestamentlichen Schriften<br />

lebendig. Die frohe Botschaft, seine<br />

gute Nachricht erfahren wir aus der<br />

Bibel, aus diesem uralten Buch,<br />

das immer dann für uns lebendig<br />

werden kann, wenn wir uns von<br />

ihrem Inhalt ansprechen lassen.<br />

Helmantel macht das mit dem<br />

frischen Grün, dessen Basis Jesus<br />

Christus und seine froh machende<br />

Botschaft ist, wunderbar deutlich. In<br />

dem Buch der Bücher können wir<br />

sehr viel entdecken, aber neues<br />

Leben ist vor allem durch den<br />

Glauben an und die Begegnung mit<br />

Jesus Christus möglich.


Das Interesse an religiösen<br />

Motiven kommt bei Henk<br />

Helmantel, 1945 in Westeremden<br />

bei Groningen geboren, nicht von<br />

ungefähr: Er wuchs in einem<br />

christlichen Elternhaus auf, die<br />

reformatorische Glaubensüberzeugung<br />

prägt ihn bis heute. Doch<br />

Helmantel, der heute zu den<br />

bekanntesten modernen Realisten<br />

zählt, ist besonders durch seine<br />

zahlreichen Stillleben bekannt<br />

geworden, die alle in der Tradition<br />

alter niederländischer Meister<br />

entstanden sind. Beim Angucken<br />

seiner Bilder (siehe auch:<br />

www.helmantel.nl) läßt sich oft viel<br />

mehr entdecken als nur die<br />

gemalten Objekte. Die Licht und<br />

Schattenwirkungen beeindrucken<br />

genauso wie die räumliche und<br />

farbliche Komposition sowie die<br />

meditative Ruhe, die diese Bilder<br />

ausstrahlen. Bilder von Äpfeln,<br />

Pflaumen oder pralle Trauben<br />

Neues Leben 3<br />

Stillleben mit roter Dose<br />

(Stilleven met rode ton), 1984<br />

Ecken. Zum Malen, so behauptet<br />

Helmantel, eigne sich jeder<br />

Gegenstand. Seine Begründung ist<br />

<br />

<br />

Doch zurück zum Titelbild: Wer<br />

meint, er/sie kenne die Bibel gut,<br />

der/die nehme sich für die vor uns<br />

liegende Ferienzeit doch einmal<br />

vor, die Bibel aufzuschlagen und<br />

darin zu lesen. Zum Beispiel. die<br />

Apostelgeschichte im Neuen<br />

Testament, dort gibt es eine Menge<br />

Überraschendes zu<br />

entdecken.<br />

Ernte, Bilder von knusprigen Brot- Und wer weiß, vielleicht führt das<br />

<br />

ach Backstube. bei der einen oder dem anderen zu<br />

Die meisten Gegenstände auf den einer ganz neuen Erkenntnis...<br />

Bildern des Niederländers weisen<br />

Gebrauchsspuren auf, wodurch sie<br />

Eine schöne Sommer- und<br />

so lebendig und realistisch<br />

Ferienzeit mit vielen lebendigen<br />

erscheinen. Ein Apfel ist bei<br />

Erfahrungen wünscht Ihnen<br />

Helmantel nicht zwingend gleichmäßig<br />

rund und glatt. Tischtücher<br />

haben Knicke und Falten,<br />

Holzgegenstände Kerben, Bücher<br />

und Pappschachteln angestoßenen


4 Rückblick - Ostern 2011/Gemeindeausflug<br />

Ostern 2011<br />

Bei wunderschönem Wetter fand<br />

auch dieses Jahr ein Familiengottesdienst<br />

am Ostersonntag statt.<br />

Im Kirchenraum stand noch ein<br />

kahles Kreuz, das dann aber<br />

zusammen mit den Kindern mit<br />

vielen Osterglocken geschmückt<br />

wurde. Mit Liedern und Predigt<br />

feierte die Gemeinde die<br />

Auferstehung Jesu. Ein guter<br />

Brauch in den christlichen Kirchen<br />

ist es, an Ostern zu taufen. Und so<br />

war es schön, dass James<br />

Alexander Hoff getauft und in die<br />

Gemeinde Christi aufgenommen<br />

wurde. Anschließend suchten die<br />

Kinder unter Anleitung von Carsten<br />

und Christopher Schokoladeneier,<br />

die Erwachsenen nahmen schon<br />

mal an den festlich gedeckten<br />

Tischen im Garten des Gemeindehauses<br />

Platz. Jeder hatte etwas<br />

mitgebracht und alle wurden satt.<br />

Gedankt seien allen, die etwas<br />

mitbrachten und allen, die hinterher<br />

wieder aufräumten.<br />

Monatsspruch<br />

Juni 2011<br />

Einer teilt reichlich aus<br />

und hat immer mehr;<br />

ein andrer kargt, wo er nicht soll,<br />

und wird doch ärmer.<br />

Sprüche 11,24<br />

Unser Gemeindeausflug<br />

Und wieder war es soweit: unser<br />

Gemeindeausflug stand vor der<br />

Tür. Das Wetter meinte es gut mit<br />

uns, als wir am 15. Mai vom<br />

Gemeindehaus in Cambridge nach<br />

St Albans fuhren, mit einigen<br />

Haltestellen unterwegs, um weitere<br />

Teilnehmer mitzunehmen. Der Bus<br />

mit dem netten Fahrer Jim setzte<br />

uns zeitiger als erwartet auf dem<br />

Marktplatz ab. Nur zwei Uhrzeiten<br />

waren uns vorgegeben: Kaffee und<br />

Kuchen in der Kathedrale um 13<br />

Uhr gefolgt von einer Führung um<br />

14 Uhr. Die restliche Zeit konnte<br />

individuell gestaltet werden. Man<br />

kann in St Albans schön in kleinen<br />

Geschäftchen stöbern, durch die<br />

Gassen mit ihren sehr alten<br />

Häusern schlendern und die<br />

hübschen Vorgärten bewundern.<br />

St Albans hieß in der Römerzeit<br />

Verulamium und war die drittwichtigste<br />

Stadt (nach London und<br />

Colchester) der römischen Provinz<br />

Britannia. Da kann man sich<br />

natürlich die Römer nicht entgehen<br />

lassen und einige von uns<br />

besuchten das Amphitheater und<br />

die dazugehörigen Ausgrabungen.<br />

Der nette Herr, der die Eintrittskarten<br />

verkaufte, erzählte uns gern<br />

mehr, und mit dem dazugehörigen<br />

Plan konnte man sich gut<br />

vorstellen, wie alles vor 1800<br />

Jahren ausgesehen hat. Anscheinend<br />

wurden die Mauern


Vor der Kirche in Essendon<br />

sehr bald nach Abzug der Römer<br />

abgetragen und für neue Gebäude<br />

verwendet - also auch<br />

schon damals. Auch beim Bau der<br />

Abtei soll Material der Römerstadt<br />

verwendet worden sein. Für das<br />

Museum waren wir leider zu zeitig<br />

dran, so daß wir die berühmten<br />

Mosaikböden nicht sehen konnten.<br />

Vor dem Cafébesuch war genug<br />

Zeit, die großartige Kathedrale<br />

genauer anzuschauen. Sehr beeindruckend<br />

- obwohl mir persönlich<br />

die Figur von Dietrich Bonhoeffer<br />

im Lettner gar nicht gefiel; er sah<br />

doch bestimmt nicht wie eine<br />

schlechte Kopie von Elvis Presley<br />

aus!<br />

Bei Kaffee und Kuchen war es<br />

dann möglich, wieder mal Verbindung<br />

mit den etwas weiter entfernt<br />

wohnenden Gemeindegliedern aufzunehmen.<br />

Danach folgte eine<br />

Führung mit Wilfried Wartenberg<br />

von der deutschen Gemeinde in St<br />

Albans, der uns viel Wissenswertes<br />

und Unterhaltsames aus der<br />

Rückblick - Gemeindeausflug 5<br />

Geschichte des Heiligen Alban und<br />

der Kathedrale erzählte. Beim<br />

einsetzenden Nieselregen zogen<br />

wir uns in die Kathedrale zurück,<br />

und bekamen u.a. das Konzept für<br />

das große Buntglasfenster erklärt,<br />

welches nach dem ersten Weltkrieg<br />

fertig gestellt wurde. Eigentlich sollte<br />

es alle Siegermächte darstellen,<br />

doch mußten Konzessionen wegen<br />

der späteren politischen Lage<br />

gemacht werden. Sehr interessant!<br />

Etwas später fuhren wir dann zu<br />

der kleinen Dorfkirche in Essendon,<br />

die vor allem daher bekannt ist im<br />

ersten Weltkrieg einem deutschen<br />

Zeppelinangriff zum Opfer gefallen<br />

zu sein; sie mußte daher wieder<br />

neu aufgebaut werden.<br />

Nach einem kurzen besinnlichen<br />

Gottesdienst ging es zurück nach<br />

Cambridge und wieder war ein<br />

schöner Gemeindeausflug zu<br />

Ende. Ich freue mich schon auf den<br />

nächsten!<br />

Gerda T. Mamot


6 Rückblick - Kinderbibeltag<br />

Und bleibe bei dem,<br />

was dir dein Herz rät;<br />

denn du wirst keinen treueren<br />

Ratgeber finden.<br />

Jesus Sirach 37, 17<br />

Rückblick auf den Kinderbibeltag<br />

Bei herrlichstem Sonnenschein<br />

fand Anfang April zum zweiten Mal<br />

ein Kinderbibeltag im Gemeindehaus<br />

in Cambridge statt. Unter<br />

reger Beteilung von 24 Kindern im<br />

Alter zwischen zwei und zehn<br />

Jahren beschäftigten wir uns mit<br />

dem Thema Freundschaft.<br />

In einem Anspiel wurde die<br />

Geschichte von Jesus und Petrus<br />

und seiner Verleumndung gehört.<br />

Daraus entstand die Frage nach<br />

Streit und wie man sich wieder<br />

vertragen kann. Das hatten doch<br />

die meisten Kinder, ob in<br />

Kindergarten oder Schule, schon<br />

einmal erfahren. Natürlich haben<br />

wir uns auch mit den schönen<br />

Seiten der Freundschaft auseinander<br />

gesetzt und uns z.B. überlegt<br />

was macht einen guten Freund aus<br />

und warum Freunde so wertvoll<br />

und wichtig sind.<br />

Dem gemeinsamen Anfang mit<br />

Anspiel und einigen Liedern folgte<br />

die Vertiefung des Themas<br />

Freundschaft in drei altersgerechten<br />

Kleingruppen. Es wurde<br />

gebastelt, wurden Blumen gepflanzt<br />

die wie Freundschaften<br />

gepflegt werden müssen, es wurde<br />

gesungen, gelacht und getobt.<br />

Zum Abschluss gab es im Garten<br />

ein leckeres Picknick und natürlich<br />

noch mehr Gelegenheit, miteinander<br />

zu spielen. Besonders schön<br />

war, dass sich die Kinder in neuen<br />

Gruppen zusammenfanden und so<br />

auf einmal einige Grosse mit den<br />

Kleinen zusammen mit dem Fallschirm<br />

spielten.<br />

Einige Kinder und Eltern hatten<br />

zum ersten Mal den Weg ins<br />

Gemeindehaus gefunden, und<br />

manche hatten eine recht weite<br />

Anreise auf sich genommen. So<br />

gab es Gelegenheit zu neuen<br />

Begegnugen.<br />

Es war schön, einmal mehr Zeit<br />

als im Kindergottesdienst zu haben,<br />

um ein Thema zu vertiefen. Das<br />

Ergebnis war ein fröhlicher und<br />

lebendiger Vormittag, der allerdings<br />

ohne die tatkräftige Unterstützung<br />

einer handvoll Helferinnen nicht<br />

möglich gewesen wäre - vielen<br />

Dank! Und bestärkt durch die<br />

zahlreichen begeisterten Rückmeldungen<br />

hoffen wir Mitte<br />

September wieder einen Kinderbibeltag<br />

anbieten zu konnen.<br />

Susanne Guly<br />

Monatsspruch<br />

Juli 2011<br />

Wo dein Schatz ist,<br />

da ist auch dein Herz.<br />

Matthäus 6,21


Gemeindeversammlung und<br />

Kirchenvorstandswahlen<br />

Bei der diesjährigen Gemeindeversammlung<br />

stehen turnusgemäß<br />

wieder Wahlen für den Kirchenvorstand<br />

an. Auf der Versammlung<br />

in unserem Gemeindehaus am<br />

Sonntag, dem 26. Juni im Anschluß<br />

an eine Andacht um 10.30 Uhr<br />

stellen sich zur Wahl:<br />

Bitte kommen Sie und machen Sie<br />

von Ihrem wichtigen Wahlrecht<br />

gebrauch!<br />

Familiennachrichten<br />

Getauft und in unsere Gemeinde<br />

aufgenommen wurden am 16. April<br />

Adriana Luise Henriette Escriu<br />

aus Cambridge in der Kapelle des<br />

Downing Kollege und am<br />

Ostersonntag (24. April) James<br />

Alexander Hoff aus Cambridge im<br />

<strong>Evangelischen</strong> Gemeindehaus.<br />

Familiennachrichten 7<br />

Frau Gertrud Hunt aus Milton<br />

Keynes starb am 16. März im Alter<br />

von 83 Jahren. Sie stammte aus<br />

dem Westerwald und gehörte zur<br />

Gemeindegruppe in Milton Keynes<br />

seit ihrer Gründung.<br />

Am 7. März konnte Frau Charlotte<br />

Boggis-Clarke aus Newport<br />

Pagnell ihren 99. Geburtstag bei<br />

guter Gesundheit feiern. Lotti, wie<br />

sie von ihren vielen Freunden<br />

Christine Atkins, Bury St Edmunds<br />

genannt wird, lebt selbständig in<br />

Liesel Boughton-Fox, Hardwick<br />

ihrer Wohnung und hat ein reges<br />

Gerhard Goldbeck, Cambridge<br />

soziales Umfeld. Die Bibel- und<br />

Mára Katvars, Cambridge<br />

Gesprächskreise in ihrem Ort<br />

Maren Khan, Basildon<br />

besucht sie jede Woche, empfängt<br />

Barbara Kite, Billericay<br />

viel Besuch aus Nah und Fern und<br />

Klaus Koch, Norwich<br />

freut sich, wenn sie an unseren<br />

Crista Long, Flitwick<br />

Gottesdiensten teilnehmen kann.<br />

Margaret Longstaff, Ipswich<br />

Lotti Boggis lebt seit Anfang der<br />

Gerda Mamott, Cambridge<br />

dreißiger Jahre in England und<br />

<br />

kann sich noch an Gottesdienste<br />

Heidi Waddoups, Billericay<br />

von Pastor Bonhoeffer in London<br />

Marianne Young, Bottisham<br />

erinnern.<br />

Lotti Boggis-Clarke


8 Karl Barth<br />

Vor 125 Jahren geboren:<br />

typischem Werdegang: Der Sohn<br />

Karl Barth - Ein Theologe aus eines Theologieprofessors verließ<br />

Leidenschaft<br />

nach dem Studium die Hochschule,<br />

um als Pfarrer in einer kleinen<br />

<br />

- Bauern- und Arbeitergemeinde tätig<br />

vater des 20. zu sein und das Gedankengut der<br />

religiösen Sozialisten zu verbreiten.<br />

hat man ihn Ohne die üblichen akademischen<br />

genannt: Mit Weihen wurde er 1921 überrasch-<br />

seiner bisweilen end als Professor nach Göttingen<br />

düsteren Rede berufen. Im selben Jahr erschien<br />

vom ganz anderen, nie auf <br />

- Kommentar, der<br />

Menschenmaß zurechtzustutzen- mit seiner markantprophetischen<br />

den Gott, aber auch mit seinem Sprache wie eine Bombe ein-<br />

Widerstand gegen den Allmachtsschlug. Grundaussage: Christlicher<br />

anspruch der Nazi-Weltanschau- Glaube bedeutet das riskante Ja zu<br />

ung hat er Impulse geliefert, von einem verborgenen, unbegreif-<br />

denen die Theologen heute noch lichen Gott. Nur wer vor diesem<br />

zehren.<br />

Gott bis ins Mark erschrickt, kann<br />

Am 10. Mai jährte sich zum 125. seine Liebe als das unfassbare<br />

Mal der Geburtstag des refor- Wunder erfahren, das sie ist.<br />

mierten Schweizer Theologen Karl<br />

Barth. Gegen das bedächtige<br />

<br />

akademischer Kollegen beharrte<br />

der Dogmatikprofessor auf dem<br />

Ärgernis des Evangeliums. Mit<br />

einer spröden, manchmal polternden<br />

Leidenschaft sprach er von der<br />

erhabenen Distanz zwischen Gott<br />

und Mensch, die Gott ganz allein<br />

mit seiner souveränen Liebe<br />

<br />

<br />

Gnade.<br />

Dass diese kantige, widerborstige<br />

Theologie vor allem bei jungen<br />

Leuten enormen Erfolg hatte, lag<br />

wohl auch an Barths ziemlich un


Karl Barth 9<br />

Später, etwa in seiner monumen- Das Jahr der Taufe und<br />

<br />

der Freiheit<br />

die Menschlichkeit dieses bestürzend<br />

fremden Gottes stärker<br />

akzentuiert. In seiner Offenbarung<br />

in Christus hat sich dieser Gott<br />

zwar an die Existenz einer christlichen<br />

Gemeinde gebunden aber<br />

er kann auch seine eigenen Wege<br />

gehen. Die Kirche hat keinen<br />

Grund, sich zu überschätzen, sie ist<br />

nicht unbedingt notwendig.<br />

Als der mittlerweile in Bonn<br />

lehrende Barth 1935 seine<br />

Professur verlor, ging er nach Basel<br />

und kämpfte von dort aus gegen die<br />

Gleichschaltung der Gewissen.<br />

Zwischen alle Stühle setzte er sich<br />

1938, als er das tschechische Volk<br />

zum Widerstand gegen die<br />

drohende Invasion Hitlers aufrief.<br />

Nach dem Krieg gehörte er zu den<br />

Mitbegründern des Ökumenischen<br />

Weltrats der Kirchen.<br />

Karl Barth starb am 10. Dezember<br />

1968 in Basel.<br />

Christian Feldmann<br />

Die Taufe gibt mir ein Gefühl der<br />

Geborgenheit; niemand kann mir<br />

die Zusage Gottes wegnehmen,<br />

dass ich mich zu ihm flüchten kann.<br />

Egal, was ich tue, das ist und bleibt<br />

da.<br />

So bringt eine Christin ihr Taufverständnis<br />

auf den Punkt. Und so<br />

empfinden es auch viele andere:<br />

Die Taufe als persönliche und<br />

namentliche Zusicherung, dass<br />

Gott für mich da ist. Nichts und<br />

niemand kann mir das nehmen.<br />

Deshalb ist es auch kein Wunder,<br />

dass trotz Kirchenaustritten die<br />

Taufzahlen lange Zeit konstant<br />

blieben. Gerade in den letzten<br />

Jahren werden aber nun doch<br />

weniger Kinder und Erwachsene in<br />

Deutschland getauft.<br />

Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />

Ein Grund ist sicherlich der<br />

Geburtenrückgang. Ein anderer<br />

Grund ist, dass viele der heutigen<br />

Eltern selbst nicht getauft sind und<br />

selber zuwenig von Taufe wissen<br />

Zitat<br />

und erfahren haben.<br />

Deshalb hat die Evangelische<br />

das ich als Theologe und auch Kirche Deutschland (EKD) das Jahr<br />

als Politiker zu sagen habe<br />

<br />

<br />

ist nicht <br />

Gnade,<br />

gehören unbedingt zusammen.<br />

sondern ist ein Name:<br />

Denn mit der Taufe werden wir<br />

gereinigt und erneuert. Das weiße<br />

Karl Barth<br />

Taufkleid, das früher viele Täuflinge


10 Einladung zum Sommerfest<br />

nach ihrer Taufe angezogen be- Mut macht, über ihre eigene<br />

kamen ist ein Symbol dafür.<br />

Taufe nachzudenken?<br />

Mit der Taufe sind wir frei, - Wie können wir die Eltern und<br />

gehören alleine Gott und haben Teil die Patinnen und Paten in ihrer<br />

am neuen Leben. Jesu Christus Aufgabe unterstützen, die<br />

ließ sich selber taufen und forderte Kinder im christlichen Glauben<br />

uns dazu auf, andere zu taufen. zu erziehen?<br />

Mit unzähligen Veranstaltungen<br />

und vielen neuen Ideen für die<br />

Taufe in den Gemeinden will die<br />

EKD nun die Taufe wieder stärken.<br />

Da werden z.B. große Tauffeste mit<br />

über hundert Taufen gefeiert. Eine<br />

andere Gemeinde hat einen<br />

Erlebnisgarten zum Thema<br />

aufgebaut.<br />

In diesem Zusammenhang wird<br />

auch inhaltlich über Fragen<br />

diskutiert, die auch für uns hier in<br />

East Anglia von Bedeutung sind:<br />

Das Jahr der Taufe, das in der für<br />

uns so fernen EKD ausgerufen<br />

wurde, ist mit diesen Fragen gar<br />

nicht mehr so fern. Die Taufe und<br />

die damit verbunden Fragen<br />

spielen in unserem Gemeindealltag<br />

eine Rolle. Das Jahr der Taufe und<br />

der Freiheit ist ein guter Anlass für<br />

uns, gemeinsam über die Taufe<br />

nachzudenken und unsere Taufpraxis<br />

auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Lassen sie uns in der nächsten Zeit<br />

über die Taufe und ihre Bedeutung<br />

- Wir haben zum Glück eine ins Gespräch kommen. Ich freue<br />

ganze Reihe von Taufen. Diese mich auf viele anregende<br />

finden aber nicht immer im Gespräche über das größte<br />

<br />

- Geschenk, das wir von Gott<br />

dienst statt. Wie kann es bekommen können.<br />

gelingen, die Taufe stärker in der<br />

Gemeinde zu verankern? Wie<br />

kann das Bewusstsein gefördert<br />

werden, dass die Gemeinde mit<br />

Imke Gießing<br />

-<br />

jeder Taufe Verantwortung für<br />

Täuflinge übernimmt?<br />

Immer treffen wir auch in<br />

unserer Gemeinde Menschen,<br />

die sich aktiv beteiligen,<br />

regelmäßig die Gottesdienste<br />

besuchen, also dazu gehören,<br />

Monatsspruch<br />

August 2011<br />

Jesus Christus spricht: Bittet, so<br />

wird euch gegeben; suchet, so<br />

werdet ihr finden; klopfet an, so<br />

wird euch aufgetan.<br />

aber nicht getauft sind. Wie<br />

Matthäus 7,7<br />

können wir einen Rahmen<br />

schaffen, der diesen Menschen


Einladung zum Sommerfest<br />

Auch dieses Jahr laden wir<br />

wieder alle Gemeindeglieder,<br />

Freunde und andere nette<br />

Menschen zum Sommerfest<br />

ein.<br />

Wir beginnen am 10. Juli<br />

um 11.00 Uhr mit einem<br />

Gottesdienst. Anschließend<br />

gibt es Mittagessen, Kaffee<br />

und Kuchen, und jede<br />

Menge Möglichkeiten mit<br />

anderen Gemeindegliedern<br />

ins Gespräch zu kommen. Natürlich<br />

darf auch der bewährte Bücherstand<br />

nicht fehlen und bei Spielen für<br />

Große und Kleine kommt sicher keine<br />

Langeweile auf.<br />

Auch in diesem Jahr wird kein Eintritt<br />

erhoben, aber für das Gelingen<br />

des Festes sind wir auf Spenden<br />

angewiesen. Kuchen, Salate, Geldspenden<br />

und Ihre Mithilfe sind hochwillkommen.<br />

Möchten Sie mithelfen,<br />

so melden Sie sich bitte bei Pastor<br />

Jochen Dallas (01223-356167).<br />

Sommerpause<br />

Vom 1. bis 18. August ist Familie<br />

Dallas nicht in Cambridge. Pastorin<br />

Imke Gießing wird einen Teil der<br />

Vertretung übernehmen, sie ist vom<br />

23. Juli bis 8. August im Urlaub; für<br />

Vertretung in der verbleibenden Zeit<br />

ist gesorgt, ein entsprechender Plan<br />

liegt dem Kirchenvorstand vor. Die<br />

Pfarrwohnung ist in dieser Zeit von<br />

einer Pastorenfamilie aus Deutschland<br />

bewohnt.<br />

Termine 11<br />

Sommerfest 2009<br />

Kirchenvorstandssitzungen<br />

Die nächste Sitzung des Kirchenvorstands<br />

ist für Samstag, den<br />

15. Oktober geplant. Um 10 Uhr<br />

wollen sich die Kirchenältesten<br />

im <strong>Evangelischen</strong> Gemeindehaus<br />

zu einer Tagessitzung treffen.<br />

Anmeldung zum<br />

Konfirmandenunterricht<br />

Im September können wieder<br />

neue Konfirmandenkurse beginnen.<br />

In kleinen Gruppen und mit<br />

individueller Begleitung werden<br />

Jugendliche in unserem Pfarramtsbereich<br />

auf die Konfirmation<br />

vorbereitet. Der Unterrichtstort<br />

wird je nach dem Wohnort der<br />

Teilnehmenden festgelegt.<br />

Sollte Ihr Sohn/Ihre Tochter<br />

zwischen 12 und 16 Jahren alt<br />

sein und Sie zusammen<br />

überlegen, ob er/sie konfirmiert<br />

werden möchte, dann rufen Sie<br />

Pastor Dallas doch unverbindlich<br />

an (Tel: 01223-356167).


12 Gut zu wissen<br />

Pastor Jochen Dallas<br />

Evangelisches Gemeindehaus<br />

4 Shaftesbury Road<br />

Cambridge CB2 8BW<br />

Tel: 01223-356167<br />

e-mail: cambridge@german-church.org<br />

Pastorin z.A. Imke Gießing<br />

149 Vinery Road<br />

Cambridge CB1 3DW<br />

Tel: 01223-513457<br />

e-mail: imkegiessing@hotmail.com<br />

Gemeinde im Netz<br />

www.german-church.org/cambridge<br />

Schatzmeisterin<br />

Barbara Botradi<br />

<br />

Stretham Station Road<br />

Wilburton, Cambs. CB6 3QD<br />

01353-649581<br />

Mitgliedschaft/Gift Aid<br />

Crista Long,<br />

23 Wren Close<br />

Flitwick, Beds., MK45 1NA<br />

Tel: 01525-714554<br />

Evangelische <strong>Synode</strong> <strong>Deutscher</strong><br />

Sprache in Großbritannien<br />

35 Craven Terrace<br />

London W2 3EL<br />

Tel: 020-7706 8589<br />

www.ev-synode.org.uk<br />

German Welfare Council<br />

35 Craven Terrace,<br />

London W2 3EL<br />

Tel: 020-7262 2463,<br />

e-mail: info@gwc-london.org.uk<br />

Deutsche Botschaft<br />

23 Belgrave Square<br />

London SW1X 8PZ<br />

Tel: 020-7824 1300<br />

Telefonkontakt<br />

in deutscher Sprache über den<br />

<br />

Tel: 01268-551931 (gebührenfrei!)<br />

Krabbelgruppe Arche Noah<br />

Mit viel Spaß und Engagement wird<br />

Mitgliedsbeiträge und Spenden mittwochs von 10.00 bis 11.30 Uhr im<br />

(Schecks stellen Sie bitte aus auf Gemeindehaus in Cambridge gesun-<br />

gen, erzählt, gebastelt und gespielt.<br />

direkt an unsere Schatzmeisterin Weitere Mitglieder sind herzlich will-<br />

geschickt werden.<br />

kommen, Infos gibt es bei Susanne<br />

Guly, 01223-366658 oder Claudia<br />

Walden, 01223-513006.<br />

Deutsche Samstagsschule<br />

An jedem Samstag von 10-12 Uhr<br />

während des englischen School Terms;<br />

Cambridge International School,<br />

Cherry Hinton Road, CB1 8DW.<br />

www.schule-cambridge.org.uk<br />

Impressum<br />

Herausgegeben von den Vorständen<br />

der Kirchengemeinden im Pfarramtsbereich<br />

Ostengland.<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

<br />

, C. Walden,<br />

J. Dallas.<br />

<br />

-

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