Studienzentrum Josefstale.V. - Studienzentrum für evangelische ...
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,<br />
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie<br />
es ausgeht.“<br />
Der Satz von Vaclav Havel passt gut in die aktuelle<br />
Situation der Kinder- und Jugendarbeit. Weder staatliche<br />
noch kirchliche Stellen versäumten in den letzten<br />
Jahren den hohen Stellenwert von Kindern- und Jugendlichen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft zu betonen. Mitarbeitende aus<br />
der Jugendarbeit antworteten so regelmäßig wie überzeugt,<br />
dass Kinder und Jugendliche um ihrer selbst<br />
willen zu fördern seien und nicht Objekte unserer<br />
Zukunftsplanung sein dürften. Eine Diskussion, die<br />
nicht weiterführt, wenn nicht das gemeinsame Interesse<br />
im Vordergrund steht, vom Reden zum Handeln zu<br />
kommen. Einem Handeln – mit Vaclav Havel gesprochen<br />
– aus der Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie<br />
es ausgeht. Egal, wie es ausgeht? Havels Hoffnung lässt<br />
handeln. Sie lamentiert nicht und wartet nicht ab, sie<br />
vertröstet nicht, sie hofft nicht auf bessere Bedingungen.<br />
Sie bezieht ihre Kraft daraus, dass mein Handeln<br />
Sinn hat, egal wie es ausgeht.<br />
Handeln, egal wie es ausgeht! Martin Luther pflanzt<br />
Apfelbäume, auch wenn die Welt morgen untergeht.<br />
Im <strong>Studienzentrum</strong> haben wir 2005 keine Bäume<br />
gepflanzt, wohl aber Respekt. Respekt im Umgang mit<br />
Kindern und Jugendlichen, in der Zusammenarbeit<br />
verschiedener Berufsgruppen, Respekt im Verhältnis<br />
von Frauen und Männer, Jungen und Alten, Nahen und<br />
Fernen, Glaubenden und Nicht-Glaubenden. Wir<br />
haben Ideen und Konzepte, Begegnungen, Hoffnungen<br />
und Handeln gepflanzt in der Gewissheit, dass Mitarbeitende<br />
in der Kinder- und Jugendarbeit Orte brauchen<br />
wie das <strong>Studienzentrum</strong> zur Fort- und Weiterbildung,<br />
zum interdisziplinären Austausch, zur Begleitung<br />
ihrer Arbeit und als spirituelle Kraftquelle, <strong>für</strong> ihr Handeln<br />
als Kirche vor Ort.<br />
Der Sparkurs in öffentlichen und kirchlichen Haushalten,<br />
fehlende Neueinstellungen und zunehmende<br />
Verunsicherung der Mitarbeitenden überschatteten<br />
2005 auch unseren Fort- und Weiterbildungsbereich,<br />
trotz der beschworenen Bedeutung von Kinder- und<br />
Jugendarbeit. Um so mehr gilt unser Dank der Evang.-<br />
Luth. Kirche in Bayern, die die Arbeit des <strong>Studienzentrum</strong>s<br />
maßgeblich mitfinanziert, als Kompetenzzentrum<br />
und als vielseitige Tagungsstätte <strong>für</strong> sozialdiakonische<br />
und gemeindliche Arbeit.<br />
Dankbar sind wir, dass wir unsere Präsenz als<br />
bundesweites Zentrum <strong>für</strong> Fort- und Weiterbildung<br />
ausbauen konnten, trotz eines schrumpfenden Marktes,<br />
durch Qualität, Vernetzung und Aktualität: Sei es in<br />
der Debatte um Jugendkirchen, gelebte Suche nach<br />
Sinn, in Fragen der Zusammenarbeit der Berufsgruppen,<br />
von Jugendverband und Ganztagesschule oder der<br />
Fachdiskussion um die zukünftige Qualifizierung<br />
Hauptberuflicher in Kinder- und Jugendarbeit. Auch<br />
2005 setzten wir auf unsere Schwerpunkte in der interkulturellen<br />
Arbeit, im Ausbau von eLearning, medienpädagogischer<br />
Fort- und Weiterbildung, Leitungskompetenz,<br />
in Biblio- und Psychodrama und Bibliolog. Im<br />
Studienbereich veröffentlichten wir verschiedene Fachbeiträge<br />
und Bücher. Wir arbeiteten weiter an Fragen<br />
zur Gender-Gerechtigkeit und <strong>für</strong> einen Perspektivenwechsel<br />
zu einer kinder- und jugendgerechteren Gesellschaft<br />
und Kirche.<br />
Auch in diesem Jahr gilt unser Dank der Geschäftsstelle<br />
der aej <strong>für</strong> die wirkungsvolle Zusammenarbeit<br />
2005, ebenso verschiedenen Landesjugendpfarrämtern.<br />
Besonders danken wir dem Amt <strong>für</strong> Jugendarbeit in<br />
Bayern <strong>für</strong> die gute Kooperation im Fortbildungsbereich,<br />
beim synodalen Jugendbericht, Kongress zur<br />
Jugendarbeit und Bonhoeffer-Gedenken. Eine seit<br />
Jahren bewährte Zusammenarbeit mit dem Ökumene-<br />
referat der ELKB hat sich weiter vertieft, großartig von<br />
einem internationalen Team unterstützt. Weiter entwickelt<br />
hat sich die gute Zusammenarbeit mit dem<br />
Comenius Institut in Münster, religionspädagogischen<br />
Instituten, mit der Bundesinitiative ‚Jugend ans Netz‘,<br />
dem Ruth Cohn Institut und der <strong>evangelische</strong>n Jugendsozialarbeit.<br />
Mit dieser Printfassung unseres Jahresberichtes geben<br />
wir Ihnen wieder Gelegenheit erste Einblicke in unsere<br />
Studien-, Fort- und Weiterbildungsarbeit zu nehmen.<br />
Dahinter verbergen sich mehr als 150 Seiten, die online<br />
zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen<br />
und Rückmeldungen und danken <strong>für</strong> Ihr entgegengebrachtes<br />
Interesse.<br />
Die Mitarbeitenden im pädagogischen und theologischen<br />
Bereich, im Tagungshaus und unserer Seminarverwaltung<br />
freuen sich, viele von Ihnen auch 2006 bei<br />
uns begrüßen zu können,<br />
Ihr<br />
Rainer Brandt, Studienleiter<br />
P.S. Sie wollen unsere Arbeit finanziell unterstützen?<br />
Sie wollen Mitglied in ‚Josefstal‘ werden?<br />
Möglichkeiten dazu 002 erläutert unser<br />
1.Vorsitzender des Vereins, Prof. Dr. K. Foitzik<br />
Das Zeichen „ 002“ verweist auf jeweiligen ausführlichen<br />
Text unter „www.josefstal.de/jahresbericht/2005/“,<br />
ergänzt um die Nummer und die Endung „ .htm“,<br />
(z.B. also <strong>für</strong> diesen Text:<br />
www.josefstal.de/jahresbericht/2005/001.htm.