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Wien erhält sein erstes kommunales Gaswerk - Heim

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Bau der vier Gasbehälter<br />

Gasbeh lter<br />

Bau der vier Gasbehälter<br />

Gasbeh lter<br />

<strong>Wien</strong> <strong>erhält</strong> erh lt <strong>sein</strong> <strong>erstes</strong> <strong>kommunales</strong> <strong>Gaswerk</strong><br />

Im Oktober 1896<br />

beschloß die Mehrheit<br />

im Gemeinderat, den<br />

auslaufenden Vertrag<br />

mit der I.C.G.A.<br />

(„Imperial Continental<br />

Gas Association“) nicht<br />

mehr zu erneuern, die<br />

privaten <strong>Gaswerk</strong>e überhaupt auszuschalten, und mit Bau der vier Gasbehälter<br />

Gasbeh lter -Beh Behälterdach lterdach<br />

dem Bau eines städtischen <strong>Gaswerk</strong>es, nach den<br />

Plänen von Theodor Herrmann sowie eines dazugehörigen Rohrnetzes, die Gasproduktion und<br />

Gasversorgung zu kommunalisieren.<br />

Durch die feierliche Einweihung am 31.<br />

Oktober 1899 durch Bischof Dr. Johannes<br />

Bapt. Schneider erhielt <strong>Wien</strong> <strong>sein</strong> <strong>erstes</strong><br />

<strong>kommunales</strong> <strong>Gaswerk</strong>.<br />

Der Spatenstich<br />

zum Bau<br />

der vier Gasbehälter<br />

in<br />

Simmering<br />

erfolgte am<br />

28.12.1896.<br />

Bau der vier Gasbehälter<br />

Gasbeh lter<br />

Im August 1899 konnten die Rohrverlegungsarbeiten<br />

zum Abschluß gebracht werden. Das<br />

gesamte Rohrnetz war fast 1000 Kilometer lang.<br />

Einladung zur Einweihung Einweihung durch Bischof Dr. Johannes Bapt. Schneider


Gesamtansicht des Werks in Simmering<br />

Kohlenlagerplatz (Simmering 1903)<br />

Bauarbeiten <strong>Gaswerk</strong> Leopoldau<br />

Hauptrohrverlegung 1898<br />

<strong>Gaswerk</strong> Leopoldau<br />

Die Leistungsfähigkeit<br />

des <strong>Gaswerk</strong>es<br />

Simmering betrug<br />

432.000 m³ pro Tag<br />

oder rund 86 Mio. m³<br />

pro Jahr.<br />

Die Bauarbeiten für das <strong>Gaswerk</strong> Leopoldau begannen im<br />

Herbst 1909, den vollen Betrieb konnte es am 17. November<br />

1911 aufnehmen und im April 1912 erfolgte die feierliche<br />

Einweihung.<br />

Die Leistungsfähigkeit des Werkes betrug 250.000 m³ mit einer<br />

Leistungssteigerung auf eine Million m³ pro Tag. Gleichzeitig<br />

wurde der Gasbehälter Brigittenau, damals der größte des<br />

Kontinents, erbaut. (Er hatte eine Höhe von 71 Meter, einen Durchmesser<br />

von 74 Meter und ein Volumen von 250.000 m³.)<br />

Bauarbeiten <strong>Gaswerk</strong> Leopoldau 1911 Die Einweihung wurde als großes gro es Ereignis gefeiert.<br />

Aufgrund des ständig wachsenden<br />

Gasverbrauches faßte der <strong>Wien</strong>er Gemeinde-<br />

rat im Jahre 1907 den Beschluß zur Ausge-<br />

gestaltung des <strong>Gaswerk</strong>es<br />

Simmering sowie<br />

zum Bau eines zweiten<br />

Werkes.


Vom Gaslicht zum Gasherd<br />

In den Jahren um 1920 vollzog sich die Entwicklung des Gases von der Licht- und Wärmequelle,<br />

noch nicht zum Heizen, wohl aber durch die aufkommenden Gasherde, auch zum Kochen.<br />

Modell <strong>Wien</strong>er Stadtwerke 1928<br />

Badenixe<br />

Küchenzeile chenzeile Küchenausstellung<br />

chenausstellung<br />

Badezimmer mit Badeofen<br />

Zerstörung und Wiederaufbau<br />

Badezimmerausstellung um 1920<br />

Der Zweite Weltkrieg brachte auch für die <strong>Wien</strong>er Stadtwerke tiefe Einschnitte und enorme<br />

Rückschläge. Die <strong>Gaswerk</strong>e Simmering und Leopoldau waren zwischen Juni 1944 und April 1945<br />

immer wieder Luftangriffen ausgesetzt. Die Gaserzeugung und Gasabgabe war stark<br />

beeinträchtigt, es kam immer öfter zu Störungen. Anfang April 1945 kam die Gasversorgung der<br />

Stadt schließlich völlig zum Stillstand.<br />

Bombenschäden<br />

Bombensch den Simmering Bombenschäden<br />

Bombensch den Simmering Bombenschäden<br />

Bombensch den Simmering<br />

Bombenschäden Bombensch den Werk Leopoldau


Doch bereits im April 1945 begannen 300 Arbeiter im Werk Simmering mit dem Wiederaufbau.<br />

Bei schlechter Verpflegung und mangelnder Ausstattung leisteten die Arbeiter oft<br />

Übermenschliches. Um die größten Schäden beheben zu können, mußten Rohre und Formstücke<br />

aus Blech hergestellt werden.<br />

Franzensbrücke<br />

Franzensbr cke Notsteg 1945<br />

Hauptrohrverlegung um 1945 Hauptrohrverlegung um 1945<br />

Vom Kohlen- zum Erdgas<br />

Und obwohl im Hauptrohrnetz<br />

und an den Zuleitungen über<br />

2000 Schäden behoben und mehr<br />

als 20 Kilometer Rohrleitungen<br />

erneuert werden mußten, war am<br />

17. April 1946 der Wiederaufbau<br />

des Rohrnetzes praktisch<br />

beendet.<br />

Nur in den ersten Jahren nach der Jahrhundertwende war reines Kohlengas in Gebrauch, danach<br />

eine Mischung aus Kohlen-, Generator- und Wassergas, das sogenannte „Stadtgas“. Während<br />

des 2. Weltkrieges mischte man dem Stadtgas erstmals Erdgas bei. Erdgas stand vor allem aus<br />

Feldern in der Nähe <strong>Wien</strong>s zur Verfügung.<br />

Um Erdgas verwenden zu können, mußte es<br />

durch einen Umformungsprozeß in ein<br />

wasserstoffreicheres Gas verwandelt werden.<br />

Dies erfolgte in einer Methanspaltanlage,<br />

welche erstmals 1952 im <strong>Gaswerk</strong> Simmering<br />

in Betrieb genommen wurde.<br />

Am 20. Mai 1945 erfolgte die erste Gasabgabe an die<br />

Konsumenten in Simmering. Bezirk um Bezirk wurde nun<br />

wieder an die Gasversorgung angeschlossen und Ende 1945<br />

konnten alle Bezirke mit Gas beliefert werden.<br />

Methanspaltanlage


1970 begann die Umstellung von Stadtgas- auf Erdgasversorgung, bei der in mehr als 750.000<br />

Haushalten und Betrieben etwa 1,5 Millionen<br />

Gasgeräte dem Erdgas angepaßt werden mußten. Die<br />

Aktion begann 1970 in Kaisermühlen und endete<br />

1978 mit der Anpassung des letzten Gasgerätes in<br />

Brigittenau.<br />

Nach Abschluß der Erdgasumstellung zeigte sich, daß<br />

die „Trockenheit“ des Erdgases die Dichtungen in den<br />

Muffen des Rohrnetzes austrocknete. Die <strong>Gaswerk</strong>e<br />

starteten daher 1978 ein umfangreiches Rohrnetzsanierungsprogramm,<br />

welches 1982 abgeschlossen<br />

wurde.<br />

Vom Gasproduzenten zum Energiedienstleister<br />

1981 nahm man im Werk Leopoldau zwei<br />

Kugelgasbehälter in Betrieb. Im Gegensatz zu<br />

früheren Behältern arbeiten diese mit Überdruck<br />

und können daher je 150.000 m³ Gas speichern,<br />

trotz des geringen Rauminhaltes von 16.000 m³.<br />

Sie dienen zur Abdeckung von Tagesspitzen und<br />

könnten die Stadt <strong>Wien</strong> ca. sechs Stunden lang<br />

versorgen.<br />

Im Jahr 1983 verlegten die <strong>Wien</strong>er <strong>Gaswerk</strong>e in ihrem Versorgungsgebiet<br />

zum ersten Mal<br />

Kunststoffrohre<br />

Verbrauchsleitungen.<br />

als<br />

Die erste Verlegung von<br />

Hauptrohren und Hausanschlußleitungen<br />

aus<br />

Kunststoff fand 1985 in<br />

Purkersdorf statt.<br />

Hauptrohrverlegung 1966<br />

Erdgas-Info<br />

Erdgas Info-Bus Bus<br />

Kugelgasbehälter Kugelgasbeh lter in Leopoldau<br />

Verlegung eines Kunststoff-Hauptrohres Kunststoff Hauptrohres 1988


Verlegung eines Kunststoff-Hauptrohres<br />

Kunststoff Hauptrohres<br />

Ende des Jahres 2000<br />

werden alle veralteten<br />

Graugußrohre durch<br />

Stahl- oder<br />

Kunststoffrohre<br />

neuester Technologie<br />

ersetzt <strong>sein</strong>.<br />

Verlegung einer Hausanschlußleitung<br />

Hausanschlu leitung aus Kunststoff<br />

Ein Hochdruckring sichert die Versorgung<br />

1986 wurde eine 58 Kilometer lange Hochdruckringleitung<br />

rund um <strong>Wien</strong> fertiggestellt. Die Ringform gewährleistet<br />

eine sichere Versorgung, da Gas von mehreren Stellen<br />

eingespeist wird. Der mit bis zu 25 bar betriebene<br />

Rohrstrang bietet aber neben <strong>sein</strong>er Verteilerfunktion auch<br />

die Möglichkeit, als Kurzzeitspeicher eingesetzt zu werden.<br />

Inbetriebnahme Hachdruckring Plan Hochdruckringleitung<br />

Mit dem Bau des Hochdruckringes verschwanden auch die alten Gasometer aus dem Stadtbild -<br />

Scheibengasbehälter im Werk Leopoldau (1929-1984), Behälter Baumgarten (1933-1983),<br />

Behälter Brigittenau (1911-1985) und der Behälter V im Werk Simmering (1909-1982).<br />

Ausnahme sind die Kugelgasbehälter in Leopoldau und die unter Denkmalschutz gestellten vier<br />

ummauerten Gasbehälter in Simmering.


Direktionsgebäude Direktionsgeb ude JOSEFSTADT<br />

WIENGAS betreut als größtes<br />

Gasversorgungsunternehmen Österreichs<br />

über 720.000 Gaskunden, was<br />

etwa einem gesamtösterreichischen<br />

Marktanteil von 70 % entspricht. Fast<br />

400.000 WIENGAS-Kunden beheizen<br />

ihre Wohnung mit Erdgas.<br />

WIENGAS heute<br />

Dienststelle MÖDLING M DLING<br />

Dienststelle BRIGITTENAU<br />

Gasnetzinformationssystem (GNIS)<br />

Dienststelle MEIDLING<br />

Das <strong>Wien</strong>er Gasrohrnetz ist mit rund 3.300 Kilometern eines der längsten städtischen Versorgungsnetze<br />

der Welt und wird kontinuierlich erneuert und erweitert. Das Gasrohrnetz ist mit<br />

dem Gasnetzinformationsystem (GNIS)<br />

digital abrufbar, mit allen Details,<br />

Maßen und Informationen versehen, die<br />

zur genauen Rohrlagebestimmung<br />

notwendig sind.


Leitbild<br />

Leitbild von WIENGAS ist es, das Bedürfnis <strong>sein</strong>er Kunden nach erhöhter Lebensqualität zu<br />

befriedigen. Dazu gehören über die Versorgungstätigkeit hinaus insbesondere das Anbieten von<br />

speziellen Dienstleistungen, maßgeschneiderten Einzellösungen und kompetenter und<br />

umfassender Kundenberatung, sowie die weitestgehende Schonung der Umwelt.<br />

Schweißcomputer<br />

Schwei computer<br />

Beratungsstelle Haus <strong>Wien</strong> Energie<br />

Zentralwerkstätte<br />

Zentralwerkst tte Simmering Gasometer mit Rohrlagerplatz<br />

Individuelle Beratung<br />

In vielen Bereichen, wie etwa der Kunststoffrohrverlegung, Gebrechenbehebung oder im<br />

Gasmarketing, ist WIENGAS selbst führend und schult andere Gasversorgungsunternehmen.<br />

Ein Schritt in Richtung Zukunft war der Bau einer<br />

Zentralwerkstatt auf dem Werksgelände<br />

Simmering als Teil eines Zentralisierungs- und<br />

Rationalisierungskonzeptes von WIENGAS.<br />

Das jüngste Projekt in Richtung Zukunft ist die<br />

Errichtung eines der modernsten Gasregelsysteme<br />

Europas, welches per Computer<br />

überwacht und gesteuert wird, die Rohrnetzleistungen<br />

optimiert und die gesamten<br />

Gasströme in <strong>Wien</strong> erfaßt und optimal regelt.<br />

Dadurch können vom Rohrnetz Schwankungen im<br />

Verbrauch abgefangen werden.

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