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Oldtimertreffen Schafisheim 2013

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Taxifahrten und Karussell<br />

Spende an Familienhilfe Lenzburg<br />

Familienhilfe der Katholischen Kirchgemeinde Lenzburg<br />

Eine Helferin berichtet:<br />

Heute habe ich um 8 Uhr meine Arbeit bei einer 83-jährigen Frau begonnen. Sie ist für<br />

ihr Alter noch recht rege, hat aber seit einiger Zeit Schwierigkeiten mit dem Aufstehen.<br />

Ich helfe ihr beim Duschen, lege ihr die Kleider zurecht, bereite das Frühstück zu und<br />

beziehe das Bett neu.<br />

Meine hauptsächliche Tätigkeit ist aber das eigentliche Haushalten. Das kommt bei<br />

meinem nächsten „Kunden“ zum Zug: Die Mutter dieser Familie hat vor kurzem ihr<br />

drittes Kind zur Welt gebracht und weiss im Moment nicht mehr aus und ein. Es wächst<br />

ihr alles über den Kopf. Nach der netten Begrüssung hantiere ich mit dem Staubsauger,<br />

nehme die Böden feucht auf und schaue zwischendurch auf die beiden zwei-<br />

und vierjährigen Geschwister, die mir stolz ihr Zeichnungen präsentieren.<br />

Gegen Mittag geht es zu einem älteren Mann, dessen Frau vor einigen Monaten<br />

verstorben ist. Der überraschende Todesfall hat sein Leben ernsthaft ins Wanken<br />

gebracht. Auch bei ihm greife ich zuerst zum Staubsauger. Dann bereiten wir das<br />

Mittagessen zu und essen miteinander. Ich spüre, dass er sich wieder besser fühlt und<br />

sein Leben wieder in die eigenen Hände nehmen will. In naher Zukunft werde ich hier<br />

wohl nicht mehr „gebraucht“.<br />

Am Nachmittag helfe ich einer Familie mit vier Kindern. Eines davon ist schwer<br />

behindert und braucht eine Betreuung rund um die Uhr. Also packe ich bei der in Verzug<br />

geratenen Hausarbeit zu und entlaste so die Mutter, die sich ohnehin schon an ihrem<br />

Limit durchkämpft.<br />

Am Abend komme ich dann müde, aber erfüllt von den Erlebnissen, nach Hause.<br />

Das direkte Mitwirken im Alltag, tätige Hilfe zu leisten, wo sie dringend nötig ist, und am<br />

Leben der Menschen Anteil nehmen zu können ist für mich der ideale Ausgleich zum<br />

doch eher abstrakten Bürojob, den ich teilzeitig ausübe. So habe ich das ganze<br />

Menschenleben vor mir – von der Geburt bis zum Sterben.<br />

Selbstverständlich für uns Helferinnen ist Diskretion und der respektvolle Umgang mit<br />

den hilfsbedürftigen Mitmenschen. Das Helfen und das Dasein für die Menschen in Not<br />

ist für mich spannend und anregend zugleich. Ich freue mich jeden Tag darauf.<br />

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