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Fettverdauung - DocCheck Campus

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MLach Seite1 15.06.2003<br />

<strong>Fettverdauung</strong><br />

<strong>Fettverdauung</strong>..........................................................................................................1<br />

Bedeutung ........................................................................................................1<br />

Lokalisation.......................................................................................................1<br />

EnzymeundReaktionspartner........................... ...............................................1<br />

Abbau,Resorption,ReveresterungundAbtransportderLi pide........................2<br />

Pathologie.........................................................................................................4<br />

Bedeutung<br />

Die Nahrungslipide enthalten ca. 90% Triglyzeride langke ttiger Fettsäuren. Der<br />

restliche Teil verteilt sich auf Phospho- und Spingolipid e, Cholesterol und<br />

CholesterolestersowieGlykolipide.<br />

Lokalisation<br />

Die Lipidverdauung beginnt bereitsimMagen.Der Haup tanteil der Nahrungslipide<br />

wirdallerdingsimDuodenumundJejunumabgebaut.<br />

EnzymeundReaktionspartner<br />

wirdvondenBelegzellenproduziertundindenMagense zerniert.Das<br />

Enzym hat ein pH-Optimum von 4-7 und baut bevorzugt Tria zylglyzerine mit<br />

kurzkettigen Fettsäuren (Milchfett) ab.Durch die Aktivität der Magenlipase können<br />

biszu15%derindenNahrungsfettenenthaltenenFettsä urenfreigesetztwerden.<br />

mit einen Reaktionsoptimum bei pH 8, hydrolysiert<br />

TriglyzerideimDuodenumzu β-Monoazylglyzeriden(70%derNahrungstriglyzeride)<br />

unter Abspaltung der α-α’-Fettsäuren. In geringerem Umfang erfolgt eine tota le<br />

HydrolysederTriglyzeride(ca.20%derNahrungstriglyzeride )unddieBildungvon<br />

Diglyzeriden. β-Monoazylglyzeride sind ausgesprochen amphiphile Verbindung en<br />

undunterstützendaherauchdieBildungvonMizellenim Darm.<br />

Die in das Duodenum gelangten Fette werden zunächst unt er Beteiligung der<br />

Gallensäuren, Phospholipiden Fettsäuren und bereits vorh andener<br />

β-Monoazylglyzeride emulgiert. Anschließend lagert sich die Kolipase an die<br />

gemischten Mizellen an. Daraufhin assoziieren Lipase und K olipase die dann<br />

gleichzeitigdaskatalytischeZentrumderPankreaslipaseaktivi ert.<br />

wird im Pankreas gebildet und hydrolysiert bevorzugt<br />

Cholesterolester. Cholesterol kann nur im unverestertem Z ustand durch die<br />

Enterozyten aufgenommen werden. Zudem ist die Cholinest erase in der Lage die<br />

β-Azylesterbindung der α,α’-Monoazyltriglyzerine zu Glyzerin und Azyl-CoA zu<br />

hydrolysiert.<br />

ausdenPankreassekretdientdemAbbauvonPhospholipiden zu<br />

Lysolezithin.PhospholipaseAwirdalsProenzymgebildetun dimDuodenumdurch<br />

limitierte Proteolyse aktiviert. Für die hydrolytische Aktivi tät der Phospholipase A<br />

werden Ca 2+ -Ionen benötigt. Das Enzym spaltet von den Phospholipide n die<br />

β-Fettsäure ab, das Produkt ist Lysolezithin. Lysophospholipid e sind starke<br />

EmulgatorenundwerdenfürdieMizellbildungverwende t.


MLach Seite2 15.06.2003<br />

dienen der Emulgierung der hydrophoben Lipide im Da rm und<br />

vermitteln unter Beteiligung von β-Monoazylglyzeride und Phospholipiden die<br />

Mizellbildung. Die Emulgierung der Lipide ist eine no twendige Bedingung für den<br />

AngriffderLipasenandiehydrophobenFette.Nebend enNahrungslipidenwerden<br />

auch fettlösliche Vitamin in die Mizellen integriert, w as eine unabdingbare<br />

Voraussetzung für deren Resorption darstellt. Bei Mangel an Gallensäuren gehen<br />

etwa 50 %der Nahrungsfette mitdemFaecesverloren.Un terNormalbedingungen<br />

beträgtdieFettausscheidungnur5-7g/d.<br />

sind eine wichtige Vorraussetzung für die Verdauung der Nahrungslipide<br />

sowiederResorptionfettlöslicherVitamine.IndenMize llenwerdendiehydrophoben<br />

Verbindungen in Lösung gehalten. Zudem ist die Bindun g der Kolipase an die<br />

Mizellen eine Grundvorrausetzung für die Aktivierung der Pankreaslipase. Die<br />

Zusammensetzung de Mizellen beträgt etwa Gallensäuren (3 5%), freie Fettsäuren<br />

(45%),Lysophospholipid(5%),Cholesterin(2%)undfett löslicheVitamine(1%).Der<br />

Kontakt der Mizellen mit dem Bürstensaum ist für die Reso rption der<br />

Hydrolyseproduktenotwendig.<br />

Abbau,Resorption,ReveresterungundAbtransportde rLipide<br />

DieLipidverdauungbeginntimMagenunterdemEinflu ssderMagenlipase,diebis<br />

zu15%derTriglyzeridehydrolysierenkann.ImDuodenumer folgtdanndieeffiziente<br />

Hydrolyse der Nahrungsfette durch die Enzyme des Pankreas. Be dingung für die<br />

<strong>Fettverdauung</strong> ist die Bildung von Mizellen, die neben d er Emulgierung<br />

NahrungsfettefürdieAktivierungderPankreaslipaseessent iellist.<br />

Die Reaktionsprodukte der pankreatischen Lipase bilden mit den Gallensäuren<br />

wiederum Mizellen. Hiermit ist eine notwendige Vorrau ssetzung für die intestinale<br />

Resorption der lipophilen Spaltprodukte erfüllt. Den Hauptanteil der<br />

Hydrolyseprodukte bilden die β-Monoazylglyzeride neben geringeren Mengen von<br />

α-MonoazylglyzeridenundGlyzerol.<br />

β-Monoazylglyzeridewerdendurcheinemukosaständige MonoazyllipasezuGlyzerol<br />

undFFShydrolysiert. DieserReaktionswegwirdallerding serstbeimAnfallgroßer<br />

Mengenan β-Monoazylglyzerideaktiviert.<br />

Freie kurzkettige Fettsäuren besitzen eine gewisse Hydrophil ie, die ihnen eine<br />

mizellunabhängige Resorption durch die Enterozyten erlau bt. Nach einem<br />

transzellulären Transfer werden die freien kurzkettigen F ettsäuren im Blut der V.<br />

portaedirektderLeberzugeführt.<br />

Die unter der Einwirkung der verschiedenen Lipasen frei gesetzten<br />

VerbindungengelangenaufdemWegedereinfachenpassi venDiffusiondurchdie<br />

ZellmembranderEnterozyten.DazuistallerdingsAnwesenh eitvonGallensäurenin<br />

denMizellennotwendig.NachdemTransportderSpaltpr odukteindenBürstensaum<br />

verbleiben die Mizellen zur weiteren Teilnahme an der <strong>Fettverdauung</strong> zurück. Bei<br />

einem ausreichenden Gallensäureangebot können bis zu 97% der Nahrungsfette<br />

resorbiertwerden.<br />

im Form der Hydrolyseprodukte Monoazylglyzeride, freie<br />

FettsäurenundGlyzerolvermutlichüberfreieDiffusioni ndieEnterozyten.<br />

werden alsLysophospholipide resorbiertund imZytosolun ter<br />

BeteiligungderLysolezithin-Azyltransferasereverestert.


MLach Seite3 15.06.2003<br />

kanninunveresterteFormdieZellmembranpassierenund wirdin<br />

die Chylomikronen eingebaut.EingeringerTeil(15-20 %)desCholesterinswird<br />

reverestert.<br />

der zuvor im Darmlumen abgebauten Lipide zu Triglyzerid en<br />

erfolgt in Zytosol. Typisch ist in den Mukosazellen die Vere sterung von<br />

β-MonoazylglyzeridemitAzyl-CoA,dasdurcheinespezifische Azyl-CoA-Synthetase<br />

(Thiokinase) gebildet wird. Ein weiterer Bildungsweg f ür Triglyzeride läuft über<br />

Glyzerophosphat, das aus luminal resorbierten bzw. aus intr azellulär gebildeten<br />

GlyzerolunterdemEinwirkeneinermukosaspezifischen Glyzerokinaseentsteht.<br />

Lipase<br />

Lipase<br />

H 2C<br />

HC<br />

H 2C<br />

H 2C<br />

HC<br />

H 2C<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

C<br />

C<br />

O<br />

O<br />

C<br />

Triglyzerid<br />

H 2C<br />

HC<br />

H 2C<br />

OH<br />

OH<br />

O<br />

C<br />

O<br />

OH<br />

OH<br />

OH<br />

Glyzerol<br />

R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

Isomerase<br />

Monoazylglyzerinlipase<br />

H 2C<br />

HC<br />

H 2C<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

! " der resynthetisierten Triazylglyzeride erfolgt in<br />

Chylomikronen. Chylomikronen werden von den Enterozyten im Golgi-Apparataus<br />

ApolipoproteinB48unddenTriglyzeridengebildet.Hi erzubedarfeseinesTransfers<br />

der Triglyzeride von der Membranen des ER unter zu Hilfe nahme eines<br />

Transferproteins,dem Triglyzerid-Transfer-Protein.<br />

O<br />

C R<br />

ß-Monoazylglyzerol<br />

Resorption<br />

Resorption<br />

Resorption<br />

Reveresterung<br />

Azyl-CoA<br />

Reveresterung<br />

Glyzerophosphat<br />

Glyzerokinase<br />

H 2C<br />

HC<br />

H 2C<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Azyl-CoA<br />

O<br />

C<br />

C<br />

O<br />

O<br />

C<br />

Azyl-CoA<br />

R<br />

R<br />

R


MLach Seite4 15.06.2003<br />

Triglyzerid-Transfer-ProteinisteinheterodimeresProte inundbesitzalsUntereinheit<br />

dieDisulfidisomerase,dieeinenkorrekteFaltungnativer Proteinegewährleistet<br />

ImGolgi-ApparatwerdenindieChylomikronenzusätzlichC holesterol,Phospholipide<br />

und andere lipophile Verbindungen integriert. Chylom ikronen enthalten ca. 90%<br />

Triglyzeride,7%Phospholipide,etwa2%Cholesterinund 1%Proteine.<br />

DieChylomikronengelangenaufdemWegederExozytoseau sdenEnterozytenin<br />

den zirkulierenden Lymphstrom der Darmzotten und vor dort über den Ductus<br />

thoracicusindasvenöseBlut.<br />

KurzkettigeFettsäuren(

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