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Durch das Vertrauen, das mir bei der Wahl zur neuen Schulleiterin ...

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<strong>Durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Vertrauen</strong>, <strong>das</strong> <strong>mir</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Wahl</strong> <strong>zur</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Schulleiterin</strong> des JSG<br />

entgegengebracht wurde, fühle ich mich sehr geehrt. Ich hoffe ihm in meiner<br />

<strong>neuen</strong> Aufgabe gerecht zu werden.<br />

Am Ende <strong>der</strong> Schulkonferenz am 10. Mai 2012 bin ich gebeten worden, meine<br />

Bewerbungsrede auch den an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Schulgemeinschaft<br />

zugänglich zu machen. Gern komme ich diesem Wunsch nach.<br />

Dr. Susanne Marten-Cleef<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schulkonferenz und Schulgemeinschaft, sehr geehrter<br />

Herr Stirba, sehr geehrter Herr Lenßen, sehr geehrter Herr Geulmann!<br />

Obwohl ich, auch für mich nicht selbstverständlich, heute Abend die einzige<br />

Kandidatin bin, möchte ich mich in den nächsten 15 Minuten <strong>bei</strong> Ihnen und<br />

euch für <strong>das</strong> Amt <strong>der</strong> <strong>Schulleiterin</strong> des Stursberg-Gymnasiums im Sinne des<br />

Wortes be-werben und damit zugleich um <strong>das</strong> wichtige Votum dieses<br />

Gremiums bitten. Nach <strong>Durch</strong>laufen <strong>der</strong> Schulleiterqualifikation und des<br />

Eignungsfeststellungsverfahrens wurde <strong>mir</strong> zwar bescheinigt, <strong>das</strong>s ich über<br />

die notwendigen Voraussetzungen für die Leitung einer Schule verfüge, doch<br />

sollen Sie, sollt ihr natürlich vorab erfahren, was für ein Mensch da mit dem<br />

Ziel antritt, diese Schule in den nächsten Jahren zu repräsentieren.<br />

Ich bin Susanne Marten-Cleef, seit fast 20 Jahren wohnhaft in Neukirchen-<br />

Vluyn, seit 26 Jahren und damit mein halbes Leben verheiratet und Mutter von<br />

drei fast erwachsenen Kin<strong>der</strong>n.<br />

Ich stelle diese persönlichen Informationen an den Anfang meiner Rede, weil<br />

genau sie die Konstanten in meiner Biographie sind, die z.T. auch erklären,<br />

warum ich mich erst jetzt und gerade hier am JSG in Neukirchen-Vluyn um die<br />

Stelle <strong>der</strong> <strong>Schulleiterin</strong> bewerbe. Sie haben meinen bisherigen Weg bestimmt<br />

und wären auch beson<strong>der</strong>e Eigenschaften für mich als <strong>Schulleiterin</strong>. Das wird<br />

hoffentlich im Verlauf meiner Ausführungen deutlich.<br />

Zunächst möchte ich meinen beruflichen Werdegang und meinen bisherigen<br />

Einsatz am JSG skizzieren, bevor ich dann auf meine Vorstellungen vom<br />

Schulleitungsamt an dieser Schule eingehe.<br />

Nach dem Abitur am Gymnasium Rheinkamp 1978 und dem Studium in<br />

Aachen und Münster musste ich 1985 entsetzt feststellen, <strong>das</strong>s es keine<br />

Chance gab, in meinem Traumberuf Lehrerin eine Stelle zu bekommen.<br />

Daraufhin ar<strong>bei</strong>tete ich fünf Jahre, zunächst im Vertrieb und später im Lektorat<br />

des Glückauf Verlages in Essen, des deutschen Fachverlages für Energieund<br />

Rohstoffwirtschaft - übrigens dort als erste Frau mit akademischer<br />

Ausbildung. Nebenberuflich ar<strong>bei</strong>tete ich an meiner Dissertation im Fach<br />

Germanistik, die ich 1990 im Erziehungsjahr für unser erstes Kind fertig stellte.<br />

Im selben Jahr begann ich mein Referendariat im Seminar in Krefeld, <strong>das</strong> ich<br />

am Gymnasium Fabritianum in Uerdingen 1992 abschloss, wegen <strong>der</strong> Geburt<br />

1


unseres zweiten Kindes mit achtwöchiger Verlängerung. Nach einer<br />

Vertretungsstelle am Krefel<strong>der</strong> Arndt-Gymnasium bekam ich im Jahr darauf<br />

dann tatsächlich die ersehnte Stellenzuweisung, allerdings rund 40 km entfernt<br />

am Ganztagsgymnasium in Voerde.<br />

Dort ar<strong>bei</strong>tete ich fünf Jahre wirklich gern, aber mit inzwischen drei Kin<strong>der</strong>n<br />

zog es mich doch wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> rechten auf die „richtige“ Rheinseite. 1998<br />

erfolgte dann gewissermaßen meine „Wegbe-Voerde-rung“ hier ans JSG mit<br />

<strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>aufgabe Presse- und Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t sowie<br />

Elterninformation. Die Zeitungsartikel, die in den letzten 14 Jahren über unsere<br />

Schule erschienen sind, füllen inzwischen mehrere Aktenordner. (Nb: In<br />

diesen Tagen habe ich aber wie<strong>der</strong> einmal erlebt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> JSG auch ohne<br />

mein Zutun <strong>das</strong> Interesse <strong>der</strong> Lokalreporter findet…)<br />

Die Ar<strong>bei</strong>t hat <strong>mir</strong> ermöglicht, immer beson<strong>der</strong>s gut über all <strong>das</strong>, was an <strong>neuen</strong><br />

Ideen und Projekten am JSG umgesetzt wurde, informiert zu sein. Meine<br />

Aufgabe habe ich immer darin gesehen, diese Aktivitäten für alle am<br />

Schulleben beteiligten Personen, aber auch für die Bürger in unserer Stadt<br />

und Region, transparent zu machen.<br />

Vor drei Jahren wurde ich Mitglied <strong>der</strong> erweiterten Schulleitung, indem ich<br />

Koordinatorin für Kooperationen mit außerschulischen Partnern und für<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Schul- und Unterrichtsentwicklung wurde.<br />

In meiner Tätigkeit an dieser Schule u.a. auch in <strong>der</strong> Steuergruppe<br />

Schulprogramm habe ich die Möglichkeit nutzen können, mit eigenen Ideen<br />

und immer eingebunden in Teams verschiedener Zusammensetzung, im<br />

Schulleben Akzente zu setzen. Und hier haben <strong>mir</strong>, wie ich eingangs schon<br />

andeutete, meine gute Vernetzung vor Ort und meine Erfahrungen als<br />

Lehrerin und Mutter von schulpflichtigen Kin<strong>der</strong>n immer sehr geholfen.<br />

Ob es unsere gesamtschulische Ar<strong>bei</strong>t an gemeinsamen Werten und Regeln<br />

betrifft, die <strong>neuen</strong> Begrüßungsgottesdienste für die Fünftklässler, die wir<br />

zusammen mit den Kirchengemeinden vor Ort ins Leben gerufen haben, o<strong>der</strong><br />

die Schulausflüge mit <strong>der</strong> Bahn, die Schulfeste o<strong>der</strong> <strong>das</strong> Jubiläum zum 100.<br />

Geburtstag des JSG: Ich habe Bälle aufgenommen, habe mich aber immer –<br />

übrigens wie in meinem Lieblingssport Basketball - als Teamplayerin<br />

verstanden. Darum finde ich es ganz in Ordnung, <strong>das</strong>s jetzt ihr, liebe<br />

Schülerinnen und Schüler, zum Schuljahresende die alljährliche Stunde <strong>der</strong><br />

Sieger tatkräftig organisiert, die ich vor 12 Jahren ins Leben gerufen und<br />

einige Jahre auch (mit-)mo<strong>der</strong>iert habe, die ich aber jetzt in guten Händen<br />

weiß.<br />

Seit 12 Jahren bin ich auch Mitglied <strong>der</strong> Schulkonferenz und ich hoffe, <strong>das</strong>s<br />

ich heute zum letzten Mal nur Gast bin.<br />

Ein ganz beson<strong>der</strong>es Ar<strong>bei</strong>tsfeld war und ist <strong>mir</strong> die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lesekompetenz<br />

als elementarer Fertigkeit. Mit diesem Ziel ist hier vor Ort seit <strong>der</strong><br />

Aktion „Neukirchen-Vluyn liest“ im Jahr 2004 ein hervorragend eingespieltes<br />

Team von Mitstreitern aus allen Schulen, <strong>der</strong> Kulturbeauftragten <strong>der</strong> Stadt<br />

Frau Reichelt und <strong>der</strong> Stadtbücherei entstanden, aus dem ich immer wie<strong>der</strong><br />

Anregungen für unsere Schule umgesetzt habe, z.B. im alljährlichen Lesefest,<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Organisation von Lesungen o<strong>der</strong> in den Local-Hero-Aktionen zum Jahr<br />

<strong>der</strong> Kulturhauptstadt 2010.<br />

2


Längst ist aus dieser Gruppe von Kolleginnen und Kollegen aller Schulformen<br />

ein „Netzwerk Kultur“ entstanden, in <strong>das</strong> sich <strong>das</strong> JSG mit vielen Aktiven<br />

eingebunden hat. Wir haben unseren Schülerinnen und Schülern eine ganze<br />

Reihe zusätzlicher Kulturangebote verschaffen können und freuen uns, <strong>das</strong>s<br />

wir durch Landesmittel auf diesem Weg unterstützt werden.<br />

Und auch ein an<strong>der</strong>es Anliegen war <strong>mir</strong> bisher beson<strong>der</strong>s wichtig: die<br />

För<strong>der</strong>ung von Jungen. Auch wenn ich selbst am Anfang meines Berufslebens<br />

in einer reinen Männerdomäne als Frau durchaus noch Benachteiligung erfahren<br />

habe, so ist <strong>mir</strong> - nicht zuletzt auch als Mutter eines Sohnes – bewusst<br />

geworden, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> „starke Geschlecht“ in <strong>der</strong> Schule <strong>zur</strong>zeit ein wenig mehr<br />

Zuwendung und För<strong>der</strong>ung braucht als bisher gesehen und geschehen. Das<br />

habe ich u.a. mit <strong>der</strong> Installierung des erlebnispädagogischen Programms für<br />

Jungen in Kooperation mit dem Neukirchener Erziehungsverein initiiert.<br />

Wertschätzendes, aber auch Werte schätzendes Miteinan<strong>der</strong> ist die Basis, die<br />

ich <strong>mir</strong> für unsere Schule weiterhin wünsche. Die Präambel unseres<br />

Schulprogramms trage ich uneingeschränkt mit: „An unserer Schule sollen<br />

sich alle wohl fühlen, in gegenseitigem Respekt miteinan<strong>der</strong> leben und<br />

angstfrei Leistung erbringen.“<br />

Sollten Sie, solltet ihr <strong>mir</strong> <strong>das</strong> Amt als <strong>Schulleiterin</strong> des JSG zutrauen, dann<br />

würde ich an den eben genannten Leitideen festhalten.<br />

Was bedeutet <strong>das</strong> für meine Zusammenar<strong>bei</strong>t mit den auch hier vertretenen<br />

Gruppen? Das möchte ich nun im einzelnen verdeutlichen:<br />

Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, seid <strong>das</strong> Wertvollste, was wir in dieser<br />

Stadt haben! Zugegeben, wir Lehrer und Eltern sagen euch <strong>das</strong> nicht gerade<br />

jeden Tag….. , aber vielleicht ja auch deshalb, weil ihr <strong>das</strong> nicht eben <strong>bei</strong> je<strong>der</strong><br />

Gelegenheit so unbedingt erkennen lasst…..<br />

Aber ich meine <strong>das</strong> ernst, ihr seid <strong>das</strong> Beste, für <strong>das</strong> sich jede Anstrengung<br />

lohnt. Unter Anstrengung verstehe ich, <strong>das</strong>s wir euch alle Bildung und<br />

För<strong>der</strong>ung, auch individueller Art, zukommen lassen, damit ihr mit besten<br />

Startvoraussetzungen ins Leben gehen könnt.<br />

Ihr beweist uns immer wie<strong>der</strong>, <strong>das</strong>s ihr selbst zu außergewöhnlichen<br />

Leistungen imstande seid: in euren Projekttagen, <strong>bei</strong>m Varieté, <strong>bei</strong><br />

Bands@school und an<strong>der</strong>en Events und nicht zuletzt ihr in eurer alltäglichen<br />

SV-Ar<strong>bei</strong>t. Ich teile eure Sorgen, <strong>das</strong>s immer weniger Mitschüler die ehrenamtliche<br />

Tätigkeit in <strong>der</strong> Schülermitwirkung auf sich nehmen wollen. Vermutlich<br />

geht <strong>das</strong> einher mit <strong>der</strong> generell geringer werdenden Bereitschaft zum<br />

Engagement abseits schulischer Verpflichtungen. Euch und eure SV-Lehrer<br />

würde ich unterstützen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> stärkeren Verankerung eurer Ar<strong>bei</strong>t am JSG.<br />

Wohl fühlen an unserer Schule sollen sich aber auch Sie, liebe Eltern.<br />

Aufgrund meiner eingangs beschriebenen Erfahrungen teile ich Ihre Freude,<br />

aber auch Ihre Sorgen, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Begleitung Ihrer Kin<strong>der</strong> durch <strong>das</strong> Schulleben.<br />

Belastungen, die auch in einem durchaus harmonischen Familienleben<br />

auftreten können, wie Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit o<strong>der</strong> Krankheit, sind <strong>mir</strong> nicht fremd.<br />

Was insbeson<strong>der</strong>e die Pflegschaften und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein für unsere Schule<br />

durch finanzielle und ideelle Unterstützung leisten, weiß ich schon immer sehr<br />

3


zu schätzen. Einige <strong>der</strong> Anwesenden wissen, <strong>das</strong>s die vertrauensvolle<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Ihnen, den Eltern, nicht mit meinem <strong>neuen</strong> Amt erst<br />

beginnen würde, son<strong>der</strong>n eine Fortsetzung darstellte.<br />

Hand in Hand möchte ich aber auch weiter mit euch, liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen, und mit Ihnen, lieber Herr Müller, weiterar<strong>bei</strong>ten. Die Dinge, die ich<br />

oben als Beispiele für mein bisheriges schulisches Engagement genannt<br />

habe, habe ich ja nie allein, son<strong>der</strong>n immer als Mitglied einer Ar<strong>bei</strong>tsgruppe<br />

zusammen mit Kolleginnen und Kollegen –auch den hier anwesenden -<br />

realisieren können. Im Rahmen meiner Schulleitungsfortbildung habe ich noch<br />

einmal vergleichend feststellen können, wie viel Potential und Gestaltungswillen<br />

in diesem Kollegium steckt. Selbstzufriedenen Stillstand gibt es <strong>bei</strong> uns<br />

nicht, in allen drei Stufen wird kontinuierlich nach Entwicklungsmöglichkeiten<br />

unter verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen gesucht. Beson<strong>der</strong>e Anstrengungen<br />

unternehmen wir ja seit einiger Zeit z.B. im Bereich individueller För<strong>der</strong>ung.<br />

Prozesse solcher Art zu unterstützen würde eine meiner Hauptaufgaben sein.<br />

Aufgrund meiner Aufgabe, Kooperationspartner für unsere Schule zu finden,<br />

ist <strong>mir</strong> bewusst, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> JSG kein eigenes Universum ist. Wir sind<br />

eingebettet in eine Schullandschaft und eine kleine, in vielen Dingen, z.B. ihrer<br />

Kulturar<strong>bei</strong>t, aber sehr beson<strong>der</strong>e Stadt. Ich freue mich, <strong>das</strong>s wir heute mit<br />

Ihnen, Herr Bürgermeister Lenßen, und Ihnen, Herr Beigeordneter Geulmann,<br />

sogar zwei Vertreter <strong>der</strong> Stadt hier <strong>bei</strong> uns haben. Ich werte <strong>das</strong> auch als<br />

Interesse an unserer Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Wenn ich <strong>Schulleiterin</strong> unseres Gymnasiums werden sollte, dann auch mit<br />

dem erklärten Ziel, <strong>das</strong>s es für die Familien unserer Stadt selbstverständlich<br />

sein müsste, ihr Kind auf die örtlichen Schulen und damit auch auf unser<br />

Gymnasium zu schicken. Dazu könnte und sollte auch die Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>der</strong> Schulen untereinan<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t werden, ohne <strong>das</strong>s da<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bestand<br />

unseres Gymnasiums infragegestellt wird.<br />

Ein damit verbundenes Ziel für mich wäre, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> JSG auch als ein Ort<br />

lebendigen kulturellen Lebens in Neukirchen-Vluyn wahrgenommen wird. Mit<br />

meiner Gründung des „Runden Tisches Kultur“ habe ich unser Profil schon<br />

entsprechend zu schärfen versucht.<br />

Ein zweites Stand<strong>bei</strong>n des JSG zu stärken wäre <strong>mir</strong> aber ein ebenso wichtiges<br />

Anliegen: die För<strong>der</strong>ung des mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Angebotes unserer Schule. Hier als Lehrerin für Deutsch, Latein und Religion<br />

selbst keine Expertin, weiß ich aber eine Reihe kompetenter Fachkolleginnen<br />

und –kollegen am Ball. Kooperationen mit den benachbarten Hochschulen und<br />

Betrieben würde ich weiter unterstützen und nach Möglichkeit auch ausweiten.<br />

Wir wissen, wie schwierig es sein wird, die schon viel diskutierten Neubauund<br />

Sanierungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Erleichtert haben wir in<br />

<strong>der</strong> Schulgemeinschaft wahrgenommen, <strong>das</strong>s politische Einmütigkeit über die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Maßnahmen besteht. Nach <strong>der</strong> langen Zeit<br />

unbefriedigen<strong>der</strong> räumlicher Situation und jahrelanger Einschränkungen auch<br />

in <strong>der</strong> Unterrichtsqualität erwarten wir nun auch den baldigen Baubeginn und<br />

damit Abhilfe.<br />

Ich hoffe, <strong>das</strong>s wir trotz <strong>der</strong> unverkennbaren Schwierigkeiten die Sache in<br />

vertrauensvoller Zusammenar<strong>bei</strong>t gemeinsam vorantreiben können. Natürlich<br />

4


werden wir auf <strong>der</strong> Basis unterschiedlicher Bedingungen und Interessen<br />

verhandeln, aber ich sehe – nicht zuletzt nach unserem Gespräch mit Ihnen,<br />

Herr Lenßen - auf <strong>bei</strong>den Seiten große Bereitschaft <strong>zur</strong> gemeinsamen<br />

Problemlösung.<br />

Dass ich mich heute in dieser Form an Sie und euch wende, um mich um <strong>das</strong><br />

Schulleitungsamt zu bewerben, hätte ich noch vor einem Jahr nicht für möglich<br />

gehalten. Dazu bedurfte es schon eines Anstoßes von außen.<br />

Ich danke Ihnen, Herr Stirba, unserem Dezernenten, <strong>das</strong>s Sie auf unserer<br />

vorletzten Schulkonferenz erkannt und toleriert haben, <strong>das</strong>s diese beson<strong>der</strong>e<br />

Schule in einer bemerkenswerten Stadt auch funktioniert, wenn vor <strong>der</strong><br />

Übergabe des Staffelstabes gewissermaßen noch eine technische Auszeit<br />

eingelegt wird. Herrn Müllers Amtszeit hat gezeigt, <strong>das</strong>s da<strong>bei</strong> beachtliche<br />

Kräfte freigesetzt werden können.<br />

Sie, Herr Stirba, haben <strong>mir</strong> in unserem letzten Gespräch signalisiert, auch in<br />

Zukunft Unterstützung auf dem weiteren Weg unserer Schulentwicklung zu<br />

leisten. Ich denke da<strong>bei</strong> insbeson<strong>der</strong>e an meine Vorstellung von <strong>der</strong> „guten<br />

gesunden Schule“, in <strong>der</strong> <strong>das</strong> ausgewogene Zusammenspiel von Qualität und<br />

Gesundheit angestrebt ist. Das Erkennen von Be- und Entlastungsfaktoren<br />

und gesundheitsför<strong>der</strong>ndes Leitungshandeln, z.B. in <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

von Transparenz und Teamprozessen, sind darin tragende Säulen.<br />

Ich hoffe, deutlich gemacht zu haben, <strong>das</strong>s mein Engagement für <strong>das</strong> JSG<br />

nicht erst mit meiner Bewerbung erwacht ist, son<strong>der</strong>n es <strong>mir</strong> ein selbstverständliches<br />

Anliegen ist, diese Schule, mit <strong>der</strong> ich verwurzelt bin, auf ihrem<br />

guten Weg weiter zu för<strong>der</strong>n. Ich traue <strong>mir</strong> zu, die Dinge und auch die<br />

Probleme von verschiedener Perspektive aus abzuwägen und <strong>bei</strong><br />

divergierenden Interessen zu vermitteln. Eingebunden weiß ich mich in eine<br />

Reihe von vielen unterschiedlichen Menschen und Gruppierungen, <strong>der</strong>en<br />

Kompetenzen ich als passionierte Netzwerkerin gern zu Rate ziehen würde<br />

und an die ich natürlich auch Aufgaben delegieren würde. Die mit dem Amt<br />

gleichwohl einhergehenden Belastungen und die <strong>bei</strong> <strong>mir</strong> verbleibende<br />

Verantwortung sehe ich aber durchaus! Dieser Schule lasse ich sie gern<br />

zukommen.<br />

Abschließend danke ich allen Beteiligten für die im <strong>zur</strong>ückliegenden Jahr<br />

erwiesene Geduld und Rückendeckung – und auch für die gerade erwiesene<br />

Aufmerksamkeit. Ich würde mich freuen, wenn gesagt würde: „Das Warten<br />

hat sich gelohnt.“<br />

Dr. Susanne Marten-Cleef<br />

auf <strong>der</strong> Schulkonferenz am 10. Mai 2012<br />

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