November 2012 - Bodelschwingh-Kirche
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4 | Seemannsmission<br />
Support of Seafarers Dignity<br />
Unterstützung der Würde der Seeleute<br />
Fragen an die Seemannsmission Lübeck<br />
Sönke Friedrichsen sprach mit Katharina<br />
Bretschneider und Mathias Ullrich von der<br />
Seemannsmission Lübeck<br />
Bereits Geschichte: das alte Gebäude an der Untertrave<br />
weicht dem Hansemuseum<br />
F: Seit wann gibt es die Seemannsmission<br />
in Lübeck?<br />
K. Bretschneider: 1906 wurde der Verein<br />
„Lübecker Seemannsmission“ gegründet.<br />
Zuerst gab es nur einen Lesesaal in der<br />
Hafenstraße, von dem aus der damalige<br />
Diakon Jordan Schiffsbesuche machte<br />
und Besatzungen zum Aufenthalt einlud.<br />
Bald konnte mit dem Bau eines eigenen<br />
Seemannsheimes an der Untertrave<br />
begonnen werden, in das man im Februar<br />
1913 einzog. Um- und Ausbauten in den<br />
siebziger Jahren machten das Haus zeitweise<br />
zum modernsten Seemannsheim.<br />
Ein Studentenheim für Studierende der<br />
Lübecker Seefahrtschule und ein Kinderhotel<br />
für Seemannsfamilien kamen hinzu.<br />
F: Nun wird aber an der Stelle das Hansemuseum<br />
gebaut, das alte Seemannsheim<br />
gibt es nicht mehr.<br />
K. Bretschneider: Das hat aber auch etwas<br />
Gutes: die Seemannsmission ist näher an<br />
den Seeleuten. Unser Standort ist jetzt der<br />
Lehmannkai, wo uns die gleichnamige Reederei<br />
Räume angeboten hat, die wir für unsere<br />
Arbeit bereits seit Februar 2010 nutzen.<br />
Ältere Seeleute, die noch im Seemannsheim<br />
wohnten , konnten mit Hilfe der Vorwerker<br />
Diakonie eine neue Seniorenwohnung<br />
beziehen.<br />
M. Ullrich: Tatsächlich hat sich bei der Seefahrt<br />
viel getan: zunächst gab es Lockerungen<br />
bei den Reedereien, in dem Ehefrauen<br />
und Kinder teilweise mitreisen durften.<br />
Dann hat durch den Container eine starke<br />
Veränderung stattgefunden: die Liegezeiten<br />
der Schiffe zum Löschen der Ladung ist<br />
von vielen Tagen auf wenige Stunden<br />
zurückgegangen. In Lübeck selbst hat sich<br />
die Arbeit im Hafen Richtung Schlutup/Siems/Travemünde<br />
mit den großen<br />
Kais verlagert.<br />
F: Wie sieht denn die Arbeit der Seemannsmission<br />
aus?<br />
Bretschneider und Ullrich: Wir machen<br />
Bordbesuche und wir betreiben unseren<br />
Seemannsclub „Sweder Hoyer“. Bei unseren<br />
Bordbesuchen bieten wir unsere Zeitung in<br />
der Landessprache der Seeleute und Telefonkarten<br />
für Handys an, im Club können<br />
die Seeleute über das Internet mit ihren<br />
Familien Kontakt aufnehmen. Insbesondere<br />
das „skypen“ ist beliebt, weil man hier die<br />
Familie sehen kann. Wir suchen das<br />
Gespräch mit den Seeleuten, schauen auch<br />
schon mal in die Messen oder Kombüsen,<br />
dann wird uns auch erzählt, wo der Schuh<br />
drückt. Im Club haben die Seeleute auch die<br />
Möglichkeit, sich mit anderen Mannschaften<br />
zu unterhalten, eine Runde Billard zu