Juni/Juli 2010 - Bayerischer Basketball Verband - Bezirk Mittelfranken

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Nr. 06 /2010 Seite 20 Mittelfranken BAYERN-BASKET GSC Fürth holt die Südmeisterschaft im Gehörlosen Basketball 4. Platz bei den Deutschen Meisterschaften 2010 Das Team vom GSC Fürth (hinten v.l.n.r.): Andreas Hecker, Svjatoslav Krischewski, Julian Ducu Staicu, Sebjan Damjan, Georg Paterek (Trainer), (vorne v.l.n.r.) Zepa Fikret, Javornik Klemens, Oresnik Jan Foto: GSC Fürth Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Mittwoch, 07. Juli 2010 Der GSC Fürth hat sich in der Südqualifikation zur Deutschen Gehörlosen-Basketball- Meisterschaft ohne Niederlage den ersten Platz erkämpft. Im Turniermodus Jeder-gegen-Jeden sind die vier teilnehmenden Mannschaften vom GSC Fürth, GSC Nürnberg, GSV München und GBF München in das Qualifikationsturnier in Nürnberg gestartet. Nachdem sich die Fürther im letzten Jahr noch mit dem 3. Platz in der Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft begnügen mussten, stand diesmal alles auf Sieg für die (fast) Lokalmatadoren. Gegen den GSV München konnten sie nach einigen anlaufschwierigkeiten einen 54:46 Sieg einfahren. Das Spiel gegen den GBF München lief gelassen zum 51:30 Erfolg. Auch in der letzten Begegnung des Tages gegen den GSC Nürnberg gingen die Fürther mit 63:53 als Sieger vom Feld. Der erste Platz sicherte dem Fürther Team das Freilos bei den Deutschen Gehörlosen-Basketball- Meisterschaften 2010 Ende Mai in München. Der Titelverteidiger GSV Würzburg war auch in diesem Jahr kaum zu bremsen und wurde verdient wieder Deutscher Meister. Nach dem fünften Platz im Vorjahr, schafften es die Fürther Herren um Trainer Georg Paterek in diesem Jahr ins „Kleine Finale“ um Platz 3. Dies sollte wohl das spannendste spiel der Meisterschaft werden, denn mit dem Schlusspfiff stand es 71:71 Ausgleich gegen den GSV Osnabrück. Auch die erste Verlängerung brachte bei jeweils 9 Punkten noch keinen Sieger aus der Partie. Die zweite Verlängerung endete hart umkämpft dann jedoch mit 99:90 für die Osnabrücker, nicht zuletzt weil beim Fürther Team zwei Spieler aufgrund von Technischen Fouls gesperrt worden sind. Mit dem Spielergebnis sicherten sich die Fürther den 4. Platz bei den diesjährigen Deutschen Gehörlosen-Basketball-Meisterschaften. In der Damenrunde musste sich der titelverteidiger vom GSC Nürnberg diesmal mit dem Vizemeister 2010 zufrieden geben. Theresa Melde
BAYERN-BASKET Mittelfranken Nr. 06 /2010 Auch dieses Jahr lebte das traditionelle Basketballspiel der Justizvollzugsanstalt (JVA) Nürnberg gegen die JVA Bayreuth auf. Um der Begegnung einen richtigen Spielcharakter zu geben, hatten die Sportbeamten der JVA Nürnberg die beiden Post SV Schiedsrichterinnen Heike Hempel und Theresa Melde für die Spielleitung eingeladen. „Ich war extrem erschrocken, als ich den anruf von der JVA erhalten habe. Als ich dann hörte, es geht um ein Basketballspiel, war ich nicht nur erleichtert, sondern auch sofort dabei“, erzählt Heike Hempel. Und dieses Spiel sollte ein ganz besonderes Erlebnis werden. Nachdem die beiden Schiedsrichterinnen ihre Geldbörsen, Schlüssel und Mobiltelefone am Besuchereingang abgegeben hatten, wurden sie vom Sportbeamten Rainer Grahm abgeholt und zur Sporthalle gebracht. Kurze Zeit später brachte auch Sportbeamter Markus Summ die Nürnberger Häftlinge in die Sporthalle. Sport als Nebensache wird hinter Gittern für die Insassen oft zur Hauptsache. „Sport ist hier drinnen ein extrem wichtiger Bestandteil, da der Mensch und nicht seine Verfehlung in der Gesellschaft im Vordergrund steht. Neben psychischer und physischer Stärkung wird das Sozialverhalten auch noch trainiert“, so Rainer Grahm. So trainiert die Basketballgruppe in der JVA Nürnberg ein- bis zweimal die Woche für ca. 60 Minuten. Mannschaftsbänke wurden aufgestellt, Kampfgericht eingerichtet und Trikots für die 9 Nürnberger Häftlinge verteilt. Während sich die Nürnberger Insassen für das Spiel aufwärmten, trafen auch die Gäste aus der JVA Bayreuth mit ihrem Gefängnisbus in der Mannertstraße ein. Für den Einlass der Gegner wurde die Halle noch einmal geöffnet. Anschließend wurde es hinter abgeschlossenen Türen im Sprungkreis Ernst für die beiden Mannschaften, denn gespielt wurde nach offiziellen Basketballregeln. Von Gefängnisatmosphäre war beim Sprungball keine Spur. Zwei Basketballteams standen sich gegenüber und wollten sich spielerisch gegeneinander beweisen. Die Bayreuther Basketballgruppe wurde spielerisch von drei JVA-Beamten unterstützt – inklusive der Mittelfranken-Blättla Hotline: Petra Möhrlein (0 95 45) 50 95 10 Seite 21 Zwei Post SV Schiedsrichterinnen hinter Gittern Basketballspiel in der JVA Nürnberg war voller Erfolg Von 25. bis 27.6. findet in Bamberg das Auswahlturnier der Jahrgänge 1997 und jünger statt. Zweck des turnieres ist die Präsentation talentierter spieler aus allen Regionen Bayerns, wobei diese an einem Tag in Bezirksteams, am zweiten Tag in gemischten Teams an den Start gehen. Bei dieser Gelegenheit bedankt sich der Bezirk bei den Vereinen, die in grosser Zahl aktives Interesse gezeigt haben und dazu beigetragen haben, dass eine repräsentative auswahl Mittelfranken vertreten kann. Post SV Schiedsrichterinnen Theresa Melde (2.v.l.) und Heike Hempel (4.v.l) gemeinsam mit den JVA Beamten aus Nürnberg und Bayreuth Foto: JVA Nürnberg dritten Frau auf dem Parkett. Mit der JVA-Beamtin Anja Ellinger hatten die Bayreuther erstklassige Unterstützung aus der Oberliga mit dabei. So setzten sich die Gäste im ersten Viertel auch mit 10:6 ab. Anschließend holten die Nürnberger den knappen Rückstand auf und glichen zur Halbzeit zum 21:21 aus. Auch nach der kurzen Pause ging es spannend weiter und das Spielergebnis zeigte zum Ende des dritten Viertels wieder einen 37:37 Gleichstand. Obwohl die Bayreuther mangels Halle nicht trainieren, punktete die Mannschaft konsequent. Nun gingen beide Teams noch motivierter in die letzten zehn Minuten. Aus Schiedsrichterperspektive glich das Spiel einer ganz normalen Ligabegegnung und auch spielerisch standen die beiden Teams dem nichts nach. Nachdem die Bayreuther das letzte JVA-Duell für sich entscheiden konnten, hatten sie diesmal aber das Nachsehen. Das Team der JVA-Nürnberg wurde in der schlussphase immer stärker und holte sich den 55:44 Sieg. In die Kader haben es geschafft: weiblich Karin Fett, 1997 Dimitra Devrani, 1997 Rachel Behring, 1997 Elefteria Fidanoglu, 1997 Laura Nadolski, 1997 (alle Post SV Nürnberg) Nadine Schwab, 1998 Jana-Sophie Distler, 1999 Rebecca Lukasch, 1997 Hannah Ficht, 1997 Milana Walden, 1999 (alle TV Schwabach) Julia Richter, 1997 (TTV Neustadt/ Aisch) Katharina Lüttgens, 1998 (TB Erlangen) Noa Sophie Siebert, 1998 (TS Herzogenaurach) Trainer: Florian Ottich (Headcoach), Jana Ulbig Natürlich freuten sich auch die Verlierer, denn das Spiel war ein kurzer „Ausbruch“ aus dem Gefängnisalltag. „Das war auch für mich als Schiedsrichterin etwas Besonderes. Ein Spiel im Knast hatte ich noch nie. Es hat sehr viel Spaß gemacht und beide Teams waren sehr freundlich. Letztlich haben die Jüngeren dann gewonnen“, so Heike Hempel nach dem Schlusspfiff. Bei Brötchen und Getränken diskutierten die spieler, schiedsrichterinnen und die JVA-Beamten nach der Partie in gemeinsamer Runde noch über das Spiel und das Leben hinter Gittern. Anschließend fuhren die Gäste zurück nach Bayreuth, die Sportbeamten brachten die Nürnberger Jungs wieder in ihre Gefängniszellen und die beiden Schiedsrichterinnen entschwanden auf die andere Seite der Mauer. Nach diesem erfolgreichen Abend ist eine Titelverteidigung für die JVA-Nürnberg im nächsten Jahr fest eingeplant. Theresa Melde Mittelfrankens Auswahlkader kann sich sehen lassen! alle aktuellen Infos unter www.mfr.bbv-online.de männlich Paul Klaußner, 1998, TS Herzogenaurach Alexander Bohr, 1998, TS Herzogenaurach Dominic Beer, 1998, TSV Altenberg Handt, Tim, 1998, NBC Jan Niklas Müller, 1997, TSV Ansbach Marcel Büttner, 1997, TV Fürth/ FrankenHexer Wittmann, Lukas, 1997, TS Herzogenaurach Adrian Hümmer, 1997, TTV Neustadt/ Aisch Philipp Linss, 1997, VFL Treuchtlingen Leon Meinert, 1997, TSV Altenberg Daniel Keppeler, 1997, NBC Julius Weidner, 1997, NBC Trainer: Christian Braun (Headcoach), Peter und Frederik Simon Ernst Wenzel
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