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metapeople Performance- Analysen

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<strong>metapeople</strong><br />

<strong>Performance</strong>-<br />

<strong>Analysen</strong><br />

2012/2013


Inhaltsverzeichnis<br />

Der ROPO-Effekt<br />

und die zunehmende<br />

Harmonisierung der<br />

Absatzkanäle<br />

Neue Möglichkeiten für<br />

das mobile Marketing<br />

>> 5<br />

Die Cookie-Richtlinie<br />

der EU<br />

Wird es nun ernst für die<br />

deutsche Werbeindustrie?<br />

>> 15<br />

Suchmaschinen-<br />

optimierung<br />

SEO als wichtige Komponente<br />

einer erfolgreichen<br />

Unternehmens-<strong>Performance</strong><br />

im World Wide Web.<br />

>> 25<br />

Real-Time-Bidding<br />

In Echtzeit zum<br />

Kunden.<br />

>>35<br />

Mobile Marketing<br />

Branding und <strong>Performance</strong><br />

im mobilen Internet.<br />

>> 45


Der ROPO-Effekt und die<br />

zunehmende Harmonisierung<br />

der Absatz-<br />

kanäle<br />

Neue Möglichkeiten für das<br />

mobileMarketing


Der ROPO-Effekt und die zunehmende Harmonisierung der Absatzkanäle<br />

Neue Möglichkeiten für das mobile Marketing<br />

Das Internet wird als<br />

Informationsquelle<br />

vor dem Kauf immer<br />

wichtiger.<br />

Die durch den<br />

ROPO-Effekt<br />

erwirtschafteten<br />

Umsätze übersteigen<br />

die reinen Online-<br />

Umsätze deutlich.<br />

Der ROPO-Effekt<br />

sollte bei der<br />

Budgetierung von<br />

Marketingmaßnahmen<br />

beachtet<br />

werden.<br />

Kunden, die sich<br />

online informierten,<br />

geben beim Kauf in<br />

der Filiale mehr Geld<br />

aus.<br />

Research Online, Purchase Offline (ROPO)<br />

Der Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e.V.<br />

(BITKOM) legte vor kurzem eine Studie zum<br />

Thema eCommerce in Deutschland vor.<br />

BITKOM zeigt, dass heutzutage jeder<br />

sechste von Unternehmen umgesetzte Euro<br />

im Internet erwirtschaftet wird. Doch das<br />

Internet wird nicht nur als Absatzkanal,<br />

sondern auch als Informationsquelle immer<br />

wichtiger: Kunden informieren sich online<br />

über Produkteigenschaften, vergleichen<br />

Preise und lesen Empfehlungen anderer<br />

Kunden bevor sie ein Produkt offline kaufen<br />

(Research Online, Purchase Offline, kurz:<br />

ROPO).<br />

Die Deutsche Bank gibt an, dass circa 50<br />

Prozent der Finanzprodukte in den Filialen<br />

an Kunden verkauft werden, die zuvor online<br />

recherchiert haben. Vodafone kommt in einer<br />

gemeinsamen Studie mit Google zu dem<br />

Ergebnis, dass neben den 31 Prozent der<br />

online abgeschlossenen Verträge weitere 37<br />

Prozent zwar offline abgeschlossen aber<br />

online von den Kunden vorbereitet werden.<br />

In den Branchen Banking, Versicherungen,<br />

Mode, DSL und Mobilfunk werden<br />

durchschnittlich sogar 56 Prozent aller Käufe<br />

online vorbereitet. Die Boston Consulting<br />

Group zeigt, dass die durch den ROPO-<br />

Effekt erwirtschafteten absoluten Umsatzzahlen<br />

in nahezu allen Mitgliedsstaaten der<br />

G-20 die reinen Online-Umsätze um mehr<br />

als das Doppelte übersteigen. Der ROPO-<br />

Effekt, so ist festzustellen, beschreibt einen<br />

wichtigen Wirtschaftsfaktor und ist heute<br />

zentral für den Erfolg eines Unternehmens.<br />

03/2013<br />

Doch was bedeutet es, wenn sich Kunden<br />

vor dem Besuch der Filiale online über<br />

Produkteigenschaften informieren? Zunächst<br />

gilt es für die Unternehmen, dass der ROPO-<br />

Effekt bei der Budgetierung von Marketingmaßnahmen<br />

auf keinen Fall vernachlässigt<br />

werden sollte. Wird das Marketingbudget<br />

isoliert von kanalübergreifenden Effekten<br />

kalkuliert, besteht die Gefahr hoher<br />

Umsatzeinbußen. Zwar wird ein Großteil der<br />

Unternehmensumsätze immer noch über<br />

den stationären Handel erwirtschaftet. Ein<br />

informativer, innovativer und gut<br />

strukturierter Webauftritt steigert allerdings<br />

nicht nur die Abverkäufe im Internet.<br />

Vielmehr trägt er durch den ROPO-Effekt<br />

maßgeblich zum gesamten Umsatz – online<br />

und offline – eines Unternehmens bei.<br />

Und: Kunden, die online recherchieren,<br />

geben beim Kauf in der Filiale mehr Geld<br />

aus. Ein Test von Google und Görtz<br />

veranschaulicht, dass der durchschnittliche<br />

Warenkorb von Kunden, die online<br />

recherchieren und offline kaufen, circa<br />

doppelt so hoch ist, wie der Warenkorb der<br />

Besucher des Görtz Online Shops.<br />

Modeketten wie Zara oder Esprit haben den<br />

Mehrwert des ROPO-Effekts erkannt.<br />

Sogenannte Click and Reserve-Bestellungen<br />

ermöglichen Kunden Produkte online zu<br />

reservieren und diese dann zu einem<br />

späteren Zeitpunkt in der Filiale abzuholen.<br />

Zara bietet außerdem an, dass im Internet<br />

erworbene Produkte in den Filialen zurückgegeben<br />

oder umgetauscht werden können<br />

und hat so einen wichtigen Schritt zur<br />

Harmonisierung der Offline- und Online-<br />

Absatzkanäle vollzogen. Auch Warenhaus-<br />

Die durch den<br />

ROPO-Effekt<br />

beschriebene<br />

Verbindung der<br />

Offline- und Online-<br />

Absatzkanäle hat<br />

sich durch die<br />

zunehmende<br />

Verbreitung von<br />

Smartphones<br />

intensiviert.<br />

36 Prozent aller<br />

Deutschen sind per<br />

Smartphone und 11<br />

Prozent per Table<br />

online.<br />

Für den Bereich der<br />

Werbeinvestitionen<br />

im mobilen Marketing<br />

werden von der<br />

Bundesregierung<br />

Steigungsraten von<br />

bis zu 70 Prozent<br />

erwartet.<br />

ketten profitieren mittlerweile von den<br />

Möglichkeiten der Click and Reserve-<br />

Bestellungen. John Lewis aus Großbritannien<br />

gibt an, dass fast 17 Prozent aller<br />

Bestellungen online reserviert und dann<br />

abgeholt werden. Der Elektronikmarkt Best<br />

Buy stattet seine Filialen in den USA sogar<br />

mit Vorzugsparkplätzen für Kunden aus, die<br />

Produkte online bestellt haben. Das<br />

aufgehende Kalkül lautet: Kunden, die sich in<br />

der Filiale befinden, kaufen neben den online<br />

reservierten häufig weitere Produkte.<br />

Die Präsenz eines Unternehmens im Internet<br />

und besonders in den Suchmaschinenergebnissen<br />

(SERPs) beeinflusst das<br />

Geschäft in den Filialen. Neben SEO-<br />

Maßnahmen lassen sich die Sichtbarkeit und<br />

die <strong>Performance</strong> eines Unternehmens<br />

außerdem durch SEA-Maßnahmen steigern.<br />

Google-Adwords ermöglicht nicht nur eine<br />

Verbesserung des Online Geschäfts,<br />

sondern bietet auch unterschiedliche<br />

Möglichkeiten zur Intensivierung des ROPO-<br />

Effektes. Funktionen wie Ad Sitelinks oder<br />

Produkt-erweiterungen strukturieren die<br />

Anzeigen, bieten Kunden gute Navigationsmöglichkeiten<br />

und ermöglichen einen<br />

schnellen und direkten Zugriff auf relevante<br />

Informationen. Außerdem ist zu beachten:<br />

Ein Großteil der Konsumanfragen bei Google<br />

bezieht sich auf regionale und lokale<br />

Angebote. Anhand der von Google-Adwords<br />

angebotenen Standorterweiterungen können<br />

Unternehmen die Adressen von Filialen<br />

anzeigen, die sich in der unmittelbaren Nähe<br />

des Suchenden befinden. Mit Hilfe von<br />

Lokalisierungsfunktionenen kann außerdem<br />

der Anfahrtsweg und die voraussichtliche<br />

Anfahrtsdauer angezeigt werden.<br />

Die durch den ROPO-Effekt beschriebene<br />

Verbindung der Offline- und Online-<br />

Absatzkanäle hat sich in den letzten Jahren<br />

durch die zunehmende Verbreitung von<br />

Smartphones intensiviert. Einer Studie von<br />

Stanley Morgan zufolge wird die mobile<br />

Internetnutzung bereits 2014 alltäglicher sein<br />

als die Internetnutzung über stationäre<br />

Rechner. 2016 werden weltweit circa eine<br />

Milliarde Menschen ein Smartphone besitzen<br />

und somit die Möglichkeit haben, immer und<br />

überall online zu sein. Für Deutschland zeigt<br />

03/2013<br />

das Google Consumer Barometer, dass<br />

heute bereits 36 Prozent aller Deutschen<br />

über Smartphones und 11 Prozent über<br />

Tablets mobil online sind – im Februar 2012<br />

waren lediglich 29 Prozent der Deutschen<br />

über Smartphones und 5 Prozent über<br />

Tablets mobil online. Der diesjährige<br />

Monitoring Report Digitale Wirtschaft der<br />

Bundesregierung legt offen, dass sich der<br />

Umsatz des Verkaufs von Smartphones seit<br />

2009 jährlich nahezu verdoppelt hat. So<br />

wurden alleine 2011 mit dem Verkauf von<br />

Smartphones rund 5,4 Milliarden Euro und<br />

somit fast so viel wie mit stationären<br />

Rechnern und Laptops zusammen<br />

umgesetzt. Für 2012 wird eine erneute<br />

Steigerung des Umsatzes auf 7,9 Milliarden<br />

erwartet. Für den Bereich der Werbeinvestitionen<br />

im mobilen Marketing werden<br />

von der Bundesregierung entsprechende<br />

Steigungsraten von bis zu 70 Prozent<br />

erwartet. Unternehmen, die auf die<br />

Schaltung mobiler Kampagnen verzichten,<br />

laufen Gefahr, den Anschluss an direkte<br />

Konkurrenten am Markt zu verlieren.<br />

Im Folgenden stehen die Möglichkeiten im<br />

Fokus, die sich für das Marketing aus der<br />

Verbreitung von Smartphones ergeben. Es<br />

wird insbesondere diskutiert, welche<br />

Möglichkeiten Google-Adwords für das<br />

mobile Marketing und die gezielte<br />

Intensivierung des ROPO-Effektes bietet.<br />

Außerdem wird auf den zunehmenden<br />

Einsatz von Quick Response-Codes (QR-<br />

Codes) und die Weiterentwicklung der<br />

Erweiterten Realität (Augmented Reality)<br />

eingegangen. Durch den Einsatz innovativer<br />

Technologien bei der Nutzung von Smartphones<br />

wird die Verzahnung der Online- und<br />

der Offline-Kanäle weiter vorangetrieben.<br />

Um den zukünftigen Unternehmenserfolg zu<br />

sichern, sollten die im Folgenden<br />

dargestellten Möglichkeiten auf keinen Fall<br />

vernachlässigt werden.<br />

Marketing wird mobil<br />

Smartphone-Besitzer nutzen ihr Gerät nicht<br />

nur zum Telefonieren. In der Studie Unser<br />

mobiler Planet zeigen Google und Ipsos,<br />

dass 53 Prozent aller Smartphone-Besitzer


Google und Ipsos<br />

geben an, dass circa<br />

39 Prozent derjenigen,<br />

die auf<br />

ihrem Smartphone<br />

nach produktspezifischen<br />

Informationen<br />

suchen etwas<br />

kaufen.<br />

Auf Smartphones ist<br />

das Verhältnis<br />

zwischen Werbung<br />

und Seiteninhalt<br />

zugunsten des<br />

Werbeplatzes<br />

verschoben. Über<br />

Display-Kampagnen<br />

kann eine hohe<br />

Werbewirksamkeit<br />

erzielt werden.<br />

Google Adwords<br />

bietet verschiedene<br />

Funktionen für das<br />

mobile Marketing, die<br />

genutzt werden<br />

können, um Kunden<br />

gezielt in stationäre<br />

Filialen zu bringen.<br />

in Deutschland täglich mindestens einmal mit<br />

ihrem Gerät online gehen. Insgesamt 82<br />

Prozent der Nutzer suchen auf ihrem<br />

mobilen Gerät nach lokalen Informationen.<br />

Dass wiederum circa 39 Prozent der von<br />

Google Befragten angeben, dass die<br />

Recherche nach Informationen letztendlich<br />

zu einem Kauf führte, zeigt die Zielstrebigkeit,<br />

mit der das Smartphone zur Suche<br />

eingesetzt wird. Zur Steigerung des<br />

Unternehmensumsatzes sollten Unternehmen<br />

deshalb eine mobil aufrufbare<br />

Webseite aufbauen. Hierbei sind einige<br />

Grundregeln zu beachten: Die mobile<br />

Webseite sollte ohne Zoom erkennbar sein<br />

und eine einfache Navigation für den<br />

Besucher bieten. Texte sollten so gestaltet<br />

sein, dass sie aus einer Distanz von einer<br />

Armlänge noch gut lesbar sind. Außerdem<br />

muss bei der Verwendung von Flash-<br />

Formaten bedacht werden, dass diese auf<br />

dem iPhone und iPad nicht dargestellt<br />

werden.<br />

Für Werbetreibende ist außerdem<br />

interessant, dass 80 Prozent der<br />

Smartphone-Nutzer angeben, Werbeanzeigen<br />

auf ihren Geräten bewusst<br />

wahrzunehmen. Da das Verhältnis zwischen<br />

Werbung und Seiteninhalt auf mobilen<br />

Webseiten zugunsten des Werbeplatzes<br />

verschoben ist, können über Display Media-<br />

Kampagnen hohe Werbewirkungen erzielt<br />

und damit die Bekanntheit des eigenen<br />

Produktes oder der eigenen Marke erhöht<br />

werden – <strong>metapeople</strong> bietet passgenaue-<br />

Lösungen für mobile Media-Kampagnen.<br />

Branding-Effekte können außerdem über<br />

den Einsatz von Werbeclips vor Videos, per<br />

Pre-Rolls vor der Nutzung einer App oder<br />

auch der üblichen Schaltung von Bannern in<br />

Apps sowie auf mobilen Webseiten erzielt<br />

werden – mehr Infos hierzu bietet die<br />

<strong>metapeople</strong>-Studie Mobile Marketing –<br />

Branding und <strong>Performance</strong> im mobilen<br />

Internet (04/2012).<br />

Vor wenigen Jahren war die Idee, potentielle<br />

Kunden an jedem Ort erreichen zu können,<br />

noch eine Utopie. Durch die Verbreitung von<br />

Smartphones und ein gezieltes mobiles<br />

Marketing können Kunden bis zum<br />

‚entscheidenden‘ Moment beeinflusst und<br />

03/2013<br />

zum Beispiel von dem Kauf eines<br />

Konkurrenzproduktes überzeugt werden.<br />

Denn häufig startet die Smartphone-Nutzung<br />

bereits in der Filiale. Neben der Sammlung<br />

von Produktinformationen werden<br />

insbesondere Preise verglichen. Rund 17<br />

Prozent der im Rahmen der Studie von<br />

Google und Ipsos Befragten geben an, dass<br />

sie ihre Meinung zum Kauf eines Produktes<br />

oder einer Dienstleistung bereits im Geschäft<br />

auf der Grundlage von mit dem Smartphone<br />

recherchierten Informationen geändert<br />

haben. Eine gute Sichtbarkeit innerhalb der<br />

SERPs kann dazu beitragen, dass Kunden<br />

noch am Point of Sale ihre Meinung ändern<br />

und sich für den Kauf eines anderen<br />

Produktes entscheiden.<br />

Doch nicht nur am Point of Sale können<br />

Ergebnisse erzielt werden. Google-Adwords<br />

bietet unterschiedliche Möglichkeiten, die<br />

genutzt werden können, um Kunden gezielt<br />

in stationäre Filialen zu navigieren und auf<br />

diesem Weg den ROPO-Effekt zu<br />

intensivieren. Bevor auf Funktionen, wie die<br />

Standorterweiterung oder Click to Call<br />

eingegangen wird, sind einige grundlegende<br />

Punkte für einen effizienten Einsatz von<br />

Google Adwords für mobile Kampagnen zu<br />

erläutern: Um eine bessere Steuerung zu<br />

gewährleisten, sollten eigene, auf<br />

Smartphones zugeschnittene AdWords-<br />

Kampagnen mit entsprechend spezifischen<br />

Inhalten aufgesetzt werden – zum Beispiel<br />

‚Besuchen Sie unsere mobile Webseite‘.<br />

Außerdem sollten separate Gebote für die<br />

Platzierung von Anzeigen auf mobilen<br />

Geräten gesetzt werden. Bei Smartphones<br />

sind je nach Sucheingabe über den<br />

Suchergebnissen maximal zwei und am<br />

unteren Ende maximal drei Anzeigeplätze zu<br />

vergeben. Zum Vergleich: Auf stationären<br />

Geräten können bis zu 14 Werbeplätze<br />

besetzt werden. Der Wettbewerb um die<br />

Werbeplätze ist dementsprechend größer<br />

und verlangt eine aggressive Strategie bei<br />

der Abgabe von Geboten. Grundsätzlich ist<br />

außerdem zu beachten, dass Keywords für<br />

mobile Kampagnen möglichst kurz zu halten<br />

sind. Aufgrund der kleineren Tastaturen<br />

suchen mobile Nutzer zumeist anhand von<br />

kurzen und prägnanten Begriffen nach<br />

Informationen.<br />

Die Standorterweiterungen<br />

zeigen<br />

dem Nutzer Filialen<br />

an, die sich in seiner<br />

Nähe befinden.<br />

Über die Get<br />

Direction-Funktion<br />

können außerdem<br />

Anfahrtswege<br />

angezeigt werden.<br />

Anrufe stellen für<br />

Unternehmen<br />

qualifizierte Kontakte<br />

dar und werden<br />

durch die die Click to<br />

Call-Erweiterung<br />

angeregt.<br />

Mobile AdWords-Kampagnen können gezielt<br />

zu einer Intensivierung des ROPO-Effektes<br />

eingesetzt werden. Im Folgenden werden<br />

Funktionen vorgestellt, die dazu beitragen,<br />

die unterschiedlichen Absatzkanäle zu<br />

harmonisieren und potentielle Kunden in<br />

stationäre Filialen zu bringen.<br />

Standorterweiterungen: Über die Standorterweiterungen<br />

kann die Adresse ebenso wie<br />

der genaue Standort einer Filiale innerhalb<br />

von Google-Maps abgebildet werden. Der<br />

Suchende kann nun die Filiale wählen, die<br />

für ihn am besten zu erreichen ist. Über die<br />

Get Direction-Funktion kann er außerdem<br />

direkt ins Geschäft navigiert werden – die<br />

Get Direction-Funktion zeigt dem Nutzer den<br />

schnellsten Weg zu der nächstgelegenen<br />

Filiale an. Die Studie von Google und Ipsos<br />

zeigt: Fast die Hälfte derjenigen, die auf<br />

ihrem Smartphone den Standort einer Filiale<br />

nachschlagen, besuchen diese auch. Das<br />

Potential, dass sich für den Umsatz ergibt,<br />

zeigt sich darin, dass wiederum 40 Prozent<br />

der über die Standorterweiterung in eine<br />

Filiale navigierten Kunden letztendlich auch<br />

03/2013<br />

etwas kaufen. In einer Studie mit iProspect<br />

und Adidas kam Google nach der<br />

Auswertung der Umsätze zu dem Schluss,<br />

dass jeder Click auf die Standorterweiterung<br />

durchschnittlich einen Wert von 3,20 US-<br />

Dollar für Adidas hatte. Die hawaiianische<br />

Restaurantkette Roy’s, die die<br />

Standorterweiterung für ihre mobile<br />

Kampagne in den USA nutzte, konnte die<br />

Kapitalverzinsung (ROI) sogar um 800<br />

Prozent steigern.<br />

Click to Call: Die Click to Call-Erweiterung<br />

bietet den Nutzern von Smartphones die<br />

Möglichkeit Ansprechpartner schnell und<br />

unkompliziert zu erreichen und sich über<br />

spezifische Produkte oder Filialstandorte zu<br />

informieren – die Anzeigen können den<br />

Geschäftszeiten angepasst werden. Anrufe<br />

stellen für Unternehmen qualifizierte<br />

Kontakte dar und werden durch die Click to<br />

Call-Erweiterung angeregt. Kunden können<br />

telefonisch beraten und in Filialen gebracht<br />

werden. In einer gemeinsamen Studie mit<br />

der comdirect Bank zeigt Google, dass die<br />

Click through-Rate (CTR) von mobilen<br />

Anzeigen mit der Click to Call-Funktion um 9<br />

Prozent höher war als bei anderen Anzeigen.<br />

Dagmar Wallat, die Media-Verantwortliche<br />

bei der comdirect Bank, führt aus, dass ein<br />

erhöhter Traffic in der Regel auch im Verlauf<br />

der weiteren Prozessstufen zu einem<br />

erhöhten Volumen führt. Über die Click to<br />

Call-Funktion können die Unternehmensumsätze<br />

gesteigert werden. Die bereits<br />

angeführte Studie mit Roy’s zeigt außerdem,<br />

dass die Click to Call-Funktion zum Beispiel<br />

für Gastronomie-betriebe, für die Tischreservierungen<br />

eine wichtige Rolle für die<br />

Kalkulation der eigenen Umsätze spielen,<br />

einen hohen Mehrwert bieten. So erreichte<br />

Roy’s über die Click to Call-Funktion eine<br />

Steigerung der Anrufe beim Unternehmen<br />

um 40 Prozent und konnte die Auslastung<br />

der Restaurants erheblich steigern.<br />

Circa die Hälfte der Nutzer, die mobil den Standort einer Filiale<br />

recherchieren, besuchen diese letztendlich auch. Hieraus<br />

entsteht ein hohes Potential für eine Steigerung des Umsatzes.


Durch die Ad with<br />

Offers-Funktion kann<br />

auf In-Store<br />

Sonderaktionen<br />

verwiesen werden.<br />

Empfehlungen<br />

spielen eine wichtige<br />

Rolle für die Auswahl<br />

eines bestimmten<br />

Produktes und<br />

können durch die<br />

Seller Ratings-<br />

Funktion in der<br />

Werbeanzeige<br />

abgebildet werden.<br />

Ads with Offers und Seller Ratings: Für<br />

Händler stellt sich außerdem die sogenannte<br />

Ads with Offers-Funktion eine interessante<br />

Möglichkeit dar, um interessierte Kunden<br />

anzusprechen und zu einem Besuch der<br />

eigenen Filiale zu animieren. Durch das<br />

Anklicken der Werbung kann dem<br />

Suchenden ein Angebot präsentiert werden,<br />

das zu seiner Anfrage passt. Durch den<br />

expliziten Verweis auf In-Store<br />

Sonderaktionen werden Nutzer zum<br />

Filialbesuch angeregt. Auch die Abbildung<br />

von Produktbewertungen in den Suchergebnissen<br />

führt mobil – ebenso wie auf<br />

dem Desktop – zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der Klickraten CTR. Google<br />

weist in diesem Kontext darauf hin, dass<br />

Kampagnen, die Produktbewertungen<br />

verwenden, bis zu 7,5 Prozent bessere<br />

CTRs aufweisen als andere Kampagnen.<br />

Anhand der Produktbewertungen wird ein<br />

Kriterium in die Online-Werbung eingebaut,<br />

das offline schon immer ein<br />

ausschlaggebender Faktor war.<br />

Empfehlungen sind wichtig für die<br />

letztendliche Auswahl eines Produktes und<br />

03/2013<br />

Anrufe stellen qualifizierte Kontakte dar und können über die<br />

Click to Call‐Funktion forciert werden. Kunden können<br />

telefonisch beraten und in Filialen gebracht werden. Ein<br />

erhöhter Traffic führt in der Regel auch im Verlauf der<br />

weiteren Prozessstufen zu einem erhöhten Volumen.<br />

werden durch die Seller Ratings-Funktion in<br />

der Werbeanzeige abgebildet.<br />

Wie sich zeigt, bieten die unterschiedlichen<br />

Google AdWords-Funktionen einen hohen<br />

Mehrwert, um auf die eigenen Produkte<br />

aufmerksam zu machen und den ROPO-<br />

Effekt zu intensivieren. Die Budgetierung von<br />

Online-Marketingmaßnahmen sollte dementsprechend<br />

nicht nur an den Online-<br />

Verkäufen orientiert sein, sondern den<br />

ROPO-Effekt und die damit einhergehenden<br />

Potentiale für das Unternehmen einbeziehen.<br />

Google hat gemeinsam mit der Parfümerie<br />

Douglas anhand einer regionalen<br />

Rabattaktion und Coupon-Tracking den<br />

durch AdWords ermöglichten ROPO-Effekt<br />

nachgewiesen. Im Rahmen der Studie<br />

wurden die Kunden auf der Landingpage des<br />

Douglas-Online-Shops über die Rabatt-<br />

Aktion informiert. Der Kunde hatte die<br />

Möglichkeit zwischen einem 10 Prozent-<br />

Online- und einem 10 Prozent-Filial-Rabatt<br />

zu wählen. Der Test zeigte, dass auf 100 im<br />

Onlineshop eingelöste Coupons noch einmal<br />

45 in den stationären Filialen eingelöste<br />

Coupons kamen. Ebenso wie bereits in der<br />

Görtz-Studie von Google zeigte sich<br />

außerdem, dass der Warenkorb der ROPO-<br />

Käufer signifikant höher war. Der Leiter des<br />

E-Business bei Douglas hält entsprechend<br />

fest: „Die Auswirkungen von Google-<br />

AdWords auf den stationären Handel wurde<br />

erwiesen. Dieses Ergebnis ist ganz im Sinne<br />

unserer Multi-Channel-Strategie und zeigt,<br />

dass die Online-Maßnahmen den<br />

klassischen Handel unterstützen, wie auch<br />

klassische Marketing-Maßnahmen den<br />

Online-Handel.“<br />

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass auf<br />

die Nutzer von Smartphones ausgerichtete<br />

Kampagnen dazu beitragen, die Besucherzahlen<br />

in Filialen zu steigern. Dass die<br />

Relevanz des mobilen Internets und<br />

einhergehende Marketingmaßnahmen<br />

QR-Codes können in<br />

der Filiale dazu<br />

eingesetzt werden,<br />

um Kunden schnell<br />

und unkompliziert<br />

Informationen über<br />

angebotene<br />

Produkte anzubieten.<br />

Ladenflächen lassen<br />

sich auf diesem Weg<br />

virtuell ausdehnen.<br />

Augmented Reality<br />

bezeichnet die<br />

computergestützte<br />

Erweiterung der<br />

Realität durch die<br />

visuelle Darstellung<br />

von zusätzlichen<br />

Informationen bei der<br />

Nutzung der Smartphone-Kamera.<br />

zukünftig eine zunehmend wichtige Rolle<br />

spielen werden und Smartphones die<br />

Harmonisierung der Offline- und Online-<br />

Absatzkanäle vorantreibt, lässt sich anhand<br />

innovativer Technologien wie den QR-Codes<br />

und der Augmented Reality veranschaulichen.<br />

Die Zukunft beginnt jetzt<br />

Während im vorherigen Kapitel aufgezeigt<br />

wurde, wie sich Google-Adwords für die<br />

Optimierung von Anzeigen-Kampagnen auf<br />

dem Smartphone optimieren lässt, stehen im<br />

folgenden Kapitel Trends und Techniken im<br />

Vordergrund, die bereits heute dazu<br />

beitragen, dass Online- und Offline-<br />

Absatzkanäle immer stärker verschmelzen.<br />

Trends wie der Einsatz von QR-Codes in<br />

Filialen oder die Augmented Reality-Apps<br />

bieten für Unternehmen interessante<br />

Möglichkeiten, um die Hürde zwischen der<br />

Online- und der Offline-Welt zu überwinden.<br />

Für stationäre Filialen bietet sich die<br />

Verwendung von QR-Codes an. Durch den<br />

Einsatz der zweidimensionalen Codes<br />

müssen keine langen Internetadressen mehr<br />

abgetippt werden. Im Gegensatz zu<br />

Barcodes, die bis zu 20 Stellen speichern,<br />

lassen sich anhand der QR-Codes bis 7089<br />

numerische oder 4296 alphanumerische<br />

Zeichen kodieren. Die Codes können direkt<br />

über die Kamera des Smartphones gescannt<br />

werden. Nutzer können auf diesem Weg<br />

schnell und unkompliziert zum Beispiel zu<br />

YouTube-Videos, zu Gratisdownloads oder<br />

auch Gebrauchsanleitungen für ein<br />

bestimmtes Produkt weitergeleitet werden.<br />

In den USA setzt Starbucks QR-Codes ein,<br />

um Kunden in den Filialen der Kette mobile<br />

Zahlungsvorgänge zu ermöglichen. Das<br />

Starbucks Card Mobile App ist bisher ein<br />

großer Erfolg. Kunden navigieren auf dem<br />

Bildschirm ihres Smartphones zur<br />

Bezahlungsoption und legen den dann<br />

angezeigten QR-Codes unter einen Imager<br />

an der Kasse. Dieser scannt den Code und<br />

zieht den jeweiligen Betrag vom Prepaid-<br />

Konto des Kunden ab. Starbucks gibt an,<br />

dass bereits 22 Prozent aller Transaktionen<br />

03/2013<br />

anhand des Starbucks Card Mobile App<br />

durchgeführt werden.<br />

In stationären Filialen können QR-Codes<br />

dazu eingesetzt werden, um Kunden schnell<br />

und unkompliziert zusätzliche Informationen<br />

über angebotene Produkte anzubieten.<br />

Denkbar ist außerdem, dass dem<br />

Smartphone-Nutzer passende Accessoires<br />

oder komplementäre Produkte über den QR-<br />

Code am Point of Sale zugänglich gemacht<br />

werden. Begrenzte Laden- und Lagerflächen<br />

lassen sich auf diesem Weg virtuell<br />

ausweiten. Kunden kann der schnelle und<br />

unkomplizierte Zugriff auf unterschiedliche<br />

Produktausfertigungen und die Möglichkeit<br />

zur Online-Bestellung geboten werden. Wird<br />

dem Kunden zusätzlich ermöglicht, die<br />

Bestellung in der Filiale zu einem späteren<br />

Zeitpunkt kostenlos abzuholen, kann ein<br />

erneuter Besuch forciert und eventuell der<br />

Kauf zusätzlicher Produkte angeregt werden.<br />

Die britische Supermarktkette Tesco zeigte<br />

in Südkorea, wie der Einsatz von<br />

Smartphones und QR-Codes auf innovative<br />

Art zur Steigerung des Unternehmensumsatzes<br />

beitragen kann. Aufgrund geringer<br />

Ladenflächen begann Tesco Werbeflächen<br />

in U-Bahnstationen zu kaufen und beklebte<br />

diese mit lebensgroßen Fotos von<br />

Supermarktregalen. Die gezeigten Waren<br />

wurden mit einem QR-Code versehen und<br />

konnten über das Abfotografieren mit dem<br />

Smartphone erworben werden. Die auf<br />

diesen Art bestellten Waren wurden dann in<br />

der Folge von Tesco zu den Kunden nach<br />

Hause geliefert werden. Der Erfolg der<br />

Kampagne zeigte sich in der Steigerung des<br />

Online-Umsatzes um fast 130 Prozent. Nach<br />

den positiven Erfahrungen in Südkorea ist<br />

nun geplant, den virtuellen Supermarkt auch<br />

nach Europa zu bringen und Kunden auf<br />

diesem Weg ein unkompliziertes<br />

Einkaufserlebnis zu bieten.<br />

Ein weiterer Trend, der interessante neue<br />

Möglichkeiten verspricht, ist die sogenannte<br />

Augmented Reality. Augmented Reality<br />

bezeichnet die computergestützte<br />

Erweiterung der Realität durch die visuelle<br />

Darstellung zusätzlicher Informationen bei<br />

der Nutzung der Smartphone-Kamera. Das<br />

Immobilienportal Immonet bietet die


Durch die<br />

Augmented Reality<br />

wird für Kunden ein<br />

plastisches Erlebnis<br />

erzielt, das den<br />

Kaufprozess<br />

beeinflusst und für<br />

die endgültige<br />

Entscheidung eine<br />

ausschlaggebende<br />

Rolle spielen kann.<br />

Technologien wie die<br />

QR-Codes und die<br />

Augmented Reality<br />

verdeutlichen das<br />

Zusammenwachsen<br />

der Online- und<br />

Offline-Absatzkanäle.<br />

Diese Entwicklung<br />

erfordert eine strikte<br />

Harmonisierung von<br />

Preisen und Serviceleistungen<br />

in den<br />

unterschiedlichen<br />

Kanälen.<br />

Möglichkeit einer integrierten Live-Suche von<br />

Wohnungen über das iPhone an. Richtet der<br />

Nutzer seine Kamera auf jeweilige Gebäude,<br />

werden ihm zur Vermietung stehende<br />

Wohnungen angezeigt. Außerdem wird den<br />

Nutzern die Möglichkeit geboten, schnell und<br />

unkompliziert auf weitere Informationen zu<br />

den jeweiligen Wohnungen zurückzugreifen.<br />

Auch das Hotelportal Hotel Reservation<br />

Service (HRS) bietet den Service der<br />

Augmented Reality an. Anhand der<br />

Anwendung ‚Hotels Now!‘ werden<br />

nahegelegene Hotels, deren Zimmerpreise<br />

sowie deren Standort angezeigt. Zudem<br />

stehen detaillierte Hotelbeschreibungen,<br />

Bewertungen von Gästen, Videos sowie<br />

Fotos bereit, die dem Nutzer bei der<br />

Entscheidungsfindung unterstützen.<br />

Auch von Möbelhäusern wird zunehmend<br />

auf die Möglichkeiten der Augmented<br />

Reality-Technologie zurückgegriffen. So<br />

können im Geschäft fotografierte Sessel<br />

virtuell in ein Bild des heimischen<br />

Wohnzimmers oder des Büros eingefügt<br />

werden. Für Kunden wird auf diesem Weg<br />

03/2013<br />

ein plastisches Erlebnis erzielt, das<br />

letztendlich den Kaufprozess beeinflusst und<br />

für die endgültige Entscheidung eine<br />

ausschlaggebende Rolle spielen kann.<br />

Innovative Technologien wie die QR-Codes<br />

und die Augmented Reality verdeutlichen<br />

das Zusammenwachsen der Online- und<br />

Offline-Absatzkanäle. Neben den sich für<br />

Unternehmen ergebenden Möglichkeiten<br />

sind allerdings auch einige<br />

Herausforderungen zu benennen. Kunden<br />

können zu jedem Zeitpunkt den Kanal<br />

wechseln und tun dies auch – Kunden sind<br />

zum Beispiel mit ihrem Smartphone bereits<br />

in der Filiale online. Diese Entwicklung, die<br />

zunehmend unter dem Schlagwort No-Line-<br />

Handel diskutiert wird, erfordert eine strikte<br />

Harmonisierung von Preisen und<br />

Serviceleistungen in den unterschiedlichen<br />

Kanälen. Ansonsten besteht die Gefahr<br />

verärgerter Kunden und einhergehender<br />

Umsatzeinbußen. Imageverluste in einem<br />

Kanal – zum Beispiel eine nicht<br />

funktionierende Webseite – können starke<br />

Auswirkungen auf die <strong>Performance</strong> eines<br />

Unternehmens in den anderen Kanälen<br />

haben. Für Unternehmen bedeutet dies<br />

letztendlich, dass die Absatzkanäle<br />

zunehmend integriert gesteuert und optimiert<br />

werden müssen. Ein nicht immer leicht zu<br />

bewältigendes Unterfangen.<br />

Fazit<br />

Wie gezeigt, überragen die durch den<br />

ROPO-Effekt erzielten Umsätze die reinen<br />

Online-Umsätze bei Weitem. Kunden, die<br />

ihren Einkauf online vorbereiten, geben<br />

letztendlich in der Filiale mehr Geld aus als<br />

andere Kunden – online vorbereitete Käufe<br />

sind in nahezu allen Produktkategorien die<br />

werthaltigsten. Ein detaillierter Informationsprozess,<br />

der mit einer Recherche im Internet<br />

verbunden ist, erhöht die Ausgabebereitschaft<br />

bei Kunden. Die Investitionen für<br />

das Online-Marketing eines Unternehmens<br />

sollten sich deshalb nicht nur an den online<br />

erzielten Absätzen orientieren. Gerade<br />

angesichts des zunehmenden Zusammenwachsens<br />

der Kanäle besteht ansonsten die<br />

Gefahr beachtlicher Umsatzeinbußen.<br />

Medienbrüche<br />

zwischen Online-<br />

und Offline-<br />

Absatzkanälen<br />

werden durch das<br />

mobile Marketing<br />

teilweise überbrückt.<br />

Es muss deshalb<br />

beachtet werden,<br />

dass eine schlechte<br />

<strong>Performance</strong> in<br />

einem Kanal sich<br />

entsprechend<br />

negativ auf die<br />

anderen Kanäle<br />

auswirken kann.<br />

Mobiles Marketing<br />

bietet Unternehmen<br />

große Potentiale um<br />

die eigenen Absätze<br />

zu steigern.<br />

Insbesondere der<br />

ROPO-Effekt sollte<br />

genutzt werden, um<br />

die Unternehmensumsätze<br />

zu steigern.<br />

Denn gut informierte<br />

Kunden sind häufig<br />

bereit mehr Geld<br />

auszugeben als<br />

andere.<br />

Für das mobile Marketing bieten sich<br />

vielfältige Möglichkeiten, um potentielle<br />

Kunden in stationäre Filialen zu navigieren.<br />

Smartphones sind ein zentraler Bestandteil<br />

des täglichen Lebens geworden – mehr als<br />

die Hälfte aller Smartphone-Besitzer nutzen<br />

ihre Geräte mindestens einmal täglich zur<br />

Internetrecherche. Die Suche verläuft<br />

äußerst zielstrebig und endet häufig in einem<br />

Filialbesuch. Funktionen, wie die<br />

Standorterweiterungen, Click to Call, Ads<br />

with Offers oder Seller Ratings erhöhen die<br />

Sichtbarkeit eines Unternehmens in der<br />

Suchmaschinenwerbung und können dazu<br />

genutzt werden, potentielle Kunden gezielt in<br />

nahegelegene Filialen zu navigieren.<br />

Unterschiedliche Studien haben den<br />

Mehrwert aufgezeigt, der sich durch die<br />

konsequente Nutzung der unterschiedlichen<br />

Funktionen ergeben.<br />

Trotz der enormen Potentiale des mobilen<br />

Marketings betreiben laut dem BVDW selbst<br />

von den Top 500 der im Online-Marketing<br />

aktiven Unternehmen gut zwei Drittel noch<br />

keine Webseite, die für den mobilen<br />

Gebrauch optimiert ist. Die einhergehenden<br />

Verluste sind entsprechend groß. Häufig<br />

führen knappe Ressourcen dazu, dass die<br />

Vernetzung zwischen den unterschiedlichen<br />

Absatzkanälen deutlich schwächer ist, als es<br />

letztendlich wünschenswert und umsetzbar<br />

wäre. Wie gezeigt werden Medienbrüche<br />

zwischen Online- und Offline-Absatzkanälen<br />

durch das mobile Marketing aufgeweicht und<br />

teilweise überbrückt. Es muss deshalb<br />

beachtet werden, dass eine schlechte<br />

<strong>Performance</strong> in einem Kanal sich<br />

entsprechend negativ auf die anderen<br />

Kanäle auswirken kann.<br />

Innovative Technologien, wie der<br />

zunehmende Einsatz von QR-Codes oder<br />

auch die Augmented Reality, verdeutlichen<br />

die Möglichkeiten, die sich zukünftig für das<br />

mobile Marketing eröffnen. Der Kauf eines<br />

Produktes wird zu einem innovativen<br />

Kauferlebnis für den Kunden und trägt auf<br />

diesem Weg zu einer Verbesserung der<br />

Kundenbindung bei. QR-Codes lassen sich<br />

außerdem dazu nutzen, die Lagerflächen<br />

stationärer Filialen virtuell auszuweiten und<br />

Kunden zu späteren Zeitpunkten erneut ins<br />

03/2013<br />

Geschäft zu navigieren – zum Beispiel über<br />

die Möglichkeit, nicht vorrätige Produkte<br />

online zu betrachten und dann zur späteren<br />

Abholung kostenfrei zu reservieren.<br />

Hierdurch ergibt sich dann wiederum die<br />

Möglichkeit, dem Kunden weitere Produkte<br />

anzubieten.<br />

Mobiles Marketing bietet Unternehmen<br />

große Potentiale zur Steigerung der Absätze.<br />

Insbesondere der ROPO-Effekt sollte<br />

genutzt werden, um die Unternehmensumsätze<br />

zu steigern und von dem Umstand<br />

zu profitieren, dass gut informierte Kunden<br />

häufig bereit sind mehr Geld auszugeben als<br />

andere. Dennoch sind keinesfalls die<br />

Risiken zu unterschätzen, die mit der<br />

zunehmenden Harmonisierung der Kanäle<br />

einhergehen. Preis- und Serviceinformationen<br />

sowie angebotene Leistungen<br />

müssen übereinstimmen. Ansonsten besteht<br />

die Gefahr unzufriedener Kunden und<br />

einhergehender Umsatzeinbußen.<br />

Kontakt<br />

Tim Ringel, CEO & Founder<br />

der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />

E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com


Die Cookie-Richtlinie<br />

der EU<br />

Wird es nun ernst für die deutsche<br />

Werbeindustrie?


Die Cookie-Richtlinie der EU<br />

Wird es nun ernst für die deutsche Werbewirtschaft?<br />

Die Cookie-Richtlinie<br />

wurde am 25. Nov.<br />

2009 verabschiedet.<br />

Die Umsetzung in<br />

den EU-Staaten<br />

sollte bis zum 25.<br />

Nov. 2011 erfolgen.<br />

Während einige<br />

Staaten bereits tätig<br />

geworden sind, hat<br />

die Bundesregierung<br />

die Richtlinie noch<br />

nicht in nationales<br />

Recht umgesetzt.<br />

Die Richtlinie 2009/136/EG des<br />

Europäischen Parlaments und des<br />

Europäischen Rats<br />

Die EU-Richtlinie 2009/136/EG – umgangssprachlich<br />

häufig als Cookie-Richtlinie<br />

bezeichnet – sorgt seit ihrer Verabschiedung<br />

am 25. November 2009 für reichliche<br />

Diskussionen. In der Öffentlichkeit werden<br />

Cookies häufig als akute Bedrohung der<br />

Privatsphäre der Internetnutzer dargestellt.<br />

Hierbei wird regelmäßig außer Acht gelassen,<br />

dass Online-Marketing-Unternehmen wie<br />

zum Beispiel <strong>metapeople</strong> stets transparent<br />

und datenschutzkonform arbeiten und keine<br />

personenbezogenen Profile aus den<br />

gesammelten Daten ableiten. Ebenfalls wird<br />

nicht thematisiert, dass sich die Inhalte von<br />

Webseiten zum Großteil durch Werbemaßnahmen<br />

finanzieren. Cookies dienen der<br />

Wiedererkennung von anonymisierten<br />

Nutzerprofilen und tragen sowohl zu einer<br />

detaillierten Erfolgskontrolle wie auch zu<br />

einer zielgenauen Aussteuerung von Werbemaßnahmen<br />

bei.<br />

Das Europäische Parlament hat mit der<br />

Verabschiedung der Cookie-Richtlinie<br />

Position bezogen. Die Richtlinie dient aus<br />

Sicht des Europäischen Parlaments dem<br />

Schutz der Privatsphäre von Internetnutzern<br />

und bezieht sich auf alle Maßnahmen, die<br />

die Speicherung oder den Zugriff auf<br />

Informationen auf den Endgeräten des<br />

Besuchers einer Webseite ermöglichen. Im<br />

Mittelpunkt der Richtlinie steht eine<br />

‚informierte Einwilligungspflicht‘.<br />

Für die Umsetzung der Richtlinie wurde den<br />

EU-Mitgliedsstaaten eine Frist bis zum 25.<br />

November 2011 zugesprochen. Während<br />

einige Staaten die Richtlinie in nationales<br />

Recht umgesetzt haben, ist die deutsche<br />

Bundesregierung bisher untätig geblieben.<br />

Seit der Bundesbeauftragte für den<br />

Datenschutz und die Informationsfreiheit<br />

(BfDI), Peter Schaar, auf dem 13.<br />

Datenschutzkongress in Berlin am 08. Mai<br />

2012 anmerkte, dass die Richtlinie nach dem<br />

Ablauf der Umsetzungsfrist seiner Ansicht<br />

nach nun auch in Deutschland direkt<br />

anwendbar wäre, hat die Diskussion in<br />

Deutschland an Dynamik gewonnen.<br />

02/2013<br />

Im vorliegenden Papier wird zunächst auf<br />

den Kern der Richtlinie eingegangen. Die im<br />

Artikel 5 (3) der Richtlinie verankerte<br />

informierte Einwilligungspflicht setzt neue<br />

Rahmenbedingungen für das Speichern von<br />

Informationen. Problematisch ist, dass sich<br />

aus dem Artikel 5 (3) ein großer Gestaltungsspielraum<br />

für die nationalstaatliche<br />

Umsetzung der Richtlinie ergibt. <strong>metapeople</strong><br />

gibt deshalb einen Überblick über die<br />

unterschiedlichen Maßnahmen, die bisher<br />

von den EU-Mitgliedsstaaten ergriffen<br />

wurden. Ein besonderes Augenmerk wird<br />

hierbei auf die Entwicklungen in Großbritannien<br />

gelegt. Die britische Regierung hat<br />

die Cookie-Richtlinie in die nationale<br />

Gesetzgebung überführt und angekündigt,<br />

mit einer angestrebten Musterlösung eine<br />

Vorreiterrolle innerhalb der EU einnehmen<br />

zu wollen. Als Beispiel für eine besonders<br />

strikte Umsetzung der Cookie-Richtlinie<br />

werden außerdem die Entwicklungen in den<br />

Niederlanden thematisiert. Weiter werden die<br />

bisherigen Selbstregulierungsmaßnahmen<br />

der deutschen Werbewirtschaft angesprochen.<br />

Im Fazit wird diskutiert, ob es<br />

angesichts des Ablaufs der Umsetzungsfrist<br />

und der Aussage Peter Schaars nun auch für<br />

die deutsche Werbeindustrie ernst wird.<br />

Das Papier nimmt die stattfindende Debatte<br />

auf, liefert aber keine abschließenden<br />

Antworten auf rechtliche Fragen.<br />

Inhaltlicher Kern der Richtlinie: Die<br />

Informations- und Einwilligungspflicht<br />

Bereits am 12. Juli 2002 wurde die Richtlinie<br />

2002/58/EG zum Schutz der Privatsphäre<br />

von Nutzern elektronischer Kommunikationsformen<br />

verabschiedet. Am 25. November<br />

2009 beschlossen das Europäische<br />

Parlament und der Rat der Europäischen<br />

Union mit der Richtlinie 2009/136/EG nach<br />

über zweijährigen Verhandlungen eine<br />

Änderung der bis dato bestehenden<br />

Regelung. Der Kern der inhaltlichen<br />

Überarbeitung findet sich im Artikel 5 (3):<br />

„Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die<br />

Speicherung von Informationen oder der<br />

Zugriff auf Informationen, die bereits im<br />

Endgerät eines Teilnehmers oder Nutzers<br />

Kern der Richtlinie ist<br />

die informierte<br />

Einwilligungspflicht.<br />

(1) Webseitenbesucher<br />

müssen<br />

über die Cookies<br />

informiert werden,<br />

die auf einer Seite<br />

gesetzt werden.<br />

(2) Cookies dürfen<br />

nur verwendet<br />

werden, wenn der<br />

Webseitenbesucher<br />

dem zustimmt.<br />

Die Artikel 29-<br />

Datenschutzgruppe<br />

benennt unterschiedliche<br />

Cookies,<br />

die von der Pflicht<br />

zur Einwilligung<br />

auszunehmen sind.<br />

Nutzer-Eingabe-<br />

Cookies, Authentifizierungscookies,<br />

Nutzerbezogene<br />

Sicherheitscookies,<br />

Load-Balancing<br />

Session Cookies,<br />

Cookies zur<br />

Speicherung von<br />

Anzeigepräferenzen<br />

sowie Cookies, die<br />

benötigt werden, um<br />

Inhalte per Social-<br />

Plugins zu teilen<br />

gespeichert sind, nur gestattet ist, wenn der<br />

betreffende Teilnehmer oder Nutzer auf der<br />

Grundlage von klaren und umfassenden<br />

Informationen, die er gemäß der Richtlinie<br />

95/46/EG u. a. über die Zwecke der<br />

Verarbeitung erhält, seine Einwilligung<br />

gegeben hat“ (Artikel 5 (3)).<br />

Die Besucher einer Webseite müssen klar<br />

und umfassend über die eingesetzte Technik,<br />

die Verwendung der gesammelten Daten<br />

sowie über die Identität der Partei informiert<br />

werden, die den Cookie setzt. Außerdem<br />

wird eine Einwilligung des Nutzers vor der<br />

Speicherung von Informationen für Werbezwecke<br />

als verpflichtend vorausgesetzt. Der<br />

Artikel sieht allerdings auch Ausnahmen vor.<br />

So entfallen die Informationspflicht und die<br />

Einwilligungspflicht nach Artikel 5 (3),<br />

„wenn der alleinige Zweck die Durchführung<br />

der Übertragung einer Nachricht über ein<br />

elektronisches Kommunikationsnetz ist oder<br />

wenn dies unbedingt erforderlich ist, damit der<br />

Anbieter eines Dienstes der Informationsgesellschaft,<br />

der vom Teilnehmer oder Nutzer<br />

ausdrücklich gewünscht wurde, diesen Dienst<br />

zur Verfügung stellen kann“ (Artikel 5 (3)).<br />

Ein unabhängiges Beratungsgremium der<br />

Europäischen Kommission, die Artikel 29-<br />

Datenschutzgruppe, hat vor diesem Hintergrund<br />

im Juni 2012 ein Dokument vorgelegt<br />

und konkrete Vorschläge für verschiedene<br />

Ausnahmen von der Einwilligungspflicht<br />

gemacht.<br />

Die Artikel 29-Datenschutzgruppe unterscheidet<br />

zunächst zwischen First Party-<br />

Cookies und Third Party-Cookies.<br />

(1) First Party-Cookies werden direkt von<br />

der besuchten Webseite gesetzt. Sie werden<br />

dazu genutzt, die Informationen zu speichern,<br />

die von einem Webseitenbesucher eingegeben<br />

werden. Die Daten werden dem<br />

Nutzer dann beim nächsten Besuch der<br />

Seite erneut verfügbar gemacht und<br />

erleichtern zum Beispiel die Navigation auf<br />

einer Webseite oder speichern Informationen<br />

über den Warenkorb.<br />

(2) Third Party-Cookies werden nicht von<br />

den Betreibern der besuchten Seite gesetzt,<br />

sondern von anderen Servern (den Third<br />

Parties) nachgeladen. Third Party-Cookies<br />

werden zum Beispiel dazu genutzt, das<br />

02/2013<br />

Surfverhalten von Webseitenbesuchern über<br />

mehrere Seiten hinweg nachzuvollziehen.<br />

Gerade Third Party-Cookies sind regelmäßig<br />

nicht zwingend erforderlich, um die<br />

Funktionalität einer Webseite zu gewähren.<br />

Dennoch reicht die Unterscheidung zwischen<br />

First Party-Cookies und Third Party-Cookies<br />

nicht aus, um zu bestimmen, ob eine<br />

Einwilligungspflicht besteht oder nicht.<br />

Vielmehr muss im Einzelfall der Zweck und<br />

die spezifische Implementierung des<br />

jeweiligen Cookies geprüft werden.<br />

Die Artikel 29-Datenschutzgruppe empfiehlt,<br />

dass zum Beispiel Nutzer-Eingabe-Cookies,<br />

Authentifizierungscookies, Nutzerbezogene<br />

Sicherheitscookies, Load-Balancing-<br />

Session-Cookies, Cookies zur Speicherung<br />

von Anzeigepräferenzen sowie Cookies, die<br />

benötigt werden, um Inhalte per Social-<br />

Plugins zu teilen, von der Einwilligungspflicht<br />

auszunehmen sind. Damit ist beispielsweise<br />

das Setzen eines Cookies im Rahmen eines<br />

Onlineshops zur Zuordnung eines Warenkorbs<br />

zu einem bestimmten Nutzer, weiterhin<br />

auch ohne Einwilligung möglich. Allerdings<br />

ist zu beachten, dass die Webseitenbesucher<br />

trotz des empfohlenen<br />

Wegfalls der Einwilligungspflicht dennoch<br />

über den Einsatz der genannten Cookies<br />

informiert werden müssen.<br />

Nachdem der inhaltliche Kern der Richtlinie<br />

und die möglichen Ausnahmen von der<br />

Einwilligungspflicht vorgestellt wurden, steht<br />

nun die unterschiedliche Umsetzung der<br />

Richtlinie in den EU-Mitgliedsstaaten im<br />

Fokus.<br />

Bisherige Umsetzung der Richtlinie<br />

innerhalb der EU<br />

EU-Richtlinien enthalten regelmäßig Umsetzungsfristen<br />

für die Mitgliedsstaaten.<br />

Doch auch wenn diese Frist für die<br />

Überführung in nationales Recht nicht<br />

eingehalten wird, kann eine Richtlinie eine<br />

unmittelbare Wirkung in einem EU-<br />

Mitgliedsstaate entfalten. Hierfür muss der<br />

Inhalt der Richtlinie allerdings so konkret<br />

verfasst sein, dass er sich zu einer<br />

unmittelbaren Anwendung eignet.


Richtlinien, die nicht<br />

in nationales Recht<br />

umgesetzt werden,<br />

können eine unmittelbare<br />

Wirkung<br />

entfalten.<br />

Hierfür müssen sie<br />

allerdings konkret<br />

und genau formuliert<br />

sein und dürfen<br />

keine unmittelbaren<br />

Verpflichtungen für<br />

Privatpersonen<br />

enthalten.<br />

Die Richtlinie wurde<br />

in Europa bisher sehr<br />

unterschiedlich umgesetzt.<br />

Generell<br />

kann zwischen zwei<br />

Verfahren unterschieden<br />

werden.<br />

(1) Beim Opt-in-<br />

Verfahren müssen<br />

Webseitenbesucher<br />

der Verwendung von<br />

Cookies aktiv zustimmen.<br />

(2) Beim Opt-out-<br />

Verfahren haben<br />

Webseitenbesucher<br />

die Möglichkeit, der<br />

Verwendung von<br />

Cookies zum<br />

Beispiel über die<br />

Einstellungen des<br />

Browsers zu widersprechen<br />

Betrachtet man die bisherige Umsetzung der<br />

Cookie-Richtlinie in Europa, so wird deutlich,<br />

dass die Mitgliedsstaaten den Gestaltungsspielraum,<br />

der sich aus dem Artikel 5 (3)<br />

ergibt, unterschiedlich genutzt haben.<br />

Generell kann zwischen dem (1) Opt-in-<br />

Verfahren und dem (2) Opt-out-Verfahren<br />

unterschieden werden:<br />

(1) Beim Opt-in-Verfahren müssen<br />

Webseitenbesucher aktiv in die Verwendung<br />

von Cookies einwilligen.<br />

(2) Beim Opt-out-Verfahren besteht<br />

hingegen die Möglichkeit, dass die Webseitenbesucher<br />

der Verwendung von<br />

Cookies zum Beispiel über die Browsereinstellungen<br />

widersprechen können.<br />

Anstatt sich auf eines der beiden Verfahren<br />

festzulegen, haben einige Staaten den Text<br />

der Richtlinie direkt übernommen und sich<br />

dementsprechend nicht eindeutig festgelegt.<br />

Die Rechtsunsicherheit ist in diesen Staaten<br />

besonders groß. Ein weiterer Punkt der<br />

diskutiert wird, ist die Frage, wie die<br />

Einwilligungspflicht technisch am besten<br />

umgesetzt werden kann. Im folgenden<br />

Kapitel werden am britischen Beispiel<br />

unterschiedliche Wege für eine technische<br />

Umsetzung aufgezeigt. Außerdem wird die<br />

besonders rigide Umsetzung der Richtlinie in<br />

den Niederlanden thematisiert<br />

Die Umsetzung der Cookie-Richtlinie in<br />

Großbritannien und den Niederlanden<br />

In Großbritannien wurde die Richtlinie mit<br />

Wirkung vom 26. Mai 2011 umgesetzt. Eine<br />

genauere Betrachtung der gesetzlichen<br />

Entwicklungen in Großbritannien erscheint<br />

lohnenswert. Denn die britische Regierung<br />

02/2013<br />

hat angekündigt, bei der Umsetzung der<br />

Richtlinie eine Vorreiterrolle innerhalb<br />

Europas einnehmen zu wollen.<br />

Die britische Aufsichtsbehörde, Information<br />

Commissioner's Office (ICO), gibt zur<br />

gesetzeskonformen Umsetzung der Cookie-<br />

Richtlinie nützliche Hinweise. Laut ICO<br />

können die Browsereinstellung (Opt-out) nur<br />

in bestimmten Ausnahmefällen als Zustimmung<br />

für das Setzen von Cookies<br />

betrachtet werden. Für die Erlangung einer<br />

expliziten Einwilligung (Opt-in) werden eine<br />

Vielzahl unterschiedliche Möglichkeiten<br />

formuliert:<br />

(1) Pop-Ups: Beim Aufrufen einer Webseite<br />

öffnet sich ein Pop-up-Fenster, das den<br />

Nutzer direkt über die<br />

verwendeten Cookies informiert<br />

und durch eine anzuklickende<br />

Box eine die Möglichkeit zur<br />

Einwilligung bietet.<br />

(2) Nutzungsbedingungen:<br />

Der Besucher einer Webseite<br />

wird im Rahmen der<br />

Nutzungsbedingungen eines<br />

bestimmten Dienstes über die<br />

verwendeten Cookies informiert<br />

und muss diesen zustimmen<br />

(3) Individuelle Einstellungen: Wenn<br />

Cookies im Rahmen personalisierter<br />

Einstellungen gesetzt werden, kann die<br />

Einwilligung im Rahmen der<br />

Individualisierung eingeholt werden.<br />

(4) Analytische Cookies: Werden Cookies<br />

eingesetzt, die das Verhalten der Besucher<br />

auf der jeweiligen Seite studieren, schlägt<br />

das ICO vor, dass der Besucher in einer Art<br />

Kopf- und Fußzeile über diese Cookies<br />

aufgeklärt werden soll und ihrer Nutzung<br />

zustimmt.<br />

Generell gilt, dass bei dem erneuten<br />

Aufrufen einer Webseite keine Einwilligung<br />

eingeholt werden muss, wenn der Besucher<br />

bereits beim ersten Besuch dem Setzen von<br />

Cookies zugestimmt hat.<br />

Die britische Gesetzgebung ermöglicht<br />

allerdings durch das Prinzip des impliziten<br />

Einverständnisses, dass eine Einwilligung<br />

des Webseitenbesuchers angenommen<br />

Das Prinzip des<br />

impliziten<br />

Einverständnisses:<br />

Eine Einwilligung<br />

wird angenommen,<br />

wenn Webseitenbesucher<br />

nach<br />

eindeutigen und<br />

klaren Informationen<br />

eine Webseite weiter<br />

nutzen.<br />

In Deutschland<br />

wurde die Richtlinie<br />

nicht in nationales<br />

Recht überführt.<br />

Der Datenschutzbeauftragte<br />

der<br />

Bundesregierung<br />

kam nun zu dem<br />

Schluss, dass die<br />

Richtlinie inhaltlich<br />

hinreichend bestimmt<br />

und somit in auch in<br />

Deutschland direkt<br />

anwendbar wäre.<br />

werden kann, wenn er nach der<br />

ausdrücklichen und eindeutigen Belehrung<br />

über die verwendeten Cookies eine<br />

Webseite weiter nutzt. Die Einwilligung kann<br />

demnach sowohl ausdrücklich als auch<br />

durch eine Handlung erfolgen, die keinen<br />

Zweifel an einer Zustimmung des Nutzers zu<br />

den verwendeten Cookies zulässt.<br />

Beispielhaft lässt sich auf die Seite des ICO<br />

selber (ico.gov.uk) verweisen. Ruft ein<br />

Nutzer die Seite auf, wird im unteren<br />

Bildschirmbereich ein Layer mit<br />

Informationen zu den unterschiedlichen<br />

Cookies eingeblendet. Klickt der Besucher<br />

auf diesen Layer bekommt er nähere<br />

Informationen zu den verwendeten Cookies<br />

und kann sein Recht auf ein Opt-out<br />

wahrnehmen. Ignoriert er allerdings den<br />

Layer und bewegt sich weiter auf der Seite,<br />

wird dies als Opt-in gewertet. Die<br />

verwendeten Cookies werden nun gesetzt.<br />

Die Artikel 29-Datenschutzgruppe stützt den<br />

Ansatz Großbritanniens. Zu beachten ist<br />

allerdings: Auch nach dem Verständnis der<br />

impliziten Einwilligung dürfen bei dem<br />

erstmaligen Besuch des Nutzers keine<br />

Cookies gesetzt werden. Die Umsetzung<br />

einer solchen Maßnahme ist somit sowohl<br />

mit hohen Kosten für die technische<br />

Umsetzung wie auch mit möglichen<br />

Einbußen im Werbegeschäft verbunden.<br />

Allerdings lässt sich beobachten, dass<br />

dieses Prinzip in Großbritannien bereits nicht<br />

mehr gilt. So wird auf der Seite der<br />

Datenschutzbehörde selber nun darauf<br />

hingewiesen, dass bereits Cookies gesetzt<br />

wurden:<br />

„We have placed cookies on your computer to<br />

help make this website better. You can<br />

change your cookie settings at any time.<br />

Otherwise, we'll assume you're OK to<br />

continue.”<br />

Der Besucher kann nun über ein Opt-out-<br />

Verfahren die Verwendung von Cookies<br />

unterbinden.<br />

Welche Folgen lassen sich für das Online-<br />

Marketing in Großbritannien seit der<br />

Umsetzung der Richtlinie erkennen? Die<br />

englischen Webseitenbetreiber mussten die<br />

nationale Gesetzgebung bis zum 26. Mai<br />

02/2013<br />

2012 umsetzen. Bei ernsthaften Verstößen<br />

wurde vom ICO mit Geldstrafen bis zu<br />

500.000 GBP gedroht. Dennoch ist zu<br />

erkennen, dass die Webseitenbetreiber in<br />

Großbritannien die neuen Vorgaben trotz der<br />

angekündigten Strafen bisher kaum<br />

umgesetzt haben. Allerdings hat das ICO<br />

bislang noch keine Sanktionen ausgesprochen.<br />

Dies hängt damit zusammen,<br />

dass keine Strafen gegen Webseitenbetreiber<br />

ausgesprochen werden, die sich<br />

um eine zeitnahe Umsetzung der neuen<br />

Anforderungen bemühen. Die erfolgte<br />

Abmilderung des Prinzips des impliziten<br />

Einverständnisses wird von einigen<br />

Beobachtern allerdings bereits als das Ende<br />

der Cookie-Richtlinie in Großbritannien<br />

gesehen.<br />

In den Niederlanden ist die gesetzliche<br />

Umsetzung der Cookie-Richtlinie im Juni<br />

2012 erfolgt. Im Gegensatz zu<br />

Großbritannien existiert das Prinzip des<br />

impliziten Einverständnisses in den<br />

Niederlanden nicht. Nach dem Artikel 11.7a<br />

des niederländischen Telekommunikationsgesetzes<br />

dürfen Cookies nur dann gesetzt<br />

werden, wenn der Webseitenbesucher seine<br />

explizite Einwilligung hierzu gegeben hat.<br />

Zwischen First Party-Cookies und Third<br />

Party-Cookies wird hierbei nicht<br />

unterschieden.<br />

Des Weiteren führte der Gesetzgeber eine<br />

sogenannte Rechtsvermutung ein. Das<br />

bedeutet, dass angenommen wird, dass<br />

Cookies prinzipiell verwendet werden, um<br />

personenbezogene Daten zu verarbeiten.<br />

Eine Verwendung solcher Technologien<br />

erfordert dann wiederum die unzweideutige<br />

Einwilligung des jeweiligen Nutzers. Die<br />

Beweispflicht, dass keine personenbezogenen<br />

Daten gesammelt werden, liegt<br />

bei der Partei, die den Cookie verwendet.<br />

Die Rechtsvermutung ist seit dem 01. Januar<br />

2013 in Kraft getreten. Bei Verstößen gegen<br />

die neue Rechtslage hat die zuständige<br />

Behörde – die OPTA – die Befugnis, eine<br />

Geldstrafe von bis zu 450.000 Euro zu<br />

verhängen.<br />

Ein gutes Beispiel für die rigide Umsetzung<br />

der Richtlinie in den Niederlanden findet sich<br />

auf der Seite rtl.nl. Stimmt der Nutzer der


Aufgrund der<br />

unterschiedlichen<br />

Umsetzung der<br />

Richtlinie ist die<br />

Aussage des<br />

Datenschutzbeauftragten<br />

zumindest<br />

umstritten.<br />

Eine eindeutige<br />

Rechtssicherheit<br />

besteht derzeit nicht.<br />

Die eingeführten<br />

Selbstregulierungsansätze<br />

sind nicht<br />

mit einer Datenschutzkonformität<br />

gleichzusetzen.<br />

Die Artikel 29-<br />

Datenschutzgruppe<br />

hat bereits im Dez.<br />

2011 verkündet,<br />

dass die entwickelten<br />

Maßnahmen nicht<br />

den Anforderungen<br />

der Richtlinie<br />

genügen.<br />

Verwendung von Cookies nicht ausdrücklich<br />

zu, kann er nicht auf die Inhalte zugreifen.<br />

Sowohl in Bezug auf die Folgen der<br />

Rechtslage in Großbritannien wie auch in<br />

den Niederlanden lassen sich bisher keine<br />

abschließenden Erkenntnisse ableiten.<br />

Dennoch gilt, dass die Entwicklungen genau<br />

beobachtet werden sollten. Insbesondere die<br />

in Großbritannien eingeleiteten Schritte<br />

könnten eine Vorbildwirkung für Europa<br />

haben. Die derzeitige Rechtslage in den<br />

Niederlanden spiegelt hingegen wohl eher<br />

ein mögliches ‚Worst Case-Szenario‘ wider.<br />

Umsetzung der Richtlinie in Deutschland<br />

In Deutschland wurde die Richtlinie bisher<br />

nicht in nationales Recht überführt. Das<br />

Telemediengesetzt sieht in Artikel 15 (3)<br />

zwar vor, dass Webseitenbesucher über<br />

Maßnahmen der Informationsspeicherung<br />

nicht nur zu informieren sind, sondern dass<br />

sie auch die Möglichkeit haben müssen<br />

diesen Maßnahmen zu widersprechen. Eine<br />

explizite Einwilligung, wie sie in der Cookie-<br />

Richtlinie formuliert wird, wird aber nicht<br />

verlangt.<br />

Die Aussage des Bundesbeauftragten für<br />

den Datenschutz, dass die Richtlinie<br />

aufgrund ihrer hinreichenden inhaltlichen<br />

Bestimmtheit in Deutschland trotzdem direkt<br />

anwendbar wäre, wird aufgrund der bisher in<br />

den EU-Mitgliedsstaaten umgesetzten<br />

unterschiedlichen Einwilligungsverfahren<br />

(Opt-in / Opt-out) kontrovers diskutiert. Ein<br />

Verbot für das Setzen von Cookies<br />

beziehungsweise die sofortige Notwendigkeit<br />

zur Umsetzung der Richtlinie durch die<br />

Werbewirtschaft lässt sich aus der Aussage<br />

Peter Schaars derzeit allerdings nicht<br />

ableiten.<br />

Die unterschiedliche Überführung der<br />

Richtlinie in Europa zeigt, dass die<br />

Voraussetzungen einer direkten Anwendung<br />

zumindest umstritten sind. Nicht umgesetzte<br />

EU-Richtlinien entfalten des Weiteren selbst<br />

bei direkter Umsetzung keine Direktwirkung<br />

für Privatpersonen. Dennoch ist festzustellen,<br />

dass bezüglich der unmittelbaren Wirkung<br />

02/2013<br />

der Cookie-Richtlinie bisher keine endgültige<br />

Rechtssicherheit besteht.<br />

Die Bundesregierung erklärte, dass sie vor<br />

der Umsetzung der Richtlinie in nationale<br />

Gesetzgebung Selbstregulierungsansätze<br />

der Werbewirtschaft abwarten wolle.<br />

Insbesondere die European Advertising<br />

Standards Alliance (EASA) und das<br />

Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe<br />

versuchen einer strikteren Gesetzgebung<br />

zuvor zu kommen und einen<br />

Verhaltenskodex für ihre Mitglieder zu<br />

entwerfen. Durch die Einbindung eines Icons<br />

soll den Webseitenbesuchern die Möglichkeit<br />

gegeben werden sich darüber zu informieren,<br />

wer sich hinter einer Werbung verbirgt und<br />

was mit den gesammelten Nutzerdaten<br />

geschieht. Außerdem wurde mit<br />

youronlinechoices.eu/ eine Webseite eingerichtet,<br />

die den Webseitenbesuchern<br />

Möglichkeiten bietet, ihr Opt-out für das<br />

Setzen bestimmter Cookies zu erklären. Für<br />

die Umsetzung der Selbstregulierung wurden<br />

vom Deutscher Datenschutzrat Online-<br />

Werbung (DDOW) außerdem zwei Kodizes<br />

geschaffen:<br />

(1) Kodex für Erstparteien: Telemedienanbieter<br />

schaffen auf Ihren Webseiten<br />

mittels der Verlinkung über einen<br />

eindeutigen Texthinweis oder durch die<br />

Verwendung des einheitlichen Piktogramms<br />

auf die Datenerhebung und –verarbeitung zu<br />

Werbezwecken hin und verbessern so die<br />

Transparenz für die Nutzer. Neben den<br />

Kontaktdaten des Telemedienanbieters wird<br />

die Art der gespeicherten Daten ebenso wie<br />

der Zweck der Erfassung ausgewiesen.<br />

(2) Kodex für Drittparteien: Dienstleister,<br />

die Daten erheben und/oder Werbung auf<br />

Basis gesammelter Daten ausliefern, weisen<br />

auf ihren Webseiten klar und verständlich auf<br />

die Datenerhebung und –verarbeitung hin.<br />

Außerdem ist der Zweck der Erhebung<br />

einschließlich der Empfänger oder der<br />

Zielgruppe auszuweisen. Bei der<br />

Auslieferung nutzungsbasierter Werbung ist<br />

vom Dienstleister ein einheitliches<br />

Piktogramm innerhalb des Werbemittels zu<br />

platzieren. Durch das Piktogramm gelangt<br />

der Nutzer auf das Portal meine-cookies.org.<br />

Hier kann der Nutzer angeben, ob er über<br />

Für die deutsche<br />

Industrie gilt es<br />

zunächst Ruhe zu<br />

bewahren.<br />

Es sollte dennoch<br />

gründlich analysiert<br />

werden, welche<br />

Cookies auf den<br />

eigenen Seiten<br />

verwendet werden.<br />

Außerdem sind<br />

Geschäftsmodelle zu<br />

überlegen, die einen<br />

Anreiz für die<br />

Zustimmung des<br />

Nutzers zur<br />

Verwendung von<br />

Cookies bieten.<br />

Die geforderte<br />

Einwilligungspflicht<br />

ist nicht mit einem<br />

Verbot von Cookies<br />

gleichzusetzen.<br />

Informationen über<br />

die Verwendung der<br />

Daten und eine hohe<br />

Transparenz tragen<br />

dazu bei, dass die<br />

Angst der Nutzer vor<br />

der unfreiwilligen<br />

Abgabe personenbezogener<br />

Daten<br />

abnimmt<br />

ein Cookie auf seine Interessen abgestimmte<br />

Werbung erhalten möchte.<br />

Die Selbstregulierung erfolgt allerdings<br />

unabhängig von den rechtlichen Vorgaben.<br />

Die Befolgung der Kodizes ist somit<br />

keinesfalls mit einer Datenschutzkonformität<br />

gleichzusetzen. Die Artikel 29-Datenschutzgruppe<br />

hat außerdem bereits im Dezember<br />

2011 festgehalten, dass die<br />

vorgeschlagenen Selbstregulierungsmaßnahmen<br />

nicht den Anforderungen der<br />

Cookie-Richtlinie genügen (Stellungnahme<br />

16/2011). Inwieweit sich die Selbstregulierungsinitiative<br />

durchsetzen wird,<br />

erscheint somit äußerst fraglich.<br />

Fazit<br />

Die Frage, ob es nun für die deutsche<br />

Werbewirtschaft ernst wird, muss<br />

differenziert beantwortet werden. Zunächst<br />

gilt es abzuwarten, welche Entwicklungen<br />

sich in Großbritannien als Folge der<br />

genutzten Verfahren abzeichnen. Ob das<br />

dortige Umschwenken vom Opt-in-Verfahren<br />

zum Opt-out-Verfahren als ersten Schritt<br />

zum Ende der Richtlinie darstellt, oder<br />

schlicht eine praktikable und unaufdringliche<br />

Umsetzung derselbigen ist, wird sich noch<br />

zeigen müssen.<br />

Dennoch sollten sich auch deutsche Unternehmen<br />

damit beschäftigen, welche Cookies<br />

zu welchem Zweck auf ihren Seiten<br />

verwendet werden. Des Weiteren sollte<br />

darüber nachgedacht werden, wie die<br />

Einwilligung von Webseitenbesuchern<br />

zukünftig eingeholt werden könnte.<br />

Möglichkeiten wie Pop-up-Fenster oder auch<br />

Layer auf der Webseite wurden in dem<br />

Papier diskutiert. Zurzeit lassen sich<br />

allerdings keine endgültigen Aussagen<br />

treffen, welche Lösung am funktionalsten ist.<br />

Für Deutschland gilt zurzeit weiterhin:<br />

Solange die Datenschutzbehörden keine<br />

Maßnahmen treffen und die derzeitige<br />

Rechtslage auch für Abmahnungen keinen<br />

Raum bietet, bleibt die Anwendung der<br />

Richtlinienvorgaben in Deutschland eher<br />

eine moralische als eine zwingende<br />

rechtliche Entscheidung.<br />

02/2013<br />

Für den Fall einer strikten Umsetzung der<br />

Richtlinie sollten dennoch zeitnah innovative<br />

Geschäftsmodelle erdacht werden. So<br />

könnte zum Beispiel überlegt werden, ob<br />

Nutzer, die dem Setzen von Cookies<br />

zustimmen, über Gutscheinaktionen oder<br />

sonstige Anreize ‚belohnt‘ werden.<br />

Sollte die Industrie keine wirksamen<br />

Mechanismen zur Selbstregulierung<br />

entwerfen, könnten im Jahr 2013 weitere<br />

Schritte der Datenschutzbehörden folgen.<br />

Zwar wurden bisher alle Gesetzesvorlagen<br />

von der Bundesregierung abgewiesen. Aber<br />

den Staaten, die der Umsetzungspflicht von<br />

EU-Richtlinien nicht nachkommen, droht<br />

früher oder später ein Vertragsverletzungsverfahren<br />

vor dem Europäischen Gerichtshof.<br />

Allerdings gilt auch dann: Eine geforderte<br />

Einwilligung ist nicht mit einem Verbot<br />

von Cookies gleichzusetzen. Informationen<br />

über die Verwendung der Daten und eine<br />

möglichst hohe Transparenz können in<br />

diesem Sinne dazu beitragen, dass die<br />

Angst der Nutzer vor der unfreiwilligen<br />

Abgabe personenbezogener Daten abnimmt.<br />

Durch Aufklärungsarbeit lässt sich somit<br />

gewährleisten, dass sich zum Beispiel<br />

Tracking-Maßnahmen weiterhin in<br />

gewohnter Weise nutzen lassen. Es stellt<br />

sich die Frage, ob Werbung, die<br />

anonymisierten Profilen zugeordnet ist und<br />

dementsprechend den Präferenzen des<br />

jeweiligen Nutzers entspricht, letztendlich<br />

nicht einer undifferenzierten Werbungsschaltung<br />

vorzuziehen ist. Denn letztendlich<br />

gilt, dass eine große Anzahl der kostenlosen<br />

Angebote im Internet über Werbung<br />

finanziert werden. Qualitativ hochwertige<br />

Inhalte lassen sich ohne die Gelder aus der


<strong>metapeople</strong> führt<br />

keine erhobenen<br />

Daten zu einem<br />

persönlichen Profil<br />

zusammen.<br />

Online-Werbung kaum in dem heutigen Maß<br />

produzieren.<br />

Für <strong>metapeople</strong> gilt, dass wir Daten zu<br />

Marketing- und Optimierungszwecken<br />

nutzen. Es erfolgt keine persönliche<br />

Identifizierung und es werden keine<br />

erhobenen Daten zu persönlichen Profilen<br />

zusammengeführt. <strong>metapeople</strong> bietet seinen<br />

Partnern Trackinglösungen an, die ein<br />

optimales Online-Marketing ermöglichen.<br />

<strong>metapeople</strong> wird auch künftig transparent<br />

und sauber arbeiten und ein vertrauensvoller<br />

Werbepartner für seine Partner bleiben.<br />

Kontakt<br />

Tim Ringel, CEO & Founder<br />

der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />

E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com<br />

02/2013


Suchmaschinen-<br />

optimierung<br />

SEO als wichtige Komponente einer<br />

erfolgreichen Unternehmens-<br />

<strong>Performance</strong> im World Wide Web


Suchmaschinenoptimierung (SEO)<br />

SEO als wichtige Komponente einer erfolgreichen Unternehmens-<strong>Performance</strong> im World Wide Web<br />

Für eine erfolgreiche<br />

<strong>Performance</strong> im<br />

Internet ist eine gute<br />

Positionierung innerhalb<br />

der SERPs<br />

wichtig.<br />

Erfolgreiche SEO<br />

trägt zur Steigerung<br />

der Sichtbarkeit<br />

eines Unternehmens<br />

im Internet durch<br />

eine Verbesserung<br />

der Position einer<br />

Webseite in den<br />

SERPs bei.<br />

SEO bezieht sich<br />

nicht nur auf die<br />

Optimierung der<br />

Interaktion einer<br />

Webseite mit Suchmaschinen,<br />

sondern<br />

auch auf die Verbesserung<br />

der<br />

Kommunikation mit<br />

regulären Webseitenbesuchern.<br />

SEO als Komponente des Unternehmenserfolges<br />

im Bereich des <strong>Performance</strong>-<br />

Marketings<br />

Die Studie gibt einen Überblick über aktuelle<br />

Entwicklungen im SEO-Bereich und richtet<br />

sich sowohl an die Entscheidungsträger in<br />

den Marketingabteilung von Unternehmen<br />

wie auch an andere Interessierte.<br />

Für eine erfolgreiche <strong>Performance</strong> ist es<br />

erforderlich, dass die Webseite eines<br />

Unternehmens im World Wide Web<br />

gefunden wird. Zwar steuern Nutzer auch<br />

immer wieder gezielt Webseiten über ihren<br />

Browser an. Meistens werden aber<br />

Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder<br />

auch Bing genutzt – in Deutschland hat<br />

Google laut Comscore einen circa 96prozentigen<br />

Marktanteil. Studien haben in<br />

der Vergangenheit gezeigt, dass<br />

insbesondere die ersten zehn Suchergebnisse<br />

(SERPs) häufig von den Nutzern<br />

angeklickt werden.<br />

Für ein Unternehmen ist eine gute Position<br />

innerhalb der SERPs deshalb wichtig. Doch<br />

wie wird die Rangfolge der SERPs bestimmt?<br />

Zwar ist der Google-Algorithmus in seiner<br />

Gänze unbekannt. Es lässt sich aber<br />

nachvollziehen, dass zum Beispiel die<br />

Seiteninhalte, die Bedienbarkeit, der<br />

Seitentitel, die Aktualität sowie auch<br />

Verweise von anderen Webseiten (Backlinks)<br />

eine Rolle für die Platzierung einer Webseite<br />

in den SERPs spielen<br />

Um eine gute Platzierung zu erreichen,<br />

wurde von vielen SEOs in den vergangenen<br />

Jahren die Optimierung der Interaktion von<br />

Webseiten mit regulären Besuchern<br />

zugunsten der Interaktion mit Suchmaschinen<br />

vernachlässigt. Maßnahmen wie<br />

der Aufbau von Linkfarmen, der Tausch und<br />

Kauf von Links und automatisch generierte,<br />

zumeist sinnlose und mit Keywords überfüllte<br />

Texte wurden genutzt, um die Platzierung<br />

einer Webseite innerhalb der SERPs zu<br />

verbessern. Solches Black Hat-SEO verstößt<br />

nicht nur gegen die Richtlinien von Suchmaschinen,<br />

sondern führt dazu, dass<br />

Webseiten ohne inhaltlichen Mehrwert eine<br />

hohe Position innerhalb der SERPs<br />

einnehmen.<br />

12/ 2012<br />

Um die Qualität der Suchergebnisse zu<br />

sichern, gehen Suchmaschinenbetreiber<br />

gegen solche Methoden vor. Matt Cutts, bei<br />

Google für die Qualität der Suchergebnisse<br />

zuständig, verkündete, dass Google die<br />

Bedingungen für Seiten mit qualitativ<br />

hochwertigen Inhalten verbessern wolle. Seit<br />

dem Beginn des letztens Jahres wurde diese<br />

Ankündigung durch die Veröffentlichung des<br />

Panda- und des Pinguin-Updates umgesetzt.<br />

SEO ist damit heutzutage deutlich mehr als<br />

eine technische Herausforderung. Um mit<br />

hochwertigen Inhalten erfolgreich zu sein,<br />

bedarf es redaktioneller Fähigkeiten und<br />

Kreativität.<br />

<strong>metapeople</strong> beantwortet in der Studie<br />

folgende Fragen: Welche Auswirkungen<br />

haben das Panda- und das Pinguin-Update<br />

auf die Positionierung einer Webseite<br />

innerhalb der SERPs? Welche Maßnahmen<br />

sind zu ergreifen, um die <strong>Performance</strong> einer<br />

Webseite und somit den wirtschaftlichen<br />

Erfolg eines Unternehmens langfristig zu<br />

verbessern? Des Weiteren wird auf die<br />

Themen der personalisierten Suche und der<br />

strukturierten Daten eingegangen. Welche<br />

Rollen spielen zukünftig die personalisierte<br />

Suche und der Einsatz sozialer Netzwerke<br />

für die Positionierung einer Webseite in den<br />

SERPs. Kommt es in Zukunft nicht nur<br />

darauf an, dass eine Webseite – zum<br />

Beispiel über einen Backlink – empfohlen<br />

wird, sondern auch wer diese Empfehlung<br />

ausspricht? Was sind strukturierte Daten und<br />

welchen Vorteil bieten sie Unternehmen für<br />

die Präsentation ihrer Produkte im Internet?<br />

Das Panda- und Pinguin-Update<br />

Um Webseiten sowohl für reguläre Besucher<br />

wie auch für die Kommunikation mit<br />

Suchmaschinen zu optimieren, lässt sich<br />

grundlegend zwischen Methoden der<br />

onpage-Optimierung und der offpage-<br />

Optimierung unterscheiden.<br />

Die onpage-Optimierung bezieht sich auf<br />

SEO-Maßnahmen, die auf der eigenen Seite<br />

durchgeführt werden. Die offpage-<br />

Optimierung beschreibt hingegen SEO-<br />

Maßnahmen, die nicht direkt vom<br />

Seitenbetreiber vorgenommen werden<br />

Grundlegend ist<br />

zwischen Maßnahmen<br />

der onpageund<br />

der offpage-<br />

Optimierung zu<br />

unterscheiden:<br />

Die onpage-<br />

Optimierung umfasst<br />

Anpassungen auf der<br />

eigenen Seite.<br />

Die offpage-<br />

Optimierung umfasst<br />

Bereiche, die nicht<br />

direkt über die<br />

Inhalte der eigenen<br />

Webseite beeinflusst<br />

werden können.<br />

Das Panda- und das<br />

Pinguin-Update<br />

haben seit dem<br />

Beginn des letzten<br />

Jahres die SEO-<br />

Branche verändert.<br />

Das Panda-Update<br />

richtet sich gegen<br />

unsaubere Maßnahmen<br />

bei der<br />

onpage-Optimierung.<br />

Das Pinguin-Update<br />

richtet sich gegen<br />

unsaubere Maßnahmen<br />

bei der<br />

offpage-Optimierung.<br />

können – Beispiel für eine offpage-<br />

Optimierungsmethode ist unter anderem die<br />

Herausbildung einer Linkstruktur.<br />

Das Panda-Update wurde am 24. Februar<br />

2011 von Google veröffentlicht und ist<br />

seitdem kontinuierlich weiter entwickelt<br />

worden. Das Update hat hauptsächlich<br />

Folgen für die onpage-Optimierung. Faktoren<br />

wie die inhaltliche Qualität von Webseiten<br />

und die Nutzerbindung werden in die<br />

Bewertung einbezogen und bei der<br />

Erstellung der Rangfolge der SERPs<br />

berücksichtigt.<br />

Das Pinguin-Update trägt seit dem 24. April<br />

2012 zu einer Verbesserung der Qualität der<br />

SERPs von Google bei. Das Update richtet<br />

sich insbesondere gegen unsaubere<br />

Maßnahmen im Bereich der offpage-<br />

Optimierung. Durch das Pinguin-Update<br />

werden SEO-Praktiken identifiziert und<br />

abgestraft, die die Grenze zum Spamming<br />

überschreiten.<br />

Durch die Modifizierung des Suchalgorithmus<br />

werden für Suchmaschinen und<br />

nicht für Nutzer optimierte Webseiten –<br />

überoptimierte Seiten – identifiziert. Laut<br />

Google betreffen die Auswirkungen des<br />

Panda-Updates circa zwölf Prozent und die<br />

des Pinguin-Updates circa drei Prozent aller<br />

Suchanfragen. Da umkämpfte Suchanfragen<br />

besonders stark betroffen sind, sind die<br />

‚gefühlten Folgen’ für die SEO-Branche laut<br />

einer Studie von SISTRIX deutlich stärker.<br />

Das Panda- und das Pinguin-Update<br />

funktionieren nach unterschiedlichen Logiken:<br />

Das Panda-Update platziert Webseiten mit<br />

einem qualitativ hochwertigen Inhalt weiter<br />

12/ 2012<br />

vorne in den Suchergebnissen –<br />

überoptimierte Seiten fallen demnach in der<br />

Rangfolge zurück. Das Pinguin-Update straft<br />

hingegen Seiten ab, die zum Beispiel einen<br />

unnatürlichen Linkaufbau enthalten.<br />

Google hat mit den Updates gute Arbeit<br />

geleistet. Die Belohnung hochwertiger<br />

Qualität und die Herabstufung inhaltlich<br />

wertloser Seiten sind aus der Sicht von<br />

<strong>metapeople</strong> zu begrüßen. Sauber arbeitende<br />

Agenturen wie <strong>metapeople</strong> weisen seit<br />

Jahren auf die Notwendigkeit der Stärkung<br />

des inhaltlichen Mehrwerts von Webseiten<br />

und die dementsprechende Wichtigkeit einer<br />

strategisch ausgerichteten SEO hin.<br />

SEO nach dem Panda-Update: Im<br />

Vordergrund der onpage-Optimierung stehen<br />

die Fragen, welchen Mehrwert eine<br />

Webseite für ihre Besucher bietet und wie<br />

das Anwendungserlebnis (User Experience)<br />

gesteigert werden kann? Es gilt, dass Inhalte<br />

möglichst individuell und hochwertig zu<br />

gestalten sind. Ein hochwertiger Inhalt zieht<br />

nicht nur Besucher an, sondern steigert<br />

deren Verweildauer auf der Webseite und<br />

regt zu Weiterempfehlungen, zum Beispiel in<br />

sozialen Netzwerken, an. Um individuelle<br />

Inhalte zu garantieren, ist redaktionelle<br />

Arbeit gefragt. Texte und Textbausteine<br />

sollten nicht kopiert und auf der Webseite<br />

oder deren Unterseiten wiederholt werden.<br />

Außerdem ist die Verwendung von zu vielen<br />

Keywords innerhalb eines Textes zu<br />

vermeiden (Keyword stuffing).<br />

Die Einbindung von Werbemitteln ist zu<br />

beschränken. Die Werbemittel sollten die<br />

eigentlichen Inhalte nicht überlagern – seit<br />

dem above the fold-Update wird ein


Das Panda- und das<br />

Pinguin-Update<br />

funktionieren nach<br />

unterschiedlichen<br />

Logiken:<br />

Das Panda-Update<br />

platziert Webseiten<br />

mit einem qualitativ<br />

hochwertigen Inhalt<br />

weiter vorne in den<br />

Suchergebnissen.<br />

Das Pinguin-Update<br />

straft zum Beispiel<br />

Seiten ab, die einen<br />

unnatürlichen Linkaufbau<br />

aufweisen.<br />

Die Folgen der<br />

Google-Updates:<br />

Webseiten sollten<br />

individuelle und<br />

hochwertige Inhalte<br />

haben und übersichtlich<br />

und gut<br />

navigierbar gestaltet<br />

sein.<br />

Die Linkstruktur<br />

sollte natürlich sein.<br />

Themenferne Links<br />

sollten ebenso wie<br />

von Linkfarmen<br />

stammende Verknüpfungen<br />

gelöscht<br />

werden.<br />

Ein übersichtlicher<br />

und hochwertiger<br />

Inhalt, eine klare<br />

Struktur und gute<br />

Navigationsmöglichk<br />

eiten sind wichtige<br />

Voraussetzung für<br />

den Erfolg und<br />

werden nun<br />

entsprechend<br />

belohnt.<br />

Verhältnis von circa 70 Prozent Inhalten zu<br />

maximal 30 Prozent Werbung empfohlen.<br />

Des Weiteren ist darauf zu achten, dass<br />

keine Seiten erzeugt werden, die lediglich<br />

der internen Verlinkung dienen, aber keinen<br />

eigenen Mehrwert bieten.<br />

Zielgruppengerechte Texte und die<br />

Integration von Bildern und Videos steigern<br />

die Attraktivität einer Seite. Eine leicht<br />

verständliche und übersichtliche Navigation<br />

führt dazu, dass Nutzer Angebote schneller<br />

und gezielter ansteuern können und<br />

dementsprechend länger auf einer Seite<br />

verweilen. Der Aufbau qualitativ hochwertiger<br />

Seiten ist keine Maßnahme, die<br />

lediglich auf eine bessere Platzierung<br />

innerhalb der Rangfolge der SERPs abzielt.<br />

Eine fundierte und saubere SEO verbessert<br />

die gesamte <strong>Performance</strong> eines<br />

Unternehmens im Internet und trägt zur<br />

Stärkung der Marke bei.<br />

SEO nach dem Pinguin-Update: Google ist<br />

durch das Update in der Lage Seiten zu<br />

identifizieren, die eine unnatürlich wirkende<br />

Linksstruktur und qualitativ minderwertige<br />

Backlinks aufweisen. Links von thematisch<br />

inhaltsfremden Webseite sollten deshalb<br />

ebenso wie von Linkfarmen stammende<br />

Verknüpfungen gelöscht werden. Vom Kauf<br />

und vom Tausch von Links ist Abstand zu<br />

nehmen – <strong>metapeople</strong> setzt bei der offpage-<br />

Optimierung auf einen natürlichen<br />

Linkaufbau und lehnt den Kauf und Tausch<br />

von Links grundsätzlich ab.<br />

Laut einer Studie der Microsite Masters ist<br />

darauf zu achten, dass weniger als 60<br />

Prozent der Ankertexte der einhergehenden<br />

Links sogenannte Money-Keywords<br />

enthalten – Money Keywords zeichnen sich<br />

durch ein starkes Suchvolumen und einen<br />

hohen Cost per Click (CPC) aus. Der<br />

natürliche Linkaufbau kann durch<br />

hochwertige Inhalte und die Vernetzung in<br />

sozialen Medien vorangetrieben werden.<br />

Außerdem tragen Blogs und andere Online-<br />

Medien dazu bei, dass Webseiten verlinkt<br />

werden. Es gilt, dass die Nutzung<br />

unterschiedlicher Kommunikationskanäle zur<br />

Stärkung der Marke und dem langfristigen<br />

Unternehmenserfolgs im Internet beiträgt.<br />

12/ 2012<br />

<strong>metapeople</strong> hat bereits seit langem darauf<br />

hingewiesen, dass die Erstellung<br />

hochwertiger Inhalte eine ausschlaggebende<br />

Komponente für eine erfolgreiche SEO ist.<br />

SEO-Maßnahmen sollten deshalb nicht nur<br />

auf eine Verbesserung der Platzierung einer<br />

Webseite in den SERPs abzielen.<br />

Letztendlich ist eine Webseite ein wichtiger<br />

Vertriebskanal eines Unternehmens und<br />

entsprechend zu gestalten. Landet der<br />

Nutzer auf einer qualitativ minderwertigen<br />

und wenig ansprechenden Webseite, wird er<br />

diese schnell wieder verlassen. Ein<br />

übersichtlicher und hochwertiger Inhalt, eine<br />

klare Struktur und gute Navigationsmöglichkeiten<br />

sind deshalb wichtige<br />

Voraussetzung für den langfristigen Erfolg<br />

und werden nun von Google auch<br />

entsprechend belohnt.<br />

Neben dem Panda- und dem Pinguin-Update<br />

sind weitere Entwicklungen und Trends im<br />

Bereich der SEO-Arbeit zu beachten. Die<br />

personalisierte Suche, die Nutzung von<br />

sozialen Netzwerken oder auch die<br />

Verwendung von strukturierten Daten bieten<br />

neue Möglichkeiten für die SEO und werden<br />

im Folgenden thematisiert.<br />

Personalisierte Suche und soziale<br />

Netzwerke<br />

Die personalisierte Suche ist kein Trend der<br />

letzten Monate, sondern seit einiger Zeit eine<br />

wichtige Komponente für die Gliederung der<br />

SERPs bei Google. Im Jahr 2009 zeigte eine<br />

an der University of London erstellte Studie<br />

mit dem Titel Personal Web Search in the<br />

Age of Semantic Capitalism - Diagnosing the<br />

Mechanisms of Personalisation, dass die<br />

Suchmaschine für die Bestimmung der<br />

Ergebnisse sowohl die Suchhistorie der<br />

Nutzer sowie deren Standort einbezieht. Die<br />

Personalisierung der Ergebnisse setzt bei<br />

Google bereits nach circa zehn<br />

Suchanfragen eines Nutzers ein. Google<br />

leitet aus den getätigten Suchanfragen des<br />

Nutzers ein Interessen-profil ab und nutzt<br />

dieses, um die Rangfolge der SERPs<br />

themenübergreifend zu strukturieren.<br />

Einschränkend ist darauf hinzuweisen, dass<br />

Die Personalisierung<br />

der SERPs beginnt<br />

bereits nach wenigen<br />

Suchanfragen und<br />

bezieht sich hauptsächlich<br />

auf die<br />

ersten zehn Suchergebnisse.<br />

Die personalisierte<br />

Suche von Google<br />

umfasst drei<br />

Komponenten: (1)<br />

Die persönlichen<br />

Ergebnisse, (2) die<br />

Profilsuche und (3)<br />

die Menschen- und<br />

Seiten-Suche.<br />

Bei Google+-Nutzern<br />

werden vorherige<br />

Suchanfragen,<br />

angeklickte Suchergebnisse<br />

und die in<br />

seinem sozialen<br />

Netzwerk getätigten<br />

Empfehlungen und<br />

Bewertungen für die<br />

Gliederung der<br />

SERPs genutzt.<br />

sich die Personalisierung überwiegend auf<br />

die ersten zehn Suchergebnisse bezieht.<br />

Seit dem Beginn des Jahres 2012 hat<br />

Google mit Search, plus your World die<br />

personalisierte Suche weiter ausgebaut.<br />

Search, plus your World ermöglicht die<br />

Verknüpfung der Suche mit einem Google+<br />

Konto. Ziel von Google ist es, nicht mehr<br />

alleine Inhalte von Webseiten, sondern auch<br />

Menschen und deren sozialen Beziehungen<br />

zu verstehen. Die personalisierte Suche von<br />

Google umfasst derzeit drei Komponenten:<br />

(1.) Persönliche Ergebnisse umfassen<br />

personalisierte Informationen – zum Beispiel<br />

Fotos oder Beiträge, die Nutzer selber<br />

hochgeladen haben oder die mit ihnen von<br />

ihrem sozialen Netzwerk geteilt wurden. In<br />

den Suchergebnissen erscheinen Seiten, die<br />

vom Nutzer selbst oder dessen Kontakten in<br />

sozialen Netzwerken geteilt wurden.<br />

(2.) Die Profilsuche ermöglicht das Auffinden<br />

von Personen und deren Google+-<br />

Nutzerprofilen, die ähnliche Interessen wie<br />

der Suchende teilen. Die Ergebnisse werden<br />

dahingehend strukturiert, ob es sich bei den<br />

gesuchten Personen um Freunde oder noch<br />

nicht bekannte Personen handelt.<br />

(3.) Die Menschen und Seite-Suche führt<br />

dazu, dass Profile von Google+-Nutzern<br />

angezeigt werden, die das gesuchte Thema<br />

diskutiert haben. Außerdem werden mit dem<br />

jeweiligen Suchbegriff verwandten Profile<br />

und Seiten aufgelistet – zum Begriff<br />

Basketball würden zum Beispiel Nutzer, die<br />

das Thema diskutieren ebenso wie die<br />

Profile von NBA-Stars angezeigt.<br />

Ist ein Nutzer mit seinem Google+-Konto<br />

angemeldet, werden die individuellen<br />

Suchanfragen, die angeklickten Suchergebnisse,<br />

die Absprungraten und die in<br />

seinem sozialen Netzwerk gemachten<br />

Empfehlungen und Bewertungen für die<br />

Gliederung der Rangfolge der SERPs<br />

herangezogen.<br />

Es ist anzunehmen, dass neben Google+<br />

auch andere soziale Netzwerke einen<br />

Einfluss auf die Struktur der SERPs haben.<br />

Eine Studie von Searchmetrics zeigt zum<br />

Beispiel, dass Seiten mit einer hohen Anzahl<br />

12/ 2012<br />

von Facebook-Likes und -shares deutlich<br />

besser in den SERPs positioniert sind als<br />

andere.<br />

Eine weitere Komponente der<br />

personalisierten Suche ist das Anzeigen von<br />

Autorennamen in den SERPs –<br />

Autorennamen werden mittlerweile auch<br />

angezeigt, wenn der Suchende nicht bei<br />

Google+ angemeldet ist. Google zieht zum<br />

Beispiel über die Circles eines Autors<br />

Rückschlüsse über dessen Bekanntheitsgrad<br />

und dessen Autorität in dem diskutierten<br />

Themenfeld. Es ist anzunehmen, dass<br />

Verweise von Autoren mit einer hohen<br />

Reputation zukünftig einen zunehmenden<br />

Einfluss auf das Ranking innerhalb der<br />

SERPs haben.<br />

Welche Folgen ergeben sich für die SEO?<br />

Eine hohe Anzahl von Kontakten, die auf der<br />

Webseite eines Unternehmens aktiv sind<br />

und diese in ihren Beiträgen erwähnen und<br />

verlinken, ist wichtig für die Strukturierung<br />

der SERPs. Es ist aber zu beachten, dass<br />

die Qualität letztendlich wichtiger als die<br />

reine Quantität von Kontakten ist – inhaltlich<br />

relevante Beiträge führen insbesondere bei<br />

Google+ eher zum Erfolg, als gekaufte oder<br />

durch Gewinnspiele erzielte Kontakte.<br />

Bei der Nutzung sozialer Medien sollten<br />

Unternehmen beachten, welches Medium<br />

sinnvoll für die Stärkung der eigenen<br />

Position eingesetzt werden kann. Ist der<br />

eigene Inhalt zum Beispiel stark bildlastig,<br />

empfiehlt es sich auf Bildplattformen wie<br />

Pinterest, Flickr, Panoramio oder Instagram<br />

aktiv zu werden. Verfügt ein Unternehmen<br />

hingegen über hochwertige Videobeiträge,<br />

so bietet sich eine Konzentration auf<br />

Videoplattformen wie zum Beispiel YouTube,<br />

Vimeo oder Dailymotion an.<br />

Vor der Intensivierung der Aktivitäten sollte<br />

allerdings untersucht werden, ob ein<br />

tatsächlicher Mehrwert durch die Nutzung<br />

sozialer Medien erreicht werden kann. Die<br />

Erstellung von hochwertigen Bild- und<br />

Videomaterialien ist mit hohen Kosten<br />

verbunden und sollte deshalb gezielt und vor<br />

allem vor dem Hintergrund einer Analyse der<br />

einhergehenden Möglichkeiten eingesetzt<br />

werden. Der Bereich, in dem ein


Google zeigt in den<br />

SERPs den Autor<br />

eines Artikels an. Es<br />

ist anzunehmen,<br />

dass Verweise von<br />

Autoren mit hoher<br />

Reputation zu einer<br />

besseren Platzierung<br />

der jeweiligen<br />

Webseite innerhalb<br />

der SERPs führen<br />

Bei der Nutzung<br />

sozialer Medien<br />

sollte das jeweilige<br />

Medium sinnvoll<br />

gewählt werden. Ist<br />

der eigene Inhalt<br />

bildlastig, sind<br />

Bildplattformen wie<br />

Pinterest, Flickr,<br />

Panoramio oder<br />

Instagram zu nutzen.<br />

Verfügt ein Unternehmen<br />

über hochwertigeVideobeiträge<br />

bietet sich<br />

eine Konzentration<br />

auf Videoplattformen<br />

wie zum Beispiel<br />

YouTube, Vimeo<br />

oder Dailymotion an.<br />

Mit schema.org<br />

haben sich Google,<br />

Microsoft (Bing) und<br />

Yahoo auf ein einheitliches<br />

Markup für<br />

strukturierte Daten<br />

geeinigt.<br />

Unternehmen tätig ist, spielt hierbei eine<br />

wichtige Rolle. Für Business zu Business-<br />

Unternehmen – zum Beispiel im Bereich von<br />

hochpräzisen Industriemaschinen – gilt, dass<br />

der Einsatz von Facebook wahrscheinlich<br />

nur bedingt sinnvoll ist. Ein Hersteller von<br />

Online-Computerspielen oder junger Mode<br />

sollte hingegen versuchen, die eigene<br />

Zielgruppe über eine Präsenz in sozialen<br />

Netzwerken zu erreichen.<br />

Strukturierte Daten<br />

Neben der Nutzung sozialer Medien bietet<br />

zudem die Nutzung von strukturierten Daten<br />

die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf die<br />

eigene Seite zu lenken und als Rich-Snippet<br />

innerhalb der Ergebnisse angezeigt zu<br />

werden – Rich-Snippets ermöglichen dem<br />

Suchenden einen schnellen Überblick über<br />

die Seiteninhalte.<br />

Mit schema.org haben sich Google,<br />

Microsoft (Bing) und Yahoo auf ein<br />

einheitliches Markup für strukturierte Daten<br />

12/ 2012<br />

geeinigt. Anstelle der drei unterschiedlichen<br />

Formate – Mikrodaten, Mikroformate und<br />

RDFa – wurde ein einheitlicher Standard für<br />

die Ausweisung zusätzlicher Informationen in<br />

den SERPs geschaffen. schema.org<br />

ermöglicht, die Informationen zu einer<br />

Webseite strukturiert und übersichtlich in den<br />

SERPs auszuweisen. Zwar bestand bereits<br />

vor der Einführung von schema.org die<br />

Möglichkeit, die Daten einer Webseite<br />

teilweise zu strukturieren – man sprach in<br />

diesem Zusammenhang von halbstrukturierten<br />

Daten. Allerdings blieb für die<br />

Suchmaschine unklar, in welchem<br />

Zusammenhang die einzelnen Informationen<br />

zueinander stehen. Dies ändert sich mit der<br />

Einführung des einheitlichen Formats für die<br />

semantische Auszeichnung von Daten. Ziel<br />

der gemeinsamen Initiative ist es, bestimmte<br />

Objekte – seien es Personen, Events, Filme<br />

oder auch Kochrezepte – aus der realen<br />

Welt im World Wide Web möglichst exakt zu<br />

beschreiben und auszuweisen.<br />

Die Vorteile der Nutzung strukturierter Daten<br />

lassen sich anhand der Abbildung des neuen<br />

Die Verwendung<br />

strukturierter Daten<br />

ermöglicht es<br />

Informationen für den<br />

Nutzer innerhalb der<br />

SERPs übersichtlich<br />

darzustellen.<br />

Hochwertige und,<br />

einzigartige Inhalte<br />

sind wichtige<br />

Faktoren für eine<br />

effiziente Interaktion<br />

mit den Besuchern<br />

einer Webseite und<br />

mit Suchmaschinen.<br />

Batman-Filmes The Dark Knight Rises in den<br />

SERPs von Google veranschaulichen.<br />

schema.org ermöglicht es beispielsweise<br />

festzulegen, dass es sich bei dem Objekt um<br />

einen Film handelt.<br />

Weitere Kennzeichnungsmöglichkeiten<br />

umfassen die Beschreibung des Inhalts<br />

sowie die Benennung des Regisseurs und<br />

der Schauspieler. Außerdem können Filmbewertungen<br />

sowohl in aggregierter Form<br />

wie auch die jeweilige Höchstbewertung<br />

eingefügt und in den SERPs sichtbar<br />

gemacht werden. Die SERPs sind<br />

dementsprechend übersichtlich und<br />

relevante Informationen werden für den<br />

Nutzer schnell und leicht erkennbar.<br />

Eine weitere Stärke der semantischen<br />

Auszeichnung liegt in der Verknüpfung<br />

unterschiedlicher Objekte. So kann der<br />

Regisseur – in diesem Fall Christopher<br />

Nolan – als Eigenschaft des Films, aber<br />

auch als ein eigenes Objekt ausgezeichnet<br />

werden. Das bedeutet, dass eine eigene<br />

URL angelegt und innerhalb des<br />

Suchergebnisses verlinkt wird. In den<br />

Suchergebnissen kann nun direkt auf den<br />

Namen des Regisseurs geklickt werden. Der<br />

Suchende erhält in der Folge<br />

unterschiedliche Informationen zur Person –<br />

zum Beispiel die Biografie und die<br />

Filmografie von Christopher Nolan.<br />

Die Auswirkung der strukturierten Daten auf<br />

die Strukturierung der SERPs ist bisher nicht<br />

eindeutig dokumentiert. Es bestehen keine<br />

fundierten Ergebnisse darüber, ob die<br />

12/ 2012<br />

Nutzung von schema.org tatsächlich zu einer<br />

höheren Positionierung innerhalb der<br />

Rangfolge der SERPs führt. Klar ist aber,<br />

dass die Verwendung der schema.org-<br />

Auszeichnungen die Aufmerksamkeit auf<br />

eine Webseite innerhalb der SERPs steigert.<br />

Suchmaschinennutzer erkennen dementsprechend<br />

schnell, ob die ausgezeichnete<br />

Webseite von Relevanz ist und können sich<br />

fundierter für oder gegen einen Besuch<br />

entscheiden.<br />

Fazit<br />

Welche Schlüsse lassen sich aus den<br />

Entwicklungen im SEO-Bereich ziehen und<br />

was für Maßnahmen sollten ergriffen werden,<br />

um langfristig eine hohe Platzierung<br />

innerhalb der SERPs zu erreichen?<br />

Zunächst ist festzuhalten, dass Inhalte für<br />

eine gute Sichtbarkeit innerhalb der<br />

Suchergebnisse und somit auch für die<br />

<strong>Performance</strong> einer Webseite eine wichtige<br />

Rolle spielen. Die Präsentation hochwertiger,<br />

einzigartiger und aktualisierter Inhalte ist ein<br />

wichtiger Faktor für eine effiziente Interaktion<br />

mit den Besuchern einer Webseite und mit<br />

Suchmaschinen. Das unnatürliche Linkbuilding,<br />

im Sinne des Kaufs und des<br />

Tauschs von Backlinks, hat hingegen als<br />

effektive SEO-Maßnahme weitgehend<br />

ausgedient. Stattdessen sollte die Interaktion<br />

mit Nutzern und damit auch mit potentiellen<br />

Kunden über den Aufbau eines einzigartigen<br />

und hochwertigen Inhalts gesteigert werden.<br />

Für die Vernetzung in sozialen Medien muss


Das unnatürliche<br />

Linkbuilding hat<br />

hingegen als SEO-<br />

Maßnahme weitgehend<br />

ausgedient.<br />

Die Beobachtung<br />

des Nutzerverhaltens<br />

sowie der Aufbau<br />

einer fundierten<br />

sozialen Vernetzung<br />

rücken in den<br />

Vordergrund der<br />

täglichen Arbeit.<br />

Kurzfristiges Erfolgsdenken<br />

und die<br />

Optimierung von<br />

Webseiten durch<br />

unsaubere Methoden<br />

wird von Google<br />

durch die Überarbeitung<br />

des<br />

Suchalgorithmus<br />

erkannt und bestraft<br />

je nach Unternehmen analysiert werden,<br />

welche Kanäle wie genutzt werden können.<br />

Für die SEO-Branche bedeutet das, dass die<br />

Beobachtung des Nutzerverhaltens sowie<br />

der Aufbau einer fundierten sozialen<br />

Vernetzung in den Vordergrund der täglichen<br />

Arbeit rücken. Kurzfristiges Erfolgsdenken<br />

und die Optimierung von Webseiten durch<br />

unsaubere Methoden wird von Google durch<br />

die Modifizierung des Suchalgorithmus<br />

erkannt und bestraft.<br />

SEO ist deutlich mehr als ein technischer<br />

Marketingkanal. Der strategische Aufbau von<br />

Webseiten, die Anregung von Interaktionen<br />

mit den Besuchern sowie der Aufbau und die<br />

Pflege sozialer Netzwerke sind wichtige<br />

Komponenten einer erfolgreichen SEO und<br />

erfordern redaktionelle Fertigkeiten.<br />

Der Service von <strong>metapeople</strong> umfasst die<br />

Analyse von Website und Markt, die<br />

detaillierte Konzeption der Optimierung,<br />

Anleitung zur Anpassung der Website,<br />

Relaunch-Consulting sowie organisches<br />

Linkbuilding. Der Maßstab dabei ist sowohl<br />

die Perspektive der Suchmaschinen als auch<br />

die des Users. Unser Ziel ist es gemeinsam<br />

mit unseren Kunden die oberen Ränge der<br />

organischen Suchergebnisse zu erreichen.<br />

Da die Optimierung einer Website nicht nur<br />

technischer Natur ist, stellt <strong>metapeople</strong> Ihnen<br />

auch einen umfassenden redaktionellen<br />

Service sowohl für Ihre onpage- als auch für<br />

Ihre offpage-Optimierung bereit.<br />

Kontakt<br />

Tim Ringel, CEO & Founder<br />

der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />

E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com<br />

12/ 2012


Real-Time-Bidding<br />

In Echtzeit zum Kunden


Real-Time-Bidding<br />

In Echtzeit zum Kunden<br />

RTB gewinnt<br />

zunehmend an<br />

Relevanz und<br />

ermöglicht eine an<br />

Nutzerprofilen<br />

ausgerichtete Ersteigerung<br />

von<br />

Werbeplätzen in<br />

Echtzeit.<br />

Die Rückkehr des Werbebanners<br />

Real-Time-Bidding (RTB) war im Online-<br />

Marketing das am meisten diskutierte<br />

Schlagwort der letzten Jahre. Die Übernahme<br />

von InviteMedia durch Google für 100<br />

Millionen US-Dollar und die Investition von<br />

50 Millionen US-Dollar von Microsoft in<br />

Appnexus sind deutliche Zeichen für das<br />

Potential, das die Branchenriesen in der<br />

Echtzeitversteigerung von Werbeplätzen im<br />

Internet sehen. Nach den USA hat das RTB<br />

nun zum Sprung über den großen Teich<br />

angesetzt und befindet sich in Frankreich,<br />

Großbritannien und auch in Deutschland auf<br />

dem Vormarsch. Das Marktforschungsunternehmen<br />

International Data Corporation<br />

(IDC) prognostiziert von 2012 bis 2015 ein<br />

Wachstum der mit RTB in Deutschland<br />

erwirtschafteten Erlöse von 149 auf 495<br />

Millionen Euro. Wie ist dieser Siegeszug des<br />

RTBs zu erklären und weshalb wird der<br />

Technologie ein derart hohes Potential<br />

zugesprochen?<br />

Das Ziel einer Online-Werbekampagne ist es,<br />

die Besucher einer Webseite mit einer<br />

möglichst passgenauen Werbebotschaft zu<br />

erreichen. RTB ermöglicht eine an<br />

Nutzerprofilen ausgerichtete Schaltung von<br />

Werbebannern. Jede Einblendung kann<br />

hinsichtlich ihres Wertes für den<br />

Werbetreibenden überprüft werden. Das<br />

Prinzip ist hierbei denkbar einfach und<br />

orientiert sich am Wertpapierhandel an der<br />

Börse.<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

07/ 2012<br />

Börse. Signalisiert das Nutzerprofil eines<br />

Webseitenbesuchers Interesse an einem<br />

bestimmten Produkt, gibt der Werbetreibende<br />

ein Gebot für den zur Verfügung<br />

stehenden Werbeplatz ab. Der Höchstbietende<br />

bekommt den Zuschlag und kann<br />

dem Nutzer seine Werbebotschaft<br />

präsentieren. Durch diese Orientierung an<br />

Nutzerprofilen werden Streuverluste von<br />

Werbemaßnahmen reduziert und das<br />

eingesetzte Werbebudget optimiert.<br />

Doch nicht so schnell. Bevor auf die Vor- und<br />

Nachteile des RTBs eingegangen wird, sind<br />

noch einige Fragen zu klären: Inwiefern hat<br />

sich der Handel mit Werbebannern durch<br />

das RTB verändert? Welche Prozesse<br />

verbergen sich hinter dem Schlagwort RTB<br />

und welche Akteure sind an dem in Echtzeit<br />

stattfindenden Handel von Werbeplätzen<br />

beteiligt? Entstehen durch die Nutzung von<br />

nutzerspezifischen Informationen datenschutzrechtliche<br />

Bedenken? Um die<br />

Möglichkeiten und die Risiken des RTBs zu<br />

verstehen und zu bewerten, müssen diese<br />

Fragen geklärt werden.<br />

Statischer Handel mit Werbebannern –<br />

Content is King<br />

Im statischen Handel mit Werbebannern gilt<br />

das Motto Content is King. Die Ansprache<br />

von Zielgruppen erfolgt über Webseiten,<br />

deren Inhalt einen Rückschluss auf die<br />

Interessen<br />

Prognostizierte jährliche Wachstumsrate des RTB‐basierten Handels mit Werbebannern in<br />

den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland, 2012 ‐ 2015 (IDC 2011)<br />

USA Frankreich Großbritannien Deutschland<br />

Werbeplätze werden<br />

in ein Premium und<br />

ein Non-Premium<br />

Inventar unterteilt.<br />

Das Premium<br />

Inventar bezeichnet<br />

Top-Platzierungen<br />

auf reichweitenstarken<br />

Webseiten.<br />

Das Non-Premium<br />

Inventar kategorisiert<br />

Werbeplätze auf<br />

Seiten mit geringer<br />

Reichweite und<br />

unklaren Nutzerprofilen.<br />

Warum RTB?<br />

Es stehen zunehmend<br />

weniger<br />

Werbeplätze im<br />

hochwertigen<br />

Premium Inventar<br />

zur Verfügung.<br />

Die umfeldorientierte<br />

Schaltung von<br />

Werbebannern führt<br />

zu hohen<br />

Streuverlusten.<br />

Interessen der Besucher zulässt. Das<br />

bedeutet: Sportausstatter werben auf<br />

Sportseiten, Reiseagenturen auf Reiseportalen<br />

und Banken auf Finanzportalen. Die<br />

zur Verfügung stehenden Werbeplätze<br />

werden unter den Begriffen des Premium<br />

Inventars und des Non-Premium Inventars<br />

zusammengefasst. Das Premium Inventar<br />

zeichnet sich durch eine große Reichweite<br />

und ein klares Nutzerprofil aus. Das Non-<br />

Premium Inventar beschreibt hingegen ein<br />

Werbeumfeld mit begrenzter Reichweite und<br />

wenig nutzerspezifischen Inhalten. Während<br />

Kampagnen zur Steigerung des Markenvertrauens<br />

zumeist auf das Premium<br />

Inventar setzen (Branding Kampagnen), wird<br />

das Non-Premium Inventar von Werbetreibenden<br />

mehrheitlich für leistungsorientierte<br />

Kampagnen genutzt (<strong>Performance</strong><br />

Kampagnen). Zur Optimierung dieser<br />

Kampagnen werden Nutzergruppen zum<br />

Beispiel durch statistische Verfahren, die<br />

Nutzung von Befragungsdaten sowie anhand<br />

von Informationen über ihr Surfverhalten<br />

eingegrenzt (Behavioral Targeting). Mit dem<br />

Re-Targeting wurde in den letzten Jahren<br />

außerdem eine Methode etabliert, die Nutzer,<br />

die bereits Interesse an einem bestimmten<br />

Produkt gezeigt oder dieses bereits gekauft<br />

haben, erneut mit Werbung konfrontiert.<br />

Wenn ein Inventar existiert, das eine hohe<br />

Zielgruppenrelevanz und Reichweite<br />

verspricht und bereits Methoden zur<br />

Identifizierung<br />

07/ 2012<br />

Identifizierung interessierter Nutzer genutzt<br />

werden, wie ist dann die zunehmende<br />

Relevanz des RTBs zu erklären? Handelt es<br />

sich vielleicht nur um eines der vielen<br />

Schlagwörter, die ebenso schnell wieder von<br />

der Bildfläche verschwinden, wie sie<br />

aufgetaucht sind? Wohl nicht. Zum Ersten<br />

gehen mit der inhaltsorientierten Steuerung<br />

von Werbekampagnen hohe Streuverluste<br />

einher – denn nicht jeder Besucher einer<br />

Sportseite hat tatsächlich auch Interesse<br />

einen Sportartikel zu kaufen. Zum Zweiten<br />

stehen dem Markt im Non-Premium Inventar<br />

zunehmend mehr Platzierungen zur<br />

Verfügung als im Bereich des Premium<br />

Inventars. Gerade für leistungsorientierte<br />

Kampagnen ist eine an konkreten Nutzerprofilen<br />

ausgerichtete Auslieferung von<br />

Werbebotschaften sinnvoll. Wie die in<br />

Echtzeit ablaufende Versteigerung von<br />

Werbebannerplätzen in der Praxis abläuft<br />

und welche Akteure beteiligt sind, wird im<br />

Folgenden dargestellt.<br />

Grundlagen des RTB – Audience is King<br />

Beim RTB werden Preise für Werbebannerplätze<br />

flexibel in einem Auktionsverfahren<br />

bestimmt. Der gesamte Prozess<br />

dauert nur wenige Millisekunden und findet<br />

also quasi in Echtzeit statt. Vor dem Kauf<br />

eines Werbeplatzes wird dessen Wert für<br />

den Werbetreibenden in Abhängigkeit zum<br />

We


RTB als dreistufiger<br />

Prozess:<br />

1. Beim Aufruf einer<br />

Webseite werden<br />

Daten über den<br />

Nutzer sowie über<br />

die zur Verfügung<br />

stehenden Werbeplätze<br />

an die Werbetreibendenübermittelt.<br />

2. Signalisiert ein<br />

Nutzerprofil Interesse<br />

an einem Produkt,<br />

wird ein Gebot für<br />

den zur Verfügung<br />

stehenden Werbeplatz<br />

abgegeben.<br />

3. Der Höchstbietende<br />

bekommt<br />

den Werbeplatz und<br />

kann seinen Banner<br />

schalten. Der ganze<br />

Prozess nimmt nur<br />

wenige Millisekunden<br />

in Anspruch.<br />

RTB ermöglicht die<br />

automatisierte<br />

Ersteigerung von<br />

Werbeplatzierungen<br />

zu einem marktgerechten<br />

Preis.<br />

Profil des Nutzers – und weitgehend<br />

unabhängig vom Werbeumfeld – überprüft.<br />

Nicht mehr der Inhalt der Webseite (Content<br />

is King), sondern das Profil des jeweiligen<br />

Webseitenbesuchers werden für die<br />

Entscheidung relevant, ob und zu welchem<br />

Preis ein Werbebanner geschaltet wird<br />

(Audience is King).<br />

Ob ein Webseitenbesucher Interesse an<br />

einem bestimmten Produkt signalisiert, wird<br />

über die vom Browser übermittelten Daten<br />

sowie die auf seinem Rechner gespeicherten<br />

Cookies ermittelt. Als weitere Informationsquellen<br />

werden außerdem Informationen aus<br />

Customer Relationship Management- und<br />

von Content Management-Programmen<br />

herangezogen. Vereinfacht lässt sich das<br />

RTB als ein dreistufiger Prozess skizzieren:<br />

1. Ein Nutzer ruft eine Webseite auf. Für<br />

jeden Werbeplatz, der zur Verfügung steht,<br />

wird nun eine Anfrage an den<br />

Werbetreibenden, beziehungsweise dessen<br />

Dienstleister, übermittelt. Neben<br />

Informationen über den Werbeplatz enthält<br />

diese Anfrage ein anonymisiertes Nutzerprofil.<br />

Dieses Profil ermöglicht unter anderem<br />

Rückschlüsse über das Geschlecht, das<br />

Alter und die regionale Herkunft des Nutzers.<br />

Außerdem kann nachvollzogen werden,<br />

welche Werbebanner der Nutzer in der<br />

Vergangenheit gesehen und welche Käufe er<br />

bereits getätigt hat.<br />

2. Innerhalb von wenigen Millisekunden wird<br />

nun ermittelt, ob die im Nutzerprofil<br />

hinterlegten Daten den Zielgruppenkriterien<br />

entsprechen, die von dem Werbetreibenden<br />

festgelegt wurden. Signalisiert das<br />

übermittelte Profil Interesse an einem<br />

bestimmten Produkt, kann der Werbetreibende<br />

auf den angebotenen Werbeplatz<br />

bieten. Ähnlich wie bei eBay erfolgt der<br />

Versteigerungsprozess automatisiert. Die<br />

Webseitenbetreiber legen ein Mindestgebot<br />

und die Werbetreibenden ein Maximalgebot<br />

für die Nutzung des Werbeplatzes fest.<br />

3. Der Höchstbietende erhält letztendlich den<br />

Zuschlag und kann seine Werbung auf der<br />

Webseite platzieren. Der gesamte Prozess<br />

läuft vom Nutzer unbemerkt und in wenigen<br />

Millisekunden ab. Ist der Ladevorgang der<br />

07/ 2012<br />

Webseite abgeschlossen, ist die Werbung<br />

für den Besucher der Webseite bereits zu<br />

sehen.<br />

Der Preis für die Ausspielung eines Werbebanners<br />

kann durch das RTB auf die<br />

individuellen Vorlieben und Bedürfnisse<br />

jedes einzelnen Nutzers zugeschnitten<br />

werden. Ein Reiseanbieter wird zum Beispiel<br />

eine geringe Gebotsspanne für einen Nutzer<br />

definieren, dessen Profil kein spezifisches<br />

Interesse an dem Kauf einer Reise<br />

signalisiert. Hat sich der Nutzer hingegen<br />

bereits detailliert über Reiseländer und<br />

Hotelangebote informiert, kann ein deutlich<br />

höheres Maximalgebot festgelegt werden.<br />

Eine Voraussetzung für die Teilnahme am<br />

RTB ist die Verfügbarkeit der benötigten<br />

Gebotssoftware. Neben den technischen<br />

Voraussetzungen bedarf es außerdem einer<br />

Vielzahl von Webseitenbetreibern und<br />

Netzwerken, die ihr Inventar in Echtzeit<br />

anbieten. Drei Gruppen von Akteuren stehen<br />

im Fokus: 1. Demand Side Plattformen<br />

(DSP), 2. Supply Side Plattformen (SSP) und<br />

3. Data Management Plattformen (DMP).<br />

Hauptakteure im RTB<br />

1. Demand Side Plattformen: DSPs bilden<br />

die Schnittstellen zu Werbemarktplätzen und<br />

geben Werbetreibenden einen direkten<br />

Zugang zu den verschiedenen Werbeumfeldern<br />

der angeschlossenen Webseitenbetreiber.<br />

Sie stellen die Technologie<br />

bereit, die für die auktionsbasierte<br />

Ersteigerung von Werbebannerplatzierungen<br />

benötigt wird. DSPs überprüfen und<br />

bewerten in Echtzeit tausende potenzielle<br />

Werbeeinblendungen. Sie legen Bietstrategien<br />

fest und geben für ihre Kunden<br />

Gebote auf die zur Verfügung stehenden<br />

Werbeplätze ab. Durch die Einbindung von<br />

Daten aus unterschiedlichen Quellen<br />

ermöglichen DSPs eine bessere Bewertung<br />

von Nutzerprofilen. Die Gebotspanne, die für<br />

ein bestimmtes Nutzerprofil festgelegt wird,<br />

kann so anhand des zu erwartenden Werts<br />

für den Werbetreibenden präzise bestimmt<br />

werden.<br />

Vorteile des RTB:<br />

Webseitenbetreiber<br />

können den Wert<br />

ihres Non-Premium<br />

Inventars steigern.<br />

Werbetreibende<br />

können Streuverluste<br />

durch die direkte<br />

Ansprache relevanter<br />

Zielgruppen<br />

minimieren.<br />

2. Supply Side Plattformen (SSP): SSPs<br />

fungieren als Dienstleister für Webseitenbetreiber<br />

und organisieren den Vertrieb des<br />

nicht verkauften Werbeinventars. Sie<br />

berechnen für ihre Kunden, über welchen<br />

Vermarktungsweg – RTB oder herkömmliche<br />

Vermarktung – der höchste Ertrag erzielt<br />

werden kann. SSPs optimieren auf<br />

Anbieterseite die Auslastung des Werbeinventars<br />

und reichern Nutzerprofile in<br />

Echtzeit mit Daten an. Sie vergleichen<br />

feststehende Gebote der Werbekunden und<br />

liefern dem höchst bietenden Werbekunden<br />

den Werbeplatz aus.<br />

3. Data Management Plattformen (DMP):<br />

DMPs tragen durch die Bereitstellung von<br />

Daten zur Anreicherung von Nutzerprofilen<br />

bei und spielen somit eine wichtige Rolle im<br />

RTB. Die bereitgestellten Daten sind<br />

soziodemografisch organisiert und enthalten<br />

unter anderem Informationen über<br />

Interessen und vorherige Kaufabsichten von<br />

Nutzern. Daten werden aus verschiedenen<br />

Quellen bezogen und ermöglichen<br />

Rückschlüsse darüber, ob ein Nutzer sich für<br />

ein angebotenes Produkt interessiert.<br />

Reiseanbieter liefern zum Beispiel Daten<br />

über Nutzer, die eine bestimmte Reise<br />

gebucht haben. Online-Shops liefern<br />

Informationen über Produkte, mit denen sich<br />

Kunden auseinandergesetzt haben – hat<br />

sich ein Nutzer in der Vergangenheit einen<br />

Fernseher gekauft, wird zum Beispiel ein<br />

Interesse an dem entsprechenden Zubehör<br />

vermutet. DMPs spielen im RTB-Prozess<br />

07/ 2012<br />

eine wichtige Rolle. Die Daten, die mit<br />

Informationen aus unterschiedlichen Quellen<br />

angereichert werden, ermöglichen letztendlich<br />

die präzise Identifizierung relevanter<br />

Zielgruppen.<br />

Nachdem der RTB-Prozess veranschaulicht<br />

und die beteiligten Akteure vorgestellt<br />

wurden, werden im Folgenden die Vor- und<br />

Nachteile dargestellt, die sich für<br />

Webseitenbetreiber<br />

ergeben.<br />

und Werbetreibende<br />

Vorteile des RTBs<br />

… für Webseitenbetreiber: SSPs sind die<br />

Schnittstelle zur Koordination gleichzeitig<br />

eintreffender Werbeanfragen. Sie ermöglichen<br />

den Webseitenbetreibern Reichweitenvorteile<br />

und sorgen für Entlastung bei<br />

der Zusammenarbeit mit den AdNetworks<br />

und AdExchanges. RTB ermöglicht den<br />

Webseitenbetreibern den Verkauf ihres<br />

Werbeinventars zu einem aktuellen<br />

Marktwert. Im statischen Handel mit Werbebannern<br />

besteht die Gefahr, dass Webseitenbetreiber<br />

nicht auf Angebote von<br />

Werbetreibenden reagieren können, die<br />

bereit sind einen höheren Preis für die<br />

Platzierung ihrer Werbebotschaft zu zahlen.<br />

Dadurch, dass nicht mehr das inhaltliche<br />

Umfeld, sondern Nutzerprofile den Wert<br />

eines Werbeplatzes bestimmen, steigt der<br />

Wert des Non-Premium Inventars. Den<br />

Webseitenbetreibern bleiben somit nicht nur


Risiken des RTB:<br />

Für Webseitenbetreiber<br />

besteht das<br />

Risiko, dass der Wert<br />

ihres Premium<br />

Inventars abnimmt.<br />

Für Werbetreibende<br />

besteht das Risiko,<br />

dass Informationsasymmetrien<br />

zu<br />

falschen Einschätzungen<br />

über<br />

Nutzerinteressen<br />

führen.<br />

wesentliche administrative Kosten erspart,<br />

sondern er steigert auch seinen effektiven<br />

Erlös und somit seinen Gesamtumsatz. Um<br />

bei einer geringen Nachfrage oder einem<br />

Angebotsüberschuss einem Preisverfall<br />

entgegenzuwirken, können die<br />

Webseitenbetreiber Mindestpreise für ihr<br />

Werbeinventar festgelegen. Auf den Punkt<br />

gebracht: RTB bietet Webseitenbetreibern<br />

die Möglichkeit, große Anteile ihres Inventars<br />

zu einem maximalen Marktpreis zu<br />

verkaufen<br />

… für Werbetreibende: Durch die gezielte<br />

Ansprache relevanter Nutzergruppen können<br />

Werbetreibende ihr Budget optimal einsetzen.<br />

Da die DSPs dem Käufer sowohl Targetingwie<br />

auch Optimierungsmöglichkeiten bieten,<br />

können Streuverluste durch die Ansprache<br />

von Nutzern außerhalb der definierten<br />

Zielgruppe – wie beispielweise bei Run of<br />

Network (RON) oder Run of Site (ROS)<br />

Buchungen – minimiert werden. Durch die in<br />

Echtzeit ablaufende Versteigerung wird in<br />

Bruchteilen von Sekunden ein marktgerechter<br />

Preis für den verfügbaren<br />

Werbeplatz bestimmt. Werbetreibende<br />

können den Preis definieren, der ihnen der<br />

Kontakt mit einem konkreten Nutzerprofil<br />

wert ist. Die RTB-Technologie ermöglicht<br />

somit die Anpassung des Gebots für einen<br />

Werbeplatz im konkreten Einzelfall. In<br />

Kombination mit Targeting-Methoden, die<br />

sowohl Bestandskunden eines Online Shops<br />

wie auch Kaufabbrecher anhand<br />

gespeicherter Cookies identifizieren können,<br />

test<br />

07/ 2012<br />

wird das Leistungspotential einer Kampagne<br />

deutlich verbessert. Kurzum: RTB ermöglicht<br />

die direkte Ansprache relevanter Zielgruppen.<br />

Werbetreibende können sich somit die<br />

Rosinen aus dem Kuchen picken (Cherry<br />

Picking).<br />

Risiken des RTBs<br />

… für Webseitenbetreiber: Aus Sicht der<br />

Webseitenbetreiber besteht das Risiko, dass<br />

die Anreicherung der zur Verfügung<br />

stehenden Nutzerdaten durch Data-<br />

Exchanges einen negativen Effekt auf die<br />

Preise für das Premium Inventar haben. Die<br />

hohen Festpreise für das Inventar, das<br />

bestimmten Zielgruppen zugeordnet ist,<br />

können durch die gesteigerte Auswertung<br />

von Nutzerdaten und die Möglichkeiten,<br />

Zielgruppen präzise zu identifizieren, im<br />

Zweifel nicht mehr gerechtfertigt werden. Die<br />

Gewinnspanne, die durch das Premium<br />

Inventar erzielt wird, reduziert sich<br />

dementsprechend. Ein weiteres Risiko<br />

entsteht, wenn das Angebot an Werbeplätzen<br />

die Nachfrage übersteigt und es im<br />

auktionsbasierten Handel zu einem Preisverfall<br />

kommt.<br />

… für Werbetreibende: Die Orientierung an<br />

Nutzerprofilen birgt neben den genannten<br />

Vorteilen auch Risiken. Werden falsche oder<br />

nur wenig aussagekräftige Informationen<br />

übermittelt, kann auch keine zielgruppengerechte<br />

Aussendung der Werbebotschaft<br />

stattfinden. Wenn sich Nutzer im privaten<br />

Modus durch das Netz bewegen, stehen nur<br />

wenige Daten zur Erstellung von<br />

aufschlussreichen Profilen zur Verfügung. In<br />

solchen Fällen folgt zumeist der Rückgriff auf<br />

statistische Hoch- und Wahrscheinlichkeitsrechnungen.<br />

Diese sind zwar relativ<br />

treffgenau, aber eben nur relativ. Es besteht<br />

die Gefahr, dass einem Nutzerprofil ein zu<br />

hoher Wert zugerechnet wird. Solche<br />

Informationsasymmetrien verzerren die<br />

Auktionspreise für Werbeplätze und führen<br />

zu erhöhten Ausgaben für die Werbetreibenden.<br />

Datenschutz im RTB:<br />

Daten werden beim<br />

RTB anonymisiert<br />

und nicht personenbezogen<br />

und somit<br />

im Rahmen der<br />

existierenden<br />

Gesetzgebung<br />

gehandelt.<br />

RTB bringt insbesondere dann einen<br />

gleichzeitigen Mehrwert für Webseitenbetreiber<br />

und Werbetreibende, wenn<br />

zwischen Angebot und Nachfrage ein<br />

ausgewogenes Verhältnis besteht.<br />

Ein weiteres eventuelles Risiko, das nicht<br />

ausgeklammert werden darf, besteht in der<br />

zunehmenden Thematisierung von datenschutzrechtlichen<br />

Vorbehalten in Europa und<br />

in Deutschland.<br />

Datenschutz<br />

Datenschutzrechtliche Fragen sind beim<br />

RTB nicht zu vernachlässigen. Bereits 2009<br />

hat die EU die EU-Richtlinie zum<br />

Datenschutz (Cookie Richtlinie) auf den Weg<br />

gebracht. Die Richtlinie verlangt, dass<br />

Cookies zukünftig nicht mehr ohne das<br />

Wissen des Nutzers auf dessen Rechner<br />

gespeichert werden dürfen. Nutzer sollen<br />

über die eingebundenen Cookies informiert<br />

werden und sollen einer Speicherung<br />

ausdrücklich zustimmen. England hat am 26.<br />

Mai 2012 als erster EU-Mitgliedsstaat mit der<br />

Umsetzung der Richtlinie begonnen. Bei<br />

Verstößen drohen englischen Webseitenbetreibern<br />

Strafen bis zu 500.000<br />

Pfund.<br />

Die deutsche Bundesregierung ist in diesem<br />

Bereich allerdings noch deutlich zurückhaltender.<br />

Erst kürzlich wurde von<br />

Regierungsseite verkündet, dass zunächst<br />

die Diskussionen auf der europäischen<br />

Ebene sowie die verschiedenen<br />

Selbstregulierungsansätze der Werbewirtschaft<br />

abgewartet werden sollen.<br />

Außerdem ist festzuhalten, dass die Cookie<br />

Richtlinie die Nutzung von Cookies zurzeit<br />

nicht grundsätzlich verbietet. Der Nutzer<br />

muss lediglich darüber informiert werden,<br />

was für ein Cookie auf seinem Rechner<br />

gespeichert und wie er verwendet wird. Es<br />

bleibt abzuwarten, wie und ob sich dies auf<br />

das Surfverhalten von Webseitenbesuchern<br />

auswirkt.<br />

Im Rahmen des RTBs werden Daten<br />

grundsätzlich anonymisiert und nicht<br />

personenbezogen gehandelt. Die Verwendung<br />

der Daten findet somit klar im<br />

07/ 2012<br />

Rahmen der existierenden Gesetzgebung<br />

statt. Es werden allgemein zugängliche<br />

Daten aus der IP- und Browserinformation<br />

genutzt. Das Targeting erfolgt durch den<br />

Abgleich von Nutzerprofilen, die von den<br />

Werbetreibenden angelegt und im Verlauf<br />

des RTB-Prozesses mit dem anonymen<br />

Nutzerprofil zusammengeführt werden. Die<br />

Verantwortung für die Datenerhebung liegt,<br />

wie bei jeder anderen Kundeninteraktion<br />

auch, in der Verantwortung des Werbetreibenden<br />

beziehungsweise der Akteurgruppen,<br />

die die Daten bereitstellen. Der<br />

RTB-Prozess wirft damit keine rechtlichen<br />

Bedenken auf, die über die existierenden<br />

rechtlichen Risiken hinausgehen.<br />

<strong>metapeople</strong> misst, speichert und dokumentiert<br />

mit den intern entwickelten<br />

Trackingverfahren keine personenbezogenen<br />

Daten der User und keine Daten,<br />

die einen Personenbezug herstellen könnten<br />

(Anonymisierung der IP-Adresse).<br />

Informationen von Cookies, die für das<br />

Tracking genutzt werden, sind zufällig<br />

generierte ID-Nummern. Eine Zuordnung mit<br />

weiteren Daten, die die Ermittlung personenbezogener<br />

Daten ermöglichen würden, findet<br />

nicht statt. Für die Eigennutzung von<br />

Cookies wird ebenfalls die angesprochene<br />

zufällig generierte ID verwendet, die keine<br />

personenbezogenen Daten enthält und<br />

lediglich die Identifikation des Nutzers und<br />

des Surfverhaltens, aber keine Identifikation<br />

der Person ermöglicht.<br />

Fazit<br />

Noch ist der automatisierte Echtzeithandel<br />

mit Werbebannerplatzierungen in<br />

Deutschland ein Nischenmarkt. Allerdings<br />

gehen alle Branchenkenner davon aus, dass<br />

die RTB-Technologie sich auch hierzulande<br />

schnell etablieren und das Geschäft mit<br />

Werbebannerplatzierungen revolutionieren<br />

wird. Nach Jahren der Stagnation kehrt der<br />

Werbebanner somit mit beeindruckender<br />

Geschwindigkeit auf die Bildfläche des<br />

Online-Marketing-Mix zurück. Die Erfolgsformel<br />

des RTB ist hierbei denkbar einfach:<br />

Webseitenbetreiber haben die Möglichkeit ihr<br />

vorhandenes Inventar bestmöglich


Branchenkenner sind<br />

sich einig, dass das<br />

RTB den Handel mit<br />

Werbebannern in<br />

Deutschland<br />

revolutionieren wird.<br />

Trotz der steigenden<br />

Relevanz des RTBs<br />

bleiben Investitionen<br />

in Werbeplätze im<br />

Bereich des<br />

Premium Inventars<br />

eine wichtige<br />

Komponente, um die<br />

eigene Marke zu<br />

stärken und<br />

langfristige Gewinne<br />

zu realisieren.<br />

auszuschöpfen. Werbungtreibende erhalten<br />

im Gegenzug an Nutzerprofilen orientierte<br />

Platzierungen zu einem marktgerechten<br />

Preis. Streuverluste von Werbemaßnahmen<br />

werden reduziert und die Effektivität<br />

leistungsorientierter Kampagnen wird durch<br />

die zahlreichen neuen Möglichkeiten im<br />

Bereich des Targetings erhöht.<br />

Die Branchenriesen haben die Zeichen der<br />

Zeit längst verstanden: Echtzeitfähige<br />

Marktplätze für digitales Werbeinventar, wie<br />

zum Beispiel Googles DoubleClick,<br />

AdExchange oder Microsofts AdECN, haben<br />

sich bereits auf dem europäischen Markt<br />

positioniert. Um das steigende Buchungsvolumen<br />

der durch die RTB-Technologien<br />

gehandelten Werbeplatzierungen zu<br />

bewältigen, bedarf es spezialisierter und<br />

ressourcenstarker DSPs, die eine echtzeitbasierte<br />

Abwicklung des Handels mit<br />

Werbebannern über mehrere Kanäle hinweg<br />

koordinieren können. Derart ausgerüstete<br />

Unternehmen, wie beispielsweise AppNexus,<br />

DataXu oder Googles Invite Media stehen<br />

bereits in den Startlöchern, um nach den<br />

USA zukünftig auch den europäischen Markt<br />

zu erobern.<br />

RTB wird zukünftig eine immer wichtigere<br />

Rolle spielen. Aus dieser zunehmenden<br />

Bedeutung ist allerdings nicht zu folgern,<br />

dass die herkömmliche Schaltung von<br />

umfeldorientierten Werbebannern zukünftig<br />

keine Bedeutung mehr haben wird. Um eine<br />

gute Positionierung der eigenen Marke am<br />

Markt zu erreichen, darf nicht komplett auf<br />

die Schaltung von Werbung in qualitativ<br />

hochwertigen Umfeldern mit einer hohen<br />

Reichweite verzichtet werden. Es gilt<br />

weiterhin: Wer nicht in die Steigerung des<br />

Markenbewusstseins und des Markenwertes<br />

investiert, wird mittel- und langfristig auch<br />

keine zusätzlichen Gewinne realisieren und<br />

mit der Zeit sogar weniger Abverkäufe<br />

hinnehmen müssen. Das Premium Inventar<br />

bleibt also weiterhin eine wichtige<br />

Komponente für die Platzierung der eigenen<br />

Werbebotschaft.<br />

Agenturen und ihre Kunden müssen<br />

letztendlich den geeigneten Media-Mix bei<br />

der Nutzung des Premium Inventars und des<br />

Non-Premium Inventars ermitteln, um sowohl<br />

07/ 2012<br />

eine Stärkung der eigenen Marke, als auch<br />

der direkten Abverkäufe der Gegenwart zu<br />

erreichen.<br />

<strong>metapeople</strong> arbeitet mit allen großen<br />

Anbietern zusammen, die ihr Werbeinventar<br />

in Echtzeit versteigern und verwendet die<br />

neuesten Trading- und Targeting-<br />

Technologien. Wir legen in enger<br />

Zusammenarbeit mit unseren Partnern<br />

Strategien für einen optimalen Media-Mix bei<br />

der Nutzung des Premium Inventars und des<br />

Non-Premium Inventars fest. Somit<br />

ermöglicht <strong>metapeople</strong> die individuelle und<br />

effiziente Nutzung der RTB-Technologie.<br />

Durch die Ansprache der gewünschten<br />

Zielgruppe zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />

werden Streuverluste minimiert und zur<br />

Verfügung stehende Werbebudgets optimiert.<br />

Für uns stehen der Kauf von passgenauen<br />

Werbeplätzen zu einem bestmöglichen Preis<br />

und die <strong>Performance</strong> unserer Kunden im<br />

Vordergrund.<br />

Kontakt<br />

Tim Ringel, CEO & Founder<br />

der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />

E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com


Mobile Marketing<br />

Branding und <strong>Performance</strong><br />

im mobilen Internet


Mobile Marketing<br />

Branding und <strong>Performance</strong> im mobilen Internet<br />

11,8<br />

Millionen<br />

Smartphones<br />

wurden im Jahr<br />

2011 in<br />

Deutschland<br />

verkauft. Ein<br />

Plus von 31%<br />

zum Vorjahr<br />

(Quelle: Bitkom)<br />

32%<br />

nutzen ihr<br />

Smartphone, um<br />

Preise zu vergleichen<br />

(Quelle:<br />

Google / BVDW)<br />

Immer und überall online<br />

Die Verbreitung von Smartphones geht<br />

rasant voran. Bereits 2014 soll die Webnutzung<br />

via Smartphones alltäglicher sein,<br />

als der Internetzugang über stationäre PCs<br />

(Quelle: Morgan Stanley). Im Jahr 2016<br />

werden voraussichtlich über eine Milliarde<br />

Menschen ein Smartphone besitzen. Schon<br />

heute gehen die rund 472 Millionen<br />

Smartphone-User alltäglich mobil online und<br />

sind dadurch always and anywhere on. Mobil<br />

werden soziale Netzwerke besonders stark<br />

genutzt, aber auch die Suche nach<br />

konkreten Informationen sowie<br />

Lokalisierungsfunktionen sind Gründe, die<br />

das mobile Internet immer unverzichtbarer<br />

machen.<br />

Mobile Commerce<br />

Der mCommerce kann sicherlich mit den<br />

Umsätzen des eCommerce noch nicht<br />

mithalten. Dennoch zeugt das starke Wachstum<br />

der mobilen Internetnutzung auch von<br />

einem großen Potenzial für den Handel.<br />

Insbesondere die verstärkte Nutzung mobiler<br />

Endgeräte zu Produktrecherchen oder Preisvergleichen<br />

verdeutlicht die enge Verbindung<br />

von mobiler Internetnutzung und<br />

Konsumverhalten. Teilweise stehen heute<br />

noch Medienbrüche einer Verschmelzung<br />

v<br />

04/ 2012<br />

von Online-, Mobile- und Offline- Handel im<br />

Weg. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit,<br />

bis technische Neuerungen helfen, diese<br />

Bruchstellen zu überwinden. Schon heute<br />

bieten etwa QR-Reader oder Augmented-<br />

Reality-Apps interessante Lösungen an, um<br />

die Hürde zwischen Offline und Online zu<br />

überwinden.<br />

Der Handel sollte die immer alltäglicher<br />

werdende mobile Internetnutzung gezielt<br />

nutzen. Zum einen, um Neukunden zu<br />

gewinnen und Bestandskunden zu pflegen.<br />

Zum anderen, um den Offline-, den Online-<br />

und den Mobile-Vertrieb zu fördern.<br />

User recherchieren, vergleichen und kaufen<br />

schon heute über Smartphones. Das<br />

Zugticket wird direkt über das Smartphone<br />

gekauft. Während des Offline-Shoppings von<br />

beispielsweise Schuhen wird nach günstigeren<br />

Angeboten im Internet gesucht. Nach<br />

dem neuen Fernsehgerät wird intensiv im<br />

Netz recherchiert, mobil Preise verglichen,<br />

um dann gezielt in einem Offline-Shop oder<br />

online über den heimischen PC zu kaufen.<br />

Die Trennwand zwischen Offline- und<br />

Online-Handel beginnt durch das mobile<br />

Internet zu bröckeln. Die Brücke, um über<br />

die mobile Internetnutzung offline und online<br />

zu verbinden, bietet Mobile Marketing.<br />

95%<br />

der mobilen<br />

User suchen<br />

nach lokalen<br />

Informationen<br />

Tablets und<br />

Smartphones<br />

werden vorallem<br />

zwischen 18<br />

und 24 Uhr<br />

genutzt<br />

Was ist Mobile Marketing?<br />

04/ 2012<br />

Mobile Marketing steht für Werbung, die Internetnutzern auf mobilen Endgeräten ausgespielt<br />

wird. Welche Werbeformen und Möglichkeiten sich im Mobile Marketing ergeben, hängt auch<br />

damit zusammen, was eigentlich als „mobile“ verstanden wird.<br />

Stationär vs. Mobile<br />

Gemeinhin gelten heute Smartphones und<br />

Tablets als mobile Endgeräte wohingegen<br />

PCs und Laptops als stationärer<br />

Internetzugang verstanden werden. Diese<br />

Unterscheidung ist jedoch in Realität nicht<br />

trennscharf. Surfsticks ermöglichen beispielsweise<br />

auch einen mobilen Internetzugang<br />

über Laptops. Tablets werden<br />

hingegen zu einem Großteil zuhause genutzt.<br />

Eng gefasst ist unter mobiler Internetnutzung<br />

ausschließlich jene zu verstehen, die nur<br />

unterwegs stattfindet. Die mobile Nutzung<br />

von Laptops ebenso wie die heimische<br />

Nutzung von Tablets dürfte demnach nicht<br />

als mobile Internetnutzung verstanden<br />

werden. Dennoch macht es Sinn, zwischen<br />

Laptop und PC (als stationär) einerseits und<br />

Smartphone und Tablet (als mobil) andererseits<br />

zu unterscheiden. Smartphones und<br />

Tablets werden anders als Laptop und PC<br />

teils stark über Apps bedient. Das Wischen<br />

und Tippen mit den Fingern verändert die<br />

Usability dieser mobile devices zudem völlig.<br />

Eine zweite Unterscheidung sollte dann aber<br />

auch innerhalb der Gruppe der mobile<br />

devices zwischen Smartphones einerseits<br />

und Tablets andererseits stattfinden. Denn<br />

auch die Nutzung von Smartphones und<br />

Tablets unterscheidet sich drastisch, was<br />

folgenreiche Auswirkungen auf das Mobile<br />

Marketing hat.<br />

Smartphones vs. Tablets<br />

Tablets werden größtenteils zuhause auf<br />

dem Sofa verwendet. Auf ihnen wird teils<br />

ausgiebig recherchiert und gesurft. User<br />

lesen darauf Magazine oder Bücher und<br />

schauen sich Videos an. Die Internetnutzung<br />

über Tablets wie auch Smartphones hat<br />

ihren zeitlichen Tageshöhepunkt zwischen<br />

18 und 24 Uhr (Quelle: Google). Beide<br />

finden häufig parallel zum Fernsehen<br />

Anwendung. Anders als Tablets sind<br />

Smartphones aber immer dabei und werden<br />

auch unterwegs stark genutzt. Das Surfverhalten<br />

mit dem Smartphone ist von<br />

häufigen aber meist eher kurzen Internetrecherchen<br />

geprägt. Zudem nutzen Smartphone-Besitzer<br />

soziale Netzwerke verstärkt.<br />

Smartphone-User vernetzen und lokalisieren<br />

sich und nutzen das Internet als schnelle und<br />

unkomplizierte Informationsquelle. Vor allem<br />

die Suche nach lokalen Informationen spielt<br />

hier eine wichtige Rolle. Laut Google suchen<br />

95% der mobilen User nach lokalen<br />

Informationen und 61% treten direkt nach<br />

der Suche telefonisch mit dem gefundenen<br />

Unternehmen in Kontakt. Mobile Marketing<br />

kann das Wissen über dieses Nutzungsverhalten<br />

von Tablets wie auch von Smartphones<br />

sowohl zu Branding- als auch zu<br />

<strong>Performance</strong>-Zwecken anwenden.<br />

Apps vs. mobile Webseiten<br />

Apps bieten eine optimal auf mobile<br />

Endgeräte (Smartphones wie auch Tablets)<br />

zugeschnittene Usability. Der Funktionsumfang<br />

ist meist auf das Wesentliche<br />

beschränkt, um ausreichend Platz für<br />

Buttons zu bieten und so dem User die<br />

Bedienbarkeit zu erleichtern. Zu Gunsten der<br />

besseren Usability fehlen in Apps häufig<br />

spezifischere Anwendungen. Wer etwa eine<br />

Produktsuche spezifizieren will, verwendet<br />

meist besser die mobile Webseite.<br />

Mobile Webseiten sind in der Regel vor<br />

allem hinsichtlich der Optik abgespeckte<br />

Versionen der „normalen“ Webseiten.<br />

Konventionelle Webseiten lassen sich<br />

ebenso von mobilen Geräten nutzen, sind<br />

jedoch gerade bei kleineren Displays teils<br />

sehr umständlich in der Bedienung. Dies<br />

wird den User sehr wahrscheinlich zum<br />

vorzeitigen Verlassen der Seite bewegen.<br />

Der gezielte Aufbau von mobilen Webseiten<br />

ist daher nützlich, um die Usability der Seite<br />

auch für mobile User optimal auszugestalten.


37%<br />

der Top 500<br />

deutschen<br />

Online-Spender<br />

haben eine für<br />

die mobile<br />

Internetnutzung<br />

optimierte Webseite<br />

(Quelle:<br />

Google / BVDW)<br />

80%<br />

spielen in<br />

Apps<br />

Bis zu 70%<br />

kaufen über<br />

mobile Webseiten<br />

Auch sollte darauf geachtet werden, dass die<br />

mobilen Webseiten keine Flash-Inhalte<br />

haben, da etwa das iPhone oder das iPad<br />

von Apple Flash nicht darstellen. Ebenso<br />

sollten Webseiten, die für die mobile<br />

Nutzung optimiert sind, keine übergroßen<br />

Datenvolumen haben, um einen möglichst<br />

schnellen Aufbau der Seite zu ermöglichen.<br />

Derzeit greifen auf Webshops rund 60 bis<br />

70% der mobilen User über mobile<br />

Webseiten zu, rund ein Drittel besucht den<br />

Store über die App (Quelle: comScore).<br />

vorweg<br />

04/ 2012<br />

Dabei gibt es aber auch große Unterschiede<br />

je nach Branche und Produkt. Es zeigt sich<br />

bislang, dass Spiele, soziale Netzwerke und<br />

Navigationsdienste überwiegend via Apps<br />

genutzt werden. Online-Banking, das Kaufen<br />

von Bahn- oder Flugtickets wie auch<br />

generelles Shopping findet vornehmlich über<br />

mobile Webseiten statt. Ob sich künftig Apps<br />

weiter verbreiten oder eher mobile<br />

Webseiten sich durchsetzen, ist nicht<br />

abzusehen und hängt stark von den<br />

Angeboten der App bzw. Seite ab.<br />

!<br />

Mobil wird<br />

gekauft, aber vor<br />

allem werden<br />

spätere Käufe<br />

vorbereitet<br />

28%<br />

der Smartphone-Nutzer<br />

haben Produkte<br />

schon mobil<br />

online gekauft<br />

76%<br />

nehmen<br />

auf dem Smartphone<br />

Werbung<br />

wahr (Quelle:<br />

Google / BVDW)<br />

Mobil ist die<br />

Werbeerinne-<br />

rung besonders<br />

hoch<br />

Werbung & <strong>Performance</strong> – mobil<br />

04/ 2012<br />

Mobile Marketing eröffnet neue Möglichkeiten für die Werbung. Die bestehenden Online-<br />

Werbekanäle werden vor neue Herausforderungen gestellt. Künftig werden sich die meisten<br />

Werbemöglichkeiten enorm weiter entwickeln. Aber auch schon heute bieten die etablierten<br />

<strong>Performance</strong>-Marketing-Kanäle effektive Lösungen für das Mobile Marketing an.<br />

Mobil werben<br />

Als mobile Werbeplattformen bieten sich die<br />

mobilen Webseiten wie auch zahlreiche<br />

Apps an, die teils sehr viel über den Nutzer<br />

verraten. Ein Nutzer einer Fußball-App ist<br />

höchstwahrscheinlich fußballbegeistert und<br />

wird die App voraussichtlich zu Zeiten von<br />

Fußballspielen verstärkt nutzen. Ferner sind<br />

auch Suchmaschinen, mobile Preisvergleiche,<br />

Location Based Services sowie<br />

soziale Netzwerke starke Plattformen für<br />

mobile Werbung. Dabei lassen sich sowohl<br />

Produkte bewerben, die direkt über das<br />

Smartphone genutzt werden können, wie<br />

etwa mobile Tickets (Fahrkarten, Event-<br />

Tickets etc.), E-Books, Spiele oder Apps.<br />

Ebenso können aber auch sämtliche Web-<br />

Shops von mobilen Zugriffen profitieren und<br />

durch attraktive mobile Webseiten oder Apps<br />

auch an mobile User verkaufen. Zudem kann<br />

Mobile Marketing aber auch eine gelungene<br />

Verknüpfung von Offline- und Online-Handel<br />

darstellen und User auf Aktionen, mit<br />

Gutscheinen oder sonstigen Informationen in<br />

den Laden locken. Mobile Marketing kann<br />

daher sowohl Reichweite erzeugen und zu<br />

reinen Branding-Zwecken genutzt werden,<br />

als auch gezielt als <strong>Performance</strong>-Marketing<br />

den Vertrieb stärken. Je nach Produkt und<br />

Branche kann das Mobile Marketing somit<br />

die Bekanntheit der Marke heben sowie den<br />

Verkauf direkt über das mobile Endgerät<br />

oder im Offline-Handel fördern.<br />

Branding und Reichweite<br />

Mobile Marketing eignet sich für Branding-<br />

Ziele, da Anzeigen in Apps oder auf viel<br />

frequentierten mobilen Webseiten eine hohe<br />

Werbeerinnerung erzeugen können. Werbemittel<br />

nehmen hier anteilsmäßig mehr Platz<br />

ein, als etwa auf konventionellen Webseiten.<br />

Zudem steht im mobilen Marketing die volle<br />

Bandbreite von Display-Media zur Verfügung.<br />

Branding-Effekte können hier etwa über<br />

Werbeclips in oder vor Videos, per Pre-Rolls,<br />

die der App-Nutzung vorgeschaltet sind,<br />

oder auch mit üblichen Bannern in Apps oder<br />

aber auf mobilen Webseiten erzielt werden.<br />

Die häufige Nutzung von mobilen Geräten<br />

führt dazu, dass die Werbeerinnerung hier<br />

erheblich steigt.<br />

Mobiles <strong>Performance</strong> Marketing<br />

Da mobile Endgeräte mehr über den User<br />

verraten als stationäre, können hier<br />

Branding-Effekte stets auch mit einer<br />

besseren Zielgruppenfokussierung einhergehen.<br />

Ein Targeting kann sowohl nach<br />

soziodemographischen, geographischen<br />

(GPS), themenspezifischen oder einer<br />

Mischung aus diesen Targeting-Optionen<br />

stattfinden. Dadurch findet eine deutliche<br />

Personalisierung der Werbeansprache statt.<br />

Branding-Kampagnen können dadurch mit<br />

erheblich geringeren Streuverlusten<br />

gesteuert werden. Aus Branding wird so<br />

<strong>Performance</strong>-Marketing.<br />

Mobiles <strong>Performance</strong> Marketing kann somit<br />

sowohl Branding-Maßnahmen beinhalten als<br />

auch ausschließlich vertriebsfördernd ausgerichtet<br />

sein. Branding-Maßnahmen bilden<br />

meist den Einstieg in den Sensibilisierungsprozess<br />

des Kunden für ein Produkt, an<br />

dessen Ende idealerweise der Kaufabschluss<br />

steht. Gerade bei mobilen Kampagnen<br />

macht es Sinn, den User gezielt auf<br />

eine Marke oder ein Produkt aufmerksam zu<br />

machen und ihn Schritt für Schritt zum Kauf<br />

zu begleiten. Dabei können je nach Produkt<br />

und Zielsetzung unterschiedliche Strategien<br />

entwickelt werden. Produkte, die direkt über<br />

das Smartphone gekauft werden, sollten<br />

anders beworben werden, als etwa Produkte,<br />

die rechercheintensiver und daher eher im


!<br />

Je nach<br />

Produktart<br />

kaufen rund 38%<br />

derjenigen, die<br />

auf dem Smartphonerecherchieren,<br />

dann<br />

am heimischen<br />

PC<br />

12%<br />

informieren<br />

sich auf dem<br />

Smartphone und<br />

kaufen dann<br />

Offline<br />

!<br />

Kombinierte<br />

stationäre und<br />

mobile Werbekampagnen<br />

können Medienbrücheverringern<br />

!<br />

Mobile-<br />

Marketing kann<br />

Online und Offline<br />

verbinden<br />

Online-Store vom heimischen PC oder im<br />

Offline-Shop gekauft werden. Zudem sollte<br />

der Bestellprozess der mobilen Nutzung<br />

gerecht werden. Generell gilt: Je länger und<br />

je komplizierter der Bestellprozess, desto<br />

höher ist die Bounce-Off-Rate, also die<br />

Abbruchquote. Das gilt für den Mobile Commerce<br />

erfahrungsgemäß noch mehr.<br />

Medienbrüche überbrücken<br />

Bei der Bewerbung von Produkten, die nicht<br />

direkt über Smartphones gekauft werden, hat<br />

man mit Medienbrüchen zu kämpfen. Diese<br />

entstehen entweder zwischen Smartphone<br />

bzw. Tablet und stationärem PC oder, wie<br />

wir es generell aus der Online-Werbung<br />

gewohnt sind, zwischen Online und Offline.<br />

Der erste Medienbruch zwischen mobiler<br />

und stationärer Internetnutzung kann<br />

überbrückt werden, indem die mobile<br />

Kampagne eng mit den restlichen Online-<br />

Marketing-Maßnahmen abgestimmt ist.<br />

Finden sich Thema und Optik von mobilen<br />

Media-Kampagnen auch in der<br />

„regulären“ Online-Kampagne wieder, so<br />

kann dies für den Kunden den Wiedererkennungswert<br />

und damit den zweiten<br />

Einstieg in den Sensibilisierungsprozess auf<br />

dem heimischen PC bieten. Ebenso kann<br />

durch Affiliate-Marketing mobil ein Einstieg<br />

geschaffen werden, der sich stationär<br />

wiederfindet. Affiliates, die entweder Apps<br />

oder aber mobile Seiten anbieten, stellen<br />

04/ 2012<br />

häufig Rechercheplattformen dar, auf die<br />

mobil wie auch stationär zugegriffen wird<br />

(z.B. Preisvergleich).<br />

Der zweite Medienbruch zwischen Online<br />

und Offline wird im Online-Marketing schon<br />

lange diskutiert. Mobile Marketing kann<br />

hierfür Lösungsansätze bieten. Der User<br />

kann mobil durch Display-Media-, Social-<br />

Media- und Affiliate-Marketing-Maßnahmen<br />

auf eine Marke aufmerksam gemacht und für<br />

ein Produkt sensibilisiert werden. Bereits<br />

hierbei kann ein direkter lokaler Bezug<br />

hergestellt werden. Die mobile Suche bietet<br />

dann beispielsweise direkt den Zugang zu<br />

Standort und Telefonnummer des beworbenen<br />

Shops. Denkbar ist natürlich auch,<br />

dass schon Affiliate- oder Media-Kampagnen<br />

auf Click-to-Call ausgerichtet sind und hier<br />

bereits ein direkter geographischer Bezug<br />

zum Standort des mobilen Users zum<br />

Tragen kommt. Mobile Gutscheincodes<br />

könnten solche Medienbrüche letztlich auch<br />

messbar machen. Das <strong>Performance</strong>-<br />

Tracking wird durch die Erweiterung um den<br />

mobilen Kanal erheblich anspruchsvoller.<br />

Aber bereits heute sind kanalübergreifende<br />

Effekte messbar. Durch das mobile<br />

Marketing wird dieses Cross-Channel-Tracking<br />

noch wichtiger.<br />

Es zeigt sich, dass mobile Werbemaßnahmen<br />

dem Branding wie auch dem<br />

Vertrieb dienen. Es kann relativ stringent<br />

mobil geworben und verkauft werden.<br />

Ebenso kann Mobile Marketing aber auch<br />

!<br />

Mobile<br />

Targeting-<br />

Möglichkeiten<br />

erlauben eine<br />

spezifischere<br />

Zielgruppenansprache<br />

!<br />

Display-<br />

Media hat mobil<br />

geringere Streuverluste<br />

!<br />

Mobiles<br />

Social-Media-<br />

Marketing kann<br />

User wortwörtlich<br />

zur Kasse<br />

begleiten<br />

einen guten Einstieg in den Sensibilisierungsprozess<br />

bieten und in Ergänzung zu<br />

herkömmlichen Online-Marketing-Maßnahmen<br />

helfen, Medienbrüche zu überbrücken.<br />

Für das Mobile Marketing stehen<br />

die gleichen Werbekanäle wie für das<br />

stationäre Online-Marketing zur Verfügung.<br />

Jedoch gilt es für mobile Kampagnen, diese<br />

Kanäle explizit mobil auszurichten und je<br />

nach Zielsetzung unterschiedlich auszusteuern.<br />

Grundsätzlich bieten Display-Media<br />

und Social-Media eher den Einstieg in den<br />

Sensibilisierungsprozess. Display-Media<br />

schafft Aufmerksamkeit und Reichweite,<br />

Social-Media ermöglicht eine intensive Kommunikation<br />

und Interaktion mit Usern.<br />

Affiliate-Marketing und Search sind hingegen<br />

tendenziell jene Kanäle, die zum Kaufabschluss<br />

führen. Im Mobile Marketing<br />

können durch eine bessere Skalierbarkeit<br />

der Nutzer nach soziodemographischen,<br />

geographischen und thematischen Aspekten<br />

jedoch diese klassischen Unterteilungen<br />

teilweise aufweichen und zu völlig neuen<br />

strategischen Möglichkeiten in den einzelnen<br />

Werbekanälen führen.<br />

Display-Media<br />

Display-Media bietet im mobilen Marketing<br />

eine große Spannbreite von Werbemöglichkeiten.<br />

Ob in Form von Werbe-Clips<br />

vor oder während Video-Inhalten etwa auf<br />

YouTube oder in Form von Bannern auf<br />

mobilen Webseiten oder in Apps.<br />

Media-Ads haben eine hohe Wahrnehmungswahrscheinlichkeit.<br />

Diese ist auf<br />

mobilen Endgeräten zusätzlich erhöht, da<br />

hier das Verhältnis zwischen Werbung und<br />

Seiteninhalt zugunsten des Werbeplatzes<br />

ausfällt. Display-Media kann dabei sowohl<br />

Apps als auch mobile Webseiten abdecken<br />

und passend für die jeweiligen Displaygrößen<br />

ausgespielt werden.<br />

Display-Media hat auf mobilen Endgeräten<br />

ein hohes Potential der Werbewahrnehmung.<br />

Da insbesondere auf Tablets eine sehr hohe<br />

Nutzung von Video- und Medien-Portalen<br />

stattfindet, eignet sich Display-Media<br />

besonders gut für die Bewerbung von Tablet-<br />

Kunden. Hierfür können etwa Werbekampagnen<br />

gezielt nur auf Tablets ausge-<br />

04/ 2012<br />

spielt werden. Erneut können dadurch<br />

Streuverluste eingeschränkt werden und<br />

eine spezifischere Zielgruppenansprache<br />

stattfinden. Zudem wissen wir, dass Tablets<br />

häufig während des Fernsehens verwendet<br />

werden. Daher kann es sinnvoll sein,<br />

zeitgleich zur TV-Kampagne auch auf<br />

Tablets zu werben. So kann die TV-<br />

Kampagne unterstützt werden und crossmediale<br />

Effekte zwischen TV und Online<br />

erzeugt und genutzt werden.<br />

Werbeausspielungen können hier also<br />

sowohl geographisch, soziographisch und<br />

themenspezifisch als auch nach Endgerät<br />

und Browser (inkl. Versionsauswahl) sowie<br />

nach WLan oder Mobilfunk-Traffic (inkl.<br />

Auswahl nach Netzanbietern) ausgerichtet<br />

sein. Display-Media gewinnt deshalb im<br />

mobilen Bereich eine noch stärkere<br />

Zielgruppenfokussierung, kann dadurch<br />

Streuverluste verhindern und somit mobil<br />

auch stärker auf <strong>Performance</strong> ausgerichtet<br />

werden.<br />

Social-Media<br />

Da über mobile Geräte soziale Netzwerke<br />

sehr stark genutzt werden, ist es<br />

empfehlenswert, das Social-Media-<br />

Engagement auch gezielt auf mobile User<br />

auszurichten. Social-Media-Marketing stellt<br />

eine gute Möglichkeit dar, um mit<br />

potentiellen Kunden in Kommunikation zu<br />

treten und den User zur Interaktion zu<br />

animieren. Dadurch kann nicht nur der<br />

Kundenstamm gepflegt, sondern auch eine<br />

Community rund um die Marke aufgebaut<br />

werden.<br />

Speziell im mobilen Bereich kann hier aber<br />

auch bereits die Kundenberatung stattfinden,<br />

die dann eventuell im Offline-Shop fortgeführt<br />

wird. Social-Media-Marketing im<br />

mobilen Segment kann User wortwörtlich zur<br />

Kasse begleiten. Hier kann der lokale Shop<br />

empfohlen oder bestimmte Aktionen in den<br />

Shops durch eine mobile und spezifisch lokal<br />

ausgerichtete Social-Media-Kampagne gefördert<br />

werden.<br />

Insbesondere die Verbindung von sozial,<br />

lokal und mobil eröffnet für das Social-<br />

Media-Marketing neue Möglichkeiten und<br />

Wege für die Kundenansprache. Da der


Affiliate-<br />

Marketing nimmt<br />

im Mobile-<br />

Marketing eine<br />

Schlüsselrolle<br />

ein<br />

!<br />

Die Anzahl<br />

der Affiliates wird<br />

im mobilen Bereich<br />

zukünftig<br />

enorm zunehmen<br />

!<br />

Im SEA<br />

fokussiert sich<br />

der mobile<br />

Wettbewerb auf<br />

die Top-3-Ads<br />

!<br />

Mobile SEA-<br />

Kampagnen<br />

sollten lokalen<br />

Bezug berücksichtigen<br />

mobile User stark über soziale Netzwerke<br />

kommuniziert und darin verstärkt lokale<br />

Bezüge herstellt, ist es nur logisch, das<br />

mobile Social-Media-Marketing auch stark<br />

lokal auszurichten. Speziell für Unternehmen<br />

mit einem weiten Filialnetz ermöglicht Social-<br />

Media die Stärkung einzelner Filialen über<br />

das Social-Web. Außerdem fühlt sich jeder<br />

User über einen regionalen Bezug tendenziell<br />

eher angesprochen. Social-Media-Kampagnen<br />

sollten daher künftig stets auch<br />

einen starken mobilen Fokus haben und<br />

dabei lokale Bezüge berücksichtigen.<br />

Affiliate-Marketing<br />

Über mobiles Affiliate-Marketing kann sowohl<br />

Reichweite als auch eine enge Zielgruppenansprache<br />

und direkter Vertrieb stattfinden.<br />

Affiliates sind hier zum einen mobile<br />

Webseiten-Betreiber, die meist mobile<br />

Versionen ihrer herkömmlichen Affiliate-<br />

Seiten erstellt haben. Zum anderen sind<br />

durch den starken App-Markt die App-Bastler<br />

zu Affiliates geworden. Teils sind diese Apps<br />

spezifische Formate herkömmlicher Affiliate-<br />

Portale, teils sind hier völlig neue Player<br />

hinzugekommen, die sich selbst erst<br />

langsam als Affiliates begreifen.<br />

Für das Mobile Marketing nimmt das<br />

Affiliate-Marketing eine Schlüsselrolle ein.<br />

Durch die Akquise lokal verankerter Affiliates<br />

kann ein Partnernetzwerk für das Mobile<br />

Affiliate-Marketing aufgebaut werden, das<br />

gezielt regionale Bezüge herstellt. Dadurch<br />

wird dem verstärkten lokalen Nutzungsverhalten<br />

mobiler User Rechnung getragen.<br />

Ferner sind Affiliates stets die ersten, die<br />

neue Wege für Online-Werbung und Online-<br />

Vertrieb auskundschaften.<br />

Das auf eine reine CPO-Vergütung ausgelegte<br />

Affiliate-Marketing bietet sich daher<br />

als attraktive Werbeform für mobile Endgeräte<br />

an, um Branding-Effekte wie auch<br />

eine Stärkung des Vertriebs zu erreichen. Da<br />

eine Vergütung der Affiliates stets rein<br />

erfolgsbasiert stattfindet, bietet Affiliate-<br />

Marketing einen optimalen Return on<br />

Investment. Für App-Hersteller bietet das<br />

Affiliate-Marketing die Chance, ihre Apps<br />

und mobilen Webseiten zu monetarisieren.<br />

Die Affiliate-Netzwerke bauen derzeit große<br />

04/ 2012<br />

Marktplätze für den mobilen Bereich auf, um<br />

Werbung in unterschiedlichen Apps wie auch<br />

auf professionellen mobilen Webseiten ermöglichen<br />

zu können. Die Netzwerke sowie<br />

die Zahl der Affiliates werden im mobilen<br />

Bereich künftig erheblich wachsen.<br />

Mit mobilem Affiliate-Marketing können<br />

Advertiser aus dem vollen Portfolio mobilen<br />

Marketings schöpfen. Sie können ihre Werbung<br />

in Apps genauso wie auf mobilen<br />

Webseiten platzieren. Affiliates sind teilweise<br />

auch gut platziert im Social Web oder den<br />

Suchmaschinen, dadurch ergibt sich dort<br />

auch für Advertiser eine gute Sichtbarkeit. Es<br />

ist daher äußerst sinnvoll für Werbetreibende,<br />

Affiliate-Programme gezielt für den mobilen<br />

Bereich aufzubauen.<br />

Search<br />

Im Bereich Suchmaschinen kommt es durch<br />

die mobile Nutzung vor allem zu einer<br />

stärkeren Fokussierung auf die ersten<br />

Suchergebnisse. Suchmaschinenoptimierung<br />

zahlt sich hier nun besonders aus.<br />

Ebenso werden auf Smartphones und<br />

Tablets keine Anzeigen rechts neben den<br />

Google-Suchergebnissen ausgeliefert. Dadurch<br />

wächst der Wettbewerb um die drei<br />

ersten Anzeigenplätze über den Suchergebnissen<br />

sowie um die Anzeigenplätze<br />

am unteren Ende der Suchergebnisseite<br />

enorm. Bei Smartphones sind in den Google<br />

AdWords je nach Sucheingabe über den<br />

Suchergebnissen maximal zwei und am<br />

unteren Ende maximal drei Anzeigenplätze<br />

zu besetzen. Auf Tablets spielt Google oben<br />

wie unten maximal drei Werbeplätze aus. Im<br />

Vergleich dazu können auf stationären<br />

Endgeräten bis zu 14 Anzeigenplätze pro<br />

Seite angezeigt werden.<br />

Der erhöhte Wettbewerbsdruck im mobilen<br />

Bereich und die damit verbundene<br />

Preissteigerung sollte durch ein möglichst<br />

exaktes Targeting der Werbeausstrahlung<br />

kompensiert werden. CPOs können<br />

insbesondere durch den gezielten Einsatz<br />

eines lokalen Bezugs gesenkt werden.<br />

Mobile Suchmaschinen-Anzeigen sollten auf<br />

Smartphones außerdem die Option „Click-to-<br />

Call“ einfügen. Dies senkt die Hemmschwelle<br />

für die User, auch gleich telefonisch<br />

Die Anforderungen<br />

an das<br />

Tracking steigt<br />

durch Mobile-<br />

Marketing<br />

erheblich<br />

!<br />

Werbe-<br />

Tracking in Apps<br />

ist derzeit noch<br />

eingeschränkt<br />

mit einem Unternehmen in Kontakt zu treten<br />

erheblich und ermöglicht so, den<br />

Medienbruch zwischen mobiler Suche und<br />

lokalem Einkauf zu überwinden. Im Mobile<br />

Marketing können SEA-Kampagnen somit<br />

neben der klassischen Themenrelevanz, die<br />

Herausforderungen & Grenzen des Mobile Marketings<br />

Technik: Voraussetzungen & Lösungen<br />

Indem das Internet in die Hosentasche<br />

wandert und stets dabei ist, gewinnt Online-<br />

Marketing eine mobile Komponente hinzu<br />

und wird vielfältiger. Damit wächst aber auch<br />

der Bedarf an technischen Lösungen und<br />

insbesondere an neuen Tracking-<br />

Technologien. Der rasant wachsende mobile<br />

Markt hat enorme Dynamik und verändert<br />

sich derzeit noch stark. Jedoch gibt es<br />

bereits technische Lösungen, die auch<br />

mobiles <strong>Performance</strong>-Marketing abdecken.<br />

Mobile Webseiten verhalten sich hinsichtlich<br />

des Werbe-Trackings genauso wie<br />

herkömmliche Webseiten. Ein Conversion-<br />

Tracking ist hier ebenso möglich wie es im<br />

stationären Web stattfindet. Im mobilen<br />

Bereich kann zusätzlich eine Werbeausspielung<br />

nur auf spezifische mobile Endgeräte<br />

fokussiert werden. Da sich, wie<br />

bereits aufgezeigt, das Surfverhalten von<br />

Tablet-Usern und Smartphone-Usern teils<br />

erheblich unterscheiden kann, ist diese<br />

Targeting-Möglichkeit sehr nützlich. Regionales<br />

Targeting findet ebenfalls bereits bei<br />

stationären Kampagnen Anwendung und ist<br />

im mobilen Segment unverzichtbar. Mobiles<br />

Targeting kann somit nach Region,<br />

Tageszeit, Surfverhalten, Endgerät, Provider,<br />

Betriebssystem, Browser und Netzbetreiber<br />

stattfinden. Für ein optimales Tracking<br />

sollten Betreiber von mobilen Web-Shops<br />

beachten, dass der Mobile-Shop mit einem<br />

Tracking-Pixel versehen wird. Zudem sollte<br />

im Product Feed eine Spalte mit der mobilen<br />

Landing Page eingefügt werden. Laufen<br />

Mobile-Shop und Web-Shop als getrennte<br />

Shops, müssen für beide Shops separat die<br />

Anforderungen des Conversion-Trackings<br />

erfüllt sein, z.B. entsprechende Einsprünge<br />

und Tracking-Pixel.<br />

04/ 2012<br />

durch die Werbeeinblendung in Bezug auf<br />

Sucheingaben gegeben ist, zusätzlich auch<br />

den aktuellen geographischen Standort des<br />

Users mit einbeziehen.<br />

Verhalten sich hinsichtlich des Trackings<br />

mobile Webseiten ähnlich wie<br />

„konventionelle“ Webseiten, so gibt es bei<br />

den Apps einen gravierenden Unterschied.<br />

Hier verhindern die App-Märkte bislang noch<br />

die Einbindung von Tracking-Pixeln. Ein<br />

Impression- wie auch ein Post-View-Tracking<br />

ist daher beim App-Marketing aktuell nicht<br />

möglich. Bislang können hier ausschließlich<br />

Klicks gemessen werden.<br />

Hürden der App-Märkte<br />

Ein großes Problem im Mobile Marketing<br />

generell ist, dass Apps noch keinen<br />

Standards unterliegen und so sehr unterschiedlich<br />

programmiert werden. Zudem gibt<br />

es eine Vielzahl an App-Anbietern. Die<br />

Platzierung von In-App-Werbung wird<br />

dadurch erheblich erschwert. Impressions<br />

sowie Klicks, die von einer App zum Kauf<br />

einer anderen App führen, sind nicht<br />

messbar, da hier die App-Märkte der<br />

Software-Hersteller, wie Google mit dem<br />

Android App-Markt oder Apple mit dem<br />

iTunes App-Store, bis dato kein Conversion-<br />

Tracking von Dritten erlauben. Was messbar<br />

ist, sind Klicks aus Apps heraus auf eine<br />

Landing-Page ebenso wie darauf folgende<br />

Conversions.<br />

Während der schnellen Verbreitung von<br />

Smartphones kämpfen zugleich die<br />

Hardware- und Software-Hersteller um den<br />

begehrten Wachstumsmarkt. Marktführer<br />

sind derzeit Google mit seinem<br />

Betriebssystem Android sowie Apple mit iOS.<br />

Welche Software in den Smartphones<br />

verbaut ist, hat erheblichen Einfluss auf das<br />

Konsumverhalten der User. Erstens surfen<br />

die User vorwiegend über die in den<br />

Smartphones vorinstallierten Browser, bei


!<br />

„Wurstfinger“<br />

bei<br />

Werbeplatzie-<br />

rung beachten<br />

! App-Märkte<br />

werden von<br />

Google und<br />

Apple dominiert<br />

Android-Geräten über Chrome und bei Apple<br />

Geräten über Safari. Zweitens sind die User<br />

beim Kauf oder der Nutzung von Apps an die<br />

jeweiligen App-Märkte der Hersteller<br />

gebunden. Dadurch ist mit dem Kauf eines<br />

Smartphones der weitere Konsum des Users<br />

stark auf den App-Markt des jeweiligen<br />

Geräteherstellers bzw. Software-Lieferanten<br />

beschränkt. Bei der Ausspielung von<br />

Werbung, sei es nun in Apps oder auf<br />

mobilen Webseiten, hängt daher viel von den<br />

Gerätetypen ab. Auch sind die Unterschiede<br />

der Display-Größen teils erheblich. Die App-<br />

Marktplätze konsolidieren sich erst langsam.<br />

Die Hersteller beginnen nun schrittweise, für<br />

ihre jeweiligen App-Marktplätze Standards<br />

zu etablieren. Der Innovationsgeschwindig-<br />

04/ 2012<br />

keit auf dem App-Markt ist es geschuldet,<br />

dass sich für die Programmierung von Apps<br />

bislang noch keine allgemeingültigen<br />

Standards durchgesetzt haben.<br />

Außerdem zu beachten: Wurstfinger<br />

Bei mobilen Endgeräten spielt das<br />

„Wurstfingerprinzip“ eine starke Rolle. Wenn<br />

Ads zu nahe an Navigationsbuttons platziert<br />

sind, ist zu vermuten, dass eine Vielzahl von<br />

Ad-Klicks ungewollt stattfindet und zu keiner<br />

weiteren Conversion führen. Bei der Einbindung<br />

von Media-Ads auf mobilen Webseiten<br />

aber insbesondere in Apps sollte<br />

daher sehr genau auf die Platzierung der<br />

Ads geachtet werden.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Fazit<br />

04/ 2012<br />

Mobile Rules<br />

Mobile Endgeräte verbreiten sich rasant und die mobile Internetnutzung wird alltäglich. Auch<br />

das Shopping-Verhalten wird durch den mobilen Internetzugriff beeinflusst. User recherchieren<br />

und kaufen Produkte über das mobile Endgerät. Ebenso dient der mobile Internetzugang der<br />

schnellen und häufig lokal beeinflussten Informationsgewinnung und dem sozialen Austausch.<br />

Beides kann einen späteren Einkauf am stationären PC oder im Offline-Shop zur Folge haben.<br />

Mobile Marketing = mobiles <strong>Performance</strong> Marketing<br />

Das Surfverhalten auf mobilen Endgeräten zeigt, dass die mobile Internetnutzung Einfluss auf<br />

das Kaufverhalten (online-stationär, online-mobile sowie offline) hat. Die bisherigen klassischen<br />

Medienbrüche zwischen Online und Offline oder auch zwischen TV und Online können durch<br />

Mobile Marketing aufgeweicht und teilweise überbrückt werden.<br />

Mobile Marketing kann durch spezifischere Targeting-Optionen (geographisch, soziographisch,<br />

themenspezifisch sowie nach Endgerät oder Mobilfunkanbieter) sehr performanceorientiert<br />

ausgerichtet werden. Insbesondere wenn man Mobile Marketing auch als Brücke zwischen<br />

Medienbrüchen begreift. Aber auch der direkte Abverkauf über mobile Endgeräte wird künftig<br />

zunehmen.<br />

Es hat sich gezeigt, dass sämtliche <strong>Performance</strong>-Marketing-Kanäle von Display-Media über<br />

Social-Media, Affiliate-Marketing und Suchmaschinenwerbung für Mobile Marketing relevant<br />

sind. Die Kanäle wirken zusammen auf einen Sensibilisierungsprozess ein, an dessen Ende ein<br />

Kaufabschluss stattfinden kann. Dabei können die einzelnen <strong>Performance</strong>-Kanäle im mobilen<br />

Marketing noch spezifischer ausgerichtet werden.<br />

Technik und Tracking<br />

Die technischen Möglichkeiten bieten schon heute vielfältige Targeting-Lösungen für das<br />

Mobile Marketing an. Werbung auf mobilen Webseiten kann ebenso wie auf<br />

„konventionellen“ Webseiten getrackt werden. Für das Mobile Marketing sind zudem die<br />

Targeting-Möglichkeiten nach Standort des Users sowie nach Browser und Endgerät besonders<br />

sinnvoll.<br />

Probleme liegen derzeit noch beim Tracking von Ads in Apps. Hier können aktuell nur Klicks<br />

aus den Apps heraus auf Landing-Pages gemessen werden. Was in der App geschieht, bleibt<br />

in der App. Impressions und Post-Views sind daher nicht nachvollziehbar. Hier bleibt<br />

abzuwarten, wie sich künftig die Richtlinien der App-Marktplätze entwickeln, ob diese die<br />

Einbindung von Third-Party-Cookies in Apps zulassen und dadurch ein optimales Werbe-<br />

Tracking auch in Apps ermöglichen werden. Da das Mobile Marketing einen enormen<br />

Wachstumsmarkt darstellt, werden sich die technischen und somit auch die Tracking-<br />

Möglichkeiten für das Mobile Marketing sehr schnell weiterentwickeln.<br />

Kontakt<br />

Tim Ringel, CEO & Founder der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />

E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com


<strong>metapeople</strong> GmbH<br />

Philosophenweg 21<br />

47051 Duisburg<br />

Germany<br />

phone: +49 203 41050-0<br />

fax: +49 203 41050-281<br />

duisburg@<strong>metapeople</strong>.com

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