metapeople Performance- Analysen
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<strong>metapeople</strong><br />
<strong>Performance</strong>-<br />
<strong>Analysen</strong><br />
2012/2013
Inhaltsverzeichnis<br />
Der ROPO-Effekt<br />
und die zunehmende<br />
Harmonisierung der<br />
Absatzkanäle<br />
Neue Möglichkeiten für<br />
das mobile Marketing<br />
>> 5<br />
Die Cookie-Richtlinie<br />
der EU<br />
Wird es nun ernst für die<br />
deutsche Werbeindustrie?<br />
>> 15<br />
Suchmaschinen-<br />
optimierung<br />
SEO als wichtige Komponente<br />
einer erfolgreichen<br />
Unternehmens-<strong>Performance</strong><br />
im World Wide Web.<br />
>> 25<br />
Real-Time-Bidding<br />
In Echtzeit zum<br />
Kunden.<br />
>>35<br />
Mobile Marketing<br />
Branding und <strong>Performance</strong><br />
im mobilen Internet.<br />
>> 45
Der ROPO-Effekt und die<br />
zunehmende Harmonisierung<br />
der Absatz-<br />
kanäle<br />
Neue Möglichkeiten für das<br />
mobileMarketing
Der ROPO-Effekt und die zunehmende Harmonisierung der Absatzkanäle<br />
Neue Möglichkeiten für das mobile Marketing<br />
Das Internet wird als<br />
Informationsquelle<br />
vor dem Kauf immer<br />
wichtiger.<br />
Die durch den<br />
ROPO-Effekt<br />
erwirtschafteten<br />
Umsätze übersteigen<br />
die reinen Online-<br />
Umsätze deutlich.<br />
Der ROPO-Effekt<br />
sollte bei der<br />
Budgetierung von<br />
Marketingmaßnahmen<br />
beachtet<br />
werden.<br />
Kunden, die sich<br />
online informierten,<br />
geben beim Kauf in<br />
der Filiale mehr Geld<br />
aus.<br />
Research Online, Purchase Offline (ROPO)<br />
Der Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und neue Medien e.V.<br />
(BITKOM) legte vor kurzem eine Studie zum<br />
Thema eCommerce in Deutschland vor.<br />
BITKOM zeigt, dass heutzutage jeder<br />
sechste von Unternehmen umgesetzte Euro<br />
im Internet erwirtschaftet wird. Doch das<br />
Internet wird nicht nur als Absatzkanal,<br />
sondern auch als Informationsquelle immer<br />
wichtiger: Kunden informieren sich online<br />
über Produkteigenschaften, vergleichen<br />
Preise und lesen Empfehlungen anderer<br />
Kunden bevor sie ein Produkt offline kaufen<br />
(Research Online, Purchase Offline, kurz:<br />
ROPO).<br />
Die Deutsche Bank gibt an, dass circa 50<br />
Prozent der Finanzprodukte in den Filialen<br />
an Kunden verkauft werden, die zuvor online<br />
recherchiert haben. Vodafone kommt in einer<br />
gemeinsamen Studie mit Google zu dem<br />
Ergebnis, dass neben den 31 Prozent der<br />
online abgeschlossenen Verträge weitere 37<br />
Prozent zwar offline abgeschlossen aber<br />
online von den Kunden vorbereitet werden.<br />
In den Branchen Banking, Versicherungen,<br />
Mode, DSL und Mobilfunk werden<br />
durchschnittlich sogar 56 Prozent aller Käufe<br />
online vorbereitet. Die Boston Consulting<br />
Group zeigt, dass die durch den ROPO-<br />
Effekt erwirtschafteten absoluten Umsatzzahlen<br />
in nahezu allen Mitgliedsstaaten der<br />
G-20 die reinen Online-Umsätze um mehr<br />
als das Doppelte übersteigen. Der ROPO-<br />
Effekt, so ist festzustellen, beschreibt einen<br />
wichtigen Wirtschaftsfaktor und ist heute<br />
zentral für den Erfolg eines Unternehmens.<br />
03/2013<br />
Doch was bedeutet es, wenn sich Kunden<br />
vor dem Besuch der Filiale online über<br />
Produkteigenschaften informieren? Zunächst<br />
gilt es für die Unternehmen, dass der ROPO-<br />
Effekt bei der Budgetierung von Marketingmaßnahmen<br />
auf keinen Fall vernachlässigt<br />
werden sollte. Wird das Marketingbudget<br />
isoliert von kanalübergreifenden Effekten<br />
kalkuliert, besteht die Gefahr hoher<br />
Umsatzeinbußen. Zwar wird ein Großteil der<br />
Unternehmensumsätze immer noch über<br />
den stationären Handel erwirtschaftet. Ein<br />
informativer, innovativer und gut<br />
strukturierter Webauftritt steigert allerdings<br />
nicht nur die Abverkäufe im Internet.<br />
Vielmehr trägt er durch den ROPO-Effekt<br />
maßgeblich zum gesamten Umsatz – online<br />
und offline – eines Unternehmens bei.<br />
Und: Kunden, die online recherchieren,<br />
geben beim Kauf in der Filiale mehr Geld<br />
aus. Ein Test von Google und Görtz<br />
veranschaulicht, dass der durchschnittliche<br />
Warenkorb von Kunden, die online<br />
recherchieren und offline kaufen, circa<br />
doppelt so hoch ist, wie der Warenkorb der<br />
Besucher des Görtz Online Shops.<br />
Modeketten wie Zara oder Esprit haben den<br />
Mehrwert des ROPO-Effekts erkannt.<br />
Sogenannte Click and Reserve-Bestellungen<br />
ermöglichen Kunden Produkte online zu<br />
reservieren und diese dann zu einem<br />
späteren Zeitpunkt in der Filiale abzuholen.<br />
Zara bietet außerdem an, dass im Internet<br />
erworbene Produkte in den Filialen zurückgegeben<br />
oder umgetauscht werden können<br />
und hat so einen wichtigen Schritt zur<br />
Harmonisierung der Offline- und Online-<br />
Absatzkanäle vollzogen. Auch Warenhaus-<br />
Die durch den<br />
ROPO-Effekt<br />
beschriebene<br />
Verbindung der<br />
Offline- und Online-<br />
Absatzkanäle hat<br />
sich durch die<br />
zunehmende<br />
Verbreitung von<br />
Smartphones<br />
intensiviert.<br />
36 Prozent aller<br />
Deutschen sind per<br />
Smartphone und 11<br />
Prozent per Table<br />
online.<br />
Für den Bereich der<br />
Werbeinvestitionen<br />
im mobilen Marketing<br />
werden von der<br />
Bundesregierung<br />
Steigungsraten von<br />
bis zu 70 Prozent<br />
erwartet.<br />
ketten profitieren mittlerweile von den<br />
Möglichkeiten der Click and Reserve-<br />
Bestellungen. John Lewis aus Großbritannien<br />
gibt an, dass fast 17 Prozent aller<br />
Bestellungen online reserviert und dann<br />
abgeholt werden. Der Elektronikmarkt Best<br />
Buy stattet seine Filialen in den USA sogar<br />
mit Vorzugsparkplätzen für Kunden aus, die<br />
Produkte online bestellt haben. Das<br />
aufgehende Kalkül lautet: Kunden, die sich in<br />
der Filiale befinden, kaufen neben den online<br />
reservierten häufig weitere Produkte.<br />
Die Präsenz eines Unternehmens im Internet<br />
und besonders in den Suchmaschinenergebnissen<br />
(SERPs) beeinflusst das<br />
Geschäft in den Filialen. Neben SEO-<br />
Maßnahmen lassen sich die Sichtbarkeit und<br />
die <strong>Performance</strong> eines Unternehmens<br />
außerdem durch SEA-Maßnahmen steigern.<br />
Google-Adwords ermöglicht nicht nur eine<br />
Verbesserung des Online Geschäfts,<br />
sondern bietet auch unterschiedliche<br />
Möglichkeiten zur Intensivierung des ROPO-<br />
Effektes. Funktionen wie Ad Sitelinks oder<br />
Produkt-erweiterungen strukturieren die<br />
Anzeigen, bieten Kunden gute Navigationsmöglichkeiten<br />
und ermöglichen einen<br />
schnellen und direkten Zugriff auf relevante<br />
Informationen. Außerdem ist zu beachten:<br />
Ein Großteil der Konsumanfragen bei Google<br />
bezieht sich auf regionale und lokale<br />
Angebote. Anhand der von Google-Adwords<br />
angebotenen Standorterweiterungen können<br />
Unternehmen die Adressen von Filialen<br />
anzeigen, die sich in der unmittelbaren Nähe<br />
des Suchenden befinden. Mit Hilfe von<br />
Lokalisierungsfunktionenen kann außerdem<br />
der Anfahrtsweg und die voraussichtliche<br />
Anfahrtsdauer angezeigt werden.<br />
Die durch den ROPO-Effekt beschriebene<br />
Verbindung der Offline- und Online-<br />
Absatzkanäle hat sich in den letzten Jahren<br />
durch die zunehmende Verbreitung von<br />
Smartphones intensiviert. Einer Studie von<br />
Stanley Morgan zufolge wird die mobile<br />
Internetnutzung bereits 2014 alltäglicher sein<br />
als die Internetnutzung über stationäre<br />
Rechner. 2016 werden weltweit circa eine<br />
Milliarde Menschen ein Smartphone besitzen<br />
und somit die Möglichkeit haben, immer und<br />
überall online zu sein. Für Deutschland zeigt<br />
03/2013<br />
das Google Consumer Barometer, dass<br />
heute bereits 36 Prozent aller Deutschen<br />
über Smartphones und 11 Prozent über<br />
Tablets mobil online sind – im Februar 2012<br />
waren lediglich 29 Prozent der Deutschen<br />
über Smartphones und 5 Prozent über<br />
Tablets mobil online. Der diesjährige<br />
Monitoring Report Digitale Wirtschaft der<br />
Bundesregierung legt offen, dass sich der<br />
Umsatz des Verkaufs von Smartphones seit<br />
2009 jährlich nahezu verdoppelt hat. So<br />
wurden alleine 2011 mit dem Verkauf von<br />
Smartphones rund 5,4 Milliarden Euro und<br />
somit fast so viel wie mit stationären<br />
Rechnern und Laptops zusammen<br />
umgesetzt. Für 2012 wird eine erneute<br />
Steigerung des Umsatzes auf 7,9 Milliarden<br />
erwartet. Für den Bereich der Werbeinvestitionen<br />
im mobilen Marketing werden<br />
von der Bundesregierung entsprechende<br />
Steigungsraten von bis zu 70 Prozent<br />
erwartet. Unternehmen, die auf die<br />
Schaltung mobiler Kampagnen verzichten,<br />
laufen Gefahr, den Anschluss an direkte<br />
Konkurrenten am Markt zu verlieren.<br />
Im Folgenden stehen die Möglichkeiten im<br />
Fokus, die sich für das Marketing aus der<br />
Verbreitung von Smartphones ergeben. Es<br />
wird insbesondere diskutiert, welche<br />
Möglichkeiten Google-Adwords für das<br />
mobile Marketing und die gezielte<br />
Intensivierung des ROPO-Effektes bietet.<br />
Außerdem wird auf den zunehmenden<br />
Einsatz von Quick Response-Codes (QR-<br />
Codes) und die Weiterentwicklung der<br />
Erweiterten Realität (Augmented Reality)<br />
eingegangen. Durch den Einsatz innovativer<br />
Technologien bei der Nutzung von Smartphones<br />
wird die Verzahnung der Online- und<br />
der Offline-Kanäle weiter vorangetrieben.<br />
Um den zukünftigen Unternehmenserfolg zu<br />
sichern, sollten die im Folgenden<br />
dargestellten Möglichkeiten auf keinen Fall<br />
vernachlässigt werden.<br />
Marketing wird mobil<br />
Smartphone-Besitzer nutzen ihr Gerät nicht<br />
nur zum Telefonieren. In der Studie Unser<br />
mobiler Planet zeigen Google und Ipsos,<br />
dass 53 Prozent aller Smartphone-Besitzer
Google und Ipsos<br />
geben an, dass circa<br />
39 Prozent derjenigen,<br />
die auf<br />
ihrem Smartphone<br />
nach produktspezifischen<br />
Informationen<br />
suchen etwas<br />
kaufen.<br />
Auf Smartphones ist<br />
das Verhältnis<br />
zwischen Werbung<br />
und Seiteninhalt<br />
zugunsten des<br />
Werbeplatzes<br />
verschoben. Über<br />
Display-Kampagnen<br />
kann eine hohe<br />
Werbewirksamkeit<br />
erzielt werden.<br />
Google Adwords<br />
bietet verschiedene<br />
Funktionen für das<br />
mobile Marketing, die<br />
genutzt werden<br />
können, um Kunden<br />
gezielt in stationäre<br />
Filialen zu bringen.<br />
in Deutschland täglich mindestens einmal mit<br />
ihrem Gerät online gehen. Insgesamt 82<br />
Prozent der Nutzer suchen auf ihrem<br />
mobilen Gerät nach lokalen Informationen.<br />
Dass wiederum circa 39 Prozent der von<br />
Google Befragten angeben, dass die<br />
Recherche nach Informationen letztendlich<br />
zu einem Kauf führte, zeigt die Zielstrebigkeit,<br />
mit der das Smartphone zur Suche<br />
eingesetzt wird. Zur Steigerung des<br />
Unternehmensumsatzes sollten Unternehmen<br />
deshalb eine mobil aufrufbare<br />
Webseite aufbauen. Hierbei sind einige<br />
Grundregeln zu beachten: Die mobile<br />
Webseite sollte ohne Zoom erkennbar sein<br />
und eine einfache Navigation für den<br />
Besucher bieten. Texte sollten so gestaltet<br />
sein, dass sie aus einer Distanz von einer<br />
Armlänge noch gut lesbar sind. Außerdem<br />
muss bei der Verwendung von Flash-<br />
Formaten bedacht werden, dass diese auf<br />
dem iPhone und iPad nicht dargestellt<br />
werden.<br />
Für Werbetreibende ist außerdem<br />
interessant, dass 80 Prozent der<br />
Smartphone-Nutzer angeben, Werbeanzeigen<br />
auf ihren Geräten bewusst<br />
wahrzunehmen. Da das Verhältnis zwischen<br />
Werbung und Seiteninhalt auf mobilen<br />
Webseiten zugunsten des Werbeplatzes<br />
verschoben ist, können über Display Media-<br />
Kampagnen hohe Werbewirkungen erzielt<br />
und damit die Bekanntheit des eigenen<br />
Produktes oder der eigenen Marke erhöht<br />
werden – <strong>metapeople</strong> bietet passgenaue-<br />
Lösungen für mobile Media-Kampagnen.<br />
Branding-Effekte können außerdem über<br />
den Einsatz von Werbeclips vor Videos, per<br />
Pre-Rolls vor der Nutzung einer App oder<br />
auch der üblichen Schaltung von Bannern in<br />
Apps sowie auf mobilen Webseiten erzielt<br />
werden – mehr Infos hierzu bietet die<br />
<strong>metapeople</strong>-Studie Mobile Marketing –<br />
Branding und <strong>Performance</strong> im mobilen<br />
Internet (04/2012).<br />
Vor wenigen Jahren war die Idee, potentielle<br />
Kunden an jedem Ort erreichen zu können,<br />
noch eine Utopie. Durch die Verbreitung von<br />
Smartphones und ein gezieltes mobiles<br />
Marketing können Kunden bis zum<br />
‚entscheidenden‘ Moment beeinflusst und<br />
03/2013<br />
zum Beispiel von dem Kauf eines<br />
Konkurrenzproduktes überzeugt werden.<br />
Denn häufig startet die Smartphone-Nutzung<br />
bereits in der Filiale. Neben der Sammlung<br />
von Produktinformationen werden<br />
insbesondere Preise verglichen. Rund 17<br />
Prozent der im Rahmen der Studie von<br />
Google und Ipsos Befragten geben an, dass<br />
sie ihre Meinung zum Kauf eines Produktes<br />
oder einer Dienstleistung bereits im Geschäft<br />
auf der Grundlage von mit dem Smartphone<br />
recherchierten Informationen geändert<br />
haben. Eine gute Sichtbarkeit innerhalb der<br />
SERPs kann dazu beitragen, dass Kunden<br />
noch am Point of Sale ihre Meinung ändern<br />
und sich für den Kauf eines anderen<br />
Produktes entscheiden.<br />
Doch nicht nur am Point of Sale können<br />
Ergebnisse erzielt werden. Google-Adwords<br />
bietet unterschiedliche Möglichkeiten, die<br />
genutzt werden können, um Kunden gezielt<br />
in stationäre Filialen zu navigieren und auf<br />
diesem Weg den ROPO-Effekt zu<br />
intensivieren. Bevor auf Funktionen, wie die<br />
Standorterweiterung oder Click to Call<br />
eingegangen wird, sind einige grundlegende<br />
Punkte für einen effizienten Einsatz von<br />
Google Adwords für mobile Kampagnen zu<br />
erläutern: Um eine bessere Steuerung zu<br />
gewährleisten, sollten eigene, auf<br />
Smartphones zugeschnittene AdWords-<br />
Kampagnen mit entsprechend spezifischen<br />
Inhalten aufgesetzt werden – zum Beispiel<br />
‚Besuchen Sie unsere mobile Webseite‘.<br />
Außerdem sollten separate Gebote für die<br />
Platzierung von Anzeigen auf mobilen<br />
Geräten gesetzt werden. Bei Smartphones<br />
sind je nach Sucheingabe über den<br />
Suchergebnissen maximal zwei und am<br />
unteren Ende maximal drei Anzeigeplätze zu<br />
vergeben. Zum Vergleich: Auf stationären<br />
Geräten können bis zu 14 Werbeplätze<br />
besetzt werden. Der Wettbewerb um die<br />
Werbeplätze ist dementsprechend größer<br />
und verlangt eine aggressive Strategie bei<br />
der Abgabe von Geboten. Grundsätzlich ist<br />
außerdem zu beachten, dass Keywords für<br />
mobile Kampagnen möglichst kurz zu halten<br />
sind. Aufgrund der kleineren Tastaturen<br />
suchen mobile Nutzer zumeist anhand von<br />
kurzen und prägnanten Begriffen nach<br />
Informationen.<br />
Die Standorterweiterungen<br />
zeigen<br />
dem Nutzer Filialen<br />
an, die sich in seiner<br />
Nähe befinden.<br />
Über die Get<br />
Direction-Funktion<br />
können außerdem<br />
Anfahrtswege<br />
angezeigt werden.<br />
Anrufe stellen für<br />
Unternehmen<br />
qualifizierte Kontakte<br />
dar und werden<br />
durch die die Click to<br />
Call-Erweiterung<br />
angeregt.<br />
Mobile AdWords-Kampagnen können gezielt<br />
zu einer Intensivierung des ROPO-Effektes<br />
eingesetzt werden. Im Folgenden werden<br />
Funktionen vorgestellt, die dazu beitragen,<br />
die unterschiedlichen Absatzkanäle zu<br />
harmonisieren und potentielle Kunden in<br />
stationäre Filialen zu bringen.<br />
Standorterweiterungen: Über die Standorterweiterungen<br />
kann die Adresse ebenso wie<br />
der genaue Standort einer Filiale innerhalb<br />
von Google-Maps abgebildet werden. Der<br />
Suchende kann nun die Filiale wählen, die<br />
für ihn am besten zu erreichen ist. Über die<br />
Get Direction-Funktion kann er außerdem<br />
direkt ins Geschäft navigiert werden – die<br />
Get Direction-Funktion zeigt dem Nutzer den<br />
schnellsten Weg zu der nächstgelegenen<br />
Filiale an. Die Studie von Google und Ipsos<br />
zeigt: Fast die Hälfte derjenigen, die auf<br />
ihrem Smartphone den Standort einer Filiale<br />
nachschlagen, besuchen diese auch. Das<br />
Potential, dass sich für den Umsatz ergibt,<br />
zeigt sich darin, dass wiederum 40 Prozent<br />
der über die Standorterweiterung in eine<br />
Filiale navigierten Kunden letztendlich auch<br />
03/2013<br />
etwas kaufen. In einer Studie mit iProspect<br />
und Adidas kam Google nach der<br />
Auswertung der Umsätze zu dem Schluss,<br />
dass jeder Click auf die Standorterweiterung<br />
durchschnittlich einen Wert von 3,20 US-<br />
Dollar für Adidas hatte. Die hawaiianische<br />
Restaurantkette Roy’s, die die<br />
Standorterweiterung für ihre mobile<br />
Kampagne in den USA nutzte, konnte die<br />
Kapitalverzinsung (ROI) sogar um 800<br />
Prozent steigern.<br />
Click to Call: Die Click to Call-Erweiterung<br />
bietet den Nutzern von Smartphones die<br />
Möglichkeit Ansprechpartner schnell und<br />
unkompliziert zu erreichen und sich über<br />
spezifische Produkte oder Filialstandorte zu<br />
informieren – die Anzeigen können den<br />
Geschäftszeiten angepasst werden. Anrufe<br />
stellen für Unternehmen qualifizierte<br />
Kontakte dar und werden durch die Click to<br />
Call-Erweiterung angeregt. Kunden können<br />
telefonisch beraten und in Filialen gebracht<br />
werden. In einer gemeinsamen Studie mit<br />
der comdirect Bank zeigt Google, dass die<br />
Click through-Rate (CTR) von mobilen<br />
Anzeigen mit der Click to Call-Funktion um 9<br />
Prozent höher war als bei anderen Anzeigen.<br />
Dagmar Wallat, die Media-Verantwortliche<br />
bei der comdirect Bank, führt aus, dass ein<br />
erhöhter Traffic in der Regel auch im Verlauf<br />
der weiteren Prozessstufen zu einem<br />
erhöhten Volumen führt. Über die Click to<br />
Call-Funktion können die Unternehmensumsätze<br />
gesteigert werden. Die bereits<br />
angeführte Studie mit Roy’s zeigt außerdem,<br />
dass die Click to Call-Funktion zum Beispiel<br />
für Gastronomie-betriebe, für die Tischreservierungen<br />
eine wichtige Rolle für die<br />
Kalkulation der eigenen Umsätze spielen,<br />
einen hohen Mehrwert bieten. So erreichte<br />
Roy’s über die Click to Call-Funktion eine<br />
Steigerung der Anrufe beim Unternehmen<br />
um 40 Prozent und konnte die Auslastung<br />
der Restaurants erheblich steigern.<br />
Circa die Hälfte der Nutzer, die mobil den Standort einer Filiale<br />
recherchieren, besuchen diese letztendlich auch. Hieraus<br />
entsteht ein hohes Potential für eine Steigerung des Umsatzes.
Durch die Ad with<br />
Offers-Funktion kann<br />
auf In-Store<br />
Sonderaktionen<br />
verwiesen werden.<br />
Empfehlungen<br />
spielen eine wichtige<br />
Rolle für die Auswahl<br />
eines bestimmten<br />
Produktes und<br />
können durch die<br />
Seller Ratings-<br />
Funktion in der<br />
Werbeanzeige<br />
abgebildet werden.<br />
Ads with Offers und Seller Ratings: Für<br />
Händler stellt sich außerdem die sogenannte<br />
Ads with Offers-Funktion eine interessante<br />
Möglichkeit dar, um interessierte Kunden<br />
anzusprechen und zu einem Besuch der<br />
eigenen Filiale zu animieren. Durch das<br />
Anklicken der Werbung kann dem<br />
Suchenden ein Angebot präsentiert werden,<br />
das zu seiner Anfrage passt. Durch den<br />
expliziten Verweis auf In-Store<br />
Sonderaktionen werden Nutzer zum<br />
Filialbesuch angeregt. Auch die Abbildung<br />
von Produktbewertungen in den Suchergebnissen<br />
führt mobil – ebenso wie auf<br />
dem Desktop – zu einer deutlichen<br />
Verbesserung der Klickraten CTR. Google<br />
weist in diesem Kontext darauf hin, dass<br />
Kampagnen, die Produktbewertungen<br />
verwenden, bis zu 7,5 Prozent bessere<br />
CTRs aufweisen als andere Kampagnen.<br />
Anhand der Produktbewertungen wird ein<br />
Kriterium in die Online-Werbung eingebaut,<br />
das offline schon immer ein<br />
ausschlaggebender Faktor war.<br />
Empfehlungen sind wichtig für die<br />
letztendliche Auswahl eines Produktes und<br />
03/2013<br />
Anrufe stellen qualifizierte Kontakte dar und können über die<br />
Click to Call‐Funktion forciert werden. Kunden können<br />
telefonisch beraten und in Filialen gebracht werden. Ein<br />
erhöhter Traffic führt in der Regel auch im Verlauf der<br />
weiteren Prozessstufen zu einem erhöhten Volumen.<br />
werden durch die Seller Ratings-Funktion in<br />
der Werbeanzeige abgebildet.<br />
Wie sich zeigt, bieten die unterschiedlichen<br />
Google AdWords-Funktionen einen hohen<br />
Mehrwert, um auf die eigenen Produkte<br />
aufmerksam zu machen und den ROPO-<br />
Effekt zu intensivieren. Die Budgetierung von<br />
Online-Marketingmaßnahmen sollte dementsprechend<br />
nicht nur an den Online-<br />
Verkäufen orientiert sein, sondern den<br />
ROPO-Effekt und die damit einhergehenden<br />
Potentiale für das Unternehmen einbeziehen.<br />
Google hat gemeinsam mit der Parfümerie<br />
Douglas anhand einer regionalen<br />
Rabattaktion und Coupon-Tracking den<br />
durch AdWords ermöglichten ROPO-Effekt<br />
nachgewiesen. Im Rahmen der Studie<br />
wurden die Kunden auf der Landingpage des<br />
Douglas-Online-Shops über die Rabatt-<br />
Aktion informiert. Der Kunde hatte die<br />
Möglichkeit zwischen einem 10 Prozent-<br />
Online- und einem 10 Prozent-Filial-Rabatt<br />
zu wählen. Der Test zeigte, dass auf 100 im<br />
Onlineshop eingelöste Coupons noch einmal<br />
45 in den stationären Filialen eingelöste<br />
Coupons kamen. Ebenso wie bereits in der<br />
Görtz-Studie von Google zeigte sich<br />
außerdem, dass der Warenkorb der ROPO-<br />
Käufer signifikant höher war. Der Leiter des<br />
E-Business bei Douglas hält entsprechend<br />
fest: „Die Auswirkungen von Google-<br />
AdWords auf den stationären Handel wurde<br />
erwiesen. Dieses Ergebnis ist ganz im Sinne<br />
unserer Multi-Channel-Strategie und zeigt,<br />
dass die Online-Maßnahmen den<br />
klassischen Handel unterstützen, wie auch<br />
klassische Marketing-Maßnahmen den<br />
Online-Handel.“<br />
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass auf<br />
die Nutzer von Smartphones ausgerichtete<br />
Kampagnen dazu beitragen, die Besucherzahlen<br />
in Filialen zu steigern. Dass die<br />
Relevanz des mobilen Internets und<br />
einhergehende Marketingmaßnahmen<br />
QR-Codes können in<br />
der Filiale dazu<br />
eingesetzt werden,<br />
um Kunden schnell<br />
und unkompliziert<br />
Informationen über<br />
angebotene<br />
Produkte anzubieten.<br />
Ladenflächen lassen<br />
sich auf diesem Weg<br />
virtuell ausdehnen.<br />
Augmented Reality<br />
bezeichnet die<br />
computergestützte<br />
Erweiterung der<br />
Realität durch die<br />
visuelle Darstellung<br />
von zusätzlichen<br />
Informationen bei der<br />
Nutzung der Smartphone-Kamera.<br />
zukünftig eine zunehmend wichtige Rolle<br />
spielen werden und Smartphones die<br />
Harmonisierung der Offline- und Online-<br />
Absatzkanäle vorantreibt, lässt sich anhand<br />
innovativer Technologien wie den QR-Codes<br />
und der Augmented Reality veranschaulichen.<br />
Die Zukunft beginnt jetzt<br />
Während im vorherigen Kapitel aufgezeigt<br />
wurde, wie sich Google-Adwords für die<br />
Optimierung von Anzeigen-Kampagnen auf<br />
dem Smartphone optimieren lässt, stehen im<br />
folgenden Kapitel Trends und Techniken im<br />
Vordergrund, die bereits heute dazu<br />
beitragen, dass Online- und Offline-<br />
Absatzkanäle immer stärker verschmelzen.<br />
Trends wie der Einsatz von QR-Codes in<br />
Filialen oder die Augmented Reality-Apps<br />
bieten für Unternehmen interessante<br />
Möglichkeiten, um die Hürde zwischen der<br />
Online- und der Offline-Welt zu überwinden.<br />
Für stationäre Filialen bietet sich die<br />
Verwendung von QR-Codes an. Durch den<br />
Einsatz der zweidimensionalen Codes<br />
müssen keine langen Internetadressen mehr<br />
abgetippt werden. Im Gegensatz zu<br />
Barcodes, die bis zu 20 Stellen speichern,<br />
lassen sich anhand der QR-Codes bis 7089<br />
numerische oder 4296 alphanumerische<br />
Zeichen kodieren. Die Codes können direkt<br />
über die Kamera des Smartphones gescannt<br />
werden. Nutzer können auf diesem Weg<br />
schnell und unkompliziert zum Beispiel zu<br />
YouTube-Videos, zu Gratisdownloads oder<br />
auch Gebrauchsanleitungen für ein<br />
bestimmtes Produkt weitergeleitet werden.<br />
In den USA setzt Starbucks QR-Codes ein,<br />
um Kunden in den Filialen der Kette mobile<br />
Zahlungsvorgänge zu ermöglichen. Das<br />
Starbucks Card Mobile App ist bisher ein<br />
großer Erfolg. Kunden navigieren auf dem<br />
Bildschirm ihres Smartphones zur<br />
Bezahlungsoption und legen den dann<br />
angezeigten QR-Codes unter einen Imager<br />
an der Kasse. Dieser scannt den Code und<br />
zieht den jeweiligen Betrag vom Prepaid-<br />
Konto des Kunden ab. Starbucks gibt an,<br />
dass bereits 22 Prozent aller Transaktionen<br />
03/2013<br />
anhand des Starbucks Card Mobile App<br />
durchgeführt werden.<br />
In stationären Filialen können QR-Codes<br />
dazu eingesetzt werden, um Kunden schnell<br />
und unkompliziert zusätzliche Informationen<br />
über angebotene Produkte anzubieten.<br />
Denkbar ist außerdem, dass dem<br />
Smartphone-Nutzer passende Accessoires<br />
oder komplementäre Produkte über den QR-<br />
Code am Point of Sale zugänglich gemacht<br />
werden. Begrenzte Laden- und Lagerflächen<br />
lassen sich auf diesem Weg virtuell<br />
ausweiten. Kunden kann der schnelle und<br />
unkomplizierte Zugriff auf unterschiedliche<br />
Produktausfertigungen und die Möglichkeit<br />
zur Online-Bestellung geboten werden. Wird<br />
dem Kunden zusätzlich ermöglicht, die<br />
Bestellung in der Filiale zu einem späteren<br />
Zeitpunkt kostenlos abzuholen, kann ein<br />
erneuter Besuch forciert und eventuell der<br />
Kauf zusätzlicher Produkte angeregt werden.<br />
Die britische Supermarktkette Tesco zeigte<br />
in Südkorea, wie der Einsatz von<br />
Smartphones und QR-Codes auf innovative<br />
Art zur Steigerung des Unternehmensumsatzes<br />
beitragen kann. Aufgrund geringer<br />
Ladenflächen begann Tesco Werbeflächen<br />
in U-Bahnstationen zu kaufen und beklebte<br />
diese mit lebensgroßen Fotos von<br />
Supermarktregalen. Die gezeigten Waren<br />
wurden mit einem QR-Code versehen und<br />
konnten über das Abfotografieren mit dem<br />
Smartphone erworben werden. Die auf<br />
diesen Art bestellten Waren wurden dann in<br />
der Folge von Tesco zu den Kunden nach<br />
Hause geliefert werden. Der Erfolg der<br />
Kampagne zeigte sich in der Steigerung des<br />
Online-Umsatzes um fast 130 Prozent. Nach<br />
den positiven Erfahrungen in Südkorea ist<br />
nun geplant, den virtuellen Supermarkt auch<br />
nach Europa zu bringen und Kunden auf<br />
diesem Weg ein unkompliziertes<br />
Einkaufserlebnis zu bieten.<br />
Ein weiterer Trend, der interessante neue<br />
Möglichkeiten verspricht, ist die sogenannte<br />
Augmented Reality. Augmented Reality<br />
bezeichnet die computergestützte<br />
Erweiterung der Realität durch die visuelle<br />
Darstellung zusätzlicher Informationen bei<br />
der Nutzung der Smartphone-Kamera. Das<br />
Immobilienportal Immonet bietet die
Durch die<br />
Augmented Reality<br />
wird für Kunden ein<br />
plastisches Erlebnis<br />
erzielt, das den<br />
Kaufprozess<br />
beeinflusst und für<br />
die endgültige<br />
Entscheidung eine<br />
ausschlaggebende<br />
Rolle spielen kann.<br />
Technologien wie die<br />
QR-Codes und die<br />
Augmented Reality<br />
verdeutlichen das<br />
Zusammenwachsen<br />
der Online- und<br />
Offline-Absatzkanäle.<br />
Diese Entwicklung<br />
erfordert eine strikte<br />
Harmonisierung von<br />
Preisen und Serviceleistungen<br />
in den<br />
unterschiedlichen<br />
Kanälen.<br />
Möglichkeit einer integrierten Live-Suche von<br />
Wohnungen über das iPhone an. Richtet der<br />
Nutzer seine Kamera auf jeweilige Gebäude,<br />
werden ihm zur Vermietung stehende<br />
Wohnungen angezeigt. Außerdem wird den<br />
Nutzern die Möglichkeit geboten, schnell und<br />
unkompliziert auf weitere Informationen zu<br />
den jeweiligen Wohnungen zurückzugreifen.<br />
Auch das Hotelportal Hotel Reservation<br />
Service (HRS) bietet den Service der<br />
Augmented Reality an. Anhand der<br />
Anwendung ‚Hotels Now!‘ werden<br />
nahegelegene Hotels, deren Zimmerpreise<br />
sowie deren Standort angezeigt. Zudem<br />
stehen detaillierte Hotelbeschreibungen,<br />
Bewertungen von Gästen, Videos sowie<br />
Fotos bereit, die dem Nutzer bei der<br />
Entscheidungsfindung unterstützen.<br />
Auch von Möbelhäusern wird zunehmend<br />
auf die Möglichkeiten der Augmented<br />
Reality-Technologie zurückgegriffen. So<br />
können im Geschäft fotografierte Sessel<br />
virtuell in ein Bild des heimischen<br />
Wohnzimmers oder des Büros eingefügt<br />
werden. Für Kunden wird auf diesem Weg<br />
03/2013<br />
ein plastisches Erlebnis erzielt, das<br />
letztendlich den Kaufprozess beeinflusst und<br />
für die endgültige Entscheidung eine<br />
ausschlaggebende Rolle spielen kann.<br />
Innovative Technologien wie die QR-Codes<br />
und die Augmented Reality verdeutlichen<br />
das Zusammenwachsen der Online- und<br />
Offline-Absatzkanäle. Neben den sich für<br />
Unternehmen ergebenden Möglichkeiten<br />
sind allerdings auch einige<br />
Herausforderungen zu benennen. Kunden<br />
können zu jedem Zeitpunkt den Kanal<br />
wechseln und tun dies auch – Kunden sind<br />
zum Beispiel mit ihrem Smartphone bereits<br />
in der Filiale online. Diese Entwicklung, die<br />
zunehmend unter dem Schlagwort No-Line-<br />
Handel diskutiert wird, erfordert eine strikte<br />
Harmonisierung von Preisen und<br />
Serviceleistungen in den unterschiedlichen<br />
Kanälen. Ansonsten besteht die Gefahr<br />
verärgerter Kunden und einhergehender<br />
Umsatzeinbußen. Imageverluste in einem<br />
Kanal – zum Beispiel eine nicht<br />
funktionierende Webseite – können starke<br />
Auswirkungen auf die <strong>Performance</strong> eines<br />
Unternehmens in den anderen Kanälen<br />
haben. Für Unternehmen bedeutet dies<br />
letztendlich, dass die Absatzkanäle<br />
zunehmend integriert gesteuert und optimiert<br />
werden müssen. Ein nicht immer leicht zu<br />
bewältigendes Unterfangen.<br />
Fazit<br />
Wie gezeigt, überragen die durch den<br />
ROPO-Effekt erzielten Umsätze die reinen<br />
Online-Umsätze bei Weitem. Kunden, die<br />
ihren Einkauf online vorbereiten, geben<br />
letztendlich in der Filiale mehr Geld aus als<br />
andere Kunden – online vorbereitete Käufe<br />
sind in nahezu allen Produktkategorien die<br />
werthaltigsten. Ein detaillierter Informationsprozess,<br />
der mit einer Recherche im Internet<br />
verbunden ist, erhöht die Ausgabebereitschaft<br />
bei Kunden. Die Investitionen für<br />
das Online-Marketing eines Unternehmens<br />
sollten sich deshalb nicht nur an den online<br />
erzielten Absätzen orientieren. Gerade<br />
angesichts des zunehmenden Zusammenwachsens<br />
der Kanäle besteht ansonsten die<br />
Gefahr beachtlicher Umsatzeinbußen.<br />
Medienbrüche<br />
zwischen Online-<br />
und Offline-<br />
Absatzkanälen<br />
werden durch das<br />
mobile Marketing<br />
teilweise überbrückt.<br />
Es muss deshalb<br />
beachtet werden,<br />
dass eine schlechte<br />
<strong>Performance</strong> in<br />
einem Kanal sich<br />
entsprechend<br />
negativ auf die<br />
anderen Kanäle<br />
auswirken kann.<br />
Mobiles Marketing<br />
bietet Unternehmen<br />
große Potentiale um<br />
die eigenen Absätze<br />
zu steigern.<br />
Insbesondere der<br />
ROPO-Effekt sollte<br />
genutzt werden, um<br />
die Unternehmensumsätze<br />
zu steigern.<br />
Denn gut informierte<br />
Kunden sind häufig<br />
bereit mehr Geld<br />
auszugeben als<br />
andere.<br />
Für das mobile Marketing bieten sich<br />
vielfältige Möglichkeiten, um potentielle<br />
Kunden in stationäre Filialen zu navigieren.<br />
Smartphones sind ein zentraler Bestandteil<br />
des täglichen Lebens geworden – mehr als<br />
die Hälfte aller Smartphone-Besitzer nutzen<br />
ihre Geräte mindestens einmal täglich zur<br />
Internetrecherche. Die Suche verläuft<br />
äußerst zielstrebig und endet häufig in einem<br />
Filialbesuch. Funktionen, wie die<br />
Standorterweiterungen, Click to Call, Ads<br />
with Offers oder Seller Ratings erhöhen die<br />
Sichtbarkeit eines Unternehmens in der<br />
Suchmaschinenwerbung und können dazu<br />
genutzt werden, potentielle Kunden gezielt in<br />
nahegelegene Filialen zu navigieren.<br />
Unterschiedliche Studien haben den<br />
Mehrwert aufgezeigt, der sich durch die<br />
konsequente Nutzung der unterschiedlichen<br />
Funktionen ergeben.<br />
Trotz der enormen Potentiale des mobilen<br />
Marketings betreiben laut dem BVDW selbst<br />
von den Top 500 der im Online-Marketing<br />
aktiven Unternehmen gut zwei Drittel noch<br />
keine Webseite, die für den mobilen<br />
Gebrauch optimiert ist. Die einhergehenden<br />
Verluste sind entsprechend groß. Häufig<br />
führen knappe Ressourcen dazu, dass die<br />
Vernetzung zwischen den unterschiedlichen<br />
Absatzkanälen deutlich schwächer ist, als es<br />
letztendlich wünschenswert und umsetzbar<br />
wäre. Wie gezeigt werden Medienbrüche<br />
zwischen Online- und Offline-Absatzkanälen<br />
durch das mobile Marketing aufgeweicht und<br />
teilweise überbrückt. Es muss deshalb<br />
beachtet werden, dass eine schlechte<br />
<strong>Performance</strong> in einem Kanal sich<br />
entsprechend negativ auf die anderen<br />
Kanäle auswirken kann.<br />
Innovative Technologien, wie der<br />
zunehmende Einsatz von QR-Codes oder<br />
auch die Augmented Reality, verdeutlichen<br />
die Möglichkeiten, die sich zukünftig für das<br />
mobile Marketing eröffnen. Der Kauf eines<br />
Produktes wird zu einem innovativen<br />
Kauferlebnis für den Kunden und trägt auf<br />
diesem Weg zu einer Verbesserung der<br />
Kundenbindung bei. QR-Codes lassen sich<br />
außerdem dazu nutzen, die Lagerflächen<br />
stationärer Filialen virtuell auszuweiten und<br />
Kunden zu späteren Zeitpunkten erneut ins<br />
03/2013<br />
Geschäft zu navigieren – zum Beispiel über<br />
die Möglichkeit, nicht vorrätige Produkte<br />
online zu betrachten und dann zur späteren<br />
Abholung kostenfrei zu reservieren.<br />
Hierdurch ergibt sich dann wiederum die<br />
Möglichkeit, dem Kunden weitere Produkte<br />
anzubieten.<br />
Mobiles Marketing bietet Unternehmen<br />
große Potentiale zur Steigerung der Absätze.<br />
Insbesondere der ROPO-Effekt sollte<br />
genutzt werden, um die Unternehmensumsätze<br />
zu steigern und von dem Umstand<br />
zu profitieren, dass gut informierte Kunden<br />
häufig bereit sind mehr Geld auszugeben als<br />
andere. Dennoch sind keinesfalls die<br />
Risiken zu unterschätzen, die mit der<br />
zunehmenden Harmonisierung der Kanäle<br />
einhergehen. Preis- und Serviceinformationen<br />
sowie angebotene Leistungen<br />
müssen übereinstimmen. Ansonsten besteht<br />
die Gefahr unzufriedener Kunden und<br />
einhergehender Umsatzeinbußen.<br />
Kontakt<br />
Tim Ringel, CEO & Founder<br />
der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />
E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com
Die Cookie-Richtlinie<br />
der EU<br />
Wird es nun ernst für die deutsche<br />
Werbeindustrie?
Die Cookie-Richtlinie der EU<br />
Wird es nun ernst für die deutsche Werbewirtschaft?<br />
Die Cookie-Richtlinie<br />
wurde am 25. Nov.<br />
2009 verabschiedet.<br />
Die Umsetzung in<br />
den EU-Staaten<br />
sollte bis zum 25.<br />
Nov. 2011 erfolgen.<br />
Während einige<br />
Staaten bereits tätig<br />
geworden sind, hat<br />
die Bundesregierung<br />
die Richtlinie noch<br />
nicht in nationales<br />
Recht umgesetzt.<br />
Die Richtlinie 2009/136/EG des<br />
Europäischen Parlaments und des<br />
Europäischen Rats<br />
Die EU-Richtlinie 2009/136/EG – umgangssprachlich<br />
häufig als Cookie-Richtlinie<br />
bezeichnet – sorgt seit ihrer Verabschiedung<br />
am 25. November 2009 für reichliche<br />
Diskussionen. In der Öffentlichkeit werden<br />
Cookies häufig als akute Bedrohung der<br />
Privatsphäre der Internetnutzer dargestellt.<br />
Hierbei wird regelmäßig außer Acht gelassen,<br />
dass Online-Marketing-Unternehmen wie<br />
zum Beispiel <strong>metapeople</strong> stets transparent<br />
und datenschutzkonform arbeiten und keine<br />
personenbezogenen Profile aus den<br />
gesammelten Daten ableiten. Ebenfalls wird<br />
nicht thematisiert, dass sich die Inhalte von<br />
Webseiten zum Großteil durch Werbemaßnahmen<br />
finanzieren. Cookies dienen der<br />
Wiedererkennung von anonymisierten<br />
Nutzerprofilen und tragen sowohl zu einer<br />
detaillierten Erfolgskontrolle wie auch zu<br />
einer zielgenauen Aussteuerung von Werbemaßnahmen<br />
bei.<br />
Das Europäische Parlament hat mit der<br />
Verabschiedung der Cookie-Richtlinie<br />
Position bezogen. Die Richtlinie dient aus<br />
Sicht des Europäischen Parlaments dem<br />
Schutz der Privatsphäre von Internetnutzern<br />
und bezieht sich auf alle Maßnahmen, die<br />
die Speicherung oder den Zugriff auf<br />
Informationen auf den Endgeräten des<br />
Besuchers einer Webseite ermöglichen. Im<br />
Mittelpunkt der Richtlinie steht eine<br />
‚informierte Einwilligungspflicht‘.<br />
Für die Umsetzung der Richtlinie wurde den<br />
EU-Mitgliedsstaaten eine Frist bis zum 25.<br />
November 2011 zugesprochen. Während<br />
einige Staaten die Richtlinie in nationales<br />
Recht umgesetzt haben, ist die deutsche<br />
Bundesregierung bisher untätig geblieben.<br />
Seit der Bundesbeauftragte für den<br />
Datenschutz und die Informationsfreiheit<br />
(BfDI), Peter Schaar, auf dem 13.<br />
Datenschutzkongress in Berlin am 08. Mai<br />
2012 anmerkte, dass die Richtlinie nach dem<br />
Ablauf der Umsetzungsfrist seiner Ansicht<br />
nach nun auch in Deutschland direkt<br />
anwendbar wäre, hat die Diskussion in<br />
Deutschland an Dynamik gewonnen.<br />
02/2013<br />
Im vorliegenden Papier wird zunächst auf<br />
den Kern der Richtlinie eingegangen. Die im<br />
Artikel 5 (3) der Richtlinie verankerte<br />
informierte Einwilligungspflicht setzt neue<br />
Rahmenbedingungen für das Speichern von<br />
Informationen. Problematisch ist, dass sich<br />
aus dem Artikel 5 (3) ein großer Gestaltungsspielraum<br />
für die nationalstaatliche<br />
Umsetzung der Richtlinie ergibt. <strong>metapeople</strong><br />
gibt deshalb einen Überblick über die<br />
unterschiedlichen Maßnahmen, die bisher<br />
von den EU-Mitgliedsstaaten ergriffen<br />
wurden. Ein besonderes Augenmerk wird<br />
hierbei auf die Entwicklungen in Großbritannien<br />
gelegt. Die britische Regierung hat<br />
die Cookie-Richtlinie in die nationale<br />
Gesetzgebung überführt und angekündigt,<br />
mit einer angestrebten Musterlösung eine<br />
Vorreiterrolle innerhalb der EU einnehmen<br />
zu wollen. Als Beispiel für eine besonders<br />
strikte Umsetzung der Cookie-Richtlinie<br />
werden außerdem die Entwicklungen in den<br />
Niederlanden thematisiert. Weiter werden die<br />
bisherigen Selbstregulierungsmaßnahmen<br />
der deutschen Werbewirtschaft angesprochen.<br />
Im Fazit wird diskutiert, ob es<br />
angesichts des Ablaufs der Umsetzungsfrist<br />
und der Aussage Peter Schaars nun auch für<br />
die deutsche Werbeindustrie ernst wird.<br />
Das Papier nimmt die stattfindende Debatte<br />
auf, liefert aber keine abschließenden<br />
Antworten auf rechtliche Fragen.<br />
Inhaltlicher Kern der Richtlinie: Die<br />
Informations- und Einwilligungspflicht<br />
Bereits am 12. Juli 2002 wurde die Richtlinie<br />
2002/58/EG zum Schutz der Privatsphäre<br />
von Nutzern elektronischer Kommunikationsformen<br />
verabschiedet. Am 25. November<br />
2009 beschlossen das Europäische<br />
Parlament und der Rat der Europäischen<br />
Union mit der Richtlinie 2009/136/EG nach<br />
über zweijährigen Verhandlungen eine<br />
Änderung der bis dato bestehenden<br />
Regelung. Der Kern der inhaltlichen<br />
Überarbeitung findet sich im Artikel 5 (3):<br />
„Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die<br />
Speicherung von Informationen oder der<br />
Zugriff auf Informationen, die bereits im<br />
Endgerät eines Teilnehmers oder Nutzers<br />
Kern der Richtlinie ist<br />
die informierte<br />
Einwilligungspflicht.<br />
(1) Webseitenbesucher<br />
müssen<br />
über die Cookies<br />
informiert werden,<br />
die auf einer Seite<br />
gesetzt werden.<br />
(2) Cookies dürfen<br />
nur verwendet<br />
werden, wenn der<br />
Webseitenbesucher<br />
dem zustimmt.<br />
Die Artikel 29-<br />
Datenschutzgruppe<br />
benennt unterschiedliche<br />
Cookies,<br />
die von der Pflicht<br />
zur Einwilligung<br />
auszunehmen sind.<br />
Nutzer-Eingabe-<br />
Cookies, Authentifizierungscookies,<br />
Nutzerbezogene<br />
Sicherheitscookies,<br />
Load-Balancing<br />
Session Cookies,<br />
Cookies zur<br />
Speicherung von<br />
Anzeigepräferenzen<br />
sowie Cookies, die<br />
benötigt werden, um<br />
Inhalte per Social-<br />
Plugins zu teilen<br />
gespeichert sind, nur gestattet ist, wenn der<br />
betreffende Teilnehmer oder Nutzer auf der<br />
Grundlage von klaren und umfassenden<br />
Informationen, die er gemäß der Richtlinie<br />
95/46/EG u. a. über die Zwecke der<br />
Verarbeitung erhält, seine Einwilligung<br />
gegeben hat“ (Artikel 5 (3)).<br />
Die Besucher einer Webseite müssen klar<br />
und umfassend über die eingesetzte Technik,<br />
die Verwendung der gesammelten Daten<br />
sowie über die Identität der Partei informiert<br />
werden, die den Cookie setzt. Außerdem<br />
wird eine Einwilligung des Nutzers vor der<br />
Speicherung von Informationen für Werbezwecke<br />
als verpflichtend vorausgesetzt. Der<br />
Artikel sieht allerdings auch Ausnahmen vor.<br />
So entfallen die Informationspflicht und die<br />
Einwilligungspflicht nach Artikel 5 (3),<br />
„wenn der alleinige Zweck die Durchführung<br />
der Übertragung einer Nachricht über ein<br />
elektronisches Kommunikationsnetz ist oder<br />
wenn dies unbedingt erforderlich ist, damit der<br />
Anbieter eines Dienstes der Informationsgesellschaft,<br />
der vom Teilnehmer oder Nutzer<br />
ausdrücklich gewünscht wurde, diesen Dienst<br />
zur Verfügung stellen kann“ (Artikel 5 (3)).<br />
Ein unabhängiges Beratungsgremium der<br />
Europäischen Kommission, die Artikel 29-<br />
Datenschutzgruppe, hat vor diesem Hintergrund<br />
im Juni 2012 ein Dokument vorgelegt<br />
und konkrete Vorschläge für verschiedene<br />
Ausnahmen von der Einwilligungspflicht<br />
gemacht.<br />
Die Artikel 29-Datenschutzgruppe unterscheidet<br />
zunächst zwischen First Party-<br />
Cookies und Third Party-Cookies.<br />
(1) First Party-Cookies werden direkt von<br />
der besuchten Webseite gesetzt. Sie werden<br />
dazu genutzt, die Informationen zu speichern,<br />
die von einem Webseitenbesucher eingegeben<br />
werden. Die Daten werden dem<br />
Nutzer dann beim nächsten Besuch der<br />
Seite erneut verfügbar gemacht und<br />
erleichtern zum Beispiel die Navigation auf<br />
einer Webseite oder speichern Informationen<br />
über den Warenkorb.<br />
(2) Third Party-Cookies werden nicht von<br />
den Betreibern der besuchten Seite gesetzt,<br />
sondern von anderen Servern (den Third<br />
Parties) nachgeladen. Third Party-Cookies<br />
werden zum Beispiel dazu genutzt, das<br />
02/2013<br />
Surfverhalten von Webseitenbesuchern über<br />
mehrere Seiten hinweg nachzuvollziehen.<br />
Gerade Third Party-Cookies sind regelmäßig<br />
nicht zwingend erforderlich, um die<br />
Funktionalität einer Webseite zu gewähren.<br />
Dennoch reicht die Unterscheidung zwischen<br />
First Party-Cookies und Third Party-Cookies<br />
nicht aus, um zu bestimmen, ob eine<br />
Einwilligungspflicht besteht oder nicht.<br />
Vielmehr muss im Einzelfall der Zweck und<br />
die spezifische Implementierung des<br />
jeweiligen Cookies geprüft werden.<br />
Die Artikel 29-Datenschutzgruppe empfiehlt,<br />
dass zum Beispiel Nutzer-Eingabe-Cookies,<br />
Authentifizierungscookies, Nutzerbezogene<br />
Sicherheitscookies, Load-Balancing-<br />
Session-Cookies, Cookies zur Speicherung<br />
von Anzeigepräferenzen sowie Cookies, die<br />
benötigt werden, um Inhalte per Social-<br />
Plugins zu teilen, von der Einwilligungspflicht<br />
auszunehmen sind. Damit ist beispielsweise<br />
das Setzen eines Cookies im Rahmen eines<br />
Onlineshops zur Zuordnung eines Warenkorbs<br />
zu einem bestimmten Nutzer, weiterhin<br />
auch ohne Einwilligung möglich. Allerdings<br />
ist zu beachten, dass die Webseitenbesucher<br />
trotz des empfohlenen<br />
Wegfalls der Einwilligungspflicht dennoch<br />
über den Einsatz der genannten Cookies<br />
informiert werden müssen.<br />
Nachdem der inhaltliche Kern der Richtlinie<br />
und die möglichen Ausnahmen von der<br />
Einwilligungspflicht vorgestellt wurden, steht<br />
nun die unterschiedliche Umsetzung der<br />
Richtlinie in den EU-Mitgliedsstaaten im<br />
Fokus.<br />
Bisherige Umsetzung der Richtlinie<br />
innerhalb der EU<br />
EU-Richtlinien enthalten regelmäßig Umsetzungsfristen<br />
für die Mitgliedsstaaten.<br />
Doch auch wenn diese Frist für die<br />
Überführung in nationales Recht nicht<br />
eingehalten wird, kann eine Richtlinie eine<br />
unmittelbare Wirkung in einem EU-<br />
Mitgliedsstaate entfalten. Hierfür muss der<br />
Inhalt der Richtlinie allerdings so konkret<br />
verfasst sein, dass er sich zu einer<br />
unmittelbaren Anwendung eignet.
Richtlinien, die nicht<br />
in nationales Recht<br />
umgesetzt werden,<br />
können eine unmittelbare<br />
Wirkung<br />
entfalten.<br />
Hierfür müssen sie<br />
allerdings konkret<br />
und genau formuliert<br />
sein und dürfen<br />
keine unmittelbaren<br />
Verpflichtungen für<br />
Privatpersonen<br />
enthalten.<br />
Die Richtlinie wurde<br />
in Europa bisher sehr<br />
unterschiedlich umgesetzt.<br />
Generell<br />
kann zwischen zwei<br />
Verfahren unterschieden<br />
werden.<br />
(1) Beim Opt-in-<br />
Verfahren müssen<br />
Webseitenbesucher<br />
der Verwendung von<br />
Cookies aktiv zustimmen.<br />
(2) Beim Opt-out-<br />
Verfahren haben<br />
Webseitenbesucher<br />
die Möglichkeit, der<br />
Verwendung von<br />
Cookies zum<br />
Beispiel über die<br />
Einstellungen des<br />
Browsers zu widersprechen<br />
Betrachtet man die bisherige Umsetzung der<br />
Cookie-Richtlinie in Europa, so wird deutlich,<br />
dass die Mitgliedsstaaten den Gestaltungsspielraum,<br />
der sich aus dem Artikel 5 (3)<br />
ergibt, unterschiedlich genutzt haben.<br />
Generell kann zwischen dem (1) Opt-in-<br />
Verfahren und dem (2) Opt-out-Verfahren<br />
unterschieden werden:<br />
(1) Beim Opt-in-Verfahren müssen<br />
Webseitenbesucher aktiv in die Verwendung<br />
von Cookies einwilligen.<br />
(2) Beim Opt-out-Verfahren besteht<br />
hingegen die Möglichkeit, dass die Webseitenbesucher<br />
der Verwendung von<br />
Cookies zum Beispiel über die Browsereinstellungen<br />
widersprechen können.<br />
Anstatt sich auf eines der beiden Verfahren<br />
festzulegen, haben einige Staaten den Text<br />
der Richtlinie direkt übernommen und sich<br />
dementsprechend nicht eindeutig festgelegt.<br />
Die Rechtsunsicherheit ist in diesen Staaten<br />
besonders groß. Ein weiterer Punkt der<br />
diskutiert wird, ist die Frage, wie die<br />
Einwilligungspflicht technisch am besten<br />
umgesetzt werden kann. Im folgenden<br />
Kapitel werden am britischen Beispiel<br />
unterschiedliche Wege für eine technische<br />
Umsetzung aufgezeigt. Außerdem wird die<br />
besonders rigide Umsetzung der Richtlinie in<br />
den Niederlanden thematisiert<br />
Die Umsetzung der Cookie-Richtlinie in<br />
Großbritannien und den Niederlanden<br />
In Großbritannien wurde die Richtlinie mit<br />
Wirkung vom 26. Mai 2011 umgesetzt. Eine<br />
genauere Betrachtung der gesetzlichen<br />
Entwicklungen in Großbritannien erscheint<br />
lohnenswert. Denn die britische Regierung<br />
02/2013<br />
hat angekündigt, bei der Umsetzung der<br />
Richtlinie eine Vorreiterrolle innerhalb<br />
Europas einnehmen zu wollen.<br />
Die britische Aufsichtsbehörde, Information<br />
Commissioner's Office (ICO), gibt zur<br />
gesetzeskonformen Umsetzung der Cookie-<br />
Richtlinie nützliche Hinweise. Laut ICO<br />
können die Browsereinstellung (Opt-out) nur<br />
in bestimmten Ausnahmefällen als Zustimmung<br />
für das Setzen von Cookies<br />
betrachtet werden. Für die Erlangung einer<br />
expliziten Einwilligung (Opt-in) werden eine<br />
Vielzahl unterschiedliche Möglichkeiten<br />
formuliert:<br />
(1) Pop-Ups: Beim Aufrufen einer Webseite<br />
öffnet sich ein Pop-up-Fenster, das den<br />
Nutzer direkt über die<br />
verwendeten Cookies informiert<br />
und durch eine anzuklickende<br />
Box eine die Möglichkeit zur<br />
Einwilligung bietet.<br />
(2) Nutzungsbedingungen:<br />
Der Besucher einer Webseite<br />
wird im Rahmen der<br />
Nutzungsbedingungen eines<br />
bestimmten Dienstes über die<br />
verwendeten Cookies informiert<br />
und muss diesen zustimmen<br />
(3) Individuelle Einstellungen: Wenn<br />
Cookies im Rahmen personalisierter<br />
Einstellungen gesetzt werden, kann die<br />
Einwilligung im Rahmen der<br />
Individualisierung eingeholt werden.<br />
(4) Analytische Cookies: Werden Cookies<br />
eingesetzt, die das Verhalten der Besucher<br />
auf der jeweiligen Seite studieren, schlägt<br />
das ICO vor, dass der Besucher in einer Art<br />
Kopf- und Fußzeile über diese Cookies<br />
aufgeklärt werden soll und ihrer Nutzung<br />
zustimmt.<br />
Generell gilt, dass bei dem erneuten<br />
Aufrufen einer Webseite keine Einwilligung<br />
eingeholt werden muss, wenn der Besucher<br />
bereits beim ersten Besuch dem Setzen von<br />
Cookies zugestimmt hat.<br />
Die britische Gesetzgebung ermöglicht<br />
allerdings durch das Prinzip des impliziten<br />
Einverständnisses, dass eine Einwilligung<br />
des Webseitenbesuchers angenommen<br />
Das Prinzip des<br />
impliziten<br />
Einverständnisses:<br />
Eine Einwilligung<br />
wird angenommen,<br />
wenn Webseitenbesucher<br />
nach<br />
eindeutigen und<br />
klaren Informationen<br />
eine Webseite weiter<br />
nutzen.<br />
In Deutschland<br />
wurde die Richtlinie<br />
nicht in nationales<br />
Recht überführt.<br />
Der Datenschutzbeauftragte<br />
der<br />
Bundesregierung<br />
kam nun zu dem<br />
Schluss, dass die<br />
Richtlinie inhaltlich<br />
hinreichend bestimmt<br />
und somit in auch in<br />
Deutschland direkt<br />
anwendbar wäre.<br />
werden kann, wenn er nach der<br />
ausdrücklichen und eindeutigen Belehrung<br />
über die verwendeten Cookies eine<br />
Webseite weiter nutzt. Die Einwilligung kann<br />
demnach sowohl ausdrücklich als auch<br />
durch eine Handlung erfolgen, die keinen<br />
Zweifel an einer Zustimmung des Nutzers zu<br />
den verwendeten Cookies zulässt.<br />
Beispielhaft lässt sich auf die Seite des ICO<br />
selber (ico.gov.uk) verweisen. Ruft ein<br />
Nutzer die Seite auf, wird im unteren<br />
Bildschirmbereich ein Layer mit<br />
Informationen zu den unterschiedlichen<br />
Cookies eingeblendet. Klickt der Besucher<br />
auf diesen Layer bekommt er nähere<br />
Informationen zu den verwendeten Cookies<br />
und kann sein Recht auf ein Opt-out<br />
wahrnehmen. Ignoriert er allerdings den<br />
Layer und bewegt sich weiter auf der Seite,<br />
wird dies als Opt-in gewertet. Die<br />
verwendeten Cookies werden nun gesetzt.<br />
Die Artikel 29-Datenschutzgruppe stützt den<br />
Ansatz Großbritanniens. Zu beachten ist<br />
allerdings: Auch nach dem Verständnis der<br />
impliziten Einwilligung dürfen bei dem<br />
erstmaligen Besuch des Nutzers keine<br />
Cookies gesetzt werden. Die Umsetzung<br />
einer solchen Maßnahme ist somit sowohl<br />
mit hohen Kosten für die technische<br />
Umsetzung wie auch mit möglichen<br />
Einbußen im Werbegeschäft verbunden.<br />
Allerdings lässt sich beobachten, dass<br />
dieses Prinzip in Großbritannien bereits nicht<br />
mehr gilt. So wird auf der Seite der<br />
Datenschutzbehörde selber nun darauf<br />
hingewiesen, dass bereits Cookies gesetzt<br />
wurden:<br />
„We have placed cookies on your computer to<br />
help make this website better. You can<br />
change your cookie settings at any time.<br />
Otherwise, we'll assume you're OK to<br />
continue.”<br />
Der Besucher kann nun über ein Opt-out-<br />
Verfahren die Verwendung von Cookies<br />
unterbinden.<br />
Welche Folgen lassen sich für das Online-<br />
Marketing in Großbritannien seit der<br />
Umsetzung der Richtlinie erkennen? Die<br />
englischen Webseitenbetreiber mussten die<br />
nationale Gesetzgebung bis zum 26. Mai<br />
02/2013<br />
2012 umsetzen. Bei ernsthaften Verstößen<br />
wurde vom ICO mit Geldstrafen bis zu<br />
500.000 GBP gedroht. Dennoch ist zu<br />
erkennen, dass die Webseitenbetreiber in<br />
Großbritannien die neuen Vorgaben trotz der<br />
angekündigten Strafen bisher kaum<br />
umgesetzt haben. Allerdings hat das ICO<br />
bislang noch keine Sanktionen ausgesprochen.<br />
Dies hängt damit zusammen,<br />
dass keine Strafen gegen Webseitenbetreiber<br />
ausgesprochen werden, die sich<br />
um eine zeitnahe Umsetzung der neuen<br />
Anforderungen bemühen. Die erfolgte<br />
Abmilderung des Prinzips des impliziten<br />
Einverständnisses wird von einigen<br />
Beobachtern allerdings bereits als das Ende<br />
der Cookie-Richtlinie in Großbritannien<br />
gesehen.<br />
In den Niederlanden ist die gesetzliche<br />
Umsetzung der Cookie-Richtlinie im Juni<br />
2012 erfolgt. Im Gegensatz zu<br />
Großbritannien existiert das Prinzip des<br />
impliziten Einverständnisses in den<br />
Niederlanden nicht. Nach dem Artikel 11.7a<br />
des niederländischen Telekommunikationsgesetzes<br />
dürfen Cookies nur dann gesetzt<br />
werden, wenn der Webseitenbesucher seine<br />
explizite Einwilligung hierzu gegeben hat.<br />
Zwischen First Party-Cookies und Third<br />
Party-Cookies wird hierbei nicht<br />
unterschieden.<br />
Des Weiteren führte der Gesetzgeber eine<br />
sogenannte Rechtsvermutung ein. Das<br />
bedeutet, dass angenommen wird, dass<br />
Cookies prinzipiell verwendet werden, um<br />
personenbezogene Daten zu verarbeiten.<br />
Eine Verwendung solcher Technologien<br />
erfordert dann wiederum die unzweideutige<br />
Einwilligung des jeweiligen Nutzers. Die<br />
Beweispflicht, dass keine personenbezogenen<br />
Daten gesammelt werden, liegt<br />
bei der Partei, die den Cookie verwendet.<br />
Die Rechtsvermutung ist seit dem 01. Januar<br />
2013 in Kraft getreten. Bei Verstößen gegen<br />
die neue Rechtslage hat die zuständige<br />
Behörde – die OPTA – die Befugnis, eine<br />
Geldstrafe von bis zu 450.000 Euro zu<br />
verhängen.<br />
Ein gutes Beispiel für die rigide Umsetzung<br />
der Richtlinie in den Niederlanden findet sich<br />
auf der Seite rtl.nl. Stimmt der Nutzer der
Aufgrund der<br />
unterschiedlichen<br />
Umsetzung der<br />
Richtlinie ist die<br />
Aussage des<br />
Datenschutzbeauftragten<br />
zumindest<br />
umstritten.<br />
Eine eindeutige<br />
Rechtssicherheit<br />
besteht derzeit nicht.<br />
Die eingeführten<br />
Selbstregulierungsansätze<br />
sind nicht<br />
mit einer Datenschutzkonformität<br />
gleichzusetzen.<br />
Die Artikel 29-<br />
Datenschutzgruppe<br />
hat bereits im Dez.<br />
2011 verkündet,<br />
dass die entwickelten<br />
Maßnahmen nicht<br />
den Anforderungen<br />
der Richtlinie<br />
genügen.<br />
Verwendung von Cookies nicht ausdrücklich<br />
zu, kann er nicht auf die Inhalte zugreifen.<br />
Sowohl in Bezug auf die Folgen der<br />
Rechtslage in Großbritannien wie auch in<br />
den Niederlanden lassen sich bisher keine<br />
abschließenden Erkenntnisse ableiten.<br />
Dennoch gilt, dass die Entwicklungen genau<br />
beobachtet werden sollten. Insbesondere die<br />
in Großbritannien eingeleiteten Schritte<br />
könnten eine Vorbildwirkung für Europa<br />
haben. Die derzeitige Rechtslage in den<br />
Niederlanden spiegelt hingegen wohl eher<br />
ein mögliches ‚Worst Case-Szenario‘ wider.<br />
Umsetzung der Richtlinie in Deutschland<br />
In Deutschland wurde die Richtlinie bisher<br />
nicht in nationales Recht überführt. Das<br />
Telemediengesetzt sieht in Artikel 15 (3)<br />
zwar vor, dass Webseitenbesucher über<br />
Maßnahmen der Informationsspeicherung<br />
nicht nur zu informieren sind, sondern dass<br />
sie auch die Möglichkeit haben müssen<br />
diesen Maßnahmen zu widersprechen. Eine<br />
explizite Einwilligung, wie sie in der Cookie-<br />
Richtlinie formuliert wird, wird aber nicht<br />
verlangt.<br />
Die Aussage des Bundesbeauftragten für<br />
den Datenschutz, dass die Richtlinie<br />
aufgrund ihrer hinreichenden inhaltlichen<br />
Bestimmtheit in Deutschland trotzdem direkt<br />
anwendbar wäre, wird aufgrund der bisher in<br />
den EU-Mitgliedsstaaten umgesetzten<br />
unterschiedlichen Einwilligungsverfahren<br />
(Opt-in / Opt-out) kontrovers diskutiert. Ein<br />
Verbot für das Setzen von Cookies<br />
beziehungsweise die sofortige Notwendigkeit<br />
zur Umsetzung der Richtlinie durch die<br />
Werbewirtschaft lässt sich aus der Aussage<br />
Peter Schaars derzeit allerdings nicht<br />
ableiten.<br />
Die unterschiedliche Überführung der<br />
Richtlinie in Europa zeigt, dass die<br />
Voraussetzungen einer direkten Anwendung<br />
zumindest umstritten sind. Nicht umgesetzte<br />
EU-Richtlinien entfalten des Weiteren selbst<br />
bei direkter Umsetzung keine Direktwirkung<br />
für Privatpersonen. Dennoch ist festzustellen,<br />
dass bezüglich der unmittelbaren Wirkung<br />
02/2013<br />
der Cookie-Richtlinie bisher keine endgültige<br />
Rechtssicherheit besteht.<br />
Die Bundesregierung erklärte, dass sie vor<br />
der Umsetzung der Richtlinie in nationale<br />
Gesetzgebung Selbstregulierungsansätze<br />
der Werbewirtschaft abwarten wolle.<br />
Insbesondere die European Advertising<br />
Standards Alliance (EASA) und das<br />
Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe<br />
versuchen einer strikteren Gesetzgebung<br />
zuvor zu kommen und einen<br />
Verhaltenskodex für ihre Mitglieder zu<br />
entwerfen. Durch die Einbindung eines Icons<br />
soll den Webseitenbesuchern die Möglichkeit<br />
gegeben werden sich darüber zu informieren,<br />
wer sich hinter einer Werbung verbirgt und<br />
was mit den gesammelten Nutzerdaten<br />
geschieht. Außerdem wurde mit<br />
youronlinechoices.eu/ eine Webseite eingerichtet,<br />
die den Webseitenbesuchern<br />
Möglichkeiten bietet, ihr Opt-out für das<br />
Setzen bestimmter Cookies zu erklären. Für<br />
die Umsetzung der Selbstregulierung wurden<br />
vom Deutscher Datenschutzrat Online-<br />
Werbung (DDOW) außerdem zwei Kodizes<br />
geschaffen:<br />
(1) Kodex für Erstparteien: Telemedienanbieter<br />
schaffen auf Ihren Webseiten<br />
mittels der Verlinkung über einen<br />
eindeutigen Texthinweis oder durch die<br />
Verwendung des einheitlichen Piktogramms<br />
auf die Datenerhebung und –verarbeitung zu<br />
Werbezwecken hin und verbessern so die<br />
Transparenz für die Nutzer. Neben den<br />
Kontaktdaten des Telemedienanbieters wird<br />
die Art der gespeicherten Daten ebenso wie<br />
der Zweck der Erfassung ausgewiesen.<br />
(2) Kodex für Drittparteien: Dienstleister,<br />
die Daten erheben und/oder Werbung auf<br />
Basis gesammelter Daten ausliefern, weisen<br />
auf ihren Webseiten klar und verständlich auf<br />
die Datenerhebung und –verarbeitung hin.<br />
Außerdem ist der Zweck der Erhebung<br />
einschließlich der Empfänger oder der<br />
Zielgruppe auszuweisen. Bei der<br />
Auslieferung nutzungsbasierter Werbung ist<br />
vom Dienstleister ein einheitliches<br />
Piktogramm innerhalb des Werbemittels zu<br />
platzieren. Durch das Piktogramm gelangt<br />
der Nutzer auf das Portal meine-cookies.org.<br />
Hier kann der Nutzer angeben, ob er über<br />
Für die deutsche<br />
Industrie gilt es<br />
zunächst Ruhe zu<br />
bewahren.<br />
Es sollte dennoch<br />
gründlich analysiert<br />
werden, welche<br />
Cookies auf den<br />
eigenen Seiten<br />
verwendet werden.<br />
Außerdem sind<br />
Geschäftsmodelle zu<br />
überlegen, die einen<br />
Anreiz für die<br />
Zustimmung des<br />
Nutzers zur<br />
Verwendung von<br />
Cookies bieten.<br />
Die geforderte<br />
Einwilligungspflicht<br />
ist nicht mit einem<br />
Verbot von Cookies<br />
gleichzusetzen.<br />
Informationen über<br />
die Verwendung der<br />
Daten und eine hohe<br />
Transparenz tragen<br />
dazu bei, dass die<br />
Angst der Nutzer vor<br />
der unfreiwilligen<br />
Abgabe personenbezogener<br />
Daten<br />
abnimmt<br />
ein Cookie auf seine Interessen abgestimmte<br />
Werbung erhalten möchte.<br />
Die Selbstregulierung erfolgt allerdings<br />
unabhängig von den rechtlichen Vorgaben.<br />
Die Befolgung der Kodizes ist somit<br />
keinesfalls mit einer Datenschutzkonformität<br />
gleichzusetzen. Die Artikel 29-Datenschutzgruppe<br />
hat außerdem bereits im Dezember<br />
2011 festgehalten, dass die<br />
vorgeschlagenen Selbstregulierungsmaßnahmen<br />
nicht den Anforderungen der<br />
Cookie-Richtlinie genügen (Stellungnahme<br />
16/2011). Inwieweit sich die Selbstregulierungsinitiative<br />
durchsetzen wird,<br />
erscheint somit äußerst fraglich.<br />
Fazit<br />
Die Frage, ob es nun für die deutsche<br />
Werbewirtschaft ernst wird, muss<br />
differenziert beantwortet werden. Zunächst<br />
gilt es abzuwarten, welche Entwicklungen<br />
sich in Großbritannien als Folge der<br />
genutzten Verfahren abzeichnen. Ob das<br />
dortige Umschwenken vom Opt-in-Verfahren<br />
zum Opt-out-Verfahren als ersten Schritt<br />
zum Ende der Richtlinie darstellt, oder<br />
schlicht eine praktikable und unaufdringliche<br />
Umsetzung derselbigen ist, wird sich noch<br />
zeigen müssen.<br />
Dennoch sollten sich auch deutsche Unternehmen<br />
damit beschäftigen, welche Cookies<br />
zu welchem Zweck auf ihren Seiten<br />
verwendet werden. Des Weiteren sollte<br />
darüber nachgedacht werden, wie die<br />
Einwilligung von Webseitenbesuchern<br />
zukünftig eingeholt werden könnte.<br />
Möglichkeiten wie Pop-up-Fenster oder auch<br />
Layer auf der Webseite wurden in dem<br />
Papier diskutiert. Zurzeit lassen sich<br />
allerdings keine endgültigen Aussagen<br />
treffen, welche Lösung am funktionalsten ist.<br />
Für Deutschland gilt zurzeit weiterhin:<br />
Solange die Datenschutzbehörden keine<br />
Maßnahmen treffen und die derzeitige<br />
Rechtslage auch für Abmahnungen keinen<br />
Raum bietet, bleibt die Anwendung der<br />
Richtlinienvorgaben in Deutschland eher<br />
eine moralische als eine zwingende<br />
rechtliche Entscheidung.<br />
02/2013<br />
Für den Fall einer strikten Umsetzung der<br />
Richtlinie sollten dennoch zeitnah innovative<br />
Geschäftsmodelle erdacht werden. So<br />
könnte zum Beispiel überlegt werden, ob<br />
Nutzer, die dem Setzen von Cookies<br />
zustimmen, über Gutscheinaktionen oder<br />
sonstige Anreize ‚belohnt‘ werden.<br />
Sollte die Industrie keine wirksamen<br />
Mechanismen zur Selbstregulierung<br />
entwerfen, könnten im Jahr 2013 weitere<br />
Schritte der Datenschutzbehörden folgen.<br />
Zwar wurden bisher alle Gesetzesvorlagen<br />
von der Bundesregierung abgewiesen. Aber<br />
den Staaten, die der Umsetzungspflicht von<br />
EU-Richtlinien nicht nachkommen, droht<br />
früher oder später ein Vertragsverletzungsverfahren<br />
vor dem Europäischen Gerichtshof.<br />
Allerdings gilt auch dann: Eine geforderte<br />
Einwilligung ist nicht mit einem Verbot<br />
von Cookies gleichzusetzen. Informationen<br />
über die Verwendung der Daten und eine<br />
möglichst hohe Transparenz können in<br />
diesem Sinne dazu beitragen, dass die<br />
Angst der Nutzer vor der unfreiwilligen<br />
Abgabe personenbezogener Daten abnimmt.<br />
Durch Aufklärungsarbeit lässt sich somit<br />
gewährleisten, dass sich zum Beispiel<br />
Tracking-Maßnahmen weiterhin in<br />
gewohnter Weise nutzen lassen. Es stellt<br />
sich die Frage, ob Werbung, die<br />
anonymisierten Profilen zugeordnet ist und<br />
dementsprechend den Präferenzen des<br />
jeweiligen Nutzers entspricht, letztendlich<br />
nicht einer undifferenzierten Werbungsschaltung<br />
vorzuziehen ist. Denn letztendlich<br />
gilt, dass eine große Anzahl der kostenlosen<br />
Angebote im Internet über Werbung<br />
finanziert werden. Qualitativ hochwertige<br />
Inhalte lassen sich ohne die Gelder aus der
<strong>metapeople</strong> führt<br />
keine erhobenen<br />
Daten zu einem<br />
persönlichen Profil<br />
zusammen.<br />
Online-Werbung kaum in dem heutigen Maß<br />
produzieren.<br />
Für <strong>metapeople</strong> gilt, dass wir Daten zu<br />
Marketing- und Optimierungszwecken<br />
nutzen. Es erfolgt keine persönliche<br />
Identifizierung und es werden keine<br />
erhobenen Daten zu persönlichen Profilen<br />
zusammengeführt. <strong>metapeople</strong> bietet seinen<br />
Partnern Trackinglösungen an, die ein<br />
optimales Online-Marketing ermöglichen.<br />
<strong>metapeople</strong> wird auch künftig transparent<br />
und sauber arbeiten und ein vertrauensvoller<br />
Werbepartner für seine Partner bleiben.<br />
Kontakt<br />
Tim Ringel, CEO & Founder<br />
der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />
E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com<br />
02/2013
Suchmaschinen-<br />
optimierung<br />
SEO als wichtige Komponente einer<br />
erfolgreichen Unternehmens-<br />
<strong>Performance</strong> im World Wide Web
Suchmaschinenoptimierung (SEO)<br />
SEO als wichtige Komponente einer erfolgreichen Unternehmens-<strong>Performance</strong> im World Wide Web<br />
Für eine erfolgreiche<br />
<strong>Performance</strong> im<br />
Internet ist eine gute<br />
Positionierung innerhalb<br />
der SERPs<br />
wichtig.<br />
Erfolgreiche SEO<br />
trägt zur Steigerung<br />
der Sichtbarkeit<br />
eines Unternehmens<br />
im Internet durch<br />
eine Verbesserung<br />
der Position einer<br />
Webseite in den<br />
SERPs bei.<br />
SEO bezieht sich<br />
nicht nur auf die<br />
Optimierung der<br />
Interaktion einer<br />
Webseite mit Suchmaschinen,<br />
sondern<br />
auch auf die Verbesserung<br />
der<br />
Kommunikation mit<br />
regulären Webseitenbesuchern.<br />
SEO als Komponente des Unternehmenserfolges<br />
im Bereich des <strong>Performance</strong>-<br />
Marketings<br />
Die Studie gibt einen Überblick über aktuelle<br />
Entwicklungen im SEO-Bereich und richtet<br />
sich sowohl an die Entscheidungsträger in<br />
den Marketingabteilung von Unternehmen<br />
wie auch an andere Interessierte.<br />
Für eine erfolgreiche <strong>Performance</strong> ist es<br />
erforderlich, dass die Webseite eines<br />
Unternehmens im World Wide Web<br />
gefunden wird. Zwar steuern Nutzer auch<br />
immer wieder gezielt Webseiten über ihren<br />
Browser an. Meistens werden aber<br />
Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder<br />
auch Bing genutzt – in Deutschland hat<br />
Google laut Comscore einen circa 96prozentigen<br />
Marktanteil. Studien haben in<br />
der Vergangenheit gezeigt, dass<br />
insbesondere die ersten zehn Suchergebnisse<br />
(SERPs) häufig von den Nutzern<br />
angeklickt werden.<br />
Für ein Unternehmen ist eine gute Position<br />
innerhalb der SERPs deshalb wichtig. Doch<br />
wie wird die Rangfolge der SERPs bestimmt?<br />
Zwar ist der Google-Algorithmus in seiner<br />
Gänze unbekannt. Es lässt sich aber<br />
nachvollziehen, dass zum Beispiel die<br />
Seiteninhalte, die Bedienbarkeit, der<br />
Seitentitel, die Aktualität sowie auch<br />
Verweise von anderen Webseiten (Backlinks)<br />
eine Rolle für die Platzierung einer Webseite<br />
in den SERPs spielen<br />
Um eine gute Platzierung zu erreichen,<br />
wurde von vielen SEOs in den vergangenen<br />
Jahren die Optimierung der Interaktion von<br />
Webseiten mit regulären Besuchern<br />
zugunsten der Interaktion mit Suchmaschinen<br />
vernachlässigt. Maßnahmen wie<br />
der Aufbau von Linkfarmen, der Tausch und<br />
Kauf von Links und automatisch generierte,<br />
zumeist sinnlose und mit Keywords überfüllte<br />
Texte wurden genutzt, um die Platzierung<br />
einer Webseite innerhalb der SERPs zu<br />
verbessern. Solches Black Hat-SEO verstößt<br />
nicht nur gegen die Richtlinien von Suchmaschinen,<br />
sondern führt dazu, dass<br />
Webseiten ohne inhaltlichen Mehrwert eine<br />
hohe Position innerhalb der SERPs<br />
einnehmen.<br />
12/ 2012<br />
Um die Qualität der Suchergebnisse zu<br />
sichern, gehen Suchmaschinenbetreiber<br />
gegen solche Methoden vor. Matt Cutts, bei<br />
Google für die Qualität der Suchergebnisse<br />
zuständig, verkündete, dass Google die<br />
Bedingungen für Seiten mit qualitativ<br />
hochwertigen Inhalten verbessern wolle. Seit<br />
dem Beginn des letztens Jahres wurde diese<br />
Ankündigung durch die Veröffentlichung des<br />
Panda- und des Pinguin-Updates umgesetzt.<br />
SEO ist damit heutzutage deutlich mehr als<br />
eine technische Herausforderung. Um mit<br />
hochwertigen Inhalten erfolgreich zu sein,<br />
bedarf es redaktioneller Fähigkeiten und<br />
Kreativität.<br />
<strong>metapeople</strong> beantwortet in der Studie<br />
folgende Fragen: Welche Auswirkungen<br />
haben das Panda- und das Pinguin-Update<br />
auf die Positionierung einer Webseite<br />
innerhalb der SERPs? Welche Maßnahmen<br />
sind zu ergreifen, um die <strong>Performance</strong> einer<br />
Webseite und somit den wirtschaftlichen<br />
Erfolg eines Unternehmens langfristig zu<br />
verbessern? Des Weiteren wird auf die<br />
Themen der personalisierten Suche und der<br />
strukturierten Daten eingegangen. Welche<br />
Rollen spielen zukünftig die personalisierte<br />
Suche und der Einsatz sozialer Netzwerke<br />
für die Positionierung einer Webseite in den<br />
SERPs. Kommt es in Zukunft nicht nur<br />
darauf an, dass eine Webseite – zum<br />
Beispiel über einen Backlink – empfohlen<br />
wird, sondern auch wer diese Empfehlung<br />
ausspricht? Was sind strukturierte Daten und<br />
welchen Vorteil bieten sie Unternehmen für<br />
die Präsentation ihrer Produkte im Internet?<br />
Das Panda- und Pinguin-Update<br />
Um Webseiten sowohl für reguläre Besucher<br />
wie auch für die Kommunikation mit<br />
Suchmaschinen zu optimieren, lässt sich<br />
grundlegend zwischen Methoden der<br />
onpage-Optimierung und der offpage-<br />
Optimierung unterscheiden.<br />
Die onpage-Optimierung bezieht sich auf<br />
SEO-Maßnahmen, die auf der eigenen Seite<br />
durchgeführt werden. Die offpage-<br />
Optimierung beschreibt hingegen SEO-<br />
Maßnahmen, die nicht direkt vom<br />
Seitenbetreiber vorgenommen werden<br />
Grundlegend ist<br />
zwischen Maßnahmen<br />
der onpageund<br />
der offpage-<br />
Optimierung zu<br />
unterscheiden:<br />
Die onpage-<br />
Optimierung umfasst<br />
Anpassungen auf der<br />
eigenen Seite.<br />
Die offpage-<br />
Optimierung umfasst<br />
Bereiche, die nicht<br />
direkt über die<br />
Inhalte der eigenen<br />
Webseite beeinflusst<br />
werden können.<br />
Das Panda- und das<br />
Pinguin-Update<br />
haben seit dem<br />
Beginn des letzten<br />
Jahres die SEO-<br />
Branche verändert.<br />
Das Panda-Update<br />
richtet sich gegen<br />
unsaubere Maßnahmen<br />
bei der<br />
onpage-Optimierung.<br />
Das Pinguin-Update<br />
richtet sich gegen<br />
unsaubere Maßnahmen<br />
bei der<br />
offpage-Optimierung.<br />
können – Beispiel für eine offpage-<br />
Optimierungsmethode ist unter anderem die<br />
Herausbildung einer Linkstruktur.<br />
Das Panda-Update wurde am 24. Februar<br />
2011 von Google veröffentlicht und ist<br />
seitdem kontinuierlich weiter entwickelt<br />
worden. Das Update hat hauptsächlich<br />
Folgen für die onpage-Optimierung. Faktoren<br />
wie die inhaltliche Qualität von Webseiten<br />
und die Nutzerbindung werden in die<br />
Bewertung einbezogen und bei der<br />
Erstellung der Rangfolge der SERPs<br />
berücksichtigt.<br />
Das Pinguin-Update trägt seit dem 24. April<br />
2012 zu einer Verbesserung der Qualität der<br />
SERPs von Google bei. Das Update richtet<br />
sich insbesondere gegen unsaubere<br />
Maßnahmen im Bereich der offpage-<br />
Optimierung. Durch das Pinguin-Update<br />
werden SEO-Praktiken identifiziert und<br />
abgestraft, die die Grenze zum Spamming<br />
überschreiten.<br />
Durch die Modifizierung des Suchalgorithmus<br />
werden für Suchmaschinen und<br />
nicht für Nutzer optimierte Webseiten –<br />
überoptimierte Seiten – identifiziert. Laut<br />
Google betreffen die Auswirkungen des<br />
Panda-Updates circa zwölf Prozent und die<br />
des Pinguin-Updates circa drei Prozent aller<br />
Suchanfragen. Da umkämpfte Suchanfragen<br />
besonders stark betroffen sind, sind die<br />
‚gefühlten Folgen’ für die SEO-Branche laut<br />
einer Studie von SISTRIX deutlich stärker.<br />
Das Panda- und das Pinguin-Update<br />
funktionieren nach unterschiedlichen Logiken:<br />
Das Panda-Update platziert Webseiten mit<br />
einem qualitativ hochwertigen Inhalt weiter<br />
12/ 2012<br />
vorne in den Suchergebnissen –<br />
überoptimierte Seiten fallen demnach in der<br />
Rangfolge zurück. Das Pinguin-Update straft<br />
hingegen Seiten ab, die zum Beispiel einen<br />
unnatürlichen Linkaufbau enthalten.<br />
Google hat mit den Updates gute Arbeit<br />
geleistet. Die Belohnung hochwertiger<br />
Qualität und die Herabstufung inhaltlich<br />
wertloser Seiten sind aus der Sicht von<br />
<strong>metapeople</strong> zu begrüßen. Sauber arbeitende<br />
Agenturen wie <strong>metapeople</strong> weisen seit<br />
Jahren auf die Notwendigkeit der Stärkung<br />
des inhaltlichen Mehrwerts von Webseiten<br />
und die dementsprechende Wichtigkeit einer<br />
strategisch ausgerichteten SEO hin.<br />
SEO nach dem Panda-Update: Im<br />
Vordergrund der onpage-Optimierung stehen<br />
die Fragen, welchen Mehrwert eine<br />
Webseite für ihre Besucher bietet und wie<br />
das Anwendungserlebnis (User Experience)<br />
gesteigert werden kann? Es gilt, dass Inhalte<br />
möglichst individuell und hochwertig zu<br />
gestalten sind. Ein hochwertiger Inhalt zieht<br />
nicht nur Besucher an, sondern steigert<br />
deren Verweildauer auf der Webseite und<br />
regt zu Weiterempfehlungen, zum Beispiel in<br />
sozialen Netzwerken, an. Um individuelle<br />
Inhalte zu garantieren, ist redaktionelle<br />
Arbeit gefragt. Texte und Textbausteine<br />
sollten nicht kopiert und auf der Webseite<br />
oder deren Unterseiten wiederholt werden.<br />
Außerdem ist die Verwendung von zu vielen<br />
Keywords innerhalb eines Textes zu<br />
vermeiden (Keyword stuffing).<br />
Die Einbindung von Werbemitteln ist zu<br />
beschränken. Die Werbemittel sollten die<br />
eigentlichen Inhalte nicht überlagern – seit<br />
dem above the fold-Update wird ein
Das Panda- und das<br />
Pinguin-Update<br />
funktionieren nach<br />
unterschiedlichen<br />
Logiken:<br />
Das Panda-Update<br />
platziert Webseiten<br />
mit einem qualitativ<br />
hochwertigen Inhalt<br />
weiter vorne in den<br />
Suchergebnissen.<br />
Das Pinguin-Update<br />
straft zum Beispiel<br />
Seiten ab, die einen<br />
unnatürlichen Linkaufbau<br />
aufweisen.<br />
Die Folgen der<br />
Google-Updates:<br />
Webseiten sollten<br />
individuelle und<br />
hochwertige Inhalte<br />
haben und übersichtlich<br />
und gut<br />
navigierbar gestaltet<br />
sein.<br />
Die Linkstruktur<br />
sollte natürlich sein.<br />
Themenferne Links<br />
sollten ebenso wie<br />
von Linkfarmen<br />
stammende Verknüpfungen<br />
gelöscht<br />
werden.<br />
Ein übersichtlicher<br />
und hochwertiger<br />
Inhalt, eine klare<br />
Struktur und gute<br />
Navigationsmöglichk<br />
eiten sind wichtige<br />
Voraussetzung für<br />
den Erfolg und<br />
werden nun<br />
entsprechend<br />
belohnt.<br />
Verhältnis von circa 70 Prozent Inhalten zu<br />
maximal 30 Prozent Werbung empfohlen.<br />
Des Weiteren ist darauf zu achten, dass<br />
keine Seiten erzeugt werden, die lediglich<br />
der internen Verlinkung dienen, aber keinen<br />
eigenen Mehrwert bieten.<br />
Zielgruppengerechte Texte und die<br />
Integration von Bildern und Videos steigern<br />
die Attraktivität einer Seite. Eine leicht<br />
verständliche und übersichtliche Navigation<br />
führt dazu, dass Nutzer Angebote schneller<br />
und gezielter ansteuern können und<br />
dementsprechend länger auf einer Seite<br />
verweilen. Der Aufbau qualitativ hochwertiger<br />
Seiten ist keine Maßnahme, die<br />
lediglich auf eine bessere Platzierung<br />
innerhalb der Rangfolge der SERPs abzielt.<br />
Eine fundierte und saubere SEO verbessert<br />
die gesamte <strong>Performance</strong> eines<br />
Unternehmens im Internet und trägt zur<br />
Stärkung der Marke bei.<br />
SEO nach dem Pinguin-Update: Google ist<br />
durch das Update in der Lage Seiten zu<br />
identifizieren, die eine unnatürlich wirkende<br />
Linksstruktur und qualitativ minderwertige<br />
Backlinks aufweisen. Links von thematisch<br />
inhaltsfremden Webseite sollten deshalb<br />
ebenso wie von Linkfarmen stammende<br />
Verknüpfungen gelöscht werden. Vom Kauf<br />
und vom Tausch von Links ist Abstand zu<br />
nehmen – <strong>metapeople</strong> setzt bei der offpage-<br />
Optimierung auf einen natürlichen<br />
Linkaufbau und lehnt den Kauf und Tausch<br />
von Links grundsätzlich ab.<br />
Laut einer Studie der Microsite Masters ist<br />
darauf zu achten, dass weniger als 60<br />
Prozent der Ankertexte der einhergehenden<br />
Links sogenannte Money-Keywords<br />
enthalten – Money Keywords zeichnen sich<br />
durch ein starkes Suchvolumen und einen<br />
hohen Cost per Click (CPC) aus. Der<br />
natürliche Linkaufbau kann durch<br />
hochwertige Inhalte und die Vernetzung in<br />
sozialen Medien vorangetrieben werden.<br />
Außerdem tragen Blogs und andere Online-<br />
Medien dazu bei, dass Webseiten verlinkt<br />
werden. Es gilt, dass die Nutzung<br />
unterschiedlicher Kommunikationskanäle zur<br />
Stärkung der Marke und dem langfristigen<br />
Unternehmenserfolgs im Internet beiträgt.<br />
12/ 2012<br />
<strong>metapeople</strong> hat bereits seit langem darauf<br />
hingewiesen, dass die Erstellung<br />
hochwertiger Inhalte eine ausschlaggebende<br />
Komponente für eine erfolgreiche SEO ist.<br />
SEO-Maßnahmen sollten deshalb nicht nur<br />
auf eine Verbesserung der Platzierung einer<br />
Webseite in den SERPs abzielen.<br />
Letztendlich ist eine Webseite ein wichtiger<br />
Vertriebskanal eines Unternehmens und<br />
entsprechend zu gestalten. Landet der<br />
Nutzer auf einer qualitativ minderwertigen<br />
und wenig ansprechenden Webseite, wird er<br />
diese schnell wieder verlassen. Ein<br />
übersichtlicher und hochwertiger Inhalt, eine<br />
klare Struktur und gute Navigationsmöglichkeiten<br />
sind deshalb wichtige<br />
Voraussetzung für den langfristigen Erfolg<br />
und werden nun von Google auch<br />
entsprechend belohnt.<br />
Neben dem Panda- und dem Pinguin-Update<br />
sind weitere Entwicklungen und Trends im<br />
Bereich der SEO-Arbeit zu beachten. Die<br />
personalisierte Suche, die Nutzung von<br />
sozialen Netzwerken oder auch die<br />
Verwendung von strukturierten Daten bieten<br />
neue Möglichkeiten für die SEO und werden<br />
im Folgenden thematisiert.<br />
Personalisierte Suche und soziale<br />
Netzwerke<br />
Die personalisierte Suche ist kein Trend der<br />
letzten Monate, sondern seit einiger Zeit eine<br />
wichtige Komponente für die Gliederung der<br />
SERPs bei Google. Im Jahr 2009 zeigte eine<br />
an der University of London erstellte Studie<br />
mit dem Titel Personal Web Search in the<br />
Age of Semantic Capitalism - Diagnosing the<br />
Mechanisms of Personalisation, dass die<br />
Suchmaschine für die Bestimmung der<br />
Ergebnisse sowohl die Suchhistorie der<br />
Nutzer sowie deren Standort einbezieht. Die<br />
Personalisierung der Ergebnisse setzt bei<br />
Google bereits nach circa zehn<br />
Suchanfragen eines Nutzers ein. Google<br />
leitet aus den getätigten Suchanfragen des<br />
Nutzers ein Interessen-profil ab und nutzt<br />
dieses, um die Rangfolge der SERPs<br />
themenübergreifend zu strukturieren.<br />
Einschränkend ist darauf hinzuweisen, dass<br />
Die Personalisierung<br />
der SERPs beginnt<br />
bereits nach wenigen<br />
Suchanfragen und<br />
bezieht sich hauptsächlich<br />
auf die<br />
ersten zehn Suchergebnisse.<br />
Die personalisierte<br />
Suche von Google<br />
umfasst drei<br />
Komponenten: (1)<br />
Die persönlichen<br />
Ergebnisse, (2) die<br />
Profilsuche und (3)<br />
die Menschen- und<br />
Seiten-Suche.<br />
Bei Google+-Nutzern<br />
werden vorherige<br />
Suchanfragen,<br />
angeklickte Suchergebnisse<br />
und die in<br />
seinem sozialen<br />
Netzwerk getätigten<br />
Empfehlungen und<br />
Bewertungen für die<br />
Gliederung der<br />
SERPs genutzt.<br />
sich die Personalisierung überwiegend auf<br />
die ersten zehn Suchergebnisse bezieht.<br />
Seit dem Beginn des Jahres 2012 hat<br />
Google mit Search, plus your World die<br />
personalisierte Suche weiter ausgebaut.<br />
Search, plus your World ermöglicht die<br />
Verknüpfung der Suche mit einem Google+<br />
Konto. Ziel von Google ist es, nicht mehr<br />
alleine Inhalte von Webseiten, sondern auch<br />
Menschen und deren sozialen Beziehungen<br />
zu verstehen. Die personalisierte Suche von<br />
Google umfasst derzeit drei Komponenten:<br />
(1.) Persönliche Ergebnisse umfassen<br />
personalisierte Informationen – zum Beispiel<br />
Fotos oder Beiträge, die Nutzer selber<br />
hochgeladen haben oder die mit ihnen von<br />
ihrem sozialen Netzwerk geteilt wurden. In<br />
den Suchergebnissen erscheinen Seiten, die<br />
vom Nutzer selbst oder dessen Kontakten in<br />
sozialen Netzwerken geteilt wurden.<br />
(2.) Die Profilsuche ermöglicht das Auffinden<br />
von Personen und deren Google+-<br />
Nutzerprofilen, die ähnliche Interessen wie<br />
der Suchende teilen. Die Ergebnisse werden<br />
dahingehend strukturiert, ob es sich bei den<br />
gesuchten Personen um Freunde oder noch<br />
nicht bekannte Personen handelt.<br />
(3.) Die Menschen und Seite-Suche führt<br />
dazu, dass Profile von Google+-Nutzern<br />
angezeigt werden, die das gesuchte Thema<br />
diskutiert haben. Außerdem werden mit dem<br />
jeweiligen Suchbegriff verwandten Profile<br />
und Seiten aufgelistet – zum Begriff<br />
Basketball würden zum Beispiel Nutzer, die<br />
das Thema diskutieren ebenso wie die<br />
Profile von NBA-Stars angezeigt.<br />
Ist ein Nutzer mit seinem Google+-Konto<br />
angemeldet, werden die individuellen<br />
Suchanfragen, die angeklickten Suchergebnisse,<br />
die Absprungraten und die in<br />
seinem sozialen Netzwerk gemachten<br />
Empfehlungen und Bewertungen für die<br />
Gliederung der Rangfolge der SERPs<br />
herangezogen.<br />
Es ist anzunehmen, dass neben Google+<br />
auch andere soziale Netzwerke einen<br />
Einfluss auf die Struktur der SERPs haben.<br />
Eine Studie von Searchmetrics zeigt zum<br />
Beispiel, dass Seiten mit einer hohen Anzahl<br />
12/ 2012<br />
von Facebook-Likes und -shares deutlich<br />
besser in den SERPs positioniert sind als<br />
andere.<br />
Eine weitere Komponente der<br />
personalisierten Suche ist das Anzeigen von<br />
Autorennamen in den SERPs –<br />
Autorennamen werden mittlerweile auch<br />
angezeigt, wenn der Suchende nicht bei<br />
Google+ angemeldet ist. Google zieht zum<br />
Beispiel über die Circles eines Autors<br />
Rückschlüsse über dessen Bekanntheitsgrad<br />
und dessen Autorität in dem diskutierten<br />
Themenfeld. Es ist anzunehmen, dass<br />
Verweise von Autoren mit einer hohen<br />
Reputation zukünftig einen zunehmenden<br />
Einfluss auf das Ranking innerhalb der<br />
SERPs haben.<br />
Welche Folgen ergeben sich für die SEO?<br />
Eine hohe Anzahl von Kontakten, die auf der<br />
Webseite eines Unternehmens aktiv sind<br />
und diese in ihren Beiträgen erwähnen und<br />
verlinken, ist wichtig für die Strukturierung<br />
der SERPs. Es ist aber zu beachten, dass<br />
die Qualität letztendlich wichtiger als die<br />
reine Quantität von Kontakten ist – inhaltlich<br />
relevante Beiträge führen insbesondere bei<br />
Google+ eher zum Erfolg, als gekaufte oder<br />
durch Gewinnspiele erzielte Kontakte.<br />
Bei der Nutzung sozialer Medien sollten<br />
Unternehmen beachten, welches Medium<br />
sinnvoll für die Stärkung der eigenen<br />
Position eingesetzt werden kann. Ist der<br />
eigene Inhalt zum Beispiel stark bildlastig,<br />
empfiehlt es sich auf Bildplattformen wie<br />
Pinterest, Flickr, Panoramio oder Instagram<br />
aktiv zu werden. Verfügt ein Unternehmen<br />
hingegen über hochwertige Videobeiträge,<br />
so bietet sich eine Konzentration auf<br />
Videoplattformen wie zum Beispiel YouTube,<br />
Vimeo oder Dailymotion an.<br />
Vor der Intensivierung der Aktivitäten sollte<br />
allerdings untersucht werden, ob ein<br />
tatsächlicher Mehrwert durch die Nutzung<br />
sozialer Medien erreicht werden kann. Die<br />
Erstellung von hochwertigen Bild- und<br />
Videomaterialien ist mit hohen Kosten<br />
verbunden und sollte deshalb gezielt und vor<br />
allem vor dem Hintergrund einer Analyse der<br />
einhergehenden Möglichkeiten eingesetzt<br />
werden. Der Bereich, in dem ein
Google zeigt in den<br />
SERPs den Autor<br />
eines Artikels an. Es<br />
ist anzunehmen,<br />
dass Verweise von<br />
Autoren mit hoher<br />
Reputation zu einer<br />
besseren Platzierung<br />
der jeweiligen<br />
Webseite innerhalb<br />
der SERPs führen<br />
Bei der Nutzung<br />
sozialer Medien<br />
sollte das jeweilige<br />
Medium sinnvoll<br />
gewählt werden. Ist<br />
der eigene Inhalt<br />
bildlastig, sind<br />
Bildplattformen wie<br />
Pinterest, Flickr,<br />
Panoramio oder<br />
Instagram zu nutzen.<br />
Verfügt ein Unternehmen<br />
über hochwertigeVideobeiträge<br />
bietet sich<br />
eine Konzentration<br />
auf Videoplattformen<br />
wie zum Beispiel<br />
YouTube, Vimeo<br />
oder Dailymotion an.<br />
Mit schema.org<br />
haben sich Google,<br />
Microsoft (Bing) und<br />
Yahoo auf ein einheitliches<br />
Markup für<br />
strukturierte Daten<br />
geeinigt.<br />
Unternehmen tätig ist, spielt hierbei eine<br />
wichtige Rolle. Für Business zu Business-<br />
Unternehmen – zum Beispiel im Bereich von<br />
hochpräzisen Industriemaschinen – gilt, dass<br />
der Einsatz von Facebook wahrscheinlich<br />
nur bedingt sinnvoll ist. Ein Hersteller von<br />
Online-Computerspielen oder junger Mode<br />
sollte hingegen versuchen, die eigene<br />
Zielgruppe über eine Präsenz in sozialen<br />
Netzwerken zu erreichen.<br />
Strukturierte Daten<br />
Neben der Nutzung sozialer Medien bietet<br />
zudem die Nutzung von strukturierten Daten<br />
die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf die<br />
eigene Seite zu lenken und als Rich-Snippet<br />
innerhalb der Ergebnisse angezeigt zu<br />
werden – Rich-Snippets ermöglichen dem<br />
Suchenden einen schnellen Überblick über<br />
die Seiteninhalte.<br />
Mit schema.org haben sich Google,<br />
Microsoft (Bing) und Yahoo auf ein<br />
einheitliches Markup für strukturierte Daten<br />
12/ 2012<br />
geeinigt. Anstelle der drei unterschiedlichen<br />
Formate – Mikrodaten, Mikroformate und<br />
RDFa – wurde ein einheitlicher Standard für<br />
die Ausweisung zusätzlicher Informationen in<br />
den SERPs geschaffen. schema.org<br />
ermöglicht, die Informationen zu einer<br />
Webseite strukturiert und übersichtlich in den<br />
SERPs auszuweisen. Zwar bestand bereits<br />
vor der Einführung von schema.org die<br />
Möglichkeit, die Daten einer Webseite<br />
teilweise zu strukturieren – man sprach in<br />
diesem Zusammenhang von halbstrukturierten<br />
Daten. Allerdings blieb für die<br />
Suchmaschine unklar, in welchem<br />
Zusammenhang die einzelnen Informationen<br />
zueinander stehen. Dies ändert sich mit der<br />
Einführung des einheitlichen Formats für die<br />
semantische Auszeichnung von Daten. Ziel<br />
der gemeinsamen Initiative ist es, bestimmte<br />
Objekte – seien es Personen, Events, Filme<br />
oder auch Kochrezepte – aus der realen<br />
Welt im World Wide Web möglichst exakt zu<br />
beschreiben und auszuweisen.<br />
Die Vorteile der Nutzung strukturierter Daten<br />
lassen sich anhand der Abbildung des neuen<br />
Die Verwendung<br />
strukturierter Daten<br />
ermöglicht es<br />
Informationen für den<br />
Nutzer innerhalb der<br />
SERPs übersichtlich<br />
darzustellen.<br />
Hochwertige und,<br />
einzigartige Inhalte<br />
sind wichtige<br />
Faktoren für eine<br />
effiziente Interaktion<br />
mit den Besuchern<br />
einer Webseite und<br />
mit Suchmaschinen.<br />
Batman-Filmes The Dark Knight Rises in den<br />
SERPs von Google veranschaulichen.<br />
schema.org ermöglicht es beispielsweise<br />
festzulegen, dass es sich bei dem Objekt um<br />
einen Film handelt.<br />
Weitere Kennzeichnungsmöglichkeiten<br />
umfassen die Beschreibung des Inhalts<br />
sowie die Benennung des Regisseurs und<br />
der Schauspieler. Außerdem können Filmbewertungen<br />
sowohl in aggregierter Form<br />
wie auch die jeweilige Höchstbewertung<br />
eingefügt und in den SERPs sichtbar<br />
gemacht werden. Die SERPs sind<br />
dementsprechend übersichtlich und<br />
relevante Informationen werden für den<br />
Nutzer schnell und leicht erkennbar.<br />
Eine weitere Stärke der semantischen<br />
Auszeichnung liegt in der Verknüpfung<br />
unterschiedlicher Objekte. So kann der<br />
Regisseur – in diesem Fall Christopher<br />
Nolan – als Eigenschaft des Films, aber<br />
auch als ein eigenes Objekt ausgezeichnet<br />
werden. Das bedeutet, dass eine eigene<br />
URL angelegt und innerhalb des<br />
Suchergebnisses verlinkt wird. In den<br />
Suchergebnissen kann nun direkt auf den<br />
Namen des Regisseurs geklickt werden. Der<br />
Suchende erhält in der Folge<br />
unterschiedliche Informationen zur Person –<br />
zum Beispiel die Biografie und die<br />
Filmografie von Christopher Nolan.<br />
Die Auswirkung der strukturierten Daten auf<br />
die Strukturierung der SERPs ist bisher nicht<br />
eindeutig dokumentiert. Es bestehen keine<br />
fundierten Ergebnisse darüber, ob die<br />
12/ 2012<br />
Nutzung von schema.org tatsächlich zu einer<br />
höheren Positionierung innerhalb der<br />
Rangfolge der SERPs führt. Klar ist aber,<br />
dass die Verwendung der schema.org-<br />
Auszeichnungen die Aufmerksamkeit auf<br />
eine Webseite innerhalb der SERPs steigert.<br />
Suchmaschinennutzer erkennen dementsprechend<br />
schnell, ob die ausgezeichnete<br />
Webseite von Relevanz ist und können sich<br />
fundierter für oder gegen einen Besuch<br />
entscheiden.<br />
Fazit<br />
Welche Schlüsse lassen sich aus den<br />
Entwicklungen im SEO-Bereich ziehen und<br />
was für Maßnahmen sollten ergriffen werden,<br />
um langfristig eine hohe Platzierung<br />
innerhalb der SERPs zu erreichen?<br />
Zunächst ist festzuhalten, dass Inhalte für<br />
eine gute Sichtbarkeit innerhalb der<br />
Suchergebnisse und somit auch für die<br />
<strong>Performance</strong> einer Webseite eine wichtige<br />
Rolle spielen. Die Präsentation hochwertiger,<br />
einzigartiger und aktualisierter Inhalte ist ein<br />
wichtiger Faktor für eine effiziente Interaktion<br />
mit den Besuchern einer Webseite und mit<br />
Suchmaschinen. Das unnatürliche Linkbuilding,<br />
im Sinne des Kaufs und des<br />
Tauschs von Backlinks, hat hingegen als<br />
effektive SEO-Maßnahme weitgehend<br />
ausgedient. Stattdessen sollte die Interaktion<br />
mit Nutzern und damit auch mit potentiellen<br />
Kunden über den Aufbau eines einzigartigen<br />
und hochwertigen Inhalts gesteigert werden.<br />
Für die Vernetzung in sozialen Medien muss
Das unnatürliche<br />
Linkbuilding hat<br />
hingegen als SEO-<br />
Maßnahme weitgehend<br />
ausgedient.<br />
Die Beobachtung<br />
des Nutzerverhaltens<br />
sowie der Aufbau<br />
einer fundierten<br />
sozialen Vernetzung<br />
rücken in den<br />
Vordergrund der<br />
täglichen Arbeit.<br />
Kurzfristiges Erfolgsdenken<br />
und die<br />
Optimierung von<br />
Webseiten durch<br />
unsaubere Methoden<br />
wird von Google<br />
durch die Überarbeitung<br />
des<br />
Suchalgorithmus<br />
erkannt und bestraft<br />
je nach Unternehmen analysiert werden,<br />
welche Kanäle wie genutzt werden können.<br />
Für die SEO-Branche bedeutet das, dass die<br />
Beobachtung des Nutzerverhaltens sowie<br />
der Aufbau einer fundierten sozialen<br />
Vernetzung in den Vordergrund der täglichen<br />
Arbeit rücken. Kurzfristiges Erfolgsdenken<br />
und die Optimierung von Webseiten durch<br />
unsaubere Methoden wird von Google durch<br />
die Modifizierung des Suchalgorithmus<br />
erkannt und bestraft.<br />
SEO ist deutlich mehr als ein technischer<br />
Marketingkanal. Der strategische Aufbau von<br />
Webseiten, die Anregung von Interaktionen<br />
mit den Besuchern sowie der Aufbau und die<br />
Pflege sozialer Netzwerke sind wichtige<br />
Komponenten einer erfolgreichen SEO und<br />
erfordern redaktionelle Fertigkeiten.<br />
Der Service von <strong>metapeople</strong> umfasst die<br />
Analyse von Website und Markt, die<br />
detaillierte Konzeption der Optimierung,<br />
Anleitung zur Anpassung der Website,<br />
Relaunch-Consulting sowie organisches<br />
Linkbuilding. Der Maßstab dabei ist sowohl<br />
die Perspektive der Suchmaschinen als auch<br />
die des Users. Unser Ziel ist es gemeinsam<br />
mit unseren Kunden die oberen Ränge der<br />
organischen Suchergebnisse zu erreichen.<br />
Da die Optimierung einer Website nicht nur<br />
technischer Natur ist, stellt <strong>metapeople</strong> Ihnen<br />
auch einen umfassenden redaktionellen<br />
Service sowohl für Ihre onpage- als auch für<br />
Ihre offpage-Optimierung bereit.<br />
Kontakt<br />
Tim Ringel, CEO & Founder<br />
der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />
E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com<br />
12/ 2012
Real-Time-Bidding<br />
In Echtzeit zum Kunden
Real-Time-Bidding<br />
In Echtzeit zum Kunden<br />
RTB gewinnt<br />
zunehmend an<br />
Relevanz und<br />
ermöglicht eine an<br />
Nutzerprofilen<br />
ausgerichtete Ersteigerung<br />
von<br />
Werbeplätzen in<br />
Echtzeit.<br />
Die Rückkehr des Werbebanners<br />
Real-Time-Bidding (RTB) war im Online-<br />
Marketing das am meisten diskutierte<br />
Schlagwort der letzten Jahre. Die Übernahme<br />
von InviteMedia durch Google für 100<br />
Millionen US-Dollar und die Investition von<br />
50 Millionen US-Dollar von Microsoft in<br />
Appnexus sind deutliche Zeichen für das<br />
Potential, das die Branchenriesen in der<br />
Echtzeitversteigerung von Werbeplätzen im<br />
Internet sehen. Nach den USA hat das RTB<br />
nun zum Sprung über den großen Teich<br />
angesetzt und befindet sich in Frankreich,<br />
Großbritannien und auch in Deutschland auf<br />
dem Vormarsch. Das Marktforschungsunternehmen<br />
International Data Corporation<br />
(IDC) prognostiziert von 2012 bis 2015 ein<br />
Wachstum der mit RTB in Deutschland<br />
erwirtschafteten Erlöse von 149 auf 495<br />
Millionen Euro. Wie ist dieser Siegeszug des<br />
RTBs zu erklären und weshalb wird der<br />
Technologie ein derart hohes Potential<br />
zugesprochen?<br />
Das Ziel einer Online-Werbekampagne ist es,<br />
die Besucher einer Webseite mit einer<br />
möglichst passgenauen Werbebotschaft zu<br />
erreichen. RTB ermöglicht eine an<br />
Nutzerprofilen ausgerichtete Schaltung von<br />
Werbebannern. Jede Einblendung kann<br />
hinsichtlich ihres Wertes für den<br />
Werbetreibenden überprüft werden. Das<br />
Prinzip ist hierbei denkbar einfach und<br />
orientiert sich am Wertpapierhandel an der<br />
Börse.<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
07/ 2012<br />
Börse. Signalisiert das Nutzerprofil eines<br />
Webseitenbesuchers Interesse an einem<br />
bestimmten Produkt, gibt der Werbetreibende<br />
ein Gebot für den zur Verfügung<br />
stehenden Werbeplatz ab. Der Höchstbietende<br />
bekommt den Zuschlag und kann<br />
dem Nutzer seine Werbebotschaft<br />
präsentieren. Durch diese Orientierung an<br />
Nutzerprofilen werden Streuverluste von<br />
Werbemaßnahmen reduziert und das<br />
eingesetzte Werbebudget optimiert.<br />
Doch nicht so schnell. Bevor auf die Vor- und<br />
Nachteile des RTBs eingegangen wird, sind<br />
noch einige Fragen zu klären: Inwiefern hat<br />
sich der Handel mit Werbebannern durch<br />
das RTB verändert? Welche Prozesse<br />
verbergen sich hinter dem Schlagwort RTB<br />
und welche Akteure sind an dem in Echtzeit<br />
stattfindenden Handel von Werbeplätzen<br />
beteiligt? Entstehen durch die Nutzung von<br />
nutzerspezifischen Informationen datenschutzrechtliche<br />
Bedenken? Um die<br />
Möglichkeiten und die Risiken des RTBs zu<br />
verstehen und zu bewerten, müssen diese<br />
Fragen geklärt werden.<br />
Statischer Handel mit Werbebannern –<br />
Content is King<br />
Im statischen Handel mit Werbebannern gilt<br />
das Motto Content is King. Die Ansprache<br />
von Zielgruppen erfolgt über Webseiten,<br />
deren Inhalt einen Rückschluss auf die<br />
Interessen<br />
Prognostizierte jährliche Wachstumsrate des RTB‐basierten Handels mit Werbebannern in<br />
den USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland, 2012 ‐ 2015 (IDC 2011)<br />
USA Frankreich Großbritannien Deutschland<br />
Werbeplätze werden<br />
in ein Premium und<br />
ein Non-Premium<br />
Inventar unterteilt.<br />
Das Premium<br />
Inventar bezeichnet<br />
Top-Platzierungen<br />
auf reichweitenstarken<br />
Webseiten.<br />
Das Non-Premium<br />
Inventar kategorisiert<br />
Werbeplätze auf<br />
Seiten mit geringer<br />
Reichweite und<br />
unklaren Nutzerprofilen.<br />
Warum RTB?<br />
Es stehen zunehmend<br />
weniger<br />
Werbeplätze im<br />
hochwertigen<br />
Premium Inventar<br />
zur Verfügung.<br />
Die umfeldorientierte<br />
Schaltung von<br />
Werbebannern führt<br />
zu hohen<br />
Streuverlusten.<br />
Interessen der Besucher zulässt. Das<br />
bedeutet: Sportausstatter werben auf<br />
Sportseiten, Reiseagenturen auf Reiseportalen<br />
und Banken auf Finanzportalen. Die<br />
zur Verfügung stehenden Werbeplätze<br />
werden unter den Begriffen des Premium<br />
Inventars und des Non-Premium Inventars<br />
zusammengefasst. Das Premium Inventar<br />
zeichnet sich durch eine große Reichweite<br />
und ein klares Nutzerprofil aus. Das Non-<br />
Premium Inventar beschreibt hingegen ein<br />
Werbeumfeld mit begrenzter Reichweite und<br />
wenig nutzerspezifischen Inhalten. Während<br />
Kampagnen zur Steigerung des Markenvertrauens<br />
zumeist auf das Premium<br />
Inventar setzen (Branding Kampagnen), wird<br />
das Non-Premium Inventar von Werbetreibenden<br />
mehrheitlich für leistungsorientierte<br />
Kampagnen genutzt (<strong>Performance</strong><br />
Kampagnen). Zur Optimierung dieser<br />
Kampagnen werden Nutzergruppen zum<br />
Beispiel durch statistische Verfahren, die<br />
Nutzung von Befragungsdaten sowie anhand<br />
von Informationen über ihr Surfverhalten<br />
eingegrenzt (Behavioral Targeting). Mit dem<br />
Re-Targeting wurde in den letzten Jahren<br />
außerdem eine Methode etabliert, die Nutzer,<br />
die bereits Interesse an einem bestimmten<br />
Produkt gezeigt oder dieses bereits gekauft<br />
haben, erneut mit Werbung konfrontiert.<br />
Wenn ein Inventar existiert, das eine hohe<br />
Zielgruppenrelevanz und Reichweite<br />
verspricht und bereits Methoden zur<br />
Identifizierung<br />
07/ 2012<br />
Identifizierung interessierter Nutzer genutzt<br />
werden, wie ist dann die zunehmende<br />
Relevanz des RTBs zu erklären? Handelt es<br />
sich vielleicht nur um eines der vielen<br />
Schlagwörter, die ebenso schnell wieder von<br />
der Bildfläche verschwinden, wie sie<br />
aufgetaucht sind? Wohl nicht. Zum Ersten<br />
gehen mit der inhaltsorientierten Steuerung<br />
von Werbekampagnen hohe Streuverluste<br />
einher – denn nicht jeder Besucher einer<br />
Sportseite hat tatsächlich auch Interesse<br />
einen Sportartikel zu kaufen. Zum Zweiten<br />
stehen dem Markt im Non-Premium Inventar<br />
zunehmend mehr Platzierungen zur<br />
Verfügung als im Bereich des Premium<br />
Inventars. Gerade für leistungsorientierte<br />
Kampagnen ist eine an konkreten Nutzerprofilen<br />
ausgerichtete Auslieferung von<br />
Werbebotschaften sinnvoll. Wie die in<br />
Echtzeit ablaufende Versteigerung von<br />
Werbebannerplätzen in der Praxis abläuft<br />
und welche Akteure beteiligt sind, wird im<br />
Folgenden dargestellt.<br />
Grundlagen des RTB – Audience is King<br />
Beim RTB werden Preise für Werbebannerplätze<br />
flexibel in einem Auktionsverfahren<br />
bestimmt. Der gesamte Prozess<br />
dauert nur wenige Millisekunden und findet<br />
also quasi in Echtzeit statt. Vor dem Kauf<br />
eines Werbeplatzes wird dessen Wert für<br />
den Werbetreibenden in Abhängigkeit zum<br />
We
RTB als dreistufiger<br />
Prozess:<br />
1. Beim Aufruf einer<br />
Webseite werden<br />
Daten über den<br />
Nutzer sowie über<br />
die zur Verfügung<br />
stehenden Werbeplätze<br />
an die Werbetreibendenübermittelt.<br />
2. Signalisiert ein<br />
Nutzerprofil Interesse<br />
an einem Produkt,<br />
wird ein Gebot für<br />
den zur Verfügung<br />
stehenden Werbeplatz<br />
abgegeben.<br />
3. Der Höchstbietende<br />
bekommt<br />
den Werbeplatz und<br />
kann seinen Banner<br />
schalten. Der ganze<br />
Prozess nimmt nur<br />
wenige Millisekunden<br />
in Anspruch.<br />
RTB ermöglicht die<br />
automatisierte<br />
Ersteigerung von<br />
Werbeplatzierungen<br />
zu einem marktgerechten<br />
Preis.<br />
Profil des Nutzers – und weitgehend<br />
unabhängig vom Werbeumfeld – überprüft.<br />
Nicht mehr der Inhalt der Webseite (Content<br />
is King), sondern das Profil des jeweiligen<br />
Webseitenbesuchers werden für die<br />
Entscheidung relevant, ob und zu welchem<br />
Preis ein Werbebanner geschaltet wird<br />
(Audience is King).<br />
Ob ein Webseitenbesucher Interesse an<br />
einem bestimmten Produkt signalisiert, wird<br />
über die vom Browser übermittelten Daten<br />
sowie die auf seinem Rechner gespeicherten<br />
Cookies ermittelt. Als weitere Informationsquellen<br />
werden außerdem Informationen aus<br />
Customer Relationship Management- und<br />
von Content Management-Programmen<br />
herangezogen. Vereinfacht lässt sich das<br />
RTB als ein dreistufiger Prozess skizzieren:<br />
1. Ein Nutzer ruft eine Webseite auf. Für<br />
jeden Werbeplatz, der zur Verfügung steht,<br />
wird nun eine Anfrage an den<br />
Werbetreibenden, beziehungsweise dessen<br />
Dienstleister, übermittelt. Neben<br />
Informationen über den Werbeplatz enthält<br />
diese Anfrage ein anonymisiertes Nutzerprofil.<br />
Dieses Profil ermöglicht unter anderem<br />
Rückschlüsse über das Geschlecht, das<br />
Alter und die regionale Herkunft des Nutzers.<br />
Außerdem kann nachvollzogen werden,<br />
welche Werbebanner der Nutzer in der<br />
Vergangenheit gesehen und welche Käufe er<br />
bereits getätigt hat.<br />
2. Innerhalb von wenigen Millisekunden wird<br />
nun ermittelt, ob die im Nutzerprofil<br />
hinterlegten Daten den Zielgruppenkriterien<br />
entsprechen, die von dem Werbetreibenden<br />
festgelegt wurden. Signalisiert das<br />
übermittelte Profil Interesse an einem<br />
bestimmten Produkt, kann der Werbetreibende<br />
auf den angebotenen Werbeplatz<br />
bieten. Ähnlich wie bei eBay erfolgt der<br />
Versteigerungsprozess automatisiert. Die<br />
Webseitenbetreiber legen ein Mindestgebot<br />
und die Werbetreibenden ein Maximalgebot<br />
für die Nutzung des Werbeplatzes fest.<br />
3. Der Höchstbietende erhält letztendlich den<br />
Zuschlag und kann seine Werbung auf der<br />
Webseite platzieren. Der gesamte Prozess<br />
läuft vom Nutzer unbemerkt und in wenigen<br />
Millisekunden ab. Ist der Ladevorgang der<br />
07/ 2012<br />
Webseite abgeschlossen, ist die Werbung<br />
für den Besucher der Webseite bereits zu<br />
sehen.<br />
Der Preis für die Ausspielung eines Werbebanners<br />
kann durch das RTB auf die<br />
individuellen Vorlieben und Bedürfnisse<br />
jedes einzelnen Nutzers zugeschnitten<br />
werden. Ein Reiseanbieter wird zum Beispiel<br />
eine geringe Gebotsspanne für einen Nutzer<br />
definieren, dessen Profil kein spezifisches<br />
Interesse an dem Kauf einer Reise<br />
signalisiert. Hat sich der Nutzer hingegen<br />
bereits detailliert über Reiseländer und<br />
Hotelangebote informiert, kann ein deutlich<br />
höheres Maximalgebot festgelegt werden.<br />
Eine Voraussetzung für die Teilnahme am<br />
RTB ist die Verfügbarkeit der benötigten<br />
Gebotssoftware. Neben den technischen<br />
Voraussetzungen bedarf es außerdem einer<br />
Vielzahl von Webseitenbetreibern und<br />
Netzwerken, die ihr Inventar in Echtzeit<br />
anbieten. Drei Gruppen von Akteuren stehen<br />
im Fokus: 1. Demand Side Plattformen<br />
(DSP), 2. Supply Side Plattformen (SSP) und<br />
3. Data Management Plattformen (DMP).<br />
Hauptakteure im RTB<br />
1. Demand Side Plattformen: DSPs bilden<br />
die Schnittstellen zu Werbemarktplätzen und<br />
geben Werbetreibenden einen direkten<br />
Zugang zu den verschiedenen Werbeumfeldern<br />
der angeschlossenen Webseitenbetreiber.<br />
Sie stellen die Technologie<br />
bereit, die für die auktionsbasierte<br />
Ersteigerung von Werbebannerplatzierungen<br />
benötigt wird. DSPs überprüfen und<br />
bewerten in Echtzeit tausende potenzielle<br />
Werbeeinblendungen. Sie legen Bietstrategien<br />
fest und geben für ihre Kunden<br />
Gebote auf die zur Verfügung stehenden<br />
Werbeplätze ab. Durch die Einbindung von<br />
Daten aus unterschiedlichen Quellen<br />
ermöglichen DSPs eine bessere Bewertung<br />
von Nutzerprofilen. Die Gebotspanne, die für<br />
ein bestimmtes Nutzerprofil festgelegt wird,<br />
kann so anhand des zu erwartenden Werts<br />
für den Werbetreibenden präzise bestimmt<br />
werden.<br />
Vorteile des RTB:<br />
Webseitenbetreiber<br />
können den Wert<br />
ihres Non-Premium<br />
Inventars steigern.<br />
Werbetreibende<br />
können Streuverluste<br />
durch die direkte<br />
Ansprache relevanter<br />
Zielgruppen<br />
minimieren.<br />
2. Supply Side Plattformen (SSP): SSPs<br />
fungieren als Dienstleister für Webseitenbetreiber<br />
und organisieren den Vertrieb des<br />
nicht verkauften Werbeinventars. Sie<br />
berechnen für ihre Kunden, über welchen<br />
Vermarktungsweg – RTB oder herkömmliche<br />
Vermarktung – der höchste Ertrag erzielt<br />
werden kann. SSPs optimieren auf<br />
Anbieterseite die Auslastung des Werbeinventars<br />
und reichern Nutzerprofile in<br />
Echtzeit mit Daten an. Sie vergleichen<br />
feststehende Gebote der Werbekunden und<br />
liefern dem höchst bietenden Werbekunden<br />
den Werbeplatz aus.<br />
3. Data Management Plattformen (DMP):<br />
DMPs tragen durch die Bereitstellung von<br />
Daten zur Anreicherung von Nutzerprofilen<br />
bei und spielen somit eine wichtige Rolle im<br />
RTB. Die bereitgestellten Daten sind<br />
soziodemografisch organisiert und enthalten<br />
unter anderem Informationen über<br />
Interessen und vorherige Kaufabsichten von<br />
Nutzern. Daten werden aus verschiedenen<br />
Quellen bezogen und ermöglichen<br />
Rückschlüsse darüber, ob ein Nutzer sich für<br />
ein angebotenes Produkt interessiert.<br />
Reiseanbieter liefern zum Beispiel Daten<br />
über Nutzer, die eine bestimmte Reise<br />
gebucht haben. Online-Shops liefern<br />
Informationen über Produkte, mit denen sich<br />
Kunden auseinandergesetzt haben – hat<br />
sich ein Nutzer in der Vergangenheit einen<br />
Fernseher gekauft, wird zum Beispiel ein<br />
Interesse an dem entsprechenden Zubehör<br />
vermutet. DMPs spielen im RTB-Prozess<br />
07/ 2012<br />
eine wichtige Rolle. Die Daten, die mit<br />
Informationen aus unterschiedlichen Quellen<br />
angereichert werden, ermöglichen letztendlich<br />
die präzise Identifizierung relevanter<br />
Zielgruppen.<br />
Nachdem der RTB-Prozess veranschaulicht<br />
und die beteiligten Akteure vorgestellt<br />
wurden, werden im Folgenden die Vor- und<br />
Nachteile dargestellt, die sich für<br />
Webseitenbetreiber<br />
ergeben.<br />
und Werbetreibende<br />
Vorteile des RTBs<br />
… für Webseitenbetreiber: SSPs sind die<br />
Schnittstelle zur Koordination gleichzeitig<br />
eintreffender Werbeanfragen. Sie ermöglichen<br />
den Webseitenbetreibern Reichweitenvorteile<br />
und sorgen für Entlastung bei<br />
der Zusammenarbeit mit den AdNetworks<br />
und AdExchanges. RTB ermöglicht den<br />
Webseitenbetreibern den Verkauf ihres<br />
Werbeinventars zu einem aktuellen<br />
Marktwert. Im statischen Handel mit Werbebannern<br />
besteht die Gefahr, dass Webseitenbetreiber<br />
nicht auf Angebote von<br />
Werbetreibenden reagieren können, die<br />
bereit sind einen höheren Preis für die<br />
Platzierung ihrer Werbebotschaft zu zahlen.<br />
Dadurch, dass nicht mehr das inhaltliche<br />
Umfeld, sondern Nutzerprofile den Wert<br />
eines Werbeplatzes bestimmen, steigt der<br />
Wert des Non-Premium Inventars. Den<br />
Webseitenbetreibern bleiben somit nicht nur
Risiken des RTB:<br />
Für Webseitenbetreiber<br />
besteht das<br />
Risiko, dass der Wert<br />
ihres Premium<br />
Inventars abnimmt.<br />
Für Werbetreibende<br />
besteht das Risiko,<br />
dass Informationsasymmetrien<br />
zu<br />
falschen Einschätzungen<br />
über<br />
Nutzerinteressen<br />
führen.<br />
wesentliche administrative Kosten erspart,<br />
sondern er steigert auch seinen effektiven<br />
Erlös und somit seinen Gesamtumsatz. Um<br />
bei einer geringen Nachfrage oder einem<br />
Angebotsüberschuss einem Preisverfall<br />
entgegenzuwirken, können die<br />
Webseitenbetreiber Mindestpreise für ihr<br />
Werbeinventar festgelegen. Auf den Punkt<br />
gebracht: RTB bietet Webseitenbetreibern<br />
die Möglichkeit, große Anteile ihres Inventars<br />
zu einem maximalen Marktpreis zu<br />
verkaufen<br />
… für Werbetreibende: Durch die gezielte<br />
Ansprache relevanter Nutzergruppen können<br />
Werbetreibende ihr Budget optimal einsetzen.<br />
Da die DSPs dem Käufer sowohl Targetingwie<br />
auch Optimierungsmöglichkeiten bieten,<br />
können Streuverluste durch die Ansprache<br />
von Nutzern außerhalb der definierten<br />
Zielgruppe – wie beispielweise bei Run of<br />
Network (RON) oder Run of Site (ROS)<br />
Buchungen – minimiert werden. Durch die in<br />
Echtzeit ablaufende Versteigerung wird in<br />
Bruchteilen von Sekunden ein marktgerechter<br />
Preis für den verfügbaren<br />
Werbeplatz bestimmt. Werbetreibende<br />
können den Preis definieren, der ihnen der<br />
Kontakt mit einem konkreten Nutzerprofil<br />
wert ist. Die RTB-Technologie ermöglicht<br />
somit die Anpassung des Gebots für einen<br />
Werbeplatz im konkreten Einzelfall. In<br />
Kombination mit Targeting-Methoden, die<br />
sowohl Bestandskunden eines Online Shops<br />
wie auch Kaufabbrecher anhand<br />
gespeicherter Cookies identifizieren können,<br />
test<br />
07/ 2012<br />
wird das Leistungspotential einer Kampagne<br />
deutlich verbessert. Kurzum: RTB ermöglicht<br />
die direkte Ansprache relevanter Zielgruppen.<br />
Werbetreibende können sich somit die<br />
Rosinen aus dem Kuchen picken (Cherry<br />
Picking).<br />
Risiken des RTBs<br />
… für Webseitenbetreiber: Aus Sicht der<br />
Webseitenbetreiber besteht das Risiko, dass<br />
die Anreicherung der zur Verfügung<br />
stehenden Nutzerdaten durch Data-<br />
Exchanges einen negativen Effekt auf die<br />
Preise für das Premium Inventar haben. Die<br />
hohen Festpreise für das Inventar, das<br />
bestimmten Zielgruppen zugeordnet ist,<br />
können durch die gesteigerte Auswertung<br />
von Nutzerdaten und die Möglichkeiten,<br />
Zielgruppen präzise zu identifizieren, im<br />
Zweifel nicht mehr gerechtfertigt werden. Die<br />
Gewinnspanne, die durch das Premium<br />
Inventar erzielt wird, reduziert sich<br />
dementsprechend. Ein weiteres Risiko<br />
entsteht, wenn das Angebot an Werbeplätzen<br />
die Nachfrage übersteigt und es im<br />
auktionsbasierten Handel zu einem Preisverfall<br />
kommt.<br />
… für Werbetreibende: Die Orientierung an<br />
Nutzerprofilen birgt neben den genannten<br />
Vorteilen auch Risiken. Werden falsche oder<br />
nur wenig aussagekräftige Informationen<br />
übermittelt, kann auch keine zielgruppengerechte<br />
Aussendung der Werbebotschaft<br />
stattfinden. Wenn sich Nutzer im privaten<br />
Modus durch das Netz bewegen, stehen nur<br />
wenige Daten zur Erstellung von<br />
aufschlussreichen Profilen zur Verfügung. In<br />
solchen Fällen folgt zumeist der Rückgriff auf<br />
statistische Hoch- und Wahrscheinlichkeitsrechnungen.<br />
Diese sind zwar relativ<br />
treffgenau, aber eben nur relativ. Es besteht<br />
die Gefahr, dass einem Nutzerprofil ein zu<br />
hoher Wert zugerechnet wird. Solche<br />
Informationsasymmetrien verzerren die<br />
Auktionspreise für Werbeplätze und führen<br />
zu erhöhten Ausgaben für die Werbetreibenden.<br />
Datenschutz im RTB:<br />
Daten werden beim<br />
RTB anonymisiert<br />
und nicht personenbezogen<br />
und somit<br />
im Rahmen der<br />
existierenden<br />
Gesetzgebung<br />
gehandelt.<br />
RTB bringt insbesondere dann einen<br />
gleichzeitigen Mehrwert für Webseitenbetreiber<br />
und Werbetreibende, wenn<br />
zwischen Angebot und Nachfrage ein<br />
ausgewogenes Verhältnis besteht.<br />
Ein weiteres eventuelles Risiko, das nicht<br />
ausgeklammert werden darf, besteht in der<br />
zunehmenden Thematisierung von datenschutzrechtlichen<br />
Vorbehalten in Europa und<br />
in Deutschland.<br />
Datenschutz<br />
Datenschutzrechtliche Fragen sind beim<br />
RTB nicht zu vernachlässigen. Bereits 2009<br />
hat die EU die EU-Richtlinie zum<br />
Datenschutz (Cookie Richtlinie) auf den Weg<br />
gebracht. Die Richtlinie verlangt, dass<br />
Cookies zukünftig nicht mehr ohne das<br />
Wissen des Nutzers auf dessen Rechner<br />
gespeichert werden dürfen. Nutzer sollen<br />
über die eingebundenen Cookies informiert<br />
werden und sollen einer Speicherung<br />
ausdrücklich zustimmen. England hat am 26.<br />
Mai 2012 als erster EU-Mitgliedsstaat mit der<br />
Umsetzung der Richtlinie begonnen. Bei<br />
Verstößen drohen englischen Webseitenbetreibern<br />
Strafen bis zu 500.000<br />
Pfund.<br />
Die deutsche Bundesregierung ist in diesem<br />
Bereich allerdings noch deutlich zurückhaltender.<br />
Erst kürzlich wurde von<br />
Regierungsseite verkündet, dass zunächst<br />
die Diskussionen auf der europäischen<br />
Ebene sowie die verschiedenen<br />
Selbstregulierungsansätze der Werbewirtschaft<br />
abgewartet werden sollen.<br />
Außerdem ist festzuhalten, dass die Cookie<br />
Richtlinie die Nutzung von Cookies zurzeit<br />
nicht grundsätzlich verbietet. Der Nutzer<br />
muss lediglich darüber informiert werden,<br />
was für ein Cookie auf seinem Rechner<br />
gespeichert und wie er verwendet wird. Es<br />
bleibt abzuwarten, wie und ob sich dies auf<br />
das Surfverhalten von Webseitenbesuchern<br />
auswirkt.<br />
Im Rahmen des RTBs werden Daten<br />
grundsätzlich anonymisiert und nicht<br />
personenbezogen gehandelt. Die Verwendung<br />
der Daten findet somit klar im<br />
07/ 2012<br />
Rahmen der existierenden Gesetzgebung<br />
statt. Es werden allgemein zugängliche<br />
Daten aus der IP- und Browserinformation<br />
genutzt. Das Targeting erfolgt durch den<br />
Abgleich von Nutzerprofilen, die von den<br />
Werbetreibenden angelegt und im Verlauf<br />
des RTB-Prozesses mit dem anonymen<br />
Nutzerprofil zusammengeführt werden. Die<br />
Verantwortung für die Datenerhebung liegt,<br />
wie bei jeder anderen Kundeninteraktion<br />
auch, in der Verantwortung des Werbetreibenden<br />
beziehungsweise der Akteurgruppen,<br />
die die Daten bereitstellen. Der<br />
RTB-Prozess wirft damit keine rechtlichen<br />
Bedenken auf, die über die existierenden<br />
rechtlichen Risiken hinausgehen.<br />
<strong>metapeople</strong> misst, speichert und dokumentiert<br />
mit den intern entwickelten<br />
Trackingverfahren keine personenbezogenen<br />
Daten der User und keine Daten,<br />
die einen Personenbezug herstellen könnten<br />
(Anonymisierung der IP-Adresse).<br />
Informationen von Cookies, die für das<br />
Tracking genutzt werden, sind zufällig<br />
generierte ID-Nummern. Eine Zuordnung mit<br />
weiteren Daten, die die Ermittlung personenbezogener<br />
Daten ermöglichen würden, findet<br />
nicht statt. Für die Eigennutzung von<br />
Cookies wird ebenfalls die angesprochene<br />
zufällig generierte ID verwendet, die keine<br />
personenbezogenen Daten enthält und<br />
lediglich die Identifikation des Nutzers und<br />
des Surfverhaltens, aber keine Identifikation<br />
der Person ermöglicht.<br />
Fazit<br />
Noch ist der automatisierte Echtzeithandel<br />
mit Werbebannerplatzierungen in<br />
Deutschland ein Nischenmarkt. Allerdings<br />
gehen alle Branchenkenner davon aus, dass<br />
die RTB-Technologie sich auch hierzulande<br />
schnell etablieren und das Geschäft mit<br />
Werbebannerplatzierungen revolutionieren<br />
wird. Nach Jahren der Stagnation kehrt der<br />
Werbebanner somit mit beeindruckender<br />
Geschwindigkeit auf die Bildfläche des<br />
Online-Marketing-Mix zurück. Die Erfolgsformel<br />
des RTB ist hierbei denkbar einfach:<br />
Webseitenbetreiber haben die Möglichkeit ihr<br />
vorhandenes Inventar bestmöglich
Branchenkenner sind<br />
sich einig, dass das<br />
RTB den Handel mit<br />
Werbebannern in<br />
Deutschland<br />
revolutionieren wird.<br />
Trotz der steigenden<br />
Relevanz des RTBs<br />
bleiben Investitionen<br />
in Werbeplätze im<br />
Bereich des<br />
Premium Inventars<br />
eine wichtige<br />
Komponente, um die<br />
eigene Marke zu<br />
stärken und<br />
langfristige Gewinne<br />
zu realisieren.<br />
auszuschöpfen. Werbungtreibende erhalten<br />
im Gegenzug an Nutzerprofilen orientierte<br />
Platzierungen zu einem marktgerechten<br />
Preis. Streuverluste von Werbemaßnahmen<br />
werden reduziert und die Effektivität<br />
leistungsorientierter Kampagnen wird durch<br />
die zahlreichen neuen Möglichkeiten im<br />
Bereich des Targetings erhöht.<br />
Die Branchenriesen haben die Zeichen der<br />
Zeit längst verstanden: Echtzeitfähige<br />
Marktplätze für digitales Werbeinventar, wie<br />
zum Beispiel Googles DoubleClick,<br />
AdExchange oder Microsofts AdECN, haben<br />
sich bereits auf dem europäischen Markt<br />
positioniert. Um das steigende Buchungsvolumen<br />
der durch die RTB-Technologien<br />
gehandelten Werbeplatzierungen zu<br />
bewältigen, bedarf es spezialisierter und<br />
ressourcenstarker DSPs, die eine echtzeitbasierte<br />
Abwicklung des Handels mit<br />
Werbebannern über mehrere Kanäle hinweg<br />
koordinieren können. Derart ausgerüstete<br />
Unternehmen, wie beispielsweise AppNexus,<br />
DataXu oder Googles Invite Media stehen<br />
bereits in den Startlöchern, um nach den<br />
USA zukünftig auch den europäischen Markt<br />
zu erobern.<br />
RTB wird zukünftig eine immer wichtigere<br />
Rolle spielen. Aus dieser zunehmenden<br />
Bedeutung ist allerdings nicht zu folgern,<br />
dass die herkömmliche Schaltung von<br />
umfeldorientierten Werbebannern zukünftig<br />
keine Bedeutung mehr haben wird. Um eine<br />
gute Positionierung der eigenen Marke am<br />
Markt zu erreichen, darf nicht komplett auf<br />
die Schaltung von Werbung in qualitativ<br />
hochwertigen Umfeldern mit einer hohen<br />
Reichweite verzichtet werden. Es gilt<br />
weiterhin: Wer nicht in die Steigerung des<br />
Markenbewusstseins und des Markenwertes<br />
investiert, wird mittel- und langfristig auch<br />
keine zusätzlichen Gewinne realisieren und<br />
mit der Zeit sogar weniger Abverkäufe<br />
hinnehmen müssen. Das Premium Inventar<br />
bleibt also weiterhin eine wichtige<br />
Komponente für die Platzierung der eigenen<br />
Werbebotschaft.<br />
Agenturen und ihre Kunden müssen<br />
letztendlich den geeigneten Media-Mix bei<br />
der Nutzung des Premium Inventars und des<br />
Non-Premium Inventars ermitteln, um sowohl<br />
07/ 2012<br />
eine Stärkung der eigenen Marke, als auch<br />
der direkten Abverkäufe der Gegenwart zu<br />
erreichen.<br />
<strong>metapeople</strong> arbeitet mit allen großen<br />
Anbietern zusammen, die ihr Werbeinventar<br />
in Echtzeit versteigern und verwendet die<br />
neuesten Trading- und Targeting-<br />
Technologien. Wir legen in enger<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnern<br />
Strategien für einen optimalen Media-Mix bei<br />
der Nutzung des Premium Inventars und des<br />
Non-Premium Inventars fest. Somit<br />
ermöglicht <strong>metapeople</strong> die individuelle und<br />
effiziente Nutzung der RTB-Technologie.<br />
Durch die Ansprache der gewünschten<br />
Zielgruppe zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
werden Streuverluste minimiert und zur<br />
Verfügung stehende Werbebudgets optimiert.<br />
Für uns stehen der Kauf von passgenauen<br />
Werbeplätzen zu einem bestmöglichen Preis<br />
und die <strong>Performance</strong> unserer Kunden im<br />
Vordergrund.<br />
Kontakt<br />
Tim Ringel, CEO & Founder<br />
der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />
E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com
Mobile Marketing<br />
Branding und <strong>Performance</strong><br />
im mobilen Internet
Mobile Marketing<br />
Branding und <strong>Performance</strong> im mobilen Internet<br />
11,8<br />
Millionen<br />
Smartphones<br />
wurden im Jahr<br />
2011 in<br />
Deutschland<br />
verkauft. Ein<br />
Plus von 31%<br />
zum Vorjahr<br />
(Quelle: Bitkom)<br />
32%<br />
nutzen ihr<br />
Smartphone, um<br />
Preise zu vergleichen<br />
(Quelle:<br />
Google / BVDW)<br />
Immer und überall online<br />
Die Verbreitung von Smartphones geht<br />
rasant voran. Bereits 2014 soll die Webnutzung<br />
via Smartphones alltäglicher sein,<br />
als der Internetzugang über stationäre PCs<br />
(Quelle: Morgan Stanley). Im Jahr 2016<br />
werden voraussichtlich über eine Milliarde<br />
Menschen ein Smartphone besitzen. Schon<br />
heute gehen die rund 472 Millionen<br />
Smartphone-User alltäglich mobil online und<br />
sind dadurch always and anywhere on. Mobil<br />
werden soziale Netzwerke besonders stark<br />
genutzt, aber auch die Suche nach<br />
konkreten Informationen sowie<br />
Lokalisierungsfunktionen sind Gründe, die<br />
das mobile Internet immer unverzichtbarer<br />
machen.<br />
Mobile Commerce<br />
Der mCommerce kann sicherlich mit den<br />
Umsätzen des eCommerce noch nicht<br />
mithalten. Dennoch zeugt das starke Wachstum<br />
der mobilen Internetnutzung auch von<br />
einem großen Potenzial für den Handel.<br />
Insbesondere die verstärkte Nutzung mobiler<br />
Endgeräte zu Produktrecherchen oder Preisvergleichen<br />
verdeutlicht die enge Verbindung<br />
von mobiler Internetnutzung und<br />
Konsumverhalten. Teilweise stehen heute<br />
noch Medienbrüche einer Verschmelzung<br />
v<br />
04/ 2012<br />
von Online-, Mobile- und Offline- Handel im<br />
Weg. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit,<br />
bis technische Neuerungen helfen, diese<br />
Bruchstellen zu überwinden. Schon heute<br />
bieten etwa QR-Reader oder Augmented-<br />
Reality-Apps interessante Lösungen an, um<br />
die Hürde zwischen Offline und Online zu<br />
überwinden.<br />
Der Handel sollte die immer alltäglicher<br />
werdende mobile Internetnutzung gezielt<br />
nutzen. Zum einen, um Neukunden zu<br />
gewinnen und Bestandskunden zu pflegen.<br />
Zum anderen, um den Offline-, den Online-<br />
und den Mobile-Vertrieb zu fördern.<br />
User recherchieren, vergleichen und kaufen<br />
schon heute über Smartphones. Das<br />
Zugticket wird direkt über das Smartphone<br />
gekauft. Während des Offline-Shoppings von<br />
beispielsweise Schuhen wird nach günstigeren<br />
Angeboten im Internet gesucht. Nach<br />
dem neuen Fernsehgerät wird intensiv im<br />
Netz recherchiert, mobil Preise verglichen,<br />
um dann gezielt in einem Offline-Shop oder<br />
online über den heimischen PC zu kaufen.<br />
Die Trennwand zwischen Offline- und<br />
Online-Handel beginnt durch das mobile<br />
Internet zu bröckeln. Die Brücke, um über<br />
die mobile Internetnutzung offline und online<br />
zu verbinden, bietet Mobile Marketing.<br />
95%<br />
der mobilen<br />
User suchen<br />
nach lokalen<br />
Informationen<br />
Tablets und<br />
Smartphones<br />
werden vorallem<br />
zwischen 18<br />
und 24 Uhr<br />
genutzt<br />
Was ist Mobile Marketing?<br />
04/ 2012<br />
Mobile Marketing steht für Werbung, die Internetnutzern auf mobilen Endgeräten ausgespielt<br />
wird. Welche Werbeformen und Möglichkeiten sich im Mobile Marketing ergeben, hängt auch<br />
damit zusammen, was eigentlich als „mobile“ verstanden wird.<br />
Stationär vs. Mobile<br />
Gemeinhin gelten heute Smartphones und<br />
Tablets als mobile Endgeräte wohingegen<br />
PCs und Laptops als stationärer<br />
Internetzugang verstanden werden. Diese<br />
Unterscheidung ist jedoch in Realität nicht<br />
trennscharf. Surfsticks ermöglichen beispielsweise<br />
auch einen mobilen Internetzugang<br />
über Laptops. Tablets werden<br />
hingegen zu einem Großteil zuhause genutzt.<br />
Eng gefasst ist unter mobiler Internetnutzung<br />
ausschließlich jene zu verstehen, die nur<br />
unterwegs stattfindet. Die mobile Nutzung<br />
von Laptops ebenso wie die heimische<br />
Nutzung von Tablets dürfte demnach nicht<br />
als mobile Internetnutzung verstanden<br />
werden. Dennoch macht es Sinn, zwischen<br />
Laptop und PC (als stationär) einerseits und<br />
Smartphone und Tablet (als mobil) andererseits<br />
zu unterscheiden. Smartphones und<br />
Tablets werden anders als Laptop und PC<br />
teils stark über Apps bedient. Das Wischen<br />
und Tippen mit den Fingern verändert die<br />
Usability dieser mobile devices zudem völlig.<br />
Eine zweite Unterscheidung sollte dann aber<br />
auch innerhalb der Gruppe der mobile<br />
devices zwischen Smartphones einerseits<br />
und Tablets andererseits stattfinden. Denn<br />
auch die Nutzung von Smartphones und<br />
Tablets unterscheidet sich drastisch, was<br />
folgenreiche Auswirkungen auf das Mobile<br />
Marketing hat.<br />
Smartphones vs. Tablets<br />
Tablets werden größtenteils zuhause auf<br />
dem Sofa verwendet. Auf ihnen wird teils<br />
ausgiebig recherchiert und gesurft. User<br />
lesen darauf Magazine oder Bücher und<br />
schauen sich Videos an. Die Internetnutzung<br />
über Tablets wie auch Smartphones hat<br />
ihren zeitlichen Tageshöhepunkt zwischen<br />
18 und 24 Uhr (Quelle: Google). Beide<br />
finden häufig parallel zum Fernsehen<br />
Anwendung. Anders als Tablets sind<br />
Smartphones aber immer dabei und werden<br />
auch unterwegs stark genutzt. Das Surfverhalten<br />
mit dem Smartphone ist von<br />
häufigen aber meist eher kurzen Internetrecherchen<br />
geprägt. Zudem nutzen Smartphone-Besitzer<br />
soziale Netzwerke verstärkt.<br />
Smartphone-User vernetzen und lokalisieren<br />
sich und nutzen das Internet als schnelle und<br />
unkomplizierte Informationsquelle. Vor allem<br />
die Suche nach lokalen Informationen spielt<br />
hier eine wichtige Rolle. Laut Google suchen<br />
95% der mobilen User nach lokalen<br />
Informationen und 61% treten direkt nach<br />
der Suche telefonisch mit dem gefundenen<br />
Unternehmen in Kontakt. Mobile Marketing<br />
kann das Wissen über dieses Nutzungsverhalten<br />
von Tablets wie auch von Smartphones<br />
sowohl zu Branding- als auch zu<br />
<strong>Performance</strong>-Zwecken anwenden.<br />
Apps vs. mobile Webseiten<br />
Apps bieten eine optimal auf mobile<br />
Endgeräte (Smartphones wie auch Tablets)<br />
zugeschnittene Usability. Der Funktionsumfang<br />
ist meist auf das Wesentliche<br />
beschränkt, um ausreichend Platz für<br />
Buttons zu bieten und so dem User die<br />
Bedienbarkeit zu erleichtern. Zu Gunsten der<br />
besseren Usability fehlen in Apps häufig<br />
spezifischere Anwendungen. Wer etwa eine<br />
Produktsuche spezifizieren will, verwendet<br />
meist besser die mobile Webseite.<br />
Mobile Webseiten sind in der Regel vor<br />
allem hinsichtlich der Optik abgespeckte<br />
Versionen der „normalen“ Webseiten.<br />
Konventionelle Webseiten lassen sich<br />
ebenso von mobilen Geräten nutzen, sind<br />
jedoch gerade bei kleineren Displays teils<br />
sehr umständlich in der Bedienung. Dies<br />
wird den User sehr wahrscheinlich zum<br />
vorzeitigen Verlassen der Seite bewegen.<br />
Der gezielte Aufbau von mobilen Webseiten<br />
ist daher nützlich, um die Usability der Seite<br />
auch für mobile User optimal auszugestalten.
37%<br />
der Top 500<br />
deutschen<br />
Online-Spender<br />
haben eine für<br />
die mobile<br />
Internetnutzung<br />
optimierte Webseite<br />
(Quelle:<br />
Google / BVDW)<br />
80%<br />
spielen in<br />
Apps<br />
Bis zu 70%<br />
kaufen über<br />
mobile Webseiten<br />
Auch sollte darauf geachtet werden, dass die<br />
mobilen Webseiten keine Flash-Inhalte<br />
haben, da etwa das iPhone oder das iPad<br />
von Apple Flash nicht darstellen. Ebenso<br />
sollten Webseiten, die für die mobile<br />
Nutzung optimiert sind, keine übergroßen<br />
Datenvolumen haben, um einen möglichst<br />
schnellen Aufbau der Seite zu ermöglichen.<br />
Derzeit greifen auf Webshops rund 60 bis<br />
70% der mobilen User über mobile<br />
Webseiten zu, rund ein Drittel besucht den<br />
Store über die App (Quelle: comScore).<br />
vorweg<br />
04/ 2012<br />
Dabei gibt es aber auch große Unterschiede<br />
je nach Branche und Produkt. Es zeigt sich<br />
bislang, dass Spiele, soziale Netzwerke und<br />
Navigationsdienste überwiegend via Apps<br />
genutzt werden. Online-Banking, das Kaufen<br />
von Bahn- oder Flugtickets wie auch<br />
generelles Shopping findet vornehmlich über<br />
mobile Webseiten statt. Ob sich künftig Apps<br />
weiter verbreiten oder eher mobile<br />
Webseiten sich durchsetzen, ist nicht<br />
abzusehen und hängt stark von den<br />
Angeboten der App bzw. Seite ab.<br />
!<br />
Mobil wird<br />
gekauft, aber vor<br />
allem werden<br />
spätere Käufe<br />
vorbereitet<br />
28%<br />
der Smartphone-Nutzer<br />
haben Produkte<br />
schon mobil<br />
online gekauft<br />
76%<br />
nehmen<br />
auf dem Smartphone<br />
Werbung<br />
wahr (Quelle:<br />
Google / BVDW)<br />
Mobil ist die<br />
Werbeerinne-<br />
rung besonders<br />
hoch<br />
Werbung & <strong>Performance</strong> – mobil<br />
04/ 2012<br />
Mobile Marketing eröffnet neue Möglichkeiten für die Werbung. Die bestehenden Online-<br />
Werbekanäle werden vor neue Herausforderungen gestellt. Künftig werden sich die meisten<br />
Werbemöglichkeiten enorm weiter entwickeln. Aber auch schon heute bieten die etablierten<br />
<strong>Performance</strong>-Marketing-Kanäle effektive Lösungen für das Mobile Marketing an.<br />
Mobil werben<br />
Als mobile Werbeplattformen bieten sich die<br />
mobilen Webseiten wie auch zahlreiche<br />
Apps an, die teils sehr viel über den Nutzer<br />
verraten. Ein Nutzer einer Fußball-App ist<br />
höchstwahrscheinlich fußballbegeistert und<br />
wird die App voraussichtlich zu Zeiten von<br />
Fußballspielen verstärkt nutzen. Ferner sind<br />
auch Suchmaschinen, mobile Preisvergleiche,<br />
Location Based Services sowie<br />
soziale Netzwerke starke Plattformen für<br />
mobile Werbung. Dabei lassen sich sowohl<br />
Produkte bewerben, die direkt über das<br />
Smartphone genutzt werden können, wie<br />
etwa mobile Tickets (Fahrkarten, Event-<br />
Tickets etc.), E-Books, Spiele oder Apps.<br />
Ebenso können aber auch sämtliche Web-<br />
Shops von mobilen Zugriffen profitieren und<br />
durch attraktive mobile Webseiten oder Apps<br />
auch an mobile User verkaufen. Zudem kann<br />
Mobile Marketing aber auch eine gelungene<br />
Verknüpfung von Offline- und Online-Handel<br />
darstellen und User auf Aktionen, mit<br />
Gutscheinen oder sonstigen Informationen in<br />
den Laden locken. Mobile Marketing kann<br />
daher sowohl Reichweite erzeugen und zu<br />
reinen Branding-Zwecken genutzt werden,<br />
als auch gezielt als <strong>Performance</strong>-Marketing<br />
den Vertrieb stärken. Je nach Produkt und<br />
Branche kann das Mobile Marketing somit<br />
die Bekanntheit der Marke heben sowie den<br />
Verkauf direkt über das mobile Endgerät<br />
oder im Offline-Handel fördern.<br />
Branding und Reichweite<br />
Mobile Marketing eignet sich für Branding-<br />
Ziele, da Anzeigen in Apps oder auf viel<br />
frequentierten mobilen Webseiten eine hohe<br />
Werbeerinnerung erzeugen können. Werbemittel<br />
nehmen hier anteilsmäßig mehr Platz<br />
ein, als etwa auf konventionellen Webseiten.<br />
Zudem steht im mobilen Marketing die volle<br />
Bandbreite von Display-Media zur Verfügung.<br />
Branding-Effekte können hier etwa über<br />
Werbeclips in oder vor Videos, per Pre-Rolls,<br />
die der App-Nutzung vorgeschaltet sind,<br />
oder auch mit üblichen Bannern in Apps oder<br />
aber auf mobilen Webseiten erzielt werden.<br />
Die häufige Nutzung von mobilen Geräten<br />
führt dazu, dass die Werbeerinnerung hier<br />
erheblich steigt.<br />
Mobiles <strong>Performance</strong> Marketing<br />
Da mobile Endgeräte mehr über den User<br />
verraten als stationäre, können hier<br />
Branding-Effekte stets auch mit einer<br />
besseren Zielgruppenfokussierung einhergehen.<br />
Ein Targeting kann sowohl nach<br />
soziodemographischen, geographischen<br />
(GPS), themenspezifischen oder einer<br />
Mischung aus diesen Targeting-Optionen<br />
stattfinden. Dadurch findet eine deutliche<br />
Personalisierung der Werbeansprache statt.<br />
Branding-Kampagnen können dadurch mit<br />
erheblich geringeren Streuverlusten<br />
gesteuert werden. Aus Branding wird so<br />
<strong>Performance</strong>-Marketing.<br />
Mobiles <strong>Performance</strong> Marketing kann somit<br />
sowohl Branding-Maßnahmen beinhalten als<br />
auch ausschließlich vertriebsfördernd ausgerichtet<br />
sein. Branding-Maßnahmen bilden<br />
meist den Einstieg in den Sensibilisierungsprozess<br />
des Kunden für ein Produkt, an<br />
dessen Ende idealerweise der Kaufabschluss<br />
steht. Gerade bei mobilen Kampagnen<br />
macht es Sinn, den User gezielt auf<br />
eine Marke oder ein Produkt aufmerksam zu<br />
machen und ihn Schritt für Schritt zum Kauf<br />
zu begleiten. Dabei können je nach Produkt<br />
und Zielsetzung unterschiedliche Strategien<br />
entwickelt werden. Produkte, die direkt über<br />
das Smartphone gekauft werden, sollten<br />
anders beworben werden, als etwa Produkte,<br />
die rechercheintensiver und daher eher im
!<br />
Je nach<br />
Produktart<br />
kaufen rund 38%<br />
derjenigen, die<br />
auf dem Smartphonerecherchieren,<br />
dann<br />
am heimischen<br />
PC<br />
12%<br />
informieren<br />
sich auf dem<br />
Smartphone und<br />
kaufen dann<br />
Offline<br />
!<br />
Kombinierte<br />
stationäre und<br />
mobile Werbekampagnen<br />
können Medienbrücheverringern<br />
!<br />
Mobile-<br />
Marketing kann<br />
Online und Offline<br />
verbinden<br />
Online-Store vom heimischen PC oder im<br />
Offline-Shop gekauft werden. Zudem sollte<br />
der Bestellprozess der mobilen Nutzung<br />
gerecht werden. Generell gilt: Je länger und<br />
je komplizierter der Bestellprozess, desto<br />
höher ist die Bounce-Off-Rate, also die<br />
Abbruchquote. Das gilt für den Mobile Commerce<br />
erfahrungsgemäß noch mehr.<br />
Medienbrüche überbrücken<br />
Bei der Bewerbung von Produkten, die nicht<br />
direkt über Smartphones gekauft werden, hat<br />
man mit Medienbrüchen zu kämpfen. Diese<br />
entstehen entweder zwischen Smartphone<br />
bzw. Tablet und stationärem PC oder, wie<br />
wir es generell aus der Online-Werbung<br />
gewohnt sind, zwischen Online und Offline.<br />
Der erste Medienbruch zwischen mobiler<br />
und stationärer Internetnutzung kann<br />
überbrückt werden, indem die mobile<br />
Kampagne eng mit den restlichen Online-<br />
Marketing-Maßnahmen abgestimmt ist.<br />
Finden sich Thema und Optik von mobilen<br />
Media-Kampagnen auch in der<br />
„regulären“ Online-Kampagne wieder, so<br />
kann dies für den Kunden den Wiedererkennungswert<br />
und damit den zweiten<br />
Einstieg in den Sensibilisierungsprozess auf<br />
dem heimischen PC bieten. Ebenso kann<br />
durch Affiliate-Marketing mobil ein Einstieg<br />
geschaffen werden, der sich stationär<br />
wiederfindet. Affiliates, die entweder Apps<br />
oder aber mobile Seiten anbieten, stellen<br />
04/ 2012<br />
häufig Rechercheplattformen dar, auf die<br />
mobil wie auch stationär zugegriffen wird<br />
(z.B. Preisvergleich).<br />
Der zweite Medienbruch zwischen Online<br />
und Offline wird im Online-Marketing schon<br />
lange diskutiert. Mobile Marketing kann<br />
hierfür Lösungsansätze bieten. Der User<br />
kann mobil durch Display-Media-, Social-<br />
Media- und Affiliate-Marketing-Maßnahmen<br />
auf eine Marke aufmerksam gemacht und für<br />
ein Produkt sensibilisiert werden. Bereits<br />
hierbei kann ein direkter lokaler Bezug<br />
hergestellt werden. Die mobile Suche bietet<br />
dann beispielsweise direkt den Zugang zu<br />
Standort und Telefonnummer des beworbenen<br />
Shops. Denkbar ist natürlich auch,<br />
dass schon Affiliate- oder Media-Kampagnen<br />
auf Click-to-Call ausgerichtet sind und hier<br />
bereits ein direkter geographischer Bezug<br />
zum Standort des mobilen Users zum<br />
Tragen kommt. Mobile Gutscheincodes<br />
könnten solche Medienbrüche letztlich auch<br />
messbar machen. Das <strong>Performance</strong>-<br />
Tracking wird durch die Erweiterung um den<br />
mobilen Kanal erheblich anspruchsvoller.<br />
Aber bereits heute sind kanalübergreifende<br />
Effekte messbar. Durch das mobile<br />
Marketing wird dieses Cross-Channel-Tracking<br />
noch wichtiger.<br />
Es zeigt sich, dass mobile Werbemaßnahmen<br />
dem Branding wie auch dem<br />
Vertrieb dienen. Es kann relativ stringent<br />
mobil geworben und verkauft werden.<br />
Ebenso kann Mobile Marketing aber auch<br />
!<br />
Mobile<br />
Targeting-<br />
Möglichkeiten<br />
erlauben eine<br />
spezifischere<br />
Zielgruppenansprache<br />
!<br />
Display-<br />
Media hat mobil<br />
geringere Streuverluste<br />
!<br />
Mobiles<br />
Social-Media-<br />
Marketing kann<br />
User wortwörtlich<br />
zur Kasse<br />
begleiten<br />
einen guten Einstieg in den Sensibilisierungsprozess<br />
bieten und in Ergänzung zu<br />
herkömmlichen Online-Marketing-Maßnahmen<br />
helfen, Medienbrüche zu überbrücken.<br />
Für das Mobile Marketing stehen<br />
die gleichen Werbekanäle wie für das<br />
stationäre Online-Marketing zur Verfügung.<br />
Jedoch gilt es für mobile Kampagnen, diese<br />
Kanäle explizit mobil auszurichten und je<br />
nach Zielsetzung unterschiedlich auszusteuern.<br />
Grundsätzlich bieten Display-Media<br />
und Social-Media eher den Einstieg in den<br />
Sensibilisierungsprozess. Display-Media<br />
schafft Aufmerksamkeit und Reichweite,<br />
Social-Media ermöglicht eine intensive Kommunikation<br />
und Interaktion mit Usern.<br />
Affiliate-Marketing und Search sind hingegen<br />
tendenziell jene Kanäle, die zum Kaufabschluss<br />
führen. Im Mobile Marketing<br />
können durch eine bessere Skalierbarkeit<br />
der Nutzer nach soziodemographischen,<br />
geographischen und thematischen Aspekten<br />
jedoch diese klassischen Unterteilungen<br />
teilweise aufweichen und zu völlig neuen<br />
strategischen Möglichkeiten in den einzelnen<br />
Werbekanälen führen.<br />
Display-Media<br />
Display-Media bietet im mobilen Marketing<br />
eine große Spannbreite von Werbemöglichkeiten.<br />
Ob in Form von Werbe-Clips<br />
vor oder während Video-Inhalten etwa auf<br />
YouTube oder in Form von Bannern auf<br />
mobilen Webseiten oder in Apps.<br />
Media-Ads haben eine hohe Wahrnehmungswahrscheinlichkeit.<br />
Diese ist auf<br />
mobilen Endgeräten zusätzlich erhöht, da<br />
hier das Verhältnis zwischen Werbung und<br />
Seiteninhalt zugunsten des Werbeplatzes<br />
ausfällt. Display-Media kann dabei sowohl<br />
Apps als auch mobile Webseiten abdecken<br />
und passend für die jeweiligen Displaygrößen<br />
ausgespielt werden.<br />
Display-Media hat auf mobilen Endgeräten<br />
ein hohes Potential der Werbewahrnehmung.<br />
Da insbesondere auf Tablets eine sehr hohe<br />
Nutzung von Video- und Medien-Portalen<br />
stattfindet, eignet sich Display-Media<br />
besonders gut für die Bewerbung von Tablet-<br />
Kunden. Hierfür können etwa Werbekampagnen<br />
gezielt nur auf Tablets ausge-<br />
04/ 2012<br />
spielt werden. Erneut können dadurch<br />
Streuverluste eingeschränkt werden und<br />
eine spezifischere Zielgruppenansprache<br />
stattfinden. Zudem wissen wir, dass Tablets<br />
häufig während des Fernsehens verwendet<br />
werden. Daher kann es sinnvoll sein,<br />
zeitgleich zur TV-Kampagne auch auf<br />
Tablets zu werben. So kann die TV-<br />
Kampagne unterstützt werden und crossmediale<br />
Effekte zwischen TV und Online<br />
erzeugt und genutzt werden.<br />
Werbeausspielungen können hier also<br />
sowohl geographisch, soziographisch und<br />
themenspezifisch als auch nach Endgerät<br />
und Browser (inkl. Versionsauswahl) sowie<br />
nach WLan oder Mobilfunk-Traffic (inkl.<br />
Auswahl nach Netzanbietern) ausgerichtet<br />
sein. Display-Media gewinnt deshalb im<br />
mobilen Bereich eine noch stärkere<br />
Zielgruppenfokussierung, kann dadurch<br />
Streuverluste verhindern und somit mobil<br />
auch stärker auf <strong>Performance</strong> ausgerichtet<br />
werden.<br />
Social-Media<br />
Da über mobile Geräte soziale Netzwerke<br />
sehr stark genutzt werden, ist es<br />
empfehlenswert, das Social-Media-<br />
Engagement auch gezielt auf mobile User<br />
auszurichten. Social-Media-Marketing stellt<br />
eine gute Möglichkeit dar, um mit<br />
potentiellen Kunden in Kommunikation zu<br />
treten und den User zur Interaktion zu<br />
animieren. Dadurch kann nicht nur der<br />
Kundenstamm gepflegt, sondern auch eine<br />
Community rund um die Marke aufgebaut<br />
werden.<br />
Speziell im mobilen Bereich kann hier aber<br />
auch bereits die Kundenberatung stattfinden,<br />
die dann eventuell im Offline-Shop fortgeführt<br />
wird. Social-Media-Marketing im<br />
mobilen Segment kann User wortwörtlich zur<br />
Kasse begleiten. Hier kann der lokale Shop<br />
empfohlen oder bestimmte Aktionen in den<br />
Shops durch eine mobile und spezifisch lokal<br />
ausgerichtete Social-Media-Kampagne gefördert<br />
werden.<br />
Insbesondere die Verbindung von sozial,<br />
lokal und mobil eröffnet für das Social-<br />
Media-Marketing neue Möglichkeiten und<br />
Wege für die Kundenansprache. Da der
Affiliate-<br />
Marketing nimmt<br />
im Mobile-<br />
Marketing eine<br />
Schlüsselrolle<br />
ein<br />
!<br />
Die Anzahl<br />
der Affiliates wird<br />
im mobilen Bereich<br />
zukünftig<br />
enorm zunehmen<br />
!<br />
Im SEA<br />
fokussiert sich<br />
der mobile<br />
Wettbewerb auf<br />
die Top-3-Ads<br />
!<br />
Mobile SEA-<br />
Kampagnen<br />
sollten lokalen<br />
Bezug berücksichtigen<br />
mobile User stark über soziale Netzwerke<br />
kommuniziert und darin verstärkt lokale<br />
Bezüge herstellt, ist es nur logisch, das<br />
mobile Social-Media-Marketing auch stark<br />
lokal auszurichten. Speziell für Unternehmen<br />
mit einem weiten Filialnetz ermöglicht Social-<br />
Media die Stärkung einzelner Filialen über<br />
das Social-Web. Außerdem fühlt sich jeder<br />
User über einen regionalen Bezug tendenziell<br />
eher angesprochen. Social-Media-Kampagnen<br />
sollten daher künftig stets auch<br />
einen starken mobilen Fokus haben und<br />
dabei lokale Bezüge berücksichtigen.<br />
Affiliate-Marketing<br />
Über mobiles Affiliate-Marketing kann sowohl<br />
Reichweite als auch eine enge Zielgruppenansprache<br />
und direkter Vertrieb stattfinden.<br />
Affiliates sind hier zum einen mobile<br />
Webseiten-Betreiber, die meist mobile<br />
Versionen ihrer herkömmlichen Affiliate-<br />
Seiten erstellt haben. Zum anderen sind<br />
durch den starken App-Markt die App-Bastler<br />
zu Affiliates geworden. Teils sind diese Apps<br />
spezifische Formate herkömmlicher Affiliate-<br />
Portale, teils sind hier völlig neue Player<br />
hinzugekommen, die sich selbst erst<br />
langsam als Affiliates begreifen.<br />
Für das Mobile Marketing nimmt das<br />
Affiliate-Marketing eine Schlüsselrolle ein.<br />
Durch die Akquise lokal verankerter Affiliates<br />
kann ein Partnernetzwerk für das Mobile<br />
Affiliate-Marketing aufgebaut werden, das<br />
gezielt regionale Bezüge herstellt. Dadurch<br />
wird dem verstärkten lokalen Nutzungsverhalten<br />
mobiler User Rechnung getragen.<br />
Ferner sind Affiliates stets die ersten, die<br />
neue Wege für Online-Werbung und Online-<br />
Vertrieb auskundschaften.<br />
Das auf eine reine CPO-Vergütung ausgelegte<br />
Affiliate-Marketing bietet sich daher<br />
als attraktive Werbeform für mobile Endgeräte<br />
an, um Branding-Effekte wie auch<br />
eine Stärkung des Vertriebs zu erreichen. Da<br />
eine Vergütung der Affiliates stets rein<br />
erfolgsbasiert stattfindet, bietet Affiliate-<br />
Marketing einen optimalen Return on<br />
Investment. Für App-Hersteller bietet das<br />
Affiliate-Marketing die Chance, ihre Apps<br />
und mobilen Webseiten zu monetarisieren.<br />
Die Affiliate-Netzwerke bauen derzeit große<br />
04/ 2012<br />
Marktplätze für den mobilen Bereich auf, um<br />
Werbung in unterschiedlichen Apps wie auch<br />
auf professionellen mobilen Webseiten ermöglichen<br />
zu können. Die Netzwerke sowie<br />
die Zahl der Affiliates werden im mobilen<br />
Bereich künftig erheblich wachsen.<br />
Mit mobilem Affiliate-Marketing können<br />
Advertiser aus dem vollen Portfolio mobilen<br />
Marketings schöpfen. Sie können ihre Werbung<br />
in Apps genauso wie auf mobilen<br />
Webseiten platzieren. Affiliates sind teilweise<br />
auch gut platziert im Social Web oder den<br />
Suchmaschinen, dadurch ergibt sich dort<br />
auch für Advertiser eine gute Sichtbarkeit. Es<br />
ist daher äußerst sinnvoll für Werbetreibende,<br />
Affiliate-Programme gezielt für den mobilen<br />
Bereich aufzubauen.<br />
Search<br />
Im Bereich Suchmaschinen kommt es durch<br />
die mobile Nutzung vor allem zu einer<br />
stärkeren Fokussierung auf die ersten<br />
Suchergebnisse. Suchmaschinenoptimierung<br />
zahlt sich hier nun besonders aus.<br />
Ebenso werden auf Smartphones und<br />
Tablets keine Anzeigen rechts neben den<br />
Google-Suchergebnissen ausgeliefert. Dadurch<br />
wächst der Wettbewerb um die drei<br />
ersten Anzeigenplätze über den Suchergebnissen<br />
sowie um die Anzeigenplätze<br />
am unteren Ende der Suchergebnisseite<br />
enorm. Bei Smartphones sind in den Google<br />
AdWords je nach Sucheingabe über den<br />
Suchergebnissen maximal zwei und am<br />
unteren Ende maximal drei Anzeigenplätze<br />
zu besetzen. Auf Tablets spielt Google oben<br />
wie unten maximal drei Werbeplätze aus. Im<br />
Vergleich dazu können auf stationären<br />
Endgeräten bis zu 14 Anzeigenplätze pro<br />
Seite angezeigt werden.<br />
Der erhöhte Wettbewerbsdruck im mobilen<br />
Bereich und die damit verbundene<br />
Preissteigerung sollte durch ein möglichst<br />
exaktes Targeting der Werbeausstrahlung<br />
kompensiert werden. CPOs können<br />
insbesondere durch den gezielten Einsatz<br />
eines lokalen Bezugs gesenkt werden.<br />
Mobile Suchmaschinen-Anzeigen sollten auf<br />
Smartphones außerdem die Option „Click-to-<br />
Call“ einfügen. Dies senkt die Hemmschwelle<br />
für die User, auch gleich telefonisch<br />
Die Anforderungen<br />
an das<br />
Tracking steigt<br />
durch Mobile-<br />
Marketing<br />
erheblich<br />
!<br />
Werbe-<br />
Tracking in Apps<br />
ist derzeit noch<br />
eingeschränkt<br />
mit einem Unternehmen in Kontakt zu treten<br />
erheblich und ermöglicht so, den<br />
Medienbruch zwischen mobiler Suche und<br />
lokalem Einkauf zu überwinden. Im Mobile<br />
Marketing können SEA-Kampagnen somit<br />
neben der klassischen Themenrelevanz, die<br />
Herausforderungen & Grenzen des Mobile Marketings<br />
Technik: Voraussetzungen & Lösungen<br />
Indem das Internet in die Hosentasche<br />
wandert und stets dabei ist, gewinnt Online-<br />
Marketing eine mobile Komponente hinzu<br />
und wird vielfältiger. Damit wächst aber auch<br />
der Bedarf an technischen Lösungen und<br />
insbesondere an neuen Tracking-<br />
Technologien. Der rasant wachsende mobile<br />
Markt hat enorme Dynamik und verändert<br />
sich derzeit noch stark. Jedoch gibt es<br />
bereits technische Lösungen, die auch<br />
mobiles <strong>Performance</strong>-Marketing abdecken.<br />
Mobile Webseiten verhalten sich hinsichtlich<br />
des Werbe-Trackings genauso wie<br />
herkömmliche Webseiten. Ein Conversion-<br />
Tracking ist hier ebenso möglich wie es im<br />
stationären Web stattfindet. Im mobilen<br />
Bereich kann zusätzlich eine Werbeausspielung<br />
nur auf spezifische mobile Endgeräte<br />
fokussiert werden. Da sich, wie<br />
bereits aufgezeigt, das Surfverhalten von<br />
Tablet-Usern und Smartphone-Usern teils<br />
erheblich unterscheiden kann, ist diese<br />
Targeting-Möglichkeit sehr nützlich. Regionales<br />
Targeting findet ebenfalls bereits bei<br />
stationären Kampagnen Anwendung und ist<br />
im mobilen Segment unverzichtbar. Mobiles<br />
Targeting kann somit nach Region,<br />
Tageszeit, Surfverhalten, Endgerät, Provider,<br />
Betriebssystem, Browser und Netzbetreiber<br />
stattfinden. Für ein optimales Tracking<br />
sollten Betreiber von mobilen Web-Shops<br />
beachten, dass der Mobile-Shop mit einem<br />
Tracking-Pixel versehen wird. Zudem sollte<br />
im Product Feed eine Spalte mit der mobilen<br />
Landing Page eingefügt werden. Laufen<br />
Mobile-Shop und Web-Shop als getrennte<br />
Shops, müssen für beide Shops separat die<br />
Anforderungen des Conversion-Trackings<br />
erfüllt sein, z.B. entsprechende Einsprünge<br />
und Tracking-Pixel.<br />
04/ 2012<br />
durch die Werbeeinblendung in Bezug auf<br />
Sucheingaben gegeben ist, zusätzlich auch<br />
den aktuellen geographischen Standort des<br />
Users mit einbeziehen.<br />
Verhalten sich hinsichtlich des Trackings<br />
mobile Webseiten ähnlich wie<br />
„konventionelle“ Webseiten, so gibt es bei<br />
den Apps einen gravierenden Unterschied.<br />
Hier verhindern die App-Märkte bislang noch<br />
die Einbindung von Tracking-Pixeln. Ein<br />
Impression- wie auch ein Post-View-Tracking<br />
ist daher beim App-Marketing aktuell nicht<br />
möglich. Bislang können hier ausschließlich<br />
Klicks gemessen werden.<br />
Hürden der App-Märkte<br />
Ein großes Problem im Mobile Marketing<br />
generell ist, dass Apps noch keinen<br />
Standards unterliegen und so sehr unterschiedlich<br />
programmiert werden. Zudem gibt<br />
es eine Vielzahl an App-Anbietern. Die<br />
Platzierung von In-App-Werbung wird<br />
dadurch erheblich erschwert. Impressions<br />
sowie Klicks, die von einer App zum Kauf<br />
einer anderen App führen, sind nicht<br />
messbar, da hier die App-Märkte der<br />
Software-Hersteller, wie Google mit dem<br />
Android App-Markt oder Apple mit dem<br />
iTunes App-Store, bis dato kein Conversion-<br />
Tracking von Dritten erlauben. Was messbar<br />
ist, sind Klicks aus Apps heraus auf eine<br />
Landing-Page ebenso wie darauf folgende<br />
Conversions.<br />
Während der schnellen Verbreitung von<br />
Smartphones kämpfen zugleich die<br />
Hardware- und Software-Hersteller um den<br />
begehrten Wachstumsmarkt. Marktführer<br />
sind derzeit Google mit seinem<br />
Betriebssystem Android sowie Apple mit iOS.<br />
Welche Software in den Smartphones<br />
verbaut ist, hat erheblichen Einfluss auf das<br />
Konsumverhalten der User. Erstens surfen<br />
die User vorwiegend über die in den<br />
Smartphones vorinstallierten Browser, bei
!<br />
„Wurstfinger“<br />
bei<br />
Werbeplatzie-<br />
rung beachten<br />
! App-Märkte<br />
werden von<br />
Google und<br />
Apple dominiert<br />
Android-Geräten über Chrome und bei Apple<br />
Geräten über Safari. Zweitens sind die User<br />
beim Kauf oder der Nutzung von Apps an die<br />
jeweiligen App-Märkte der Hersteller<br />
gebunden. Dadurch ist mit dem Kauf eines<br />
Smartphones der weitere Konsum des Users<br />
stark auf den App-Markt des jeweiligen<br />
Geräteherstellers bzw. Software-Lieferanten<br />
beschränkt. Bei der Ausspielung von<br />
Werbung, sei es nun in Apps oder auf<br />
mobilen Webseiten, hängt daher viel von den<br />
Gerätetypen ab. Auch sind die Unterschiede<br />
der Display-Größen teils erheblich. Die App-<br />
Marktplätze konsolidieren sich erst langsam.<br />
Die Hersteller beginnen nun schrittweise, für<br />
ihre jeweiligen App-Marktplätze Standards<br />
zu etablieren. Der Innovationsgeschwindig-<br />
04/ 2012<br />
keit auf dem App-Markt ist es geschuldet,<br />
dass sich für die Programmierung von Apps<br />
bislang noch keine allgemeingültigen<br />
Standards durchgesetzt haben.<br />
Außerdem zu beachten: Wurstfinger<br />
Bei mobilen Endgeräten spielt das<br />
„Wurstfingerprinzip“ eine starke Rolle. Wenn<br />
Ads zu nahe an Navigationsbuttons platziert<br />
sind, ist zu vermuten, dass eine Vielzahl von<br />
Ad-Klicks ungewollt stattfindet und zu keiner<br />
weiteren Conversion führen. Bei der Einbindung<br />
von Media-Ads auf mobilen Webseiten<br />
aber insbesondere in Apps sollte<br />
daher sehr genau auf die Platzierung der<br />
Ads geachtet werden.<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Fazit<br />
04/ 2012<br />
Mobile Rules<br />
Mobile Endgeräte verbreiten sich rasant und die mobile Internetnutzung wird alltäglich. Auch<br />
das Shopping-Verhalten wird durch den mobilen Internetzugriff beeinflusst. User recherchieren<br />
und kaufen Produkte über das mobile Endgerät. Ebenso dient der mobile Internetzugang der<br />
schnellen und häufig lokal beeinflussten Informationsgewinnung und dem sozialen Austausch.<br />
Beides kann einen späteren Einkauf am stationären PC oder im Offline-Shop zur Folge haben.<br />
Mobile Marketing = mobiles <strong>Performance</strong> Marketing<br />
Das Surfverhalten auf mobilen Endgeräten zeigt, dass die mobile Internetnutzung Einfluss auf<br />
das Kaufverhalten (online-stationär, online-mobile sowie offline) hat. Die bisherigen klassischen<br />
Medienbrüche zwischen Online und Offline oder auch zwischen TV und Online können durch<br />
Mobile Marketing aufgeweicht und teilweise überbrückt werden.<br />
Mobile Marketing kann durch spezifischere Targeting-Optionen (geographisch, soziographisch,<br />
themenspezifisch sowie nach Endgerät oder Mobilfunkanbieter) sehr performanceorientiert<br />
ausgerichtet werden. Insbesondere wenn man Mobile Marketing auch als Brücke zwischen<br />
Medienbrüchen begreift. Aber auch der direkte Abverkauf über mobile Endgeräte wird künftig<br />
zunehmen.<br />
Es hat sich gezeigt, dass sämtliche <strong>Performance</strong>-Marketing-Kanäle von Display-Media über<br />
Social-Media, Affiliate-Marketing und Suchmaschinenwerbung für Mobile Marketing relevant<br />
sind. Die Kanäle wirken zusammen auf einen Sensibilisierungsprozess ein, an dessen Ende ein<br />
Kaufabschluss stattfinden kann. Dabei können die einzelnen <strong>Performance</strong>-Kanäle im mobilen<br />
Marketing noch spezifischer ausgerichtet werden.<br />
Technik und Tracking<br />
Die technischen Möglichkeiten bieten schon heute vielfältige Targeting-Lösungen für das<br />
Mobile Marketing an. Werbung auf mobilen Webseiten kann ebenso wie auf<br />
„konventionellen“ Webseiten getrackt werden. Für das Mobile Marketing sind zudem die<br />
Targeting-Möglichkeiten nach Standort des Users sowie nach Browser und Endgerät besonders<br />
sinnvoll.<br />
Probleme liegen derzeit noch beim Tracking von Ads in Apps. Hier können aktuell nur Klicks<br />
aus den Apps heraus auf Landing-Pages gemessen werden. Was in der App geschieht, bleibt<br />
in der App. Impressions und Post-Views sind daher nicht nachvollziehbar. Hier bleibt<br />
abzuwarten, wie sich künftig die Richtlinien der App-Marktplätze entwickeln, ob diese die<br />
Einbindung von Third-Party-Cookies in Apps zulassen und dadurch ein optimales Werbe-<br />
Tracking auch in Apps ermöglichen werden. Da das Mobile Marketing einen enormen<br />
Wachstumsmarkt darstellt, werden sich die technischen und somit auch die Tracking-<br />
Möglichkeiten für das Mobile Marketing sehr schnell weiterentwickeln.<br />
Kontakt<br />
Tim Ringel, CEO & Founder der <strong>metapeople</strong> GmbH<br />
E-Mail: tim.ringel@<strong>metapeople</strong>.com
<strong>metapeople</strong> GmbH<br />
Philosophenweg 21<br />
47051 Duisburg<br />
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fax: +49 203 41050-281<br />
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