Gemeindebrief
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Segnende Hände<br />
Zuspruch im Gottesdienst<br />
An einer alten Synagoge<br />
sah ich einmal das Bild<br />
von zwei Händen. Außen<br />
über der Tür. Ich hatte<br />
damals keine Idee, was<br />
sie wohl bedeuten könnten.<br />
Vielleicht die 10 Gebote<br />
– wie die 10 Finger?<br />
Falsch. Inzwischen habe<br />
ich gelernt: Die Hände an<br />
der Tür stehen für den<br />
Segen. Sie erinnern an<br />
die ausgebreiteten Hände<br />
der Leiterin oder des Leiters<br />
des Gottesdienstes,<br />
wenn die am Ende der<br />
Gemeinde die Segensworte<br />
zusprechen.<br />
8<br />
Ein gutes Zeichen, diese<br />
Hände. Sie sagen den<br />
Vorübergehenden: Denk<br />
daran, du bist gesegnet.<br />
Die Segensworte, die wir<br />
Christen am Ende unserer<br />
Gottesdienste sagen, sind<br />
Denk daran,<br />
du bist gesegnet<br />
dieselben wie in der Synagoge.<br />
Sie sind vom<br />
jüdischen in den christlichen<br />
Gottesdienst weiter<br />
gewandert. Sie stammen<br />
aus der Bibel.<br />
Im 4. Buch Mose (6,24-<br />
26) sagt Gott zu Mose<br />
und Aaron.<br />
So sollt ihr das Volk segnen:<br />
“Der Herr segne dich<br />
und behüte dich. Der<br />
Herr lasse sein Angesicht<br />
über dir leuchten und sei<br />
dir gnädig. Der Herr erhebe<br />
sein Angesicht auf<br />
dich und gebe dir Frieden.”<br />
Nach Aaron, Moses Bruder<br />
und Helfer, nennt<br />
man dann auch diese Se-<br />
gensworte “Aaronitischer<br />
Segen“. Sie bedeuten:<br />
Gott gebe dir all das, was<br />
du zum Leben brauchst.<br />
Er wende sich dir freundlich<br />
zu. Gott sieht und<br />
kennt dich und begegnet<br />
dir mit Freundlichkeit.<br />
Das soll auch für dich<br />
wahr werden. Und das<br />
letzte hebräische Wort<br />
des Segens ist inzwischen<br />
auch im Deutschen geläufig:<br />
Das gebe dir Gott:<br />
Schalom.<br />
Der Segen am Ende des<br />
Gottesdienstes ist ein<br />
wunderbarer Zuspruch.<br />
Den nehme ich mit auf<br />
die Wege, die ich gehe.<br />
Gott selbst hat versprochen,<br />
ihn wahrzumachen.<br />
Daran kann ich mich erinnern<br />
und mir die ausgebreiteten<br />
Hände vor Augen<br />
halten, wie die Hände<br />
draußen an der Synagogentür.<br />
Sie sagen mir:<br />
So hält Gott selbst seine<br />
Hände über dich.<br />
Heinrich Kandzi