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Schweifstern Nr. 65 (Juni 1996) - Fachgruppe Kometen

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Liebe <strong>Kometen</strong>freunde,<br />

der eine Große Komet - Hyakutake - verschwand gerade in der Abenddämmerung als der nächste -<br />

Hale-Bopp - am Morgenhimmel auftauchte. Und daß letzterer zur Gruppe der Großen <strong>Kometen</strong> zählt,<br />

davon sind Brian Marsden und Daniel Green überzeugt. Laut Daniel Fischer geben diese amerikanischen<br />

Astronomen folgende Parole aus: „Hyakutake war ein imposanter Komet am Nachthimmel, aber<br />

wer einen wirklich Großen <strong>Kometen</strong> sehen möchte, der sollte nächstes Jahr schauen.“ In diesen Tagen<br />

wird der mittlerweile etwa 6 m helle Komet vor Mitternacht beobachtbar, so daß alle Beobachter für<br />

den Rest des Jahres zu angenehmen Uhrzeiten auf ihre Kosten kommen werden.<br />

Editorial<br />

Bezüglich des VdS-Sonderhefts „Hyakutake und Hale-Bopp“ haben sich Jürgen Lamprecht, Maik<br />

Meyer und ich zur Mitarbeit bereiterklärt. Leider meldete sich bisher niemand, der bereit wäre, die Gesamtredaktion<br />

zu übernehmen (obwohl es doch ein paar Mitglieder gibt, die Jahrbücher veröffentlichen);<br />

mir selbst ist es, wie bereits mitgeteilt, nicht möglich, auch noch diesen Job zu übernehmen.<br />

Sollte sich nicht doch noch jemand zur Übernahme der Gesamtredaktion bereiterklären, so wird Otto<br />

Guthier sein Bestes versuchen - obwohl er als VdS-Vorsitzender eigentlich auch mehr als ausgelastet<br />

ist. Auf dem <strong>Fachgruppe</strong>nleiter-Treffen vom 8. <strong>Juni</strong> in Kirchheim wurde jedenfalls grünes Licht für dieses<br />

VdS-Projekt gegeben. Momentan wird ein Verlag gesucht, mit dem es gelingen soll, das Heft bis<br />

Weihnachten auf den Markt (sprich in die Buchhandlungen und Kioske) zu bringen. Gedacht ist an ein<br />

Heft mit großem Bildteil für den interessierten Laien, der die von ihm gesehene <strong>Kometen</strong>erscheinung<br />

noch einmal Revue passieren lassen möchte und dem gleichzeitig Hinweise für die Beobachtung des<br />

nächsten hellen <strong>Kometen</strong> an die Hand gegeben werden sollen. Alle FG-Mitglieder können das Projekt<br />

durch die Zusendung schöner Fotos und Zeichnungen an Otto Guthier (Am Tonwerk 6, 64646 Heppenheim)<br />

unterstützen.<br />

Die <strong>Kometen</strong>- und Planetentagung <strong>1996</strong> stand natürlich ganz im Zeichen des <strong>Kometen</strong> Hyakutake.<br />

Insgesamt widmeten sich vier Vorträge, mehrere Poster und der von Michael Möller und Andreas<br />

Kammerer geleitete <strong>Kometen</strong>workshop mit diesem <strong>Schweifstern</strong>. Im Workshop wurden die aktuellen<br />

Analysen von Helligkeit, Komadurchmesser und Schweiflänge vorgestellt und diskutiert. Dabei spielte<br />

die Schweiflängen-Entwicklung (und insbesondere jene Schätzungen, die den Phasenwinkel übertrafen)<br />

eine zentrale Rolle. Verschiedene Erfahrungen, nicht zuletzt auch während der Violauer Tagung,<br />

sprechen immer stärker dafür, daß physiologische Effekte unserer Augen dabei eine wesentliche Rolle<br />

spielen und uns eine größere Schweiflänge vortäuschen. Zu nennen sind hier insbesondere drei Erfahrungen:<br />

Mitte April versuchte ich, die Schweifdimensionen einmal vom Kopf aus, einmal vom Ende aus<br />

zu bestimmen, wobei sich im ersten Fall eine längeren Schweiflänge ergab. Eine Beobachtergruppe<br />

um Otto Guthier und Bernd Flach-Wilken beobachtete den <strong>Kometen</strong> zur gleichen Zeit aus den Alpen.<br />

Dabei meinten zunächst ein, dann zwei Beobachter bei Dämmerungsende, den Schweif bis zum Zenit<br />

verfolgen zu können (Schweiflänge etwa 60-70°). Als der Komet und der hellere Schweifbereich aber<br />

verschwunden waren, konnte keine Spur von einem Schweif mehr festgestellt werden, obwohl das<br />

zunächst definierte Schweifende noch hoch am Himmel stand. Schließlich war Michael Mußhardt<br />

überzeugt, auf einer Aufnahme vom 26./27.3. einen etwa 80° langen Schweif abgebildet zu haben. Bei<br />

einer näheren Inspektion meinte zunächst ein weiterer Betrachter, diese Vermutung bestätigen zu<br />

können (die übrigen widersprachen). Als ich den helleren Schweifbereich abdeckte und langsam vom<br />

vermuteten Ende her wieder freigab, konnte die erste Andeutung des Schweifs von allen Betrachtern<br />

erst bei etwa 60° festgestellt werden. Dies sind deutliche Indizien dafür, daß uns das Auge bei der<br />

Schweifschätzung leicht in die Irre führt und den noch gut erkennbaren Schweifteil ein mehr oder weniger<br />

großes Stück verlängert! Fotografisch ist bislang eine maximale Schweiflänge von 76° in der<br />

Nacht vom 27.3. auf den 28.3. bestätigt - deutlich unter dem Phasenwinkel. Letzteres gilt auch für alle<br />

übrigen mir bislang bekannten Weitwinkelaufnahmen.<br />

Fazit: bei der Bestimmung der visuellen Schweiflänge sollte der hellere Bereich abgedeckt werden,<br />

bevor man das Schweifende bestimmt. Noch besser: den gesamten Schweif abdecken und dann langsam<br />

vom Ende her wieder freigeben, bis man die erste Andeutung ausmacht (dabei muß allerdings<br />

unbedingt verifiziert werden, daß diese in der Verlängerung eines geraden bzw. auf dem Krümmungsradius<br />

eines gekrümmten Schweifs liegt!).


Philipp Keller und Georg Schmidbauer präsentierten in ihrem Vortrag geradezu atemberaubende Hyakutake-Aufnahmen<br />

mit ihrer 400mm-Schmidtkamera (Öffnung!), die auch im Großformat ausgestellt<br />

waren, sowie eine ganze Reihe von Weitwinkelaufnahmen (mit der maximalen Schweiflänge von 76°).<br />

Sie hatten das Glück, die Entwicklung des <strong>Kometen</strong> vom 20.3. bis zum 20.4. beinahe täglich verfolgen<br />

und dokumentieren zu können. Rudolf Hillebrecht zeigte beeindruckende CCD-Aufnahmen der Kernregion<br />

von Hyakutake, die er aus dem Internet gefischt hatte. Zudem gelang ihm eine Serie von CCD-<br />

Aufnahmen eines Ausbruchs von Schwassmann-Wachmann 1. Daniel Fischer erzählte in der gewohnt<br />

humorvollen Art von seinen Erfahrungen bei der Beobachtung und Fotografie (mit einfachen Mitteln)<br />

dieses <strong>Kometen</strong>. Schließlich plädierte Kurt Hopf dafür, zukünftig häufiger 3D-Aufnahmen, auch von<br />

<strong>Kometen</strong>, herzustellen (Demo-Aufnahmen konnten ausgiebig betrachtet werden). Dabei gelingt eine<br />

3D-Darstellung bei <strong>Kometen</strong> naturgemäß nicht über die räumliche Parallaxe, sondern über die zeitliche,<br />

indem die Bewegung des <strong>Kometen</strong> zwischen zwei Aufnahmen genutzt wird.<br />

In der Postersession konnten tolle Aufnahmen von Konrad Horn (dem ebenfalls eine fast lückenlose<br />

Serie gelang), schöne CCD-Aufnahmen von Dennis Möller, sowie etliche Zeichnungen des <strong>Kometen</strong><br />

bewundert werden.<br />

Weitere FG-Mitglieder haben mir ihre e-mail-Adresse zur Veröffentlichung im <strong>Schweifstern</strong> mitgeteilt:<br />

Werner Hasubick: w.hasubick#abbs.heide.de<br />

Stefan Meister: stefan.meister#andrew.com<br />

astro_mod_3#ezinfo.vmsmail.ethz.ch<br />

Johann Reifberger: reif#ping.at<br />

Leserbrief von Josef Eder (Liedlstraße 10, 86956 Schongau):<br />

Meine "Entdeckung" eines <strong>Kometen</strong><br />

Seit etwa 10 Jahren beschäftige ich mich mit der Astronomie, allerdings vorwiegend mit Deep-Sky-Objekten. Die<br />

erste Beobachtung eines <strong>Kometen</strong> (Halley) erfolgte im März 1986 von Tenerifa aus mit einem Feldstecher<br />

20x80. lm März 1969 habe ich zusammen mit meiner Frau bei einer Reise nach Australien in Adelaide William<br />

Bradfield besucht, der als "<strong>Kometen</strong>-Champion" damals schon 14 <strong>Kometen</strong> rein visuell entdeckt hatte, der mir<br />

sein lnstrumentarium gezeigt und uns auch zu einer unvergeßlichen "Star Party" des dortigen Astronomie-Clubs<br />

bei idealen Beobachtungsbedingungen und lnstrumenten von 15, 20 und 30" Durchmesser mitgenommen hat.<br />

Mir selbst steht ein C 8, auf ca. f/6 reduziert, auf einer Säule mit Superpolaris-Montierung zur Verfügung. Dazu<br />

habe ich eine CCD-Kamera ST-6, die mir das Objekt mittels eines 15 m langen Kabels auf meinen Computerbildschirm<br />

in meinem Arbeitszimmer bringt. Die Bewegung des Teleskops auf dem Balkon erfolgt von meinem<br />

Arbeitszimmer aus mittels des "Skysensor", so daß ich nach der lnbetriebnahme der Apparatur den warmen<br />

Beobachtungsraum im Normalfall nicht mehr zu verlassen brauche. Das ist sehr angenehm und praktisch.<br />

Am 19.2.<strong>1996</strong> hatte ich vor, diverse Galaxien im Bereich UMa und CVn zu<br />

fotografieren, wofür mir die vorbereiteten Aufsuchkarten aus dem Computerprogramm<br />

,,Guide" zur Verfügung standen. Auf der Aufnahme der Galaxie<br />

NGC 4136 in CVn um 23h06m MEZ fiel mir ein etwa genau so helles Objekt<br />

auf, das in meinen sehr zuverlässigen Unterlagen nicht existierte.<br />

Eine telefonische Rückfrage am 22. Feb. bei Herm Zwick, der unsere hiesige<br />

Arbeitsgemeinschaft leitet und als Mitglied der FG <strong>Kometen</strong> den "<strong>Schweifstern</strong>"<br />

bezieht, brachte keine Klärung, da es sich nicht um einen bereits bekannten<br />

<strong>Kometen</strong> handeln konnte. Auf dessen Empfehlung telefonierte ich<br />

noch am gleichen Abend mit dem Leiter der <strong>Fachgruppe</strong> <strong>Kometen</strong>, Herrn<br />

Kammerer, der mir auf Anhieb sagen konnte, daß es sich um den erst Ende<br />

Januar entdeckten <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> B1 (Szczepanski) handeln dürfte, dessen<br />

Bahnelemente im nächsten "<strong>Schweifstern</strong>" abgedruckt werden. Dies ist inzwischen<br />

erfolgt und ich konnte mich davon überzeugen, daß die Position des<br />

<strong>Kometen</strong> am 19.2.96 um 23h06m MEZ genau mit der auf meiner Aufnahme<br />

übereinstimmt (nebenstehend, Komet unten).<br />

Der Fall zeigt, daß mit viel Glück sogar ein Beobachter, der nicht auf <strong>Kometen</strong>suche<br />

ist, ein solches Objekt entdecken kann. Seit der wirklichen Entdeckung<br />

waren allerdings schon drei Wochen vergangen. Wie groß meine<br />

Chance war, den <strong>Kometen</strong> als Erster zu entdecken weiß ich nicht, aber es<br />

hätte ja immerhin sein können...!<br />

Ich habe in der Folgezeit Aufnahmen am 29.2, 4.3 und 8.3.96 gemacht, bei denen der Komet jeweils genau an<br />

der erwarteten Position stand. Offensichtlich stimmten die Bahnelemente in diesem Fall sehr genau mit dem<br />

wirklichen Bahnverlauf überein, was in früheren Fällen nicht immer der Fall war. Die scheinbare Helligkeit der<br />

Galaxie NGC 4138 ist in der Literatur mit 12.3 m angegeben. Durch Vergleich mit dem <strong>Kometen</strong> ergibt sich für<br />

diesen aus der ST6-Aufnahme eine Helligkeit knapp darunter mit ca. 12.4 m , also erheblich weniger als der für<br />

diesen <strong>Kometen</strong> visuell geschätzte Wert.<br />

3


Visuelle <strong>Kometen</strong>beobachtungen / <strong>Kometen</strong>-Nachrichten<br />

Nach der überraschenden Beobachtung des <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> B2 (Hyakutake) im Röntgenlicht wurden<br />

alte ROSAT-Daten erneut ausgewertet. Dabei entdeckte man noch mehr <strong>Kometen</strong> im Röntgenlicht,<br />

nämlich Levy (1990c), Honda-Mrkos-Pajdusakova (1990f) und Tsuchiya-Kiuchi (1990i). <strong>Kometen</strong><br />

scheinen somit nicht ganz so selten auch im Röntgenbereich zu leuchten (IAUC 6404/6413).<br />

Mitte April wurde in der Koma des <strong>Kometen</strong> C/1995 O1 (Hale-Bopp) Methanol festgestellt (IAUC<br />

6382). Beobachtungen vom 27. April zeigten die Koma im C2-Licht 700.000 km, im CN-Licht 200.000<br />

km groß. Die Gasproduktionsraten konnten zu 5⋅10 26 Moleküle/s für C2 und zu 6⋅10 26 für CN bestimmt<br />

werden (IAUC 6399). Am 19. Mai beobachtete ein Team den <strong>Kometen</strong> erstmals im mittleren Infrarot<br />

und bestimmte die Farbtemperatur zu 224K; deutlich höher als die Schwarzkörper-Gleichgewichtstemperatur<br />

von 133K in 4.36 AE (IAUC 6403). Beobachtungen aus der zweiten Maihälfte zeigten erstmals<br />

H2S im <strong>Kometen</strong>, mit einer Produktionsrate von 3⋅10 26 Molekülen/s. Zur gleichen Zeit wurde für<br />

CO eine Produktionsrate von 4⋅10 28 ermittelt (IAUC 6408). Das bloße Auftreten der exotischeren <strong>Kometen</strong>moleküle<br />

in solch großer Sonnendistanz und die hohen Gasproduktionsraten begründen den<br />

oben erwähnten Optimismus der <strong>Kometen</strong>experten.<br />

Bei der <strong>Fachgruppe</strong> <strong>Kometen</strong> gingen bisher 33 Beobachtungen von 9 FG-Beobachtern ein. Zusammen<br />

mit über 300 internationalen Beobachtungen ergibt sich, daß der Komet bislang den Prognosen<br />

folgt und Mitte <strong>Juni</strong> eine Helligkeit von 6.0 m erreicht hat, mithin zu einem einfachen Feldstecherobjekt<br />

geworden ist. Die Schätzungen ergeben die Helligkeitsformel: m = -1.1 m + 5⋅log ∆ + 8.4⋅log r, was eine<br />

maximale Helligkeit von rund -1 m bedeuten würde. Damit liegt der Aktivitätsparameter zwischen n=3<br />

und n=4, wobei sich die extrem hohe absolute Helligkeit weiter bestätigt. Der Komadurchmesser hat<br />

sich mit rund 12’ seit Februar nahezu verdreifacht. Bei einer Erddistanz von noch über 3 AE bedeutet<br />

dies eine Vergrößerung der Koma von 800.000 km auf 1.800.000 km (im Herbst 1995 lag er bei<br />

600.000 km)! Der DC-Wert, der 1995 aufgrund der damals sehr diffusen Koma und etlicher Ausbrüche<br />

noch zwischen DC 3 und DC 7 schwankte, liegt aktuell ziemlich konstant bei etwa DC 5. Die Koma<br />

zeigt einen auffallenden, etwa 11 m hellen false nucleus. Zudem scheint sie nicht völlig rund zu sein und<br />

auch der false nucleus ist eher nach Süden versetzt. Visuell ist nun ein rund 0.3° langer Schweif erkennbar,<br />

der sich aktuell aber nördlich anschließt. Geometrisch müßte er nach Süden gerichtet sein;<br />

allerdings schauen wir gerade fast genau in Schweifrichtung, so daß die Jetaktivität zu einer anderen<br />

Verteilung der Schweifmaterie führen kann und die absolute Länge schwierig zu ermitteln ist.<br />

Walter Kutschera beschreibt den <strong>Kometen</strong> am 13., 15. und 25.4. als gut kondensiert mit leichter Faserstruktur<br />

um den Kernbereich; im 54cm-Reflektor zeigt sich die Koma nur noch leicht elongiert. Maik<br />

Meyer beobachtet den <strong>Kometen</strong> am 18. April: mit seinem Swan-Band-Filter wirkt er zwar größer, aber<br />

nicht heller. Ich beobachte den <strong>Kometen</strong> am 29. Mai wieder: das 8“ SCT zeigt einen nach Südosten<br />

versetzten, ca. 12.5 m hellen false nucleus; die Koma fasert nach NW aus. Am 14.+15.6. ist die Koma<br />

im 8“ SCT groß und zur Mitte hin gut kondensiert; der ca. 10.5 m helle false nucleus war erkennbar<br />

nach SSW versetzt; im NNO konnte ein Schweifansatz erkannt werden.<br />

Beim Schätzen der Helligkeit bitte nur den AAVSO-Atlas (AA) oder die Karte im Anhang verwenden<br />

und stets die Quelle (AA=AAVSO - unterstrichen- , S=SAO) angeben; AA-Helligkeiten bevorzugen!<br />

4


Komet C/1995 O1 (Hale-Bopp)<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.03.30.12 S 8.3 m AA 10.0 B - 14 6’ 6 - - 4.5T van Loo<br />

96.04.11.12 S 8.3 S 11.0 R 6 48 3.0 4 - - 5.2 m Ewald<br />

96.04.13.145 B 8.1 S 15.2 R 12 60 2.7 4 - - - Kutschera<br />

96.04.15.197 B 8.0 S 15.2 R 12 60 3.0 4-5 - - - Kutschera<br />

96.04.17.104 S 8.2 S 20.3 T 10 50 3.5 4 - - 4.5: Kriebel<br />

96.04.18.096 S 8.2 AA 13.0 L 6 36 4 5 - - 5.0 M.Meyer<br />

96.04.20.099 S 8.5 GA 10.0 R 10 33 - 5 - - 5.0 Beck<br />

96.04.21.12 S 8.8 AA 25.2 L 4 53 7.2 6 - - 4.6 van Loo<br />

96.04.23.11 S 8.0 S 11.0 R 6 48 2.0 5 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.24.12 S 8.8 AA 10.0 B - 14 - 6 - - 4.5T van Loo<br />

96.04.25.125 B 7.9 S 15.2 R 12 60 3.4 5 - - - Kutschera<br />

96.04.25.13 S 7.8: S 11.0 R 6 48 2.0 6 - - 5.2 Ewald<br />

96.04.26.12 S 7.8 S 11.0 R 6 48 3.0 6 - - 5.5 Ewald<br />

96.05.12.10 S 7.3 S 11.0 R 6 48 4.0 6 - - 5.2 Ewald<br />

96.05.13.11 S 7.1 S 11.0 R 6 48 5.0 5 - - 5.5 Ewald<br />

96.05.18.09 S 6.8 S 11.0 R 6 48 6.0 6 - - 5.2 Ewald<br />

96.05.19.08 S 6.7 S 11.0 R 6 48 5.0 4 - - 5.2 Ewald<br />

96.05.27.04 S 6.3 S 11.0 R 6 48 5.0 6 - - 5.2 Ewald<br />

96.05.28.03 S 6.2 S 11.0 R 6 48 6.0 5 - - 5.2 Ewald<br />

96.05.29.0<strong>65</strong> S 7.2 S 6.3 B - 9 8 3 - - 4.5: Kammerer<br />

96.05.29.070 S 7.6 S 20.3 T 10 50 4 6 Ansatz 0: 4.5: Kammerer<br />

96.06.14.028 S 6.5 AA 6.3 B - 9 11 5 Ansatz 20: 5.2 Kammerer<br />

96.06.15.031 S 6.3 AA 6.3 B - 9 11 5 Ansatz 20: 5.2 Kammerer<br />

Ephemeride des <strong>Kometen</strong> C/1995 O1 (Hale-Bopp) 0 h UT<br />

Datum Rekt./Dekl. 1950.0 Rekt./Dekl. 2000.0 ∆ (AE) r (AE) Hell. El.<br />

<strong>Juni</strong> 26 18 h 58.68 m -12° 27.3’ 19 h 01.47 m -12° 23.0’ 2.980 3.972 6.4 m 1<strong>65</strong>°<br />

Juli 1 18 51.95 -11 57.2 18 54.74 -11 53.3 2.917 3.918 6.3 168<br />

6 18 44.95 -11 26.8 18 47.73 -11 23.5 2.864 3.8<strong>65</strong> 6.2 168<br />

11 18 37.76 -10 56.4 18 40.53 -10 53.6 2.820 3.811 6.1 1<strong>65</strong><br />

16 18 30.49 -10 26.3 18 33.26 -10 23.9 2.785 3.757 6.0 160<br />

21 18 23.25 - 9 56.5 18 26.01 - 9 54.7 2.760 3.702 5.9 154<br />

26 18 16.15 - 9 27.5 18 18.90 - 9 26.3 2.743 3.648 5.9 149<br />

31 18 09.30 - 8 59.5 18 12.03 - 8 58.7 2.735 3.593 5.8 142<br />

Aug. 5 18 02.78 - 8 32.6 18 05.51 - 8 32.3 2.734 3.538 5.7 136<br />

10 17 56.68 - 8 07.1 17 59.40 - 8 07.2 2.739 3.482 5.7 130<br />

15 17 51.07 - 7 43.0 17 53.78 - 7 43.5 2.751 3.426 5.6 124<br />

20 17 46.00 - 7 20.3 17 48.70 - 7 21.3 2.768 3.370 5.6 119<br />

25 17 41.51 - 6 59.2 17 44.20 - 7 00.5 2.789 3.314 5.6 113<br />

Bahnelemente: T = 1997 Apr. 1.1435 TT , q = 0.914120 AE , e = 0.995090<br />

(m0=-1.1 m /n=3.4) ω = 130.5910° , Ω = 282.4708° , i = 89.4285° (2000.0)<br />

5<br />

Vom <strong>Kometen</strong> C/1995 Y1 (Hyakutake)<br />

gingen insgesamt 56 Beobachtungen<br />

von 10 FG-Beobachtern ein. Dabei zeigten<br />

gerade die internationalen Beobachtungen<br />

bis Mitte April, daß der Aktivitätsparameter<br />

doch geringer war, als im<br />

letzten Mitteilungsblatt angegeben, so<br />

daß er insgesamt länger sichtbar blieb<br />

als angenommen (und eigentlich noch<br />

sichtbar sein müßte, aber wohl ziemlich<br />

vernachlässigt wird). Die Helligkeitsentwicklung<br />

wird durch die Formel: m =<br />

7.4 m + 5⋅log ∆ + 7.3⋅log r gut widergegeben,<br />

was eine maximale Helligkeit von<br />

8.0 m Ende Februar ergibt. Der scheinbare<br />

Komadurchmesser erreichte zur gleichen<br />

Zeit ein Maximum von 6’, wohingegen<br />

der absolute Komadurchmesser


während der gesamten Sichtbarkeit kontinuierlich von anfangs 325.000 km auf 250.000 km abnahm.<br />

Die Koma war über einen langen Zeitraum hinweg gut kondensiert (DC 3-4), wurde allerdings im April<br />

deutlich diffuser (DC 2). Bislang sind mir nur zwei Schweifsichtungen bekannt geworden. Mitte Februar<br />

soll dieser demnach eine Länge von 0.2° (0.8 Mill. km) erreicht haben.<br />

Komet C/1995 Y1 (Hyakutake)<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.02.28.19 S 8.5 m S 20.4 T 10 63 2.0’ 3 - - 5.5 m Ewald<br />

96.02.29.20 S 8.3 AA 20.4 T 10 63 2.5 4 - - 5.5 Ewald<br />

96.03.01.15 S 8.4 S 20.4 T 10 63 2.0 3 - - 5.1 Ewald<br />

96.03.20.18 S 9.2: S 20.4 T 10 63 2.5 3 - - 4.8 Ewald<br />

96.03.21.19 S 9.3 S 20.4 T 10 63 3.5 4 - - 4.5 Ewald<br />

Ephemeride des <strong>Kometen</strong> C/1995 Y1 (Hyakutake) 0 h UT<br />

Datum Rekt./Dekl. 1950.0 Rekt./Dekl. 2000.0 ∆ (AE) r (AE) Hell. El.<br />

<strong>Juni</strong> 16 0 h 06.11 m +37° 45.9’ 0 h 08.70 m +38° 02.6’ 2.143 2.038 11.3 m 70°<br />

26 0 12.32 +38 12.4 0 14.93 +38 29.1 2.149 2.156 11.5 77<br />

Juli 6 0 15.38 +38 24.8 0 18.00 +38 41.5 2.143 2.275 11.6 84<br />

16 0 15.24 +38 19.9 0 17.86 +38 36.6 2.130 2.393 11.8 92<br />

26 0 11.95 +37 53.5 0 14.56 +38 10.2 2.113 2.510 11.9 101<br />

Aug. 5 0 05.74 +37 01.0 0 08.33 +37 17.6 2.098 2.626 12.0 110<br />

15 23 57.12 +35 38.0 23 59.67 +35 54.7 2.091 2.742 12.2 120<br />

25 23 46.84 +33 42.7 23 49.36 +33 59.4 2.099 2.857 12.3 130<br />

Bahnelemente: T = <strong>1996</strong> Feb. 24.2870 TT , q = 1.054615 AE , e = 1.0<br />

(m0=7.4 m /n=2.9) ω = 46.3484° , Ω = 195.7612° , i = 54.4<strong>65</strong>8° (2000.0)<br />

Anders als der eben behandelte <strong>Schweifstern</strong> war Komet C/<strong>1996</strong> B1 (Szczepanski) stets ein recht<br />

diffuses Objekt. Dennoch gingen insgesamt 91 Beobachtungen von 18 FG-Beobachtern ein - er war<br />

eben gut am Abendhimmel beobachtbar. Seine<br />

Helligkeitsentwicklung kann trotz der Schwierigkeiten<br />

beim Schätzen dieses diffusen <strong>Kometen</strong> befriedigend<br />

mit der Formel m = 7.1 m + 5⋅log ∆ +<br />

13.1⋅log r dargestellt werden, was eine maximale<br />

Helligkeit von 7.9 m Ende Februar ergibt. Während<br />

der größte scheinbare Komadurchmesser von<br />

etwa 15’ Ende Februar erreicht wurde, stieg der<br />

absolute Komadurchmesser fast parallel dazu von<br />

anfangs 200.000 km auf 300.000 km um den<br />

10.3. an, um bis Mitte April wieder auf etwa<br />

200.000 km zurückzugehen (allerdings könnten<br />

hier auch andere Effekte, z.B. die Ende Februar/Anfang<br />

März größte Helligkeit eine Rolle gespielt<br />

haben). Die Koma war stets gering kondensiert,<br />

anfangs DC 2-3, im März DC 2 und im April<br />

nur noch DC 1. Schweifsichtungen liegen nur von<br />

2 Beobachtern vor. Demnach war dieser Ende<br />

Februar 0.3° (1.5 Mill. km) lang.<br />

Walter Kutschera beobachtete den <strong>Kometen</strong> am<br />

12./13.4. noch einmal. Er zeigte sich nur noch als<br />

nebulöses, wenig kondensiertes Objekt.<br />

6


Komet C/<strong>1996</strong> B1 (Szczepanski)<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.02.27.94 S 9.0 m S 20.4 T 10 63 8.0’ 2 - - 5.6 m Ewald<br />

96.03.05.17 S 9.0: S 20.4 T 10 63 5.0 2 - - 5.5 Ewald<br />

96.03.07.82 S 8.5: S 20.4 T 10 63 6.0 1 - - 5.6 Ewald<br />

96.03.08.81 S 8.8 S 20.4 T 10 63 5.0 2 - - 5.5 Ewald<br />

96.03.09.80 S 9.0 S 20.4 T 10 63 6.0 2 - - 5.6 Ewald<br />

96.03.10.89 S 9.2 S 20.4 T 10 63 7.0 1-2 - - 5.5 Ewald<br />

96.03.11.225 S 9.5 AA 10.0 B - 14 4 1 - - 5.8 van Loo<br />

96.03.11.91 S 9.1 S 20.4 T 10 63 3.0 1-2 - - 5.6 Ewald<br />

96.03.16.94 S 9.0 S 20.4 T 10 63 6.0 2 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.06.846 S 10.7: AC 13.0 L 6 36 3 1 - - 5.0 M.Meyer<br />

96.04.12.947 B 9.6 S 15.2 R 12 60 5.5 1 - - 5.5 Kutschera<br />

96.04.13.895 B 9.6 S 15.2 R 12 60 5.0 1 - - 5.5 Kutschera<br />

96.04.15.845 S 10.3 AC 13.0 L 6 36 5 0 - - 5.5 M.Meyer<br />

Zwischenzeitlich ist die Flut von Schätzungen, Fotografien und Zeichnungen des <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> B2<br />

(Hyakutake) abgeebt, so daß man erstmals Zeit findet, die Erscheinung dieses beeindruckenden <strong>Kometen</strong><br />

zu analysieren - allerdings noch immer vorläufig, da die internationalen Beobachtungen noch<br />

längst nicht komplett sind. Von der <strong>Fachgruppe</strong> <strong>Kometen</strong> gingen bisher 345 Beobachtungen von 23<br />

Beobachtern ein. Diese sind zusammen mit rund 600 internationalen Beobachtungen in den nachfolgenden<br />

Diagrammen dargestellt. Insgesamt werden die im letzten <strong>Schweifstern</strong> dargestellten Ergebnisse<br />

ziemlich bestätigt.<br />

Der Helligkeitsverlauf vor dem Perihel<br />

muß in mindestens zwei, eventuell drei<br />

Phasen unterteilt werden:<br />

In der ersten Phase, bis zum 15. April,<br />

ergibt sich die Helligkeitsformel zu<br />

m = 5.2 m + 5⋅log ∆ + 8⋅log r. Dies würde<br />

eine Helligkeit im Perigäum von<br />

0.4 m bedeuten. Allerdings zeigt die<br />

heliozentrische Helligkeit in den Tagen<br />

um das Perigäum einen deutlichen<br />

Buckel, d.h. die Schätzungen weichen<br />

in positiver Richtung von der obigen<br />

Helligkeitsformel ab. Diskutiert wird<br />

momentan, ob diese Welle (Phase 2)<br />

reell ist oder nicht eher als Folge der<br />

extrem schwer schätzbaren Koma<br />

angesehen werden muß. Persönlich<br />

nehme ich auch an, daß zahlreiche<br />

Schätzungen zu hoch angesetzt sind.<br />

Da aber andererseits der Komet just in<br />

den Tagen der Erdnähe eine, auch<br />

spektroskopisch bestätigte, extrem<br />

hohe Aktivität zeigte, erscheint auch<br />

ein leichter, nur wenige Tage anhaltender<br />

Helligkeitsanstieg plausibel.<br />

Aus diesem Grund gehe ich davon<br />

aus, daß die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegt, was eine maximale Helligkeit in Erdnähe von<br />

ziemlich genau 0.0 m bedeutet. Die hohe Aktivität, gepaart mit einem Anstieg der Gesamthelligkeit,<br />

endete um den 27./28.3., was mich Anfang April zu der Fehleinschätzung verleitete, es hätte ein Helligkeitseinbruch<br />

stattgefunden.<br />

Nach dem aktuellen Stand vollzog sich die Helligkeitsentwicklung jedoch bis zum 15. April weiter gemäß<br />

der obigen Formel. Dann allerdings kam es doch zu einem sehr dramatischen Helligkeitsbruch,<br />

der durch einen extrem kurzen Helligkeitsausbruch eingeleitet wurde. Daß hier innerhalb von Stunden<br />

eine dramatische Veränderung eintrat, zeigen auch die Spektren, welche vor dem 15. April völlig anders<br />

aussehen als danach. Fortan (Phase 3) entwickelte sich die Helligkeit nur noch langsam gemäß<br />

der Formel m = 4.5 m + 5⋅log ∆ + 5⋅log r, die allerdings aufgrund der nunmehr rasch schlechter werden-<br />

7


den Sichtbarkeitsbedingungen und der hieraus resultierenden geringen Zahl an Schätzungen nur mit<br />

einer relativ großen Unsicherheit angegeben werden kann. Eine Erklärung für diesen ungewöhnlich<br />

spät erfolgten Helligkeitsbruch (normalerweise findet ein solcher eher bei r ≈ 1.5 ... 1.7 AE statt) könnte<br />

in dem überraschend kleinen (1-3 km), aber sehr aktiven Kern liegen: es ist gut vorstellbar, daß Komet<br />

Hyakutake nur 1-2 Hauptaktivitätszentren aufwies und zumindest eines trotz der immer stärker werdenden<br />

Sonneneinstrahlung schließlich seinen Vorrat erschöpfte.<br />

Nach dem Perihel ergeben die bisher bekanntgewordenen Beobachtungen eine Helligkeitsformel von<br />

m = 4.7 m + 5⋅log ∆ + 5.2⋅log r. Diese Formel paßt überraschend gut zu der der Phase 3, so daß man<br />

eine Perihelhelligkeit von 1.5 m -2.0 m annehmen kann. Der kleine Aktivitätsparameter nach dem Perihel<br />

ist überraschend, sofern man von einer Erschöpfung der Hauptaktivitätszentren ausgeht. Die extreme<br />

Sonnenhitze könnte allerdings auch größere Teile des Kerns auf niedrigem Niveau aktiviiert haben. Im<br />

Perihel, d.h. am 1. Mai, wurde der Komet übrigens von dem Sonnensatelliten SOHO beobachtet und<br />

mit der Korona zusammen fotografiert (AFZ 405).<br />

8<br />

Bezüglich des Komadurchmessers habe<br />

ich noch keine eindeutigen Daten, um<br />

entscheiden zu können, ob der Komadurchmesser<br />

in Erdnähe eher bei 90’<br />

oder 120’ lag (CCD-Beobachtungen<br />

liegen eher bei 90’). Ein maximaler Komadurchmesser<br />

von 120’ würde einen<br />

kurzfristigen Anstieg des absoluten Komadurchmessers<br />

von etwa 450.000 km<br />

auf <strong>65</strong>0.000 km fordern. Spricht dies<br />

dem ersten Anschein nach eher für 90’,<br />

so ist zu bedenken, daß der Komet just<br />

in jenen Tagen eine Phase deutlich höherer<br />

Aktivität aufwies, so daß eine kurzfristig<br />

sich ausdehnende Koma nicht<br />

unplausibel ist.<br />

Möglicherweise spielt hier auch die extrem<br />

türkisfarbene bis blaue äußere<br />

Koma ein Rolle. Sofern die Augen eines<br />

Beobachters eine hohe Transmission im<br />

blauen Spektralbereich aufweisen, würde<br />

er eine größere Koma schätzen.<br />

Dies könnte auch eine mögliche Erklärung<br />

für den überraschenden Umstand<br />

sein, daß Komaschätzungen mit Ferngläsern<br />

eine signifikant kleinere Koma<br />

aufweisen als die mit bloßem Auge<br />

durchgeführten (stärkere Absorption<br />

bzw. Streuung durch die Prismen im<br />

Blauen?).<br />

Bezüglich der Schweiflänge in Erdnähe<br />

haben weitere Beobachtungen, Überlegungen und Erfahrungen (siehe Editorial) die im letzten<br />

<strong>Schweifstern</strong> mitgeteilten Ergebnisse bestätigt. Demnach lag die visuelle Schweiflänge stets deutlich<br />

unter dem Phasenwinkel und erreichte am 27./28. März mit phantastischen 70°-75° das Maximum. Die<br />

hieraus ableitbare absolute Schweiflänge dürfte zwischen 80 Mill. und 130 Mill. km gelegen haben. Die<br />

Ursache dieser großen Unsicherheit liegt in der Ungewissheit, inwieweit der Schweif von der genauen<br />

Anti-Solar-Richtung abwich. Ich kann mir große Abweichungen zwar kaum vorstellen, aber bereits<br />

durchaus vorstellbare 2-5° wirken sich auf die absolute Schweiflänge extrem stark aus.<br />

Danach nahm die Schweiflänge aufgrund der zunehmenden Erddistanz ab; die publizierten Schätzungen<br />

dürften jedoch aufgrund der Störung durch den Mond deutlich unterhalb der Realität liegen. Aktuell<br />

gehe ich eher von einem Rückgang bis auf etwa 20° aus. Mitte April stieg die Schweiflänge wieder<br />

deutlicher an. Die geschätzten Längen des weiterhin relativ schwachen Schweifs schwanken dabei<br />

zwischen 10° und 100°. Der erste Wert dürfte aufgrund subotpimaler Bedingungen deutlich zu klein,<br />

der zweite Wert durch die bereits im Editorial erwähnten physiologischen Effekte viel zu groß sein<br />

(auch hier wurde in wenigen Fällen wieder mal der Phasenwinkel übertroffen!). Am wahrscheinlichsten


sind Werte zwischen 30° und 40° in jenen Tagen (etwa 60 Mill. km). Danach ging die beobachtete<br />

Schweiflänge, v.a. aufgrund der Horizontnähe rasch zurück.<br />

Nach dem Perihel liegen die Schätzungen bei bzw. unterhalb von 10°. Allerdings bot sich den Südhemisphärenbeobachtern<br />

noch ein besonderes Schauspiel: um den 20. Mai bildete sich ein bis zu 1°<br />

langer, gelblicher Gegenschweif aus, der mit dem Hauptschweif einen Winkel von 120° bildete, so daß<br />

der Komet ähnlich aussah wie der Komet Arend-Roland 1957 (AFZ 413)!<br />

9<br />

Am 12.3. erkennt Frans van Loo eine<br />

asymetrische Koma. Vier Tage später<br />

bestätigt er diese Beobachtung und<br />

sieht eine beginnende Schweifentwicklung.<br />

Hartmut Bretschneider schätzt die<br />

Helligkeit des nicht zentral positionierten<br />

false nucleus am 20.3. zu etwa<br />

5.7 m . Am 21.3. hat sich für ihn die Koma<br />

im Vergleich zum Vortag etwas<br />

verdichtet und in Richtung Schweif<br />

leicht länglich verformt; der leicht rötliche<br />

false nucleus ist etwa 5.0 m hell. Am<br />

Morgen des 22.3. beschreibt er die<br />

Koma als vorn keglig mit Enveloppen;<br />

der false nucleus ist etwa 4.5 m hell. Für<br />

Detlev Niechoy scheint am 22./23.3.<br />

nördlich des Hauptschweifs ein zweiter,<br />

schwächerer Schweif zu existieren.<br />

Volker Kasten schätzt in der Nacht des<br />

23./24.3. die im 14x100-Feldstecher<br />

gelbliche, fast sternförmige zentrale<br />

Kondensation zu 2.7 m ; an diese schließt<br />

sich in Richtung Schweif ein Jet von 2-<br />

3’ Länge an.<br />

In der Nacht 24./25.3. beschreibt Volker<br />

Kasten Kern und Koma im C90 als definitiv<br />

ocker-gelblich; die Komadimensionen<br />

sind für ihn schwer auszumachen,<br />

doch wirkt die Koma in Querrichtung<br />

breiter; der 2’ lange Jet ist gut erkennbar.<br />

In der folgenden Nacht, 25./26.3.,<br />

um 19 h UT beobachtet Hartmut Bretschneider<br />

kleine Enveloppen in der Koma,<br />

einen Schweifstrahl und einen über<br />

30’ langen, scharf gezeichneten Jet; den<br />

false nucleus schätzt er auf etwa 5.4 m .<br />

Um 3 h UT erkennt er wiederum Enveloppen<br />

in der Koma, sowie zwei Schweifstrahlen,<br />

die bis zur Verbindungslinie ακ<br />

Dra reichen und einen weiteren dünnen<br />

Schweifstrahl, der westlich der Koma<br />

abzweigt; die Länge des nicht mehr<br />

so deutlich erkennbaren Jets schätzt er<br />

jetzt auf 1.6°; der false nucleus ist etwa<br />

5.3 m hell. Detlev Niechoy beobachtet am<br />

26./27.3. mehrere Jets, die vom hellen<br />

false nucleus ausgehen. Aus der Nacht<br />

27./28.3. liegen mehrere Berichte vor:<br />

um 20 h UT zeigt der Komet für Hartmut<br />

Bretschneider weniger Einzelheiten als zwei Nächte zuvor; aber immer noch macht er deutliche Enveloppen<br />

aus, einen Schweifstrahl und den ca. 1° langen, diffuser werdenden Jet; die Helligkeit des false<br />

nucleus schätzt er auf etwa 5.3 m . Um 23 h UT: erkennt Detlev Niechoy eine fächerförmige Koma, die zur<br />

Sonne hin abgeplattet ist. Volker Kasten beschreibt die Koma um 0 h UT im 14x100B als grau-blau, den


Kern als eher türkis; einen Jet kann er nicht mehr ausmachen. Um 3 h UT sieht Hartmut Bretschneider<br />

Enveloppen beidseitig der Koma sehr deutlich, dazu einen dünnen, sich verbreiternden Schweifstrahl,<br />

aber keinen Jet mehr. Für Detlev Niechoy ist die Koma am 28./29.3. in Sonnenrichtung abgeplattet,<br />

der Schweif zeigt drei Streamer. In der Nacht 29./30.3. wirkt die Koma für Volker Kasten im 14x100B<br />

taubenblau. Am Abend des 30.3. macht Detlev Niechoy erneut drei Streamer aus.<br />

Am 1.4. schätzt Hartmut Bretschneider<br />

den false nucleus auf etwa 5.6 m , Detlev<br />

Niechoy erkennt wiederum drei Streamer.<br />

Heinz Kerner und Frans van Loo<br />

gelingt es, den <strong>Kometen</strong> während der<br />

Totalen Mondfinsternis (3./4.4.) tief über<br />

dem NW-Horizont zu schätzen. Am<br />

Abend des 5.4. und 6.4. ist für Frans van<br />

Loo der Staubanteil im Schweif dominierend.<br />

Walter Kutschera beschreibt den<br />

Schweif am 13.4. ab etwa 0.8° vom Kopf<br />

als weit aufgefächert. Am 14.4. liegen<br />

wieder mehr Beschreibungen vor: Volker<br />

Kasten erscheint der Schweif etwas<br />

links herum gekrümmt und auf Höhe<br />

von ρ Per leicht verbreitert (19’) und<br />

aufgefächert; der Schweif scheint etwas<br />

flächenheller zu sein; die Koma erkennt<br />

er als leicht gelblich, den fast sternförmigen<br />

Kern im C8 bei 113x als gelblichgrünlich.<br />

Winfried Kräling beschreibt die<br />

Farbe der Koma als bläulich; der Schweif ist strukturiert. Frans van Loo erscheint der false nucleus<br />

etwas unscharf. Detlev Niechoy macht eine tropfenförmige Koma und einen hellen, fächerförmigen<br />

Schweif aus. Am 15.4. sehe ich den <strong>Kometen</strong> viel heller als am Vortag mit einer brillianten zentralen<br />

Kondensation; im 8“ SC ist ein brillianter, sternförmiger false nucleus auszumachen, um den ein sehr<br />

helles Gebiet liegt, das zur Sonne hin wie abgeschnitten wirkt, und von dem nach Westen wohl ein ca.<br />

2’ langer Jet ausgeht; in Schweifrichtung kann ein dunkleres Gebiet festgestellt werden, das Koma und<br />

Schweif parabelförmig erscheinen läßt. Auch Volker Kasten spricht von einem Helligkeitsausbruch; im<br />

14x100B erscheint ihm die Koma als zitronengelb. Für Frans van Loo ist der Schweif an diesem Abend<br />

eindeutig gekrümmt, der false nucleus sternförmig. Maik Meyer spricht von einer deutlich grünlich-blau<br />

gefärbten Koma. Am 16.4. scheint mir der Komet und vor allem die zentrale Kondensation wieder erkennbar<br />

schwächer geworden zu sein; allerdings wird die Beobachtung durch Cirren ziemlich gestört.<br />

Walter Kutschera beobachtet vor der Kernstruktur eine Dunkelfront; die Kernhelligkeit ist angestiegen.<br />

Frans van Loo beobachtet erneut einen schönen gekrümmten Staubschweif. Für Volker Kasten wirkt<br />

der Schweif wie ein Scheinwerferkegel, allerdings mit angedeuteter Linkskrümmung. Am 17.4. kann<br />

Volker Kasten den Schweifansatz mit bloßem Auge nur erahnen; im 20cm-Refraktor (1:15) zeigt der<br />

false nucleus bei 170x ein kräftiges, warmes Gelb; von diesem ging ein schwach angedeuteter „Mittelstreifen“<br />

in Richtung der Schweifachse aus. Am 19.4. schätze ich die Helligkeit des erneut strahlenden<br />

false nucleus im 8“ SC auf 4.5 m , am 21.4. die der intensiven zentralen Kondensation mit dem<br />

9x63B auf 4.0 m . Volker Kasten meint am gleichen Abend, wiederum eine leichte Linkskrümmung des<br />

Schweifs auszumachen. Detlev Niechoy beschreibt eine tropfenförmige Koma mit hellem Kern, und<br />

einen nahe der Koma fächerförmigen Schweif. Am 24.4. sieht Walter Kutschera den Kopf trotz heller<br />

Dämmerung mit dem bloßen Auge; im Fernglas ist der Schweif noch immer gut zu sehen. Am gleichen<br />

Abend gelingt es mir, den <strong>Kometen</strong> in der relativ hellen Dämmerung auszumachen: über dem extrem<br />

transparenten Horizont zeigt sich der Komet mit einer sternförmigen, sehr hellen (ca. 3.5 m ) zentralen<br />

Kondensation und daran anschließendem, gut erkennbarem Schweif.<br />

Neben diesen umfangreichen Beschreibungen des <strong>Kometen</strong>anblicks haben uns erfreulicherweise<br />

auch zahlreiche Zeichnungen erreicht, von denen eine Auswahl im Anhang zu finden ist.<br />

Zwei italienische Beobachter meinen übrigens, am 22.3. von diesem <strong>Kometen</strong> ausgehende Meteore<br />

gesehen zu haben, nämlich 12 innerhalb von 2.5 Stunden ab 22 h UT. Als Radiant dieser Meteore geben<br />

sie α=210°/δ=+47° (1950.0) an (AFZ 414). Bislang wurde diese Beobachtung bzw. Vermutung<br />

allerdings nicht bestätigt.<br />

10


Spektroskopische Beobachtungen des <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> C2 Hyakutake (F.-W. Gerber):<br />

Zwischen dem 26. Februar und dem Abend des 25. April konnten in 19 Nächten spektroskopische und Filterbeobachtungen<br />

des <strong>Kometen</strong> Hyakutake durchgeführt werden, die ein außergewöhnliches Verhalten dieses <strong>Kometen</strong><br />

dokumentieren. Dabei waren die Beobachtungsbedingungen oft wenig günstig (Dunst und Mainzer Stadtrand).<br />

Beobachtet wurde mit einem Doppelglas 25x125 mit Natrium-, Swan- und Violett-Filter sowie monokular<br />

mit einem 20x80 Doppelglas mit vorgeschaltetem 45°-Prisma ohne und mit den genannten Filtern. Die spektroskopischen<br />

Beobachtungen wurden jedesmal durchgeführt, die Filterbeobachtungen parallel dazu leider nicht<br />

ebenso konsequent. Im genannten Beobachtungszeitraum nahm die heliozentrische Distanz des <strong>Kometen</strong> von<br />

1,58 auf 0,30 AE ab.<br />

Bis zum 10.3. entsprach das Spektrum den Erwartungen: eine relativ helle G-Emission mit geringem Staubanteil<br />

(geschätzt 20%). Am 15.3. zeigt der Komet völlig überraschend stattdessen ein helles rein kontinuierliches<br />

Spektrum der Koma; die G-Emission ist entweder überstrahlt oder die entsprechende C2-Produktion hat aufgehört.<br />

Am 21.3. tritt zum ersten Male im Kontinuum der Koma strichförmig das hellere Kontinuum des Kerns hervor.<br />

Gleichzeitig ist mit dem V-Filter der Komet überraschend deutlich zu sehen, und zwar sowohl im integralen<br />

als auch im dispergierten Licht, letztmalig am 17.3.<br />

In den nächsten Tagen nimmt das strichähnliche Kontinuum des Kerns an Helligkeit gegenüber dem der Koma<br />

deutlich zu. Mit zunehmender Entfernung des <strong>Kometen</strong> von der Erde wird die Koma und entsprechend auch ihr<br />

Spektrum kleiner und geht in das des Kerns über, das bis zum Ende der Sichtbarkeit nachzuweisen ist.<br />

Vom 27.3. an ist im Spektroskop auch das Kontinuum des Schweifs zu erkennen, anfänglich mehrere Grad lang,<br />

mit abnehmender Tendenz: eben noch wahrnehmbar am letzten Abend. Am Abend des 1. April ist - wiederum<br />

völlig überraschend - das lang vermißte typische <strong>Kometen</strong>spektrum zu sehen: die helle Emission in G und<br />

schwächer, aber durchaus auffällig, die beiden anderen in Y und B. Am 9.4. läßt sich zwischen den Emissionen<br />

erstmals das falsche Kontinuum erkennen, im oberen Teil heller als im blauseitigen; die letzte Beobachtung<br />

dieses Phänomens gelingt am Abend des 15.4.<br />

Erwartungsgemäß werden diese drei Emissionen von Mal zu Mal schwächer; die in Y ist am 15.4. abends letztmalig<br />

eindeutig nachzuweisen, die in B - ebenso wie der Blauanteil im V-Filter - noch am nächsten Abend, 16.4.,<br />

während die hellste in G noch am Abend des 20.4. erkennbar ist.<br />

Am letzten Beobachtungsabend, als der Komet in der Dämmerung ein schmales, äußerst schwaches Kontinuum<br />

zeigte, war sein kleiner Kopf (0.2’) im 25x125 mit dem Na-Filter deutlich zu erkennen. Für mich kam das völlig<br />

überraschend, war an sich aber zu erwarten, da bei <strong>Kometen</strong> in entsprechend geringem Sonnenabstand das<br />

Spektrum umschlägt und sie anstelle der C2-Emissionen die metallische Na-D-Linien zeigen.<br />

Die beigefügte Grafik versucht, den ungewöhnlichen und unerwarteten Wechsel im Aspekt des Hyakutake im<br />

Laufe der Wochen darzustellen; dabei lassen sich allerdings Besonderheiten nicht wiedergeben. Ergänzend sei<br />

mitgeteilt, daß mir der Komet ab Mitte März, anders als sonstige <strong>Kometen</strong>, rein weiß erschien, vor allem am<br />

Abend des 23.3. im Bootes im Dunst; der spektroskopische Befund bestätigte mir das. Verwunderlich war für<br />

mich, daß bei visueller Beobachtung die im Spektrum des <strong>Kometen</strong> nachweisbaren starken Veränderungen<br />

überhaupt nicht zu erkennen waren; unerklärlich bleibt mir, daß der hohe Staubanteil der Koma keinen hellen<br />

Staubschweif erzeugte. War der Staub ebenso kurzlebig wie die Gasmoleküle? Auch bei Schwassmann-<br />

Wachmann 1 scheint sich der so häufig abgestoßene Staub in Nichts aufzulösen. Ist da ''Wasser-Eis'' im Spiel?<br />

Zu guter Letzt: Gibt es andere Filter- oder spektroskopische Beobachtungen des Hyakutake?<br />

11


Komet C/<strong>1996</strong> B2 (Hyakutake)<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.02.29.139 I 6.5 m AA 0.8 E - 1 10’ 3 - - 6.5 m Jäger<br />

96.02.29.183 K 7.2 SC 7.0 B - 20 9 4-5 - - 5.7 Thomas<br />

96.02.29.683 K 7.2 SC 7.0 B - 20 9.0 4-5 - - 5.7 Thomas<br />

96.03.07.20 S 5.8 S 5.0 B - 10 2.0 7 - - 5.2 Ewald<br />

96.03.08.21 S 5.5 S 5.0 B - 10 3.0 6 - - 5.5 Ewald<br />

96.03.12.191 S 5.7 AA 10.0 B - 14 6 4 - - 5.1 van Loo<br />

96.03.14.031 I 4.0: AA 0.8 E - 1 20 3-4 - - 4.5 Jäger<br />

96.03.14.124 B 5.0 S 5.0 B - 7 12x15 - - - 4 Filimon<br />

96.03.15.033 S 4.5 S 5.0 B - 7 - 7 - - 5.3 Beck<br />

96.03.15.033 S 4.5 S 0.8 E - - - 5 - - 5.3 Beck<br />

96.03.15.052 S 4.5 S 15.0 L 5 42 - 7 - - 5.3 Beck<br />

96.03.15.085 I 3.5: AA 0.8 E - 1 25 5 - - 6.0 Jäger<br />

96.03.16.042 I 3.0 AA 0.8 E - 1 30 5 2° 280° 6.0 Jäger<br />

96.03.16.152 S 4.2 AA 5.0 B - 10 18 5 - - 4.5 van Loo<br />

96.03.17.083 I 2.8 AA 0.8 E - 1 35 5-6 2 280 6.5 Jäger<br />

96.03.17.124 B 2.9 S 5.0 B - 7 25 - 1.5 - 5 Filimon<br />

96.03.19.035 I 2.3 AA 0.8 E - 1 40 5 7 275 6.0 Jäger<br />

96.03.19.10 S 2.6 S 0.7 E - 1 - - - - 5.5 Ewald<br />

96.03.19.11 S 2.7 S 5.0 B - 10 16 7 2.0 - 5.5 Ewald<br />

96.03.19.916 B 2.6 S 5.0 B - 7 35 - 3.0 - 5 Filimon<br />

96.03.20.000 I 2.0 AA 0.8 E - 1 50 6 15 2<strong>65</strong> 6.5 Jäger<br />

96.03.20.042 S 3.0: S 5.0 B - 5 - 6 1.5 270 5.5 Beck<br />

96.03.20.13 S 2.4 S 0.7 E - 1 - - - - 5.5 Ewald<br />

96.03.20.14 S 2.3 S 5.0 B - 10 18 7 2.0 - 5.5 Ewald<br />

96.03.20.158 I 3.0 AA 0.7 E - 1 - - - - 4.8: Bretschneider<br />

96.03.20.158 - - - 5.0 B - 10 23 5 0.2 270 4.8: Bretschneider<br />

96.03.20.916 B 2.3 S 5.0 B - 7 30 - 4.0 - 5 Filimon<br />

96.03.21.042 I 1.8 AA 0.8 E - 1 60 6 20 260 6.5 Jäger<br />

96.03.21.11 S 2.2 S 0.7 E - 1 - - - - 5.2 Ewald<br />

96.03.21.12 S 2.4 S 5.0 B - 10 22 8 2.2 - 5.2 Ewald<br />

96.03.21.158 I 2.5 AA 0.7 E - 1 - - - - 5.1 Bretschneider<br />

96.03.21.158 - - - 5.0 B - 10 51 3-4 5.6 244 5.1 Bretschneider<br />

96.03.21.448 K 3.7: SC 5.0 B - 10 - - - - 4.5 Thomas<br />

96.03.21.948 K 3.7: SC 5.0 B - 10 - - - - 4.5 Thomas<br />

96.03.22.135 S 0.8 HS 0.7 E - 1 - - - - 4 Kasten<br />

96.03.22.135 - - - 10.0 B - 14 40 6 - - 4 Kasten<br />

96.03.23.028 B 0.5 SC 0.7 E - 1 - 8 - - 5.0 Baule<br />

96.03.23.292 G 0.1 SC 0.7 E - - 100.0 7-8 30.5 248 6.1 Thomas<br />

96.03.23.792 G 0.1 SC 0.7 E - 1 100 7-8 30.5 248 6.1 Thomas<br />

96.03.23.875 S 0.5 HS 0.7 E - 1 30 6 8 231 5.0 Kasten<br />

96.03.23.979 B 0.6 AA 0.7 E - 1 - 6 - - 5.0 Schambeck<br />

96.03.24.115 G 0.8 SC 0.7 E - 1 100 7-8 30.5 248 6.1 Thomas<br />

96.03.24.125 I 0.0: AA 0.8 E - 1 90 : 6-7 >25 - 6.0 Jäger<br />

96.03.24.615 G 0.8 SC 0.7 E - - 100.0 7-8 30.5 248 6.1 Thomas<br />

96.03.24.864 S 0.3 HS 0.7 E - 1 20 6 3 230 4.6 Kasten<br />

96.03.24.909 S -0.8 AA 2.5 R - 8 36 6 41 - 7.0 van Loo<br />

96.03.24.969 S 0.0 S 0.8 E - - - 7 20 270 5.5 Beck<br />

96.03.25.014 B 0.4 AA 0.7 E - 1 - 6 25 - 5.5 Schambeck<br />

96.03.25.021 S 0.0 AA 2.5 R - 8 60 6 41 - 7.2 van Loo<br />

96.03.25.045 I 0.0 AA 0.8 E - 1 120 6-7 40 210 6.0 Jäger<br />

96.03.25.811 I 1.5 AA 0.7 E - 1 - - - - 5.1 Bretschneider<br />

96.03.25.811 - - - 5.0 B - 10 76 4-5 14.4 209 5.1 Bretschneider<br />

96.03.26.000 I 0.4 AA 0.8 E - 1 80 6-7 55 205 5.8 Jäger<br />

96.03.26.149 I 1.0 AA 0.7 E - 1 - - - - 5.7 Bretschneider<br />

96.03.26.149 - - - 5.0 B - 10 75 4-5 19.9 200 5.7 Bretschneider<br />

96.03.26.791 B 0.5 S 0.7 E - 1 60: - - - 4 Filimon<br />

96.03.27.10 S -0.6: - 0.7 E - 1 45 6 30.0 - 5.5 Ewald<br />

96.03.27.180 S 0.6 AA 2.5 R - 8 39 6 27 - 7.0 van Loo<br />

96.03.27.813 B 0.6 SC 0.7 E - 1 - 7 - - 5.5 Baule<br />

96.03.27.824 I 1.2 AA 0.7 E - 1 - - - - 5.1M Bretschneider<br />

96.03.27.824 - - - 5.0 B - 10 45 4-5 25.3 60 5.1M Bretschneider<br />

96.03.27.990 S 1.3 HS 0.7 E - 1 - 6 22 50 5.3 Kasten<br />

96.03.27.990 - - - 10.0 B - 14 32 - - - 5.3 Kasten<br />

96.03.28.063 B 0.5 S 0.7 E - 1 60 - 22 - 5.5 Filimon<br />

96.03.28.087 B 1.1 AA 0.7 E - 1 - 7 30 - 5.5 Schambeck<br />

96.03.28.096 S 0.8 AA 2.5 R - 8 32 7 - - - M van Loo<br />

96.03.28.11 S -0.6 - 0.7 E - 1 40 7 35.0 - 5.5 Ewald<br />

96.03.28.132 I 0.9 AA 0.8 E - 1 55 6-7 50 - 5.5 Jäger<br />

96.03.28.147 I 1.2 AA 0.7 E - 1 - - - - 5.9 Bretschneider<br />

12


Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.03.28.147 - - - 5.0 B - 10 47’ 4 55.0° 53° 5.9 m Bretschneider<br />

96.03.28.819 S 1.0: HS 0.7 E - 1 - - - - 4 M Kasten<br />

96.03.28.819 - - - 10.0 B - 14 14 7 - - 4 M Kasten<br />

96.03.29.01 S 0.8 m S 0.7 E - 1 35 5 20.0 - 5.5 Ewald<br />

96.03.29.167 G 0.9 SC 0.7 E - 1 90 7-8 38.5 80 5.7 Thomas<br />

96.03.29.667 G 0.9 SC 0.7 E - - 90.0 7-8 38.5 80 5.7 Thomas<br />

96.03.29.808 S 1.3 HS 0.7 E - 1 - - 3 53 4.3M Kasten<br />

96.03.29.808 - - - 10.0 B - 14 15 6 - - 4.3M Kasten<br />

96.03.30.080 I 1.5 AA 0.8 E - 1 40 7 20 - 5.0 Jäger<br />

96.03.30.146 S 2.1 AA 2.5 R - 8 22 7 32 - 6.7 van Loo<br />

96.03.30.795 S 1.4 S 0.7 E - 1 32 4 5.0 - 4.8 Ewald<br />

96.03.30.811 S 2.2 AA 2.5 R - 8 30 8 5 - - M van Loo<br />

96.03.30.828 I 2.0 AA 0.7 E - 1 - - - - 2.9M Bretschneider<br />

96.03.30.828 - - - 5.0 B - 10 30 4 1.0 54 2.9M Bretschneider<br />

96.03.30.838 S 1.6 HS 0.7 E - 1 - - 6 45 4.4M Kasten<br />

96.03.30.838 - - - 10.0 B - 14 15 6 - - 4.4M Kasten<br />

96.03.31.074 I 2.7 AA 0.7 E - 1 - - - - 4.6M Bretschneider<br />

96.03.31.074 - - - 5.0 B - 10 21 4 3.5 51 4.6M Bretschneider<br />

96.03.31.096 S 2.6 AA 3.5 R - 8 8 8 5 - 5.1M van Loo<br />

96.03.31.805 S 1.8 AA 6.0 B - 20 12 8 5 - 5.8M van Loo<br />

96.03.31.812 S 1.8 S 5.0 B - 10 24 5 3.0 - 4.5 Ewald<br />

96.03.31.813 B 2.0 S 0.8 E - 1 - 8 5 - 4.9M Richert<br />

96.03.31.819 S 2.0: HS 0.7 E - 1 - - - - 3.8M Kasten<br />

96.03.31.819 - - - 10.0 B - 14 10 6 2.1 50 3.8M Kasten<br />

96.04.01.125 I 2.3 AA 0.8 E - 1 25 7 4 - 4.0M Jäger<br />

96.04.01.799 I 3.1 AA 0.7 E - 1 - - - - 2.5M Bretschneider<br />

96.04.01.799 - - - 5.0 B - 10 20 4 2.5 61 2.5M Holl<br />

96.04.01.806 B 2.4 S 0.8 E - 1 - 8 - - 4.5M Richert<br />

96.04.01.81 S 2.0 AA 5.0 B - 10 30 6 5 45 3.4 Möller<br />

96.04.01.816 B 1.9 SC 5.0 B - 7 - 6 - - 4.5 Baule<br />

96.04.01.820 S 2.3 S 5.0 B - 10 20 4 2.5 - 4.2 Ewald<br />

96.04.02.81 S 2.2 S 5.0 B - 10 15.0 5 2.5 - 4.0 Ewald<br />

96.04.02.817 B 2.4 HS 0.7 E - 1 - - - - 4.0M Kasten<br />

96.04.02.817 - - - 10.0 B - 14 9 6 1.5 52 4.0M Kasten<br />

96.04.02.82 S 2.3 AA 5.0 B - 10 30 7 4 45 3.0 Möller<br />

96.04.02.829 S 2.8 AA 5.0 B - 12 10 7 2.5 - 2.0M Bretschneider<br />

96.04.02.833 S 2.2 AA 2.5 R - 8 9 8 2 - 4.5M van Loo<br />

96.04.02.875 B 2.0 SC 5.0 B - 7 - 6 - - 3.5 Baule<br />

96.04.03.98 S 2.1 AA 0.7 E - 1 - - - - 3.8 Kerner<br />

96.04.04.00 S 2.6 AA 5.0 B - 10 20 7 5.3 42 3.7 Möller<br />

96.04.04.020 S 3.8 AA 3.5 R - 8 - - 2 - 3.8 van Loo<br />

96.04.04.813 S 2.6 HS 0.7 E - 1 - - - - 3.8M Kasten<br />

96.04.04.813 - - - 10.0 B - 14 8.4 6 2.0 50 3.8M Kasten<br />

96.04.04.82 S 2.6 S 5.0 B - 10 5.0 4 - - 4.2M Ewald<br />

96.04.04.82 S 2.7 AA 5.0 B - 10 18 7 5.4 40 4.1 Möller<br />

96.04.04.852 S 3.2 S 5.0 B - 12 10 5 1.0 - 3.9M Holl<br />

96.04.05.860 S 3.2 AA 5.0 B - 10 27 8 1 - 2.9M van Loo<br />

96.04.06.79 S 1.8: S 5.0 B - 10 6.0 6 6.0 - 5.5 Ewald<br />

96.04.06.808 B 2.6 AA 0.6 E - 1 - 8 >14 - 6.0 M.Meyer<br />

96.04.06.808 B 2.8 AA 5.0 B - 10 9.5 S8 4.5 - 6.0 M.Meyer<br />

96.04.06.833 I 2.8 AA 0.8 E - 1 20 8 20 50 5.8 Jäger<br />

96.04.06.84 S 2.5 AA 5.0 B - 10 17 7 5 45 4.3 Möller<br />

96.04.06.844 B 2.6 HS 0.7 E - 1 - 6 3.0 48 4.3 Kasten<br />

96.04.06.844 - - - 10.0 B - 14 8 - - - 4.3 Kasten<br />

96.04.06.850 S 2.7 AA 5.0 B - 10 - 7 2.5 - 3.8M van Loo<br />

96.04.06.861 B 2.8: SC 5.0 B - 7 - 5 - - 4.5 Baule<br />

96.04.06.874 B 3.0 S 0.7 E - 1 - - 7 - 5.7 Filimon<br />

96.04.07.80 S 2.0 S 5.0 B - 10 8.0 4 7.0 - 5.2 Ewald<br />

96.04.07.833 B 2.8 HS 10.0 B - 14 4.2 6 1.0 - 3 Kasten<br />

96.04.07.834 I 2.8 AA 0.8 E - 1 20 8 20 45 6.0 Jäger<br />

96.04.07.86 S 2.7 AA 0.7 E - 1 - - - - 4.1 Kerner<br />

96.04.07.86 - - - 5.0 B - 7 12 8 5.5 50 4.1 Kerner<br />

96.04.07.874 B 2.8 S 0.7 E - 1 - - 6.5 - 5.5 Filimon<br />

96.04.07.874 - - - 5.0 B - 7 12 - - - 5.5 Filimon<br />

96.04.06.875 I 2.2 S 0.7 E - 1 20 6 4.5 - 5.0 Kutschera<br />

96.04.07.989 S 3.8 S 5.0 B - 12 5 5 0.5 - 1.9M Holl<br />

96.04.08.81 S 2.2 S 5.0 B - 10 10.0 5 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.10.799 I 2.8 AA 0.8 E - 1 12 : 8-9 10 45 5.5 Jäger<br />

96.04.10.82 S 2.8 S 5.0 B - 10 13.0 4 - - 5.2 Ewald<br />

96.04.11.81 S 2.2 S 5.0 B - 10 9.0 5 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.11.84 S 2.7 AA 5.0 B - 10 12 7 8 45 4.5 Möller<br />

96.04.11.85 S 2.5 AA 0.7 E - 1 - - - - 4.8 Kerner<br />

13


Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.04.11.85 - - - 5.0 B - 7 12’ 8 16° 47° 4.8 m Kerner<br />

96.04.11.875 S 3.6 m S 5.0 B - 12 5 5 5.5 - 4.3 Holl<br />

96.04.12.438 K 1.4 SC 5.0 E - 10 - - - - 5.5 Thomas<br />

96.04.12.875 I 2.4 S 0.7 E - 1 12 5 28 - 6.0: Kutschera<br />

96.04.13.847 B 2.7: HS 0.7 E - 1 - 6 1.8 41 3.3 Kasten<br />

96.04.13.847 - - - 10.0 B - 14 4.0 - - - 3.3 Kasten<br />

96.04.13.873 I 2.5 S 0.7 E - 1 10 5 23 - 4.8 Kutschera<br />

96.04.13.881 S 3.6 S 5.0 B - 12 1 7 1.5 - 3.1 Holl<br />

96.04.14.82 S 2.5: S 5.0 B - 10 6.0 6 - - 5.2 Ewald<br />

96.04.14.832 B 2.5 S 0.8 E - 1 - 8 15 40 5.0 Richert<br />

96.04.14.840 S 3.5 AA 5.0 B - 10 24 8 - - 4.5T van Loo<br />

96.04.14.84 S 2.4 AA 0.8 E - 1 11 8 18 40 3.9 Möller<br />

96.04.14.846 S 3.6 S 5.0 B - 12 1 7 3.0 - 3.9 Holl<br />

96.04.14.846 B 3.1 HS 0.7 E - 1 - - - - 4.4 Kasten<br />

96.04.14.846 - - - 10.0 B - 14 4.0 6 3.5 42 4.4 Kasten<br />

96.04.14.850 I 3.1 AA 0.7 E - 1 - 8 - - 4.5T van Loo<br />

96.04.14.854 B 2.7 SC 5.0 B - 7 - 6 - - 4.5 Baule<br />

96.04.14.86 S 2.5 AA 0.7 E - 1 - - - - 4.5 Kerner<br />

96.04.14.86 - - - 5.0 B - 7 10 8 14 40 4.5 Kerner<br />

96.04.14.870 - - - 5.6 B - 8 7 6 11 45 4.5 Kräling<br />

96.04.14.885 I 2.6 AA 0.7 E - 1 - 8 11 45 4.5 Kräling<br />

96.04.15.417 G 2.3 SC 0.7 E - - - 9 11.0 30 5.5 Thomas<br />

96.04.15.820 B 2.1 AA 0.6 E - 1 - S8 20 - 6.0 M.Meyer<br />

96.04.15.820 I 2.0 AA 0.8 E - 1 10 : 8-9 7 43 5.5 Jäger<br />

96.04.15.826 B 2.2 AA 0.7 E - 1 6 8 6.0 40 5.2 Kriebel<br />

96.04.15.828 B 2.4 AA 5.0 B - 10 5 S8 8 - 6.0 M.Meyer<br />

96.04.15.833 I 2.3 AA 0.7 E - 1 7 8 8 - 5 Kräling<br />

96.04.15.844 B 1.8: SC 5.0 B - 7 - 6 - - 2.0 Baule<br />

96.04.15.854 I 1.7 HS 0.7 E - 1 - - - - 4.0 Kasten<br />

96.04.15.854 - - - 10.0 B - 14 3.8 6-7 3.5 41 4.0 Kasten<br />

96.04.15.86 S 2.4 S 5.0 B - 10 5.0 6 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.15.868 S 2.7 AA 5.0 B - 10 - 9 5 26 4.5T van Loo<br />

96.04.15.871 I 2.2 AA 0.7 E - 1 - 9 5 - 4.5T van Loo<br />

96.04.16.809 I 2.2 AA 0.8 E - 1 10 : 8-9 5 40 5.3 Jäger<br />

96.04.16.826 B 2.0 S 0.8 E - 1 - 9 6 30 4.3 Richert<br />

96.04.16.826 S 2.1 AA 5.0 B - 7 9.0 8 5.0 40 4.5 Kriebel<br />

96.04.16.833 I 2.4: AA 0.8 E - 1 - 8-9 - - 3.5 Kammerer<br />

96.04.16.833 - - - 6.3 B - 9 - S7 5: - 3.5 Kammerer<br />

96.04.16.835 - - - 20.3 T 10 50 6 S7 - - 3.5 Kammerer<br />

96.04.16.838 - - - 5.6 B - 8 - 6 - 42 5 Kräling<br />

96.04.16.840 B 2.8 AA 0.7 E - 1 - 9 5 - 5.0 Schambeck<br />

96.04.16.844 I 1.9 HS 0.7 E - 1 - - - - 4.0 Kasten<br />

96.04.16.844 - - - 10.0 B - 14 3.2 6 - - 4.0 Kasten<br />

96.04.16.844 - - - 3.0 B - 8 - - 3.8 40 4.0 Kasten<br />

96.04.16.85 S 2.5 S 5.0 B - 10 5.0 4 - - 5.2 Ewald<br />

96.04.16.85 S 2.3 AA 0.7 E - 1 - - - - 3.5 Kerner<br />

96.04.16.851 I 2.2 AA 0.7 E - 1 - 8 28 40 5 Kräling<br />

96.04.16.86 S 2.2 AA 5.0 B - 10 10 8 10 40 3.6 Möller<br />

96.04.16.862 I 2.7 S 0.7 E - 1 8 4 18 - 4.5 Kutschera<br />

96.04.16.885 S 3.1 AA 5.0 B - 10 - 9 5 - 4.7T van Loo<br />

96.04.16.894 S 3.8 S 5.0 B - 12 1 7 3.5 - 2.5 Holl<br />

96.04.17.81 S 2.3 S 5.0 B - 10 3.0 5 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.17.813 I 2.3 AA 0.8 E - 1 10 : 8-9 25 38 5.5 Jäger<br />

96.04.17.833 B 2.0 S 0.8 E - 1 - 9 18 30 4.5 Richert<br />

96.04.17.836 B 1.5 AA 0.6 E - 1 - 7 20 - 5.5 M.Meyer<br />

96.04.17.838 B 1.7 AA 5.0 B - 10 4.5 S8 8 - 5.5 M.Meyer<br />

96.04.17.845 S 3.0 S 5.0 B - 12 1 7 4.0 - 4.8 Holl<br />

96.04.17.85 S 2.1 AA 0.7 E - 1 - - - - 4.2 Kerner<br />

96.04.17.85 - - - 5.0 B - 7 7.5 8 11 38 4.2 Kerner<br />

96.04.17.851 B 2.6 SC 5.0 B - 7 - 7 - - 4.0 Baule<br />

96.04.17.86 S 2.1 AA 0.8 E - 1 10 8 21 40 3.7 Möller<br />

96.04.17.883 I 2.1 HS 0.7 E - 1 - - - - 4 : Kasten<br />

96.04.17.883 - - - 3.0 B - 8 - 6 5 40 4 : Kasten<br />

96.04.18.810 I 2.5 AA 0.8 E - 1 10 : 8-9 15 35 5.0 Jäger<br />

96.04.18.82 S 2.5 S 5.0 B - 10 3.0 4 - - 5.2 Ewald<br />

96.04.18.830 B 2.4 HS 8.0 B - 11 - 6 0.7 35 2.5T Kasten<br />

96.04.19.79 S 2.8: S 5.0 B - 10 3.0 5 - - 5.5 Ewald<br />

96.04.19.823 B 2.5 AA 6.3 B - 9 - S8-9 4: 46 3.5T Kammerer<br />

96.04.19.825 - - - 20.3 T 10 50 3 S8 - - 3.5T Kammerer<br />

96.04.19.826 B 3.4: AA 5.0 B - 10 - S8 1.5 - 4.0 M.Meyer<br />

96.04.19.826 S 2.4 AA 5.0 B - 7 8.0 8 5.0 35 4.0T Kriebel<br />

96.04.19.837 B 2.0: HS 10.0 B - 14 - 6 1.8 28 2.0T Kasten<br />

14


Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.04.20.813 I 2.6 m AA 0.8 E - 1 8’: 9 15° 35° 4.5T Jäger<br />

96.04.20.833 M 3.0 AA 5.0 B - 10 - 8 3.5 - 4.0 m M.Meyer<br />

96.04.20.835 M 2.6 AA 0.6 E - 1 - 7 - - 4.0 M.Meyer<br />

96.04.20.840 S 3.0 AA 5.0 B - 10 - 9 4 - 5.0T van Loo<br />

96.04.21.822 B 2.4 S 8.0 B - 14 7 4 6 - - T Kutschera<br />

96.04.21.830 B 2.6 AH 6.3 B - 9 - S8-9 3: 30 3.0T Kammerer<br />

96.04.21.838 B 2.0: HS 10.0 B - 14 2 7 2.1 33 2 T Kasten<br />

96.04.21.847 I 2.8 AA 0.8 E - 1 6-7 9 3 30 3.8T Jäger<br />

96.04.21.890 S 3.1 AA 5.0 B - 10 - 9 2 - 3.7T van Loo<br />

96.04.22.890 S 2.6 AA 5.0 B - 10 - 9 4 - 2.0T van Loo<br />

96.04.24.828 B 2.3: AH 6.3 B - 9 - S9 > 1 - 0 T Kammerer<br />

96.04.24.833 B 2.5 S 8.0 B - 14 6 4 8 - - T Kutschera<br />

96.04.25.85 S 2.9: AA 5.0 B - 10 3 8 3 20 0.0T Möller<br />

Der Komet C/<strong>1996</strong> E1 (NEAT) scheint etwa 2 Größenklassen heller zu sein, als im letzten <strong>Schweifstern</strong><br />

vermutet., zumindest ist dies in den spärlichen internationalen Beobachtungen erkennbar. Dies<br />

würde bedeuten, daß der Komet doch etwa 12 m hell werden könnte, so daß sich die Suche für Besitzer<br />

großer Teleskope lohnt. In den nächsten Wochen steht er die ganze Nacht über am Nordhimmel, wo<br />

er sich langsam auf den Polarstern zubewegt, den er Anfang September im Abstand von 7° passieren<br />

wird. Die Bahnelemente des <strong>Kometen</strong> sind übrigens nur im Perihel hyperbolisch, davor und danach<br />

aber extrem elliptisch (AFZ 415).<br />

Ephemeride des <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> E1 (NEAT) 0 h UT<br />

Datum Rekt./Dekl. 1950.0 Rekt./Dekl. 2000.0 ∆ (AE) r (AE) Hell. El.<br />

<strong>Juni</strong> 26 7 h 31.21 m +50° 58.5’ 7 h 35.03 m +50° 51.9’ 2.206 1.435 13.3 m 31°<br />

Juli 6 7 37.18 +53 37.0 7 41.11 +53 30.0 2.153 1.395 13.1 32<br />

16 7 45.02 +56 39.1 7 49.09 +56 31.6 2.068 1.369 12.9 35<br />

26 7 55.44 +60 14.5 7 59.70 +60 06.4 1.953 1.359 12.8 41<br />

Aug. 5 8 10.20 +64 36.3 8 14.72 +64 27.2 1.813 1.3<strong>65</strong> 12.6 48<br />

15 8 34.12 +70 00.9 8 39.04 +69 50.4 1.<strong>65</strong>6 1.386 12.5 57<br />

25 9 25.37 +76 39.8 9 30.80 +76 26.6 1.493 1.423 12.4 66<br />

Bahnelemente: T = <strong>1996</strong> Juli 27.3498 TT , q = 1.358957 AE , e = 1.000796<br />

(m0=10.0 m /n=4.0) ω = 81.1091° , Ω = 149.4783° , i = 114.4783° (2000.0)<br />

Am 12. Mai entdeckte der bekannte Supernovajäger Robert Evans auf einer zwei Tage zuvor von M. J.<br />

Drinkwater gemachten Aufnahme einen <strong>Kometen</strong> der 16. Größenklasse im Grenzgebiet Wasserschlange/Becher.<br />

Komet C/<strong>1996</strong> J1 (Evans-Drinkwater) zeigte eine elliptische Koma mit einem<br />

Durchmesser von 0.6’ und einem nach Norden weisenden Schweif von 0.6’ Länge; der false nucleus<br />

war diffus und wies einen 90° breiten Fan auf (IAUC 6397/98). Visuelle Beobachtungen in jenen Tagen<br />

zeigten den <strong>Kometen</strong> als 13.5 m helles Objekt, erneut deutlich heller als nach den fotografischen Bestimmungen<br />

zu erwarten gewesen wäre (IAUC 6400). Die weiteren Beobachtungen zeigten, daß sich<br />

der Komet der Sonne zum Jahreswechsel bis auf 1.3 AE nähert und dann eventuell 9 m hell sein könnte.<br />

Allerdings steht er zu dieser Zeit dicht bei der Sonne und ist unbeobachtbar. Überhaupt steht er für<br />

Mitteleuropa so ungünstig, daß er eventuell gar nicht beobachtbar sein wird, frühestens jedoch im <strong>Juni</strong><br />

1997, wenn seine Helligkeit bereits wieder bei etwa 13 m liegen dürfte. Elemente (2000.0):<br />

T=<strong>1996</strong>1230.5748 TT, q=1.297345 AE, e=1, ω=14.86<strong>65</strong>°, Ω=278.1866°, i=22.5190°, m0=7.5 m , n=4.<br />

Vom FG-Projektkometen <strong>1996</strong>, 22P/Kopff, der Anfang <strong>Juni</strong> Hale-Bopp in wenigen Grad Abstand passierte,<br />

gingen bisher erst 19 Beobachtungen von 7 FG-Beobachtern ein. Berücksichtigt man die frühe<br />

Beobachtungszeit, so verwundert dies nicht. Es bleibt zu hoffen, daß in den nächsten Wochen, während<br />

derer der Komet günstig am Abendhimmel positioniert sein wird, diese Zahl stark ansteigt. Denn<br />

bei diesem <strong>Kometen</strong> ist nicht nur die genaue Definition der Helligkeitsparameter von Interesse, sondern<br />

seine gesamte Entwicklung. Komet Kopff zeigte nämlich in einigen Periheldurchgängen, letztmals<br />

1983, mehrere kurz-/mittelfristige Ausbrüche von über einer Größenklasse. Dabei dauert der Helligkeitsanstieg<br />

weniger als einen Tag, so daß er an jedem klaren Abend geschätzt werden sollte.<br />

Bislang war er noch eher unspektakulär, wie das nebenstehende Diagramm verdeutlicht. So stieg die<br />

Helligkeit weit weniger rasch an als 1983 und liegt Mitte <strong>Juni</strong> erst bei etwa 8.0 m , eine Größenklasse<br />

15


unter meiner Prognose. Die Helligkeitsformel ergibt sich zu m = 7.1 m + 5⋅log ∆ + 10.3⋅log r. Sollte er<br />

dieser weiter folgen, so wird er Anfang Juli eine Maximalhelligkeit von etwa 7.5 m erreichen. Die mittlerweile<br />

etwa 5’ große Koma ist gering kondensiert (DC 3) und zeigt einen schwachen false nucleus.<br />

Am 17.4. bezeichnet<br />

Wolfgang Kriebel den <strong>Kometen</strong><br />

als ziemlich diffus.<br />

Walter Kutschera gelingt<br />

es am 25.4., die „wunderschöne“<br />

Annäherung an<br />

M17 zu verfolgen: gegen 3<br />

Uhr verschmelzen die beiden<br />

Nebel augenscheinlich<br />

miteinander, die mattweiße,<br />

gefaserte Koma des<br />

<strong>Kometen</strong> kontrastiert auffallend<br />

mit dem grünlichen<br />

Schimmer des Nebels. Am<br />

29.5. erscheint der Komet<br />

mir im 8“ SCT als ein<br />

schwacher, kaum kondensierter<br />

Nebel. Bei meinen<br />

Beobachtungen am 14.<br />

und 15.6. war er im 8“ SCT<br />

als kleine, etwas kondensierte Wolke gut im Sternhaufen Ruprecht 147 erkennbar; bei 222x zeigte er<br />

eine deutliche, ca. 15“ große zentrale Kondensation, innerhalb derer ein etwa 13.5 m heller false nucleus<br />

blickweise erkennbar war.<br />

Bitte nur die Schätzkarten im Anhang verwenden und stets die Quelle (AA=AAVSO - unterstrichen- ,<br />

GA=Guide Star Photometric Catalogue, S=SAO) angeben; AA und GA dem SAO-Katalog vorziehen!<br />

Komet 22P/Kopff<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.04.13.933 B 10.2 m HS 20.0 L 8 60 4.0’ 3 - - 5.5 m Kutschera<br />

96.04.17.080 S 9.4 S 20.3 T 10 50 4.0 1 - - 5.3 Kriebel<br />

96.04.18.081 S 9.8 AC 13.0 L 6 36 4 2 - - 5.5 M.Meyer<br />

96.04.21.076 S 9.9 AC 13.0 L 6 36 3.5 2 - - 5.0 M.Meyer<br />

96.04.21.08 S 9.2 AA 25.2 L 4 53 2.5 2 - - 5.5 van Loo<br />

96.04.24.916 B 10.0 HS 20.0 L 8 60 4.5 3 - - 5.8 Kutschera<br />

96.05.20.14 S 9.5 AA 20.4 T 10 63 1.5 2 - - 5.0 Ewald<br />

96.05.22.12 S 9.6: AA 20.4 T 10 63 2.0 3 - - 5.2 Ewald<br />

96.05.29.050 S 9.0 S 20.3 T 10 50 2.5 2 - - 4.5: Kammerer<br />

96.06.14.042 S 8.4 AA 20.3 T 10 50 2.7 3 - - 5.0 Kammerer<br />

96.06.15.042 S 8.3 AA 20.3 T 10 50 2.5 3 - - 4.8 Kammerer<br />

Ephemeride des <strong>Kometen</strong> 22P/Kopff 0 h UT<br />

Datum Rekt./Dekl. 1950.0 Rekt./Dekl. 2000.0 ∆ (AE) r (AE) Hell. El.<br />

<strong>Juni</strong> 21 19 h 16.55 m -17° 03.3’ 19 h 19.43 m -16° 57.8’ 0.589 1.584 7.9 m 160°<br />

26 19 17.98 -17 33.5 19 20.87 -17 27.8 0.577 1.581 7.8 1<strong>65</strong><br />

Juli 1 19 18.94 -18 08.2 19 21.84 -18 02.5 0.569 1.580 7.8 169<br />

6 19 19.56 -18 46.5 19 22.48 -18 40.8 0.5<strong>65</strong> 1.580 7.8 174<br />

11 19 20.01 -19 27.4 19 22.94 -19 21.6 0.566 1.582 7.8 177<br />

16 19 20.45 -20 09.3 19 23.39 -20 03.5 0.571 1.586 7.8 175<br />

21 19 21.06 -20 51.1 19 24.01 -20 45.2 0.579 1.591 7.9 171<br />

26 19 21.99 -21 31.2 19 24.96 -21 25.3 0.593 1.598 7.9 166<br />

31 19 23.40 -22 08.7 19 26.38 -22 02.6 0.610 1.606 8.0 162<br />

Aug. 5 19 25.38 -22 42.4 19 28.37 -22 36.2 0.632 1.616 8.1 157<br />

10 19 28.01 -23 11.7 19 31.01 -23 05.3 0.<strong>65</strong>7 1.627 8.3 153<br />

15 19 31.33 -23 36.1 19 34.34 -23 29.5 0.686 1.640 8.4 149<br />

20 19 35.34 -23 55.2 19 38.35 -23 48.4 0.719 1.<strong>65</strong>4 8.5 145<br />

Bahnelemente: T = <strong>1996</strong> Juli 2.1921 TT , q = 1.579556 AE , e = 0.544074<br />

(m0=7.1 m /n=4.1) ω = 162.8314° , Ω = 120.9137° , i = 4.7208° (2000.0)<br />

16


Der aktuelle Ausbruch des <strong>Kometen</strong> 29P/Schwassmann-Wachmann 1 dürfte einer der längsten (vielleicht<br />

sogar der längste?) und heftigsten gewesen sein. Die maximale Helligkeit betrug 10.7 m und<br />

selbst drei Monate nach dem Helligkeitsanstieg konnte er in mittelgroßen Teleskopen noch immer<br />

beobachtet werden. Verfolgt haben diese Entwicklung immerhin 5 FG-Beobachter, die 13 Beobachtungen<br />

einsandten. Das Diagramm zeigt sowohl die FG- als auch internationale Schätzungen. Eine<br />

Helligkeitsformel kann naturgemäß nicht angegeben werden, da es sich ja um einen Ausbruch handelte.<br />

Der Komadurchmesser stieg steil an, von anfangs unter 0.5’ (50.000 km) auf zeitweise fast 3’<br />

(600.000 km). Der DC-Wert lag bei Ausbruchsbeginn bei DC 8 und fiel in den folgenden Wochen kontinuierlich<br />

auf DC 1 ab.<br />

Komet 29P/Schwassmann-Wachmann 1<br />

17<br />

H. Rauer und H. Böhnhardt stellten beim<br />

<strong>Kometen</strong> Schwassmann-Wachmann 1 am<br />

26. 4. eine Koma von 3.5’x2’ fest, mit einer<br />

zentralen Kondensation der R-Helligkeit<br />

17.6 m . Am nächsten Tag war die Koma<br />

unverändert, doch wies die zentrale Kondensation<br />

nun plötzlich eine R-Helligkeit von<br />

14.4 m auf (IAUC 6389)! Auf die Gesamthelligkeit<br />

wirkte sich diese Helligkeitssteigerung<br />

des zentralen Bereichs jedoch nicht<br />

aus. Walter Kutschera beobachtete den<br />

<strong>Kometen</strong> am 16. und 17. April. Der Komet<br />

sah an beiden Abenden aus wie ein Planetarischer<br />

Nebel.<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.04.06.8<strong>65</strong> S 11.3 m AC 13.0 L 6 36 3’ 4 - - 6.0 m M.Meyer<br />

96.04.15.853 S 11.2 AC 13.0 L 6 36 3.5 1-2 - - 6.5 M.Meyer<br />

96.04.16.875 B 12.4 HS 54.0 L 5 155 0.8 3 - - 5.8 Kutschera<br />

96.04.17.947 B 12.4 HS 54.0 L 5 155 0.8 3 - - 5.7 Kutschera<br />

H. Böhnhardt et.al. gelang am 25. April eine Beobachtung des <strong>Kometen</strong> 46P/Wirtanen. Der Komet<br />

zeigte sich als 21.5 m helles Objekt mit einem 4“ langen Schweif im Sternbild Steinbock. Nachträglich<br />

konnte der Komet auch auf einer CCD-Aufnahme vom 26. <strong>Juni</strong> 1995 nachgewiesen werden. Auf dieser<br />

erscheint der Komet als sternförmiges Objekt der R-Helligkeit 24.2 m (IAUC 6392). Komet Wirtanen<br />

wird sein Perihel im März 1997 durchlaufen. Da er der Erde aber nie näher als 1.5 AE kommen wird,<br />

erreicht er lediglich Helligkeiten um 13 m und steht zudem noch relativ tief am Westhimmel. Amateurbeobachtungen<br />

werden somit schwierig sein. Bahnelemente: T=19970314.174 TT, q=1.063720 AE,<br />

e=0.<strong>65</strong>6744, ω=356.3433°, Ω=82.1982°, i=11.7229°, m0=12.5 m , n=6 (2000.0).<br />

Vom <strong>Kometen</strong> <strong>65</strong>P/Gunn sind noch<br />

keine FG-Beobachtungen eingegangen.<br />

Wahrscheinlich stand er doch<br />

zu südlich und ging für seine Helligkeit<br />

zu spät auf. Das Diagramm zeigt<br />

die bisherige Entwicklung. Der Helligkeitsverlauf<br />

kann mit den Parametern<br />

m0=5.0 m /n=6 dargestellt werden.<br />

Demnach sollte er Anfang <strong>Juni</strong> eine<br />

Helligkeit von 11.7 m erreicht haben.<br />

Der Komadurchmesser erreichte<br />

etwa 1.5’, was 125.000 km entspricht,<br />

der Kondensationsgrad stieg<br />

von DC 2-3 auf DC 4-5.


Ephemeride des <strong>Kometen</strong> <strong>65</strong>P/Gunn 0 h UT<br />

Datum Rekt./Dekl. 1950.0 Rekt./Dekl. 2000.0 ∆ (AE) r (AE) Hell. El.<br />

<strong>Juni</strong> 16 16 h 14.16 m -22° 54.9’ 16 h 17.14 m -23° 02.2’ 1.490 2.473 11.8 m 161°<br />

26 16 08.03 -23 27.2 16 11.02 -23 35.0 1.533 2.468 11.8 150<br />

Juli 6 16 04.33 -24 00.0 16 07.33 -24 08.0 1.597 2.4<strong>65</strong> 11.9 140<br />

16 16 03.45 -24 34.3 16 06.46 -24 42.3 1.678 2.462 12.0 130<br />

26 16 05.51 -25 10.5 16 08.54 -25 18.4 1.774 2.462 12.1 121<br />

Aug. 5 16 10.41 -25 48.5 16 13.45 -25 56.1 1.881 2.463 12.2 113<br />

Bahnelemente: T = <strong>1996</strong> Juli 24.4009 TT , q = 2.461927 AE , e = 0.316313<br />

(m0=5.0 m /n=6) ω = 196.8173° , Ω = 68.5190° , i = 10.3799° (2000.0)<br />

Vom <strong>Kometen</strong> 67P/Churyumov-Gerasimenko erreichten mich noch einmal FG-Beobachtungen, so<br />

daß insgesamt 40 Beobachtungen von 7 FG-Beobachtern eingingen. An den bereits im letzten<br />

<strong>Schweifstern</strong> mitgeteilten Ergebnissen dieses Periheldurchgangs ändern diese aber nichts.<br />

Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.02.06.74 S 11.0 m HS 20.4 T 10 63 2.5’ 3 - - 5.4 m Ewald<br />

96.02.07.75 S 11.2 HS 20.4 T 10 63 2.5 4 - - 5.2 Ewald<br />

96.02.08.71 S 11.2 HS 20.4 T 10 63 2.0 3 - - 5.0 Ewald<br />

96.02.09.79 S 11.3 HS 20.4 T 10 63 1.5 4 - - 5.3 Ewald<br />

96.03.07.73 S 11.8 HS 20.4 T 10 63 1.0 3 - - 5.0 Ewald<br />

96.03.08.72 S 11.8: HS 20.4 T 10 63 1.0 3 - - 5.6 Ewald<br />

Komet 116P/Wild 4<br />

ist mittlerweile in der<br />

Abenddämmerung<br />

verschwunden. Bislang<br />

gingen 17 Beobachtungen<br />

von 3<br />

FG-Beobachtern ein,<br />

woraus die Schwierigkeit<br />

der Beobachtung<br />

dieses <strong>Kometen</strong><br />

erkennbar ist. Der<br />

Helligkeitsverlauf<br />

kann nicht mit einer<br />

Standardformel widergegeben<br />

werden.<br />

Er ist am besten mit<br />

der Formel m = 7.3 m<br />

+ 5⋅log ∆ - 0.019⋅∆t beschreibbar. Bei Fortdauer dieses Trends wird Komet Wild 4 somit im August<br />

eine maximale Helligkeit von etwa 10 m erreichen, dann allerdings unbeobachtbar am Taghimmel stehen.<br />

Der Komadurchmesser lag zwischen 1.0’ und 1.5’ (etwa 100.000 km), der DC-Wert stieg von DC<br />

3 leicht auf DC 4 an. Vom 11.-13. April gelangen Walter Kutschera Beobachtungen, doch selbst im<br />

54cm-Reflektor stellte sich der Komet nur als kleines Nebelfleckchen dar.<br />

Komet 116P/Wild 4<br />

Datum (UT) MM Hell. Ref Instr. 1/f V Koma DC Schweif PW FST Beobachter<br />

96.04.11.916 B 13.0 m HS 54.0 L 5 120 0.8’ 3 - - 5.5 m Kutschera<br />

96.04.12.906 B 13.1 HS 54.0 L 5 120 0.8 3 - - 5.8 Kutschera<br />

96.04.13.958 B 13.2 HS 54.0 L 5 120 0.7 3 - - 6.0 Kutschera<br />

18


Insgesamt wurde bislang lediglich ein halbes Dutzend internationaler Beobachtungen des <strong>Kometen</strong><br />

123P/West-Hartley bekannt. Danach lag seine Helligkeit zwischen Februar und April zwischen 13.5 m<br />

und 14.0 m . Werner Hasubicks Beobachtung konnte somit verifiziert werden!<br />

Mitte Mai meldete ein Beobachter die Beobachtung des <strong>Kometen</strong> 125P/SPACEWATCH mit einem<br />

44cm-Reflektor (AFZ 412). Demnach sollte der Komet eine Helligkeit von 15.5 m haben (2 m heller als<br />

erwartet), was mir aber für ein Instrument der genannten Öffnung als zu schwach erscheint. Sofern es<br />

sich nicht um eine Verwechslung mit einem Nebel gehandelt hat, dürfte die <strong>Kometen</strong>helligkeit wohl<br />

eher bei 14.5 m gelegen haben. Bahnelemente: T=<strong>1996</strong>0714.5694 TT, q=1.539804 AE, e=0.509118,<br />

ω=87.2704°, Ω=153.3664°, i=9.9673°, m0=15.5 m , n=4 (2000.0).<br />

Bezüglich der diesjährigen Perseiden prognostiziert Langbroek den Zeitpunkt des "neuen" Maximums<br />

für 0.30 h (±1 h ) UT in der Nacht des 11./12. August. Zu diesem Zeitpunkt steht der Radiant in Mitteleuropa<br />

hoch am Himmel und die Dämmerung ist noch nicht angebrochen. Neumond ist am 14. August,<br />

so daß störendes Mondlicht nicht zu erwarten ist. Das reguläre Maximum wird am 12. um 14 h UT stattfinden<br />

(AFZ 407).<br />

Andreas Kammerer<br />

Johann-Gregor-Breuer-Str. 28<br />

76275 Ettlingen<br />

Tel.: 07243/28368, FAX: 0721/983-1515<br />

e-mail: a.kammerer@abbs.heide.de<br />

Internet: andreas.kammerer@lfuka.um.bwl.de (bevorzugt)<br />

Bankverbindung (FG <strong>Kometen</strong>): Kto.<strong>Nr</strong>. 3 791 610 (Andreas Kammerer), Badische Beamtenbank Karlsruhe (BLZ 660 908 00)<br />

Schätzkarte für den <strong>Kometen</strong> C/1995 O1 (Hale-Bopp)<br />

(63 = AAVSO-Helligkeit (Ref.=AA), 63 = SAO-Helligkeit (Ref.=S))<br />

19


Schätzkarten für den <strong>Kometen</strong> 22P/Kopff<br />

(83 = AAVSO-Helligkeit (Ref.=AA), 83 = SAO-Helligkeit (Ref.=S), S595 = Feld des Guide Star Photometric Catalogue<br />

(Ref.=GA))<br />

Felder aus dem Guide Star Photometric Catalogue (Ref.=GA)<br />

(Koordinaten jeweils für Stern A, Äquinoktium 1950.0)<br />

S594: 19 h 38.5 m / -20°12’ S595: 19 h 56.1 m / -20°13’ S596: 20 h 17.0 m / -20°04’<br />

Stern A: 8.6 Stern A: 9.3 Stern A: 9.2<br />

B: 10.2 B: 10.9 B: 10.1<br />

C: 11.7 C: 11.8 C: 10.6<br />

D: 12.4<br />

S525: 19 h 27.1 m / -24°48’ S526: 19 h 54.1 m / -25°13’ S527: 20 h 06.1 m / -25°39’<br />

Stern A: 8.9 Stern A: 8.6 Stern A: 9.5<br />

B: 9.7 B: 9.6 B: 9.7<br />

C: 10.1 C: 10.7 C: 10.9<br />

D: 12.5<br />

20


Die fotografische <strong>Kometen</strong>beobachtunq<br />

Diesesmal brach eine wahre Bilderflut über uns herein, wie an der großen Tabelle und dem<br />

nicht ganz kleinen Fototeil sicher auch zu erkennen ist. Aus Gründen der Vereinfachung<br />

wurden nur die Hauptschweife in der Tabelle genannt.<br />

Folgende Neuerungen möchten wir unseren Fotografen mitteilen: Wir können jetzt auch<br />

größere Formate als A-4 rastern und außerdem Bilder dabei auch verkleinern, so daß nun<br />

also auch wieder größere Abzüge zugeschickt werden können.<br />

Michael Jäger sandte einen sehr interessanten Bericht ein, den wir hier wiedergeben möchten:<br />

"Die Detailfülle auf den Hyakutake-Aufnahmen im März und April läßt sich in Worten gar<br />

nicht ausdrücken. Dennoch ein Versuch, da die Papierabzüge weniger Details als die Negative<br />

aufweisen. Ende Februar wies der Komet einen mehrere Grad langen, dünnen und sehr<br />

schwachen Gasschweif auf. Mitte März waren sein schwacher Hauptschweif mit 2 Strahlen<br />

plus Staubschweif markant. Um den 20.3. erfolgte der erste große Gasausbruch -16 Strahlen.<br />

Am 21.3. ging die Erscheinung zurück. Vom 22.-24.3. fehlen mir Aufnahmen. Am 25.3.<br />

war ein 35' dicker Knoten/Schweifabriss 3,5° vom Kern entfernt (1:00 UT). Um 3.00 UT war<br />

der Knoten 1° weitergewandert. In diesen 2 Stunden wuchsen mehr als 6 Strahlen aus der<br />

Koma. Der Knoten/Abriss war am 25.3. 23:00 UT 17,5° von der Koma entfernt und 120x25'<br />

groß. Am 25726.3. waren mehrere helle Schweifstrahlen in Komannähe dominant. Ab 28.3.<br />

ging die Gasaktivität markant zurück. Jedenfalls auf meinen Aufnahmen vom 30.3./1.4. war<br />

ein absolut strukturloser Schweif vorhanden. Am 5.4. und danach war die Gasschweifaktivität<br />

stark - mehrere Strahlen, am 10.4. wieder ein Knoten/Balken."<br />

Außerdem konnte Michael Jäger unter optimalen Bedingungen folgende fotografischen<br />

Schweiflängen ermitteln:<br />

Datum Schweiflänge<br />

29.02.<strong>1996</strong> 3°<br />

16.03.<strong>1996</strong> 10°<br />

17.03.<strong>1996</strong> 19°<br />

20.03.<strong>1996</strong> 21°<br />

21.03.<strong>1996</strong> 23°<br />

26.03.<strong>1996</strong> >25°<br />

06.04.<strong>1996</strong> 20°<br />

07.04.<strong>1996</strong> >25°<br />

Gerald Rhemann hat von einem seiner Hyakutake-Aufnahmen wunderschöne Farbposter<br />

drucken lassen (Ausführung ist identisch den bekannten amerikanischen Postern, die es u.a.<br />

bei Vehrenberg gibt). Er hat uns 20 Stk. zukommen lassen, die wir in seinem Auftrag allen<br />

<strong>Schweifstern</strong>-Lesern anbieten möchten. Der Stückpreis beträgt 21 DM + Porto und Verpackung<br />

in Rolle (pauschal 9 DM, egal wieviel Poster bestellt werden). Bestellung am besten<br />

per Verrechnungsscheck an meine Adresse, Lieferung erfolgt sofort.<br />

Andreas Philipp<br />

Heerweg 15<br />

78595 Hausen ob Verena<br />

Tel. 07424/502514, Fax 07424/502513 (privat)<br />

Tel. 07424/9703-15 (dienstl.)<br />

E-mail: philipp@mpifr-bonn.mpg.de<br />

22


Tabelle der <strong>Kometen</strong>-Fotografien<br />

23


Komet C/Hale-Bopp 1995 O1<br />

am 15.04.<strong>1996</strong>, auf TPh mit<br />

APO-Refraktor 101/540mm,<br />

30 Minuten Belichtungszeit<br />

R. Robitschek, Milano/Italien<br />

Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2<br />

am 15.03.<strong>1996</strong>, 2:33 - 2:37 UT, auf TPh mit Schmidt-Kamera 177/300mm<br />

Norbert Mrozek<br />

26


Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2 Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2<br />

am 20.03.<strong>1996</strong>, 0:07 - 0:17 UT, auf TPh mit am 25.03.<strong>1996</strong>, 0:51 - 01:01 UT, auf TPh mit<br />

Schmidt-Kamera 200/300mm Schmidt-Kamera 200/300mm<br />

Michael Jäger Michael Jäger<br />

27


Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2<br />

am 27.03.<strong>1996</strong>, 3:23 - 3:26 UT, auf TPh<br />

mit Schmidt-Kamera 177/300mm<br />

Norbert Mrozek<br />

am 28.03.<strong>1996</strong>, 0:00 - 0:05 UT, auf TPh<br />

mit Schmidt-Kamera 225/450mm<br />

Gerhard Gramm<br />

am 27.03.<strong>1996</strong>, 21:53 - 21:58 UT (unten)<br />

am 31.03.<strong>1996</strong>, 20:09 - 20:14 UT (rechts)<br />

auf TPh mit FFC 143/500mm<br />

M. Richert, U. Wohlrab, D. Arndt<br />

28


Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2<br />

am 06.04.<strong>1996</strong>, 19:34 - 19:41 UT,<br />

auf TPh mit Schmidt-Kamera<br />

200/300mm<br />

am 07.04.<strong>1996</strong>,<br />

20:00 - 20:07 UT<br />

auf TPh mit<br />

Schmidt-Kamera<br />

200/300mm<br />

Michael Jäger<br />

29<br />

am 08.04.<strong>1996</strong>, 19:00 - 19:05 UT, auf<br />

TPh mit Schmidt-Kamera 190/435mm<br />

Gerald Rhemann


Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2<br />

am 09.04.<strong>1996</strong>, 19:45 - 19:52 UT, auf<br />

TPh mit Schmidt-Kamera 225/450mm<br />

Gerhard Gramm<br />

am 15.04.<strong>1996</strong>,<br />

19:53 - 19:59 UT<br />

auf TPh mit<br />

Schmidt-Kamera<br />

200/300mm<br />

Michael Jäger<br />

30<br />

am 12.04.<strong>1996</strong>,<br />

20:08 - 20:10 UT,<br />

auf TPh mit<br />

Schmidt-Kamera<br />

177/300mm<br />

Norbert Mrozek


Komet C/Hyakutake <strong>1996</strong> B2<br />

am 09.04.<strong>1996</strong>, 19:45 - 19:52 UT, auf<br />

TPh mit Schmidt-Kamera 225/450mm<br />

Gerhard Gramm<br />

am 16.04.<strong>1996</strong>, 19:42 - 19:47 UT, auf TPh<br />

mit Schmidt-Kamera 225/450mm<br />

Gerhard Gramm<br />

am 16.04.<strong>1996</strong>, 19:23 - 19:31 UT, auf<br />

TPh mit Schmidt-Kamera 190/435mm<br />

Gerald Rhemann (links)<br />

31<br />

am 16.04.<strong>1996</strong>,<br />

19:48 - 20:08 UT +<br />

20:10 - 20:30 UT<br />

UV-Triplett<br />

149/1490mm<br />

Georg Lamer


<strong>Kometen</strong> und CCD<br />

Dank dem <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> B2 Hyakutake können nach längerer Pause im Mittelungsblatt<br />

mal wieder CCD-Aufnahmen von einem <strong>Kometen</strong> vorgestellt werden. Da ich 1995 aus beruflichen<br />

Gründen kaum Gelegenheit hatte <strong>Kometen</strong> zu beobachten und überaschenderweise<br />

auch von den <strong>Fachgruppe</strong>nmitglieder keine einzige Aufnahme mir zuging, blieben die Ausgaben<br />

von 1995 praktisch ohne einen konkreten CCD-Beitrag. Kurz vor der Fertigstellung des<br />

CCD-Teils gingen noch Aufnahmen von den <strong>Kometen</strong> Hale-Bopp, Kopff und Gunn ein.<br />

C/<strong>1996</strong> B2 Hyakutake:<br />

Datum/VT m1 Inst/Kamera Kdm DC Schweif PW t(min) Beobachter<br />

96.03.23.929 - 12,5/4/50/ST-5 - - - - 1 M. Achternbosch<br />

96.03.24.874 - 12,5/4/50/ST-5 60' - - - 3 x 1 M. Achternbosch<br />

96.03.26.813 - 150/5/750/TC245* - - - - 5 x 0,25 HJ. Leue<br />

96.03.27.867 - 12,5/4/50/ST-5 60' - - - 2x2 M. Achternbosch<br />

96.03.27.920 - 50/4/200/S-SX** - - - - 1,33 K. Rüpplein<br />

96.03.31.833 - 150/5/750/TC245* - - - - 5 x 0,33 HJ. Leue<br />

96.04.01.901 - 50/4/200/S-SX** - - - - 2 K. Rüpplein<br />

96.04.06.817 - 190/4/760/OES*** - - - - 5 D.Möller<br />

96.04.12.824 - 280/7.1/2000/S-SX** - - - - 2 K.Rüpplein<br />

96.04.15.866 - 50/4/200/S-SX** - - - - 1,33 K.Rüpplein<br />

96.04.15.823 - 190/4/760/OES*** - - - - 5 D.Möller<br />

96.04.17.820 - 190/4/760/OES*** - - - - 5 D.Möller<br />

C/1995 Ol Hale-Bopp:<br />

Datum/UT m1 Inst/Kamera Kdm DC Schweif PW t(min) Beobachter<br />

96.06.07.002 - 190/4/760/OES*** - - - - 10 D.Möller<br />

22P/Kopff:<br />

Datum/UT m1 Inst/Kamera Kdm DC Schweif PW t(min) Beobachter<br />

96.04.07.003 - 190/4/760/OES*** - - - - 10 D.Möller<br />

<strong>65</strong>P/Gunn:<br />

Datum/UT m1 Inst/Kamera Kdm DC Schweif PW t(min) Beobachter<br />

96.06.06.902 - 190/4/760/OES*** - - - - 10 D.Möller<br />

*: Cookbook-Kamera mit TC245-Baustein<br />

**: Starlight SX-Kamera<br />

* * *: OES LcCCD11n-Kamera<br />

Abbildung 1: C/<strong>1996</strong> B2 am 24.3.96 um 20:59 UT;<br />

50 mm f/4 mit ST-5; Komposit aus 3 x 1 min;<br />

M. Achternbosch.<br />

32<br />

Abbildung 2: C/<strong>1996</strong> B2 am 26.3.96 um 19:30 UT;<br />

150 mm Newton f/5 mit Selbstbau-Cookbook-<br />

Kamera (TC245); Komposit aus 5 x 20 s;<br />

H.-J. Leue.


Abbildung 3: C/<strong>1996</strong> B2 am 26.3.96; gleiche<br />

Daten wie Abbildung 2; vergrößerter Ausschnitt.<br />

Abbildung 4: C/<strong>1996</strong> B2 am 27.3.96 um 20:49 UT;<br />

50 mm f/4 mit ST-5; Komposit aus 2 x 2 min;<br />

M. Achternbosch.<br />

Abbildung 5: C/<strong>1996</strong> B2 am 27.3.96 um 21:43 UT;<br />

200 mm f/4 mit Starlight SX; 80 s; K. Rüpplein.<br />

Abbildung 6: C/<strong>1996</strong> B2 am 31.3.96 um 21:43 UT;<br />

150 mm Newton f/5 mit Selbstbau-Cookbook-<br />

Kamera (TC245); 5 x 20 s; H.-J. Leue.<br />

33<br />

Abbildung 7: C/<strong>1996</strong> B2 am 1.4.96 um 21:37 UT;<br />

200 mm f/4 mit Starlight SX; 2 min; K. Rüpplein.<br />

Abbildung 8: C/<strong>1996</strong> B2 am 6.4.96 um 19:37 UT;<br />

FFC 760 mm f/4; mit OES LCCCD11n-Kamera;<br />

5 min.; D. Möller.<br />

Abbildung 9: C/<strong>1996</strong> B2 am 12.4.96 um 19:46 UT;<br />

mit C11 f/7.1; 2 min; K. Rüpplein.<br />

Abbildung 9: C/<strong>1996</strong> B2 am 15.4.96 um 20:47 UT;<br />

200 mm f/4 mit Starlight SX; 80 s; K. Rüpplein.


Abbildung 10: C/<strong>1996</strong> B2 am 15.4.96 um 19:45<br />

UT; FFC 760 mm f/4; mit OES LCCCD11n-<br />

Kamera; 5 min.; D. Möller.<br />

Abbildung 11: C/<strong>1996</strong> B2 am 17.4.96 um 19:41<br />

UT; FFC 760 mm f/4; mit OES LCCCD11n-<br />

Kamera; 5 min.; D. Möller.<br />

Abbildung 12: C/1995 O1 am 07.06.96<br />

um 0:03 UT; FFC 760 mm f/4; mit OES<br />

LCCCD11n-Kamera; Rotfilter; 10 min.; D. Möller.<br />

34<br />

Abbildung 13: 22P/Kopff am 7.6.96 um 0:46 UT;<br />

FFC 760 mm f/4; mit OES LCCCD11n-Kamera;<br />

Rotfilter + IR-Sperrfilter; 10 min.; D. Möller.<br />

Abbildung 14: <strong>65</strong>P/Gunn am 6.6.96 um 21:39 UT;<br />

FFC 760 mm f/4; mit OES LCCCD11n-Kamera;<br />

Rotfilter + IR-Sperrfilter; 10 min.; D. Möller.<br />

In Zukunft soll die Artikelserie zu den Anwendungsmöglichkeiten der CCD weitergeführt<br />

werden. Ich hoffe wieder regelmässig Artikel liefern zu können. Es wäre auch wünschenswert,<br />

wenn von Mitgliedern Beiträge, Anregungen oder auch spezielle Fragen kommen würden.<br />

CCDs werden nun schon bei vielen Amateuren eingesetzt - es dürften derzeit in Deutschland<br />

schon einige hundert CCD-Kameras verwendet werden. Im Bereich der <strong>Kometen</strong>beobachtung<br />

scheint diese Technik noch relativ wenig eingesetzt zu werden. Teilweise werden <strong>Kometen</strong><br />

mit CCDs von Nicht-<strong>Fachgruppe</strong>n-Mitglieder aufgenommen. Leider werden diese Aufnahmen<br />

in der Regel der <strong>Fachgruppe</strong> nicht zugeleitet, sondern z. B. an SuW geschickt. Dies ist eigentlich<br />

schade.


Die meisten Beobachter möchten nur einfach schöne Bilder von <strong>Kometen</strong> aufnehmen. Die<br />

Bestimmung von Komadurchmesser und Positionwinkel bzw. Längen von Schweifen wird<br />

nur selten durchgeführt. Auch werden Farbfilter zu wenig eingesetzt. Man sollte aber die<br />

standardisierten photometrischen Filter verwenden, die aus Kombinationen bestimmter<br />

Glasfilter von Schott bestehen. Sie sind eigentlich für jeden CCD-Beobachter erschwinglich<br />

Allerdings hängt, wie noch zu berichten sein wird, die Filterkombination vom CCD-Baustein<br />

ab! Eigentlich sollten diese Filter grundsätzlich in der <strong>Kometen</strong>beobachtung verwendet<br />

werden.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten der CCD sind aber noch vielfältiger. Leider ist die genaue Vorgehensweise<br />

bei den meisten Amateuren unbekannt.<br />

• Zum Beispiel können problemlos Positionen von <strong>Kometen</strong> und Keinplaneten mit relativ<br />

geringem Aufwand bestimmt werden. Es läßt sich hier eine Genauigkeit erzielen, die von<br />

der IAU oder dem Minor Planet Center akzeptiert wird.<br />

So berichtet Brian G. Marsden für den <strong>Kometen</strong> Hale-Bopp, daß der Anteil der Amateure<br />

bei den astrometrischen Beobachtungen immer mehr zunimmt (CCD Astronomy, Fall<br />

1995, S. 50). Zum Beispiel waren 50 der 63 Positionen, die zwischen dem 24.7.95 und<br />

26.7.95 in IAU Zirkularen veröffentlicht wurden, von Amateuren bestimmt worden. Die<br />

Augustausgabe der Minor Planet Circulars berichtet von 358 astrometrischen Beobachtungen,<br />

davon 296 von Amateuren! Die Positionsbestimmungen können im Prinzip von jedem<br />

Amateur mit einer CCD durchgeführt werden. Vorraussetzung ist, daß eine Instrument/CCD-Ausrüstung<br />

mit einer Auflösung von 2"/Pixel, ein CD-ROM-Laufwerk mit dem<br />

GSC-Katalog, und eine geeignete Software für die Astrometrie zur Verfügung steht. Eines<br />

der bekanntesten Programme für den Amateur ist das Astrometrica-Progmmm von Herbert<br />

Raab, Linz.<br />

• Die Rotationen von <strong>Kometen</strong>kernen können unter Umständen bestimmt werden. Zum<br />

Beispiel mit Algorithmen mit unterschiedlichen Radial- und Rotations Shifts (Larson , Sekanina,<br />

Astron. J. 89 (4) 1984, S. 571 - 578).<br />

• Die Helligkeiten von <strong>Kometen</strong> in einem photometrischen System können bestimmt werden<br />

(Breitband- oder Schmalbandphotometrie) Allerdings gibt es für seriöses Arbeiten vieles<br />

zu beachten!<br />

• Man kann <strong>Kometen</strong> mit geeigneter Zusatzausrüstung auch spektroskopieren (z. B. mit einem<br />

selbstgebastelten Gitterspektrograph mit Spalt).<br />

In den nächsten Ausgaben werden diese Anwendungsmöglichkeiten diskutiert. Es sollen die<br />

wichtigsten Grundlagen erläutert und eine Anleitung zur praktischen Arbeit vorgestellt werden.<br />

Dr. M. Achternbosch<br />

Am Rittweg 6<br />

77<strong>65</strong>4 Offenburg<br />

0781 32 850<br />

acht@itas.fzk.de<br />

35


Stellvertretend für viele der FG <strong>Kometen</strong> zugesandten Beobachtungsberichte soll hier der<br />

Bericht von Wolfgang Kriebel publiziert werden. Er ruft uns noch einmal in netter Weise die<br />

Dramatik der Tage um die Erdpassage des <strong>Kometen</strong> Hyakutake in Erinnerung, die geprägt<br />

waren vom Frust über das miserable Wetter, dem Staunen über diese phantastische Himmelserscheinung<br />

und manche im Nachhinein schwer nachvollziehbaren Versäumnisse bei<br />

der Beobachtung unter dem Eindruck des Gesehenen.<br />

Eigentlich rechnete ich am Abend des 24.03.<strong>1996</strong> nicht mehr damit, daß es noch aufklaren<br />

würde - ab und zu lugte zwar der Mond und die Venus durch einige winzige Wolkenlücken -<br />

das war aber auch schon alles...<br />

Ab ins Bett! Selbiges wurde raffinierterweise so in den Raum gestellt, daß im Liegen durch<br />

das, je nach Witterung geöffnete oder geschlossene Fenster, ein Stückchen Himmel in Richtung<br />

Süden sichtbar ist. Also noch etwas durch das Fenster geschaut - und siehe da: Nach<br />

etwa 20 Minuten erspähte ich einen Stern; konnte nur Alphard sein! Fenster auf: Überall<br />

Sterne! Wieder raus aus dem Bett (meine Freundin schlummerte sanft), Klamotten an und<br />

ab in den Hinterhof (die blöde Straßenlaterne wurde ja am Freitag zu meinem Leidwesen<br />

wieder repariert, nachdem sie sehr zu meiner Freude etwa eine Woche lang kein Licht "versprüht"<br />

hatte und ich auch vom "Vorhof" aus beobachten konnte).<br />

Im Hinterhof: Augen nach oben - und: WAHNSINN! Da war es, dieses seltene "Astrofreudenhochgefühl"!<br />

Ein wunderbarer Komet, dazu noch hoch am Himmel und ein laaaaaanger<br />

Schweif! Der muß ja in den letzten Tagen ganz schön zugelegt haben dachte ich mir...<br />

Erstmal wieder hoch ins Haus. Die Freundin wurde unbarmherzig aus dem warmen Bett gescheucht:<br />

"Laß' das Licht aus! Zieh' dich im Dunkeln an!" Nun ja, sie ging ohne Murren mit<br />

und war fasziniert! Mittlerweile war längst Montag und der Mond war auch schon futsch, also<br />

sehr gute Bedingungen. Soweit das ganze Drumherum.<br />

Als ich das C8 auf die Koma richtete war ich erstmal völlig perplex! Das sieht ja aus wie ein<br />

kleiner Komet im großen <strong>Kometen</strong>! Leider war ich auf eine Zeichnung am Fernrohr rein gar<br />

nicht vorbereitet und vergaß vor lauter Begeisterung über das Gesehene auch noch einige<br />

Sterne einzuzeichnen, um sie später als Anhaltssterne für den Maßstab verwenden zu können.<br />

Eine genaue Umgebungskarte wie für schwache <strong>Kometen</strong> hatte ich auch nicht angefertigt,<br />

nur grob die ungefähre Position auf der entsprechenden AAVSO-Atlas-Karte markiert.<br />

Auf die glorreiche Idee, nochmals hochzugehen und die Position des <strong>Kometen</strong> mit einigen<br />

Umgebungssternen in die Uranometria 2000 oder den Atlas Stellarum einzutragen, kam ich<br />

natürlich auch nicht. Als Kartenmaterial hatte ich nur eine DIN A3-Übersichtskarte und eben<br />

die Karte aus dem AAVSO-Atlas dabei. Die AAVSO-Karte hätte zwar auch schon genügt -<br />

aber auch die ließ ich bei meinen Zeichenbemühungen völlig links auf dem Beobachtertischchen<br />

liegen. So gehts zu, wenn man völlig "weg" von dem Gesehenen ist.<br />

Das wahre Gesichtsfeld des benutzten Okulars bei 183x beträgt 25', so daß die Länge der<br />

gesamten "Struktur" etwa 20' betragen haben dürfte; sehr unsicher auf jeden Fall! Die längliche<br />

"Fontäne" wurde zum Ende hin sehr undeutlich und ging schließlich im "normalen <strong>Kometen</strong>leuchten"<br />

unter, so daß die Größe sowieso sehr unsicher ist. Die ersten Bogenminuten<br />

der länglichen "Fontäne" vom false nucleus an erschienen mir fast "strichförmig" gerade,<br />

in einer gelblichen Tönung, dann ächerte die Struktur auf und zeigte eine eher bräunliche<br />

Färbung. Soviel zu meinem ersten, ziemlich mißlungenen, Versuch einer Zeichnung der inneren<br />

Koma eines <strong>Kometen</strong> - kann nur noch besser werden!<br />

Die Nacht oder besser der Morgen des 28.03.<strong>1996</strong> war noch besser! Aber noch steht West<br />

ganz vorne in meiner persönlichen "<strong>Kometen</strong>-Hitparade", Bennett (1969i) wurde aber schon<br />

von Hyakutake auf den 3. Platz verdrängt!<br />

Wolfgang Kriebel<br />

36


Zeichnungen des <strong>Kometen</strong> C/<strong>1996</strong> B2 (Hyakutake)<br />

24.3.96, 20:53 MEZ<br />

14.5“-Dobson, 185x (Winfried Kräling)<br />

24.3.96, 20:20 MEZ, bloßes Auge (Winfried Kräling)<br />

26.3.96, 1:00 MEZ<br />

10x50B, Erzgebirge (600 m),<br />

FST: 6.8 m (R.C. Stoyan)<br />

37


28.3.96, 2:55 MEZ, bloßes Auge; sehr klar; Schweif kontrastverstärkt (Winfried Kräling)<br />

28.3.96, 3:20 MEZ 6.4.96, 21:05 MEZ<br />

14x100B (Winfried Kräling) 8x56B (Winfried Kräling)<br />

38


14.4.96, 20:53 MEZ 16.4.96, 20:49 MEZ<br />

8x56B (Winfried Kräling) 2.4“-Refr., 15x (Detlev Niechoy)<br />

39


16.4.96, 21:25 MEZ, bloßes Auge; sehr klar (Winfried Kräling)<br />

16.4.96, 21:08 MEZ 20.4.96, 20:53 MEZ<br />

8x56B (Winfried Kräling) 4“-Refr., 145x (Detlev Niechoy)<br />

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