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Das gute<br />

Gespräch<br />

Jede Stadt lebt von<br />

den Menschen, die in<br />

ihr wohnen, so auch Uelzen. An dieser Stelle<br />

möchten wir Ihnen deshalb regelmäßig Bürger<br />

vorstellen, die sich in und für Uelzen engagieren.<br />

Heute nimmt Gerard Minnaard, Geschäftsführer<br />

des Vereins Integration durch Arbeit<br />

(IDA) und somit auch Initiator des Projekts der<br />

»Woltersburger Mühle«, auf dem <strong>mycity</strong>-Regiestuhl<br />

Platz und gewährt uns einen persönlichen<br />

Einblick in seine ehrenamtlichen Tätigkeiten.<br />

Herr Minnaard, was hat Sie eigentlich nach Uelzen verschlagen?<br />

Gerard Minnaard: Die Liebe! Ich bin Holländer und habe in Amsterdam Theologie<br />

studiert. Ein Semester meines Studiums habe ich in Berlin verbracht. Dort habe<br />

ich auch meine heutige Frau kennengelernt und mich in sie verliebt. Meine Frau<br />

hat nach dem Studium eine Anstellung in Uelzen gefunden. Und auf diese Weise<br />

bin ich nun seit ca. 17 Jahren in Uelzen und bin hier sehr gerne ehrenamtlich tätig.<br />

Was waren die Gründe, das Projekt »Woltersburger Mühle« ins Leben zu rufen?<br />

Gerard Minnaard: Vor einigen Jahren habe ich den Verein IDA (Integration durch<br />

Arbeit) gegründet. Dieser Verein hat das Ziel, Arbeitslose in das Berufsleben zu integrieren.<br />

Unser damaliger Standort wurde für die 40 jungen Menschen mit der<br />

Zeit zu klein. Durch eine erhaltene Erbschaft konnten wir auf die Suche nach<br />

neuen Räumlichkeiten gehen. So wurde ich auf die Woltersburger Mühle aufmerksam.<br />

Das Gelände und das Gebäude bieten alles, was wir für unser Vorhaben benötigen:<br />

Eigene Räume, die wir selbst gestalten können und eine Anlage mit einer<br />

schöne Atmosphäre. Alles zusammen ergibt einfach eine tolle Herausforderung für<br />

unser Arbeitslosenprojekt.<br />

<strong>mycity</strong>Menschen<br />

Was ist Ihnen das Wichtigste bzw. das Besondere an diesem Projekt?<br />

Gerard Minnaard: Ganz klar, die Menschen die dort arbeiten! Dieses Projekt vereint so viele tolle Menschen,<br />

denen wir weiterhelfen können. Außerdem arbeiten wir mit Innungsbetrieben aus der Region zusammen.<br />

Wir beschäftigen projektbezogen erfahrene Handwerksmeister, die ihr Wissen und ihr Können während<br />

ihrer Tätigkeiten bei uns an die Arbeitslosen weitergeben. So bleibt das Geld in der Region und nach<br />

Fertigstellung ist die Woltersburger Mühle ein großes Geschenk von den Arbeitslosen an die Stadt Uelzen.<br />

Mit welchen Problemstellungen werden Sie täglich konfrontiert?<br />

Gerard Minnaard: Zentraler Punkt ist die Suche nach Inverstoren. Doch auch die Verwaltung oder die Abrechnung<br />

der EU-Mittel sind Dinge, mit denen wir uns täglich auseinander setzen müssen. Außerdem begleiten<br />

uns auch immer wieder technische Fragen auf der Baustelle, doch vor allem ist es die Bemühung,<br />

für die Menschen auf der Woltersburger Mühle Arbeits- oder Ausbildungsplätze zu finden. Es macht mich<br />

besonders glücklich, das wir schon einige unserer Arbeitslosen zu Festanstellungen verhelfen konnten.<br />

Wie schaffen Sie es, dieses große Interesse aufrecht zu erhalten und auch immer wieder neue Unterstützung<br />

zu bekommen?<br />

Gerard Minnaard: Zu aller erst muss das Projekt einmal einfach gut sein, es muss gut geführt und umgesetzt<br />

werden. Das ist schon mal die Basis, um überhaupt die Menschen zu erreichen. Dann kommt viel Beziehungsarbeit<br />

dazu. Man muss offen auf die Menschen zu gehen und sie von der Sache begeistern und überzeugen.<br />

Vor allem ist es wichtig, die Menschen vor Ort für das Projekt zu gewinnen. Denn nur wenn wir Unterstützung<br />

von Sponsoren in der Region bekommen, können wir auch die Zusammenarbeit für andere interessant<br />

machen. Wir sind sehr drauf bedacht, die Kraft der Region zu nutzen, das heißt wir nutzen auch die Möglichkeiten,<br />

unser Projekt immer wieder in der lokalen Presse transparent zu machen.<br />

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr Projekt frei hätten, was würden Sie sich wünschen?<br />

Gerard Minnaard: Das wäre ein ganz persönlicher Wunsch: Wir haben in der Vergangenheit einen über<br />

50-jährigen Zimmermann beschäftigt, für den es bis heute aufgrund seines Alters nicht möglich war, eine<br />

feste Anstellung zu finden. Dieser Mann hat bei uns mit seinen Fähigkeiten wirklich viel geleistet. Am<br />

meisten würde ich mir wünschen, dass dieser Mann eine Chance auf dem Arbeitsmarkt erhält und nicht<br />

nur aufgrund seines Alters abgelehnt wird. Leider geht es vielen Menschen so.<br />

Und zum Ende unseres Gespräches darf natürlich Ihr ganz persönlicher Energiespar-Tipp nicht fehlen.<br />

Gerard Minnaard: Ich habe weniger einen bestimmten Tipp, vielmehr sehe ich mich in der Rolle, die Menschen<br />

zum Energiesparen zu sensibilisieren. Ich bin ein eher sparsamer Mensch und mir ist es wichtig,<br />

dass darauf geachtet wird, unsinnigen Energieverbrauch zu vermeiden. Das habe ich mir auch zum persönlichen<br />

Anliegen auf der Woltersburger Mühle gemacht. Denn die Energie die nicht verbraucht wird,<br />

schont die Umwelt am meisten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Danke, Wolfgang Roboom!<br />

Mehr als 30 Jahre lang war Wolfgang Roboom Vorsitzender des Tierschutzvereins und damit untrennbar<br />

mit dem Uelzener Tierheim verbunden. Dank seines Engagements konnten hunderte Tiere ein<br />

neues zu Hause finden und ein glücklicheres Leben genießen. Unterstützt wurde er dabei immer von<br />

seiner Frau Karin. Es war <strong>mycity</strong> stets ein sehr wichtiges Anliegen, die Arbeit von Herrn Roboom und<br />

somit die Tiere zu unterstützen. Deshalb möchten wir uns ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit<br />

bedanken. Wir wünschen Herrn Roboom für sein neues Projekt, der »Uelzener Tiertafel e.V.«, viel<br />

Erfolg und alles Gute. Denn einem Tier zu helfen verändert zwar nicht die Welt, aber die ganze Welt<br />

verändert sich für das Tier.<br />

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