mycity 4|2010 (2.11.)_Layout 1
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Das gute<br />
Gespräch<br />
Jede Stadt lebt von<br />
den Menschen, die in<br />
ihr wohnen, so auch Uelzen. An dieser Stelle<br />
möchten wir Ihnen deshalb regelmäßig Bürger<br />
vorstellen, die sich in und für Uelzen engagieren.<br />
Heute nimmt Gerard Minnaard, Geschäftsführer<br />
des Vereins Integration durch Arbeit<br />
(IDA) und somit auch Initiator des Projekts der<br />
»Woltersburger Mühle«, auf dem <strong>mycity</strong>-Regiestuhl<br />
Platz und gewährt uns einen persönlichen<br />
Einblick in seine ehrenamtlichen Tätigkeiten.<br />
Herr Minnaard, was hat Sie eigentlich nach Uelzen verschlagen?<br />
Gerard Minnaard: Die Liebe! Ich bin Holländer und habe in Amsterdam Theologie<br />
studiert. Ein Semester meines Studiums habe ich in Berlin verbracht. Dort habe<br />
ich auch meine heutige Frau kennengelernt und mich in sie verliebt. Meine Frau<br />
hat nach dem Studium eine Anstellung in Uelzen gefunden. Und auf diese Weise<br />
bin ich nun seit ca. 17 Jahren in Uelzen und bin hier sehr gerne ehrenamtlich tätig.<br />
Was waren die Gründe, das Projekt »Woltersburger Mühle« ins Leben zu rufen?<br />
Gerard Minnaard: Vor einigen Jahren habe ich den Verein IDA (Integration durch<br />
Arbeit) gegründet. Dieser Verein hat das Ziel, Arbeitslose in das Berufsleben zu integrieren.<br />
Unser damaliger Standort wurde für die 40 jungen Menschen mit der<br />
Zeit zu klein. Durch eine erhaltene Erbschaft konnten wir auf die Suche nach<br />
neuen Räumlichkeiten gehen. So wurde ich auf die Woltersburger Mühle aufmerksam.<br />
Das Gelände und das Gebäude bieten alles, was wir für unser Vorhaben benötigen:<br />
Eigene Räume, die wir selbst gestalten können und eine Anlage mit einer<br />
schöne Atmosphäre. Alles zusammen ergibt einfach eine tolle Herausforderung für<br />
unser Arbeitslosenprojekt.<br />
<strong>mycity</strong>Menschen<br />
Was ist Ihnen das Wichtigste bzw. das Besondere an diesem Projekt?<br />
Gerard Minnaard: Ganz klar, die Menschen die dort arbeiten! Dieses Projekt vereint so viele tolle Menschen,<br />
denen wir weiterhelfen können. Außerdem arbeiten wir mit Innungsbetrieben aus der Region zusammen.<br />
Wir beschäftigen projektbezogen erfahrene Handwerksmeister, die ihr Wissen und ihr Können während<br />
ihrer Tätigkeiten bei uns an die Arbeitslosen weitergeben. So bleibt das Geld in der Region und nach<br />
Fertigstellung ist die Woltersburger Mühle ein großes Geschenk von den Arbeitslosen an die Stadt Uelzen.<br />
Mit welchen Problemstellungen werden Sie täglich konfrontiert?<br />
Gerard Minnaard: Zentraler Punkt ist die Suche nach Inverstoren. Doch auch die Verwaltung oder die Abrechnung<br />
der EU-Mittel sind Dinge, mit denen wir uns täglich auseinander setzen müssen. Außerdem begleiten<br />
uns auch immer wieder technische Fragen auf der Baustelle, doch vor allem ist es die Bemühung,<br />
für die Menschen auf der Woltersburger Mühle Arbeits- oder Ausbildungsplätze zu finden. Es macht mich<br />
besonders glücklich, das wir schon einige unserer Arbeitslosen zu Festanstellungen verhelfen konnten.<br />
Wie schaffen Sie es, dieses große Interesse aufrecht zu erhalten und auch immer wieder neue Unterstützung<br />
zu bekommen?<br />
Gerard Minnaard: Zu aller erst muss das Projekt einmal einfach gut sein, es muss gut geführt und umgesetzt<br />
werden. Das ist schon mal die Basis, um überhaupt die Menschen zu erreichen. Dann kommt viel Beziehungsarbeit<br />
dazu. Man muss offen auf die Menschen zu gehen und sie von der Sache begeistern und überzeugen.<br />
Vor allem ist es wichtig, die Menschen vor Ort für das Projekt zu gewinnen. Denn nur wenn wir Unterstützung<br />
von Sponsoren in der Region bekommen, können wir auch die Zusammenarbeit für andere interessant<br />
machen. Wir sind sehr drauf bedacht, die Kraft der Region zu nutzen, das heißt wir nutzen auch die Möglichkeiten,<br />
unser Projekt immer wieder in der lokalen Presse transparent zu machen.<br />
Wenn Sie einen Wunsch für Ihr Projekt frei hätten, was würden Sie sich wünschen?<br />
Gerard Minnaard: Das wäre ein ganz persönlicher Wunsch: Wir haben in der Vergangenheit einen über<br />
50-jährigen Zimmermann beschäftigt, für den es bis heute aufgrund seines Alters nicht möglich war, eine<br />
feste Anstellung zu finden. Dieser Mann hat bei uns mit seinen Fähigkeiten wirklich viel geleistet. Am<br />
meisten würde ich mir wünschen, dass dieser Mann eine Chance auf dem Arbeitsmarkt erhält und nicht<br />
nur aufgrund seines Alters abgelehnt wird. Leider geht es vielen Menschen so.<br />
Und zum Ende unseres Gespräches darf natürlich Ihr ganz persönlicher Energiespar-Tipp nicht fehlen.<br />
Gerard Minnaard: Ich habe weniger einen bestimmten Tipp, vielmehr sehe ich mich in der Rolle, die Menschen<br />
zum Energiesparen zu sensibilisieren. Ich bin ein eher sparsamer Mensch und mir ist es wichtig,<br />
dass darauf geachtet wird, unsinnigen Energieverbrauch zu vermeiden. Das habe ich mir auch zum persönlichen<br />
Anliegen auf der Woltersburger Mühle gemacht. Denn die Energie die nicht verbraucht wird,<br />
schont die Umwelt am meisten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Danke, Wolfgang Roboom!<br />
Mehr als 30 Jahre lang war Wolfgang Roboom Vorsitzender des Tierschutzvereins und damit untrennbar<br />
mit dem Uelzener Tierheim verbunden. Dank seines Engagements konnten hunderte Tiere ein<br />
neues zu Hause finden und ein glücklicheres Leben genießen. Unterstützt wurde er dabei immer von<br />
seiner Frau Karin. Es war <strong>mycity</strong> stets ein sehr wichtiges Anliegen, die Arbeit von Herrn Roboom und<br />
somit die Tiere zu unterstützen. Deshalb möchten wir uns ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit<br />
bedanken. Wir wünschen Herrn Roboom für sein neues Projekt, der »Uelzener Tiertafel e.V.«, viel<br />
Erfolg und alles Gute. Denn einem Tier zu helfen verändert zwar nicht die Welt, aber die ganze Welt<br />
verändert sich für das Tier.<br />
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