Weihnachtsoratorium: Mit barocker Klangpracht - Hans Christian Hinz
Weihnachtsoratorium: Mit barocker Klangpracht - Hans Christian Hinz
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<strong>Weihnachtsoratorium</strong>: <strong>Mit</strong> <strong>barocker</strong> <strong>Klangpracht</strong> - Aktuelle Nachric… Thema Kultur in Pforzheim und im Enzkreis - Pforzheimer Zeitung<br />
Großes Aufgebot an Sänger und Musikern: Kirchenmusikdirektor Kord<br />
Michaelis dirigiert Bachs <strong>Weihnachtsoratorium</strong> in der Stadtkirche Pforzheim.<br />
<strong>Weihnachtsoratorium</strong>: <strong>Mit</strong><br />
<strong>barocker</strong> <strong>Klangpracht</strong><br />
Alle Jahre wieder steht das <strong>Weihnachtsoratorium</strong> von Johann<br />
Sebastian Bach auf dem kirchenmusikalischen Programm.<br />
Wer aber annimmt, die beliebten sechs Kantaten aus dem Jahr<br />
1734 würden dem Oratorienchor Pforzheim und der<br />
Jugendkantorei, der Mädchen- und Jungenkurrende der<br />
Evangelischen Singschule sowie dem Bachorchester<br />
Pforzheim eine volle Stadtkirche bescheren, der hat sich<br />
getäuscht. Erstaunlich viele Randplätze sind bei der ersten<br />
Aufführung noch frei. Die dreistündige Darbietung aller sechs<br />
Teile mag ein Grund sein, hat aber angesichts ihres großen<br />
thematischen Bogens ihre Berechtigung.<br />
Alle Jahre wieder steht das <strong>Weihnachtsoratorium</strong> von Johann Sebastian<br />
Bach auf dem kirchenmusikalischen Programm. Wer aber annimmt, die<br />
beliebten sechs Kantaten aus dem Jahr 1734 würden dem Oratorienchor<br />
Pforzheim und der Jugendkantorei, der Mädchen- und Jungenkurrende der<br />
Evangelischen Singschule sowie dem Bachorchester Pforzheim eine volle<br />
http://www.pz-news.de/kultur_artikel,-<strong>Weihnachtsoratorium</strong>-<strong>Mit</strong>-<strong>barocker</strong>-<strong>Klangpracht</strong>-_arid,387995_print,true.html<br />
17.12.2012 14:42 Uhr<br />
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Stadtkirche bescheren, der hat sich getäuscht. Erstaunlich viele Randplätze<br />
sind bei der ersten Aufführung noch frei. Die dreistündige Darbietung aller<br />
sechs Teile mag ein Grund sein, hat aber angesichts ihres großen<br />
thematischen Bogens ihre Berechtigung.<br />
Bach komponierte die Kantaten für die drei Weihnachtstage, den<br />
Neujahrstag, den Sonntag danach und das Epiphanias-Fest, stellte sie aber<br />
als Zyklus zusammen. Erzählt wird nicht nur die biblische<br />
Weihnachtsgeschichte (Kantateneins bis drei), sondern auch die<br />
Beschneidung Jesu nach der Geburt (vier) und die Ankunft der Weisen aus<br />
dem Morgenland (fünf und sechs). Dem machtvollen, weit über dem Altar<br />
aufgereihten Chor gelingt eine stringente und packende Vorstellung, zu der<br />
Kirchenmusikdirektor Kord Michaelis vom Pult aus viele antriebskräftige<br />
Impulse gibt. Gleich zu Beginn ruft der Chor in jubelndem Unisono sein<br />
„Jauchzet, frohlocket!“ zu festlich auftrumpfenden Pauken und Trompeten.<br />
Wunderbar schlicht und getragen erklingt der erste Choral „Wie soll ich dich<br />
empfangen“. Ganz unterschiedlich wirken die Schlusschoräle der ersten und<br />
zweiten Kantate, denen jeweils die Melodie von „Vom Himmel hoch“<br />
zugrunde liegt. Reizvoll auch die Chorsätze, bei denen die Stimmen<br />
nacheinander einsetzen – etwa bei dem temporeichen und als Zugabe<br />
nochmals präsentiertem „Ehre sei dir, Gott, gesungen“.<br />
Überzeugender Gesamtklang<br />
Eine instrumentale Klangfülle bietet auch das Bachorchester. Oft treten die<br />
Oboen angenehm in Vordergrund, vor allem bei der Hirten-Thematik im<br />
zweiten Teil, aber auch bei dem Sopran-Bass-Duett „Herr, dein <strong>Mit</strong>leid“ im<br />
dritten oder zusammen mit dem Fagott bei der ruhigen Bass-Arie „Erleucht<br />
auch meine finstren Sinnen“ im fünften Teil. Etwas schwerfällig wirkt<br />
Konzertmeisterin Martina Bürck, die zum Beispiel die Alt-Arie „Schließe mein<br />
Herze“ solistisch begleitet. Ein gut eingespieltes Trio ist die Continuo-Gruppe<br />
mit Barbara Nöldeke (Cello), Heike Hümmer (Kontrabass) und Timo Rinke<br />
(Orgel).<br />
Große Anerkennung gebührt auch den Vokalsolisten, allen voran der<br />
ausdrucksstarken Altistin Hanna Roos. <strong>Mit</strong> ihrer wunderbar hell gefärbten<br />
und seidigen Stimme bezauberte sie nicht nur mit dem melodischen<br />
Wiegenlied „Schlafe, mein Liebster“, sondern auch beim Terzett mit Sopran<br />
und Tenor in der fünften Kantate mit ihrem eindringlichen „Schweigt“.<br />
Der Tenor als Evangelist zeichnet sich durch seine zarte, gut artikulierende<br />
Interpretation aus, die bei den Koloraturen auch kräftige Züge annimmt. Vor<br />
allem in der Schlusskantate meistert er weit gedehnte Textstrecken. Bass<br />
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<strong>Hans</strong> <strong>Christian</strong> <strong>Hinz</strong> überzeugt mit Kraft und Gefühl bei Rezitativen und<br />
Arien. Und die Sopranistin Bettina Horsch, in den Randlagen nicht immer<br />
ganz souverän, glänzt mit geschmeidig geführter Stimme bei der Echo-Arie<br />
„Flößt, mein Heiland“.<br />
Ein Konzert voll <strong>barocker</strong> <strong>Klangpracht</strong>.<br />
Autor: Anita Molnar | Pforzheim<br />
Copyright © 2012 Pforzheimer Zeitung / PZ-news.de<br />
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