Kompakt 09/2011 - Diagnose Funk
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Radar und Mobilfunk<br />
löst Krebs-Wachstum<br />
aus<br />
<strong>Diagnose</strong> <strong>Funk</strong> legt die Übersetzung<br />
des Reviews von Yakymenko et al.<br />
vor: „Langzeiteinwirkung von Mikrowellen-Bestrahlung<br />
durch Radar und<br />
Mobilfunk löst Krebswachstum<br />
aus“ (<strong>2011</strong>)<br />
Diese Arbeit unter der Leitung von<br />
Prof. Igor Yakymenko (Kiew) enthält<br />
den aktuell umfassendsten Studienüberblick<br />
über die Gefahren des Mobilfunks:<br />
„In der Übersichtsarbeit (Review) von<br />
Yakymenko et al. fassen die Autoren<br />
die Ergebnisse epidemiologischer und<br />
experimenteller Studien zusammen<br />
und kommen zu dem Schluss, dass<br />
Mikrowellen, die im Radar- und Mobilfunkbereich<br />
Anwendung finden,<br />
das Potenzial haben, Krebswachstum<br />
zu begünstigen. Die Schlussfolgerung<br />
der Autoren ist, dass die Grenzwerte<br />
dringend neu überdacht werden müssen<br />
und die Bevölkerung aus Vorsorgegründen<br />
vor zu hoher Hochfrequenzstrahlung<br />
geschützt werden<br />
muss. Die Autoren betonen in der<br />
Einführung, dass sie nur epidemiologische<br />
und experimentelle Arbeiten<br />
verwertet haben, die zweifelsfreie<br />
Ergebnisse geliefert haben.“<br />
Brennpunkt Online und als Druck:<br />
http://tinyurl.com/3mkanky<br />
Belo Horizonte - Studie:<br />
Tumorbildung und Mobilfunkmasten<br />
Dode et al.:“Sterblichkeit durch Tumorbildung<br />
und Mobilfunkmasten im<br />
Stadtgebiet von Belo Horizonte, Bundesstaat<br />
Minas Gerais, Brasilien“,<br />
Science of Total Environment.<br />
Forscher verschiedener Fakultäten<br />
der Universität Belo-Horizonte und<br />
des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
haben im gesamten Regierungsbezirk<br />
Minas Gareis Untersuchungen durchgeführt.<br />
Dazu wurden Ortsdaten von<br />
2 Millionen Einwohnern ausgewertet,<br />
Messungen durchgeführt und die Verteilung<br />
von über 7000 Krebstodesfällen<br />
mit den vorhandenen Datenbanken<br />
der installierten Mobilfunksender<br />
abgeglichen. Es zeigt sich erstens,<br />
dass die Krebssterblichkeit dort am<br />
höchsten ist, wo die Einwohner den<br />
höchsten Strahlenbelastungen ausgesetzt<br />
sind. Im höchst bestrahlten Bereich<br />
Centro-Sul findet man 1459<br />
Krebstodesfälle auf 249.862 Einwohner,<br />
was einer Rate von 58 auf 10.000<br />
entspricht. In der geringer belasteten<br />
Region Barreiro zeigen sich auf<br />
219.873 Einwohner 451 Krebstodesfälle,<br />
die Rate liegt mit 20 auf 10.000<br />
um zwei Drittel niedriger. Die Angaben<br />
weisen zweitens nach, dass die<br />
Rate der Sterblichkeit durch Krebs<br />
umso höher ist, je näher die Einwohner<br />
am Sendemast leben.<br />
Zu dieser Studie erschien das <strong>Diagnose</strong><br />
– <strong>Funk</strong> Studien aktuell:<br />
http://tinyurl.com/3lgs4ha<br />
DF-Studienreport<br />
2010/<strong>2011</strong> erschienen<br />
Die in der Antwort der Bundesregierung<br />
an Bündnis 90/Die GRÜNEN wiederholt<br />
aufgestellte Behauptung, es<br />
gäbe in Forschungen keine belastbaren<br />
Hinweise auf gesundheitliche Gefährdungen<br />
durch den Mobilfunk, hat<br />
<strong>Diagnose</strong>-<strong>Funk</strong> veranlasst, einen<br />
„Studienreport“ herauszugeben mit<br />
Arbeiten, die biologische Effekte<br />
nachweisen. Es sind ausschließlich<br />
Arbeiten, die in den letzten 12 Monaten<br />
veröffentlicht wurden. Dieser Report<br />
ergänzt unsere Studienliste<br />
(Stand 2010), an deren Aktualisierung<br />
gearbeitet wird (siehe<br />
www.mobilfunkstudien.org).<br />
Studienreport Online oder als Print:<br />
http://tinyurl.com/42m8eqn<br />
diagnose-funk kompakt 9 - <strong>2011</strong> Seite 10<br />
veröffentlichungen<br />
Trotz WHO-Warnung:<br />
Risiken werden wieder<br />
verharmlost<br />
Ende Juli <strong>2011</strong> ging die Meldung<br />
durch die Medien, eine Studie hätte<br />
nachgewiesen, dass kein Zusammenhang<br />
zwischen Handynutzung durch<br />
Kinder und Gehirntumoren bestehe.<br />
Diese Meldung ist ein Beispiel dafür,<br />
wie schnell und ungeprüft die Presse<br />
scheinbare Entwarnungsstudien ohne<br />
eigene Recherche veröffentlicht.<br />
Der Titel der Studie: "Handy-Nutzung<br />
und Hirntumore bei Kindern und Jugendlichen:<br />
eine Multicenter-Fall-<br />
Kontroll-Studie (CEFALO)." Aydin et<br />
al.: publiziert in: J Natl Cancer Inst<br />
<strong>2011</strong>; 103 (16): 1–13<br />
Die untersuchte Gruppe von Kindern<br />
hatte eine Handy-Nutzungsdauer von<br />
5 Jahren, die tägliche Nutzungsdauer<br />
wurde nicht erfasst. Da die Latenzenzzeit<br />
für Krebs in der Regel mehr als 10<br />
Jahre ist, kann eine Studie, die eine<br />
Handy-Nutzungsdauer von 5 Jahren<br />
erfasst, nur begrenzt eine Aussage<br />
über den Zusammenhang zwischen<br />
Handynutzung und dem Auftreten<br />
von Krebs machen, eher ist sie nicht<br />
aussagekräftig. Prof. Magda Havas<br />
(Kanada) hat eine ausführliche Analyse<br />
der Studie vorgelegt, in der sie<br />
nachweist, dass selbst gefundene<br />
Effekte in der Berichterstattung einfach<br />
unterschlagen werden.<br />
Zu dieser Studie erschien das <strong>Diagnose</strong><br />
– <strong>Funk</strong> Studien aktuell:<br />
http://tinyurl.com/4yx8uox<br />
Kritik von Prof. Magda Havas<br />
(Englisch):<br />
www.magdahavas.com/<strong>2011</strong>/08/15/<br />
adolescent-brain-tumours-and-mobile<br />
-phones/<br />
www.microwavenews.com veröffentlichte<br />
eine Besprechung unter dem<br />
Titel: „EE European Study Reports:<br />
Kein Hirntumor-Risiko unter jungen<br />
Handy-Nutzern. Wieder einmal sind<br />
die Ergebnisse verwirrend.“