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Kompakt 09/2011 - Diagnose Funk

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Deutsches<br />

Pfarrerblatt:<br />

Schöpfung bewahren<br />

vor zuviel<br />

Mobilfunk<br />

In einem ausführlichen Artikel im<br />

deutschen Pfarrerblatt „LTE-Netzausbau<br />

weckt Begeisterung und Besorgnis.<br />

Die Schöpfung bewahren vor<br />

zuviel Mobilfunk“ (Deutsches Pfarrerblatt<br />

7/<strong>2011</strong>) setzt sich der Theologieprofessor<br />

Werner Thiede mit dem<br />

LTE-Netzausbau, seinen Gefahren,<br />

der Verantwortung der Kirche und<br />

Alternativen auseinander.<br />

Thiede schreibt: „Derzeit läuft ein<br />

weiterer Ausbau des Mobil- und Kommunikationsfunks<br />

in Deutschland,<br />

nachdem die Versteigerung der benötigten<br />

Frequenzen im Mai 2010 weit<br />

über 4 Mrd. Euro in die Staatskasse<br />

gespült hatte.<br />

Die Weichen für das mobile Hochgeschwindigkeitsbreitbandnetz<br />

namens<br />

LTE (»Long Term Evolution«) sind gestellt:<br />

Noch viel schneller und kräftiger<br />

wird damit gefunkt werden; zehnmal<br />

so rasch wie bisher soll das Internet<br />

aufs Smartphone kommen! LTE<br />

hebt sich durch deutlich verbesserte<br />

Leistungsstärke auch bei Stabilität<br />

und Anwenderfreundlichkeit von den<br />

bisherigen Technologien ab….<br />

Viele Nutzer freuen sich bereits auf<br />

die LTE-Technologie: Deren Möglichkeiten<br />

entsprechen schließlich den<br />

Anforderungen der neuesten Geräte<br />

auf dem funkgestützten Sektor. Insofern<br />

sehen sie gern über den Nachteil<br />

hinweg, dass die Luft, in der wir leben,<br />

bis in die Keller hinein immer<br />

breiter und dichter durchsetzt ist mit<br />

hochfrequenten Mikrowellen.<br />

»Studien rechnen damit, dass der<br />

Datenverkehr im Mobilfunk in wenigen<br />

Jahren um den Faktor 60 zunimmt«,<br />

hieß es in einer Pressemitteilung<br />

der Telekom vom 14.6.2010. Das<br />

Bundesamt für Strahlenschutz schützt<br />

vor allem die Strahlen, wenn es zu<br />

beschwichtigen versucht: »Die Exposition<br />

der Bevölkerung gegenüber un-<br />

tersuchten Mobilfunkfrequenzen<br />

nimmt zwar ständig zu, liegt jedoch in<br />

der Regel deutlich unterhalb der geltenden<br />

Grenzwerte.« Diese Grenzwerte<br />

nämlich sind unter Experten<br />

höchst umstritten. Gerade Theologinnen<br />

und Theologen sollten hier wachen<br />

Geistes Präsenz zeigen und daran<br />

mitarbeiten, Menschen in ihren<br />

Gemeinden, aber auch in Politik und<br />

Gesellschaft über mögliche Gefahren<br />

der unsichtbaren Strahlung sachlich<br />

und industrie- bzw. lobby-unabhängig<br />

zu informieren.“<br />

Download: http://<br />

pfarrerverband.medio.de/<br />

pfarrerblatt/dpb_print.php?id=3019<br />

„Der Mann ohne<br />

Handy“<br />

08.08.<strong>2011</strong>. Unter diesem Titel brachte<br />

der Donaukurier ein Interview mit<br />

Martin Runge, Fraktionschef der Grünen<br />

im bayerischen Landtag.<br />

Der Donaukurier schreibt: „Als einer<br />

der letzten Spitzenpolitiker weigert<br />

der 53-Jährige sich, ein Mobiltelefon<br />

zu besitzen. Gründe dafür gebe es<br />

viele, sagt Runge im Interview mit<br />

unserem Redakteur Til Huber – von<br />

möglichen Gesundheitsschäden bis zu<br />

einem drohenden Verfall der Gesprächskultur.“<br />

Hier ein Auszug:<br />

„Herr Runge, als einziger Spitzenpolitiker<br />

in Bayern haben Sie kein Handy.<br />

Wie sind Sie denn überlebensfähig?<br />

Martin Runge: Die Frage ist ja wohl<br />

völlig überzogen. Um überlebensfähig<br />

zu sein, braucht man doch nicht so<br />

ein Teil. Ich bin aber sehr wohl auch<br />

ohne Handy arbeits- und handlungsfähig.<br />

Und wie arbeiten Sie so ohne Handy?<br />

Runge: Ich habe mehrere Telefonanschlüsse<br />

mit Anrufbeantworter, E-<br />

Mail-Adressen und Faxgeräte. Ich<br />

informiere immer mein Büro und die<br />

Pressestelle, wo ich gerade zu erreichen<br />

bin. Das funktioniert bisher<br />

recht gut.<br />

Was machen Sie denn dann, wenn Sie<br />

unterwegs telefonieren müssen?<br />

diagnose-funk kompakt 9 - <strong>2011</strong> Seite 4<br />

Runge: Es gibt eigentlich nur eine<br />

richtige Notsituation. Die ist bedingt<br />

durch das aktuell hundsmiserable<br />

Angebot der Bahn mit den ständigen<br />

Verspätungen und Zugausfällen. Da<br />

ist man dann schon mal in Nöten,<br />

wenn ein Termin nicht zu halten ist.<br />

Zumal die Telefonzellen auch in Bahnhöhen<br />

einfach knapper werden.<br />

Wenn keine Telefonzelle zu erreichen<br />

ist, bin ich schon so frei, jemanden<br />

anzusprechen.<br />

Leihweise nehmen Sie dann also doch<br />

mal ein Handy?<br />

Runge: Ja, aber wirklich nur im Notfall<br />

und nur für ganz kurze Meldungen.<br />

Ich hätte Sie wegen dieses Gesprächs<br />

auch nicht auf dem Handy angerufen.<br />

Das ist aber jetzt ganz schön fundamentalistisch.<br />

Runge: Das ist doch nicht fundamentalistisch.<br />

Wenn es wirklich wichtig ist,<br />

habe ich mit der Mobiltelefoniererei<br />

kein Problem. Aber doch nicht für<br />

reines Blabla oder für lange Gespräche.<br />

Es gibt sinnvolle Anwendungen<br />

der Mobiltelefonie, etwa für Architekten<br />

oder für andere, die auf Baustellen<br />

zu tun haben. Oder im Falle von<br />

Notarzteinsätzen. Aber dass Mobiltelefone<br />

zunehmend das Festnetz ersetzten,<br />

das halte ich für keine gute<br />

Entwicklung.<br />

Was spricht denn dagegen?<br />

Runge: Erstens ist sind die gesundheitlichen<br />

Auswirkungen von mehr<br />

und mehr Mikrowellen, wozu auch<br />

die Handystrahlung gehört, völlig ungewiss.<br />

Es ist ein epidemiologischer<br />

Großversuch, dem wir uns gerade<br />

unterziehen. Nicht umsonst warnen<br />

immer mehr Ärzte und andere Wissenschaftler<br />

vor Mikrowellen und<br />

nicht umsonst mahnt die Staatsregierung<br />

an, in den Schulen möglichst<br />

kein Wireless Lan zu installieren.<br />

Zweitens ist unser Alltag hektisch genug.<br />

Drittens kehrt durch die Handymanie<br />

eine wahnsinnige Kurzfristverbindlichkeit,<br />

ja sogar Unverbindlichkeit<br />

und Unzuverlässigkeit ein….“.<br />

Vollständiges Interview unter:<br />

http://www.donaukurier.de/<br />

nachrichten/bayern/Der-Mann-ohne-<br />

Handy;art155371,2452754

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