CFP Das Wissen der Architektur - RWTH Aachen - RWTH Aachen ...

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DEUTSCH
Im kommenden Herbst wird die erste Ausgabe der deutsch-englisch-sprachigen
wissenschaftlichen Zeitschrift Candide. Journal for Architectural Knowledge erscheinen.
Sie wird vom Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie der RWTH Aachen
herausgegeben. Benannt ist sie nach der literarischen Figur Candide, die, befördert
durch den Geist der Aufklärung, das achtzehnte Jahrhundert auf der Suche nach
Wissen durchsteifte. Dass dieses Unterfangen für Voltaires Candide nicht ohne herbe
Enttäuschungen verlief, hindert die Herausgeber nicht daran, ein neues Wissensprojekt
zu starten. Aus Anlass des ersten Erscheinens der Zeitschrift soll daher am 6. und 7.
November 2009 die internationale Tagung
CONSTRUCTING KNOWLEDGE / DAS WISSEN DER ARCHITEKTUR
an der RWTH Aachen stattfinden.
Ziel der Tagung ist es, unterschiedliche, architekturspezifische Wissensformen zu
diskutieren. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund drängender Fragen, die den
Architekturfakultäten an wissenschaftlichen Hochschulen in der heutigen
Forschungslandschaft aufgegeben werden. Architektur in ihrer universitären Form kann
zwar nicht losgelöst von den Herausforderungen durch die Berufspraxis gedacht
werden. Die Disziplin Architektur muss sich aber dennoch der Frage nach ihrem
akademischen Selbstverständnis stellen, um eigene Methoden und Forschungsoptionen
zu formulieren.
Worin besteht das Wissen der Architektur? Wie wird es angereichert, inventarisiert,
archiviert, aktualisiert und überprüft? Kann man von einer spezifischen Wissenskultur
der Architektur sprechen? Lässt sich diese Kultur durch ein besonderes Verhältnis von
Imitation und Innovation; von Finden und Erfinden beschreiben?
Ein weiteres Ziel der Tagung ist die Untersuchung von Zugängen zum Wissen der
Architektur sowie dessen Weitergabe. Das Wissen der Architektur, so unsere
Vermutung, verlangt nach einem breiten Spektrum von Formen der Vermittlung. Zu den
historischen Genres der Traktate, Manifeste, Streitschriften und Handbücher gesellen
sich in neuerer Zeit ein Vielzahl von Print- und Online-Medien, die auch fiktionale
Formen mit einschlißen.
Wie lässt sich spezifisches, kontext- und projektbezogene Wissen verallgemeinern und
auf andere Situationen und Ausgangslagen übertragen? Welche Rolle spielen
Medien wie Zeichnungen, photographische Bilder, Simulationen oder Erzählungen bei
der Weitergabe des Architektur-Wissens?
Der Anlass der Tagung soll auch dienen, die interdisziplinäre Ausrichtung der Architektur
zu nutzen, um den Dialog zwischen Sozial- und Technikwissenschaften zu befördern.
Die methodischen Voraussetzungen von Beobachterwissen und Handlungswissen; von
empirischer Analyse und projektbezogener Anwendung sollen erörtert werden. Die
Organisatoren der Tagung möchten daher ausdrücklich FachvertrerInnen und
WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung,
Landschaftsarchitektur, Design, Geschichts-, Human- und Ingenieurwissenschaften
auffordern Beiträge einzureichen.
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