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Bestimmte Tagebucheinträge aus dem Leben von ... - SwissEduc

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Menschen in der Weimarer Republik Mario Ramisberger<br />

Tagebucheintrag vom 03.01.1930:<br />

Heute habe ich, sowie alle anderen meiner Mitarbeiter, als Folge dieses<br />

Wirtschaftszusammenbruches in den USA die Arbeit in der Fabrik verloren. Ich teile<br />

mir ab heute mit fünf meiner besten Freunde <strong>aus</strong> der Fabrik eine enge Wohnung. Wir<br />

wissen nicht was wir tun sollen. Es gibt keine Arbeit mehr. Aber eines ist für uns alle<br />

klar: Der Führer ist unsere letzte Hoffnung. Wir müssen ihn mit allem was wir haben<br />

unterstützen, damit er so schnell wie möglich als Reichskanzler gewählt wird. So<br />

haben wir uns alle entschlossen, für die NSDAP mehr beizutragen als je zu vor. Uns<br />

ist klar, dass unser Führer uns auch noch mehr gibt als das, was er in seinen Reden<br />

proklamiert hat. Er gibt uns Vertrauen, Zuversicht und Zugehörigkeit in dieser<br />

schweren Zeit ohne Arbeit. Nur durch ihn und die NSDAP sind wir alle in der Fabrik<br />

viel näher zusammengewachsen. So eine Entwicklung hätte sich niemand erträumen<br />

lassen. Wir sind alle Brüder unseres Führers.<br />

Tagebucheintrag vom 30.08.1933:<br />

Heute war der Beginn des 5. Reichsparteitages in Nürnberg, der Bezug auf die<br />

Machtergreifung und den Sieg über die Weimarer Republik nimmt. Es war einer<br />

der schönsten Tage meines <strong>Leben</strong>s. Ich stand da, auf <strong>dem</strong> riesigen Platz als<br />

einer <strong>von</strong> über 5000 Soldaten, die <strong>dem</strong> Führer die Ehre und Treue erweisen<br />

durften. Wir haben es geschafft. Wir haben unseren Führer. An diesem Tag<br />

wurde uns klar die Überlegenheit Hitlers als Führer <strong>dem</strong>onstriert. Wie er diesen<br />

Reichstagsbeginn organisieren konnte. Einfach unglaublich! Das Ergebnis<br />

versetzt mein äußeres in grosses Staunen und mein inneres in einen Wirbel <strong>von</strong><br />

Glücksgefühlen. Bereits in diesen 8 Monaten als Reichkanzler, hat er mehr für<br />

das Volk getan als die Demokraten in ganzen 15 Jahren. Ich bin überglücklich,<br />

einem solchen Führer, bis in den Tod, zu dienen.<br />

Photo<br />

<strong>aus</strong> urheberrechtlichen<br />

Gründen darf die<br />

Photographie hier nicht<br />

abgebildet werden<br />

Dieses Bild zeigt Günther Jaucher, nach<strong>dem</strong> er als<br />

Folge der Weltwirtschaftskrise seine Arbeit in der<br />

Textilfabrik verlor.<br />

Kantonsschule Baden 5. Dezember 2007

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