Sächsisches Archivblatt 1-2011 - Archivwesen - Freistaat Sachsen
Sächsisches Archivblatt 1-2011 - Archivwesen - Freistaat Sachsen
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Zentraler Server für archivische Fachanwendung,<br />
Upgrade der Software<br />
Rechercheliste mit für die Bestellung markierten Archivalien (Foto Michael Merchel)<br />
Es ginge auch mit Karteikarten und den Behördenrepertorien<br />
aus dem 18. Jahrhundert.<br />
Dann wären wir aber mindestens von vorgestern.<br />
Das Sächsische Staatsarchiv mit seinen<br />
unendlich wertvollen Dokumentenschätzen<br />
der jüngeren und ferneren Vergangenheit<br />
hat es sich auf die Fahnen geschrieben, diese<br />
kundenfreundlich für die Benutzung zur Verfügung<br />
zu stellen und dabei so effizient wie<br />
nur irgend möglich zu arbeiten.<br />
Zwei Beispiele:<br />
Beispiel 1: Das Staatsarchiv hat sich nach<br />
einem intensiven Abwägungsprozess für die<br />
neueste Version der Archivsoftware Augias-<br />
Archiv 8.2 entschieden. Mit ihr können die<br />
Kunden nun direkt von den Recherche-PCs in<br />
den Lesesälen Archivalien für ihre Forschun-<br />
gen bestellen. Hat das Staatsarchiv in den<br />
letzten Jahren bereits intensiv an der Übertragung<br />
seiner Findmittel in elektronische<br />
Form gearbeitet, wird dies nun noch einmal<br />
forciert werden, damit bald das gesamte frei<br />
zugängliche Archivalienvermögen des <strong>Freistaat</strong>s<br />
<strong>Sachsen</strong> so recherchiert werden kann.<br />
Im Hintergrund wird an Effizenzsteigerungen<br />
gearbeitet, die der Benutzer des Staatsarchivs<br />
nur vermittelt durch einen besseren<br />
Service bemerkt. Stichworte sind hier u. a.:<br />
Einbindung von Sonderlösungen im Bereich<br />
der Archivalienlagerhaltung und des Nachweises<br />
von Reprographien; schnellere Erstellung<br />
von Beständeübersichten und Findbüchern;<br />
Bereinigung von überkommenen,<br />
schwer durchschaubaren bzw. missverständlichen<br />
Signaturschemata; Einbindung der<br />
Erschließungsinformationen zu den audiovisuellen<br />
Medien in die zugehörigen Akten-<br />
bestände.<br />
Beispiel 2: Seit diesem Jahr werden die Erschließungsinformationen<br />
zu den Archivalien<br />
aller Standorte über einen zentralen Terminalserver<br />
verwaltet. So kann nun von jedem<br />
Standort aus auf alle Erschließungsdaten im<br />
Bereich des Staatsarchivs zugegriffen werden.<br />
Der Kenner unter den Benutzern weiß, dass archivische<br />
Dokumente oft einer Ergänzung aus<br />
Dokumenten anderer Standorte bedürfen, um<br />
ihren vollen Informationswert zu offenbaren.<br />
Das bedeutete zunächst immer Recherchereisen<br />
zur Ermittlung relevant erscheinender<br />
Archivalien und in der Regel dann eine zweite<br />
Reise zur eigentlichen Forschung. Durch<br />
die zentrale Terminalserverlösung kann nun<br />
komfortabel standortübergreifend ermittelt<br />
werden. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings<br />
auf absehbare Zeit bestehen – die Archivalien<br />
selbst werden aus Bestandserhaltungsgründen<br />
nicht mit durch die Datenleitung gepresst.<br />
Die Reise zur Einsichtnahme bleibt.<br />
Unbemerkt von den Archivbenutzern hat das<br />
neue System im Hintergrund noch einen anderen<br />
Effekt, nämlich eine dem technischen<br />
Stand entsprechende Sicherung der Erschließungsdaten.<br />
Dies sind zwar nicht die Archivalien<br />
selbst, aber ein Verlust auch nur dieser<br />
Daten wäre ein herber Rückschlag für jeden<br />
Kunden des Archivs. Ziel ist es darüber hinaus,<br />
alle Daten der verschiedenen Standorte nicht<br />
nur auf einem Server zu verwalten, sondern<br />
auch in einer einzigen Datenbank zusammenzufassen.<br />
Dies würde dann Ihnen, den<br />
Benutzern, für die das Staatsarchiv dies alles<br />
tut, über ein komfortableres und schneller<br />
zu aktualisierendes Internetangebot zugute<br />
kommen. Bis dahin muss aber noch einiges<br />
an Arbeit investiert werden – und dies wird<br />
eine neue Meldung sein.<br />
Michael Merchel<br />
(Zentrale Aufgaben, Grundsatz)<br />
<strong>Sächsisches</strong> <strong>Archivblatt</strong> Heft 1-<strong>2011</strong> | 27