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Protokoll - Ennepe-Ruhr-Kreis

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<strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

Der Landrat<br />

-57/1- Schwelm, 09.09.2010<br />

Niederschrift<br />

über die Sitzung des Ausschusses für Arbeitsmarktpolitik Nr. 3/2010 am Donnerstag, den<br />

09.09.2010, 17:00 Uhr, in der JobAgentur EN in Schwelm, Nordstr. 21, Raum 321<br />

Anwesend waren:<br />

a) <strong>Kreis</strong>tagsmitglied Jörg Obereiner als Vorsitzender<br />

b) Ausschussmitglieder<br />

Freisewinkel, Guido<br />

Dogantzis, Christiane<br />

Kaun, Brigitte<br />

Kelm-Schmidt, Sabine<br />

Lützenbürger, Barbara<br />

Zink, Christian<br />

Sicks, Kathrin<br />

Jenk, Bernd<br />

Krägeloh, Klaus<br />

Lunemann, Michael<br />

Wichert, Ingmar<br />

Güthoff, Dieter<br />

Ochs, Joachim<br />

c) von der Verwaltung<br />

Dr. Brückner<br />

Dürwald<br />

Wilkesmann<br />

Grünner - als Schriftführer –<br />

d) als Gäste vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

Dr. Brauksiepe, Ralf, Staatssekretär<br />

Nellen, Marc, Leiter der Prüfgruppe SGB II


- 2 -<br />

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung um 17:00 Uhr.<br />

Zum Beginn begrüßt der Vorsitzende die Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales<br />

(BMAS) Herrn Staatssekretär Dr. Brauksiepe und Herrn Nellen, die als Gäste an der Sitzung teilnehmen.<br />

Danach verpflichtet der Vorsitzende Frau Christiane Dogantzis als neues Ausschussmitglied. Frau<br />

Dogantzis übernimmt die Mitgliedschaft von Frau Kampmann, die diese Aufgabe als Ausschussmitglied<br />

nicht mehr wahrnehmen kann.<br />

Der Vorsitzende teilt dem Ausschuss mit, dass eine Sondersitzung zusammen mit dem Sozialausschuss<br />

zur Vorstellung des Armutsberichtes am 10.11.2010 geplant ist. Auf Grund einer Terminüberschneidung<br />

mit dem Ausschuss für <strong>Kreis</strong>entwicklung, Wirtschaft und Verkehr muss die Terminierung<br />

noch mal überprüft werden.<br />

Der durchgeführte Besuch der Regionalstellen ist von den Ausschussmitgliedern mit kritischen<br />

Anmerkungen zur Terminfestlegung (in den Sommerferien) grundsätzlich positiv beurteilt worden.<br />

Es wurde angeregt ggf. einen erneuten Besuchstermin frühzeitig für das Jahr 2011 einzuplanen.<br />

1. Mitteilungen der Verwaltung<br />

Herr Dr. Brückner berichtet zu aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich der Haushaltsaufstellung.<br />

Entgegen der ursprünglichen Planung wird der Haushalt 2011 nicht schon zur nächsten Sitzung<br />

des <strong>Kreis</strong>tages Ende September 2010 eingebracht, sondern erst im Dezember 2011. Der Grund<br />

der Verschiebung liegt in bisher noch nicht vorliegenden Unterlagen des Landes NRW. Ohne diese<br />

Unterlagen ist eine realistische Haushaltsaufstellung derzeit nicht möglich.<br />

2. Aktuelle Entwicklungen im SGB II, Aussprache mit Herrn Staatssekretär Dr. Brauksiepe<br />

Herr Dr. Brauksiepe erläutert zunächst grundsätzlich die Situation zwischen den Optionskommunen<br />

und dem BMAS, bevor er konkret auf die geplanten Maßnahmen zur Umsetzung des Bundesverfassungsgerichtsurteils<br />

zu den Regelsätzen eingeht.<br />

Neben der Anpassung der Regelsätze für Kinder soll auch ein Leistungspaket „Bildungsteilhabe<br />

für Kinder“ als Leistung im Bereich des SGB II eingeführt werden.<br />

Dieses Leistungspaket soll folgende fünf Leistungen umfassen:<br />

- Lernförderung (z.B. Nachhilfe)<br />

- ein Schulbasispaket (dieses wird die Schulbeihilfe in Zukunft ablösen)<br />

- Erstattung der Kosten für eintägige Klassenfahrten<br />

- Förderung der soziokulturellen Teilhabe (z.B. Mitgliedsbeitrag in Sportvereinen)<br />

- Kostenübernahme von Mittagessen in Schulen und Kindertagesstätten<br />

In der Anfangsphase sollen diese Leistungen über ein Gutscheinsystem verfügbar sein. Dieses<br />

System wird zukünftig von einer Chipkarte abgelöst. Um Diskriminierungen vorzubeugen, soll diese<br />

Karte an alle Kinder ausgegeben werden. Lediglich bei Kindern, deren Eltern Leistungen nach<br />

dem SGB II erhalten, werden die Kosten, die durch die Chipkarte verursacht werden (z.B. durch<br />

den Mitgliedbeitrag im Sportverein), durch den Bund getragen.<br />

Zur Erprobung des Chipkartensystems soll dieses in einigen Regionen im Jahre 2012 eingeführt<br />

werden.<br />

Herr Dr. Brauksiepe berichtet weiterhin über die zukünftige Entwicklung des Bundeshaushaltes.<br />

Für das Jahr 2011 ist geplant, dass insgesamt 9,5 Mrd € für Eingliederungsmaßnahmen und Ver-


- 3 -<br />

waltungskosten zur Verfügung stehen sollen. Die Veröffentlichung von konkreten Zahlen ist für das<br />

Monatsende geplant.<br />

In der mittelfristigen Finanzplanung sei vorgesehen, dass die Mittel für den Bereich Eingliederung<br />

schrittweise bis zum Jahr 2013 auf das Niveau des Jahres 2006 zurückgeführt werden sollen. Da<br />

davon auszugehen sei, dass die Anzahl der Arbeitslosen im Jahre 2013 unter dem Niveau von<br />

2006 liege, ständen pro Arbeitslosen mehr Mittel als im Jahre 2006 zur Verfügung. Im Rahmen der<br />

jährlichen Haushaltsberatung könne ggf. in den nächsten Jahren von dieser Planung abgewichen<br />

werden.<br />

Danach berichtet Herr Dr. Brauksiepe von den voraussichtlichen Entwicklungen im Bereich der<br />

Pauschalisierung von Kosten der Unterkunft (KdU). Es ist vom BMAS nicht geplant, eine flächendeckende<br />

Pauschalisierung einzuführen.<br />

Zukünftig sollen die Kommunen die Möglichkeit haben, durch Satzung den Bedarf an KdU zu regeln.<br />

Dabei sei dann auch eine Pauschalierung möglich.<br />

Im Anschluss zu den Ausführungen von Herr Dr. Brauksiepe gibt der Vorsitzenden den Ausschussmitgliedern<br />

die Gelegenheit Fragen an den Staatssekretär zu richten.<br />

Nachdem die gestellten Fragen von Herr Dr. Brauksiepe beantwortet waren, dankt der Vorsitzende<br />

den Vertretern des BMAS für ihr Kommen und beendet diesen Tagesordnungspunkt.<br />

3. Strukturdaten und Kennzahlen der JobAgentur EN<br />

Drucksache Nr. 56/10<br />

Herr Dr. Brückner informiert anhand der Vorlage über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong>.<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass bei der Zahl der Arbeitslosen der Höhepunkt<br />

überschritten ist und zukünftig mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet werden<br />

kann. Dies wird auch durch die Zunahme der Vermittlungen in den vergangenen Monaten gestützt.<br />

Die Zahl der Maßnahmen stagniert zurzeit auf einem hohen Niveau. Dort ist zukünftig aus finanziellen<br />

Gründen mit einem Rückgang zu rechnen.<br />

Aus dem Ausschuss heraus wird gebeten, zukünftig auch die Zahl der Aufstocker mit auszuwerten.<br />

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.<br />

4. Bericht zu Benchmark und Kennzahlen im SGB II<br />

Herr Dürwald erläutert anhand einer Präsentation den Zusammenhang zwischen den einzelnen<br />

von der JobAgentur EN und der BA erhobenen Kennzahlen.<br />

Vom Ausschuss wird diskutiert, ob eine Veröffentlichung der auf das Niveau der Städte heruntergebrochenen<br />

Kennzahlen sinnvoll ist. Von einer zukünftigen externen Veröffentlichung wird abgesehen.<br />

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.<br />

5. Bericht zu weiteren Sachthemen aus den Bereich der JobAgentur EN und des SGB II<br />

Herr Wilkesmann macht Ausführungen zu den Themen:<br />

- Sachstand der SGB II Neuorganisation<br />

- Vorschau auf die Mittelsituation 2011 bei der JobAgentur EN<br />

Drucksache 57/10


- 4 -<br />

- Sachstand Bürgerarbeit und „Jobperspektive“<br />

- Sachstand Kosten der Unterkunft<br />

Zum Sachstand der SGB II Neuorganisation wird aus dem Ausschuss heraus die Bitte geäußert,<br />

das die Erklärung des Landrates gegenüber dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales<br />

(MAIS) zur Fortführung der Option dem Ausschuss zur Verfügung gestellt wird. Herr Dr. Brückner<br />

sichert dies dem Ausschuss zu.<br />

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.<br />

6. Förderung der Arbeitslosenberatungsstellen im <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

Drucksache 58/10<br />

Herr Dr. Brückner informiert den Ausschuss über den Sachstand und verweist darauf, dass die<br />

Arbeitslosenberatung eine freiwillige Leistung ist, die positive Effekte zur Folge hat und fachlich<br />

wünschenswert ist, aber von der Verwaltung als nicht systemrelevant angesehen wird. Des Weiteren<br />

wird zurzeit auf Landesebene diskutiert, ob erneut eine Landesförderung der Arbeitslosenberatungsstellen<br />

erfolgen wird.<br />

Die Entscheidung für die Förderung soll im Zusammenhang mit der Beschlussfassung des <strong>Kreis</strong>haushaltes<br />

erfolgen. Die Notwendigkeit für die Förderung der Arbeitslosenberatungsstellen wird im<br />

Ausschuss diskutiert. Insbesondere die SPD-Fraktion meldet dabei fraktionsinternen Beratungsbedarf<br />

an.<br />

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.<br />

7. Anfragen aus dem Ausschuss<br />

Hierzu liegen keine Wortmeldungen vor.<br />

Der Vorsitzende schließt die Sitzung um 19:40 Uhr.<br />

gez. Grünner<br />

-Schriftführer-

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