November 2005 Ausgabe Nr.23 September - November 2005

Liebe Leserinnen und Leser!
Liebe Leserinnen und Leser! soll man sich doch bitte sparen.
Nicht irgendein Pfarrer verlangt
Während eines Spaziergangs Rechenschaft über das, was ich
begegne ich einem Ehepaar, das tue und lasse, was ich glaube
ich flüchtig kenne, und das mich oder nicht glaube, Gott selbst ist
flüchtig kennt. Nach den allge- es, der sich anscheinend in
meinen Floskeln, die bei solchen meinem Gewissen bemerkbar
Begegnungen üblich sind …
„na, auch mal an die frische
Luft…“, … „das Wetter
scheint sich ja zu halten“…,
… „na ja, Sie haben ja sicher
auch viel zu tun“… der
abschließende Satz, der
meine Tätigkeit als Pfarrer
würdigen soll: „Sonntags
morgens, während unseres
Spaziergangs, gehen wir
immer mit sehr viel Ehrfucht
und Respekt auch an ihrer
Kirche vorbei!“
Können Sie sich meinen
abschließenden Satz denken?
„Das finde ich schön.
Schöner noch fände ich,
wenn Sie mit Ehrfurcht und
Respekt mal ´reingingen!“
macht und das eine oder andere
Kein Witz, echt so passiert!
Mal fragt: „Du Mensch, wo bist
Du gerade auf Deinem
Keiner soll in die Kirche gezwun-
Lebensweg? Bist Du zufrieden?
gen werden, jeder soll für sich
Hast Du alles, was Du brauchst?
selbst entscheiden, ob
Bist Du, was Du sein willst? -
Gottesdienst für ihn wichtig oder
Oder fehlt Dir vielleicht doch
nicht wichtig ist. Jeder soll die
irgendwas? Nagt nicht die
Freiheit haben, sonntags mor-
Unzufriedenheit das eine oder
gens seinen Spaziergang zu
andere Mal in Dir? Weißt Du
machen, auszuschlafen oder was
tatsächlich, wer Du bist?“
auch immer zu tun. Nur: Diese
Rechtfertigungsneurose bei der
Ich will nicht behaupten, dass ein
Begegnung mit Amtsträgern, die
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