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Mittagshorenbuch - Erzabtei St. Ottilien

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Du halfst mir aus dem Schoß der Mutter, *<br />

hast mich an ihrer Brust geborgen.<br />

Vom Mutterleibe an bin ich dein eigen: *<br />

du bist mein Gott seit Anbeginn.<br />

Bleib mir nicht ferne! *<br />

Die Not bedrängt mich, und ich habe keinen Helfer.<br />

Es umringen mich mächtige <strong>St</strong>iere, *<br />

starke Büffel umstehen mich drohend.<br />

Sie öffnen wider mich ihren Rachen, *<br />

wie reißende, brüllende Löwen.<br />

Weggeschüttet bin ich wie Wasser, /<br />

auseinandergerissen sind all meine Glieder, *<br />

zu schmelzendem Wachs ist mein Herz geworden.<br />

Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, /<br />

am Gaumen klebt mir die Zunge. *<br />

Du wirfst mich in den <strong>St</strong>aub des Todes.<br />

Mich umlauert eine Meute von Hunden, *<br />

die Rotte der Frevler hält mich umlagert.<br />

Sie durchbohren mir Hände und Füße, *<br />

all mein Gebein kann ich zählen.<br />

Sie teilen unter sich meine Kleider, *<br />

und würfeln um meinen Leibrock.<br />

Mein Gott, bleib mir nicht ferne, *<br />

du meine <strong>St</strong>ärke, eile und hilf mir.<br />

FREITAG 65<br />

Errette vor dem Schwerte mein Leben, *<br />

mein einziges Gut vor den Hunden.

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