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Festschrift 100 Jahre ASB in Pirmasens, 1911-2011 - ASB Pirmasens

Festschrift 100 Jahre ASB in Pirmasens, 1911-2011 - ASB Pirmasens

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Impressum:<br />

Herausgeber: Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Landesverband Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz e. V.<br />

Kreisverband <strong>Pirmasens</strong><br />

Pettenkoferstraße 13-15<br />

Verantwortlich<br />

für den Text: Norbert Stretz<br />

Gestaltung: Norbert Scharf<br />

Druck: Druckerei Gabriel /<strong>Pirmasens</strong><br />

Quellennachweis: <strong>ASB</strong>-Chronik<br />

Stadtarchiv-<strong>Pirmasens</strong><br />

<strong>ASB</strong>-Archiv<br />

Fotos: <strong>ASB</strong>-Archivmaterial


Grußwort<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Arbeiter-Samariter-Bund, Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> - zu<br />

diesem besonderen Jubiläum gratuliere ich den über 4.500 Mitgliedern,<br />

den zahlreichen Freunden und Förderern, den Hauptamtlichen<br />

und nicht zuletzt den fast 80 ehrenamtlichen Helfer<strong>in</strong>nen<br />

und Helfern. Me<strong>in</strong> Gruß gilt auch der Arbeiter-Samariter-Jugend.<br />

Das herausragende Jubiläum ist e<strong>in</strong> Anlass für mich festzustellen:<br />

Der Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> des <strong>ASB</strong> hat sich zu e<strong>in</strong>em modernen<br />

Sozialdienstleister entwickelt, der ke<strong>in</strong>en Vergleich zu scheuen<br />

braucht. In vielfältiger Weise wird Gutes geleistet. Ich erwähne‚<br />

nur wenige Beispiele: die Erste-Hilfe-Lehrgänge, den Beh<strong>in</strong>dertenfahrdienst,<br />

Essen auf Rädern, Besuchshundedienste, das Hausnotrufsystem und nicht zuletzt den<br />

Rettungsdienst. Me<strong>in</strong>e Beispiele belegen: Der Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> des <strong>ASB</strong> leistet wichtige<br />

Beiträge zu e<strong>in</strong>em herausragenden Ziel der Landesregierung. Unser Ziel ist e<strong>in</strong>e solidarische Gesellschaft,<br />

an der alle Menschen teilhaben können, ob sie nun jung oder alt, gesund oder krank, nicht<br />

beh<strong>in</strong>dert oder beh<strong>in</strong>dert s<strong>in</strong>d.<br />

Ich danke allen, die sich für die Ziele des Arbeiter-Samariter-Bundes <strong>Pirmasens</strong> engagieren. Besonders<br />

danke ich den ehrenamtlichen Helfer<strong>in</strong>nen und Helfern. Sie tragen wesentlich zu e<strong>in</strong>er Bürgergesellschaft<br />

bei, <strong>in</strong> der jeder mehr tut als se<strong>in</strong>e Pflicht. Ich sehe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen Gesellschaft auch<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung, um die zukünftigen Aufgaben zu bewältigen. Ich erwähne die Veränderung<br />

der Altersstruktur, die uns vor Herausforderungen stellt, die aber auch Chancen birgt.<br />

Mit me<strong>in</strong>em Dank für den E<strong>in</strong>satz im Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> verb<strong>in</strong>de ich die Bitte, dass die Mitglieder,<br />

Freunde und Förderer sich auch weiterh<strong>in</strong> für Menschen <strong>in</strong> Not e<strong>in</strong>setzen und ihnen <strong>in</strong><br />

schwierigen Situationen zur Seite stehen. Allen, die sich mit dem Arbeiter-Samariter-Bund, Kreisverband<br />

<strong>Pirmasens</strong>, verbunden fühlen und dem Kreisverband selbst wünsche ich e<strong>in</strong>e gute Zukunft.<br />

Kurt Beck<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident von Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

1


Grußwort<br />

Der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> blickt an se<strong>in</strong>em <strong>100</strong>. Geburtstag auf sehr<br />

erfolgreiche, aber auch schwierige Zeiten zurück. Alles begann<br />

<strong>1911</strong>, als 70 Rot-Kreuzler aus ihrer Organisation austraten und<br />

<strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> e<strong>in</strong>e <strong>ASB</strong>-Kolonne gründeten. Drei <strong>Jahre</strong> später<br />

beendete der 1. Weltkrieg zunächst ihre Arbeit, doch schon<br />

1921 nahmen sie ihren Dienst für die Menschen <strong>in</strong> der Region<br />

wieder auf. Ihre Arbeitsschwerpunkte legten die ersten Pirma-<br />

senser Samariter dann <strong>in</strong> die Bereiche Krankentransport und<br />

Sanitätsdienst. Bis 1933 verfügte der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> schon<br />

über mehrere Krankenfahrzeuge und gehörte zu den erfolgreichsten<br />

und aktivsten <strong>ASB</strong>-Kolonnen <strong>in</strong> Deutschland. Doch<br />

nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde das gesamte Vermögen des <strong>ASB</strong> beschlagnahmt<br />

und weiteres Engagement verboten.<br />

Nach dem Krieg fanden die Samariter <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> wieder zusammen und 1957 gab es wieder e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>getragene Kolonne. Schon e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> später schafften sie den ersten Krankenwagen an, e<strong>in</strong>en<br />

VW Variant, und richteten e<strong>in</strong>e Unfallwache <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em früheren Bäckerladen e<strong>in</strong>. Bis 1968 konnten sie<br />

nache<strong>in</strong>ander noch fünf Krankenwagen kaufen und <strong>in</strong>sgesamt vier hauptamtliche Fahrer e<strong>in</strong>stellen.<br />

Damit war der junge, aber beachtliche Fuhrpark e<strong>in</strong> Beispiel für die Aktivität und die Aufwärtsentwicklung<br />

der Kolonne. Auch e<strong>in</strong> Katastrophenschutzzug gehörte <strong>in</strong>zwischen dazu. Die Samariter versahen<br />

auch wieder Sanitätsdienste und bildeten breite Bevölkerungsschichten <strong>in</strong> Erster Hilfe aus.<br />

E<strong>in</strong> Meilenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Geschichte der Kolonne <strong>Pirmasens</strong> war der Bau des <strong>ASB</strong>-Hauses <strong>in</strong> der Pettenkoferstraße,<br />

<strong>in</strong> dem der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> auch heute noch se<strong>in</strong>en Sitz hat. Engagierte – und offenbar<br />

handwerklich versierte – Samariter hatten das Gebäude <strong>in</strong> kurzer Zeit überwiegend <strong>in</strong> Eigenleistung<br />

erstellt, so dass es am 17. Mai 1969 e<strong>in</strong>geweiht werden konnte.<br />

In den 1970er <strong>Jahre</strong>n vollbrachte der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> e<strong>in</strong>e enorme Aufbauleistung im sozialen Bereich,<br />

zunächst auf dem Gebiet der Altenhilfe. 1971 übernahm er die Eduard-Rhe<strong>in</strong>berger-Stiftung und schuf<br />

hier e<strong>in</strong> Pflegeheim für schwer pflegebedürftige alte Menschen. In den kommenden <strong>Jahre</strong>n begann<br />

die Arbeit <strong>in</strong> den ersten <strong>ASB</strong>-Altenheimen und Altenbegegnungsstätten, den Seniorenklubs. Gleichzeitig<br />

baute der <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> den 1970er <strong>Jahre</strong>n se<strong>in</strong>e mobilen sozialen Dienste mit se<strong>in</strong>em Mahlzeitendienst<br />

und e<strong>in</strong>er Sozialstation aus. E<strong>in</strong>e Beratungsstelle für Jugend- und Familienhilfe komplettierte zunächst<br />

die Angebotspalette des <strong>ASB</strong>.<br />

2


Der Mangel an ausgebildetem Pflegepersonal bewegte den Ortsverband 1978 dazu, e<strong>in</strong>e Schule für<br />

Krankenpflegehilfe zu gründen. Im gleichen Jahr bot der <strong>ASB</strong> zum ersten Mal se<strong>in</strong>en Beh<strong>in</strong>dertenfahrdienst<br />

an. Kurz darauf entstand das erste Frauenhaus <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. E<strong>in</strong> Jahr später zogen die<br />

ersten Bewohner mit Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> das Heim Waldfischbach. Dazu kamen e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

sowie moderne Altenwohnungen. So hatte sich der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> <strong>in</strong> kurzer Zeit von der re<strong>in</strong>en Hilfsorganisation<br />

h<strong>in</strong> zum modernen Wohlfahrtsverband entwickelt.<br />

In den 90er <strong>Jahre</strong>n erschloss sich der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> abermals neue Aufgabenfelder: Er war <strong>in</strong> der<br />

Russlandhilfe aktiv und gründete zusammen mit dem DRK und der AWO 1996 e<strong>in</strong> ambulantes Hilfezentrum.<br />

Es entstand e<strong>in</strong>e Schnell-E<strong>in</strong>satz-Gruppe für den Katastrophenfall sowie die Rettungshundestaffel<br />

„Wasgau“. 2006 erweiterte er se<strong>in</strong> Dienstleistungsangebot um den Hausnotruf, e<strong>in</strong> Jahr später<br />

kam e<strong>in</strong> Besuchshundedienst für Senioren h<strong>in</strong>zu.<br />

Aus der Kolonne, die vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n von e<strong>in</strong>igen beherzten Samaritern gegründet wurde, ist e<strong>in</strong> leistungsfähiger<br />

Kreisverband geworden, der mit fast 5.000 Mitgliedern der größte Vere<strong>in</strong> der Stadt ist.<br />

39 hauptamtliche Mitarbeiter und 108 ehrenamtliche Helfer tragen zur erfolgreichen Arbeit des <strong>ASB</strong> <strong>in</strong><br />

der Region bei.<br />

Um auch künftig die Hilfen des <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> und um <strong>Pirmasens</strong> erweitern zu können, ist weiterh<strong>in</strong> haupt-<br />

und ehrenamtliches Engagement gefragt. Me<strong>in</strong> Dank gilt allen, die sich <strong>in</strong> der Vergangenheit für die<br />

positive Entwicklung des <strong>ASB</strong> e<strong>in</strong>gesetzt haben und dies auch zukünftig tun.<br />

Ich gratuliere dem <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> herzlich zum <strong>100</strong>-jährigen Jubiläum und wünsche ihm auch für die<br />

Zukunft viel Erfolg bei se<strong>in</strong>er Arbeit.<br />

Ihr<br />

Wilhelm Müller<br />

<strong>ASB</strong>-Präsidium<br />

3


Grußwort<br />

4<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

Der Landesverband des Arbeiter-Samariter-Bundes Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

beglückwünscht den Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> zu se<strong>in</strong>em Jubiläum. Für<br />

uns als Landesgliederung ist der <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> e<strong>in</strong> verlässlicher<br />

Partner und nimmt unter den 16 Orts- und Kreisverbänden <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>-<br />

land-Pfalz e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle e<strong>in</strong>. Für den Landesverband des <strong>ASB</strong><br />

hat <strong>Pirmasens</strong> <strong>in</strong> der Vergangenheit e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung erworben.<br />

<strong>Pirmasens</strong> war jahrelang Sitz des <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und die dama-<br />

ligen Funktionsträger des <strong>ASB</strong> haben die Entwicklung landesweit maß-<br />

geblich bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Bundesweit wurde der Arbeiter-Samariter-Bund im Jahr 1888 gegründet und hat trotz der Verbote<br />

während des Naziregimes und später <strong>in</strong> der DDR e<strong>in</strong>e beachtliche Entwicklung geleistet. Dies gilt auch<br />

für die Landesverbände <strong>in</strong> sämtlichen Bundesländern und die regionalen Gliederungen, die für sich<br />

eigene Aufgabenschwerpunkte gebildet haben. Der <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> hat regional nicht nur die Stadt<br />

<strong>Pirmasens</strong>, sondern auch den Landkreis abzudecken und damit e<strong>in</strong> weites E<strong>in</strong>zugsgebiet, das auch<br />

personell besondere Anforderungen stellt.<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> war die Entwicklung der letzten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> vergleichbar mit anderen Gliederungen.<br />

Der <strong>ASB</strong> hat sich von der ehemaligen Hilfsorganisation im Sanitätsdienst zu e<strong>in</strong>em Wohlfahrtsverband<br />

entwickelt, der e<strong>in</strong>e breite Angebotspalette an Sozialen Diensten vorzuweisen hat. Neben dem traditionellen<br />

Rettungsdienst und Krankentransport, Ausbildung und Katastrophenschutz haben Dienstleistungen<br />

im Bereich der Pflege und Versorgung von Senioren an Bedeutung gewonnen. Das Angebot<br />

wird ständig überprüft und an die Bedürfnisse der Menschen angepasst. Diese breite Angebotspalette<br />

f<strong>in</strong>den wir auch <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong>, die mit der Rettungshundestaffel Wasgau und dem Besuchshundedienst<br />

noch e<strong>in</strong>en besonderen Schwerpunkt gebildet hat.<br />

Wir wünschen dem <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e positive Entwicklung und danken den vielen ehrenamtlichen<br />

Helfern, unseren hauptamtlichen Mitarbeitern, den Zivildienstleistenden und den Mitarbeitern<br />

des FSJ für ihr Engagement.<br />

Oswald Fechner<br />

Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Landesverband Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz e.V.


Grußwort<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Arbeiter-Samariter-Bund <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> – dazu gratuliere ich herzlich.<br />

Was als Selbsthilfe zur Hilfe begann, hat sich zu e<strong>in</strong>er großen Organisation<br />

der Hilfe zur Selbsthilfe gewandelt. Als e<strong>in</strong>er der größten Vere<strong>in</strong>e unserer<br />

Stadt nimmt der <strong>ASB</strong> <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Funktion wahr. Das geht<br />

über das Angebot der sozialen Dienste, die an sich schon sehr vielfältig s<strong>in</strong>d,<br />

weit h<strong>in</strong>aus. Er bietet auch vielen Menschen die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en Ort zu<br />

f<strong>in</strong>den, wo sie sich selbst für andere e<strong>in</strong>setzen können, das Gefühl erfahren,<br />

gebraucht zu werden und brauchen zu können. In se<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>sgeschichte<br />

hat diese starke Geme<strong>in</strong>schaft auch mitgeholfen, Krisenzeiten zu meistern<br />

und daraus gestärkt hervorzugehen.<br />

Insbesondere freue ich mich über die aktive Jugendarbeit des <strong>ASB</strong>. Hier<br />

engagiert sich der Vere<strong>in</strong> weitreichend, über se<strong>in</strong> eigenes Angebot h<strong>in</strong>aus für Ki K<strong>in</strong>der d und dJ Jugendliche dli h<br />

unserer Stadt, sei es bei „mo gugge“, beim Spielfest oder als Mitglied des Stadtjugendr<strong>in</strong>gs. Diese<br />

Aktivitäten gestalten die Jugendlichen selbst mit und können dadurch Zugehörigkeit, S<strong>in</strong>n und Bestätigung<br />

erfahren.<br />

Die lange Geschichte des <strong>ASB</strong> spiegelt auch die Entwicklungen <strong>in</strong> unserem Gesundheitssystem wider.<br />

Seit den Anfängen dieses Vere<strong>in</strong>s hat sich für die Menschen <strong>in</strong> unserem Land vieles zum Positiven<br />

gewandelt, e<strong>in</strong>e Grundversorgung ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Diese Grundversorgung<br />

ist aber nur dadurch zu leisten gewesen und bis heute zu leisten, weil sich hier immer wieder viele<br />

Menschen, teils über Generationen h<strong>in</strong>weg, ehrenamtlich e<strong>in</strong>gebracht haben. Nicht jeder und jede hat<br />

die Möglichkeit, dies durch eigenes Tun zu stützen. Es s<strong>in</strong>d auch viele Spender und Förderer, die mit<br />

ihrer f<strong>in</strong>anziellen Unterstützung ihren Beitrag leisten, dass wir uns auf diesen großen Rettungs- und<br />

Sozialdienst <strong>in</strong> unserer Stadt verlassen können. Ich danke dem Vorstand, der Geschäftsführung, den<br />

vielen haupt- und ehrenamtlichen Kräften im <strong>ASB</strong> für ihr beständiges Wirken, ich danke allen, die<br />

durch Spenden und ideelle Unterstützung dazu beitragen, dass dieser Vere<strong>in</strong> so vielen Menschen helfen<br />

kann. Dem <strong>ASB</strong> wünsche ich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Jubiläumsjahr durch die mit der Feier verbundene größere<br />

öffentliche Aufmerksamkeit e<strong>in</strong>en Mitgliederzuwachs und die Möglichkeit, neue Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Den Feierlichkeiten wünsche ich e<strong>in</strong>en harmonischen Verlauf.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Dr. Bernhard Matheis<br />

Oberbürgermeister<br />

5


Grußwort<br />

6<br />

Der Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> des Arbeiter-Samariter-Bundes feiert im<br />

Jahr <strong>2011</strong> se<strong>in</strong>en <strong>100</strong>. Geburtstag. Zu diesem großartigen Jubiläum<br />

gratuliere ich allen Mitgliedern des <strong>ASB</strong>-Kreisverbandes <strong>Pirmasens</strong><br />

sehr herzlich.<br />

Der <strong>ASB</strong>-Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> ist e<strong>in</strong>e der großen Hilfsorganisationen,<br />

die e<strong>in</strong>e Vielzahl an sozialen Dienstleistungen für alle Men-<br />

schen <strong>in</strong> der Stadt und dem Landkreis Südwestpfalz anbietet, die Hilfe<br />

benötigen. Im <strong>Jahre</strong> <strong>1911</strong> wurde die Kolonne <strong>Pirmasens</strong> des <strong>ASB</strong> ge-<br />

gründet. Damals war es bereits genauso notwendig wie selbstver-<br />

ständlich, e<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Not zu helfen.<br />

Die Bereitschaft von Bürgern, sich mit Idealismus uneigennützig für<br />

andere zu engagieren, bildete die Grundlage für das fortdauernde<br />

e<strong>in</strong>treten von Generation zu Generation zum Wohle der Mitbürger. <strong>100</strong><br />

<strong>Jahre</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> ebenso unübersehbarer wie erfreulicher Ausweis für e<strong>in</strong>e solidarische E<strong>in</strong>stellung, die<br />

davon geprägt ist, eigene Wünsche h<strong>in</strong>ter die Bedürfnisse der Geme<strong>in</strong>schaft zurückzustellen.<br />

Tragende Säule der Arbeit des <strong>ASB</strong> wie aller anderen Hilfsorganisationen ist neben den wenigen<br />

hauptamtlichen Kräften <strong>in</strong>sbesondere der ehrenamtliche Dienst. Ohne den freiwilligen E<strong>in</strong>satz vieler<br />

Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer, ohne die von ihnen erbrachten Arbeitsstunden, können wir uns heute unser<br />

ganzes Gesundheits- und Sozialwesen, im Grunde unsere ganze Gesellschaft nicht mehr vorstellen. Mit<br />

me<strong>in</strong>em herzlichen Dank an alle aktiven Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer, Freunde und Förderer verb<strong>in</strong>de ich<br />

deshalb auch die Bitte, dem <strong>ASB</strong> weiterh<strong>in</strong> die Treue zu halten.<br />

Hans Jörg Duppré<br />

Landrat


Am 22. Oktober <strong>1911</strong> taten sich <strong>Pirmasens</strong>er Arbeiter zusammen um die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung <strong>in</strong><br />

den Fabriken zu verbessern und vor Ort den Menschen zu helfen, die es sich aufgrund ihrer f<strong>in</strong>anziellen<br />

Verhältnisse nicht leisten könnten mediz<strong>in</strong>ische Hilfe <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen. Sie gründeten den<br />

Arbeiter-Samariter-Bund Kolonne <strong>Pirmasens</strong>. Heute nun, genau <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> später, feiern wir im Andenken<br />

an diese Gründungsväter unser Jubiläum. Die Devise des <strong>ASB</strong> „Helfen ist unsere Aufgabe“ ist<br />

heute ebenso aktuell wie vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n. Doch hat sich der <strong>ASB</strong> Kreisverband <strong>in</strong> dieser Zeit zu e<strong>in</strong>em<br />

Wirtschaftsunternehmen verändert der von der Bevölkerung <strong>in</strong> Stadt und Landkreis als verlässlicher<br />

Anbieter diverser sozialer Dienste angenommen wird. Nicht nur deshalb ist der <strong>ASB</strong> Kreisverband <strong>Pirmasens</strong><br />

mit se<strong>in</strong>en über 4000 Mitgliedern der größte Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong>. Mittlerweile bietet der <strong>ASB</strong><br />

vielen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern e<strong>in</strong>e berufliche Perspektive. Aber auch den vielen ehrenamtlichen<br />

Helfern bietet der <strong>ASB</strong> Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> e<strong>in</strong> Zuhause und die Möglichkeit des sozialen<br />

Engagements.<br />

Trotz e<strong>in</strong>iger Tiefschläge <strong>in</strong> den vergangenen <strong>Jahre</strong>n hat der <strong>ASB</strong> Kreisverband bewiesen, dass er der<br />

Verantwortung der Bevölkerung gegenüber jederzeit gerecht wurde und auch <strong>in</strong> Zukunft gerecht wird.<br />

Im Namen des gesamten Vorstandes des <strong>ASB</strong> Kreisverbandes <strong>Pirmasens</strong> möchte ich mich an dieser<br />

Stelle bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für Ihr teilweise sehr großes Engagement,<br />

den Mitgliedern und Förderern für ihre tatkräftige Unterstützung, sowie unseren Kunden und Geschäftspartnern<br />

für ihr Vertrauen <strong>in</strong> uns bedanken.<br />

Ulrich Senger<br />

Vorsitzender <strong>ASB</strong> Kreisverband <strong>Pirmasens</strong><br />

7


Der <strong>ASB</strong> Kreisverband <strong>Pirmasens</strong> <strong>in</strong> Zahlen (Stand 31.12.2010)<br />

E<strong>in</strong>sätze im Rettungsdienst und Krankentransport<br />

Krankentransporte (KTW) 4636 E<strong>in</strong>sätze<br />

Rettungswagen (RTW) 1204 E<strong>in</strong>sätze<br />

Notarztwagen (NAW) 775 E<strong>in</strong>sätze<br />

Notarzte<strong>in</strong>satzfahrzeug (NEF) 765 E<strong>in</strong>sätze<br />

Gesamte<strong>in</strong>sätze 7380<br />

8<br />

Ausbildung LSM (Führersche<strong>in</strong>bewerber)<br />

94 Teilnehmer<br />

Erste-Hilfe<br />

299 Teilnehmer<br />

Erste-Hilfe-Auffrischung<br />

114 Teilnehmer<br />

Erste-Hilfe-Fresh Up<br />

38 Teilnehmer<br />

Erste-Hilfe am Hund<br />

12 Teilnehmer


Essen auf Rädern 26153 Mahlzeiten <strong>in</strong> Stadt und Landkreis<br />

Rollstuhlfahrdienst 3688 Fahrten<br />

Hausnotrufsystem 133 Anschlüsse<br />

Mitgliederstand 4331 (Stand 30.06.<strong>2011</strong>)<br />

Rettungshundestaffel ca. 8000 Stunden geleistete Arbeit<br />

Besuchshundedienst ca. 330 Stunden geleistete Arbeit<br />

Sanitätsdienstliche Betreuung bei 23 Veranstaltungen<br />

Mitarbeiter<br />

23 hauptamtliche Mitarbeiter<br />

16 Aushilfskräfte<br />

2 Zivildienstleistende<br />

22 Helfer Rettungsdienst<br />

27 Helfer Sanitätsdienst<br />

17 Helfer Rettungshundestaffel<br />

21 Helfer Besuchshundedienst<br />

21 Helfer Schnell-E<strong>in</strong>satz-Truppe<br />

9


Helfen ist unsere Aufgabe<br />

Rettungsdienst<br />

E<strong>in</strong> Unfall, e<strong>in</strong> Herz<strong>in</strong>farkt, e<strong>in</strong>e lebensbedrohende Erkrankung oder e<strong>in</strong> Sturz von der Leiter: Die <strong>ASB</strong>-<br />

Notfallrettung ist für solche akuten mediz<strong>in</strong>ischen Notfälle da. Erfahrene Notärzte und Rettungsassistenten<br />

versorgen die Betroffenen schnell und leiten bei Bedarf lebensrettende Maßnahmen e<strong>in</strong>. Sie<br />

sorgen auch für die Transportfähigkeit der Patienten und betreuen diese auf der Fahrt <strong>in</strong>s Krankenhaus.<br />

Krankentransport<br />

Kranke, verletzte oder hilfsbedürftige Menschen, die aber ke<strong>in</strong>e Notfallpatienten s<strong>in</strong>d, werden vom<br />

<strong>ASB</strong>-Krankentransportdienst gefahren. In den speziell ausgestatteten Fahrzeugen ist auch die Beförderung<br />

und mediz<strong>in</strong>ische Betreuung liegender Patienten möglich. Qualifizierte Mitarbeiter begleiten die<br />

Patienten und greifen e<strong>in</strong>, wenn dies während der Fahrt notwendig werden sollte.<br />

10


Rettungshundestaffeln<br />

Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wertvolle Hilfe, wenn Menschen als vermisst gemeldet s<strong>in</strong>d oder sich verirrt haben: die<br />

Rettungshunde des <strong>ASB</strong>. Geme<strong>in</strong>sam mit den speziell ausgebildeten Hundeführern suchen sie als<br />

Team nach vermissten Opfern von Erdbeben, Law<strong>in</strong>en oder Gasexplosionen.<br />

11


Sanitätsdienst<br />

Wenn viele Menschen zusammenkommen, bei Konzerten, Fußballspielen oder ähnlichen Großveranstaltungen,<br />

kann es passieren, dass e<strong>in</strong>ige krank werden oder sich verletzen. Für solche Fälle steht<br />

der Sanitätsdienst des <strong>ASB</strong> bereit. Die Sanitäter leisten Erste Hilfe und sorgen gegebenenfalls für die<br />

weitere mediz<strong>in</strong>ische Behandlung.<br />

12<br />

Schnell-E<strong>in</strong>satz-Gruppen<br />

Wenn nach größeren Unfällen viele Verletzte gleichzeitig versorgt und<br />

<strong>in</strong>s Krankenhaus gebracht werden müssen, braucht der reguläre Rettungsdienst<br />

Unterstützung. Der <strong>ASB</strong> hat deshalb sogenannte Schnell-<br />

E<strong>in</strong>satz-Gruppen gebildet. Das s<strong>in</strong>d gut ausgebildete, meist ehrenamtliche<br />

Helfer, die im Notfall sofort zur Verstärkung des Rettungsdienstes<br />

alarmiert werden können.<br />

Katastrophenschutz<br />

Sogenannte Großschadenslagen wie Hochwasser, Stürme oder Zugunglücke s<strong>in</strong>d Ereignisse, bei denen<br />

der Katastrophenschutz den betroffenen Menschen schnell und effektiv mit speziell geschulten Helfern<br />

beisteht. Sie werden vom <strong>ASB</strong> selbst ausgebildet und besuchen regelmäßig Übungen. In allen Bundesländern<br />

ist der <strong>ASB</strong> am Katastrophenschutz beteiligt, <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch se<strong>in</strong>e Sanitäts- und Betreuungsdienste,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ländern auch mit den Schnell-E<strong>in</strong>satz-Gruppen.<br />

Essen auf Rädern<br />

Viele ältere Menschen können oder<br />

wollen nicht mehr für sich selbst<br />

kochen. Hier hilft der <strong>ASB</strong> mit fertig<br />

zubereiteten Mahlzeiten. Entweder<br />

wird es als „Essen auf Rädern“<br />

täglich frisch <strong>in</strong>s Haus gebracht, oder<br />

tiefgekühlt als Wochenration.


Hausnotruf<br />

Ältere Menschen, die alle<strong>in</strong>e leben, fühlen sich sicher, wenn sie im Notfall jederzeit über den Hausnotruf<br />

des <strong>ASB</strong> Hilfe herbeirufen können. E<strong>in</strong> Signalgerät, das wie e<strong>in</strong>e Kette oder e<strong>in</strong> Armband am<br />

Körper getragen wird, ist mit dem eigenen Telefon verbunden. Im Falle e<strong>in</strong>es plötzlichen Notfalls stellt<br />

das Gerät auf Knopfdruck automatisch e<strong>in</strong>e telefonische Sprechverb<strong>in</strong>dung zur <strong>ASB</strong>-Hausnotrufzentrale<br />

her. Von dort aus wird sofort Hilfe organisiert. Bei Pflegebedürftigkeit übernimmt die Pflegekasse<br />

e<strong>in</strong>en Teil der Kosten.<br />

Fahrdienste für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung<br />

Mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen der <strong>ASB</strong>-Fahrdienste s<strong>in</strong>d auch Menschen mit e<strong>in</strong>er körperlichen<br />

Beh<strong>in</strong>derung weitgehend mobil. Sie machen Fahrten zu Betreuungse<strong>in</strong>richtungen, wie Werkstätten<br />

oder Tagesbetreuung, aber auch Verwandtenbesuche s<strong>in</strong>d möglich.<br />

13


Erste-Hilfe-Ausbildung<br />

Experten schätzen, dass es jährlich <strong>in</strong> Deutschland 25 Millionen kle<strong>in</strong>e und große Notfälle gibt, bei<br />

denen e<strong>in</strong>e Erste-Hilfe-Maßnahme notwendig ist. Deshalb hat die Ausbildung <strong>in</strong> Erster Hilfe beim <strong>ASB</strong><br />

e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert. Interessierte Menschen können sich hier von gut ausgebildeten Lehrkräften<br />

<strong>in</strong> Erster Hilfe bei Notfällen aller Altersgruppen, auch Säugl<strong>in</strong>gen, K<strong>in</strong>dern und Senioren, e<strong>in</strong>schließlich<br />

der jeweils lebensrettenden Sofortmaßnahmen schulen lassen. Das Aus- und Fortbildungsangebot zur<br />

Ersten Hilfe richtet sich an Ersthelfer <strong>in</strong> Betrieben, an Autofahrer, an Eltern und an Schüler sowie an<br />

Sportler und alle anderen Interessierten.<br />

14<br />

Die Geschäftstelle des <strong>ASB</strong> sorgt dafür, dass e<strong>in</strong> reibungsloser Ablauf ermöglicht wird


Ehrung langjähriger Mitglieder gehören zur guten Tradition im <strong>ASB</strong>.<br />

Hier e<strong>in</strong> Foto anlässlich des Tages der offenen Tür mit den Geehrten:<br />

v. l. Ulrich Senger, Gerhard Hussong, Eduard Theis<strong>in</strong>ger, Uwe Lischer, Ursel Nikolaus, Norbert Stretz,<br />

He<strong>in</strong>i Fesenbeck, Klaus Rahn, Elisabeth Schacker, Franz Scherer, Getrud Zell, Erhard Ed<strong>in</strong>ger, Ra<strong>in</strong>er<br />

Zell, W<strong>in</strong>fried Burkart und Willi Fleck.<br />

15


16<br />

Gründerjahre


Gründerjahre<br />

Die Gründer: v. l. He<strong>in</strong>rich, Fritz, Jakob und Christian Kömmerl<strong>in</strong>g<br />

17


18<br />

Gründerjahre<br />

He<strong>in</strong>rich Kömmerl<strong>in</strong>g (3. v. r.) mit Familie vor dem alten Hospital


Historische Bilddokumente<br />

Samariter<strong>in</strong> und Samariter<br />

der Kolonne <strong>Pirmasens</strong><br />

19


20<br />

Historische Bilddokumente<br />

Ehrenamtliche Samariter<strong>in</strong>nen und Samariter der Kolonne <strong>Pirmasens</strong> vor 1933<br />

<strong>ASB</strong>-Helfer aus dem Jahr 1933


Historische Bilddokumente<br />

Helfer der Kolonne <strong>Pirmasens</strong> vor e<strong>in</strong>em Krankenwagen (vor 1933)<br />

21


22<br />

Die Entwicklung der Kolonne <strong>Pirmasens</strong><br />

In <strong>Pirmasens</strong> wurde im <strong>Jahre</strong> <strong>1911</strong> durch<br />

die Samariter Kömmerl<strong>in</strong>g und Bruckner<br />

e<strong>in</strong>e Kolonne gegründet, die sich durch<br />

die Wirrnisse des ersten Weltkrieges wieder<br />

auflöste. E<strong>in</strong>e Neugründung erfolgte<br />

durch die Samariter Hans Schwab und<br />

Franz We<strong>in</strong>schenk im <strong>Jahre</strong> 1921.<br />

Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />

im <strong>Jahre</strong> 1933 war auch<br />

für die Kolonne <strong>Pirmasens</strong> das Ende<br />

gekommen. Das Vermögen wurde beschlagnahmt,<br />

den Samariter<strong>in</strong>nen und<br />

Samaritern die Ausübung des Dienstesuntersagt.<br />

E<strong>in</strong>e Wiedergründung der Kolonne <strong>Pirmasens</strong><br />

erfolgte erst im <strong>Jahre</strong> 1957 durch<br />

e<strong>in</strong>ige Samariter. Georg Sal<strong>in</strong>g übernahm<br />

den Vorsitz. In e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Nebenraum<br />

des Gasthauses zur Baugenossenschaft<br />

<strong>in</strong> der Gerichtenstraße, hatte die Kolonne<br />

mit e<strong>in</strong>er sehr bescheidenen Ausrüstung<br />

ihre Arbeit aufgenommen.E<strong>in</strong> Jahr danach<br />

konnten die ersten Schutzanzüge<br />

angeschafft werden. Es wurden Kurse<br />

<strong>in</strong> Erster Hilfe abgehalten und mit der<br />

Jugendarbeit begonnen.<br />

In der Generalversammlung am 12.2.<br />

1961 wurde Samariter Franz Misamer<br />

aus der <strong>Festschrift</strong> 1969


zum 1. Vorsitzenden gewählt. Im gleichen<br />

Jahr hat die Kolonne den ersten<br />

Krankenwagen gekauft. Mit e<strong>in</strong>er<br />

Feierstunde im Gewerkschaftshaus<br />

beg<strong>in</strong>g die Kolonne ihr 50-jähriges<br />

Bestehen. Die Festrede hielt Oberlehrer<br />

Samariter H. Dietzsch. Nach<br />

vielen Bemühungen war es gelungen,<br />

von der Stadtverwaltung <strong>in</strong> der Lemberger<br />

Straße 3a e<strong>in</strong> Ladengeschäft<br />

mit Backstube zu mieten und so<br />

konnte die Rettungsstation eröffnet<br />

werden, die Tag und Nacht besetzt<br />

war. In diesem Jahr wurde auch die<br />

K<strong>in</strong>dergruppe gegründet. Erst im <strong>Jahre</strong><br />

1963 konnte der erste hauptamtliche<br />

Fahrer e<strong>in</strong>gestellt werden und<br />

Anfang des gleichen <strong>Jahre</strong>s erfolgte<br />

die Anschaffung e<strong>in</strong>es zweiten Krankenfahrzeuges.<br />

Neben der Ausführung<br />

von Krankentransporten waren<br />

die Samariter<strong>in</strong>nen und Samariter auf<br />

Sportplätzen, im Stadtbad und bei<br />

Großveranstaltungen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die Aufstellung e<strong>in</strong>es KS-Zuges wurde<br />

erfolgreich abgeschlossen und Ende<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1963 e<strong>in</strong> drittes Krankenfahrzeug<br />

gekauft.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Mitgliederversammlung im<br />

Januar 1964 wurde Samariter Manfred<br />

Elig zum 1. Vorsitzenden gewählt<br />

und folgende Samariter <strong>in</strong> den Ausschuß<br />

berufen:<br />

Die ehemalige Rettungsstation am Weißen<br />

Bär Lemberger Straße 3a<br />

23


Franz Misamer, Schriftführer<br />

Alois Landau, Kassierer<br />

Erich Hähnel, Techniker<br />

Walter Holowczak, Materialverwalter<br />

Werner Cacky, Jugendleiter<br />

He<strong>in</strong>rich Bohland, Beisitzer<br />

Rolf Selbig, Beisitzer<br />

Marianne Bachmann, Beisitzer<br />

Georg Eberhard, Revisor<br />

Fritz Delb, Revisor<br />

He<strong>in</strong>z Roth, Revisor<br />

Im Februar des gleichen <strong>Jahre</strong>s<br />

wurde e<strong>in</strong> zweiter, im <strong>Jahre</strong> 1966 der<br />

dritte hauptamtliche Fahrer e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Vom M<strong>in</strong>isterium des Innern<br />

bekam die Kolonne im gleichen Jahr<br />

die Aufstellung des überörtlichen<br />

Luftschutzes für den Raum <strong>Pirmasens</strong>-Zweibrücken<br />

übertragen. Die<br />

Anzahl der auszuführenden Transporte<br />

stieg von Monat zu Monat.<br />

Auch die Jugend- und K<strong>in</strong>dergruppe<br />

war sehr aktiv. Die Gruppenstunden<br />

fanden im K<strong>in</strong>dergarten der Arbeiter-<br />

Wohlfahrt <strong>in</strong> der Hornbacher Straße,<br />

statt.<br />

Auf dem Hochstellerhof wurde e<strong>in</strong>e<br />

Unfallmeldestelle e<strong>in</strong>gerichtet. In der<br />

Hauptversammlung am 15.1.1967<br />

s<strong>in</strong>d folgende Samariter <strong>in</strong> den Ausschuß<br />

gewählt worden:<br />

24<br />

Manfred Elig 1. Vorsitzender<br />

He<strong>in</strong>z Maurer 2. Vorsitzender<br />

Klaus Rech Techniker<br />

L<strong>in</strong>chen Lieberknecht Kassierer<br />

Walter Holowczak Materialverwalter<br />

Hermann Babilon 1. Beisitzer<br />

Marianne Bachmann 2. Beisitzer<br />

Peter Bügler 3. Beisitzer<br />

Fritz Seifert Revisor<br />

Georg Geller, Revisor<br />

He<strong>in</strong>z Roth, Revisor<br />

Kolonnenarzt Dr. Reisser wurde <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Amt bestätigt. Durch den<br />

Totalschaden e<strong>in</strong>es Krankenfahrzeuges<br />

musste e<strong>in</strong> gebrauchter Krankenwagen<br />

angeschafft werden. Im Frühjahr<br />

des gleichen <strong>Jahre</strong>s übergab die Firma<br />

Re<strong>in</strong>hard den Krankenwagen Mercedes<br />

200 lang, mit Spezialausrüstung, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er öffentlichen Feierstunde auf dem<br />

Exerzierplatz. Drei Krankenwagen wurden<br />

mit Funk ausgestattet.<br />

Die langwierigen Verhandlungen mit<br />

der Stadtverwaltung führten zum<br />

Erfolg. Durch die große Unterstützung<br />

von Herrn Oberbürgermeister Karl<br />

Rhe<strong>in</strong>walt und den Damen und Herren<br />

des Stadtrates <strong>Pirmasens</strong>, wurde der<br />

Kolonne e<strong>in</strong> Baugrundstück gegenüber<br />

dem Städt. Krankenhaus <strong>in</strong> der<br />

Pettenkoferstraße <strong>in</strong> Erbpacht über-


tragen. Noch im Herbst des <strong>Jahre</strong>s konnten die Kanal- und Aufräumungsarbeiten durchgeführt<br />

werden und im Frühjahr 1968 wurde mit dem Bau begonnen. Im Mai 1969 war der E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong><br />

das neue Gebäude.<br />

Die Anzahl der auszuführenden Krankentransporte hat sich so gesteigert, dass Ende 1968 zwei<br />

neue Krankenwagen beschafft und der vierte hauptamtliche Fahrer e<strong>in</strong>gestellt werden musste.<br />

25


Manfred Elig übernahm wenige <strong>Jahre</strong><br />

später auch den Landesvorsitz des<br />

<strong>ASB</strong>. Unter se<strong>in</strong>er Leitung wuchs der<br />

<strong>ASB</strong> der Stadt zur größten Hilfsorganisation<br />

vor Ort. Mit se<strong>in</strong>em Namen<br />

wurden zuerst größtes Lob und<br />

später der größte Tadel verbunden,<br />

dem der Ortsverband des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

und der Landesverband bisher<br />

begegneten.<br />

Bei Ende der Aera Elig existierten <strong>in</strong><br />

<strong>Pirmasens</strong> dreißig soziale Dienstleistungsangebote<br />

im <strong>ASB</strong>. Die zunächst<br />

geschlossenen kosten<strong>in</strong>tensivsten<br />

E<strong>in</strong>richtungen wie die Fachschule für<br />

Krankenpfleghilfe, das Frauenhaus,<br />

die Sozialstation und die psychologische<br />

Beratungsstelle wurden von<br />

Entlassungen begleitet.<br />

Als dieser „Gesundschrumpfungsprozess“<br />

im Juli 1985 e<strong>in</strong>geleitet wurde,<br />

hatte man bereits e<strong>in</strong>en neuen Landesvorstand<br />

konstituiert, der auch<br />

kommissarisch Geschäftsführer für<br />

die gGmbHs bestimmte.<br />

In harter, geme<strong>in</strong>samer Arbeit versuchte<br />

man zu retten, was noch zu<br />

retten war. Im Januar 1986 wurde<br />

über die letzte gGmbH Eligs das<br />

Konkursverfahren eröffnet und damit<br />

der Weg zu e<strong>in</strong>er Neuordnung<br />

geebnet. E<strong>in</strong>e eigenständige Auffanggesellschaft,<br />

die geme<strong>in</strong>nützige<br />

26


Heimbetriebsgesellschaft mbH im <strong>ASB</strong> Bund e. V. wurde gegründet. Diese Gesellschaft ist<br />

ausschließlich für den Heimbetrieb zuständig, während alle weiteren sozialen Engagements<br />

dem Kreisverband zugeordnet s<strong>in</strong>d. Das im Mai 1969 so stolz bezogene und be<strong>in</strong>ahe vollständig<br />

<strong>in</strong> Eigenleistung erstellte Gebäude <strong>in</strong> der Pettenkoferstraße blieb dem <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> als<br />

Geschäftsstelle und Rettungswache erhalten. Es ist heute Ausgangspunkt für alle sozialen und<br />

rettungsdienstlichen Aktivitäten des Kreisverbandes <strong>Pirmasens</strong>.<br />

27


Klaus Rech – „Samariter mit Leib<br />

und Seele“ Für Klaus Rech, ehemaliger<br />

Geschäftsführer des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong>,<br />

e<strong>in</strong>e der tragenden Säulen<br />

<strong>in</strong> Ortsverband, Rettungsdienst und<br />

Verwaltung schlug zwar schon vor<br />

<strong>Jahre</strong>n die „letzte <strong>ASB</strong>-Stunde“.<br />

E<strong>in</strong> Samariter der ersten Stunde, wie<br />

ihn der damalige Oberbürgermeister<br />

Karl Rhe<strong>in</strong>walt e<strong>in</strong>mal bezeichnete,<br />

trennte sich von se<strong>in</strong>em Lebens<strong>in</strong>halt<br />

<strong>ASB</strong> wie er gearbeitet hatte: Still und<br />

leise, aber nicht ohne Wirkung.<br />

Dabei hat Klaus Rech Aufstieg und<br />

Fall und das Wieder-Werden und<br />

Wachsen des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> miterlebt und mitgeprägt wie kaum e<strong>in</strong> Anderer. „Auf ihn war<br />

immer Verlass, er gibt Beispiel und ist Vorbild für die Jungen“, sagte Karl Rhe<strong>in</strong>walt damals, als<br />

er Klaus Rech die Landgrafenmedaille verlieh. Rech hatte gerade als Liquidator der Elig-Gesellschaften<br />

e<strong>in</strong>e glimpfliche Kurskorrektur für das angeschlagene <strong>ASB</strong>-Schiff h<strong>in</strong>ter sich gebracht.<br />

Der damalige Vorsitzende des <strong>ASB</strong>, Frank Herkommer, behauptete von ihm, dass „er das soziale<br />

Eigentum der Organisation hütet wie se<strong>in</strong>en Privatbesitz“ und me<strong>in</strong>te damit den wieder zu<br />

verzeichnenden Aufwärtstrend im <strong>ASB</strong>.<br />

Klaus Rech – e<strong>in</strong>e Samariter-Biographie<br />

Ab 1. März 1963: E<strong>in</strong>tritt und aktive Mitarbeit im <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

Ab 1. Oktober 1963: Hauptamtlicher Mitarbeiter der Rettungswache<br />

1964 – 1990: Technischer Leiter im Ortsverband<br />

1966 – 1985: Ausbilder im <strong>ASB</strong><br />

1971 – 1984: Technischer Leiter des Landesverbandes<br />

1985 – 1994: Geschäftsführer des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong><br />

Am 30. September 1994 trat Klaus Rech zwar <strong>in</strong> den Ruhestand – er ist aber bis heute aktiver<br />

Helfer <strong>in</strong> der Rettungshundestaffel des <strong>ASB</strong>.<br />

28


Sich se<strong>in</strong>es „altmodischen Namens nicht schämen“ und „für die, die im Schatten stehen immer<br />

beherzt e<strong>in</strong>treten“, als Professor Adolf Mart<strong>in</strong>, Dekan der Theologisch-Wissenschaftlichen Fa-<br />

kultät Heidelberg, diese Sätze anläßlich der 75-Jahrfeier des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> 1986 zu den Festgästen<br />

sagte, versprach er dem <strong>ASB</strong> gleichzeitig e<strong>in</strong>e große Zukunft.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war Frank Herkommer, evangelischer Pfarrer und gerade Bundestagskandidat<br />

der SPD <strong>Pirmasens</strong>-Zweibrücken, schon seit sechs Monaten neuer Vorsitzender des<br />

Ortsverbandes und wurde drei Monate später stellvertretender Landesvorsitzender.<br />

Mit ihm zog der <strong>ASB</strong> konsequent e<strong>in</strong>en Schlußstrich unter se<strong>in</strong>e jüngste Vergangenheit.<br />

Herkommer stellte sich se<strong>in</strong>er Aufgabe mit der Devise, mit „sauberer, transparenter, solider<br />

Arbeit den <strong>in</strong> Misskredit geratenen Vere<strong>in</strong> wieder mit der Öffentlichkeit zu versöhnen.“<br />

Aber noch waren nicht alle Klippen umschifft, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Zeit fielen die unpopulärsten Entscheidungen,<br />

die der <strong>ASB</strong> jemals treffen mußte damit er überleben konnte. Als Herkornmer im<br />

Dezember 1993 wegen erweiterter kirchlicher Aufgaben und se<strong>in</strong>er neuen Pfarrei <strong>in</strong> Kaiserslautern<br />

zurücktrat, hatte ihm se<strong>in</strong> Nachfolger und zweiter Vorsitzender, Norbert Stretz, die<br />

„Führung des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> aus der Ferne“ schon lange abgenommen.<br />

Der Landetagsabgeordnete Stretz besaß bereits be<strong>in</strong>ahe „Profiqualitäten“ als Herkommer bei<br />

se<strong>in</strong>em „mit der Landgrafenmedaille dekorierten Abschied“ erkannte: „Blauäugig und vertrauensvoll<br />

habe ich damals e<strong>in</strong> Erbe angetreten, das normale Leute ablehnen“, aber vielleicht<br />

gerade deswegen habe er und der <strong>ASB</strong> alles so gut überstanden.<br />

Norbert Stretz führte den <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> bis 2004 als Vorsitzender und ist seit September<br />

2004 Geschäftsführer. Der Weg der Konsolidierung wurde kont<strong>in</strong>uierlich gegangen. Heute ist<br />

der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> e<strong>in</strong> mittelständiges Wirtschaftsunternehmen das auf gesunden Be<strong>in</strong>en<br />

steht.<br />

Vorsitzender des <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> ist seit 2004 Ulrich Sänger, der bereits vorher viele <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong><br />

verschiedenen Funktionen des <strong>ASB</strong> tätig war.<br />

29


In der ordentlichen Mitgliederversammlung mit Neuwahlen im März 2010 wurden folgende<br />

Mitglieder <strong>in</strong> den Vorstand des Kreisverbandes gewählt<br />

Ulrich Senger, 1.Vorsitzender<br />

Gerhard Hussong, stellv. Vorsitzender<br />

Dr. Burkhard Scheuer, stellv. Vorsitzender<br />

Ernst Hügel, Beisitzer<br />

Barbara Keller, Beisitzer<br />

Ulrike Leimbeck, Beisitzer<br />

Ellen Schütze, Beisitzer<br />

Dr. Klaus Thiery, Beisitzer<br />

Die Kontrollkommission setzt sich zusammen aus:<br />

Holger Jungknecht<br />

Dr. Udo Koschwitz<br />

Gabriele Stichler<br />

30


Der <strong>ASB</strong> <strong>Pirmasens</strong> auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene.<br />

Dass die <strong>Pirmasens</strong>er Samariter auch das <strong>in</strong>ternationale Hilfsfeld betreten, bewiesen sie schon<br />

im Januar 1990, als für die Rumänienhilfe <strong>in</strong> kürzester Zeit tonnenweise K<strong>in</strong>dernahrung, Medikamente<br />

und Bekleidung gesammelt und nach Arad transportiert wurden. E<strong>in</strong>er der LKW-Fahrer<br />

war damals Geschäftsführer Klaus Rech, der nach „höllischer“ Fahrt durch Eis und Schnee<br />

froh war, wieder <strong>Pirmasens</strong>er Boden zu betreten.<br />

Bereits e<strong>in</strong> Jahr später war man wieder aktiv,<br />

als allgeme<strong>in</strong> zur Rußland-Hilfe aufgerufen wurde.<br />

Rund 3,5 Tonnen Lebensmittel und etwa<br />

1<strong>100</strong>0 Mark sammelten die Samariter bei W<strong>in</strong>d<br />

und Wetter auf den Standplätzen des Wochenmarktes<br />

und <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelaktionen. „Care-Pakete“<br />

für e<strong>in</strong>e notleidende Bevölkerung die sich rührend<br />

bedankte.<br />

31


Ende 1992 verfuhr man ähnlich bei der Hilfsaktion nach dem ehemaligen Jugoslawien. Diesmal<br />

<strong>in</strong> eigener Regie startete der <strong>ASB</strong>-Transit, der normalerweise im Katastrophenschutz e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wird, zur rund 2 800 km langen Marathonstrecke nach Osijek <strong>in</strong> Nordkroatien. Vollgeladen<br />

bis unters Dach mit Impfstoffen und EKG-Geräten, die e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong> aus der Geme<strong>in</strong>de<br />

V<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen und die <strong>Pirmasens</strong>er K<strong>in</strong>derärzt<strong>in</strong> Dr. Sigl<strong>in</strong>d Gladic <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deseile organisiert hatten.<br />

E<strong>in</strong>drücke und Erlebnisse, die unter die Haut g<strong>in</strong>gen, brachten die <strong>Pirmasens</strong>er Samariter<br />

allemal mit zurück. E<strong>in</strong>e Art Schocktherapie, die nicht nur die Samariter Uli Senger und Bernd<br />

Lauer davor warnten, bezüglich „Helfen ist unsere Aufgabe“ <strong>in</strong>nezuhalten.<br />

32


Ehrung verstorbener Mitglieder<br />

Im Jubiläumsjahr <strong>2011</strong> gedenken die Arbeiter Samariter des Kreisverbandes <strong>Pirmasens</strong><br />

ihrer verstorbenen Mitglieder, die es zu Lebzeiten ermöglicht haben, dass dieses<br />

Jubiläum überhaupt begangen werden darf.<br />

Sie alle, und jeder nach se<strong>in</strong>er Art und Möglichkeit, haben dazu beigetragen, dass heute<br />

der Arbeiter Samariter Bund <strong>in</strong> <strong>Pirmasens</strong> als e<strong>in</strong>e der größten Hilfsorganisationen<br />

zählt.<br />

Ihre Wertvorstellungen<br />

ihr Idealismus<br />

ihr E<strong>in</strong>satz an Zeit<br />

ihre Risikobereitschaft<br />

ihr Samaritergeist<br />

s<strong>in</strong>d von Generation zu Generation weitergegeben worden. Wir denken dankbar an sie,<br />

weil wir sie gar nicht vergessen können<br />

<strong>Pirmasens</strong> , im Oktober <strong>2011</strong>

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